29. May 2002, 23:36 | #1 |
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Streit zwischen der FDP und dem Zentralrat
Moin,
Streit zwischen der FDP und dem Zentralrat Briefe gehen hin und her - ohne Ergebnis Im Zentralrat der Juden wird das Abrücken des stellvertretenden FDP-Chefs Jürgen Möllemann von seiner Kritik an Zentralrats-Mitglied Michel Friedman als nicht ausreichend beurteilt. Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, schrieb nach einem Vorab-Bericht der Zeitung "Die Welt" an Möllemann: "Trennen Sie sich von Herrn Karsli und erklären Sie bedingungslos und ohne wiederum auf Herrn Dr. Friedman zu verweisen, Ihre Distanzierung von antisemitischen Äußerungen und ich bin sicher, dass es zu einem offenen und respektvollen Dialog kommen wird." _________________________ man sollte sich langsam fragen, wieviel Macht diese Religionsgemeinschaft in Deutschland hat. Der Kanzler ( egal welcher Farbe ) darf von Möllemann ungestraft als Knilch bezeichnet werden, Herr Friedman tobt durch Deutschland, als wären wir Palästina und demnach okkupiert. Ich halte dies für einen Pyrrhussieg. mfg |
30. May 2002, 06:41 | #2 |
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jo, sehe ich auch so...
Ich hätte hier meine Antwort auf den Walserthread genausogut posten können. |
30. May 2002, 11:55 | #3 |
Ungültige E-Mail Angabe
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wir leben in einer Demokratie, also muß es möglich sein auch an der Regierung Sharon Kritik zu üben, ohne gleich als Nazi verschrieen zu werden. Ich bin zwar kein FDP-Wähler, aber ganz unrecht hat Mölleman nicht. Sharon trägt ein gutes Stück Mitschuld an der jetzigen Sitiuation.
cu Payne |
30. May 2002, 16:17 | #4 | ||||
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Zitat:
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tw_24 |
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30. May 2002, 17:26 | #5 |
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Moin,
so, wie es gerade gefällt. Von Henryk M. Broder, ein vom Größenwahn getriebener, ein äußerst dummer, nichts sagender Literat, ein erstklassiger Polemiker, rhetorisch geschult wie Friedman, gleiche Kaderschmiede, gleicher Größenwahn. Wer zum Antisemiten werden will? Diese Webside erfüllt den Wunsch http://www.henryk-broder.de/ Dumm ist, Broder zu zitieren aber den Spiegel nicht 42 Jahre gelesen zu haben, dessen Mitarbeiter er ist: Ein Satz von Broder gefällig? __________________________________ Die Auslese von Ungenießbarem Deutschland und der Terror - das waren für Henryk M. Broder vor allem "Passionsspiele der kommentierenden Klasse". In seinem neuen Buch "Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror" seziert der Autor und SPIEGEL-Reporter sowohl den plumpen Anti-Amerikanismus als auch die naive Friedensbewegtheit auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne. Eigentlich könnte er sich doch freuen. Denn: "Jetzt schweigen sie wieder. Die Friedensfreunde haben ihre Transparente weggepackt, die 'taz' ihr Kriegstagebuch eingestellt, und die klügsten Köpfe der Nation halten ihre Lippen fest verschlossen, nachdem sie den Mund eben noch übervoll genommen haben." Wenn man das Gerede sowieso nicht mehr hören... ____________________________________ Mitherausgeber der Jüdischen Tagebücher, Bemerkung gefällig ____________________________________ Jüdischer Kalender 2001-2002 Ein Klassiker unter den Buchkalendern Aktuell, informativ, subjektiv - ganz nach dem Motto von Anton Kuh "Warum denn sachlich, wenn es auch persönlich geht?" Mit über 300 Zitaten, Daten, Fakten und Geschichten. Ein wichtiger Almanach aus deutsch-jüdischer Kultur und Geschichte. ______________________________________ Es gibt in Deutschland wohl keinen, außer Friedman, der so selbstverliebt