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2. June 2006, 12:05   #51
little tyrolean
 
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Registriert seit: September 2002
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Zitat:
Zitat von Ben-99
Und was den "Hype" in bezug auf die "Beat-Musik" betrifft, war es bei mir genauso: Schon nach kurzer Zeit wurde ich "Stones"-Fan und hatte mich danach endgültig den Blues-Bands zugewandt.
So wie ich das damals gesehen habe, gab es eh nur die Alternativen

entweder Beatles-Fan

oder Stones-Fan

eines schloß das andere aus...

Damals war ich Beatles-Fan und bin das auch heute noch,
allerdings nicht mehr so ausschließlich wie früher, nur:
Was nach "Sticky Fingers" von den Stones kam, war nicht mehr so der Bringer.

Welch ein Glück, daß es nicht nur Beatles, Stones oder RunRig gibt...
 
2. June 2006, 12:35   #52
Ben-99
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... uns naiven Kiddies wurde ja damals ein völlig falsches Bild in der Öffentlichkeit präsentiert. Danach waren die Beatles angeblich "brav", feierten ohne Drogen, und die Stones spielten die bösen Buben, was wir natürlich viel attraktiver fanden. Zumal später sogar meine Eltern irgendwann die Musik der Beatles mochten. Da mußte man sie natürlich erst recht ablehnen *g*.

In Wirklichkeit sind wir alle nur auf die PR-Jungs hereingefallen, die den Gruppen ein maßgeschneidertes Image verpaßten. Später erfuhr man, daß die Realität ganz anders aussah und gerade die Beatles oft besonders wilde Orgien, manchmal sogar mit den Stones zusammen, feierten. Wenn dann aber die Bullen anrückten, konnten sie sich vorher rechtzeitig verdrücken. Und die Stones haben sich dann über die Schlagzeilen, was den angeblich so wilden Mick Jagger und seinen Kumpel Keith Richards betrifft, gefreut und waren wohl auch oft darüber amüsiert. Vor allem hat es dem Verkauf der Platten nicht geschadet ;-)

Gruß Ben
 
2. June 2006, 14:06   #53
little tyrolean
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
In Wirklichkeit sind wir alle nur auf die PR-Jungs hereingefallen, die den Gruppen ein maßgeschneidertes Image verpaßten.
Und genau das passiert heute noch in viel stärkerem Maße -
nur daß heutzutage das, was so beworben wird, zum Großteil wirklich nicht den Aufwand rechtfertigt
(womit wir wieder beim Thema wären...)

Ich habe mir vorgestern nun doch Chris Rea's Blue Guitars geholt
und mich dabei ein wenig umgesehen, fand aber nur Aufgewärmtes oder grottenschlechte Remakes.
Selbst bei Größen wie Ray Charles, Dave Brubeck oder Sammy Davis jr. sind nur
Uralt-Aufnahmen, welche aufgebohrt wurden und sich entsprechend ungut anhören, zu finden.

Die Krone setzt dem Ganzen aber eine Hitparade aus 2005 auf:
Von 100 Songs sind gerade einmal 5 bis 8 Lieder für mich akzeptabel...
 
3. June 2006, 21:19   #54
Lost Arrow
 
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Jetzt MTV einschalten, da kommt gute Musik
 
3. June 2006, 22:56   #55
Ben-99
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Beiträge: 5.899
... aber auch nur, wenn man die wichtigtuerischen, aufgeblasenen alten Herren von "Metallica" mag. Also habe ich mich gleich wieder von dem Klingelton-Kanal verpieselt ;-)

Gruß Ben
 
4. June 2006, 04:45   #56
Amanda Grayson
 
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Ich bin 300 Jahre alt und höre gerne Bach. Für meine Eltern war das noch modernes Zeugs.

Mit Mozart kann ich nun aber zum Teil nichts anfangen, finde ich keine Struktur drin. Mainstream ist es wirklich nicht, aber ich suche da die Melodie und finde sie nicht.

Und Wagner... Chaos pur. Aber meine Urenkel finden das toll
 
4. June 2006, 11:52   #57
Ben-99
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... hehe, Amanda, das war ein köstlicher Einfall – und, wenn man es genau betrachtet, auch gar nicht mal so unrealistisch *g*.

