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23. November 2007, 09:21   #51
tw_24
 
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Es wird Bilal Hussein Zaidon ja nun aber gerade vorgeworfen, er sei auffallend schnell zur Stelle gewesen, um seine Bildchen zu machen. Unter fehlenden Mitteln und/oder Kontakten jedenfalls scheint er also nicht gelitten zu haben, zumal es im Irak durchaus problematisch sein kann, schnell und zuverlässig von A nach B zu gelangen. Und wenn bei einer Hausdurchsuchung auch noch Bombenteile gefunden werden, drängen sich gewisse Schlüsse auf, über die nun ja auch vor einem irakischen Gericht verhandelt werden soll.

Daß Bilal Hussein Zaidon "kaltgestellt" wurde, scheint mir ebenfalls deshalb unwahrscheinlich, da sich sein Abgang ungefähr überhaupt nicht auf die Berichterstattung ausgewirkt hat. Sie findet nach wie vor statt, nur gibt es derzeit eben nicht mehr so viele bad News, was zwar berichtenswert ist, aber gerade in Deutschland eher uninteressant. Für den Fortschritt und dessen Dauerhaftigkeit spricht dabei, wenn ich Blogger nun auch nicht mehr als Quelle nenen darf, die von den Vereinten Nationen genannte Zahl von um die 1.000 Bürgern, die aus dem Exil in den Irak tagtäglich heimkehren.

Mehr noch, 45.000 Menschen sollen allein aus Syrien im letzten Monat in den Irak zurückgekehrt sein. Und selbst wenn, wie Sudarsan Raghavan in der Washington Post anmerkt, diese Zahlen gering scheinen angesichts von bis zu 2.2 Millionen Menschen, die seit 2003 den Irak verließen, so sind sie ein doch recht deutliches Zeichen dafür, daß die Heimkehrer auf eine Zukunft im Irak vertrauen, denn sonst würden sie als rational handelnde Menschen zweifellos das Exil vorziehen, das zwar schwierig - Bürokratie, Armut etc. - sein mag, im Zweifelsfall ja aber doch erträglicher als etwa ein angeblicher Bürgerkrieg.

Wahrscheinlich hat die US-Regierung allerdings auch diese UN-Zahlen gekauft, "[e]inheimischen Reportern fehlen" ja zudem bekanntlich "meist die Mittel, um auf eigene Faust zu recherchieren", so daß Richtigstellungen nicht zu fürchten sind, denn die, die diese Angaben bestätigen sollten, werden andererseits bestimmt dafür bezahlt, sind also unglaubwürdig. Herrlich, daß es Verschwörungstheorien gibt, wenn die Realität sich nicht nach der Theorie richten will ...

MfG
tw_24
 
27. November 2007, 10:00   #52
Ben-99
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... auch wieder so eine Meldung, die wohl nur erfunden ist:

Zitat:
Wegen der zahlreichen Morde an Journalisten haben viele Mitarbeiter von Medienunternehmen inzwischen den Irak verlassen oder zumindest ihre Angehörigen außer Landes gebracht. Einige Journalisten schreiben aus Angst vor den Mordkommandos der Milizen und Terrorgruppen unter einem Pseudonym oder zeichnen ihre Berichte für ausländische Medien nicht mit Namen.

Das irakische Komitee zur Verteidigung der Rechte der Journalisten warf der Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki vor, sie stehe dem Los der Journalisten gleichgültig gegenüber. Bisher sei kein einziger Mord an einem Journalisten aufgeklärt worden.

Journalist berichtet über Massaker an seiner Familie
Gruß Ben
 
27. November 2007, 13:43   #53
tw_24
 
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Fallujah bekommt eine Kanalisation mitsamt Abwasserbehandlung, Awaf Abdul Rahim, irakischer Ingenieur, der zwangsläufig am Ort des Geschehens ist, meint, "die Menschen sind glücklich, weil unsere Gegend jetzt sicherer ist und amerikanische Unternehmungen auf den verschiedensten Gebieten Arbeitsplätze schaffen." Es dürfte Tage gegeben haben, an denen nicht an den Aufbau ziviler Infrastruktur gedacht werden konnte.

