14. July 2006, 07:17 | #226 |
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14. Juli 1906: William H. Tunner wird geboren
William H. Tunner (* 14. Juli 1906 in Elisabeth, New Jersey, USA; † 6. April 1983 in Gloucester, Virginia, USA) war ein US-amerikanischer General.
Er organisierte die Berliner Luftbrücke (1948-1949). Als er wenige Wochen nach Beginn der Luftbrücke in Berlin eintraf, fand er zwar willige, aber schlecht organisierte Helfer vor. Zusammen mit dem amerikanischen Stadtkommandanten Lucius D. Clay reorganisierte er das Unternehmen des "Air Mobility Command" und vervielfachte die Kapazitäten. Zuvor hatte er militärische Ehren erworben, als er Anfang des Jahres 1942 nach der Unterbrechung der Burma-Straße durch vorrückende japanische Truppen eine alliierte Luftbrücke organisierte. Diese reichte von Indien bis China und unterstützte Chiang Kai-sheks chinesische Einheiten bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Ledo Straße geöffnet wurde. Tunner Unter der Berliner Luftbrücke versteht man die Versorgung West-Berlins aus der Luft durch die Westalliierten im Zeitraum von Juni 1948 bis Mai 1949 während der Berlin-Blockade durch die sowjetische Besatzung. Geschichte Schon im Vorfeld der Berliner Luftbrücke kam es zur Kleinen Luftbrücke. Der Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland Wassili Danilowitsch Sokolowski ordnete am 1. April 1948 als Reaktion auf die Sechs-Mächte-Verhandlungen zwischen Briten, Franzosen und Vertretern der Benelux-Länder über eine Westanbindung Deutschlands, die aus sowjetischer Sicht ein Bruch des Potsdamer Abkommens waren, die kurzzeitige Schließung der Grenzen an. Infolgedessen mussten die Westalliierten ihre Garnisonen aus der Luft versorgen. Die am 23. Juni 1948 auf die drei Berliner Westsektoren ausgedehnte Währungsreform, die von den Westalliierten im Alleingang durchgeführt wurde, bewegte die sowjetische Besatzung zu einer Reaktion. In den Tagen danach wurde in der Sowjetischen Besatzungszone ebenfalls eine Währungsreform organisiert, um ein Überschwemmen mit Beständen alter Reichsmark aus den Westzonen zu verhindern. Das unabgestimmte Vorgehen der ehemaligen Alliierten in dieser Frage gab nun jedoch den Vorwand zu erheblich weiter gehenden Maßnahmen, die zur Berlin-Blockade führten. Noch in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 1948 wurde die Versorgung West-Berlins mit Fernstrom durch das Großkraftwerk Golpa-Zschornewitz unterbrochen. Am frühen Morgen des 24. Juni folgte die Unterbrechung des gesamten Straßen- und Schienenverkehrs sowie der Binnenschifffahrt zwischen Berlin und den Westzonen. Da Berlin immer noch ein großes Trümmerfeld war, in dessen westlichen Sektoren etwa 2,2 Millionen Menschen lebten, war es vollständig von der Belieferung von außen abhängig. Die Regierungen der Westmächte hatten zwar mit einer Reaktion auf die Währungsreform gerechnet, aber die Berlin-Blockade der Sowjetunion traf sie weitgehend unvorbereitet. So standen sie vor der Entscheidung, Berlin aufzugeben oder in Berlin zu bleiben. Der Militärgouverneur der amerikanischen Zone, US-General Lucius D. Clay, war einer der entschiedensten Befürworter eines Verbleibs in Berlin. Er schlug vor, mit einem bewaffneten Konvoi die Blockade zu durchbrechen. US-Präsident Harry S. Truman lehnte dies aber aufgrund des Risikos einer Kriegsprovokation ab. Im Gegensatz zu Landverbindungen nach Berlin gab es über die Luftkorridore einen Vertrag, der den Alliierten ausdrücklich deren freie Nutzung zusicherte. So wurde General Curtis LeMay, Chef der US-Luftwaffe, zu der Option einer Versorgung durch die Luft befragt. General Albert Wedemeyer, Chef des Planungsstabs der US Army, verwies auf Generalleutnant William H. Tunner, der bei der japanischen Invasion in China eine mehrjährige Luftbrücke über einen Ausläufer des Himalaya (The Hump) organisiert hatte, die die Truppen Chiang Kai-sheks beim Vorrücken gegen die Invasoren versorgte. Eine Rücksprache mit der britischen Royal Air Force zeigte, dass diese für eigene Zwecke bereits mit der Luftversorgung begonnen hatte und einer massiven Erweiterung sehr positiv gegenüberstand. Nach der so genannten kleinen Blockade im Frühjahr 1948 hatte der britische Air Commodore Rex Waite bereits eigene Berechnungen angestellt, die zeigten, dass es im Falle einer erneuten Blockade möglich wäre, nicht nur die eigenen Truppen, sondern auch die Berliner Bevölkerung über eine Luftbrücke zu versorgen. Diese britischen Planungsgrundlagen veranlassten den amerikanischen Militägouverneur Clay, die Versorgung der Berliner Bevölkerung mit einer Luftbrücke zu versuchen. Am 25. Juni befahl General Clay die Errichtung der Berliner Luftbrücke, und schon am 26. Juni flog die erste Maschine der US-amerikanischen Luftwaffe zum Flughafen Tempelhof in Berlin und startete damit die Operation Vittles. Die Operation Plain Fare der britischen Luftwaffe folgte zwei Tage später. Während der Blockade West-Berlins wurde dessen Bürgermeister Ernst Reuter (SPD) zum Symbol des Berliner antikommunistischen Durchhaltewillens. Seine Rede vor der Ruine des Reichstagsgebäudes, in welcher er an die Weltgemeinschaft appellierte, West-Berlin nicht fallen zu lassen („... Ihr Völker der Welt [...]! Schaut auf diese Stadt! ...“), wurde weltweit beachtet. Am Anfang ging man von 750 Tonnen Fracht pro Tag aus. Dank der Neuorganisation durch General William H. Tunner, der einige Wochen nach ihrem Beginn die Organisation der Luftbrücke übernahm, war man Ende Juli 1948 jedoch schon bei über 2.000 Tonnen pro Tag. Am 16. April 1949 wurde mit 11.740 Tonnen Fracht und 1.398 Flügen an einem einzigen Tag der Rekord aufgestellt. Neben Baustoffen für die Flughäfen wurden hauptsächlich Weizen, Kohle als Brennstoff und zur Stromproduktion, Benzin, aber auch Medikamente eingeflogen. Möglich waren diese enormen Mengen durch ein ausgeklügeltes System: Die drei Korridore wurden als „Einbahnstraßen“ verwendet, wobei im nördlichen und im südlichen die Hinflüge abliefen und im mittleren Korridor die Rückflüge. In den Korridoren flogen die Flugzeuge in fünf Ebenen. Jeder Pilot hatte nur einen Landeversuch. Wenn dieser misslang, musste er mit der gesamten Ladung wieder zurückfliegen. Mit diesem System war es möglich, dass in Berlin alle drei Minuten ein Flugzeug landete. Der Aufenthalt wurde auf eine halbe Stunde verkürzt. Neben Briten und US-Amerikanern flogen später auch Piloten aus Australien, Neuseeland, Kanada und Südafrika. Frankreich konnte sich nicht direkt beteiligen, da die Armée de l'air im Indochinakrieg gebunden war. Es konnte lediglich seine eigenen Garnisonen versorgen, wobei sogar Junkers Ju 52/3m zum Einsatz kamen. Der französische Anteil an den westalliierten Bemühungen war die Errichtung des Flughafens Berlin-Tegel in der Rekordzeit von vier Monaten. Zu dem Namen Rosinenbomber kamen die Luftbrückenflugzeuge wohl auch mit Hilfe von Gail Halvorsen. Dieser fing an, Schokoladentafeln, die er von seinen Verwandten aus Amerika zugeschickt bekam, an Taschentücher zu binden und sie vor der Landung über Berlin abzuwerfen. Als Halvorsens Vorgesetzte durch die Berichterstattung in der Berliner Presse von den heimlichen Abwürfen erfuhren, zog die Aktion bald weite Kreise, und viele Air-Force-Flieger, aber auch andere Amerikaner sammelten Süßigkeiten und Kaugummis, um damit die Operation Little Vittles (kleiner Proviant) zu unterstützen. Nicht zuletzt weil die Sowjetunion sah, dass Amerikaner und Briten mit der Luftbrücke die Versorgung West-Berlins garantierten und diese theoretisch unbegrenzt weitergeführt werden konnte, hob sie am 12. Mai 1949 um 0.01 Uhr alle Sperren wieder auf. Die Berliner Blockade war nach fast einjähriger Dauer beendet. Insgesamt waren 2,11 Millionen Tonnen Fracht, davon 1,44 Millionen Tonnen Kohle, 490.000 Tonnen Nahrungsmittel und 160.000 Tonnen Baustoffe zum Ausbau der Flughäfen, eingeflogen worden. Die eingeflogenen Waren mussten bei den westlichen Alliierten bezahlt werden, beispielsweise verlangte General Clay 100 Dollar je Tonne Kohle. Bei den 278.228 Flügen gab es mehrere tödliche Unfälle, bei denen 41 Briten, 31 US-Amerikaner und mindestens acht Deutsche ihr Leben verloren. Zahlreiche Menschen starben während der sowjetischen Blockade der Stadt an Mangelernährung und Krankheit, besonders Tuberkulose. Seit 1951 erinnert das von Eduard Ludwig (1906–1960) geschaffene Luftbrückendenkmal am Platz der Luftbrücke, ganz in der Nähe des Berliner Flughafens Tempelhof, an die Opfer der Luftbrücke. Von Reiseleitern und Stadtführern wird Touristen gern erzählt, die Berliner würden das Denkmal Hungerkralle oder Hungerharke nennen. Die drei „Krallen“ an der Spitze stellen die drei Luftkorridore von und nach Westberlin dar. Ein kleineres Gegenstück des Denkmals steht beim Militärflughafen Wietzenbruch bei Celle sowie seit 1985 eine Nachbildung in gleicher Größe auf der ehemaligen Rhein-Main Air Base beim Frankfurter Flughafen. Die Inschrift an den Säulen lautet: „Sie gaben ihr Leben für die Freiheit Berlins im Dienste der Luftbrücke 1948/1949“. Darunter sind die Dienstgrade und Namen aller bei den Unfällen Verstorbenen verzeichnet. Die Säulen sollen die drei Westalliierten und die Verbindung unter den drei Städten symbolisieren. Neben den Säulen stehen eine DC-3 und seit 1989 eine DC-4 (Liberia World Cargo EL-AJP/N88887). Flughäfen Die meisten Flugplätze waren anfangs unbefestigte Graspisten und wurden im Laufe der Operation befestigt. So wurde zum Beispiel in Tegel in nur dreimonatiger Bauzeit die mit 2.400 m damals längste Start- und Landebahn Europas errichtet. Berlin In Berlin wurden die Flughäfen Gatow (britischer Sektor), Tempelhof (US-Sektor) und Tegel (französischer Sektor) angeflogen. Außerdem landeten große britische Flugboote, mit denen hauptsächlich Kohle und Salz transportiert wurden, auf der Havel und dem Großen Wannsee. Westdeutschland Die Amerikaner starteten überwiegend von ihren großen Stützpunkten in Wiesbaden und Frankfurt am Main. Hauptumschlagplatz für das quantitativ bedeutsamste Frachtgut Kohle wurden die in der britischen Zone gelegenen Flugplätze von Celle, Faßberg und Wunstorf, die ausgebaut und deren Schienenanschluss aufwändig ausgebaut wurde. Die Britischen Flugboote starteten auf der Elbe in Hamburg-Finkenwerder. Flugzeuge der Berliner Luftbrücke In der Anfangszeit benutzten die Amerikaner ihre C-47 beziehungsweise deren ziviles Pendant DC-3. Diese Maschinen erwiesen sich als zu leistungschwach, so dass sie schnell durch die größere C-54 beziehungsweise DC-4 ersetzt wurden, die immerhin 9 Tonnen Ladung tragen konnten und auch schneller waren. Insgesamt wurden 380 Maschinen eingesetzt, was den größten Anteil der eingesetzten Maschinen ausmachte. Andere amerikanische Maschinen wie die C-97, die mit einer Zuladung von 31 Tonnen für damalige Verhältnisse ein Gigant war, wurden nur vereinzelt eingesetzt. Der Vorteil war, dass die Beschränkung auf wenige Typen die gesamte Logistik vereinfachte: Die Ersatzteilbeschaffung war einfacher, die auf den Typ ausgebildeten Besatzungen konnten problemlos andere Maschinen fliegen, die Flugzeuge hatten die gleiche Reisegeschwindigkeit. Die Briten hingegen setzten ein Sammelsurium von Flugzeugtypen ein. Viele Flugzeuge waren ehemalige Bomber oder die Zivilversionen englischer Bomber. In Ermangelung von Flugzeugen charterten die Briten viele Flugzeuge ziviler Fluggesellschaften. Eine Besonderheit stellte der Einsatz von Flugbooten dar, die insbesondere für den Transport von Salz genutzt wurden. Diese Flugzeuge waren für den Einsatz auf See konzipiert und deshalb auf Korrosionsbeständigkeit optimiert. In der Winterzeit bei Eis auf den Gewässern übernahmen Halifax-Bomber die Aufgabe des Salztransportes. Auf den Einsatz von Maschinen aus deutscher Produktion wurde abgesehen von einem französischen Intermezzo aus propagandistischen und auch logistischen Gründen verzichtet. Avro 683 Lancaster Avro 685 York Avro 688 Tudor Avro 689 Tudor Avro 691 Lancastrian Boeing C-97 Stratofreighter Bristol Typ 170 Freighter Consolidated B-24 (auch: Liberator) Douglas C-54 Skymaster bzw. Douglas DC-4 Douglas C-74 Globemaster Douglas C-47 bzw. *Douglas DC-3 (britisch: Dakota) Fairchild C-82 Packet Handley Page Halifax Halton Junkers Ju 52/3m (kurzzeitig durch Frankreich) Short S. 25 Sunderland Vickers Viking Luftbrücke |
15. July 2006, 21:58 | #227 |
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15. Juli 1799: Der Stein von Rosetta wird gefunden
Der Stein von Rosetta oder Stein von Rosette oder auch Rosettastein (frz.: la pierre de Rosette) ist eine halbrunde Stele aus Gabbro mit einem in drei Sprachen eingemeißeltem Text, der maßgeblich zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen beitrug. Der Stein befindet sich seit 1802 im Britischen Museum in London.