Ich denke, daß sich vor allem Mozart amüsieren würde, wenn er wüßte, welchen Aufwand man heute mit seiner angeblich "klassischen" Musik betreibt. Er selbst sah sich wohl eher als ein erfolgreicher Komponist von Unterhaltungs-Mucke, deshalb hat er sie ja auch wie am Fließband gegen Bares komponiert. Wobei man auch beachten muß, daß Musik-Historiker herausgefunden haben, daß die Werke in der damaligen Original-Fassung in einem ganz anderen Tempo gespielt worden sind.

Mein gern gezogener Vergleich mit James Last oder sogar Dieter Bohlen ist natürlich bewußt übertrieben. Aber ihn in einen Topf mit Beethoven und Bach zu werfen, wie es heute üblich ist, halte ich eben auch für sehr bedenklich.

Gruß Ben
 
7. June 2006, 05:29   #58
Sacki
Dummschwätzer
 
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Weil es hier einige Beatles Fans gibt (mich eingeschlossen), schiebe ich mal diese Meldung rein:
Zitat:
Der amerikanische Rockmusiker und Komponist Billy Preston ist tot. Er begleitete die Beatles oft am Keyboard und galt als „der echte fünfte Beatle”. Preston starb nach einem Bericht des Fernsehsenders Fox im Alter von 59 Jahren in einem Krankenhaus von Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg preston.jpg (2,4 KB, 8x aufgerufen)
 
7. June 2006, 15:42   #59
Ben-99
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Beiträge: 5.899
... ist zwar korrekt, daß er zum Beispiel auf "Get Back" und dem letzen "Let It Be"-Album an den Tasten saß, aber er wurde eigentlich von fast allen bedeutenden Bands eingeladen und spielte unter anderem auch mit Eric Clapton und den Rolling Stones. Mit den meisten Musikern war er auch eng befreundet. Wie ich hörte, war Billy Preston natürlich ein ausgezeichneter Keyboarder, aber viel mehr noch sollen alle seine menschliche Seite geschätzt haben. Es heißt, er hätte viel Humor und ein großes Herz gehabt.

Ich habe auch jetzt erst gelesen, daß er sich vor 4 Jahren einer Nieren-Transplantation unterziehen mußte. Und 59 ist nun wirklich kein Alter, zumal er wohl auch nicht das wilde Drogen-Leben eines Rockstars führte. Die Natur kann manchmal sehr ungerecht sein, wenn man bedenkt, daß Keith Richards womöglich mit 98 friedlich in einem Altersheim den letzten Seufzer machen könnte.

Gruß Ben
 
7. June 2006, 19:18   #60
Akareyon
 
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Beiträge: 2.823
Früher hätte ich in das auch hier zu bewundernde HipHop-Bashing eingestimmt. Das ist doch keine Musik, einfach ein Sample aus 'nem 70'er-Jahre-R'n'B-Stück zu nehmen, zu loopen, mit Kick und Snare zu unterlegen und ein bissl dummes Zeug zu erzähählen!

Nun weiß aber jeder, der schonmal zwei Zeilen von mir gelesen hat, daß ich, obwohl Metal-Affinado, schon immer ein offenes Ohr für fast jede Art von Musik hatte. Eine Freundin, Klassik-Fanatikerin, war beispielsweise geschockt, als ich mal meine Klassik-CDs aus dem Regal sortierte und vorlas: Bach, Beethoven, Grieg, Orff, Elgar, Pachelbel, Tschaikowsky... von meiner MP3-Sammlung mal ganz zu schweigen. Natürlich muß ich an dieser Stelle auch immer mit dem altaischen Obertongesang rumprollen, der nun wirklich mehr als gewöhnungsbedürftig ist, oder mit den Mittelalter-CDs mit ihren von-der-Vogelweide-Interpretationen. Daß ich schon mit sechs Jahren Strauss-Fan war und mit Eintritt ins Teenie-Alter sämtliche Vinyl-Platten von ABBA zu sammeln begann, gehört ebenfalls nicht zu meinen bestgehüteten Geheimnissen. Dazu kommt ein heftiges Repertoire an Filmmusik, Trip Hop, Trance, Industrial und vielen anderen Stilen. Lediglich mit House und Gabba konnte ich bisher noch nicht soviel anfangen.