Die US-Regierung verhandelt gerade mit der irakischen Regierung über zukünftige bilaterale Zusammenarbeit. Auch dies ist wohl ein Zeichen für den Aufschwung in dem Land, den ein paar Terroristen und der Iran natürlich torpedieren wollen, sie haben, von Gewalt abgesehen, eben nicht viel zu bieten. Und daran ändert, sollte es stattgefunden haben, ein "Massaker" an Familienangehörigen eines auch noch regierungskritischen Journalisten nichts.

Sucht man seinen Namen etwa in Google-News, ist er nicht zu finden; er könnte durchaus ein Fake sein, es wäre ja auch nicht der erste Vorfall dieser Art. The New Republic präsentierte, nachdem die Redaktion ihre Unterstützung des Kriegs aufgab, einen besonders begabten Geschichtenerzähler als Augenzeugen, Michelle Malkins Suche nach dem AP-Augenzeugen Jamil Hussein ist beinahe schon legendär.

MfG
tw_24
 
28. November 2007, 10:51   #54
tw_24
 
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Es ist lustigerweise anscheinend den SPIEGEL online-Schwarzsehern, beinahe mir aber auch ;-), noch eine Meldung entgangen, die von einer nicht mehr erwachenden, sondern schon doch sehr wachen Zivilgesellschaft kündet:
Zitat:
Im Süden des Irak scheint sich eine beispiellose Bewegung gegen den iranischen Einfluss auf die Schiitenregionen zu bilden. Wie die "Washington Post" und die Nachrichtenagentur Reuters übereinstimmend berichten, haben schiitische Scheichs 300 000 Unterschriften für eine Petition gesammelt, die sich scharf gegen die Einmischung ihrer schiitischen Glaubensbrüder aus dem Iran wendet.
Washington Post: Shiites in S. Iraq Rebuke Tehran.

MfG
tw_24
 
5. December 2007, 13:18   #55
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von tw_24 Beitrag anzeigen
The New Republic präsentierte, nachdem die Redaktion ihre Unterstützung des Kriegs aufgab, einen besonders begabten Geschichtenerzähler als Augenzeugen [..]
Sechs Seiten lang in der gedruckten, 15 Seiten lang in der Online-Fassung beschreibt Franklin Foer, Redakteur der The New Republic, jetzt übrigens, wie sein Blatt herausfand, was der eine oder andere schon vor vier Monaten wußte: Thomas Scott Beachamp war ein nicht besonders glaubwürdiger "Augenzeuge".
Zitat:
In retrospect, we never should have put Beauchamp in this situation. He was a young soldier in a war zone, an untried writer without journalistic training. We published his accounts of sensitive events while granting him the shield of anonymity - which, in the wrong hands, can become license to exaggerate, if not fabricate.
When I last spoke with Beauchamp in early November, he continued to stand by his stories. Unfortunately, the standards of this magazine require more than that. And, in light of the evidence available to us, after months of intensive re-reporting, we cannot be confident that the events in his pieces occurred in exactly the manner that he described them. Without that essential confidence, we cannot stand by these stories.
MfG
tw_24
 
5. December 2007, 13:46   #56
Ben-99
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... das kann in diesem Einzelfall schon sein. Allerdings sollte man bedenken, daß das Elend und Chaos in dem von US-Truppen besetzten Land einem amerikanischen Präsidenten zu verdanken ist, der vor dem Überfall auf den Irak nicht auf "glaubwürdige" Beobachter und Berater hören wollte, sondern seinen Verbündeten Märchen über Saddam Hussein auftischte, was seine angebliche "Gefahr für die Welt" betraf.

Nun wurde Bush erneut als Lügner überführt - diesmal in bezug auf den Iran und diesmal sogar einstimmig von allen US-Geheimdiensten:

Zitat:
Iranische Atombomben gegen Israel oder US-Bombardements gegen Irans Nuklearanlagen - auf einen Schlag wirken diese Horrorszenarien überholt. Denn US-Geheimdienste sind sicher: Es gibt derzeit kein militärisches Atomprogramm in Iran.