Als Napoléon in Ägypten einmarschierte, wurde der Stein am 15. Juli 1799 von einem französischen Offizier namens Pierre François Xavier Bouchard bei Rosette im Niltal gefunden. Der General Menou nahm ihn zunächst in sein Haus nach Alexandrien. Der Stein stammt aus dem Jahr 196 v. Chr. Darin eingemeißelt ist ein Dekret des Rates der ägyptischen Priester. Das Besondere daran ist, dass dieser Text in drei verschiedenen Schriften geschrieben wurde, in Hieroglyphen, in demotisch und in griechisch. Jean-François Champollion gelang 1822 anhand des Steines die Entzifferung der demotischen Schrift, damit die Entschlüsselung der hieratischen Schrift und die der Hieroglyphen. Nach der Veröffentlichung seiner Entdeckung gelang die Entzifferung weiterer Hieroglyphen relativ schnell. Dadurch wurde es Archäologen möglich, viele weitere ägyptische hieroglyphische Inschriften zu entziffern. Der Stein von Rosette war einer der Anstöße für die moderne Ägyptologie. Tatsächlich wird sein realer Wert für Champollions Arbeit überbewertet, der die Übersetzung nie veröffentlichte. Champollion war nicht der Einzige, der sich mit dem Stein von Rosette beschäftigt hatte. Einige Forscher hatten zuvor gewissermaßen die Grundlagen für Champollions Arbeit gelegt: * Silvestre de Sacy versuchte an Hand des Steins von Rosette, den demotischen Text durch einen graphischen Vergleich mit dem griechischen Teil zu deuten. * Dem Schweden Åkerbald gelang es, die demotischen Namen zu lesen, womit er die Arbeit Sacys fortsetzte. * Thomas Young beschäftigte sich ein Jahr lang mit dem Stein von Rosette. Bis zu seinem Lebensende behauptete er, die Hieroglyphen entziffert zu haben und lehnte gleichzeitig die Forschungsergebnisse von Champollion ab. Er entzifferte im demotischen und hieroglyphischen Teil Königsnamen und Begriffe, die mehrfach im Text vorkamen. Dabei gelang es ihm jedoch nicht, die Struktur der altägyptischen Schrift tatsächlich zu entziffern. Der Stein von Rosette ist stark verwittert, so ist die ganze linke obere Ecke abgesprengt, aber auch an anderen Stellen fehlen größere Textpassagen. Dadurch ist vom Hieroglyphentext zwei Drittel verloren. Zu diesem erschwerenden Umstand kam für die Arbeit Champollions hinzu, dass er nicht am Original, sondern nur an einer Abschrift des Steines arbeiten konnte. Klick |
16. July 2006, 21:38 | #228 |
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16. Juli 1945: Trinity-Test: Die erste Atombombe wird in New Mexico (USA) gezündet
Der Trinity-Test (engl. für Dreifaltigkeit) war der erste Test einer Atomwaffe und brachte die Menschheit in das Zeitalter der Atombombe. Der Test wurde am 16. Juli 1945 von den USA im Rahmen des Manhattan-Projekts, dem Projekt der USA zur Atombombenforschung durchgeführt.
Trinity war der Codename des US-Militärs für diese erste Atombombenexplosion. Die Testwaffe, eine Plutonium-Implosionsbombe, sollte um 4 Uhr morgens in der White Sands Missile Range in New Mexico (USA) gezündet werden. Aber aufgrund von schlechtem Wetter verzögerte sich der Test auf 5:29:45 Uhr lokale Zeit. Die Explosion, die 88 TJ Energie freisetzte, also eine Sprengkraft von 21 Kilotonnen TNT-Äquivalent besaß, hinterließ einen 3 m tiefen und 330 m breiten Krater (N: 33.40.36 W: 106.28.32) in der Wüste. Die Druckwelle war 160 km weit zu spüren und die atombomben-typische Pilzwolke erreichte 12 km Höhe. Der Sand in der Explosionsumgebung schmolz wegen der großen Hitze zu grünlichem Glas. Um den Test zu verbergen, meldete das Militär, dass es sich um eine Explosion eines Munitionslagers gehandelt hätte und gab die Tatsache des Atombombentests erst am 6. August, also am Tag des Bombenabwurfs über Hiroshima, bekannt. Vor dem Test wurde am 7. Mai eine Ladung von 100 Tonnen TNT gesprengt, um die Messgeräte zu kalibrieren. Bei dem Test waren 260 Personen anwesend, die 9 km von dem Detonationsort entfernt waren. Bei den nächsten Tests (Operation Crossroads) im Jahre 1946 waren es 40.000 Personen. Wegen der christlich geprägten Sprache um die ersten US Atombombenbau-Versuche spricht man in Japan bis heute von der "christlichen Bombe". Der Testort wurde 1975 zum National Historic Landmark (offizieller historischer Ort) erklärt. Da er sich bis heute mitten innerhalb eines Millitärgeländes befindet, ist er meist abgesperrt, am jeweils ersten Samstag im April und Oktober ist er jedoch öffentlich zugänglich. Ein schwarzer Obelisk markiert den Punkt der A-Bombenzündung, an dem immer noch eine geringe Reststrahlung vorhanden ist. Außerdem findet man grüne Steine, Trinitiden genannt, aus geschmolzenem Gestein (glasartige Masse). Weiteres |
17. July 2006, 07:43 | #229 |
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17. Juli 1995: Der NASDAQ schließt erstmalig bei über 1000 Punkten
NASDAQ, ursprünglich ein Akronym für National Association of Securities Dealers Automated Quotations, ist eine Börse, die von der National Association of Securities Dealers betrieben wird und in der Nordwestecke des Condé Nast Buildings am Times Square von Manhattan in New York untergebracht ist.
Als der Handel am 8. Februar 1971 begann, war dies die erste elektronische Börse. Seit 1999 ist es die größte amerikanische Börse, in der die Hälfte der US-amerikanischen Aktiengesellschaften gelistet ist. Die NASDAQ setzt sich aus dem NASDAQ National Market und dem NASDAQ SmallCap Market zusammen. Der Sitz der Hauptbörse ist in den USA, mit Börsen in Kanada und Japan. Es bestehen Verbindungen zu den Börsen in Hong Kong und Europa. Die NASDAQ erlaubt es mehreren Marktteilnehmern, am Handel mittels der Electronic Communications Networks (ECNs) teilzunehmen. Der Handel an der NASDAQ ist von 15.30 bis 22 Uhr deutscher Zeit möglich. Das Small Order Execution System (SOES) ist ein anderes NASDAQ Merkmal, eingeführt 1984, um sicherzustellen, dass auch bei höherem Handelsaufkommen eine Orderausführung gewährleistet ist. Am 17. Juli 1995 schloss der NASDAQ Aktienindex erstmals mit über 1.000 Punkten. Der Index erreichte am 10. März 2000 mit 5048,62 Punkten seinen Höchststand und signalisierte den Anfang vom Ende des Dot-Com-Booms. In dem größten Zivilprozess in der Geschichte der USA verurteilte ein Bundesgericht Dutzende von Brokerhäusern (darunter Merrill Lynch, Goldman Sachs, und Salomon Smith Barney) zu Zahlungen in Höhe von 1,03 Milliarden US-Dollar an geschädigte Investoren, die mit einem groß angelegten Plan mittels Preisfixierung betrogen wurden. Im Jahre 2002 führte die NASDAQ SuperMontage, kurz SUMO, als elektronisches System ein. Die NASDAQ war am 11. September 2001 aufgrund der Terroranschläge geschlossen. Am OTC Bulletin Board der NASDAQ werden die Aktien unter dem Symbol NDAQ gehandelt. Klick |
18. July 2006, 07:19 | #230 |
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18. Juli 1966: Die Gemini 10-Mission startet mit zwei Astronauten an Bord
Gemini 10 (GT-10) war ein bemannter Weltraumflug im Rahmen des amerikanischen Gemini-Projekts.
Besatzung Kommandant von Gemini 10 wurde John Young, der bereits mit Gemini 3 im All war, und somit seinen zweiten Weltraumflug unternahm. Als Pilot wurde Mike Collins ausgewählt. Die spezielle Vorbereitung für diesen Flug begann für die Mannschaft im Januar 1966. Die Ersatzmannschaft von Gemini 10 bestand zuerst aus Jim Lovell und Edwin Aldrin. Der Tod von Elliott See und Charles Bassett am 28. Februar 1966, die als Hauptmannschaft für Gemini 9 vorgesehen waren, brachte jedoch im März 1966 einige Änderungen in den Mannschafts-Zuweisungen: Tom Stafford und Eugene Cernan, die bisherige Ersatzmannschaft von Gemini 9, wurden die neue Hauptmannschaft. Lovell und Aldrin, die bisherige Ersatzmannschaft von Gemini 10, wurde neue Ersatzmannschaft von Gemini 9. Neue Ersatzmannschaft von Gemini 10 wurden Alan L. Bean und Clifton Williams. Verbindungsssprecher ( Capcom) für diesen Flug wurden der Mercury-Veteran Gordon Cooper und Edwin Aldrin. Vorbereitung Bisher war es bei den Gemini-Flügen nur ein einziges Mal gelungen, die Raumkapsel an einen Zielsatelliten zu koppeln, jedoch kam es dabei bei Gemini 8 zu großen Schwierigkeiten, bei Gemini 9 war die Kopplung ganz unmöglich gewesen. Deshalb wurde bei Gemini 10 großer Wert auf die Kopplung mit dem Agena-Satellit gelegt. Ein weiterer Höhepunkt sollte ein Weltraumspaziergang von Mike Collins sein. Die Gemini-Kapsel Nummer 10 wurde von McDonnell am 13. Mai in Cape Kennedy angeliefert, die Titan-Rakete am 7. Juni aufgebaut. Am 9. Juni konnte die Kapsel auf der Trägerrakete montiert werden. Flugverlauf Die Mission Gemini 10 begann um 15.39 Uhr mit dem Start des Agena-Satelliten GATV-10 (Gemini Agena Target Vehicle) durch eine Atlas-Agena-Rakete. Um 17.20 Uhr folgte die Gemini-Kapsel mit einer Titan-Rakete. Bei Erreichen der Erdumlaufbahn war Gemini 10 noch 1600 km von GATV-10 entfernt. Die optische Navigation durch die Astronauten schlug fehl, die ermittelten Werte stimmten nicht mit denen der Bodenstationen überein. Gemini 10 näherte sich dem Zielsatelliten und koppelte problemlos an. Aufgrund unterschiedlicher Umlaufbahnen waren mehrere Kurskorrekturen notwendig, die bereits einen Großteil des Treibstoffvorrats aufzehrten, weshalb auf weitere Koppelmanöver, die ursprünglich geplant waren, verzichtet werden musste. Das Triebwerk von GATV-10 wurde gezündet und brachte Gemini 10 auf eine höhere Umlaufbahn. Es war das erste Mal in der Geschichte der bemannten Raumfahrt, dass ein Raumschiff nicht nur an einen anderen Flugkörper ankoppelte, sondern auch noch dessen Antrieb nutzte. Bei dieser Bahnänderung flogen die Astronauten mit dem Rücken zur Flugrichtung und wurden durch die Beschleunigung nach vorne in die Gurte gedrückt. Mit 763 km wurde der Höhenrekord, der bis dahin von der Besatzung von Woschod 2 mit 475 km gehalten wurde, bei weitem überboten. Mike Collins führte die erste Außenbordaktivität (Extra-Vehicular-Activity, EVA) durch, in dem er, in der offenen Luke stehend, Sterne und die Erde fotografierte. Diese Art der Außenbordaktivität, bei dem der Astronaut das Raumschiff nicht verlässt, wird Stand-Up-EVA genannt. Nach weiterern Kurskorrekturen wurde Gemini 10 auf die gleiche Umlaufbahn wie GATV-8 gebracht, der Zielsatellit, der im März für Gemini 8 gestartet wurde. Die Batterien von GATV-8 waren leer, so dass der Radarresponder nicht funktionierte, und die Besatzung auf optische Navigation angewiesen war. Die Annäherung an GATV-8 klappte ohne Probleme. Young steuerte Gemini 10 bis auf einen Abstand von zwei Metern an das Ziel. Collins verließ die Gemini-Kapsel und hangelte sich zur Agena, um von dort eine Platte zur Bestimmung der Mikrometeoriten-Tätigkeit zu holen. Beim ersten Versuch rutschte er an der glatten Oberfläche ab und taumelte ins All, konnte aber seine Lage stabilisieren. Beim zweiten Versuch konnte er die Platte erfolgreich demontieren, verlor aber dabei seine Kamera. Als er in die Kapsel zurückstieg, verhedderte er sich in der Sicherungsleine. Landung Am nächsten Tag zündete Gemini 10 die Bremsraketen und wasserte 36 Minuten später im West-Atlantik, 5,4 Kilometer von Zielpunkt entfernt. Die Astronauten wurden an Bord eines Hubschraubers zum Bergungsschiff USS Guadalcanal gebracht. Bedeutung für das Gemini-Programm Insgesamt konnte Gemini 10 als Erfolg gewertet werden. Das Rendezvous mit zwei verschiedenen Zielsatelliten funktionierte problemlos, ebenso das Andocken und das Zünden des Agena-Triebwerkes. Ein Problem waren immer noch die Außenbordaktivitäten, bei denen der Astronaut weit weniger effizient arbeiten konnte als geplant. Für weitere Flüge mussten mehr Zeit und auch Ruhepausen eingeplant werden. Für die Agena war die Mission nach der Landung der Gemini-Kapsel noch nicht beendet. Die NASA-Techniker zündeten das Triebwerk ferngesteuert und brachten sie auf eine andere Bahn, um die Temperaturen in verschiedenen Abständen zur Erde zu messen. Klick |
19. July 2006, 08:12 | #231 |
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19. Juli 1947: Geburtstag Brian May
Brian Harold May (* 19. Juli 1947 in Hampton, Middlesex, England) ist einer der bedeutendsten Rockgitarristen des 20. Jahrhunderts. Er ist Gründungsmitglied der Rockband Queen.