den grotesken jüdischen Größenwahn in Deutschland so darstellt. Jüdischen Witz gefällig, bei einer nur von Biolek stellbaren Frage an junge Juden in Deutschland, ' Juden gelten in der Welt als besonders intelligent' ______________________________________ "wird ein dummer Jude geboren, lassen wir ihn sofort taufen " _____________________________________ hab ich auf Band, immer wenn ich mich bestätigen will, hole ich es raus. Kleine Leseprobe des polemischen Demagogen gefällig, nichts für Ungebildete _______________________________________ Sibylle Tönnies, Professorin in Bremen, hat ein Herz für die Rechtsradikalen, die sich in Berlin nicht frei entfalten konnten. Ein Mann muss nicht immer schön sein und eine Frau nicht unbedingt klug, wenn sie es zu was bringen wollen. Horst Mahler, früher RAF-Anwalt, heute NPD-Vordenker, hat sich aus eigener Kraft resozialisiert und auch Sibylle Tönnies, die an der Uni Bremen Sozialwesen unterrichtet und in der Lüneburger Heide lebt, wird langsam erwachsen. Beide verkörpern jene besondere Spezies des furor teutonicus, von deren Angehörigen man nicht sagen kann, ob es sich um rechte Linke oder linke Rechte handelt. Dazu gehören auch solche Lichtgestalten wie Alice Schwarzer, Rainer Langhans, Klaus-Rainer Röhl, Bernd Rabehl und Christof Schlingensief, deren Tragik darin liegt, dass sie zu spät geboren wurden, um in der Kulturverwaltung des Generalgouvernements Polen beweisen zu können, wozu sie in der Lage sind. Und so versuchen sie, jede(r) auf seine (ihre) Art, das Versäumnis nachzuholen. Alice Schwarzer solidarisiert sich mit Saddam Hussein und Leni Riefenstahl, Christof Schlingensief veranstaltet "Kameradschaftsabende" und Sybille Tön-nies reist nach Berlin, um über eine NPD-Demo zu berichten, die von der Polizei zuerst geschützt und dann aufgelöst wurde. Ihre "Gedanken zu einer Berliner Kundgebung", am 28. November in der "Welt" erschienen, gehören zum Besten, was seit den Tagen geschrieben wurde, da deutsche Soldaten bei Stalingrad gedemütigt wurden. Es ist knallharte Kriegs-berichterstatterprosa, mit einem weichen Eyeliner hingezeichnet. Großartig der szenische Einstieg vom "Neptunbrunnen am Alexanderplatz", wo sich ihr ein "bizarres Bild" bietet: "Hoch oben der Wassergott in schäumend-königlicher Pose, um ihn her wogen Nixen. Um Nixen und Brunnen herum formt sich ein weiterer Kranz aus kahlen, hellen Schädeln. Es sind Neonazis, die eine Kundgebung abhalten. Sie bilden einen engen Kreis, weil sie nicht anders können - um sie schlingt sich wiederum ein grüner Gurt, der sie zusammendrückt: die Polizei. Eine politisch-plastische Rosette. Ein groteskes Mandala." Drei Super-Bilder in nur zwei Zeilen: grüner Gurt, plastische Rosette, groteskes Mandala. So romantisch könnte die Welt sein, in der Sibylle Tönnies lebt und lehrt, wenn da nicht außerhalb des Kreises die Gegen-Demonstranten wären, die den Nazis den Spaß nicht gönnen. "Pfeilgleich stechen ihre ausgestreckten Arme gegen die feindliche Mitte … Dazu werden mit heiserer Stimme Parolen skandiert … Die kahlen Schädel … sind freie, leuchtende Zielscheiben … Von Polizei dicht eskortiert, marschieren die Glatzen in braver Kolonne davon …" Da hat Sibylle Tönnies ein schreckliches Déjà-vu. Während sich die Glatzen brav auf den Weg machen, steht sie fassungslos am Straßenrand, randvoll mit Empathie und Idiotie: "Das Bild erinnert in erschütternder Weise an einen KZ-Marsch. Die rasierten, geneigten Köpfe, die bewaffnete Eskorte … Diese Nazis befinden sich in Schutzhaft …, die Polizei schützt sie vor den Angriffen einer zum Lynchen aufgelegten Menge." Natürlich ist der Vergleich mit einem KZ-Marsch maßlos übertrieben. Denn erstens waren die KZ-Häftlinge besser dran, sie mussten nicht durch ein Spalier von Gegen-Demonstranten, die