Iran: Die Apokalypse ist abgesagt
Das nur mal zum Stichwort "Glaubwürdigkeit".

Gruß Ben
 
5. December 2007, 16:46   #57
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
Nun wurde Bush erneut als Lügner überführt - diesmal in bezug auf den Iran und diesmal sogar einstimmig von allen US-Geheimdiensten
Mitnichten. Einstimmig wurde festgestellt, daß der Iran bis 2003 etwas tat, das er stets leugnete, nämlich an der Bombe zu basteln; George W. Bush hatte also recht. Dann kam ein wenig internationaler Druck, die Deutschen hielten sich natürlich zurück, und mag die Mullahs vorerst davon überzeugt haben, erstmal zu pausieren. Es spricht aber nichts gegen die Annahme, daß sie jederzeit wieder in ihr Programm einsteigen würden, wenn die internationalen Sanktionen etwa zurückgenommen würden - immerhin haben sich die USA und China - China! - gerade darauf verständigt, den Druck noch etwas zu erhöhen. Nicht grundlos.

MfG
tw_24
 
5. December 2007, 17:05   #58
Ben-99
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... na ja, aber Dein heldenhafter George W. Bush hatte sogar schon vom "3. Weltkrieg" geschwafelt, an dem dann ausgerechnet der Iran schuld sein soll. Das Inferno scheint nun aber doch erstmal verschoben zu sein.

Pech für Israel, wo man sich schon darauf freute, endlich mal wieder einen souveränen Staat überfallen zu können. Aber es wird sich schon noch irgendwann wieder Gelegenheit dafür bieten. Wichtig ist nur, daß es nicht wieder so eine peinliche Nummer wie im letzten Jahr im Libanon wird ;-)

Gruß Ben
 
5. December 2007, 17:30   #59
tw_24
 
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Im vergangenen Sommer wurde Israel angegriffen mit Dutzenden iranischen Raketen der Hisbollah, die Gegenwehr war allerdings in der Tat lausig, und die Internationalisierung des Konflikts, selbst Deutsche gehören nun zur UNIFIL, war wegen deren notorischer Blindheit ein Fehler.

Aber andererseits gelang es den IDF doch vor kurzem recht erfolgreich, eine syrische Anlage zur Herstellung atomarer Sprengköpfe zu zerstören - und da praktisch niemand protestierte, muß da wohl etwas ganz Großes vollbracht bzw. verhindert worden sein:
Zitat:
A meticulously planned, brilliantly executed surgical strike by Israeli jets on a nuclear installation in Syria on 6 September may have saved the world from a devastating threat. The only problem is that no one outside a tight-lipped knot of top Israeli and American officials knows precisely what that threat involved.

Even more curious is that far from pushing the Syrians and Israelis to war, both seem determined to put a lid on the affair. One month after the event, the absence of hard information leads inexorably to the conclusion that the implications must have been enormous.

That was confirmed to The Spectator by a very senior British ministerial source: ‘If people had known how close we came to world war three that day there’d have been mass panic. Never mind the floods or foot-and-mouth - Gordon really would have been dealing with the bloody Book of Revelation and Armageddon.’
 
5. December 2007, 18:21   #60
Ben-99
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Zitat:
Zitat von tw_24

wurde Israel angegriffen mit Dutzenden iranischen Raketen der Hisbollah
... es wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Denn gegen die modernen, sündhaft teuren Hightech-Waffen der Israelis wirken Kassams wie Spielzeugraketen. Aber natürlich kann man sich auch an Silvester durch Feuerwerk verletzen, wenn einem mal direkt so ein Ding an den Kopf fliegt.

Das soll keine Verharmlosung der auch meines Erachtens unnötigen Provokationen der Hisbollah sein. Aber man sollte bitteschön auch daran denken, daß Israel eine Atom-Macht ist, deren Rüstungsetat regelmäßig durch US-Milliarden aufgestockt wird. Die mitleidenswerte Rolle des kleinen "David" hat dieses Land längst verwirkt. Also sollte man die Israelis auch nicht länger immer nur als Opfer sehen. Denn was den seit Jahrzehnten schwelenden Nahost-Konflikt betrifft, gehören die politisch Verantwortlichen dieses Landes inzwischen längst zu den "Tätern".