Biografie Mays Vater, Harold May, arbeitete als Elektronik-Ingenieur beim britischen Verteidigungsministerium und spielte in seiner Freizeit ein so genanntes “Ukulele-Banjo”, eine Art kleines Banjo. Das Instrument wurde durch George Formby und Billy “Uke” Scott in den 30er Jahren in England berühmt. Vater Harold brachte seinem Sohn einige Akkorde bei. Dieser erweiterte das Instrument um zwei Saiten und spielte à la Lonnie Donegan. Dieses Instrument tauchte später wieder im Queen-Song Good Company auf. Mit sieben Jahren erhielt May seine erste akustische Gitarre. Er nahm für vier Jahre Klavierunterricht und besuchte ein privates Musikkonservatorium in der Baker Street. Beeinflusst durch den Gitarren-Stil von Ricky Nelson, Scotty Moore (Gitarrist von Elvis Presley), The Shadows und The Ventures brachte er sich das Melodie-Spiel auf der Gitarre bei. Beim Nachspielen der Titel der schwedischen Gruppe The Spotnicks entdeckte Brian May, dass ihr hohes Tempo ein technischer Trick ist. In dieser Zeit bestand unter den Schülern seiner Schule ein Wettbewerb, wer die neuesten Stücke am schnellsten spielen konnte. Dabei lernte May seine Fingertechnik. In dieser Zeit baute er seine akustische Gitarre in eine elektrische um: Er stellte sich einen Single-Coil-Tonabnehmer selbst her und benutzte das Radio als Verstärker. Im August 1963 begann Brian May zusammen mit seinem Vater, aus einem über 100 Jahre alten Stück Kaminholz seine berühmte E-Gitarre, die „Red Special“, zu bauen. Sie sollte den typischen, unverwechselbaren Gitarren-Klang von Queen prägen. Dazu wurden noch ein Verstärker und ein Echo-Gerät gebastelt. Zunächst besuchte May die Grundschule an der Hartford Row in Feltham, einer kleinen Vorstadt im Westen Londons, danach die Hampton Grammar School. Dort gründete er 1964 mit 17 Jahren seine erste Band 1984 (nach George Orwells gleichnamigem Roman). Die Bandmitglieder waren neben Brian May an der Gitarre Tim Staffell (Gesang), Dave Dilloway (Bass), John Garnham (zweite Gitarre), John Sanger (Keyboard, verließ die Band schon bald) und Richard Thompson (Schlagzeug). Sie traten drei Jahre lang in Pubs, Clubs und Schulen auf. Ihr erstes Konzert war in St. Mary's Hall in Twickenham, sie spielten damals eine Mischung aus Musikstilen von Sam And Dave und Otis Redding. Beeindruckt von Eric Claptons (Yardbirds) funkelnder und fließender Spielwiese beschäftigte sich Brian May mit Eric Clapton, Jeff Beck, B. B. King und Bo Diddley. Bei Jeff Beck sah er, wie man eine vollständige Melodie mittels Rückkopplung spielen kann, ohne das Griffbrett zu berühren. Am 13. Mai 1967 war 1984 in einem Konzert am Imperial College die Vorband für Jimi Hendrix – sie spielten sein berühmtes Purple Haze. Brian May interpretierte später in seinem Soloalbum Another World von 1998 mit Rainy Wish einen weiteren Hendrix-Titel. Am 23. Dezember des selben Jahres traten 1984 zusammen mit T. Rex, The Herd, Jimi Hendrix, Traffic und Pink Floyd bei einem Weihnachtsfestival auf. Zu Beginn des Jahres 1968 verließen Brian May und Tim Staffell die Band. Nachdem Brian May die Schule mit sehr guten Noten abgeschlossen hatte, studierte er ab 1965 Physik und Astronomie mit dem Schwerpunkt Infrarotastronomie am Imperial College in London und erzielte einen hervorragenden Abschluss. Ein Angebot der berühmten Sternwarte Jodrell Bank, dort seine Doktorarbeit abzuschließen, lehnte er ab. Obwohl der Großteil davon bereits geschrieben war, konnte er sie nie vollenden. Allerdings war er zumindest Co-Autor einer später veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeit ([1]). Nach seinem Studium, also bereits während seiner Zeit mit Queen, unterrichtete Brian May für ein Jahr an einer Gesamtschule. 1968 gründeten May, Staffell (Bass und Gesang) und Roger Taylor (Schlagzeug) die Gruppe Smile, der zunächst noch Chris Smith (Keyboard) angehörte. In dieser Zeit lernte auch Freddie Mercury (Farrokh Bulsara) über Roger Taylor die Band kennen und wurde einer ihrer wichtigsten Fans. Die künstlerischen Ansichten über die Entwicklung von Smile waren bald nicht mehr miteinander vereinbar: Während Tim Staffell mehr in Richtung Pop tendierte, bevorzugten May und Taylor einen härteren, gitarrenorientierten Rock. Dies war einer der Gründe, warum Staffell die Band verließ. Als Ersatz für ihn konnte Freddie Mercury gewonnen werden. Ab November 1970 trat die Band unter dem neuen Namen Queen auf, allerdings mit wechselnden Bassisten, bis im Februar 1971 John Deacon die Band komplettierte. Damit war der Grundstein für eine Band gelegt, die bis zu Mercurys Tod im November 1991 in unveränderter Besetzung bestehen bleiben sollte. Danach fand das Freddie Mercury Tribute Concert statt. Später traten Brian May und Roger Taylor mit Billigung von John Deacon unter dem Namen Queen bei zahlreichen Konzertereignissen auf. Im September 1992 erschien sein erstes Soloalbum Back to the Light. Im November 2002 wurde ihm von der Hertfordshire University ein Ehrendoktortitel für seine Aktivitäten im Bereich Astronomie verliehen, was in Großbritannien relativ ungewöhnlich ist. Brian May ist in zweiter Ehe seit Nov. 2000 mit Anita Dobson verheiratet und hat drei Kinder aus seiner ersten Ehe mit Chrissy Mullen. Sein Vermögen wird auf 80 Millionen Pfund geschätzt. Weiteres |
20. July 2006, 07:52 | #232 |
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20. Juli 2005: Todestag James Doohan
James Montgomery Doohan (* 3. März 1920 in Vancouver, † 20. Juli 2005 in Redmond, Washington) war ein kanadischer Schauspieler. Er wurde in seiner Rolle als „Scotty“ in der originalen Fernsehserie und den Filmen der Star-Trek-Reihe bekannt.
Leben Doohan besuchte die High School an der „Sarnia Collegiate Institute and Technical School“ in Ontario, wo er sich besonders in Mathematik und Naturwissenschaften auszeichnete. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der königlich kanadischen Artillerie im Range eines Captain. Er wurde am D-Day durch sechs Kugeln aus einem deutschen Maschinengewehr verwundet und verlor dadurch den Mittelfinger der rechten Hand. In seinen Film- und Serienauftritten schafften es jedoch die Produzenten immer die geschädigte Hand aus dem Kamerabereich herauszuhalten. In den 1950er Jahren begann er seine schauspielerische Karriere im Science-Fiction-Genre; bereits 1953 spielte er eine Hauptrolle in der Fernsehserie Space Command. Es folgten Nebenrollen in Serien wie Rauchende Colts, Twilight Zone, Bonanza und Auf der Flucht. Doohan hatte schon immer ein besonderes Talent für ausländische Akzente. Als er bei Gene Roddenberry, dem Schöpfer von Star Trek, vorsprach, demonstrierte er einige verschiedene Akzente. Roddenberry wollte von Doohan wissen, welchen er denn am liebsten hätte. Doohan erklärte, dass seiner Meinung nach „die besten Ingenieure der Welt alle Schotten waren“. Und so erhielt er 1966 die Rolle des pragmatischen Chefingenieurs Montgomery Scott des Raumschiffs Enterprise. „Scotty“, wie er von der Mannschaft genannt wurde, gelang es selbst in brenzligen Situationen, Schäden an der Enterprise zu reparieren und in Not geratene Crewmitglieder im letzten Moment auf das Raumschiff zurückzubeamen. Nach Einstellung der Serie im Jahr 1969 musste Doohan feststellen, dass er auf diese eine Rolle festgelegt wurde und es schwierig war, andere Engagements zu bekommen. Erst als Star Trek zehn Jahre später wiederbelebt wurde, konnte er wieder in größerem Umfang schauspielerisch tätig sein. Neben den ersten sieben Star-Trek-Kinofilmen trat er in den Serien Magnum, Hotel und MacGyver in Gastrollen auf. In den 90er Jahren übernahm Doohan in der Seifenoper Reich und Schön die Rolle des Damon Warwick. James Doohan litt schon seit längerem an Diabetes, Lungenfibrose und an der Parkinson-Krankheit. Seine Frau Wende Doohan gab im Juli 2004 bekannt, dass bei ihrem Ehemann zudem die alzheimersche Krankheit diagnostiziert wurde. Im Oktober desselben Jahres zeigte er sich zum letzten Mal in der Öffentlichkeit, als er mit einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame für sein Lebenswerk geehrt wurde. Dabei begleiteten ihn seine ehemaligen Kollegen George Takei, Nichelle Nichols und Walter Koenig. James Doohan verstarb im Beisein seiner Familie am 20. Juli 2005 um 5:30 Uhr Ortszeit in seinem Haus in Redmond, Washington an den Folgen einer Lungenentzündung. Doohans letzter Wille war es, dass seine Asche, wie bereits die von Gene Roddenberry, ins All gebracht wird. Am 6. Dezember 2006 soll zu diesem Zweck eine Falcon-Rakete gestartet werden. Trivia James Doohan war dreimal verheiratet und Vater von neun Kindern. Seine jüngste Tochter, Sarah, kam am 11. April 2000 zur Welt. Doohans Darstellung des heldenhaften Chefingenieurs auf der USS Enterprise diente vielen jungen Schülern als Vorbild, Studiengänge der Ingenieurwissenschaften zu wählen. Von der Milwaukee School of Engineering wurde ihm dafür ein Ehrendoktor verliehen. In Deutschland wurde James Doohan in der Rolle des Scotty von Kurt E. Ludwig (1924–1995) synchronisiert. Lediglich in der ZDF-Version der Zeichentrickserie sowie in nach Ludwigs Tod erfolgten Nachsynchronisationen kamen andere Sprecher zum Einsatz. Der Computer M-5 in der Star-Trek-Episode The Ultimate Computer wurde von James Doohan gesprochen, der auch hiermit seine stimmliche Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellte. In der deutschen Fassung unter dem Titel Computer M-5 lieh Günter Strack dem Computer seine Stimme. Klick |
21. July 2006, 11:24 | #233 |
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21. Juli 1950: Tuffi springt in die Wupper
Tuffi (* 1946; † 1989) war eine Elefantendame des Zirkus Althoff, die am 21. Juli 1950 im Alter von vier Jahren aus der fahrenden Schwebebahn über Wuppertal in die Wupper sprang.
Elefantenkatastrophe „Tuffi bestieg die Schwebebahn am 21. Juli 1950 am Bahnhof Alter Markt, um für den Circus Althoff Reklame zu schweben. Ob es ihm im Wagen nun zu hoch oder zu eng oder ganz einfach zu voll war - nach ein paar Metern Fahrt hatte der Elefant den Rüssel gestrichen voll und entwich, dank seiner Körperkraft nicht auf das Öffnen der Tür angewiesen, mit einem Sprung ins Freie. Das brachte ihm eine Schramme am Po und weltweite Berühmtheit ein, und dem Circus jeden Abend volle Kassen. Bloß die mitgefahrenen Reporter waren sauer. Vor lauter Schrecken hatte keiner von ihnen auf den Auslöser gedrückt. Deswegen gibt es vom ‚Fall’ Tuffi auch leider keine Fotos.“ Mit der außergewöhnlichen Fahrt in der Schwebebahn wollte Althoff für seinen Zirkus werben. Tuffi rannte jedoch auf Grund von Nervosität kurz nach Abfahrt wild trompetend durch den Wagen, brach durch ein Fenster und sprang aus dem Waggon und blieb dabei, bis auf die Schrammen am Hinterteil, unverletzt. Im Waggon war Panik ausgebrochen und es gab einige Verletzte. Althoff half dem Elefanten aus dem Wasser. Althoff und der verantwortliche Leiter der WSW-Verkehrsabteilung, der die Fahrt genehmigt hatte, erhielten Geldstrafen wegen Transportgefährdung; die Schwebebahn sei als Transportmittel für Elefanten ungeeignet, so die Feststellung des Gerichts. Die Unglücksstelle zwischen den Stationen Alter Markt und Adlerbrücke in Wuppertal ist bis heute durch einen gemalten Elefanten auf der Hauswand markiert. Folgen Marguerita Eckel und Ernst-Andreas Ziegler thematisierten das Geschehen in der Wuppertaler Schwebebahn 1970 in ihren Bilderbuch Tuffi und die Schwebebahn. Die ehemaligen Milchwerke Köln-Wuppertal verkauften ihre Milchprodukte unter dem Markennamen Tuffi, der auf den Elefanten in der Schwebebahn zurückgeht. Tuffi wechselte 1968 zum Zirkus Gruß, wo sie bis zu ihrem Tod 1989 blieb. Klick |
25. July 2006, 08:27 | #234 |
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22- Juli 1946: Geburtstag Mireille Mathieu
Mireille Mathieu (* 22. Juli 1946 in Avignon, Vaucluse) ist eine französische Sängerin. Sie wird in Deutschland auch "Der Spatz von Avignon" genannt.
Ihren ersten Fernsehauftritt hatte sie am 21. November 1965 in der Sendung "TELE DIMANCHE". Seitdem gehört Mireille Mathieu zu den berühmtesten Interpreten der Welt. Ihr Name wurde in den sechziger und siebziger Jahren häufiger mit Frankreich in Verbindung gebracht als der des Präsidenten de Gaulle. Sie hat 40 Jahre lang überall auf der Welt gesungen, so in der New Yorker Carnegie Hall, im Eispalast von St. Petersburg, im Sportpalast von Montréal, in der Elysée-Arena in Turku und im Pariser Musiktempel Olympia. In der Ukraine und in Japan ist sie bis heute eine Kultfigur. Sie war die erste westliche Sängerin, die in der Volksrepublik China Konzerte gab. Neben der gebürtigen Ägypterin Dalida und Edith Piaf zählt sie zum nationalen Kulturerbe Frankreichs und ist neben der Franko-Kanadierin Céline Dion bis heute die kommerziell erfolgreichste französischsprachige Sängerin der Welt. Es wurden etwa 150 Millionen ihrer Platten verkauft (davon allein in Deutschland über 40 Millionen). Mireille Mathieu hat 1200 Lieder in neun Sprachen gesungen. Wie auch Patricia Kaas gilt sie als "Botschafterin des französischen Chansons". 1984 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, 1999 wurde sie Ritterin der Ehrenlegion in Frankreich. Sie war unter anderem zu Gast bei Königin Elisabeth II., US-Präsident Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II.. Mireille Mathieu sang Duette mit Peter Alexander, Plácido Domingo, Tom Jones, Dean Martin, Barry Manilow, Charles Aznavour, Harald Juhnke, Julio Iglesias, Patrick Duffy und vielen anderen. Ihr erster Auftritt in Deutschland war 1966 im Ost-Berliner Friedrichstadtpalast. Ihren sensationellen Durchbruch hatte sie in Westdeutschland (1968). Sie war die erste Künstlerin, die auf beiden Seiten des eisernen Vorhanges ein beliebter Star war. Sie trat hier in zahlreichen Fernsehshows und auf vielen Konzertbühnen auf. Der Deutsche Fernsehfunk sendete am 31. Dezember 1970 - als seine erste Farb-Stereo-Sendung - den "Galaabend mit Mireille Mathieu aus der Kongresshalle Leipzig" (nur als Schwarzweißkopie erhalten). Charakteristisch für Mathieu ist ihre klare, sehr markante und unverwechselbare Stimme, welche ein Hauptgrund für ihre große Popularität sein dürfte. In Deutschland wurde sie eher dem Schlagergenre zugeordnet, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass ihre deutschen Liedtexte und Arrangements eher auf das Massenpublikum zugeschnitten und wenig anspruchsvoll waren. Zumeist handelten die Texte von L´amour und den gängigen Klischees über Frankreich ("Hinter den Kulissen von Paris"). Dadurch wurde die künstlerische Bandbreite von Mathieu hierzulande häufig verkannt, denn sie ist beispielsweise auch eine exzellente Chansonsängerin. Einige ihrer Hits [Bearbeiten] An einem Sonntag in Avignon Der Pariser Tango Der Zar und das Mädchen Hinter den Kulissen von Paris La Paloma ade (27 Wochen lang Nr. 1 der deutschsprachigen Hitparade - laut BMG Ariola) Der Wein war aus Bordeaux Martin [Straßburg im Sonnenschein] So fühlt man in Paris (C'est si bon) Das Wunder aller Wunder ist die Liebe Die Liebe zu Dir Walzer der Liebe Tarata-ting, tarata-tong Ganz Paris ist ein Theater Es geht mir gut, chéri Santa Maria Akropolis Adieu Nimm noch einmal die Gitarre Wir sind alle Kinder Gottes Hans im Glück (Das Lied der ARD-Fernsehlotterie 1972) Nur der Himmel war Zeuge Ein Sonnenstrahl ertrinkt im Meer Alles nur ein Spiel Nur für dich Wenn es die Liebe will Du weißt doch ich lieb dich Und auch Französisch : Mon credo - C'est ton nom - Un homme et une femme - Qu'elle est belle - La dernière valse - Ensemble - La première étoile - Santa Maria de la Mer - Acropolis adieu - Une histoire d'amour (Love Story) - La paloma adieu - Tous les enfants chantent avec moi - Mille colombes - Mon bel amour d'été - Una canzone - A Blue Bayou - Je t'aime avec ma peau - Paris en colère - Quand tu t'en iras - La vie en rose - Amour défendu - Bravo tu as gagné - New York, New York - Nos souvenirs - Une femme amoureuse - La demoiselle d'Orléans - Made in France - Une place dans mon coeur - Rien de l'amour - Un peu d'espérance. Englisch : Together We're Strong (mit Patrick Duffy) - You and I (mit Paul Anka) - Dont't Talk To Me Of Love (mit Barry Manilow) - I Love You Like A Fool. Spanisch : Siempre Amor - Himno al Amor - Embrujo - Una Mujer - Santa Maria del Mar. |
25. July 2006, 08:33 | #235 |
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23. Juli 1985: Commodore stellt den Amiga (später Amiga 1000 umben.) in New York vor
Der Amiga 1000 ist der Ur-Amiga, der im Sommer 1985 von Commodore in den USA auf den Markt gebracht wurde - zunächst noch ohne den blauen Commodore-Schriftzug. Die Vorabpräsentation in Deutschland für die Presse und ausgesuchte Besucher wurde in Frankfurt am Main am 21. Mai 1986 in der Alten Oper abgehalten, und das begeisterte Publikum huldigte dem damaligen Nonplusultra. Der Moderator war im Übrigen Frank Elstner, der eine Art Moderatorenpatenschaft übernahm. Als Präsentation der grafischen Fähigkeiten des Amiga 1000 gab es unter anderem eine Animation einer Tänzerin in 4096 Farben und den berühmten Amigaball, dessen Aufprall am Bildrand in Stereo aus den Lautsprechern erhallte. In Deutschland wurde er auf der CeBIT 1986 offiziell vorgestellt und kam kurz darauf in die Läden - Kennzeichen waren der blaue Commodore-Schriftzug auf der linken Vorderseite.