Tja, und irgendwann dann Rock, Punk und Metal, und natürlich mußte ich wissen, wie sich Iron Maiden, DIO, Metallica, Kiss, Uriah Heep und Black Sabbath früher anhörten, und ich stieß auf Helloween, Led Zeppelin, Jethro Tull, Cream, Jimi Hendrix, Fleedwood Mac und Atomic Rooster. Mike und Sally Oldfield kannte ich sowieso schon länger, blablabla...

...und der eine oder andere weiß vielleicht auch, daß ich mich zuletzt selber der Gilde der Musikschaffenden angeschlossen habe. Daß es ausgerechnet HipHopper sein mußten, mag anstoßerregend erscheinen. Aber gerade für die muß ich jetzt mal eine Lanze brechen.

Um ein Mißverständnis auszuräumen: der Begriff Hip Hop an sich ist beschreibt nicht den Musikstil, Hip Hop ist eine Kultur. Zu Hip Hop zählen vier Künste. Das ist das Grafitti-Sprühen, das ist das Breakdancing, das DJing (Scratchen) und das Rappen.

Es mag unverständlich erscheinen, doch es geht bei der Musik des Hip Hop weniger um die Virtuosität der Instrumentalisten (die zumeist ohnehin nicht vorkommen), sondern um ganz andere Aspekte, die unterscheiden, wer "gut" ist und wer nicht. Beurteilt wird stattdessen der "Flow" des Rappers, der Fluß, die Rhythmik, der Takt, der Reim, der Ausdruck und nicht zuletzt die Poetik, der Inhalt und die Glaubwüdigkeit seines dargebotenen Textes. Ghostwriting, also das Aufsagen fremder Texte, ist verpönt.

Es handelt sich also um eine Kunst, an die die herkömmlichen Maßstäbe der Melodik etc. anzulegen so aussichtslos ist, wie wenn man den Inhalt eines Wasserglases in Volt angeben wollte.

Dazu muß gesagt werden, daß der Mainstream-Hip-Hop, besonders in Deutschland, innerhalb der Kultur ohnehin ambivalent betrachet wird. Hip Hop ist sicherlich eine "kriegerische" Kultur - es geht immer darum, sich zu beweisen und besser dazustehen als der andere (die öffentlich ausgetragenen Kleinkriege zwischen Eko Fresh, Sido, Bushido, Azad, Samy Deluxe, Fler und Konsorten, die die Furcht vor amerikanischen Verhältnissen (wo es infolge eines East-Coast-West-Coast-Bandenkonflikts sogar zu Toten in beiden Lagern kam (Tupak Shakur, Notorious B.I.G.)) schürten, sind Beispiel genug). Doch wer nur erzählt und nicht durch Tiefgang beweist, verliert bald seine "Credibility", und das ist der Niedergang eines jeden Rappers. Schöne Gegenentwürfe lieferten und liefern beispielsweise Seeed, Freundeskreis, Blumentopf, Fünf Sterne Deluxe und Eins Zwo.

Als politisch nicht uninteressierter muß ich ausserdem betonen, daß Rapmusik sich besonders dadurch, daß sie den "Beat" (das Instrumental) lediglich zum Vehikel des Textes samt Inhalt macht, wunderbar dazu eignet, politische Überzeugungen zu vermitteln und zur Meinungsfindung beiträgt. Krass zeigte das Eminems Beitrag zur US-Präsidentschaftswahl, aber auch Samy Deluxes "Weck mich auf" dürfte als Paradebeispiel einer politischen HipHop-Hymne gelten.