Eigentlich eine Schande für die Juden in aller Welt, daß es ausgerechnet Israelis sind, die andere Länder überfallen, Minderheiten knechten und sogar eine Mauer gebaut haben, die noch höher ist als das Vorbild der damaligen Ostberliner Pankow-Administration.

Gruß Ben
 
6. December 2007, 14:08   #61
tw_24
 
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Die Hisbollah schießt nicht mit Kassams, sondern mit Raketen, die Tel Aviv erreichen können, aber auch mit solchen, deren Reichweite geringer ist. Der Iran bestätigte im vergangenen Sommer, daß er die Hisbollah mit den reichweitenstarken Zelzal-2 ausgestattet habe. Der Angriff auf Israel begann allerdings wohl mit Katjushas, die vom gleichzeitig stattfindenden Überfall auf eine IDF-Patrouille auf israelischem Territorium ablenken sollten, bei dem dann schließlich Ehud Goldwasser und Eldad Regev entführt wurden, deren Freilassung bis heute nicht erfolgte.

Der Sicherheitszaun ist eine, wie sein Erfolg zeigt, Notwendigkeit, eine Reaktion auf die 2. Intifada, während der manchmal kein Tag ohne einen Anschlag in Israel verging. Deren Anzahl hat seit Baubeginn doch sehr deutlich abgenommen.

Nebenbei: Was ist mir denn hier entgangen ;-):
Zitat:
Der irakische Journalist Diaa al-Kawwas muss sich wegen einer Falschmeldung über ein Massaker an seiner Familie nun vor Gericht verantworten. Sowohl die irakische Regierung als auch die Organisation Reporter ohne Grenzen bezichtigen ihn der Lüge. [..]

Die Verwandten des in Jordanien lebenden Journalisten hatten sich [..] bei irakischen Medien gemeldet und erklärt, Diaa al-Kawwas habe die Geschichte erfunden.
MfG
tw_24
 
6. December 2007, 14:32   #62
Ben-99
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Zitat:
Zitat von tw_24

Der Sicherheitszaun ist eine, wie sein Erfolg zeigt, Notwendigkeit, eine Reaktion auf die 2. Intifada, während der manchmal kein Tag ohne einen Anschlag in Israel verging. Deren Anzahl hat seit Baubeginn doch sehr deutlich abgenommen.
... so ähnlich hat ja auch Ulbricht nach der Errichtung des "Antiimperialistischen Schutzwalls" argumentiert. Und in der Tat war auch die Mauer "erfolgreich", weil kein böser Wessi mehr von außen eindringen konnte und sich die Zahl der "Republikflüchtigen" drastisch verringerte. Deshalb kann ich gar nicht verstehen, warum sich so viele Promis nach der Rückkehr aus Israel entsetzt über den Anblick der gigantischen Mauer zeigen.

Was den Journalisten betrifft, so muß er natürlich bestraft werden. Obwohl seine Lügen überhaupt keinen Sinn machen, da ihm doch hätte klar sein müssen, daß er damit schon bald auffliegen würde. Scheint mir sehr mysteriös zu sein.

Gruß Ben
 
17. January 2008, 21:36   #63
Ben-99
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... na, darauf kann George W. Bush als Präsident eines früher mal demokratischen Staates aber stolz sein:

Kanada listet USA als Folterstaat

Zitat:
Unter den Staaten, in denen Gefangene mit brutaler Behandlung rechnen müssen, listet das Regierungsdokument einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge auch die USA und Israel auf. Die beiden Staaten befinden sich in schlechter Gesellschaft: Sie stehen dort in einer Reihe mit Iran, Syrien, China und Afghanistan.
Gruß Ben
 
20. January 2008, 12:06   #64
Sacki
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Hier ist jederzeit der aktuelle, jede Sekunde aktualisierte Stand abrufbar, was dieser Krieg so kostet:


Klick
 
20. January 2008, 12:20   #65
jupp11
 
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Wobei ich allerdings in Zweifel ziehe, daß der Krieg bisher "NUR" ca. 4,5 Milliarden verschlugen haben soll. Oder ich hab da was überlesen.

tschao

jupp11
 
21. January 2008, 16:10   #66
Ben-99
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Zitat:
Consider the costs...

$275 million per day
$4,100 per household

Almost 4,000 U.S. soldiers killed and more than 60,000 wounded

700,000 Iraqis killed and 4 million refugees

National Priorities Project | Bringing Home the Federal Budget
... nee, Jupp, da hast Du Dich mit dem Komma vertan. Derzeit sind es ca. 487 Milliarden Dollar.

Gruß Ben
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg War in Iraq Costs 01.jpg (10,8 KB, 1x aufgerufen)
 
24. January 2008, 12:16   #67
jupp11
 
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Thx für die Richtigstellung Ben.

Hier nochmal was Interessantes dazu (925 Lügen über den Irak-Krieg, mit dem Fazit:
Zitat:
Schlussfolgerung der Wissenschaftler ist, dass die Bush-Regierung methodisch Fehlinformationen in Umlauf gebracht hat, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, und um das Land unter falschen Behauptungen in den Krieg zu führen.


Der kumulative Effekt dieser Kriegskampagne sei immens gewesen - auch auf die mediale Darstellung des Konflikts, betonen die Wissenschaftler. Inzwischen hätten viele Journalisten und sogar einige Agenturen zugegeben, dass sie in den Monaten vor dem Angriff auf den Irak zu unkritisch und undifferenziert berichtet hätten.

Quelle
Übrigens ne nette Rechnung mit der Zahl unten. Demnach hätten die USA jeden der 2700 Toten des World-Trade-Centers mit dem Einsatz von je "180 Millionen 620 Tausend und 981 $" gerächt.

Mal ganz abgesehen von den weiteren Toten auf Seiten der USA im Verlaufe des Krieges....

tschao

jupp11
 
3. February 2008, 19:27   #68
Ben-99
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... und wieder Zahlen, die einen traurig und empört zugleich machen:

Zitat:
Im Jahr 2007 versuchten offiziellen Daten zufolge 2100 US-Militärangehörige, sich das Leben zu nehmen - im Schnitt waren das rund fünf Suizid-Versuche pro Tag. Im Jahr 2002, dem letzten vollen Jahr vor Beginn des Irak-Krieges, lag die Vergleichszahl noch bei 350 versuchten Suiziden.
Das ist 6mal so viel wie kurz vor dem letzten Überfall auf den Irak vor fast 5 Jahren. Zum Glück verliefen aber prozentual nur relativ wenige dieser Selbstmordversuche "erfolgreich". Aber 89 Suizid-Tote allein in 2007 sollten halt auch nachdenklich stimmen.

Zitat:
Als Ursachen für das Ansteigen der Selbstmordrate gelten die lange Dauer der Militäreinsätze in Kampfgebieten wie Irak und Afghanistan und die oft nur kurzen Phasen von Regeneration zwischen den Einsätzen. Auch das sogenannte posttraumatische Stress-Syndrom (PTSS) bei zurückgekehrten Soldaten wird als Faktor genannt.
Auch wenn meist Partnerschaftsprobleme im Vordergrund stehen und die absolute Zahl der Selbstmordopfer nicht höher als bei den zivilen Amerikanern ist, beweist die drastische Versechsfachung der versuchten Suizide nur einmal mehr, wie frustrierend für die jungen amerikanischen Soldaten mittlerweile der nicht enden wollende törichte Krieg gegen andere Kulturen und Glaubensgemeinschaften sein muß. Bush läßt nicht nur Hunderttausende "feindliche" Zivilisten töten, sondern macht mit seinem sinnlosen Gemetzel auch immer mehr Soldaten aus den eigenen Reihen krank.