mit heiserer Stimme Parolen skandieren. Und zweitens haben die Nazis das Schlimmste noch vor sich: die Fahrt in der S-Bahn zum Bahnhof Schönefeld. Sibylle Tönnies fährt nicht mit, obwohl es eine schöne Gelegenheit wäre, "diese Unglücklichen" zu trösten, ihnen das Händchen zu halten und das Brüstchen zu geben, damit sie sich stärken und beruhigen. Sie bleibt am Neptunbrunnen bei den Nixen stehen und sinniert darüber, was sie soeben erlebt hat. "Man kann annehmen, dass nicht der Rechtsradikalismus diese Unglücklichen so geformt hat, sondern ein in ihrer Biografie wütendes Schicksal. Sie brauchen den Rechtsradikalismus, um mit einer furchtbaren Kränkung zurechtzukommen. Ihnen bleibt als Stolz nichts übrig, als der Stolz darauf, Deutsche zu sein." Wo das Schicksal wie ein Stahlgewitter in der Biografie wütet, bietet der Rechtsradikalismus den Unglücklichen und Gekränkten die natürliche Zuflucht. Doch worin liegt die Kränkung, die sie erlitten haben und die ihnen gar keine andere Möglichkeit ließ als die, rechtsradikal zu werden? War bei Aldi das Dosenbier plötzlich alle? Hat die brandenburgische Regierung ein ausdrückliches Verbot erlassen, Ausländer zu verhauen? Oder wurde wieder ein Jugendclub in Guben geschlossen, um mit dem gesparten Geld Asylanten aus Afrika ins Land zu holen? Möglich wäre auch etwas anderes: Man hat den Unglücklichen nie die Chance gegeben, eine Vorlesung von Frau Professor Sibylle Tönnies, zum Beispiel über ihr Lieblingsthema, den Kommunitarismus, zu besuchen. Und so bleibt ihnen nichts, als der Stolz darauf, Deutsche zu sein, denn den gibt es umsonst. Erbarmen mit den Nazis? Ja, gewiss. Und Erbarmen mit Sibylle Tönnies, die wieder nach Bremen muss, um dort "Sozialwesen" zu unterrichten. Auch in ihrer Biografie wütet ein Schicksal, auch sie muss mit einer furchtbaren Kränkung zurechtkommen. Heil Sibylle! 1.12.2000 19 Ein Arsch kommt selten allein Im Gegensatz zu den meisten Kritikern finde ich "Big Brother" richtig gut, vor allem im Zusammenhang mit der laufenden "Leitkultur"-Debatte. Denn "BB" ist ein perfekter Mikrokosmos, sozusagen die ganze Republik in einer Nuss-Schale. Im Grunde geht es, wie im richtigen Leben, nur um zweierlei: Geld und Sex: Wie kommt Vati auf die Mutti und wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kasse zu machen? Mit dem ****** haben die Teilnehmer keine Probleme, wenn sich nur zwei finden, die gleich notgeil sind. Wie bei einer Betriebsfeier und wie in jedem Internat macht auch hier Gelegenheit Liebe. Dagegen ist nichts zu sagen, denn so geht es in jedem Container zu, ob es nun ein Plattenbau in Marzahn oder eine Luxusvilla in Dahlem ist. Viel schwieriger ist es dagegen, den richtigen Moment zum Aussteigen zu erwischen. Hier sind es die Dummen, die unbedingt bis zum Ende dabei bleiben wollen, indess die Klugen, wie auf der Börse, rausgehen und Gewinne mitnehmen. Während die blonde Dani und der schwarze Karim in einer Stretch-Limo von einem Event zum nächsten gefahren werden und überall das gleiche Zeug lallen, sitzen Harry und Ebru weiter in der Kiste und wälzen Probleme, die sie nicht hätten, wenn sie da geblieben wären, woher sie gekommen sind. Irgendwann werden auch sie wieder draußen sein, traumatisiert für den Rest ihres Lebens. Denn wenn zehn Leute dasselbe Klo und dieselbe Dusche benutzen müssen, bleiben Langzeitschäden nicht aus. Schon die Zuschauer müssen aufpassen, dass sie nach nur einer Stunde Hingucken keinen Darmverschluss erleiden. Womit wir beim vorläufig letzten Hit aus dem Klo mit Kamera wären. Christian, der ziemlich früh rausgewählt wurde, hat einen Song aufgenommen, mit dem er durch die Diskos tourt. Der Refrain lautet: "Es ist geil, ein ********* zu sein, es ist geil, so richtig dreckig und gemein, wenn du ein Schwein bist, gehört dir