Die Grundausstattung des Amiga 1000 bestand aus dem eigentlichen Rechner, einem 14-Zoll-Farbmonitor (A1081), der Tastatur, die platzsparend unter den Rechner geschoben werden konnte (Keyboard-Garage), und einer 2-Tasten-Maus. Er besaß 256 KB Kickstartspeicher und 256 KB Arbeitsspeicher, der mit einem unter der Frontblende einzubauenden Modul auf 512 KB erweitert werden konnte, und ein internes 3,5"-Diskettenlaufwerk mit einer Kapazität von 880 KB. Die CPU MC68000 von Motorola war mit 7,14 MHz (NTSC-Version) bzw. 7,09 MHz (PAL-Version) getaktet. Besonders die Grafikleistung und Soundfähigkeiten des Amiga 1000 konnten dank der speziellen Custom-Chips des Chip-Designers Jay Miner zur damaligen Zeit überzeugen. An Schnittstellen hatte der Amiga 1000 alles, was zur damaligen Zeit modern und up-to-date war: Parallelport, Serielle RS-232-Schnittstelle, Anschluss für zusätzliche Diskettenlaufwerke, Tastaturport, Audio (Stereo), TV-Ausgang, RGB-Analog, RGB-Digital, Clock-In, Clock-Out, 2 Maus- bzw. Joystick-Ports, den 188-poligen Bus-Port (DMA) und den Frontport. Der Parallelport war und ist nicht konform zum parallelen Port des PCs, so dass ein direkter Anschluß von PC-Druckern am Amiga 1000 zum Schaden führen kann. Beim Amiga 1000 waren (im Gegensatz zu den Nachfolgemodellen) außerdem das Geschlecht (Stift/Buchse) der parallelen und seriellen Schnittstelle genau umgekehrt wie bei PCs. Weiterhin konnte am RGB-Anschluss ein Genlock angeschlossen werden, mit dem man den Rechner mit einer TV-Quelle synchronisieren und so das Computerbild mit dem Videobild überlagern konnte, um damit z. B. Videoeinblendungen zu machen. Selbst in Hollywood wurde der Amiga zu seiner besten Zeit so zur Videonachbearbeitung rege genutzt. Außerdem beherrschte er Multitasking und ein Autoconfig für Zusatzkarten, die über den Erweiterungsslot auf der rechten Seite angeschlossen werden konnten, man sich also nicht, wie heute teilweise immer noch üblich, um IRQ- und Adressenvergabe kümmern musste. Dadurch brauchten Zusatzkarten, die man an den Erweiterungsslot anschließen konnte, keine Treiberinstallation, da sie ihren Treiber selber auf der Karte als ROM mitbrachten, also nicht vom User manuell, sondern automatisch vom Betriebssystem eingebunden wurden. Die ersten in Deutschland verfügbaren Amiga 1000 (NTSC-Version) hatten intern ein Piggipack, also eine zusätzliche Leiterplatte, die huckepack auf die Grundplatine des Rechners aufgesteckt war und das Kickstart-RAM beinhaltete, daran erkennt man auch den Ur-Amiga. Spätere Modelle (PAL-Version) hatten dieses Piggipack nicht mehr, und das Kickstart-RAM war auf der Grundplatine verbaut. Da die ersten in Deutschland ausgelieferten Amiga 1000 intern auf NTSC betrieben wurden, ergeben sich daher auch zwei unterschiedliche Taktfrequenzen, leider lieferte das NTSC-Modell an TV-Out auch nur ein NTSC-Signal Die Amiga 1000 in NTSC-Version hatte einen Systemtakt von 28,6 MHz, der CPU-Takt betrug 7,14 Mhz. Die PAL-Version hatte jedoch einen Systemtakt von 28,36 MHz und die CPU wurde hier mit 7,09 MHz getaktet, was auch den nachfolgenden Modellen entsprach. Der Schaltplan des Amiga 1000 passte in lesbarer Größe noch locker auf ein einzelnes DIN-A3-Blatt. Der Amiga 1000 besaß als einziger Rechner der AMIGA-Familie einen 256 KB großen zusätzlichen resetfesten RAM-Bereich, in den der Kickstart geladen wurde. Diesen Umstand verdankt er der Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Herstellung des A1000 noch keine fertige und vor allem fehlerfreie Kickstartversion zu Verfügung stand, und daher das Kickstart noch nicht in einem ROM verfügbar war. Daher hatten die ersten Geräte die Kickstartversion 0,9 beiliegen, wobei kurz nach Markteinführung die Version 1.1 den Geräten beilag. Daher musste dieser Teil des Betriebssystems nach jedem Ersteinschalten von einer Bootstrap-Diskette geladen werden, und verblieb auch nach einem Reset im Rechner (im sog. WOM=Write Once Memory). Dieser Umstand hatte aber auch Vorteile, z. B. existierte eine Kickstart-Version, die mit einem Antivirenprogramm gepatcht wurde und so Bootviren erkennen konnte. Das 32-Bit-Betriebssystem AmigaOS zeichnete sich durch präemptives Multitasking und die fensterorientierte grafische Benutzeroberfläche "Intuition" aus. Weiterhin besaß das Betriebssystem zusätzlich ein CLI Command Line Interface. Als Besonderheit waren auf der Innenseite des Gehäusedeckels des Amiga 1000 die Unterschriften der wichtigsten an der Entwicklung beteiligten Personen eingraviert - einschließlich des Abdrucks einer Hundepfote (vom Hund des Entwicklers Jay Miner). Als Antwort auf die zunehmenden Marktanteile durch MS-DOS entwickelte Commodore in Braunschweig für den Amiga 1000 die PC-Erweiterung Sidecar (A1060) mit eigenem 8088-Prozessor und XT-Steckplätzen. Dieses Konzept, nämlich dem Amiga einen PC-Mitläufer zu geben, wurde immer konsequent durchgezogen, so dass selbst der Amiga 4000 noch sog. Brückenkarten aufnehmen konnte. Ob dieses Konzept zur Zufriedenheit aller Commodore-Mitarbeiter und Entwickler war, liest sich im Amiga 2000 Schaltplan, der den Teil der PC-Slot-Erweiterung beinhaltete, wie folgt: "I wait in this place where the sun never shines." Amiga_1000 Amiga |
25. July 2006, 08:40 | #236 |
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24. Juli 1911: Machu Picchu wird entdeckt
Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt (13° 09' 49" S, 72° 32' 44" W) der Inka, die in 2.360 m Höhe auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal in 120 km Entfernung von Cusco (Peru) liegt. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zu Folge um 1450 von Pachacútec Yupanqui, einem Herrscher der Inka, der von 1438 bis 1471 regierte. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein. Eingebettet zwischen dicht bewachsenen Bergen war die Stadt für die spanischen Eroberer im Jahre 1532 unsichtbar und ist dadurch der Zerstörung entgangen. Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Sinn und Zweck dieser Stadt sind bis heute umstritten. Es existieren über sie keine Überlieferungen bzw. wissenschaftliche Aufzeichnungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können. So wurde die Stadt, deren ursprünglicher Name unbekannt ist, nach einem der nahe gelegenen Berggipfel benannt, zwischen denen die Ruinenstadt liegt: Teile der Stadt, die für die Landwirtschaft genutzten Terrassen, liegen am Fuße des „alten Gipfels“ (Quechua: Machu Picchu); hinter dem anderen Ende der Stadt ragt der „junge Gipfel“ (Quechua: Huayna Picchu) zuckerhutförmig in den Himmel.
Entdeckt wurden über 50 Grabstätten mit mehr als 100 Skeletten (angeblich mehr als 80 % davon weiblich, aber neuere Untersuchungen haben eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter gezeigt). Aufgrund dieser Entdeckung entstand zunächst die Theorie von einer Zuchtstätte der Inkas. In neuerer Zeit wird diese Theorie nicht mehr unterstützt. Vielmehr wird angenommen, dass Machu Picchu zu Zeiten der spanischen Eroberung bereits verlassen und bei den Indios in Vergessenheit geraten war. Heute schätzt man, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 700 Menschen beherbergte und versorgen konnte. Die Chronik von Antonio Altamirano, ein spanischer Conquistador, der 1555 starb, weist auf den spanischen Soldaten Miguel Rufino aus Burgos hin, der die Inkaprinzessin Accla Gualca aus den Händen mordender Spanier rettete. Accla Gualca floh zusammen mit Rufino nach Macchu Picchu, das zu dieser Zeit bewohnt war. Beide mussten vor der Amauta (städtische Gesetzlichkeit bei den Inka) schwören, dass sie den Gesetzen Intis (Sonne) folgen würden und keinem Fremden von diesem heiligen Ort erzählen. Einige Zeit später wurde Rufino waffentechnischer Berater des Inca Manco, der sein Heer in Ollantaytambo zusammenzog, um Cusco zurückzuerobern. Dabei fiel Rufino. Von Dr. John Rowe wurde ein spanisches Dokument von 1568 entdeckt, welches den Inca Yupanki als früheren Landeigentümer von Picho (Picchu) bezeichnet. Dasselbe Dokument führt aus, dass hier angebaute Produkte als Opfergaben verwendet wurden. Zwei Dokumente, die der deutsche Ingenieur Christian Bues entdeckte, der sich im Urubambatal zu Vermessungsarbeiten niedergelassen hatte, bezeugen, dass 1614 auf dem Gebiet des Salkantay (Gebiet von Machu Picchu) ein Grenzkonflikt zwischen verschiedenen Landbesitzern ausbrach. Das Gebiet gehörte zu dieser Zeit dem Stamm der Cañaris, angeführt von Caciquen Don Francisco Poma Gualpa. Die Cañaris waren Nachfahren eines equadorianischen Volksstammes (siehe Cañar, die sich bis 1849 in der Gegend halten konnten und dann ausstarben. Es wird vermutet, dass die Cañaris die Wächter von Machu Picchu waren. 1657 pachtete der Augustinerorden vorübergehend das Land um Machu Picchu, ohne von den Ruinen selbst Kenntnis zu nehmen. Das einzige gegenwärtig bekannte Dokument über die legendäre Inkastadt ist eine Urkunde aus dem Jahre 1782, das von dem Geschichtsprofessor Jose Uriel Garcia entdeckt wurde. Auf Blatt 20 des handschriftlichen Protokolls wird ersichtlich, dass Machu Picchu und das umliegende Land von dem Kommandanten Marcos Antonio de la Camara y Escuerdo für 450 Pesos gekauft wurde. Notariell wurde dies vom Notar Ambrosius de Lira beglaubigt. Aus dem Dokument geht hervor, dass der Name der Stadt Machu Picchu war. Erst Bingham (siehe unten) schuf - bewusst oder unbewusst - das Geheimnis um den wahren Namen der Stadt. Der Italiener Antonio Raimondi veröffentlichte 1865 eine Landkarte, auf der Machu Picchu eingetragen und namentlich gekennzeichnet war. 1875 drang der Franzose Nicolas Wiener bis zu den Inka-Ruinen in Ollantaytambo vor, wo er von Indigenas Hinweise erhielt, dass es weitere Ruinen bei „Matcho Picchu“ geben soll. Durch das unwegsame und nahezu undurchdringliche Urubambatal kämpfte sich Wiener bis in die Nähe des heutigen Machu Picchus vor, scheiterte aber kurz vor dem Ziel an einem Erdrutsch. Seit 1894 war der Name Machu Picchu, zumindest bei den Campesinos im Urubambatal allseits bekannt. Don Luis Bejar Ugarte ließ sich im gleichen Jahr von Augustin Lizarraga nach Machu Picchu führen, der 17 Jahre später auch unter Hiram Binghams (siehe unten) Mannschaft war. Lizzarga und Ugarte entdeckten dabei auch einen Tunneldurchbruch aus der Inkazeit, welcher den Rio Urubamba unterquerte. Wiedergefunden wurde dieser Tunnel vom Ingenieur Osvaldo Paez Patiño im Jahr 1930. Als 1895 ein Maultierpfad entlang des Rio Urubamba gesprengt wurde, war in Cusco Machu Picchu in aller Munde. Am 14. Juli 1901 kehrte Lizzarga, zusammen mit seinen Freunden Don Enrique Palma aus San Miguel und Gavino Sanchez von der Hacienda Collpani, zur Inkastadt zurück. Sie ritzten ihre Namen auf die Mauer des königlichen Palastes ein. Zu dieser Zeit wohnte der Indigena Anacleto Alvarez im Gebiet von Machu Picchu. Er hatte die Terrassen gepachtet. Einige Wochen vor Binghams Expedition im Jahre 1911 stieß der US-Amerikaner Alberto Giesecke, zusammen mit Don Braulio Polo y la Borda, der von Indigenas von der Stadt wusste, bis zum Fuß des Machu Picchu vor. Sie mussten allerdings aufgrund eines Unwetters umkehren. Gieseckes Wissen und Erfahrungen waren dann die Grundlage für Binghams Expedition. Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba, in die sich die Inkas geflüchtet haben sollen, nachdem Pizarro 1536 Cusco einnahm. Bingham glaubte, Vilcabamba in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 35 km weiter entfernt im Dschungel liegt. In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. Es wird auch behauptet, dass Bingham die Stadt schon zwei Jahre vorher entdeckt habe und sich Zeit verschaffte, das Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Des Weiteren sagen die Einheimischen, dass Bauern Machu Picchu schon 1901 entdeckten und Bingham nur der Nutznießer und die Entdeckung kein Zufall war. Die UNESCO erklärte Machu Picchu 1983 zum Welterbe. Tourismus Machu Picchu ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika. Täglich besuchen durchschnittlich etwa 2.000 Personen die Sehenswürdigkeit. Die UNESCO fordert eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher, um das Kulturerbe nicht zu gefährden. Da sich die Inkastadt in einem schwerzugänglichen Gebiet befindet und es keine Straßen dorthin gibt, wurde eine Bahnlinie von Cusco bis nach Aguas Calientes, einem Dorf am Fuße des Berges von Machu Picchu, gebaut. Machu Picchu ist am bequemsten von Aguas Calientes aus zu erreichen: Vom Zentrum in Aguas Calientes fährt ein Bus die gut 8 km lange Serpentinenstrecke zur Zitadelle Machu Picchu hinauf. Diese Strecke kann man aber auch zu Fuß zurücklegen, kleine Fußwege mit Stufen führen an den Serpentinen hoch. Am Ende der Serpentinen, im unmittelbaren Eingangsbereich von Machu Picchu, befindet sich zudem das Hotel „Sanctuary Lodge“, das – wie die Bahnlinie – der englischen Hotelkette „Orient Express“ gehört. Wer Machu Picchu auf authentischem Wege erreichen will, der kann über den Inkatrail (camino inca), eine mehrtägige Wanderung über mehrere hohe Pässe vom Urubambafluss (klassisch ab km 88, Variation ab km 82 der Bahnlinie nach Aguas Calientes), nach Machu Picchu gelangen, wobei er hierbei durch das für Machu Picchu errichtete Sonnentor gehen muss, welches in unmittelbarer Nähe zu den Ruinen der Siedlung liegt. Der ständig wachsende Tourismus belastet die Umwelt sehr. Die UNESCO wehrt sich daher vehement gegen den geplanten Bau einer Seilbahn von Aguas Calientes hinauf nach Machu Picchu, deren Fertigstellung den Touristenstrom weiter ansteigen ließe und außerdem die Erdrutschgefahr erhöhen würde. Am 10. April 2004 forderte ein Erdrutsch, der auch die Bahnlinie teilweise lahmlegte, elf Menschenleben. Durch einen weiteren Erdrutsch am 14. Oktober 2005 wurde die Bahnlinie auf einer Strecke von 400 Metern erneut verschüttet. Klick |
25. July 2006, 08:45 | #237 |
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25. Juli 1956: Die Andrea Doria sinkt nach Kollision mit der Stockholm
Die Andrea Doria war ein italienisches Passagierschiff, das auf seiner 51. Fahrt am 26. Juli 1956 unter Kapitän Piero Calamai um 10.09 Uhr im Nebel vor der amerikanischen Ostküste nach einer Kollision mit dem Passagierschiff Stockholm sank: Der dort steuernde Dritte Offizier Johan-Ernst Carstens-Johanssen hatte offenbar Steuerbord und Backbord verwechselt, und merkwürdigerweise wurde diese Fehleinschätzung von der Crew der Stockholm bestätigt. Die tatsächliche Schuldfrage wurde allerdings nie geklärt.
