27. March 2002, 15:31 | #1 |
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Können Bücher unser Leben verändern?
Können Bücher unser Leben verändern?
Es geht hier nicht um das Buch „Kraft zum Leben“, für das jüngst eine Reihe Prominenter im Fernsehen und auf Plakaten Werbung machte. Vielmehr gilt es sich zu erinnern: In der Lese-Biografie jedes Bücherfreundes gibt es Bücher, die zugleich Wendepunkte markieren, die Augen geöffnet haben, nach deren Lektüre nichts mehr so war wie zuvor. Nach Thoreaus „Walden“ wollte mancher sein Leben verändern, nach dem „Fänger im Roggen“ einfach abhauen. Hier aber liegen Erzählung und Inspiration nah beieinander. Es sind verstecktere Veränderungen, die im Lesen ihren Ausgang nehmen, und individuell sind sie allemal. Auf der Leipziger Buchmesse wird die Welt des Lesens eine Zeitlang greifbar. Sie ist auf ihre Art eine Welt des Lebens. Können Bücher unser Leben verändern? Welches Buch hat euer Leben einmal verändert? Welches stand am Anfang euerer Begeisterung für Literatur? |
27. March 2002, 16:07 | #2 |
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Aus meiner Sicht ein eindeutiges JA.
Sicher gibt es philosophische Werke, Abenteuerromane und Reisebeschreibungen, denen man das Interesse verdankt, seinem Leben einen neuen Sinn zu geben, oder die uns veranlassen umzuschwenken, eine neue Richtung einzuschlagen. Bei mir war es so, aber derart profan, dass es fast albern klingt. Das Buch meines Lebens war tatsächlich "64 Iintern" DAs große Buch zum Commodore 64. Ich hatte mich zwar schon vorher mit Heimcomputern und Taschenrechnern auseinander gesetzt, aber erst durch dieses Buch war es mir möglich, mit dem Hobby Geld zu verdienen. Ruckzuck wurde ein Beruf daraus, der mir und meiner Familie bis heute den Lebensunterhalt sichert. Klar hat sich in fast 20 Jahren was verändert zu damals, aber den Beginn markierte dieses Buch von DATA BECKER. |
27. March 2002, 17:06 | #3 |
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Ein vollmundiges und eindeutiges Ja..
ich lese mein ganzes Leben und in beinahe jeder Phase, waren da Buecher, die mich begleitet und beschaeftigt haben. Denkanstoesse, Abenteuer, Trost, Hoffnung und Schoenheit habe ich gefunden. Um nun eines an zu weisen, als das gravierende,, wuerde anderen Unrecht antun. Ich denke aber oder bin mir beinahe sicher, ich waere heute nicht die, die ich bin.... ohne Buecher. |
27. March 2002, 17:13 | #4 |
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Ich bin überzeugt davon das Bücher unser Leben verändern, oder zumindest beeinflussen.
Bei mir war nicht ein bestimmtes Buch der Auslöser zu einer Veränderung, sondern durch das viele Lesen unterschiedlichster Literatur erweitere ich ständig meinen Horizont. Durch die Vielfalt an Meinungen und Sichtweisen der Autoren werde ich automatisch zum Nachdenken angeregt und setze mich mit der Problematik auseinander. Allein schon dadurch, das ich über das gelesene nachdenke werde ich beeinflußt Ohne Lesen wäre es mir garnicht möglich, mir von vielen Dingen und Begebenheiten, eine Meinung zu bilden weil mir die entsprechenden Informationen zur Meinungsbildung fehlen würden. |
27. March 2002, 17:43 | #5 |
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Moin!
Sicherlich können Bücher das Leben des jeweiligen Lesers verändern. Das hängt aber sehr stark von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst einmal kommt es darauf an, inwieweit der Leser das Gelesene verinnerlicht und sich damit eventuell identifizieren kann. Soll heißen: egal wie gut oder schlecht ein Buch verfasst wurde, hängt es doch mehr von der Einstellung des Lesenden zu dem betreffenden Thema ab, inwieweit der Inhalt sich auf sein/ihr Leben Auswirkungen zeigen wird. Ist das Buch aus psychologischer Sicht betrachtet gut geschrieben, und der Leser hat zu dem Inhalt noch keine gefestigte oder gar überhaupt keine Meinung, dann ist eine Beeinflussung des Lesenden durchaus denkbar und sicherlich auch vom Autor gewollt. Gerade bei der Verbreitung von Inhalten jeglicher Art, ist der psychologische Faktor absolut vorrangig. Es macht schließlich einen gewaltigen Unterschied, ob das entsprechende Werk nur als profane Propaganda für was auch immer angesehen wird, oder aber ob das "Ziel" des Autors nur unterschwellig an den Lesenden vermittelt wird. Hierbei kommt es natürlich sehr auf die Feinfühligkeit (Schreibstil) des Autoren an und natürlich auch darauf, welche Zielgruppe er ansprechen möchte. Soll die Zielgruppe allgemein und sehr groß sein, verkaufen sich Bücher mit "Gefühl" recht gut, vor Allem, wenn sie im Stil von "Gut und Böse" geschrieben sind. Mehr oder weniger alle Leser werden fast automatisch mit den sympathischen (guten) Charakteren des Buches in Einklang stehen (spezieller Fall Romane etc.). Allerdings setze ich einfach mal voraus, daß wohl die wenigsten Leser ihr Leben nach Romanen ausrichten, zumindest nicht bewußt oder gar gewollt. Aber es gibt ja auch massenhaft andere Inhalte, die mehr oder weniger gut vermittelt werden. Prinzipiell könnte man allerdings sagen, daß wohl die überwiegende Zahl von Büchern sicherlich geschrieben wurde, um die jeweiligen Leser bestimmte Dinge aus der Sicht des Autoren sehen zu lassen. Kaum einer schreibt ein Buch, um nicht seine Erlebnisse oder seine Sicht bestimmter Dinge/Vorgänge anderen Menschen zu offenbaren und näherzubringen. Natürlich versucht der Autor, möglichst viele Leser von seiner Sicht zu überzeugen, weil es ihm eine gewisse "Befriedigung" verschafft und zusätzlich auch die Kassen klingeln lässt. Ich denke mal, daß nur die wenigsten Bücher aus reiner Uneigennützigkeit entstanden sind. Könnte jetzt zwar noch einen kleinen Roman schreiben, aber ich habe euch jetzt erst mal genug gequält........... |