30. January 2002, 08:05 | #1 |
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Ausländer bei der Polizei
Wir haben in unserer Dienstschicht eine neue Kollegin.
Sie stammt aus der Türkei ist noch sehr jung und seit einigen Monaten eine der ersten Ausländerinnen bei der Polizei. Die deutsche Staatsbürgerschaft hat sie vor 4 Jahren angenommen und sich sogleich ihren Lebenstraum erfüllt, Polizistin zu werden. Eigentlich nichts besonderes meine ich. Anscheinend aber doch. Denn von ihrem Erscheinungsbild her ist sie ein sehr ausgeprägter südländischer Typ. Nun haben wir, ihre Kollegen, alle angenommen es gäbe Probleme bei Einsätzen mit bestimmten deutschen Bevölkerungsschichten. Zu unserem und ihrem Erstaunen blieb das aber völlig aus. Die Akzeptanz bei der Bevölkerung ist uneingeschränkt positiv. Vor einigen Tagen jedoch geschah etwas unfassbares, für die Kollegin und für uns alle. In unserem Bereich wohnen anteilmäßig sehr viele Türken. Bei einem Einsatz in einem türkischen Kaffee verhandelte die Kollegin mit zwei türkischen Männern nach einer Schlägerei. Ich muss dazu ergänzend sagen, dass die Kollegin perfekt Deutsch und Türkisch spricht. Das Gespräch wurde auf deutsch geführt. Als die beiden Türken auf „Nix verstehen“ umschalteten, führte die Kollegin das Gespräch auf türkisch weiter. Wenige Minuten später wurden die Kommentare der beiden Männer immer lauter. Unverkennbar hagelten türkische Beschimpfungen auf die Kollegin nieder, inzwischen auch mit Unterstützung der anderen Türken in dem Lokal. Kurzum, es waren 4 weitere Streifenwagen erforderlich, um die eskalierende Situation in den Griff zu bekommen. Später erfuhren wir dann von ihr, dass sie auf das übelste beleidigt wurde. Von „deutsche Hure“ bis „Nazischlampe“ war so ziemlich alles vertreten. Ich habe mir die Kollegin nach Hause eingeladen, da sich zwischen uns eine Freundschaft zu entwickeln scheint. Da hat sie mir dann anvertraut, dass sie schon sehr oft auf die gleiche Weise behandelt wurde, wenn sie sich mit ihren Landsleuten bei Einsätzen auf türkisch unterhalten hat. Aus Scham hat sie nie darüber gesprochen. Die Akzeptanz bei ihren Landsleuten ist gleich null, vor allem jedoch bei den türkischen und arabischen Männern. Vor allem wenn es sich um Moslems handelt, schlägt das schnell in offen gezeigten Hass über. Die Kollegin hat ein Dolmetscherdiplom und will nun kündigen. Mir täte das in der Seele weh, denn ich halte sie für eine sehr gute Polizistin Es ist doch paradox finde ich, wenn die Ablehnung nicht von denen kommt, von denen man es erwartet hätte, sondern aus den eigenen Reihen. Mit ihrer Zustimmung habe ich diesen Thread hier mal eröffnet, zumal die Kollegin hier auch liest. Da es sich auf diesem Board um eine sehr tolerante und weltoffene Gemeinde handelt, sind wir zwei sehr auf Eure Meinungen gespannt. Trulli |
30. January 2002, 09:30 | #2 |
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Wenn man das mal aus der Sicht,der "Landsmänner" betrachtet,kann ich sie sogar verstehen.