Direkt bei der Kollision kamen 46 der etwa 1700 Passagiere ums Leben. Die Rettungsaktionen verliefen nahe der Küste optimal; allein die Stockholm unter Kapitän Gunnar Nordenson nahm mehr als 500 der Passagiere und Crewmitglieder auf. Vom Stapel lief das nach dem genuesischen Admiral Andrea Doria benannte Schiff im Jahr 1951. Ausgestattet mit allem erdenklichen Luxus, war es der Stolz der italienischen Kreuzfahrtflotte. Es war mit den höchsten technischen Standards und Sicherheitsausrüstungen seiner Zeit ausgestattet. Am 17. Juli 1956 verließ das Schiff den Hafen von Genua zu seiner schicksalhaften letzten Reise. Ein Artikel aus Der Spiegel kommentiert den Abreisetag wie folgt: "Mögen sich, schrieben die Zeitungen später, schlechte Witterung, Leichtsinn und Technikgläubigkeit addiert haben, die 17 ist der Rechnung unbedingt hinzuzufügen." Die Kollision mit der Stockholm ereignete sich trotz Radarkontakts, da beide Schiffe fälschlich in die gleiche Richtung auswichen. Einer der letzten Funksprüche, die von der Andrea Doria abgingen, war „Alles klar auf der Andrea Doria!“. Diese Redewendung ist seither weit verbreitet und drückt auf ironische Weise trügerische Sicherheit aus. Udo Lindenberg nahm ein Lied mit dieser Zeile auf. Das Wrack der Doria liegt in ca. 70 Meter Tiefe und gilt wegen des unsicheren Wetters, der widrigen Strömungsbedingungen und der Wassertiefe als „Mount Everest der Wracktaucher“. Die Stockholm fuhr später unter dem Namen Völkerfreundschaft als Kreuzfahrtschiff unter der Flagge der damaligen DDR und wird heute unter dem Namen Athena bei einer italienischen Reederei geführt. Klick |
26. July 2006, 09:26 | #238 |
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26. Juli 1943: Geburtstag Mick Jagger
Sir Michael „Mick“ Phillip Jagger (* 26. Juli 1943 in Dartford, Kent, England) ist ein britischer Musiker, Sänger, Komponist und Schauspieler.
Jagger wurde als Mittelstandskind geboren. Sein Vater ist Sportlehrer, seine Mutter war Avon-Beraterin. Berühmt wurde er als Sänger der britischen Musikgruppe The Rolling Stones; er spielt aber auch Mundharmonika, Gitarre und Klavier. Leben Biografie Während seiner Studienzeit an der London School of Economics and Political Science traf Mick Jagger Keith Richards wieder, den er noch aus der gemeinsamen Schulzeit kannte. Mit Brian Jones, Charlie Watts und Bill Wyman gründeten sie 1962 eine eigene Band und nannten sich nach einem Muddy-Waters-Song The Rolling Stones. Jagger als charismatischer Frontmann und dessen bessere Hälfte Richards an der Rhythmusgitarre führten die Gruppe zu Weltruhm. Jaggers markante Stimme wurde zum Markenzeichen der Stones. Er selbst wird zu den größten Rocksängern gezählt. Jagger und Richards schrieben zusammen hunderte von Songs, darunter Klassiker wie Satisfaction, Get off of my cloud, Paint it black, Sympathy For The Devil, Street Fighting Man, Brown Sugar, Wild Horses, Angie, Start me up und Honky Tonk Women. Wie viele andere Rockmusiker produzierte Jagger auch außerhalb der Band Alben. Seine Soloplatten reichten jedoch bei weitem nicht an die Erfolge mit den Stones heran. Seine vergleichsweise bescheidenen Soloerfolge werden ihn finanziell heute kaum noch tangieren. Jagger gilt als knallharter Geschäftsmann. Sein Geschäftssinn und sein Verhandlungsgeschick werden maßgeblich zu seinem Vermögen beigetragen haben, das im August 2005 auf 300 Mio. EUR geschätzt wird. Neben der Musik war Jagger auch immer wieder im Filmgeschäft tätig, auch in Hauptrollen, wie in Nicolas Roegs Kultthriller Performance. In Werner Herzogs Fitzcarraldo war er für eine Hauptrolle vorgesehen, nach der Unterbrechung der Dreharbeiten musste er jedoch wegen einer Tournee der Stones auf eine Fortführung der Arbeit verzichten. Da Herzog Jagger nicht durch einen anderen Schauspieler ersetzen wollte, strich er die Rolle aus dem späteren Film. Zuletzt arbeitete er auch als Filmproduzent (Enigma) und -komponist (2004-Remake von Alfie). Trotz aller Anerkennung für seine künstlerischen Arbeiten fand in der Boulevardpresse vor allem Jaggers Privatleben immer wieder breite Beachtung. Seine Affären beschäftigten die Journalisten über die Jahrzehnte. Gegenstand von Berichten war oft das angebliche sexuelle Interesse Jaggers für beide Geschlechter. Oft trat er als Frau verkleidet auf und umgab sich mit Schwulen. Jagger gefiel sich aber auch stets in der Rolle des Frauenhelden. Die ideale Ehefrau beschrieb er einmal wie folgt: "Sie muss sich im Wohnzimmer benehmen können wie eine Dame, in der Küche wie eine Köchin und im Schlafzimmer wie eine Hure." Am 12. Dezember 2003 wurde Mick Jagger von Prinz Charles – in Vertretung für Königin Elisabeth II. – für seine „Verdienste um die populäre Musik“ zum Ritter geschlagen und darf damit den Titel Sir tragen. Familie Mick Jagger war zweimal verheiratet. Vor, während und nach seinen Ehen gab es zahlreiche Berichte über Affären. Mittlerweile hat er sieben Kinder und zwei Enkel. Nach Aussage von Ex-Frau Jerry Hall ist er seinen Kindern immer ein treusorgender Vater gewesen. In erster Ehe war Jagger von 1971 bis 1979 verheiratet mit Bianca Perez Morena de Macias. Sie haben eine Tochter, Jade Jagger (*1971). Jade hat zwei Kinder, Assisi (*1992) und Amba (*1996). In zweiter Ehe war Jagger von 1990 bis 1999 verheiratet mit Jerry Hall. Sie lebten aber schon seit 1977 miteinander. Hall und Jagger haben vier gemeinsame Kinder, Elizabeth Scarlett Jagger (* 1984), James Leroy Jagger (* 1985), Georgia May Ayeesha Jagger (*1992) und Gabriel Luke Beauregard Jagger (*1997). Mit Marsha Hunt hat Jagger die Tochter Karis (*1969). Mit Luciana Gimenez Morad hat Jagger den Sohn Lucas Morad (*1999). Karis und Lucas tragen, obwohl nicht ehelich geboren, beide den Nachnamen ihres Vaters. Werke Filmografie (Auswahl) Performance (1969) Ned Kelly (1970) Freejack (1991) Bent (1997) The Man from Elysian Fields (2001) Diskografie (nur Soloalben) She's the Boss (1985), erreichte Platin-Status Primitive Cool (1987) Wandering Spirit (1993) Goddess in the Doorway (2001) Zusammenarbeit mit anderen Künstlern You're so Vain (1972) von Carly Simon, nur background vocals (You Gotta Walk) Don't Look Back (1978) mit Peter Tosh (und Keith Richards) Beast of Burden (1983) von Bette Midler, Auftritt im Video, kein Gesang State of Shock (1984) mit The Jacksons, Top 10-Hit in den USA Dancing in the Street (1985) mit David Bowie, 4 Wochen auf Platz 1 der UK-Charts; der Verkaufserlös dieser Platte ging an Live Aid Alfie (2004), Soundtrack zum gleichnamigen Film, mit Dave Stewart Klick |
27. July 2006, 07:51 | #239 |
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27. Juli 1950: Die DDR führt den Titel Held der Arbeit ein
Held der Arbeit war ein Ehrentitel, der in der DDR an Personen verliehen wurde, die "durch ihre besonders hervorragende, bahnbrechende Tätigkeit, insbesondere in der Industrie, der Landwirtschaft, dem Verkehr oder dem Handel oder durch wissenschaftliche Entdeckungen oder technische Erfindungen sich besondere Verdienste um den Aufbau und den Sieg des Sozialismus erworben haben und durch diese Tätigkeit die Volkswirtschaft und damit das Wachstum und das Ansehen der DDR förderten". Der Titel wurde seit 1950 vergeben und war mit einem Preisgeld bis zu 10.000 Mark versehen.
Träger des Titels Held der Arbeit 1950: Luise Ermisch 1951: Wilhelm Pieck 1954: Frida Hockauf 1960: Bruno Max Leuschner 1963: Hermann Matern 1964: Erich Mielke, Willi Stoph 1965: Hermann Axen 1967: Erich Mielke 1969: Kurt Hager, Günter Mittag 1975: Horst Dohlus 1979: Willi Stoph 1980: Albert Stief 1982: Markus Wolf 1983: Alexander Schalck-Golodkowski 1985: Otto Arndt 1986: Peter Florin, Günter Mittag |
28. July 2006, 09:03 | #240 |
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28. Juli 1951: Alice im Wunderland hat in den USA seine Weltpremiere
Alice im Wunderland (oder Alice in Wonderland im englischen Original) ist der 13. Film im offiziellen Walt Disney Meisterwerke-Kanon und hatte am 28. Juli 1951 seine Weltpremiere. Der Film basiert auf den Lewis Carroll-Werken Alice im Wunderland (Alice's Adventures in Wonderland) und Alice hinter den Spiegeln (Through the Looking-Glass). Er floppte bei seiner Uraufführung und soll auch von Walt Disney selbst verschmäht worden sein. Jahre später entwickelte er sich aufgrund seines Surrealismus zu einem Kultfilm, vor allem in Uni-Filmzirkeln und Drogenkreisen.