alles allein, es ist geil, ein ********* zu sein." Dagegen ist Stefan Raabs "Wadde hadde dudde da" ein poetisches Kleinod und "Ich find dich Scheiße" der "Tic Tac Toe" eine sozialkritische Ballade. Mit diesem Lied wird Christian, wie schon vor ihm Zlatko, zum Millionär, und ich gebe zu, dass es der Neid ist, der mir die Feder führt. Warum ist mir ein so wunderbarer Beitrag zur deutschen Leitkultur nicht eingefallen, warum schreibe ich nur über Dumpfmeister wie Zlatko und Christian, statt für sie zu schreiben? Ich schaffe nicht einmal einen so niedlichen kleinen Spruch, wie er neulich Angela Merkel beim kleinen Parteitag der CDU entfallen ist: "Öde, öder, Schröder!" Jetzt warte ich nur darauf, dass Angela und Christian gemeinsam auftreten, denn Musik kennt keine Grenzen, und Leitkultur ist dann am schönsten, wenn ein ********* singt und ein anderes reimt. 27.11.2000 _____________________________________ @tw, du musst Broder schon komplett nehmen, auch als Arschkriecher in der amerikanischen Arsch. Ich bediene mich ausschließlich der Broderschen platten Sprache. Hier wolltest du den Teufel mit dem Belzebub austreiben. mfg |
30. May 2002, 17:44 | #6 | |||
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Zitat:
Zitat:
Mein "Freund" Wiglaf Droste beschrieb ihn mal als Kollateralkameraden: Zitat:
Aber noch etwas zum Streit zwischen dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der FDP: Mir scheint, daß da mittlerweile beide Seiten darum bemüht sind, ohne Schaden aus der Diskussion herauszukommen und doch irgendwie als Sieger dazustehen. Um Antisemitismus geht es doch gar nicht mehr, sondern darum, das Gesicht zu wahren. Möllemann "bedauert", aber als ausdrücklich falsch empfindet er nichts, was er von sich gegeben hatte. Da frage ich mich, warum es dann etwas zu "bedauern" gibt, wenn doch alles richtig war. Und auf der Seite des Zentralrats der ... hat man mit der kindischen Forderung, Möllemann/die FDP möge sich doch bitteschön erst einmal entschuldigen, sich sicher auch keinen Gefallen erwiesen, sondern die Hürden noch höher gesteckt. MfG tw_24 |
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30. May 2002, 18:54 | #7 |
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Auf dem BR habe ich mal Möllemann zitiert, obwohl ich schon lange vorher der Meinung war ' Haider hat nicht gewonnen, sondern die SPÖ verloren' und das begründet.
Ben`s Meinung, frei zitiert, Möllemann tauge nicht als Kronzeuge und genau das wollte ich, da Broder durch den ' Spiegel 'bekannt ist, ausdrücklich belegen. Sind wir ja fast einer Meinung über die Bewertung dieses Mannes. Ich darf ihn auch schon zig Jahre in Talkshows geniessen, letzte Zeit sehr wenig, scheint wohl einigen unangenehm aufgefallen sein. Richtig ist aber auch, wenn er auch von mir Ungeliebten rhetorisch geschliffen öffentlich vors Schienbein getreten hat, das ich die grinsende Genugtuung des nicht Gefragten empfand. _______ Möllemann. Läßt ihn Spiegel den Gang nach Canossa gehen, kann die alte FDP/Kohl - Riege sich noch so viel im Schienbeintreten üben, das kommt schlecht oder sogar sehr übel rüber mfg |
30. May 2002, 18:59 | #8 | |
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Jetzt hat es mit Uri Avnery mal einen israelischen Friedensaktivisten zur Jungen Freiheit gezogen,
der auch in der linken Szene recht populär ist. Oder war - denn die Junge Freiheit gilt ja vielen als rechtsextrem ... Von der taz wurde der Interviewte schon mal wieder gefragt, ob denn wisse, welchem Blatt er die Antworten gibt. Zitat:
tw_24 |
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30. May 2002, 19:18 | #9 |
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Ist das ein Telepath, speziell für mein Hirn?? dann möchte ich an dieser Uni ein Zweitstudium absolvieren.
