21. May 2008, 18:15 | #1 |
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Tokio Hotel erobert die US-Charts
... wir erinnern uns noch, wie die Teenie-Band am Anfang in den Foren Hohn und Spott ertragen mußte. Offenbar mochten dieselben, die sonst schräge Verkleidungskünstler wie zum Beispiel "Marilyn Manson" obercool finden, den androgyn gestylten Frontmann Bill Kaulitz überhaupt nicht. Und sowieso: Was kann Rockmusik schon taugen, wenn sie aus Magdeburg kommt?
Ich hatte mich immer ganz bewußt mit Kritik zurückgehalten. Denn erstens sollten Erwachsene nicht darüber entscheiden, was "gute Musik" für Kiddies ist - das hätte ich mir mit 15 auch verbeten -, und zweitens hatte ich die Band mal bei einem "Wetten daß"-Auftritt gesehen und mußte feststellen, daß der vorgetragene Song nicht schlechter war als das, was man sonst von internationalen Bands im Radio zu hören bekommt. Heute kommt nun die Meldung, daß es die Band geschafft hat, in den Alben-Charts der USA gleich auf Platz 5 einzusteigen: Tokio Hotel reitet in USA auf Erfolgswelle Damit haben die Jungs von Tokio Hotel, die bereits vorher in Frankreich (erste deutsche Band, die auf Anhieb unter die Top 20 kam) und Israel (mit "Monsoon" Platz 1 in den Airplaycharts) erfolgreich waren, den wichtigsten Musikmarkt der Welt erobert und sind dort als europäische Künstler sogar noch erfolgreicher als Amy Winehouse mit "Back To Black". Viel mehr können sich Musiker in ihrem Alter nicht erträumen. Und ein Bill Kaulitz, der zwar aufgrund seiner schrillen Erscheinung auffällt, aber erfreulicherweise nicht durch Arroganz und dumme Sprüche, wie man es sonst von anderen Möchtegern-Stars kennt, kann nun seinerseits über die vielen Lästerer lachen, die mit ihren voreiligen Prognosen offensichtlich voll daneben lagen. Gruß Ben |
21. May 2008, 19:38 | #2 |
Dummschwätzer
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Ich neide dieser syntetischen (nicht zu verwechseln mit sympathischen) Band den Erfolg wirklich.
Ihre Musik mag ich trotzdem nicht und den Gesang dieser Sängerin noch weniger. Muß ich aber auch nicht und deswegen sehe ich das ganze wertneutral. Wenn eine Nena, die Antistimme überhaupt, es geschafft hat in die US-Charts zu kommen, dann sei es den Jungs und ihrer Sängerin auch vergönnt. So, ich gehe jetzt wieder Deep Purple hören |
21. May 2008, 19:44 | #3 |
Junge mit Mundharmonika
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Icn wünsche den Jungens wirklich alles Gute, denn schließlich müssen sie dringend noch ein paar Scheiben in den USA verkaufen. Bei Konzerteintrittspreise von um die 10$ holen die ansonsten nämlich nicht die Kosten für ihren Trip über den Atlantik rein. Für deutsche Jugendliche sollte es kein Problem sein, Kartenpreise zu zahlen die jenseits von 1-2 Monatstaschengeldern liegen und das was übrig bleibt, wird ihnen noch mit überteuerten Fanartikeln aus der Tasche gezogen. Eine sehr merkwürdige Kalkulation, aber macht ja nix, wir haben es ja.
Hoffentlich werden die Jungs drüben so erfolgreich, dass ihnen die amerikansiche Staatsbürgerschaft angeboten wird und sie den Weg nach Deutschland nicht mehr zurückfinden. Ich bin übrigens sehr stolz auf meine Tochter, dass sie nicht auf die Masche hereingefallen ist und sie sich herzlich über das Zimmer einer ihrer Freundinnen amüsiert, dem Devotionalienschrein ohnesgleichen. Tokio Hotel ist in meinen Augen nichts Anderes als ein perfekt designtes Plastik-Produkt für eine spitze, aber klare Zielgruppe. Aber ich finde es sehr bemerkenswert, dass sich die Reichweite mittlerweile auch die Gruppe der Senioren ausgedehnt hat. |
21. May 2008, 20:38 | #4 | |
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Zitat:
Und wenn das so einfach wäre, eine deutsche Band schon nach wenigen Jahren in die US-Charts zu bringen, dann hätten es längst auch Sarah Connor oder die ebenso in Deutschland sehr erfolgreichen Mannheimer Wichtigtuer rund um den von mir besonders "geliebten" Xavier Naidoo geschafft. Haben sie aber nicht. Gruß Ben |
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21. May 2008, 20:42 | #5 |
Junge mit Mundharmonika
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Gleich jibbet Krach! Den Xavier Naidoo habe ich nur ins Spiel gebracht, weil meine Frau mich dazu genötigt hat meine Platte damit zu verseuchen. Und wer würde schon seiner Besten etwas abschlagen wollen?
Hinweis für die Suchmaschinen: Ich bin KEIN Fan von Xavier Naidoo! |
21. May 2008, 21:05 | #6 | |
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... aber das weiß ich doch, Irata *g*. Naidoo-Fans erkennt man an ihrer Bibelfestigkeit und ihrem Betroffenheits-Blick, wenn sie mit dem Hinweis auf den Hunger in Afrika in ihre Luxus-Sportwagen steigen ;-)
Stimmt, Sacki, Nena war mit "99 Luftballons" in den US-Charts und vorher auch schon Kraftwerk mit "Autobahn". Aber es scheint so, daß sich inzwischen da drüben um Tokio Hotel eine ebenso zahlreiche Fangruppe wie hier gebildet hat. In Zeiten der fortschreitenden Globalisierung scheint es den Kids inzwischen egal zu sein, aus welchem Land ihre Idole kommen. Und das gilt nicht nur für Teenie-Gruppen. So hat gerade eben eine Techno-Band aus Hamburg-Ottensen in den englischen Charts Madonna von Platz 1 verdrängt: Zitat:
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22. May 2008, 13:30 | #7 |
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