Handlung Alice langweilt sich, während ihre große Schwester ihr ein Buch vorliest. Sie spielt lieber mit ihrem kleinen Kätzchen und stellt sich vor, wie es wäre in einer Welt mit anderen Regeln zu leben. Schließlich begegnet Alice einem weißen, sprechenden Kaninchen, das es sehr eilig hat (es sagt nämlich: „Ich bin zu spät, zu spät...“). Alice folgt ihm in seinen Bau und fällt einen seltsamen Tunnel hinab, auf dessen Grund ein Raum mitsamt sprechendem Türknauf ist. Dieser möchte Alice nicht durch die Tür lassen. Nach einigen Diskussionen über „zu groß“ und „zu klein“ (Alice verändert mit Hilfe verschiedener Mittel ihre Größe) gelangt sie schließlich inmitten einer Konferenz von Tieren an einem Strand. Auf dem Festland trifft sie schließlich die Zwillinge Zwiedeldei und Zwiedeldum, die ihr die Geschichte vom Walross und dem Zimmermann erzählen. Alice irrt nach der Erzählung weiter. So trifft sie unter anderem auf die verrückte Grinsekatze, eine Eidechse, indessen Alice zum Riesen wird, singende Blumen und nimmt an der Teeparty vom Märzhasen und dem verrückten Hutmacher teil, wo sie auch das weiße Kaninchen wiedertrifft. Alice verirrt sich daraufhin in einem seltsamen Wald. Nachdem ihre Trauer die kuriosen Waldgeschöpfe auflösen ließ, führt die Grinsekatze Alice zur Herzkönigin. Diese ist sehr jähzornig und befiehlt innerhalb kürzester Zeit mehrere Enthauptungen. Auch Alice soll nach einer, aufgrund der Grinsekatze entarteten, Runde Krocket enthauptet werden. Alice flieht und landet nach mehreren Wirrungen wieder zu Hause. Anscheinend hat sie nur geträumt... Rezeption Obwohl Walt Disney mit seiner ersten TV-Show an Weihnachten Werbung für Alice im Wunderland machte, fiel der Film im folgenden Jahr beim Publikum und den Kritikern durch. Auch Walt Disney, der laut einer Dokumentation auf der Platinum Edition DVD zu Susi und Strolch von seinen Animatoren zu dem Projekt überredet wurde, soll später gesagt haben, dass Alice im Wunderland zwar den Intellekt anspreche, aber kein Herz habe. Deshalb sei es dem Publikum egal, was mit Alice passiere. Angeblich beschränkte Walt Disney die Laufzeit des Films auf 75 Minuten, da er befürchtete, dass das Publikum ansonsten das Interesse verlöre. Aufgrund seines Scheiterns an den Kinokassen lief Alice im Wunderland als einer der ersten Disney-Zeichentrickfilme im Fernsehen (Disney wollte seine Filme nämlich sonst lieber im Kino neu aufführen lassen). Jedoch wurde er dort um 15 Minuten heruntergekürzt, um in die Sendezeit zu passen. Jahre später kamen die ersten Vermutungen auf, dass die Zeichner während der Gestaltung des Films Drogen konsumiert hatten. Verstärkt wurden diese Vermutungen durch zahlreiche mögliche Drogenanspielungen im Film (die jedoch auch im Buch vorkommen): Alice verändert ihre Größe, verliert das Gefühl für Zeit und Ort, sieht seltsame Wesen und verliert auch ihre eigene Identität. In der Szene im Wald fühlt sie sich verloren und fällt plötzlich in tiefe Trauer, als sie von "ihrem" Weg (sozusagen dem "rechten Weg") abkam. Aufgrund der skurrilen Art des Films, die zugleich den Intellekt ansprach, wurde er zu einem der meistgefragten Filme an Universitäten. Allerdings nicht nur von Filmzirkeln, die ihn analysieren wollten oder von ihm auf einer intellektuellen Ebene angesprochen wurden, sondern auch als Drogenkultfilm, den man gemeinsam auf Drogenpartys sah, um entweder die Wirkung der Drogen durch den Film zu verstärken, oder umgekehrt. So kam es auch, dass Disney seine eigene 16-mm-Kopien, die man aufgrund der hohen Nachfrage zunächst stolz auf den Markt gebracht hatte, später wieder zurückzog. Man wollte nicht mit Drogen assoziiert werden. Dennoch brachte man den Film, der auch außerhalb der Drogenszene an Ansehen gewann, in den 1970er Jahren erneut ins Kino. Mittlerweile feierte man ihn aufgrund der gelungenen einzelnen Szenen, was den Ruf, der Film sei zu episodisch und hätte einen schwachen roten Faden bestätigte. Die damals aufgekommene Welle der "Synchronisations Enthusiasten" , die Übereinstimmungen zwischen Musikalben und Filmen hinsichtlich Bild, Ton, Aussage und Stimmung entdeckten nahm sich ebenfalls diesem Film vor. Häufig vorkommende Vergleiche sind mit Pink Floyds Alben The Wall und Dark Side of the Moon. Sonstige Filminformationen Das erste Meisterwerk, in dem die Sprecher mit den Figuren, die sie sprechen, im Vorspann genannt werden. Erst in Das Dschungelbuch machte man das zum zweiten Male. Jose Carioca aus Die Drei Caballeros, einem anderen surrealistischen, epiosdenhaften Meisterwerk, tritt in der Gerichtsszene als Gaststar auf. Kathryn Beaumont sprach im Film und der Disneylandattraktion Alice. Da ihre Erscheinung und ihr Talent die Zeichner sehr bei der Darstellung von Alice inspirierte, durfte sie in Peter Pan die Wendy sprechen. In der Walross-und-Zimmermann-Sequenz glüht das „R“ in "März" auf dem Kalender. Dies resultiert daher, dass man Austern nur in Monaten mit einem „R“ essen darf. Das Spiel Kingdom Hearts referiert auf Alice in zwei Arten: Das Wunderland ist ein Level im Spiel, und Alice eine der Prinzessinen der Herzen. In Anlehnung an Der Zauberer von Oz sollte Alice eine Ballade über ihre Traumwelt zu Beginn singen. Da Kathryn Beaumont Probleme hatte, dieses Lied zu singen, schrieb man es um. Diese neue, lebhaftere Version kam in den endgültigen Film. Der Film war zehn Jahre in der Entwicklung und fünf Jahre in Produktion. Alle Figuren im Film basieren auf den literarischen Vorlagen. Nur der Türknauf wurde von den Disney-Künstlern erfunden. Der einzige Disney-Trickfilm, der nach seiner ersten TV-Ausstrahlung erstmals neu ins Kino kam. Ursprünglich sollte Alice auf den Jabberwocky aus einem Lewis-Carroll-Gedicht treffen. Es wurde auch ein Lied für diese Szene geschrieben, doch das Ganze wurde zu düster. Pläne für einen Jabberwocky-Cartoon wurden ebenfalls verworfen. Disney machte 1950 am Weihnachtsabend in seiner ersten TV-Show Werbung für den Film. Außerdem erschien auch ein Comic, Alice in Wonderland in The Unbirthday Party passend zum Film. Ward Kimball findet nur die Grinsekatze wirklich verrückt, da sie es "cool" und subtil spiele. Die anderen Figuren seien zu überdreht, um wirklich verrückt zu sein. Der Film Donald im Lande der Mathemagie spielt auf Carrols Durch den Spiegel und was Alice dort fand an. Weiteres |
29. July 2006, 11:59 | #241 |
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29. Juli 1955: Geburtstag Christian Tramitz
Christian Tramitz (* 29. Juli 1955 in München) ist ein deutscher Schauspieler und Autor.
Leben Christian Tramitz ist der Enkel von Paul Hörbiger und der Cousin zweiten Grades von Christiane Hörbiger. Dennoch wandte er sich zunächst nicht der Schauspielerei zu, sondern studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft. Daneben nahm er bei Ruth von Zerboni Schauspielunterricht und zusätzlich Geigenunterricht bei Antal Verres am Musikkonservatorium in München. Erste Medienerfahrung sammelte Christian Tramitz beim Münchener Radiosender Radio Gong als Teil von Langemann und die Morgencrew. Dort vertonte er unter anderem zusammen mit Michael Herbig die Radiosendung Die Bayern-Cops. Erste Fernseherfahrung sammelte er ab Dezember 1996 in der auf den Bayern-Cops aufbauenden Fernsehsendung Isar 3. Ab 1997 war er zusammen mit Michael „Bully“ Herbig und Rick Kavanian als Schauspieler und Autor festes Mitglied der Bullyparade. Tramitz and Friends Nach dem Ende der Bullyparade, 2002, bekam Christian Tramitz im Jahre 2004 bei ProSieben eine eigene Comedyshow, „Tramitz and Friends“, in der er mit vielen seiner bekannten und berühmten Kollegen verschiedenartige Sketche aufführte. Die Sketche werden vorher aufgenommen und eingespielt, zwischen den Sketchen moderiert Tramitz, der sich auf einer Theater- oder Kino-Bühne befindet. Synchronisation Darüber hinaus ist Christian Tramitz seit den 80er Jahren umfangreich als Synchronsprecher tätig und lieh seine Stimme u. a. Matt Dillon (z. B. Wild Things, Eine Nacht bei McCool's), Alec Baldwin (Final Fantasy), Jackie Chan (u. a. Karate Bomber und Police Story 3), John Cusack (Class), John Ritter (Noises Off), Ben Stiller (Wenn Lucy springt), David Schwimmer (Sechs Tage, sieben Nächte) sowie Jefferson D'Arcy (Ted McGinley) in der Sitcom Eine schrecklich nette Familie, Jake Cardigan (Greg Evigan) in TekWar und Colt in der Zeichentrickserie Saber Rider und die Starsheriffs. Außerdem lieh er seine Stimme dem Clownfisch Marlin in Findet Nemo. Zur Zeit ist seine Stimme im Film "Asterix und die Wikinger" zu hören, wo er den Asterix spricht. Privates Tramitz ist seit Juli 2004 mit seiner Ehefrau Annette verheiratet. Filmografie 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug (2006): Jäger (demnächst) Französisch für Anfänger (2006): Monsieur Nouvelleville Asterix und die Wikinger (2006): Stimme von Asterix Ladyland (2006) Steamboy (2005): Stimme von Edward 'Eddie' Steam 7 Zwerge - Männer allein im Wald (2004) (T)Raumschiff Surprise - Periode 1 (2004) Tramitz & Friends (ab 19. April 2004, ProSieben) 2. Staffel Tramitz & Friends (ab 11. April 2005, ProSieben) Findet Nemo Synchronstimme von Marlin, Vater von Nemo. (2003) MA 2412 – Die Staatsdiener (2003) Crazy Race (2003) Was ist bloß mit meinen Männern los? (2002) Finanzamt Mitte - Helden im Amt (2002) Der Schuh des Manitu (2001) Erkan & Stefan (2000) Zwei Brüder - Mörderische Rache (2000) Bullyparade (1997 - 2002) Ranger Captain Kork Kaiser Franz Heidis Großvater Herr Pospich Bronko Kulička Pezibär Ronny Arnold Schwarzenegger Robin Bernd Saber Rider and the Star Sheriffs: Synchronstimme von Colt (1990) Klick |
30. July 2006, 14:14 | #242 |
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30. Juli 1971: Mondlandung Apollo 15, Einsatz des Lunar Roving Vehicles
Das Lunar Roving Vehicle (LRV) war ein elektrisch betriebenes Fahrzeug, das in den USA für den Einsatz auf dem Mond konstruiert wurde. Es wurde während der letzten drei der so genannten J-Klasse Apollo-Missionen (Apollo 15, 16 und 17) mitgeführt, um die Beweglichkeit der Astronauten zu erhöhen. Seine Entwicklung begann 1969 unter der Leitung des ungarischen Physikers Ferenc Pavlics in dem Forschungsinstitut von General Motors in Santa Barbara im Auftrag von Boeing Aerospace Corporation und dauerte lediglich 17 Monate. Seinen vom Pavlics entworfenen Rädern war es zu verdanken, dass das LRV - von dem bis heute 3 Exemplare auf dem Mond geparkt sind - sich unter den widrigen Bedingungen leicht bewegen konnte.
Aufbau Das LRV war 3,1 m lang und hatte einen Radstand von 2,3 m. Es bestand hauptsächlich aus Aluminium und wog 210 kg. Auf dem Mond konnten maximal 490 kg zugeladen werden, davon entfielen 353 kg auf die Astronauten und ihre Lebenserhaltungssysteme, 45,4 kg auf Kommunikationsausstattung, 54,5 kg auf wissenschaftliche Nutzlast und 27,2 kg auf Gesteinsproben. Vollbeladen betrug die Bodenfreiheit noch 36 cm. Das Chassis war faltbar konstruiert, so dass es bei einem Packmaß von 0.90 m x 1.50 m x 1.70 m unter dem Lunar Module transportiert werden konnte. Der Aufbau dauerte ungefähr 20 Minuten. Angetrieben wurde das LRV von je einem 0,18 kW-Elektromotor pro Rad, der mit diesem über ein mit 80:1 untersetztes Getriebe verbunden war. Die Lenkung wurde über je einen 0,072 kW-Elektromotor pro Achse geregelt, der Fahrer steuerte das LRV per Joystick. Für die Stromversorgung waren zwei 36 V Silber-Zink-Batterien mit einer Kapazität von 121 Ah zuständig, damit war eine Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h und eine Strecke von maximal 92 km möglich. Navigiert wurde mithilfe eines Gyroskops und eines Kilometerzählers, der Computer berechnete aus deren Daten die aktuelle Position relativ zum Landemodul. Die Kommunikationsrüstung sowie zwei Kameras waren an der Front des LRV befestigt. Einsätze Apollo 15 Gefahrene Strecke: 27,9 km Größte Entfernung vom LM: 5 km Nachdem der Aufbau des LRV mehr Zeit als geplant in Anspruch nahm und die Steuerung der Vorderachse nicht funktionierte, wurde während der ersten Ausfahrt zur Hadley-Rinne das neue Gefährt ausgiebig getestet, insbesondere das Navigationssystem erwies sich dabei als sehr exakt. Während zweier weiterer EVAs besuchte man den Mount Hadley und ein weiteres mal die Hadley-Rinne und sammelte insgesamt 76.8 kg an Gesteinsproben. Apollo 16 Gefahrene Strecke: 26,7 km Größte Entfernung vom LM: 4,5 km Während zweier EVAs erkundete man den Stone Mountain sowie den North Ray Krater. Beim Rückflug wurde erstmalig versucht, mit der auf dem LRV befestigten Kamera die startende Ascent Stage des Lunar Module aufzunehmen. Auf dieser Mission versagte die Hinterachssteuerung des LRV. Die Vorderachssteuerung funktionierte diesmal. Apollo 17 Gefahrene Strecke: 35,9 km Größte Entfernung vom LM: 7,6 km Besucht wurden das Nord- und Südmassiv in der Nähe des Littrow-Kraters. Dem LRV von Apollo 17 hat man auch die legendäre Aufnahme des Rückstarts vom Mond zu verdanken. Bereits bei der Vorgängermission war getestet worden, ob es möglich ist, den Rückstart mit der auf dem LRV montierten Fernsehkamera aufzunehmen. Bei Apollo 17 steuerte Mission-Control Operator Ed Fendell die Kamera von der Erde aus und hielt trotz der Lichtgeschwindigkeit-bedingten Verzögerung der Steuerungsbefehle um etwa 2s das startende Raumschiff im Visier, wofür er später von der deutschen Fernsehzeitschrift HÖRZU mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. Klick Apollo 15 |
31. July 2006, 07:27 | #243 |
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31. Juli 1948: Der John F. Kennedy International Airport wird offiziell eingeweiht
Der John F. Kennedy International Airport ist der Hauptflughafen von New York City. Er ist einer der größten Flughäfen der Welt und liegt in Queens an der Jamaica Bay. Betrieben wird er von der Port Authority of New York and New Jersey, die auch die Flughäfen LaGuardia Airport und Newark Liberty International Airport betreibt. Er liegt 4 m über NN.