Ich drucks aus für meinen Sohn, der den P.Spiegel für seriös hält. Kannst du dir unsere Diskussionen vorstellen. Ich bin der Antisemit schlechthin, wobei er ganz vergißt, wer ihn erzogen hat, er hält das alles für normal, mich zu kritisieren. Ich auch, aber einer muss es von kleinauf erlaubt haben mfg |
31. May 2002, 15:50 | #10 |
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Der Deutschlandfunk formulierte gestern in seinen Nachrichten so: "Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Gewerkschaften, Kirchen und Intellektuelle aufgefordert, die FDP zu einer klaren Distanzierung von rechtsextremistischen Tendenzen zu drängen."
Eine sehr interessante Formulierung, wie ich finde. Denn sie wirft der FDP als Partei offenbar vor, alleinige Heimstatt "rechtsextremistischer Tendenzen" zu sein. Gesellschaftlicher Druck soll auf die FDP ausgeübt werden, also scheint es in der "Restgesellschaft" keine "rechtsextremistischen Tendenzen" zu geben. Wenn Spiegel und/oder Friedman es tatsächlich so formuliert haben, dann haben sie sich ein wenig im Ton vergriffen, würde ich sagen ... MfG tw_24 |
31. May 2002, 17:03 | #11 |
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So wie mir bekannt, haben sie, aber bei der Schlammschlacht habe ich gar nicht drauf geachtet. Hast recht.
Was jetzt auf Möllemann für einen Druck ausgeübt wird, halte ich für nichtdemokratisch. Man kann ihn mögen oder nicht, unterstellt wird ihm ja alles, aber die Leute, die ich heute getroffen habe, beginnen tatsächlich über die Stellung des Zentralrates nachzudenken. Nachdenklich macht mich, dass sie ihr Erscheinungsbild derzeit mit Sicherheit abschätzen können, es ihnen aber egal ist, sondern eine klare Machtdemonstration vorführen. Das stimmt mit meinen bisherigen Wahrnehmungen überein. Mein Schlüsselerlebnis bzw. Auslöser des Nachdenkens war das Verbot Fassbinders in Frankfurt. Danach habe ich alles kritisch hinterfragt. mfg |
31. May 2002, 23:54 | #12 |
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Moin,
Neues vom Streit FDP und Zentralrat der Juden Sie streiten und streiten "Der FDP-Berg hat gekreißt und eine Maus geboren" - das war das spöttische Urteil vieler Beobachter über den einstimmigen Beschluss, den der FDP-Bundesvorstand in seiner mit Spannung erwarteten Sondersitzung zu dem seit Wochen anhaltenden Streit zwischen Parteivize Jürgen Möllemann und dem Zentralrat der Juden gefasst hat. Ausgelöst hatte Möllemann die Auseinandersetzungen mit dem Vorwurf gegen den Vizepräsidenten des Zentralrates, Michel Friedman, dieser trage mit seiner "intoleranten und gehässigen Art" zum Antisemitismus in Deutschland bei. Reaktionen - Zentralratspräsident Spiegel ist entsetzt Das Wort "Entschuldigung" kommt nicht vor Obwohl Friedmann und der Zentralratspräsident Paul Spiegel immer wieder ausdrücklich eine Entschuldigung von Möllemann verlangt haben, kommt dieses Wort in der vierseitigen wortreichen "Berliner Erklärung" des FDP-Vorstands nicht vor. "Wir missbilligen und bedauern, dass durch Äußerungen von Jürgen W. Möllemann Anlass für Missverständnisse entstanden ist", heißt es lediglich in dem Papier, das Parteichef Guido Westerwelle unmittelbar nach seiner Nahost-Reise - in Absprache auch mit Möllemann - selbst formuliert hat. FDP spricht von "Bedauern und Missbilligen" Für Westerwelle aber sind das Bedauern und die