Grundsätzlich halte ich es für problematisch, Musik als "Scheiße" zu bezeichnen, besonders, wenn verallgemeinert auf einen Zeitabschnitt oder eine Musikrichtung bezogen. Klar sage ich: Tokio Hotel ist Scheiße. Aber verdammt, lassen wir doch den kleinen Fans ihren Spaß. Wovor haben wir Angst? Daß kommende Generationen vielleicht niemals New Order, Jean-Michel Jarre oder Ultravox hören könnten? Ich denke, es sind besonders diese so oft verpönten "COVERsionen", die die Musik vor dem Vergessen bewahren, ja, sogar das Interesse am Alten erhalten. Nicht alles, was alt ist, ist scheiße. Nicht alles, was neu ist, ist scheiße.

Ich habe mir im April eine Gitarre gekauft und ein paar Akkorde gelernt. Ich habe Hornhaut an den Fingern. Vielleicht werde ich niemals Jimi Hendrix oder Erich Klapperton Konkurrenz machen, vielleicht werde ich noch nichtmal einen einzigen Ton aufnehmen. Vielleicht wird nie ein Fan meine Virtuosität auf der Gitarre beklatschen. Aber ich finde, daß es ein wunderschönes Instrument ist (und nicht so unhandlich wie das Akkordeon, das ich als Kind sowieso nie spielen durfte und erst kürzlich wieder den Klauen meiner Mutter entrissen habe), es gibt mir Gefühl für Töne, Harmonien und Melodie, und vielleicht werden mir irgendwann die Acid-, Logic-, FruityLoops- und Cubase-Kritiker verzeihen, daß ich niemals gelernt habe, Noten zu lesen und mich trotzdem getraut habe, mich an eine MIDI-Tastatur zu setzen und ein paar Töne am Computer aneinanderzureihen, weil ich es schön fand und für richtig hielt, diese Klangakkumulationen Musik zu nennen und auf die zu scheißen, die da sagen, heutige Musik sei scheiße, weil sie ja nicht "handmade" sei oder live nicht reproduzierbar. Vielleicht werden sie mir verzeihen, daß ich Größen- und Wahnsinniger schon nach einem Jahr zwanzig von mindestens dreißig dieser Krachlabskaustitel zu einem "Album" zusammengefasst und meinem "Projekt" einen Namen gegeben habe im stillen Vertrauen darauf, daß der eine oder andere - obwohl ich wohl sicherlich die Musik nicht neu erfunden habe - den einen oder anderen Track ganz nett findet.

Aber soll man alles bleiben lassen, bloß, weil es ein anderer viel besser könnte? Oder bloß auf den Verdacht hin, jemand könnte einen Kritikpunkt finden? Wie vollkommen müßte man sein, daß niemand, niemand auch nur ein Haar in der Suppe findet? Wäre das nicht ein Zeichen absolut unrettbaren Größenwahns?

In unserer Zeit finden selbst Scheißkünstler Fans. Doch leben wir in einer Zeit ungeahnter Ressourcen, die Perlen zu finden man aufwändig und schwierig sein, und doch gibt es mehr Perlen als früher. Die, die sagen, es gäbe nur einen Jimi Hendrix, werden ewig wieder ihre alten Schallplatten auflegen, weil sie das Neue nicht WOLLEN. Sie wollen das Alte hören, und wenn sie das alte auf einer neuen CD hören, werden sie sagen, das Alte wäre kopiert worden.

Ich möchte alt werden, um zu wissen, was für Musik man 2040 hört. Wird sie weniger melodisch sein, taktlos, schneller, langsamer? Ich denke nein. Ein Freund von mir sagt immer: es gibt nur zwölf Töne. Strenggenommen ist das nicht richtig; aber letztlich werden wir akzeptieren müssen, daß es nichts wahrhaft neues geben KANN. Es war alles schonmal da. Auch Bach hatte Kritiker, seine Musik wäre nicht Gott wohlgefällig. Haha!

Sie werden noch in hundert Jahren Bach covern, sie werden ABBA neu auflegen und Marilyn Manson remixen.
 
3. December 2011, 22:39   #61
Damian119977
 
Beiträge: n/a
Es gibt heutzutage noch gute musik

Bands wie 30 seconds to mars, billy talent oder rise against sind schließlich verdammt gut allerdings ist alles außerhalb von rock und metal unerträglich :S
 
Antwort

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