[Bandwurm]

Auf einer Konferenz kritisierte Neil Young die nachlassende Qualität von Musik im mp3 Zeitalter.
heise online - 25.07.08 - Neil Young kritisiert das "MP3-Zeitalter"

Im ersten Moment kann man dem ja zustimmen, recht hat er, aber halt nur im ersten Moment.
Ich habe natürlich schon viele grottenschlechte mp3s gehört, aber wenn das Ausgangsmaterial (CD) mittlerweile immer schlechter wird, ist das doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Schon seit Jahren regt mich persönlich dieser sogenannte "Loudness War" auf, alltäglich begegnet er uns auch in ähnlicher Form im TV, wenn plötzlich die Werbung so laut ist, das man die Fernbedienung in Anspruch nehmen muß.

P.S. Die Loudness Funktion am heimischen Verstärker hat mit dem hier genannten übrigens nichts zu tun und ist etwas ganz anderes.

Loudness war ? Wikipedia

[jupp11]

so so - er kritisiert, der Gute

Ich kann mich noch an das Knistern von Vinylscheiben, mit denen er sein Geld verdient hat, erinnern. Und ob das der Musikgenuß schlechthin war, bezweifel ich.

BTW. macht der überhaupt noch Musik?

tschao

jupp11

[Boomer]

Ja, macht er. Er war Anfang des Jahres auf Deutschlandtour.

[Ben-99]

macht der überhaupt noch Musik?

... eine etwas merkwürdige Frage von jemandem, der sich gern als Kenner der Musikszene präsentiert. Neil Young ist eine Folk-Ikone und natürlich macht er noch Musik. Er tritt auch in Talkshows auf, fordert die Amtsenthebung von George Bush, und man sollte ihm auch zuhören:

Watch Neil Young Explain Why Bush Needs To Be Impeached...

In nur zwei Wochen spielt er das Album ganz ohne Wissen seines Labels ein. In den Songtexten prangert er massiv die US-Regierung und ihre Irak-Politik an, fordert sogar die Absetzung George Bushs. (...) "Ich habe meine ganz eigene Vorstellung von Vaterlandsliebe", sagt Young. Und er räumt ein, dass er nach den Terroranschlägen 2001 einige Zeit mit auf der allgemeinen Welle des Patriotismus mitgeschwommen sei. Dies sei jetzt aber vorbei. Mit dem verlogenen Pathos eines George Bush könne er nichts anfangen, sagt der 61-Jährige. Die US-Amerikaner hätten Stück für Stück das Vertrauen in ihren amtierenden Präsidenten verloren. Nun sei es Zeit für etwas Neues.

Neil Young macht mit "Living With War" seinem Unmut gegen George Bush Luft

Gruß Ben

[jupp11]

Mensch Ben - haste Reisszwecken gefrühstückt?

"They all sound the same" schreit jemand aus dem Publikum. "It's all one song" antwortet Neil Young ruhig, bevor er beginnt, auf der '97 Liveplatte "Year Of The Horse" in die Saiten seiner Gitarre zu hauen.

Quelle: Laut.de

gemau auf diese Passage, von der ich annahm, dass zumindest du sie kennst, bezog sich meine Bemerkung.

Und wenn Neil Young oder John Fogerty oder andere gegen die US-Administration sind, kann man zwar zuhören und auch dafür sein. Aber hier gings doch um was anderes - und da stimme ich mit Neil Young eben nicht überein.

Wo ist das Problem?

Und - btw.: wo präsentier ich mich gern als Kenner DER Musikszene?

also - lass den Quatsch. Ich beurteile Musiker eben nicht nach ihrer politischen Ausrichtung oder sonstigen Verhaltensweisen, sonst wären sowohl Amy Winehouse und Bob Dylan gleich mit, längst von meinen Festplatten gelöscht. Und wenn wir weitergreifen, würde ich mir auch nie Ben Hur ansehen dürfen, und und und...

Lass einfach einen Spass einen Spass sein und grübel nicht rum, was sich wohl wer dabei gedacht haben mag. Insbesondere, wenn du es nicht auf Anhieb verstehst.

Ich erklär dir nicht gern Witze.

tschao

jupp11

[Ben-99]

... tut mir leid, Jupp, das sollte gar nicht so aggressiv von mir rüberkommen. Aber ich kannte die Passage nicht und konnte somit auch nicht Deinen Spaß verstehen. Vielleicht ist es dieser unbewußte Impuls, daß man gern verdienten alten Säcken beistehen will, weil man selbst auch nicht mehr der Jüngste ist. Und die meisten der aktuell angesagten Musiker halten sich doch aus der Politik heraus. Man kriegt doch eher 1 Million Teenies für alberne Veranstaltungen wie die "Love Parade" zusammen als tausend Nasen für eine Demo gegen die NPD oder anderes rechtsradikales Gesocks, das leider auch unter den jüngeren Wählern (schon wieder) immer mehr Anklang findet. Dabei würden gerade solche "entarteten" Techno-Umzüge als erstes von den Neonazis verboten werden.

Was ich meine ist, daß man die Musiker der alten Garde, die noch ein Anliegen haben, den Jugendlichen schmackhaft machen sollte, denn Witze werden schon genug über die angeblichen Versager der 68'er-Generation gerissen. Und was in der Politrentner-Abteilung bei einem fast 90jährigen Helmut Schmidt klappt, für den heute auch so mancher 20jährige schwärmt, sollte auch bei den Opas der Folk- und Rockmusik wie Young und Dylan funktionieren. Zumindest hoffe ich das.

Gruß Ben

[jupp11]

Ist schon ok Ben.

Aber nochmal zum eigentlichen Thema zurück: Ich empfinde tatsächlich mp3 als schöne Erfindung. Vielleicht nicht grad für die Musikindustrie, aber für die "Verbraucher".

Allerdings verstehe ich Interpreten, die nicht glücklich sind, wenn ihre Musik weltweit verbreitet wird, ohne dass sie auch nur den Hauch einer Kontrolle darüber haben - von den entsprechenden Tantiemen mal ganz abgesehen.

Davon ab, ist die Zeit wohl längst reif für ein Umdenken bei Interpreten und Musikindustrie. Die Labels haben sich viel zu lange ausgeruht auf alten Kamellen, die sie auf Vinyl schon verkauft hatten und danach nochmal auf CD. Das klappt nun leider nicht erneut mit mp3.

Ich finde -> geschieht diesen einfallslosen Typen ganz recht.

tschao

jupp11