Missbilligung "schon eine bemerkenswert deutliche Erklärung", zumal auch Möllemann im Bundesvorstand dem Papier selbst mit zugestimmt habe. Solche Vorgänge seien selten in den deutschen Parteien. Und mit Blick auf Spiegel und Friedman fügte er hoffnungsvoll hinzu, diese Formulierungen müsse man unter Demokraten "als Brücken begreifen" - den Streit also jetzt beilegen. In der Erklärung wird zugleich - ebenfalls mit Blick auf den Zentralrat der Juden - betont: "Der Vorwurf des Antisemitismus gegen die FDP als ganzes oder gegen einzelne Führungsmitglieder der FDP ist ehrverletztend und unberechtigt." "Berliner Erklärung" schweigt auch zu Karsli Ein weiterer "Knackpunkt" zwischen Möllemann und dem Zentralrat wird in der Erklärung überhaupt nicht erwähnt: Der Streit um den mit Israel-feindlichen und antisemitischen Äußerungen aufgefallenen früheren nordrhein-westfälischen Grünen-Landtagsabgeordneten Jamal Karsli, den Möllemann in die dortige FDP- Fraktion aufgenommen hat. Spiegel und Friedman sehen ohne eine Revidierung dieser Entscheidung keine Basis für eine Verständigung mit Möllemann und der FDP. Westerwelle wiederholte vor der Presse, dass er dafür gesorgt habe, dass Karsli nicht in die FDP aufgenommen wurde. Dessen Mitarbeit in der Landtagsfraktion sei aber die souveräne Entscheidung der dortigen FDP-Abgeordneten. Wie es hieß, sorgte Möllemann im Kontakt mit Westerwelle dafür, dass der Fall Karsli nicht in die Erklärung aufgenommen wurde - ebenso, dass auch das Wort Entschuldigung nicht auftaucht. Streit mit dem Zentralrat der Juden schwelt weiter In den Tagen vor der Vorstandssitzung, als Westerwelle in Israel und Ägypten Station machte, war in der FDP zu hören, der Parteichef müsse nach der Rückkehr seine ganze Autorität einsetzen und ein Machtwort reden, um den "unseligen Streit" mit dem Zentralrat der Juden zu beenden. Ein Machtwort war dies nicht - da sind sich die Beobachter in Berlin einig. Somit dürfte der Konflikt mit dem Zentralrat der Juden weitergehen. Westerwelle nimmt dies offensichtlich eher in Kauf als einen Konflikt mit seinem Stellvertreter Möllemann. _________________________________ freut mich, das der Kasper Westerwelle nicht eingeknickt ist. mfg |
3. June 2002, 23:05 | #13 |
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Habe gestern abend mal bei Sabine Christiansen reingeschaut. Gäste u. a. Westerwelle und Friedman.
Ich wette, dass der Friedman seine Mimik vor dem Spiegel eingeübt hat. Hehe, inclusive der Mithilfe eines Mimik-Beraters. Wahrhaft gekonnt. Ich vermute, er hat sogar Bildmischer und Kameramann bestochen, damit er exakt dann in Grossaufnahme erscheint, wenn Westerwelle wieder mal Stuss redet. Dieser Westerwelle ist ja eine derart ärmliche Figur auf der Politbühne, der kann einem fast leid tun. Der Typ hat einfach nicht das Format, oder zumindest verbirgt er es wirklich gut, eine Partei zu führen. Hehe und Friedman kommentiert nahezu ohne Worte in Grossaufnahme nur durch Minenspiel die Rechtfertigungsversuche der Westerwelle, mal durch Hochziehen einer Augenbraue, mal durch Herunterziehen eines Mundwinkels, oft durch eine Kombination von beidem. Interessant anzusehen. Sachlich ist nix dabei rausgekommen. |
3. June 2002, 23:20 | #14 |
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Doch, Friedman ist ein Schauspieler. Denn der hat auch nichts neues erzählt.