US-Armee: Anzahl der Suizid-Versuche hat sich seit Irak-Krieg versechsfacht

Gruß Ben
 
12. March 2008, 01:49   #69
Ben-99
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... eigentlich wollte ich heute nur eher beiläufig darauf hinweisen, daß die Hochrechnungen für die Gesamtkosten der amerikanischen Angriffskriege im Irak und in Afghanistan bis 2017 inzwischen auf die ungeheuerliche Summe von 5 Billionen Dollar angestiegen sind:

US-Kriege ein Billionengrab

Doch dann las ich in derselben Zeitung einen sehr empfehlenswerten Artikel über My Lai, das inzwischen weltberühmte vietnamesische Dorf, in dem vor 40 Jahren, am 16. März 1968, US-Soldaten in einer Blutorgie fast alle Einwohner ermordet haben - es waren genau 504. Die Geschichte über einen der Überlebenden ist schon deshalb lesenswert, weil die Weltöffentlichkeit wohl auch erst wieder 40 Jahre brauchen wird, um die Kriegsverbrechen als das zu bezeichnen was sie sind, die George Bush derzeit im Irak begeht:

Der letzte Zeuge von My Lai

Das ist übrigens der Präsident der inzwischen zu einem halbfaschistischen Überwachungsstaat verkommenen USA, der vor einigen Tagen durch sein Veto erneut das Anrecht auf Folter bekräftigt hat und von dem unsere tolle Bundes-Angie wohl noch im Altersheim schwärmen wird, weil er vor ein paar Jahren auf Steuerzahlerkosten als netter, gutgelaunter Gast auf ihrer zünftigen Grillparty in einem öden Kaff irgendwo in ihrer kalten Heimat glänzte.

Gruß Ben
 
15. March 2008, 11:37   #70
Ben-99
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... und noch ein Update, was die bisherigen Kosten des Irak-Kriegs betrifft:

Zitat:
Experten-Schätzung
Irak-Krieg kostet USA drei Billionen

Rund drei Billionen Dollar, eine drei mit zwölf Nullen, hat der Irak-Krieg die USA bislang gekostet. Diese Schätzung äußerten Experten bei einer Anhörung des Wirtschaftsausschusses im US-Kongress. Täglich kämen etwa 400 Millionen Dollar dazu. Ein anderes Gutachten mit engeren Kriterien bezifferte die "direkten Kosten" auf 1,3 Billionen Dollar. Zu Beginn des Krieges im Jahr 2003 hatte das Weiße Haus noch etwa 50 Milliarden Dollar als "Preis der Freiheit" veranschlagt. (AFP)

Irak-Krieg kostet USA drei Billionen
In der Überschrift habe ich auch die Zahl der toten US-Soldaten nach oben korrigiert. Zu den rund 4.000 muß man noch die rund 300 gefallenen Koalitionssoldaten, vor allem Briten, zählen. Bei der Zahl der getöteten irakischen Zivilisten handelt es sich nach wie vor um den niedrigsten Schätzwert.

Irakkrieg - Wikipedia

Gruß Ben
 
15. March 2008, 14:49   #71
Sacki
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Paßt nicht ganz zum Thema, aber zu Bush:

Zitat:
„Ich muss sagen, ich bin ein bisschen neidisch“, sagte der Präsident. „Wäre ich etwas jünger und nicht hier beschäftigt, wäre es eine fantastische Erfahrung, ganz vorne mit dabei zu sein und dieser jungen Demokratie zum Erfolg zu verhelfen.
Als die Helfer in Afghanistan von nächtelangem Teetrinken mit Dorfbewohnern berichteten, um die Menschen zur Kooperation zu bewegen und sie zu überzeugen, den Mohnanbau aufzugeben, meinte Bush: „Das muss aufregend sein - auf gewisse Weise romantisch, auf gewisse Weise auch gefährlich. Sie machen Geschichte.“
Quelle: Aktuelle Nachrichten - WELT ONLINE

Wer bis jetzt noch nicht vom geistigen Zustand dieses Mannes überzeugt war, dürfte nun kaum noch zweifeln.

Vielleicht findet er ja nach dem Ende seiner Amtszeit dort unten einen neuen Job.
Ich würde es ihm gönnen.
 
