9. May 2007, 19:08 | #1 |
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Mohr + Malzahn - fast so gut wie F.J. Wagner
... mein heißgeliebter "Märchen-Mohr" vom "Spiegel", der dort offenbar für das Ressort "Unfreiwillige Komik" zuständig ist, scheint gestern nacht wieder einmal ganz besonders schlecht geschlafen zu haben. Zwar schien nach der Entscheidung Köhlers gegen Klars Gnadengesuch die Welt für unseren lieben Reinhard wieder halbwegs in Ordnung zu sein, doch dann quälten ihn offenbar erneut Alpträume, in denen die Dämonen grundsätzlich Protagonisten aus seiner bis heute nicht verarbeiteten "68er"-Zeit sind: Allesamt Linke, natürlich. Und überall wittert er auch heute noch die Gefahr vor ihnen, seitdem er sich nicht mehr als Lobhudler für Harald Schmidt verdingt, sondern ihm eine liebe Fee im Schlaf gesagt hat: Reinhard, Du bist ab jetzt Experte für die RAF und kümmerst Dich bitte auch in Zukunft nur noch um die bösen Linken in unserem Land!
Das läßt er sich natürlich nicht zweimal sagen. Und weil gestern in Berlin und Hamburg im Vorfeld der G8-Konferrenz ein paar Razzien durchgeführt wurden, weil auch das BKA anscheinend noch immer der Ansicht ist, daß Gewaltaktionen stets nur von den (wenigen) bösen Linken, aber nie von den (vielen) lieben Neonazis zu befürchten sind, hat Märchen-Mohr gleich wieder beherzt in die Tasten gegriffen, um endlich auch mal mit der kommunistisch infiltrierten deutschen Pop-Szene abzurechnen: G-8-Protest als Pop-Event: Voll auf den G-Punkt Okay, sein Artikel in gefühlter Romanlänge bezieht sich zwar hauptsächlich auf die zum Teil tatsächlich etwas wirren Sprüche eines norddeutschen Provinz-Rappers. Aber für unseren Reinhard, der ja bereits vor kurzem dummerhaft behauptet hatte, die linke Szene hätte sich vor 30 Jahren pauschal über die RAF-Morde gefreut, ist das halt Beweis genug, daß überhaupt alle G8-Kritiker unter den Popstars gemeingefährlich sind. So viel Beklopptheit liest man sonst eigentlich nur von F.J. Wagner in der "Bild". Dabei schafft der es wenigstens, seine Leser schon nach wenigen Gaga-Sätzen wieder in das Reich der Vernunft zu entlassen, während Mohrchen anscheinend nach Zeilenhonorar entlohnt wird und kaum noch mit dem Tippseln aufhören kann, wenn er sich erstmal wieder in sein Lieblingsthema festgebissen hat. Die vor einiger Zeit geschaffene offizielle Satire-Rubrik "SPAM" gilt zwar inzwischen bei den Kritikern als äußerst fade. Aber solange wir Märchen-Mohr genießen dürfen, kann auch der "Spiegel" stolz auf seine "Satire" sein ;-) Gruß Ben |
10. May 2007, 08:02 | #2 | |
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Du warst es doch, der dem Reinhard Mohr empfahl, er möge sich doch lieber wieder dem zuwenden, was hierzulande als Kultur firmiert. Nichts anderes macht er, wenn er sich mit dem auseinandersetzt, was sich da auf einem Sampler versammelt, den ein paar G8-Gegner verkaufen. Und richtig liegt er ja durchaus, wenn er anmerkt:
Zitat:
Diese ja gewollte Dummheit macht sie möglicherweise schon gefährlich, weil sie natürlich alles schlucken, was irgendwie Anti-G8 anmutet. Und das ist nicht zuletzt Nationalismus, wie ihn Nazis, die lustigerweise mit den gleichen Parolen - Wer hat sich wohl "Nein zum G8-Gipfel - für eine Welt freier Völker" ausgedacht? - wie die "Linken" gegen G8, nun ja, mobilisieren. MfG tw_24 |
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10. May 2007, 09:07 | #3 |
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... es geht darum, daß die übersteigerte Angst vor allem, was "links" ist, allmählich groteske Züge annimmt. Während man die Neonazis gewähren läßt, wird die gesamte linke Szene pauschal kriminalisiert und so getan, als würde die zahlenmäßig eher kleine Gruppe der gewaltbereiten G8-Protestler die Zehntausenden und weltweit sogar Millionen Menschen repräsentieren, die seit Jahren friedlich demonstrieren.