Westerwell hat es schwer. Einen total überschätzten Genscher, Baum, die Pflaume und einen Ehrenvorsitzenden Graf, der wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig verurteilt ist. Diese Typen schmeißen Knüppel, denn wenn der 18% bekommt, sind die 5% ler einfach nur dumme Auguste. mfg |
3. June 2002, 23:26 | #15 | |
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Naja, ich weiss nicht...
wenn die FDP über 10 % kommt, liegts imho eher an der Unfähigkeit von CDU, SPD der Grünen als an eigenem Vermögen. Vertrauen flösst mir der Typ (Westerwelle) jedenfalls nicht ein. Nachtrag: gerade gefunden: Zitat:
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5. June 2002, 13:26 | #16 |
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Langsam aber sicher gehen mir zwar nicht die Argumente gegen Möllemann aus, aber die, die man für Paul Spiegel und/oder Michel Friedman in die Diskussion einbringen könnte.
Ich habe diese Christiansen-Sendung nun schon mehrmals angeschaut und finde, daß es zwischen Westerwelle und Friedman zu einem Unentschieden gekommen ist, bei dem mir Westerwelle ein klein wenig im Vorteil zu sein scheint. Christiansen war - wie immer - eine Fehlbesetzung, den SPD-Wahlkämpfer Sigmar Gabriel mit seinen dummen Sprüchen konnte man ignorieren, einzig Schäuble als elder statesman versuchte, die Diskussion ernsthaft zu bereichern, was ihm allerdings auch nicht immer gelang. Den Hohlkopf Sigmar Gabriel hätte man besser entweder durch einen "unabhängigen" deutschen Juden (z.B. Reich-Ranicki, der mit der "Antisemitismus-Debatte" ja nichts zu tun haben will) oder einen Vertreter der israelischen Opposition ersetzt, denn auch wenn es eigentlich ein innerdeutsches Thema ist, der kritische Blick von außen fehlte wirklich. Mir sind in den letzten Tagen dank jupp11s "Ermahnung" ;-), die Äußerungen von Paul Spiegel und/oder Michel Friedman müßten doch aus sich selbst heraus logisch erklärbar sein, diese zumindest in Teilen negativ aufgefallen. So erklärt zum Beispiel Paul Spiegel immer wieder, unter Freunden sei Kritik erlaubt und manchmal sogar angebracht. Das drängt eigentlich zu der Nachfrage, ob ich mich erst mit einem Kriegsverbrecher wie Arial Scharon anfreunden muß, um ihn kritisieren zu dürfen. Konsequent bis ans Ende gedacht, hätte die Shoa vielleicht früher ein Ende gefunden, wenn die selektierten Juden an den Rampen der Vernichtungslager ihren Mördern voller Freude um den Hals gefallen wären, um ihnen - natürlich unter Freunden - zu sagen, daß das so ja wohl nicht weitergehen könne ... Möllemanns Äußerungen seien, so wieder Paul Spiegel, "die größte Beleidigung seit dem Holocaust". Das ist zwar sicher nicht so gemeint, kann aber als schier grenzenlose Verharmlosung des Holocaust aufgefaßt werden, der anscheindend auch "nur" eine Beleidigung war - viele würden sich sicherlich freuen, "nur" beleidigt, nicht aber vergast worden zu sein. Und gerade wenn man sich die ost-/westdeutsche Vergangenheit anschaut, scheint Paul Spiegel gnadenlos zu übertreiben. Die DDR kannte Israel als Staat erst ab 1990, vierzig Jahre Ignoranz sind offenbar harmloser als der Maulheld Möllemann, der seine dummen Äußerungen ja auch schon zurückgenommen hat. Die BRD leistete sich unter Konrad Adenauer eine rechte Hand namens Hans Globke, der an den Nürnberger Rassegesetzen mitgewirkt hatte, die den Holocaust begründeten; ein Bundeskanzler Kiesinger fand nicht nur den Vietnam-Krieg der USA gut, sondern auch den Führer, als dieser noch an den Endsieg glaubte. Aber die "größte Beleidigung" für Paul Spiegel sind Möllemanns Äußerungen. Diese inquisitorische Bewertung, die sich mittlerweile ja gegen die ganze FDP richtet, gegen die Spiegel einen "Aufstand der Demokraten" anzetteln will, ist in meinen Augen unhaltbar. Paul Spiegel verharmlost den Holocaust auf eine Weise, die alles andere als anständig ist, und käme ein solcher Satz vom gescholtenen