Die Geschichte des Flughafens beginnt bereits im April 1942, als man das sumpfige Tideland, etwa 4 km², neben dem Idlewild Golfplatz trockengelegt hat. Hier kommt auch der erste Name des Flughafens her, der zu Beginn Idlewild Airport hieß. Bis heute wurde der Flughafen fünf mal erweitert. Die ersten kommerziellen Flüge gab es ab dem 1. Juli 1948. Am 31. Juli 1948 wurde er offiziell eingeweiht auf den Namen New York International Airport. Am 24. Dezember 1963 wurde er auf Beschluss des Bürgermeisters und des Stadrats der Stadt New York und der Flughafengesellschaft umbenannt in John F. Kennedy International Airport. In der ersten Bauphase bis Ende 1948 wurden rund 150 Millionen USD investiert. Bis heute ist das gesamte Investment auf 4,3 Milliarden USD gestiegen. An Abgaben und Steuern hat der Flughafen bisher an New York und New Yersey 30,1 Milliarden USD bezahlt, was einen nicht übersehbaren Wirtschaftsfaktor darstellt. An Löhnen und Gehälter wurden bisher 11,2 Milliarden USD bezahlt. Der Flughafen hat heute insgesamt 9 Terminals. Terminal 1 wurde bereits 1948 in Betrieb genommen. Die Terminals 2 und 3 1960 und 1962. Terminal 4, das ehemalige Ankunftsgebäude für internationale Flüge, wurde komplett umgebaut und im Mai 2001 wieder in Betrieb genommen. Erstmals hat man auf dem Flughafen die An- und Abflug auf zwei unterschiedliche Ebenen verteilt, was zu erheblichen Verbesserungen in der Abfertigung führte. Terminal 5, traditionell das Terminal der Trans World Airlines, ist derzeit unbenutzt. Terminal 6, ehemals traditionell von TWA genutzt, wurde 1969 fertiggestellt. Heute wird es hauptsächlich von JetBlue Airways genutzt. Terminal 7 wurde 1970 eröffnet und diente hauptsächlich zur Abfertigung britischer Flugrouten. Terminal 8 wurde 1960 fertiggestellt und diente der Abfertigung von internationalen Flügen für amerikanische Luftlinien. Terminal 9 wurde 1959 in Betrieb genommen. Die Stromversorgung wird über ein eigenes Kraftwerk geregelt, das mittels Gasturbinen neuester Bauart insgesamt 90 Megawatt Leistung hat und dessen Abwärme ausreicht um den ganzen Komplex mit Fernwärme und Warmwasser zu versorgen. Der tägliche Wasserbedarf auf dem Flughafen liegt bei 13.500 m³. Die Gesamtlänge aller Startbahnen zusammen beträgt fast 14 km. Startbahn 4R-22L ist 2.500 m lang und 60 m breit. Die 4L-22R ist 3.400 m lang und 45 m breit. Die Startbahn 13L-31R ist 3.000 m lang und 45 m breit. Die 13R-31L ist 4.350 m lang und 45 m breit. Die Startbahnen 4R und 22L werden derzeit weiter ausgebaut Die Speicherkapazität der Treibstofflager beträgt 144.000 m³, aufgeteilt in 62 Tanks, von denen 40 Tanks im Umkreis von 80 km liegen und durch unterirdische Zuleitungen mit dem Flughafen verbunden sind Weiteres |
1. August 2006, 11:53 | #244 |
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1.August 1976
Einsturz der Reichsbrücke in Wien
Die Reichsbrücke ist Wiens bekannteste Donaubrücke und verbindet auf der einen Seite den zweiten Bezirk (Leopoldstadt) beim Mexikoplatz mit der Franz-von-Assisi-Kirche, in der Mitte die Donauinsel (mit der gleichnamigen U-Bahn-Station der Linie U1) und auf der anderen Seite den 22. Bezirk (Donaucity und UNO-City, Kaisermühlen). Sie liegt auf einer städtebaulichen Achse zwischen Kagran im Nordosten, dem Praterstern und dem Stephansdom im Südwesten. Die Brücke verfügt über sechs Fahrspuren für Autos (täglich fahren ca. 50.000 Autos über die Brücke) sowie U-Bahntrasse, Geh- und Radwege. Die Geschichte 1872-1876 Errichtung der "Kronprinz-Rudolph-Brücke" auf trockenem Grund, noch vor der Durchleitung der neu regulierten Donau. Durchlaufendes eisernes Gittertragwerk überspannt die Donau, im Bereich des Überschwemmungsgebietes folgen Gewölbebrücken nacheinander. Die Eröffnung erfolgte am 21. August 1876. 1919 Namensänderung in "Reichsbrücke". 1934-1937 Aufgrund der Arbeitslosigkeit in den 1930er Jahren wurde als Beschäftigungsprojekt die Errichtung einer Kettenbrücke an Stelle der alten Reichsbrücke geplant. Die Technische Konzeption stammte von dem Architektenteam Siegfried Theiß und Hans Jaksch, die künstlerische Gestaltung von Clemens Holzmeister. Die Pfeiler der alten Brücke wurden dafür stromabwärts verlängert und ihr Tragwerk in weniger als sieben Stunden um 26 m verschoben. Die neue Brücke konnte so in der Achse der alten gebaut werden, und der Verkehr über die Brücke musste nicht für längere Zeit unterbrochen werden. Die Kettenbrücke verfügte über vier Autospuren, zwei Straßenbahngleise und Fußwege an beiden Seiten. Die Flutbrücke über das Überschwemmungsgebiet wurde verbreitert. Die Eröffnung erfolgte am Sonntag, den 10. Oktober 1937 durch Kardinal Innitzer und Bundespräsident Wilhelm Miklas. Ansicht vom linken Donauufer (Richtung Zentrum). Im Vordergrund ist das Einfahrtsportal der U-Bahn-Linie U1 zu sehen.1945 Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Reichsbrücke als einzige Donaubrücke nur kleinere Schäden. Durch die Sowjets wurde bei der Eroberung Wiens die Sprengung durch die abrückende Wehrmacht noch rechtzeitig verhindert. Nach Kriegsende wurde sie zwischenzeitlich in "Brücke der Roten Armee" umbenannt. 1948-1952 Generalsanierung der Brücke. 1976 Sonntag, 1. August 1976, kurz vor 5:00 Uhr Einsturz der Brücke, es ist ein Todesopfer zu beklagen. Der Fahrer eines nicht mit Fahrgästen besetzten städtischen Busses konnte sich in Sicherheit bringen (der Bus konnte geborgen und noch bis 1989 verwendet werden, er befindet sich heute im Wiener Straßenbahnmuseum). Rascher Bau von zwei Behelfsbrücken für Straße und Straßenbahn, die vier Jahre in Gebrauch waren. Kurzfristige und eingeschränkte Umleitung der Schifffahrt durch den Donaukanal. Nach Ausschreibung eines internationalen Projektwettbewerbs für einen Neubau hat das Projekt "Johann Nestroy" gewonnen. 1978 Baubeginn der neuen Reichsbrücke. 1980 Samstag, 8. November 1980 feierliche Eröffnung der neugebauten Brücke für den allgemeinen Verkehr durch Stadtrat Heinz Nittel. 1982 Freitag, 3. September 1982 Aufnahme des öffentlichen U-Bahnverkehrs nach einer umfangreichen Testphase. Auf der Reichsbrücke in Fahrtrichtung Innenstadt2003 Baubeginn der Instandsetzung der Brückenrandbereiche, der Beleuchtung und Verbreiterung der Geh- und Radwege. Außerdem Erhöhung der Anzahl der Fahrstreifen von zwei auf drei pro Richtung durch Verkleinerung des mittigen Trennstreifens. 2004 Im Juni wurde die Reichsbrücke von einem deutschen Passagierschiff gerammt. Es gab einen Schwerverletzten und mehrere Leichtverletzte. Die Brücke wurde dabei nicht ernsthaft beschädigt. 2005 Samstag, 9. Juli 2005 Fest zum 25. Geburtstag. Die Instandsetzungsmaßnahmen sind abgeschlossen. Die Fahrbahn wurde mit einem speziellen lärmdämmenden Belag saniert. Drei Nachtbushaltestellen wurden neu gebaut. Geh- und Radwege sind komplett erneuert und verbreitert worden und ein völlig neues Lichtsystem wurde installiert. Quelle |
1. August 2006, 11:59 | #245 |
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01. August 1891: In der Schweiz finden erstmals Bundesfeiern zum Rütli-Schwur statt
Der Schweizer Nationalfeiertag (französisch: Fête nationale Suisse; italienisch: Festa nazionale Svizzera; rätoromanisch (surselvisch): Fiasta naziunala Svizra), auch Bundesfeier genannt, wird am 1. August begangen und ist ein gesetzlicher Feiertag.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Gründungsmythos des Rütli-Schwurs durch einen neuen Gründungsmythos ersetzt. Die Idee, das Jahr 1291 als Gründungsjahr der Eidgenossenschaft und den ersten August als Nationalfeiertag festzulegen, geht auf die Initiative der Berner zurück. In Bern wollte man 1891 das 700jährige Bestehen der Stadt feiern. Die Verbindung mit einer 600-Jahrfeier der Eidgenossenschaft kam da sehr gelegen. Im Bericht, den das Departement des Innern am 21. November 1889 für den Bundesrat verfasste, ist denn auch tatsächlich eine zweitägige Feier in Bern, und nicht etwa in der Innerschweiz vorgesehen. Mit dem Bundesbrief von 1291, der das Verteidigungsabkommen zwischen den drei Urkantonen festhielt, hatte man ein Dokument gewählt, das nicht unumstritten war. Historiker zählten schon im 19. Jahrhundert für den Zeitraum von 1251 bis 1386 82 Dokumente, mit denen ähnliche Bünde besiegelt wurden. Namentlich der Bund zu Brunnen von 1315 galt vielen als Gründungsakt der Eidgenossenschaft, wenn man denn nicht überhaupt von einer schrittweisen Entstehung der Eidgenossenschaft ausging. Noch bis ins 20. Jahrhundert hielt sich auch Aegidius Tschudis Datum des Rütli-Schwurs (8. November 1307) als Gründungjahr der Eidgenossenschaft. 1907 wurde in Altdorf im Beisein einer Bundesratsdelegation das 600jährige Bestehen der Eidgenossenschaft gefeiert. Seither hat sich die Erinnerung an das Jahr 1307 als Datum des Rütli-Schwurs und damit als Gründungsjahr der Eidgenossenschaft verloren. Im neuen Nationalmythos, der in der Zeit des Zweiten Weltkrieges – unter anderem mit dem Rütli-Rapport von General Guisan oder mit der 650 Jahr-Feier von 1941 – geprägt wurde, verband sich der Rütli-Schwur Mythos mehr und mehr mit dem 1. August, dem vom Bundesrat 1889 festgelegten Schweizer Nationalfeiertag. Seit dem 1. Juli 1994 ist der Schweizer Nationalfeiertag auch ein arbeitsfreier Tag, nachdem das Schweizer Stimmvolk die Volksinitiative «für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag (1. August-Initiative)» am 26. September 1993 angenommen hatte. Festivitäten am 1. August Viele Menschen schmücken ihr Zuhause mit Schweizer- und Kantonsfahnen. In den Gemeinden finden am Nachmittag oder abends Feiern statt, wobei jede Ortschaft ihre Traditionen pflegt. Oft hält eine regional oder national bekannte Persönlichkeit eine Rede und der örtliche Musikverein spielt auf. Ob privat, oder auf dem Dorfplatz: Man trifft sich, sitzt zusammen, redet und isst etwas. Beim Einbruch der Dunkelheit sieht man viele Kinder mit Lampions (Papierlaternen mit Kerzen) und überall werden Feuerwerke abgebrannt. Auf vielen Gipfeln und Anhöhen kann man meterhohe, brennende Holzkegel erkennen, die Höhenfeuer. Sie sind von weither sichtbar und erinnern an die brennenden Burgen nach der Befreiung aus der Knechtschaft. In einigen Städten und Gemeinden (z.B. Basel und Biel/Bienne) findet die offizielle Bundesfeier schon am Vorabend, 31. Juli statt. Klick |
2. August 2006, 07:27 | #246 |
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02. August 1870: In London wird die Tower Subway, die erste U-Bahn der Welt, eröffnet
Die Tower Subway ist ein Tunnel unter der Themse (Thames) im Stadtzentrum von London. Wie der Name andeutet, befindet sie sich unmittelbar beim Tower von London. Sie verläuft vom Tower Hill auf der Nordseite zur Vine Lane auf der Südseite. In diesem Tunnel verkehrte die erste U-Bahn der Welt, die in einer tief liegenden Röhre erbaut wurde. Die erste in offener Bauweise erbaute U-Bahn war die Metropolitan Railway.
Die Tower Subway wurde von 1869 bis 1870 unter der Leitung von James Henry Greathead erbaut, der zusammen mit Peter William Barlow die ersten Tübbinge aus geschweißtem Stahl entwickelt hatte. Der Eingangsschacht am Tower Hill ist 60 Fuß (18,29 Meter) tief, derjenige in der Vine Lane 50 Fuß (15,24 Meter). Der Mindestabstand zwischen der Röhre und dem Flußbett beträgt 22 Fuß (6,71 Meter). Die Pläne sahen die Verwendung der Tower Subway durch eine Eisenbahn vor. Die erste Röhrenbahn der Welt wurde am 2. August 1870 eröffnet. Ein kleiner Waggon (von den Tunnelbetreibern omnibus genannt) pendelte zwischen den beiden Ufern durch den eingleisigen Tunnel, der eine Länge von 450 yards (411,48 Meter) und einen Durchmesser von 7 Fuß (2,13 Meter) aufwies; die Spurweite betrug 2½ Fuß (762 Millimeter). Der Wagen wurde durch ein Kabel durch die Röhre gezogen, als Antrieb dienten zwei Dampfmaschinen mit einer Leistung von 4 PS. Die Fahrzeit betrug 70 Sekunden. Das System taugte nichts, denn der einzige Wagen bot lediglich für 10 Personen Platz. Da es kein Ausweichgleis gab, konnte auch kein zweiter Wagen im Tunnel verkehren. Bereits am 24. Dezember 1870 wurde die Anlage ausgebaut. Der Tunnel erhielt eine Beleuchtung und wurde wenig später als Fußgängerverbindung freigegeben. Durchschnittlich 20.000 Personen täglich benutzten den Tunnel und bezahlten dafür eine Maut von jeweils einem halben Penny. Kurz nach Eröffnung der darüber liegenden Tower Bridge im September 1894 wurde die Tower Subway wegen mangelnder Kundschaft geschlossen. Der Tunnel war dennoch kein totaler Misserfolg, denn man hatte bewiesen, dass der Bau eines Tunnels auch unter der Themse hindurch möglich war. Zu Beginn der 1920er erhielt der Tunnel eine neue Bedeutung als Route für Druckluftröhren, die von der London Hydraulic Power Company betrieben wurden sowie für die Trinkwasserversorgung. Während die Trinkwasserröhren noch heute in Betrieb sind, wurden die Druckluftröhren durch Telekommunikationsverbindungen ersetzt. Heute ist noch das kleine Eingangsgebäude am Tower Hill erhalten. Klick |
3. August 2006, 08:19 | #247 |
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03. August 1906: In Kiel läuft das erste deutsche U-Boot (U1) vom stapel
U1 war das erste deutsche Militär-U-Boot und wurde am 14. Dezember 1906 von der Kaiserlichen Deutschen Marine in Dienst gestellt. Nach dem erfolgreichen Test des Experimental-U-Boots Forelle im Jahre 1902 gibt das Reichsmarineamt schließlich nach langem Zögern dem Marineingenieur Gustav Berling am 4. April 1904 den Auftrag ein U-Boot zur Seekriegsführung zu bauen. Berling wendet sich an die Germaniawerft in Kiel. Dabei lehnt sich sein Entwurf an die drei zuvor an Russland exportierten U-Boote der Forelle-Klasse an.