Die Relationen stimmen einfach nicht mehr. So kümmerten sich hier in Hamburg 1.000 Einsatzkräfte der Polizei um 2.000 Demonstranten, von denen nur wenige im Anschluß an die friedliche Demonstration gewalttätig wurden. Gerade mal 8 von ihnen wurden vorübergehend festgenommen. Und in Berlin versammelten sich spontan 3.000 Menschen, wobei 3 Polizisten und eine Passantin verletzt wurden: Vor dem G-8-Gipfel: Tausende protestieren gegen Razzien Die Wut über die zuvor durchgeführten Razzien kann ich gut verstehen – gerade weil man nach den unrechtsmäßigen Durchsuchungen von Redaktionsräumen weiß, wie schnell in Deutschland solche Dinge neuerdings gestattet werden. Hinterher wird oft festgestellt, daß die Maßnahmen völlig überzogen waren. Im übrigen: Auch von den Vertretern der G8-Staaten hört man oft genauso dumme Phrasen, wenn es um die angeblich so tollen Vorzüge der Globalisierung geht, die auch nicht mehr Substanz als die oft primitiven Parolen der Protestler haben. Und ich kann auch verstehen, daß die G8-Gipfeltreffen mittlerweile ein rotes Tuch für viele sind, weil man sich dort trifft, um wieder mal vollmündig vor allem den Ländern der 3. Welt Dinge zu versprechen, an die man sich dann doch nicht hält. Dazu kommt, daß gerade die abstoßende Stacheldraht-Verbarrikadierung am Tagungsort in Heiligendamm zum Symbol dafür geworden ist, wie weit sich die Führer der mächtigsten Staaten der Welt bereits von ihrem Volk entfernt haben. Gruß Ben |
11. May 2007, 18:32 | #4 | |||
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... das wildgewordene frühere Schmidtchen-Schleicher-Mohrchen steigert sich heute vollends in den Wahn:
Zitat:
Bravo, Mohrchen! Dafür gibt's von Schäuble eine glatte Eins. Vielleicht sollte sich der in vorauseilendem Gehorsam geübte Schreiberling demnächst als Pressesprecher beim Innenministerium bewerben, wenn es schon nicht als Redenschreiber für Harald Schmidt geklappt hat. Vorher, allerdings, sollte sich aber auch ein auf harte Politik-Themen umgestiegener Feuilleton-Fritze über die schwierige Materie ein wenig schlau machen. Zum Beispiel, was den zu recht höchst umstrittenen Paragraphen 129a betrifft, mit dem man, bisher zwar zum Glück meist vergeblich, immer wieder versucht, linke Demonstranten als gemeingefährliche "Terroristen" zu kriminalisieren: Zitat:
Und, anders als beim "Spiegel", wo man seit Augsteins Tod immer öfter den nervigen Quark selbstverliebter, karrieregeiler Dummschwätzer wie Mohr, Malzahn oder Broder ertragen muß, haben gute "Abendblatt"-Autoren wie Spreng, Jürgs oder diesmal auch Karl Günther Barth überhaupt kein Problem damit, in ihren Kommentaren das zu schreiben, was sie auch wirklich denken, ohne vor mächtigen Politikern oder noch mächtigeren Verlags-Bossen zu kuschen: Zitat:
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14. May 2007, 01:29 | #5 | |
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... einen hab' ich noch *g*. Diesmal allerdings nicht in Form eines lustigen Zitates von Märchen-Mohr, sondern von seinem nach der Bremen-Wahl noch viel aufgeregteren Kollegen Claus Christian Malzahn, der vor kurzem schon den schlimmern "Antiamerikanismus" anprangerte und nun sogar in den harmlosen Bremer Wählern die vertraute "Achse des Bösen" sieht, die sich für Polit-Clowns wie ihn offenbar direkt über Taliban-Anhänger, Hisbollah-Fans, Grünen-Wählern und Gysi-Freunden zieht, so daß man wohl jetzt sagen kann, daß spätestens seit dem guten Abschneiden der Grünen und der Linkspartei der "Terrror" nun auch im beschaulichen Bremen angekommen ist ;-)
Zitat:
Ich bin wohl nicht der einzige frühere "Spiegel"-Fan, der sich heute darüber wundert, daß solche dümmlichen Hetz-Artikel gegen alles, was diese beiden Nasen für "links" halten, mit dem Segen der Chefredaktion veröffentlicht wird. Ob sie sich damit langfristig ins Herz von Stefan Aust schleimen können? Ich denke nicht. Weil der viel zu klug ist, um am Ende nicht doch die Reißleine zu ziehen. Denn nach wie vor gibt es jede Menge exzellent geschriebene Beiträge auf "Spiegel-Online" zu lesen, was man von der "Focus"-Konkurrenz nun wahrlich nicht behaupten kann. Und nicht nur Aust, sondern auch jeder künftige Chefredakteur des erfolgreichen Hamburger Nachrichtenmagazins wird dafür sorgen, daß es auch in Zukunft so bleiben wird. Insofern wage ich einfach mal die kühne Behauptung, daß man (Leser-)zahlenmäßig eher unbedeutende Kommentatoren wie mich und andere Schreiberlinge im Netz noch in Jahren lesen wird, während sich dann schon längst keine Sau mehr an stillgelegte Ego-Akrobaten wie Mohr oder Malzahn erinnern wird. Denn: Auch der "Spiegel" will immer "modern" sein. Und irgendwann sind diese ollen Anti-68er-Attacken out, was genauso für die ranzigen Spießer-Behauptungen gilt, daß jeder junge denkende Mensch, der heute die Linkspartei wählt, sich angeblich gleichzeitig als Fan der verknöcherten greisen SED-Elite outet. Was für ein Quatsch. Und wer wie Mohr und Malzahn versucht, diesen Stuß in die Köpfe aufgeklärter Leser zu pressen, hat schon jetzt verloren. Von Interesse ist eigentlich nur noch die Frage, wann sich die Chefredaktion eines der noch immer weltweit wichtigsten Nachrichtenmagazine endlich von solchen aufdringlichen ewig-gestrigen Kommentatoren trennt. Gruß Ben |
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14. May 2007, 20:51 | #6 | |
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... und es geht weiter in meinem kleinen, intimen Mohrchen-Blog. Wobei ich heute ausnahmsweise sogar etwas Angenehmes verkünden kann. Ja, es ist wirklich wahr: Reinhard Mohr hat endlich wieder zu seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgefunden, schreibt mal einen Tag nichts Dümmliches über die RAF und all die anderen schrecklichen "Linken" – und schon findet er auch endlich wieder die richtigen Worte. Allerdings muß man sich vorher noch durch das für ihn übliche eitle Gebrabbel durchkämpfen, bis er irgendwann auf den Punkt kommt:
Zitat:
Wäre schön, wenn sich Reinhard Mohr jetzt endlich wieder an seine wenn auch sehr begrenzten Talente erinnern würde und in Zukunft wieder den gewohnten devoten Gottesanbeter in Sachen Harald Schmidt spielen wird. Das allerdings macht er so gut, daß man schwören könnte, nicht Pocher, sondern er selbst sei der typische "ausgebildete Versicherungsvertreter", der es mal irgendwann bei einer obskuren Lotterie geschafft hat, einen Job beim Fernsehen oder einer Zeitschrift zu gewinnen ;-) Gruß Ben PS: Mehr zu dem Thema "Pocher & Schmidt" gibt es bei uns hier in Sackis Thread zu lesen: http://www.skats.de/tv-und-kino/2279...d-schmidt.html |
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17. May 2007, 00:28 | #7 | |
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... nanu, seit Tagen kein Lebenszeichen mehr von Mohrchen + Malzi? Vielleicht sind sie verunsichert. Denn die Welt scheint für sie Kopf zu stehen: Frühere Linke wie sie selbst himmeln plötzlich Angela Merkel an, phantasieren von "Antiamerikanismus", prangern "Antisemitismus" an, wo er gar nicht existiert und preisen kranke, halbfaschistische Völkermörder wie Bush in ihren reaktionären "Spiegel"-Kommentaren, die man in dieser Form nicht mal im Online-Angebot eher konservativer Zeitungen wie "Welt" oder "Frankfurter Allgemeine" finden würde, während ein früherer rechter Hardliner wie der ehemalige Sozi-Hasser und CDU-Generalsekretär Heiner Geißler in den letzten Jahren immer mehr zu einem Linken wurde, seinen früheren Boß Helmut Kohl inzwischen durch Verachtung straft und jetzt sogar dem globalisierungsfeindlichem Bündnis "Attac" beigetreten ist:
Zitat:
