23. February 2002, 13:47 | #1 |
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Wie weit darf die Presse gehen
Gestern habe ich die 10.000 km Eisschnell(l?)aufen im TV mit verfolgt.
So wie immer und ueberall waren auch hier wieder 2 Kehrseiten der Medaillie. Hier der strahlende Gewinner in seiner intensen Freude und da die Verlierer in ihrer Schmerz und der Verzweifelung.. Bilder die den Sport menschlich machen und uns die Moeglichkeit geben zumindest emotionel am Geschehen teil zu nehmen. Doch da war gestern ein junger Niederlaender, Bob de Jong, der obwohl bei den niederlaendischen Qualifikationswettbewerben fuer Olympia die Nr. 1 gewesen zu sein, im 5000m Lauf NUR 30 war. Nachdem er beim 10.000 m Lauf bis zur 10 Runde den Erwartungen entsprach, brach in der 11. Runde zusammen und sein Leidensweg begann. Nach Beendigung des Laufes waren totale Erschoepfung und alle anderen Emotionen bis ins letzte Detail zu verfolgen. Close up.. Natuerlich war da dann auch noch der TV Reporter, der ihm beim Verlassen der Halle interviewte und die Fragen stellte, derren Antworten doch schon jeder wusste. Okay, dass gehoert vielleicht dabei, aber dann kam der Moment, dass der junge Mann, sich bis dahin mit groesster Muehe sich beherschend, dass nicht mehr aufbrachte und die Traenen freien Lauf bekamen. Und noch waren da die Fragen des Reporters..wieso und warum... Erst der Coach des jungen Mannes konnte ihn aus der Falle befreien.. er leitete ihn weg, gefolgt von den Fragen des Reporters.. Wie weit darf Fernsehen gehen? Ist jemand, nur weil er im Licht der Oeffentlichkeit steht Gemeingut und verliert er alle Rechte auf Privacy? Auf welchem Weg sind wir? Wir rufen lauf ueber die Respektlosigkeit der Jugend... aber sind wir viel besser? |
23. February 2002, 15:11 | #2 |
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Eigentlich sollte die Presse immer die Würde des Menschen beachten und mit Sicherheit war diese gestrige Behandlung absolut unwürdig. Nun gut, er hat versagt, das ist klar, aber ihn deswegen mehr oder minder in der Luft zu zerreißen ist "unangemessen".
Nun die Presse denkt marktpolitisch. Ziel ist immer, so viele Einschaltquoten, so viele Leser wie möglich zu bekommen und da nimmt man sich eben die Ware, die eben dies liefert. Würden sie das nicht tun, wäre das zu vergleichen mit einem Edelmetallunternehmen, das zwar Silber weltweit abbaut, aber kein einziges Goldbergwerk eröffnet.... Aber andererseits sitzen wir als Zuschauer ja auch am langen Hebel. Wenn wir das nicht sehen wollten, würden es nicht im TV gezeigt werden. Daher ist nicht nur die Presse Schuld, sondern jeder einzelne, der es sehen will. |
23. February 2002, 15:20 | #3 |
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Schwierig zu sagen.
Natürlich kann einem der Junge leid tun. Andererseits hätte er sicher gern auf dem Treppchen gestanden und sich bewundern lassen und auch die Interviews genossen. Das sind nun mal 2 Kehrseiten der gleichen Medaille. Vielleicht wird der gesamte Hochleistungs-Sport etwas zu wichtig genommen. Auf jeden Fall kennzeichnet ein bisschen Sensibilität einen guten Reporter, auch im Sport. |
23. February 2002, 15:32 | #4 |
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Da ich ja den Sport im Television schon ein paar Jahrzehnte verfolge, kann man schon gewaltige Unterschiede erkennen.
Früher war der Sport selbst die Atraktion, heute wird daraus ein Medienspektakel. Leider kommen die Medien (noch) nicht auf die Toiletten der Sportler an den Wettkampfstätten, sonst wären sie auch da noch live dabei. Am schlimmsten sind genau diese dümmlichen Fragen: "wie konnte es dazu kommen", "Was haben sie in dem Moment gefühlt....", "was ging ihnen so durch den Kopf, als sie...", usw. Kommen sich diese Reporter nicht selbst idiotisch vor? Schade nur, daß die wenigsten Sportler schlagfertig genug sind, um denen entsprechende Antworten zu geben. So manches Mal wäre ich gern an deren Stelle, um diesen Blödmännern einmal die passende Antwort zu geben. Wenn man die Kommentare während des Rennens/Wettkampf verfolgt, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Ob´s dieser nervige Rubenbauer ist, der jede Hundertstel Sekunde, bei 130km/h, die "liegengelassen wird", sofort erkennt. Selbst warscheinlich nie die Bretterl in der Hand gehabt, geschweige denn einen Berg damit herabgerutscht. Da krieg ich eine Kriese! Ich glaube aber nicht, daß ein Ende der Fahnenstange mit der Reporterei bereits erreicht ist. Ich denke, es wird noch schlimmer kommen |
23. February 2002, 15:47 | #5 | |
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Zitat:
Bin leider deiner Meinung. Ich weiss nur noch nicht was Ursache und was Folge ist.. Kriegen wir das was wir verlangen oder werden wir alle langsam an eine neue Form von Media gewoehnt. Frueher liebte ich es Schanzspringen zu sehen.. seitdem es durch RTL vermarktet wird.. ist mir der Spass vergangen.. idem dito Formel 1. |
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23. February 2002, 15:52 | #6 |
Beiträge: n/a
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Solange sich die Zuschauer daran aufgeilen und die Leser bereit sind 80 Pfennige zu bezahlen.
tschubbl |
23. February 2002, 15:54 | #7 |
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Nun, Loddar...die Zeiten wo sich die Kommentatoren noch Sorgen um die Sportler machen (ich sag nur:"Wo ist Behle...)sind lange vorbei.
Ansonsten kann ich jupp nur zustimmen, wer auf der einen Seite die Sonne des Erfolges geniessen will, muss auf der andren Seite auch die Traufe des Misserfolgs verkraften können. |
23. February 2002, 16:15 | #8 |
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@DrBest...
es geht nicht darum den Misserfolg zu verkraften...tuurlich gehoert das dabei.. sondern es geht um die Art wie die Medien damit umgehen |
23. February 2002, 16:21 | #9 |
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Ich kann nur aus meiner naiven Sicht sagen:"Nein, ich will nicht bis ins kleinste sehen, wie Jemand leidet..
Ich will nicht mit auf Toilette... Ich will auch nicht sehen, wie er sich sinnlos besäuft, vor Freude..! Es geht mich einfach Nichts an, Jeder ob Promi oder nicht, hat ein Recht auf Privatsphäre und auf Dinge, die er halt nicht Jedem zeigen möchte... Naja, und die unqualifizierten Kommentare sind eh nur nervig, weil wenn ich schon höre "nur" Silber stellen sich mir die Nackenhaare hoch... |
23. February 2002, 17:24 | #10 |
Ungültige E-Mail Angabe
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habe das rennen gestern auch gesehen und da erwähnte der reporter das wohl das eisschnelllaufen in den niederlanden immer ein yellow-press thema ist und die läufer wohl so bekannt sind wie hier die fussballer, da kann ich sowas schon verstehen auch wenn es nicht gut ist.
starbucks |