Möllemann, er wäre wieder in den Schlagzeilen. Mit dem eher peinlichen Aufspringen von CDU/SPD/"Bündnis 90/Die Grünen" auf den "Antisemitismus-Zug" wird der Holocaust tatsächlich nur noch für innenpolitische Zwecke mißbraucht, wie das Uri Avnery jüngst bemerkte. Eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung findet gar nicht mehr statt, "Antisemitismus" ist offenbar wirklich zum Todschlagsargument im Wahlkampf geworden, das selbst von BILD aufgegriffen wurde, um die FDP als unwählbar darzustellen: "Westerwelle nimmt Möllemanns antisemitische Zündeleien hin. Er nimmt in Kauf, daß eine Partei der Mitte mit dem Schüren von Judenfeindlichkeit Stimmen gewinnt. Und so lange er das tut, kann man seinen Verein nicht wählen." Das ist, auch wenn ich die FDP so gar nicht mag, ein ungeheuerlicher Satz des Dr. Mathias Döpfner, für den dieser Schreibtischtäter geteert und gefedert werden sollte. Das ist kein politischer Kommentar mehr, sondern eben die "Moralkeule", die dereinst Martin Walser erfand. MfG tw_24 |
5. June 2002, 14:44 | #17 | |
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Zitat:
Und eine solche Partei will wählbar sein??? :confused: :confused: |
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5. June 2002, 18:43 | #18 | ||
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Zitat:
Zitat:
MfG tw_24 |
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5. June 2002, 20:40 | #19 |
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Du solltest dir mal die Frage stellen, warum sich mit allen Wassern gewaschene machtgeile Politiker sich so instrumentalisieren lassen. Die wissen doch, dass sie sich mit der bedingungslosen Arschkriecherei in den Zentralrat selbst ein gewaltiges Problem einhandeln. Irgendwann haben alle die Bevormundung satt und ich erlebe das seit ich denken kann.
Friedman, ein CDU - Mitglied ist in dieser Partei trotz Globke, trotz Kiesinger und ich habe noch kein Wort über Adenauer gehört, der die beiden gefördert hat. Hab das Sonntag auch gesehen, in allen Bewertungen gebe ich dir Recht, hab's mir auch noch mal angeschaut. Westerwelle wird gerade von seinen Parteifreunden, von der Presse unter der Regie von Friedman sturmreif geschossen. NRW ist nur mit Abstand der größte Verband. Friedman hätte 100 gute Gründe finden können, berechtigt auf die Strasse zu gehen, Urteile gegen Glatzen scharf zu kritisieren etc.etc. aber wen nimmt er?; Möllemann der einen Kriegsverbrecher verurteilt. @jupp, hehehe?? Ich glaube, das wird noch nachbeben und wenn es Jahre dauert. Bevor ich Müntefering wähle und seinen Volksschulgrößenwahn, wähle ich FTP oder Gysi, falls ich überhaupt gehe. Bisher immer SPD, das ist vorbei. mfg |
24. June 2002, 19:54 | #20 |
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Justiz stellt Ermittlungen gegen Möllemann ein
Nordrhein-Westfalens FDP-Chef Jürgen Möllemann, der seiner Partei die Antisemitismus-Debatte der vergangenen Wochen eingebrockt hat, bleibt Ärger mit der Berliner Justiz erspart. Für eine Klage von Grünen-Chefin Claudia Roth wegen Volksverhetzung sieht der Staatsanwalt keinen "zureichenden Tatverdacht". Berlin/Düsseldorf - Die Berliner Justiz stellte ihre Ermittlungen gegen FDP-Vize Jürgen Möllemann im Zusammenhang mit Äußerungen in der Antisemitismus-Debatte ein. Claudia Roth hatte Möllemann wegen Volksverhetzung und Beleidigung des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, angezeigt. Im Streit mit dem Zentralrat der Juden hatte Möllemann Mitte Mai gesagt, er fürchte, "dass kaum jemand den Antisemiten, die es in Deutschland gibt, die wir bekämpfen müssen, mehr Zulauf verschafft hat als Herr Scharon und in Deutschland ein Herr Friedman mit seiner intoleranten und gehässigen Art". Möllemanns Anwältin Annette Marbert-Kubicki warf Roth vor, sie habe wider besseres Wissen versucht, die Justiz für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutsc...202439,00.html |