Manchmal ist eben doch der "Stern" besser. Indem er zum Beispiel ein Interview mit einem der Opfer online stellt, die bei den vor ein paar Tagen erfolgten rechtswidrigen Razzien gegen angeblich gewaltbereite Globalisierungsgegner fälschlicherweise als Sympathisanten einer "Terroristischen Vereinigung" verdächtigt wurden, junge Menschen zu "verführen" und "die bestehende Gesellschaftsordnung erschüttern" zu wollen. Dabei gehört er nur seit Jahren zu denen, die vor einer "globalen" Verharmlosung in bezug auf genmanipulierte Lebensmittel warnen: G8-Razzia-Opfer: 'Ich verführe keine anderen' In Deutschland gab es viele Jahre lang ein Demonstrationsrecht, das mit Billigung der verantwortlichen Kanzlerin Angela Merkel schon einmal beim Bush-Besuch in ihrer kalten Heimat ignoriert und jetzt erneut in Heiligendamm mit fadenscheinigen Argumenten außer Kraft gesetzt wurde. Und heute konnte man lesen, daß man jetzt auch noch die sogenannte "Kronzeugen-Regelung" ausweiten will, um Gewalt-Verbrecher anzuspornen, ihre Komplizen zu nennen, damit sie vor Gericht "Rabatt" bekommen oder sich dadurch sogar gänzlich vor einer Haftstrafe drücken können. Völlig zu recht bezeichnen die Sprecher der Anwaltsverbände dies als Förderung des Denunziantentums und warnen vor einer künftigen Flut von Falschaussagen, mit denen Mörder und andere Gewalttäter versuchen werden, auf billige Art ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Seitdem sind empörte Kommentare zu lesen. Und sicherlich wird auch der "Spiegel" schon bald nicht mehr an der Frage vorbeikommen, ob sich unser Land immer mehr in Richtung eines Polizeistaats entwickelt. Das ist sicherlich sogar eine Titel-Geschichte wert. Und weil ich hoffe, daß die Chefredaktion nach wie vor klug ist, wird man wohl auf eine Mitarbeit von Mohrchen + Malzi bei dieser Story verzichten und sie in den verdienten Sommer-Urlaub komplimentieren, den sie ja gern mit ihren hübschen Pro-Bush- und Angie-T-Shirts und ihren schmucken USA- und Israel-Stickern in der Nähe von Heiligendamm verbringen können. Wenn sich dann auch noch Israels wohl aufdringlichster PR-Mann Henryk M. Broder zu ihnen gesellt, könnten sie am sonnigen Ostsee-Strand sogar Skat spielen, während sich die restliche "Spiegel"-Crew möglicherweise endlich wieder um das kümmert, was offensichtlich seit dem Tod Rudolf Augsteins abhanden gekommen ist - für Demokratie und Freiheit der Bürger in unserem Rechtsstaat einzutreten. Würde er heute noch leben, das wissen wohl auch Mohrchen + Malzi, hätte er ihnen gleich einen Dauer-Urlaub im früheren Dunkeldeutschland verordnet, das mal ein Paradies für obrigkeitshörige Spitzel und Denunzianten war. Und die längst überfällige Story über ein von einem kranken Schäuble kontrolliertes Überwachungs-Land Deutschland unter der Regie von Ossi-Angie auf dem Weg zum Polizei-Staat wäre schon vor Monaten erschienen. Gruß Ben |
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19. May 2007, 22:31 | #8 | ||||
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... heute wird das Ableben von 3 deutschen Soldaten in Afghanistan vermeldet, und Malzi bläst gleich wieder die Backen auf, als wäre es ein Skandal, daß in einem Angriffskrieg, an dem sich Deutschland ohne Zwang beteiligt, nicht nur täglich Dutzende Taliban-Kämpfer und afghanische Zivilisten von unseren alliierten Truppen ins Jenseits befördert werden, sondern hin und wieder auch mal eigene Soldaten auf der Strecke bleiben:
Zitat:
War ja klar, daß nach dem "plumpen Antiamerikanismus" irgendwann auch der "plumpe Pazifismus" von Leuten wie Mohrchen und Malzi beklagt werden wird. Denn wer gegen Krieg ist, ist heute total out, ein erbärmlicher Loser und Hinterwäldler noch dazu. Und solche Luschen wählen ja bekanntlich nur die Grünen oder die Linkspartei. Ihre Charakterschwäche und Verlogenheit hat zum Glück auch Malzi gleich erkannt: "Die Wirklichkeit und das Schicksal der Menschen in Afghanistan spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle, die deutsche Außenpolitik wird immer mehr zu einer Funktion der Innenpolitik. Diese Grundverlogenheit wird von der deutschen Politik ständig erneuert." Nur gut, daß so wackere Journalisten wie Claus Christian Malzahn immer noch genau wissen, warum der Westen überhaupt den Krieg gegen Afghanistan begonnen hat: Zitat:
Malzi sieht das aber anders: Zitat:
Zitat:
Das galt sogar für Deutschland, als die Amerikaner beim Überflug zwar Luftaufnahmen von den rauchenden Schloten der Verbrennungsöfen in Auschwitz gemacht hatten, aber nicht wirklich Lust verspürten, dem mörderischen Treiben ein Ende zu bereiten. Deshalb wurde Deutschland ja auch erst später durch die Russen befreit. Obwohl, na ja, eigentlich wollten sich unsere Großeltern gar nicht "befreien" lassen. Doch das ist wieder ein ganz anderes Thema ;-) Und das Schicksal der Millionen Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen und sozialistischen und kommunistischen Regimegegner, die damals seit Jahren in Deutschland gequält und ermordet wurden, war den Alliierten damals sowieso egal. Sie wollten, wie Hitler, einfach nur den Krieg gewinnen. Also sollten heute auch Leute wie Malzi nicht so ein Tamtam darum machen und lieber cool eingestehen: Yeah, es ist so verdammt geil, sich hin und weder ein paar "rückständige" Länder auszugucken, die wir dann unter Einsatz unserer nur von uns kontrollierten Massenvernichtungswaffen in die Knie zwingen. Und wenn uns das wider Erwarten nicht gelingen sollte, sind natürlich wie immer nur die scheiß "Pazifisten" und überhaupt die gräßlichen "Linken" schuld, die uns "Friedensstifter" schon immer in den Rücken gefallen sind. Es sollte noch viel mehr solcher klugen Kommentatoren geben, die uns die Welt so anschaulich wie Mohrchen + Malzi erklären ;-) Gruß Ben |
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8. October 2007, 23:34 | #9 | |
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... um mal wieder auf Mohrchen zurückzukommen - langsam dreht er durch. Man kann ja verstehen, daß es für ihn immer peinlicher wird, seinem Guru, dem abgewrackten früheren Comedy-Star Harald Schmidt, devot die Eier zu kraulen. Zu seinem Geburtstag hat er es unlängst dennoch in einem besonders unterwürfigen Beitrag getan.
Doch inzwischen hat Reinhard Mohr in Joschka Fischer einen Neuen gefunden, den er anbeten kann. Und so schrieb er denn auch vor ein paar Tagen einen Lobhudel-Artikel über einen der vielen Fischer-Auftritte, als dieser wieder mal in irgendeiner Stadt Reklame für sein neues Buch machte. Da kommt so ein Mohrchen natürlich gerade recht für ein Schlitzohr wie Fischer. Und ich wette, daß ihn der geschmeidige "Spiegel"-Kriecher seitdem als Dank sogar duzen darf. Vielleicht hat er ihm sogar ein paar ausgelatschte Turnschuhe geschenkt aus der Zeit, als Joschka noch ein lustiger hessischer Grüner war ;-) Doch wer sich ständig vor den lebenden Promis bückt, der braucht zum Ausgleich auch hin und wieder jemand, auf den er eindreschen kann. Bonsai-Schreiberlinge wie Mohrchen reagieren sich dann gern an Leuten ab, die nicht mehr leben und sich deshalb auch nicht wehren können. Warum also nicht mal Ché Guevara eins über die Rübe hauen?, wird sich Mohrchen wohl gedacht haben. Den kennt halt jeder, und über ihn will man auch gern noch den 867.573. Artikel lesen, seitdem er '67 in einem bolivianischen Kaff von dummen CIA-Agenten gemeuchelt und anschließend heimlich unter der Landebahn eines Flughafens für die nächsten 30 Jahre verscharrt wurde, weil man idiotischerweise annahm, somit einer Legendenbildung entgegenzuwirken. Was haben wir gelacht und lachen heute noch immer darüber. Denn genau dadurch wurde Ché als von der Bourgeoisie gehaßter Revoluzzer zum größten Polit-Popstar aller Zeiten. Auch ich bedanke mich noch einmal ganz lieb dafür bei den tumben Amis ;-) Daß er nach seinem Tod zur Ikone wurde, daß bis heute auf Millionen T-Shirts, Postern und Kaffeebechern sein berühmtes Portrait gepappt wird, dafür kann der Mann nichts. Und der kubanische Fotograf, der das meistveröffentlichte Politiker-Foto aller Zeiten damals in Havanna schoß, bekam zu seinen Lebzeiten keinen Cent dafür, weil sich längst eine amerikanische Agentur die Rechte dafür gesichert hatte und sich bis heute dumm und dämlich mit Ché-Devotionalien verdient. Das erwähnt unser Mohrchen natürlich nicht in seinem tollen Ché-Artikel. Dafür betont er aber, daß durch den legendären Freiheitskämpfer auch ein paar Hundert Menschen ums Leben gekommen sind. Leider war nicht auch der korrupte Folterknecht Batista unter ihnen, den Fidel und Ché '59 aus dem Land gejagt haben. Aber daß es bei einer der unblutigsten Revolutionen der Weltgeschichte auch einige Tote gab, scheint nun immerhin auch Mohrchen begriffen zu haben: Zitat:
Aber das ist wohl für einen Show-Schreiber wie Mohrchen etwas viel verlangt, der sich ja demnächst auch noch um Weltstars und zeitlose Helden wie Oliver Pocher zu kümmern hat ;-) Gruß Ben |
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9. October 2007, 00:50 | #10 |
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Stehe ich auch in meiner Sympathie für seinen Kampf gegen den westlichen Wirtschaftsimperialismus Ernesto zumindest ideologisch sehr nahe, so muß ich doch gründlich vor der Apotheose seiner Person warnen. Bis zum heutigen Tage konnte ich mich - obwohl schon oft die Versuchung spürend - nicht durchringen, mir jenes berühmte, kulturstiftende Porträt in irgendeiner Form zur allgemeinen Schmückung von Leib, Kleidung oder Wohnung zu Eigen zu machen; einzig und allein bedingt durch eben jenen Kampf, den mit Waffengewalt er auszufechten trachtete.
Und das geht ja mal gar nicht. PS: waren es nicht bolivianische Militärs, die ihn im Urwald mittels mehrerer Schüsse niederstreckten, nachdem sie einen Tip von der örtlichen Bevölkerung erhalten hatten? So stand's im FOCUS, nebst Bild eben jener Militärs, die um die aufgebahrte Leiche staffiert auf die Schusswunde in seinem Bauch weisen. |
18. October 2007, 19:27 | #11 |
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... Mohrchen hat etwas gegen "Anne Will" und andere Talkshows, bei denen neuerdings neben den üblichen ewig abstrakt labernden Politikern immer häufiger auch "Betroffene" zu Wort kommen, die mal ganz konkret aus ihrer Sicht die Probleme schildern.
Das mag Mohrchen nicht. Und deshalb hat er heute einen extralangen Artikel getippselt, in dem er den "Betroffenheitsnebel" anprangert, der seiner Ansicht nach die schönen inhaltslosen Laber-Shows kaputtmacht: Talkshow-Verflachung: Der Betroffene hat immer recht. Oder? Nachdem man sich durch den gestelzten Quark durchgearbeitet hat, wird klar, wie er sich eine gute Talkshow vorstellt: Eine Stunde lang hohle Sprechblasen, manieriert formuliert und von selbstverliebten Stilwichsern vorgetragen. Für Reinhard Mohr sollten Talkshow eben so sein wie sein eigenes eitles Geschwurbel auf "Spiegel Online". Doch zum Glück wird das nicht von Mohrchen entschieden, sondern nach wie vor von den Fernsehzuschauern. Vielleicht ist er auch nur sauer, weil man nicht ihn, sondern immer nur seine Kollegen Broder und Matussek zum Talken einlädt ;-) Das waren noch Zeiten, als Rudolf Augstein darüber wachte, daß sich fett verdienende "Spiegel"-Autoren nicht über Menschen am unteren Ende unserer "Leistungsgesellschaft" lustig machen, die einen Monat lang mit dem auskommen müssen, was so ein Luxus-Schreiberling an einem einzigen Abend in seinem Lieblingsrestaurant ausgibt. Gruß Ben |
19. October 2007, 21:20 | #12 | |
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Zitat:
MfG tw_24 |
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25. January 2008, 14:23 | #13 | |
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... lange hatte er sich ängstlich geduckt und davor gezittert, daß man nach dem Wechsel an der Radaktionsspitze auch auf sein unsägliches Geschnatter verzichten könnte. Doch nun traut sich Mohrchen wieder aus der Deckung und kann beherzt seinen Kampf gegen alles, was er für links hält, fortsetzen und als Wadenbeißer seinen Erzfeind ankläffen:
Zitat:
Das Volk will es halt so, und dagegen kann auch ein Ewiggestriger wie Reinhard Mohr nichts machen. Schon gar nicht mit seinem nervigen SpOn-Geplapper - diese Mischung aus Prosa und Radio Gaga. Gruß Ben |
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1. February 2008, 22:37 | #14 |
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... Mohrchen hat jetzt sogar ein richtiges Buch geschrieben, das man für 19,90 Euro kaufen kann. Nein, nicht über Harald Schmidt und daß er ihn so unheimlich toll findet, sondern es geht um sein zweitliebstes Thema, die "68er", und daß er sie so unheimlich scheiße findet. Das hat er uns zwar auch schon oft erzählt, aber eben noch nicht in Buchform.