Sind sie doch die Meisten,was Kultur und Religion angeht,sehr eingefahren. Viele können nicht damit umgehen,das jemand aus ihren Reihen "übergelaufen" ist,schon mal gar nicht,wenn es sich um eine Frau handelt. Es ist doch Fakt das viele Männer im moslemischen Ausland ihre Frauen wie Eigentum behandeln. Das ändert sich kaum,auch wenn sie hier in Deutschland leben. Für sie ist es der Verrat schlechthin,wenn Jemand aus ihren Reihen überläuft. Aber deine Kollegin wird sich dabei was gedacht haben. Sie wird sicher hier aufgewachsen sein und hat sich bewußt für die Deutsche Staatsbürgerschaft entschieden haben. Wichtig ist doch nur,das sie Freunde,Familiemitglieder hat,die zu ihr halten und viel wichtiger, sie selber dazu steht. Weglaufen nützt da auch nicht viel. Es wird immer irgendwelche Idioten geben,die über irgendwas das Maul aufreißen,ohne sich in die Lage des Anderen versetzten zu können,oder zu wollen. Damit muß sie klar kommen,sich damit auseinander setzen,oder daran kaputt gehen. Wenn ihr der Job als solches Spass macht,sie sich mit ihm identivizieren kann,dann soll sie nicht weglaufen,sondern über den Dingen stehen und ihre Arbeit weiterhin gut machen. Das ist meine Meinung dazu. |
30. January 2002, 13:21 | #3 |
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Ich sehe das Problem eher in den Führungsetagen der bewaffneten Trachtengruppe.
Warum muß man eine relativ junge und vor allem aber dienstunerfahrene Kollegin in einem Bezirk einsetzen, wo sowas schon vorprogrammiert ist ? Ich denke da oben herrschte wohl die Meinung vor, daß man eine kostenlose Dolmetscherin hat, die sich schon allein durchschlagen wird; oder es lernen muß. Irgendwann wird ihr der erste mal eine klatschen und dann geht das Geschreie los. Meine Einstellung zur Polizei hat sich mal wieder verfestigt, Eine seelenlose Behörde, für die die eigenen Kollegen nur das schwarze unter dem Fingernagel zählen. Ich kenne ja da so einige Storys von Trulli... |
30. January 2002, 14:12 | #4 |
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Erstmal 100% Zustimmung zu dir, Ogino.
Wundert sich wirklich jemand ernsthaft über diese Eskalation?...Wie siehts denn mit den Türken aus, die in .de geboren, aufgewachsen sind? Die fahren in die Türkei, meinethalben nur in Urlaub, werden dort als "Deutschländer" bezeichnet, afaik alles andere als ne Schmeichelei. Dann in einem sozialen Brennpunkt, wie Ogino schon geschrieben hat, nen Rookie einzusetzen, setzt schon ne ziemlich Blauäugigkeit voraus. Dazu noch eine Frau, ich denke wir wissen, welchen Rang eine Frau in der Wertigkeit von islamischen Männern einnimmt. Ist diese Frau dann noch obendrein uniformiert und weisungsbefugt, dann kann ich mir vorstellen was in den Köpfen von diesen Männern vorgeht. Wenn auch nicht viel, dann doch zumindestens die vorgefertigten Denkstrukturen, die ihnen schon Baba und Mama vorgelebt haben. Btw, ich würde mich sehr freuen (und ich denke die anderen auch) wenn sich deine Kollegin hier aktiv beteiligen möchte, denn ich halte es für höchst interessant ihren Standpunkt dazu zu lesen. |
30. January 2002, 14:44 | #5 |
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Meine meinug dazu ist recht einfach! auf langer sicht wird sich deutschland dahin verändern das wir genauso wie in den staaten
leben werden also dan zählt es nicht mehr ob du deutscher bist oder türke oder ........... oder. die frau hat sich richtig entschieden den beruf zuergreifen,aber wie gesagt worden ist weg laufen bringt nichts und sie hat ein großes glück eine neue freundin zuhaben mit der sie wie ich glaube reden kann das herz ausschütten und so.Zu dem einsatz sage ich nur ok sie hat an dem tag wirklich die arschkarte (biite nicht bösse nehmen dass ich das ausgeschrieben habe) gezogen. aber in ein beruf wie die polizei glaube ich das 75% aller einsetze schei... sind und es gibt nur wennige einsetze die schön oder lustig sind wo man sich gerne dran erinert. Ich bin allso der meinug sie sollte es sich nochmal richtig durch den kopf gehen lassen ob sie jetzt alles hin schmeisst,den das ist schnell gemacht . el |