Um den Ansprüchen des Reichsmarineamts an das neue U-Boot zu genügen, müssen allerdings einige konstruktionsbedingte Veränderungen vorgenommen werden, wodurch sich der Bau des Bootes verzögert. Der Leiter des Reichsmarineamts, Alfred von Tirpitz, verlangt ein Unterseeboot mit einer Verdrängung von 347 Tonnen, das über einen Aktionsradius von 1400 Seemeilen verfügt, über Wasser 10,8 Knoten und unter Wasser 8,7 Knoten macht. Im April 1905 wird schließlich mit dem Bau begonnen. Die wesentlichen Neuerungen gegenüber der Forelle betreffen - neben den Größenausmaßen - hauptsächlich den Druckkörper, die horizontale Anordnung der Torpedorohre sowie den Antrieb. Bei U1 handelt es sich um ein sogenanntes Zweihüllenboot. Es bietet Platz für zehn Mann Besatzung, kann rund 12 Stunden unter Wasser bleiben und eine Tiefe von bis zu 30 m erreichen. Außerdem möchte man aus Sicherheitsgründen anstatt eines gefährlichen Benzinmotors, mit dem man bis dahin schlechte Erfahrung gemacht hat, einen 800 PS starken Petroleumantrieb einsetzen, der jedoch zu dieser Zeit erst fertiggebaut werden muss. Schließlich wird am 14. Dezember 1906 nach mehreren Testfahrten das erste deutsche Militär-U-Boot von der Kaiserlichen Deutschen Marine als U1 in Dienst gestellt. Heute befindet sich U1 im Deutschen Museum in München. Aus den Nachfolgebooten von U1 entwickelt sich später die "Flottille Weddingen", in der auch Karl Dönitz im Ersten Weltkrieg seine Kampferfahrung sammelt. Opfer von U 1 U 1 wurde ausschließlich zu Testzwecken und als Übungsschiff eingesetzt, hatte also keine Erfolge zu verzeichnen. Klick |
4. August 2006, 07:39 | #248 |
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04. August 1931: Kurt Tucholskys Aussage „Soldaten sind Mörder" erscheint
Die Aussage „Soldaten sind Mörder“ stammt ursprünglich aus der Glosse „Der bewachte Kriegsschauplatz“, die Kurt Tucholsky in der Zeitschrift Die Weltbühne Nr. 31, vom 4. August 1931 publizierte. Unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel schrieb er:
„(...) Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder. (...)“ Der verantwortliche Redakteur Carl von Ossietzky wurde 1932 wegen „Beleidigung der Reichswehr“ angeklagt, jedoch freigesprochen, da keine konkreten Personen gemeint seien und eine unbestimmte Gesamtheit nicht beleidigt werden könne. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde der Satz zur Parole von Pazifisten und Gegnern von Reichswehr und Bundeswehr und tauchte immer wieder in den verschiedensten Zusammenhängen auf. Die spätere Diskussion um diesen Ausspruch wurde und wird in Deutschland vor allem von der Tatsache bestimmt, dass es im Zweiten Weltkrieg vielfach zu Kriegsverbrechen durch die beteiligten Armeen kam. Entwicklung der öffentlichen Diskussion Tucholsky, der selbst Soldat im Ersten Weltkrieg gewesen war und 1919 den Friedensbund der Kriegsteilnehmer mitgründete, zielte mit seiner Aussage vorrangig auf das „organisierte Töten“ im Krieg ab. Er übte Kritik daran, dass allein wegen nationaler Interessen die wehrfähigen Männer von der Regierung zum Töten gezwungen wurden und folgerte, dass der Krieg ein angeordneter, kollektiver Mord sei. Der Satz „Soldaten sind Mörder“ wurde zu einer Parole von Friedensaktivisten und Antimilitaristen. Vor allem ab 1984 mussten sich bundesdeutsche Gerichte immer wieder mit dieser Aussage beschäftigen; das Ergebnis war dabei immer eindeutig: Die Aussage als solche fällt unter die Meinungsfreiheit, wird sie aber auf bestimmte Personen angewandt, die nicht im Verdacht des Mordes stehen, so wird sie als Verleumdung oder Beleidigung geahndet. 1995 erreichte die Diskussion um die Aussage einen Höhepunkt. In diesem Jahr feierte die Bundeswehr ihren 40. Geburtstag. Hierzu ordnete die damalige Regierung unter Helmut Kohl unter anderem einen Großen Zapfenstreich mit Rekrutenvereidigung in Berlin an, auf einem Gelände auf dem 1991 während des Zweiten Golfkrieges Friedensdemonstrationen stattfanden. Die Wahl des Platzes wurde von Pazifisten als Provokation angesehen. Viele Menschen nahmen an den Demonstrationen gegen diese Veranstaltung und die ebenfalls stattfindenden Zapfenstreiche in Bonn und Erfurt teil. In der Nachbereitung dieser Geschehnisse forderten die regierenden Parteien, einen Schutz der Bundeswehrsoldaten gegen die Bezeichnung „Mörder“ im Gesetz zu verankern. Konkret sollte ein Paragraph 109b StGb nach erster Lesung im März 1996 lauten: „Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreitung von Schriften (§ 11 Abs. 3) Soldaten in Beziehung auf ihren Dienst in einer Weise verunglimpft, die geeignet ist, das Ansehen der Bundeswehr oder ihrer Soldaten in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ (BT-Drs. 13/3971) Hierauf erhob sich fast allgemeiner Protest in Deutschland. Besonders kritisch wurde aufgenommen, dass hier ein Grundrecht - das Recht auf Meinungsfreiheit gemäß Art. 5 GG - angetastet werden sollte, um Kritik einer Minderheit an einer Institution der BRD einzudämmen. Besondere Brisanz erhielt der Vorstoß auch durch die Tatsache, dass 1930 die NSDAP eine Gesetzesvorlage ähnlichen Namens einbrachte. Aus diesen Gründen empfahlen Juristen fast einstimmig eine Ablehnung des Paragraphen. Als im Oktober 1999 die Regierung dem federführenden Rechtsausschuss folgte und die Gesetzesänderung ablehnte, gab der Bundestag als Begründung an: „Nach Ansicht der Mehrheit des Hauses ist ein besonderer strafrechtlicher Ehrenschutz für die Bundeswehr weder gerechtfertigt oder erforderlich, noch werde dieser von den Streitkräften selbst gewünscht.“ Blickpunkt Bundestag Oktober 1999 Die öffentliche Debatte hatte sich allerdings schon Ende 1996 bis Anfang 1997 weitgehend gelegt, als niemand mehr mit einer Verabschiedung des umstrittenen Paragraphen rechnete. Zitate „Ich bin ein anständiger Mörder. Ich weiß, der Mord hat keinen guten Ruf. Aber deshalb muß man sich als Mörder noch lange nicht mit Soldaten vergleichen lassen. Der Mörder hat doch immer einen Grund und ein konkretes Opfer. Mag der Grund auch subjektiv, bösartig und voller Habgier sein, mag das Opfer auch nicht immer so schuldig sein, daß es die Hinrichtung verdiente. Immerhin geht der Mörder zielgerichtet vor. Dagegen ein Soldatenschwein drückt auf den Knopf und aus dem Himmel fallen Bomben - wahllos. Wer mit seinen Granatwerfern, Maschinenpistolen und Raketen einfach in die Menge hält, trifft Unschuldige ohne Zahl, Zivilisten, die er vorher nie gesehen, die ihm nie etwas zuleide getan. Hingegen ein Mörder, der sein Weib umbringt, ertrug Demütigung und Wunde lang zuvor. Man darf doch nicht gleichsetzen solch sensiblen Menschen mit megabrutalen Massenkillern ohne Scham und Reue. Unehrlich und verlogen sind sie auch noch, die Soldatenschweine. Ein geständiger Mörder sagt in der Regel: „Ja, ich habe getötet“. Der Soldat sagt: „Ich habe ein Weichziel fixiert“. Oder er versucht, sich mit schamlosen Ausreden herauszumogeln: „Ich habe mein Vaterland verteidigt“, selbst wenn es ölig irgendwo auf einem Scheichtum liegt. Der Mörder ist in der Regel Laie. Ein Laie, dem aus Wut und Zorn ein Mord mal unterläuft. Hinterher tut es ihm vielleicht noch leid.“ - Auftritt des Kabarettistenduos Volkmar Staub und Reiner Kröhnert, 1995 „Wie die GIs der US-Armee, die man als 'Babykiller' bezeichnen darf, sollten sie die innere Größe haben, eine Verunglimpfung mit einem Lächeln wegzustecken. Nonsens bleibt nonsens, und die Bundesrepublik ist ein freies Land.“ - Egge Weers in der Frankfurter Neuen Presse vom 8. November 1995, zitiert nach Soldaten sind Mörder „Warum werden immer nur die Millionen Ausführenden Mörder genannt, die auch millionenfach sterben durften und dürfen, während die Kriegsplaner, Propagandisten und Befehlsgeber zu 'historischen Gestalten' aufsteigen?“ - Heinrich Giegold in der Frankenpost vom 30. September 1994, zitiert nach Soldaten sind Mörder Weiteres |
4. August 2006, 23:34 | #249 |
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05. August 1914: In Cleveland, Ohio wird die erste Verkehrsampel der Welt aufgestellt
Die erste Lichtsignalanlage der Welt wurde 1868 in London vor dem House of Parliament aufgestellt. Sie wurde mit Gaslicht betrieben und explodierte bereits nach kurzer Zeit. Erst nach der Erfindung des elektrischen Lichts wurden ab 1912 wieder Lichtsignalanlagen zur Verkehrsregelung aufgestellt. Die am 5. August 1914 aufgestellte Lichtsignalanlage in Cleveland, USA, gilt als erste Verkehrsampel der Welt und hatte nur zwei Lichter: ein rotes und ein grünes. Die ersten dreifarbigen Lichtsignalanlagen wurden 1920 in Detroit und New York aufgestellt.
In Europa wurden die ersten dreifarbigen Lichtsignalanlagen erst 1922 in Paris (Rue de Rivoli/Boulevard de Sebastopol) und Hamburg (Stephansplatz) eingerichtet. In den 1920er Jahren setzten sich die Lichtsignalanlagen zuerst in den Großstädten durch: 1924 in Berlin (Potsdamer Platz), 1925 in Mailand (Piazza Duomo) und Rom (Via del Tritone/Via Due Macelli), 1926 in London (Piccadilly Circus) und in Wien (Opernkreuzung), 1927 in München (Bahnhofsplatz), 1928 in Bremen (Brill), Essen (Alfredstr./Bismarckstr.) und Nürnberg (Königstor), 1929 in Barcelona, 1930 in Frankfurt am Main (Kaiserstraße/Neue Mainzer Straße) und 1931 in Hannover (Kröpcke). Kleinere Großstädte wie Helsinki und Luzern (1952), Braunschweig und Gelsenkirchen (1953), Heilbronn (1954) und Bremerhaven (1957) erhielten ihre ersten Lichtsignalanlagen erst in den 1950er Jahren. Am 13. Oktober 1961 wurde in Ost-Berlin die erste Fußgänger-Ampel vorgestellt. Heuerampel Heuerampeln sind eine besondere Form von Lichtsignalanlagen, die bis in die 1960er Jahre in den Niederlanden, seltener auch in der Bundesrepublik Deutschland, (zum Beispiel in Köln) verwendet wurden. Sie sind etwa würfelförmige Gebilde, die mit Drahtseilen über einer Kreuzung hingen. Sie waren hauptsächlich für einfache Verhältnisse, beispielsweise wenn zwei Straßen im rechten Winkel kreuzten, geeignet. Die innenbeleuchteten Zeigerampeln hatten für jede Fahrtrichtung eine durchscheinende Scheibe mit gegenüberliegend roten und grünen Kreissegmenten. Die Ampelphasen wurden mit einem sich langsam im Uhrzeigersinn drehenden Zeiger dargestellt. Es hatte diejenige Farbe Gültigkeit, auf der der Zeiger jeweils stand. Da die Zeiger auf allen Seiten verkoppelt waren (und somit die selbe Drehgeschwindigkeit hatten) war es nahezu ausgeschlossen, dass Signalisierungsfehler auftraten. Bei manueller Steuerung in Verkehrsspitzenzeiten war es möglich, die Drehung an bestimmten Punkten, meistens Rot-Grün-Paarungen, anzuhalten. Eine gelbe Zwischenphase gab es nicht, da man anhand der Zeigerstellung sehen konnte wie lange die Phase noch andauerte. Indirekt gab es jedoch eine Gelbphase, da aus Sicherheitsgründen die roten Abschnitte größer waren als die grünen. Dadurch ergab sich eine kurzzeitige Überdeckung der Rotphasen, also eine Sperrung aller Fahrtrichtungen. Weiteres |
6. August 2006, 13:35 | #250 |
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06. August 1791: Das Brandenburger Tor wird für den allgemeinen Verkehr freigegeben
Das Brandenburger Tor steht im Zentrum von Berlin und ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt. Das Bauwerk steht am Pariser Platz und bildet den Abschluss der Straße Unter den Linden. Hinter ihm liegt der Platz des 18. März, an dem der Tiergarten beginnt, den die Straße des 17. Juni durchquert. Viele wichtige Ereignisse in der Geschichte Berlins, Europas und der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts sind mit dem Brandenburger Tor als Staats- und Stadtsymbol verbunden.
Architektur Das Brandenburger Tor ist ein 26 m hoher, 65,5 m breiter und 11 m tiefer frühklassizistischer Sandsteinbau. Es erinnert an die Propyläen der Akropolis in Athen. Es hat fünf Durchfahrten, von denen die mittlere etwas breiter ist, und zwei Torhäuser. Es wird durch je sechs 15 m hohe dorische Säulen auf jeder Seite geprägt, die nach ionischer Art kanneliert sind und am Fuß einen Durchmesser von 1,75 m haben. Die Attika und die Innenseiten der Durchfahrten sind mit Reliefs bedeckt, die unter anderem Taten des Herkules, den römischen Kriegsgott Mars, der das Schwert in die Scheide steckt, und die Göttin Minerva darstellen. Nach der Niederlegung der Stadtmauer 1867/68 fügte der Schinkel-Schüler Johann Heinrich Strack 1868 dem Tor zu beiden Seiten die niedrigeren offenen Säulenhallen an. Das Tor wird gekrönt durch eine etwa 5 m hohe in Kupfer getriebene Skulptur, die Quadriga, die die geflügelte Siegesgöttin darstellt, die einen von vier Pferden gezogenen Wagen in die Stadt hineinlenkt. Geschichte Mit dem Bau der Zollmauer der Stadt Berlin wurde 1734 ein Vorgängerbau des heutigen Brandenburger Tores als Stadttor an der Straße nach Brandenburg an der Havel errichtet. Im Zuge des Ausbaus der Mauer und seiner Tore ließ der preußische König Friedrich Wilhelm II. 1788 bis 1791 das Brandenburger Tor von Carl Gotthard Langhans im frühklassizistischen Stil neu errichten. Im Jahre 1793 wurde dem Brandenburger Tor die von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga mit der geflügelten Siegesgöttin Nike, bzw. Viktoria aufgesetzt. Dass es sich bei der Wagenlenkerin um die vielfach genannte Friedensgöttin Eirene gehandelt hat, ist aus vielen Gründen kaum wahrscheinlich. Nicht zuletzt, weil Eirene in ihren Darstellungen niemals mit Flügeln zu sehen ist. Auch andere Belege, wie ein Protokoll zwischen Langhans und Schadow vom 13.03.1789 weisen eindeutig auf Viktoria hin. 1806 wurde die Quadriga von Napoleon nach Paris verschleppt und sollte dort aufgestellt werden, doch bevor das geschah, wurde er entmachtet, und die Quadriga kehrte 1814 in Kisten verpackt nach Berlin zurück, wo sie zunächst restauriert wurde. Dabei wurde der von einem preußischen gekrönten Adler besetzte Eichenkranz am Stab der Göttin durch ein neues Machtsymbol, das von Schinkel entworfene Eiserne Kreuz, ergänzt. Für die Berliner war die Quadriga nach ihrer Rückführung im Volksmund die Retourkutsche. Mit dem Abriss der Zollmauer in den 1860er Jahren wurden auch fast alle Stadttore abgerissen; das Brandenburger Tor ist das einzige heute noch bestehende. Bedeutung Das Brandenburger Tor markierte die Grenze zwischen Ost-Berlin und West-Berlin und damit die Grenze zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und der NATO. Es war bis zur Wiedervereinigung Deutschlands Symbol des Kalten Krieges und erhielt nach 1990 die Symbolik der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas. Weiteres |