Manchmal ist "Spiegel-Online" wirklich hilfreich. Denn durch die Veröffentlichung eines Auszugs daraus hilft die Redaktion den Lesern Zeit und Geld zu sparen, weil man sich das unsägliche Geblubber eines hohlen, selbstverliebten Stil-Onanisten gar nicht bis zum Ende antun muß, um zu ahnen, daß man sich für das Geld lieber ein Buch kaufen sollte, in dem auch etwas drin steht. Für Masochisten indes, die gern Phrasen-Dresche beziehen und den Lese-Schmerz mit lustvollen spitzen Schreien goutieren, könnten die 240 Seiten Mohrchen pur allerdings auch ein willkommenes Schnäppchen darstellen: 40 Jahre 68er: Der diskrete Charme der Rebellion Gruß Ben [edit] Ich möchte darauf hinweisen, daß heute, am Abend des 2.2., eine weitere Passage aus dem Buch veröffentlicht wurde, die im völligen Kontrast zu dem von mir kritisierten Textauszug steht: 40 Jahre 68er: "Heute gibt's Dresche" Man könnte beinahe meinen, daß es sich um zwei verschiedene Autoren handelt, so unterschiedlich ist der Stil. Denn diesmal zeigt sich Reinhard Mohr ausnahmsweise nicht als öder Schwafler, sondern gibt erstaunlich sachlich und vor allem sehr detailliert die Ereignisse wieder, die sich damals in Berlin beim legendären Schah-Besuch abgespielt haben, dessen trauriger Höhepunkt die Exekution des Studenten Benno Ohnesorg durch einen (später in einem skandalösen Prozeß freigesprochenen) Polizeibeamten war. Dieses Kapitel will ich sogar gern als historisch wichtige Lektüre empfehlen. Und für morgen wird ein dritter und letzter Auszug "über die Folgen der 'Berliner Blutnacht' von 1967" angekündigt. Um so mehr ist es mir ein Rätsel, warum man ausgerechnet das gänzlich inhaltslose Geschnatter über die "68er" im allgemeinen als erstes Lesebeispiel ausgewählt hat. Möglicherweise hatte der Autor darauf keinen Einfluß und ist selbst nicht gerade erfreut darüber. Denn wenn sich der sachliche, emotionslose Stil auch bei anderen präzisen Beschreibungen der Schlüsselereignisse zu Beginn der "68er"-Bewegung findet, könnte es doch ein durchaus lesenswertes Buch sein. Aber, mal abwarten. Vielleicht fühlt sich Mohr in bezug auf seinen politischen Standpunkt auch nur zu sehr hin und hergerissen und kann sich nicht entscheiden, ob er seine ehrliche Empörung über den damaligen Unrechtsstaat ausdrücken oder lieber doch weiterhin Rücksicht auf das inzwischen weichgespülte neoliberale Nachrichtenmagazin nehmen soll. Sicherlich hofft auch Mohrchen darauf, daß die "SpOn"-Autoren nach der Neubesetzung des Chefredakteurpostens endlich wissen, in welche Richtung sich der "Spiegel" in Zukunft bewegen wird. Denn diese Ungewißheit würde auch mir reichlich auf den Keks gehen. Doch zunächst wird Stefan Aust übermorgen vor dem Arbeitsgericht Hamburg erscheinen, um gegen die Nicht-Verlängerung seines Vertrags zu klagen: Die Causa Aust versus "Spiegel"-Verlag |
7. April 2008, 11:07 | #15 |
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... Mohrchen hatte gestern wieder einmal keinen schönen Fernsehabend. Denn den hatte ihn erneut die gemeine Anne Will versaut, indem sie unverschämterweise mit Oskar Lafontaine und Günter Wallraff gleich zwei dieser abartigen Linken in ihre Sendung einlud, gegen die ein dröger CSU-Mann wie Michael Glos, der schon in seinem Amt als Wirtschaftsminister von Anfang an als überfordert galt, erwartungsgemäß natürlich keine Chance hatte.