15. March 2008, 16:35   #72
Ben-99
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... okay, es gab immer mal "Könige", bei denen im Oberstübchen ein paar Schrauben locker waren - man denke nur an Bayerns Ludwig II. Aber der hatte nur drollige Märchenschlösser gebaut und verfügte nicht über das größte Atomwaffenarsenal der Welt.

Gruß Ben
 
18. March 2008, 10:28   #73
tw_24
 
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Was an den Sätzen George W. Bushs ist verrückt? Sie sind zunächst sicher PR, und er ist Oberkommandierender der US-Streitkräfte. Als solcher muß er, muß jeder, der einigermaßen gewichtige Entscheidungen fällen kann, Nähe zu eben den Angehörigen der Streitkräfte demonstrieren, zumal dann, sind diese im Einsatz, den sie ungünstigstenfalls ja mit ihrem Leben bezahlen müssen oder mit mehr oder weniger heftigen Verletzungen.

Und da der vor fünf Jahren begonnene Kampf zur Demokratisierung Iraks, der ja nur in den Augen derer, die meinen, die irakische Bevölkerung habe es verdient, unter dem Bath-Nazismus oder der Scharia-Willkür zu leben, solange das jeweilige Regime nur schön mit der heimischen Wirtschaft zusammenarbeite, verurteilenswert scheint, allen anderen aber gerecht, ist sogar der Wunsch verständlich, selbst aktiv dazu beitragen zu können.

Nur ist George W. Bush dazu nun in der Tat ein paar Jahrzehnte zu alt, was jeder bestätigen können wird, der einmal mit in Mossul stationierten US-Soldaten und deren irakischen Kollegen Fußball spielte. Da kann noch nichtmal der sich für einigermaßen fit haltende jüngere Zivilist richtig mithalten :-(.


Liebesentzug: Schwarzweißes Leder will niemand haben


Völlig wertfrei betrachtet und vorausgesetzt, daß es den Beteiligten um eine von ihnen als gut empfundene Sache geht, ist es alles andere als verrückt, eventuell mit den Protagonisten zumindest verbal tauschen zu wollen. Sie tun Gutes, verrückt, ein politischer Super-GAU, wäre es da doch eher zu erzählen, man wolle eben nicht bei ihnen sein.

Es gibt bei Al-Reuters ein schönes Beispiel für meine Theorie, es heißt Ibraheem Abu Mustafa, ist stationiert in Gaza und offenbar sehr überzeugt von der gerechten Sache der Hamas, weshalb er überall dabei sein kann. Und das kommt dabei dann heraus:


Kinderpornographie: "Ich wäre gern 'Aktivist', bin aber als Photograph schon zu alt für den Jihad."

Seltsam verhalten sich deutsche Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen, geht es um ihre Bundeswehr. Die Linke will die Jungs und Mädels von der uniformierten Friedensbewegung am liebsten alle heim ins Reich holen, was vermuten läßt, daß die dort auch zum Einsatz kommen sollen, während die anderen Abgeordneten voller Ehrfurcht erstarren, geht es um die "Parlamentsarmee".

'Unser Dank aber gilt besonders den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die unter schwierigsten Bedingungen', sagen sie dann immer, irgendwas machen. Was, das kann dann eigentlich egal sein, das scheint nach solcherlei Einleitungen erstens ohnehin richtig und zweitens genau daher schlicht undiskutierbar, unhinterfragbar. Und die Vorredner bilden da keine Ausnahme - lieber üben sie sich in der beeindruckenden Kunst der Ferndiagnose als die eigene Landesverteidigung zu diskutieren.

MfG
tw_24
 
18. March 2008, 12:49   #74
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Die lustigen Fußballer erinnern mich irgendwie an diese Mörderbande hier:




Quelle: Die perversen SS-Feiern in Auschwitz - Bild.de
 
18. March 2008, 13:34   #75
Ben-99
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... wenn das Grauen in nackten Zahlen ausgedrückt wird, kommt tw_24 immer mit "Folklore" ;-)

Gruß Ben
 
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irak, usa, todesbilanz, opferzahlen, irak krieg, folter, zivilisten




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