30. January 2002, 18:38 | #6 | |
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Zitat:
Was die Frage von Trulli angeht: ich denke auch, daß die Kollegin zu früh in's Rennen geschickt wurde, vor allem jedoch im falschen Bereich. Es ist in meinen Augen verantwortungslos, eine noch recht junge und unerfahrene Beamtin einen solchen Einsatz fahren zu lassen. Ich kann sie verstehen, wenn sie hinschmeißen will, keine Frage. Doch es gibt innerhalb der Polizeibehörden noch so viel zu tun, wo ausländische Beamtinnen und Beamte effektiv helfen können; gerade in einer Stadt wie Berlin, in der viele Türken leben. Wäre es nicht schön, wenn der Türke merkt, daß er nicht nur was für Deutschland tut sondern Deutschland auch für ihn? Wäre es nicht gut, wenn er merkt, daß ihn einer versteht? Ich bin dafür, daß in Gebieten mit hohem Ausländeranteil auch Beamtinnen und Beamte dieser Nationalitäten eingesetzt werden. Ich glaube, daß dies auch der Ausländerfeindlichkeit ein wenig entgegenwirken würde. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, in Duisburg wurde das Projekt "Ausländer bei der Polizei" gestartet. Da sich Medien ja vorzugweise bei Mißerfolgen mächtig in's Zeug legen, um zu berichten, scheint es in Duisburg zu laufen, denn man hört nichts mehr aus dieser Richtung. Nun, wie gesagt, Trulli, ich könnte Deine Kollegin verstehen, wenn sie schmeißt, doch es wäre schade. |
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31. January 2002, 04:32 | #7 |
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Boomer ich bin nicht bei der polizei wie du weisst aber ich seh die
sache aus meinen erfahrungen als ich von der RAG abgehauen bin war ich bei einem privaten Sicherheitsdienst als Funkstreifenfahrer und hatte auch sofort sso ne heisse kiste bekommen ich war auch total unerfahren und ich habe ein ganzes Revier bekommen wo jede nacht 3 4 mal eingebrochen wurde und mann war ganz alleine unterwegs und nicht wie bei der polizei zu Zweit und ich hate täter kontakt und weiss gott der großte held bin ich auch nicht und es gab situationen wo ich ganz schön ins schwizen geraten bin.ob in duisburg das Programm gestartet wurde keine arnung aber ich habe da mit keine probleme was das angeht.ansonsten steh ich voll und ganz hinter dein posting. el |
31. January 2002, 12:23 | #8 |
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Deine Kollegin muß es ganz allein wissen was sie macht.
Kommt sie im Entferntesten Sinne damit klar,erübrigt sich das hier. Tut sie es nicht und hat Zweifel,dann muß sie wohl gehen,oder sich versetzen lassen. Dann hat sich das hier auch erledigt. Die endscheidung liegt ganz allein bei ihr. WIR oder ANDERE können ihr bei der Endscheidung NICHT helfen. |
31. January 2002, 14:50 | #9 |
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Chopperhexe:
Irre ich mich oder lese ich zwischen Deinen Zeilen, dass Dich dieses Thema hier ein wenig nervt oder es für Dich ohne Interesse ist? :confused: :confused: Trulli |
31. January 2002, 15:20 | #10 |
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Wenn dem so wäre, hätte ich mich weiter oben nicht ins Zeug gelegt und meine Klappe gehalten
Aber es ist doch so,das wir ihr die Entscheidung nicht abnehmen können. Wir können nur unsere Meinung abgeben Schade würde ich es schon finden,zumal sie Interesse an dem Beruf zu haben scheint. Da gibt es dann doch nur eins,durchhalten und das Beste draus machen, sich versetzen lassen oder den Beruf wechseln,wenn sie damit nicht klar kommt |