So was ist für Reinhard Mohr schier unerträglich, für den alles, was links von Harald Schmidt steht, radikales kommunistisches Gesindel ist, vor dem man die Menschheit warnen muß. Na warte, wird er gestern nacht erzürnt in sein Kissen gegrummelt haben, schließlich bin ich SpOn-Autor, was erst kürzlich schweren Eindruck auf eine Dame einer Provider-Firma gemacht hat, als es um meinen privaten Internet-Anschluß ging: Lost in Telekom Prompt setzte er sich heute morgen wütend an die Tasten, um sich den Frust von der Seele zu schreiben. Nur fielen ihm leider wieder keine Argumente ein. Macht nichts, dachte er sich wohl, und da Lafontaine und Wallraff zum Glück nicht mehr die Jüngsten sind, reichte es ihm schon, den beiden einen mit der Alters-Keule über die Rübe zu ziehen: So sei das Programm von Oskars Linkspartei "das Signal an die wegdämmernden Zuschauer der Generation Granufink, das selbsttätige Denken komplett einzustellen." Den tollen Begriff "Generation Granufink" hatte Mohrchen mal irgendwann aufgeschnappt und für schlechte Zeiten bereitgehalten, wenn ihm wieder mal nichts Gescheites zur berechtigten Kritik der Linken an unserer verkommenen Gesellschaft einfällt, er aber trotzdem eine sprachliche Waffe braucht, auch wenn es noch so dämlich bei einem Schreiberling wie Mohrchen wirkt, der mit über 50 längst selbst nicht mehr zu den Jungen gehört. Aber auch sonst wirken seine üblichen Tiraden gegen den erfreulichen Linkstrend in Deutschland wieder mal eitel borniert und unfreiwillig komisch. Eine echte Mohrchen-Glosse eben: 100 Zeilen Haßgeschnatter eines selbstverliebten Schwadroneurs, hübsch formuliertes Neolib-Geblubber, verpackt in hohlen Worthülsen und dabei immer garantiert sinnfrei. Daher als Realsatire nicht von, sondern über einen eingeschnappten "Spiegel"-Autor auch immer sehr empfehlenswert: ;-) Lidl-Talk bei Anne Will: Gefasel für die Generation Granufink Gruß Ben |
16. April 2008, 12:01 | #16 |
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... schon blöd, wenn man wie Mohrchen wieder mal 'ne Talkshow madig machen will, aber an entscheidender Stelle vor dem Fernseher nicht aufgepaßt hat. So beginnt sein übliches Geschwurbel mit der vorwurfsvollen Frage: "Wie schafft man es mit 3200 netto im Monat schnurstracks in die Schuldenfalle?"
Schuldnerberatung bei "Maischberger": Schrankwand ante portas Das ist wirklich viel - wenn es denn stimmen würde. Zum Glück haben die Leser-Kommentatoren bei der Sendung etwas besser zugehört. "Der Autor dieses Artikels", schrieb einer von ihnen, "hat leider DM mit Euro verwechselt. Die Betroffene Charlotte Wolf sprach von einem verfügbaren Einkommen (inkl. Kinder-/Wohngeld) von 3200 DM (nicht 3200 Euro) und einem Schuldengeld von 50000 DM (nicht 50000 Euro)." SPIEGEL ONLINE Forum - Schuldnerberatung bei "Maischberger": Schrankwand ante portas Peinlich für Mohrchen - so wird er es nie ins Fernsehen schaffen. Und aus Wut darüber werden seine nächsten Kritiken bestimmt noch schärfer ausfallen. Denn eines ist nach wie vor klar: Nur Reinhard Mohr hat die Weisheit mit Löffeln gegessen und schreibt immer ganz tolle Artikel, während Maischberger, Will, Illner und Plasberg grundsätzlich immer nur ganz doofe, langweilige Sendungen moderieren. Gruß Ben [edit am 18.4.08] Man hätte die Uhr danach stellen können. Denn nur zwei Tage später nimmt er sich wieder eine Talkshow vor, in der sich diesmal Maybrit Illner zu seiner Empörung erlaubte, Gäste einzuladen, die Mohrchen überhaupt nicht mag. Und so war es dann auch für ihn ein "Quartett des Grauens", in dem die "vorhersehbare Dramaturgie des inszenierten Krawalls" regierte. Und so weiter und so bla: 68-Debatte bei "Maybrit Illner": Krawallrunde mit Crashtest-Dummies Gruß Ben |
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