1. September 2006, 07:21 | #276 |
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01. September 1946: Geburtstag Barry Gibb
Barry Alan Crompton Gibb (* 1. September 1946 in Douglas, Isle of Man) ist ein britisch-australischer Komponist und Musikproduzent sowie der Leadsänger und Gitarrist der Bee Gees.
Die Familie zog zunächst nach Manchester und wanderte dann nach Redcliffe (Queensland) in der Nähe von Brisbane, Australien aus, wo Barry Gibb 1958 zusammen mit seinen Brüdern, den Zwillingen Robin und Maurice, die Bee Gees gründete. Nach ihrem ersten Nummer-1-Hit in Australien zog er mit den Bee Gees wieder nach Großbritannien. Als Mitglied der Bee Gees spielte Barry Gitarre und war in den meisten Hits des Trios als Leadsänger zu hören. Außerhalb der Gruppe schrieb und produzierte er sehr erfolgreich Alben für Superstars wie Barbra Streisand Guilty (1980) und Guilty Pleasures (2005), bekannt auch als Duettpartner für den Titelsong des Albums, Dionne Warwick Heartbreaker (1982), Diana Ross Eaten Alive (1985), mit dem Charttopper Chain Reaction, Dolly Parton & Kenny Rogers Islands In The Stream (1983), und Céline Dion Immortality (1997). Barry produzierte sämtliche Alben seines jüngsten Bruders Andy Gibb und zeichnete als Produzent für insgesamt 16 Nr.-1-Hits der Bee Gess und anderer Künstler verantwortlich, u.a. für die Interpreten Barbra Streisand ("Woman in Love"), Frankie Valli ("Grease"), Kenny Rogers und Dolly Parton ("Islands in the Stream") und Diana Ross ("Chain Reaction"). Er veröffentlichte selber zwei Solo-Alben: Now Voyager (1984) und die Filmmusik zu The Hawks (1986), einen Film mit Timothy Dalton (Ex-James-Bond). Seit 1970 ist Gibb mit Linda Ann Gray verheiratet. Die beiden haben fünf Kinder. Ehrungen 1994 wurden er, Robin und Maurice in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen, 1997 auch in die Rock and Roll Hall of Fame. 2004 erhielten er und sein Bruder Robin, die beiden noch lebenden Mitglieder der Bee Gees, die Ehrendoktorwürde der Universität Manchester. Klick |
2. September 2006, 09:46 | #277 |
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02. September 1967: Fürstentum Sealand erklärt seine Unabhängigkeit von Großbritan.
Sealand ist eine ehemalige britische Militärstation knapp 10 km vor der Küste von Suffolk, England, die 1967 von Paddy Roy Bates zum Fürstentum (sog. Mikronation) erklärt wurde. Sealand wurde nie international als Staat anerkannt und liegt seit deren Ausdehnung auf eine Zwölfmeilenzone innerhalb der britischen Hoheitsgewässer.
Lage und Größe Sealand liegt auf Koordinaten: 51° 53′ 40" N, 1° 28′ 57" O51° 53′ 40" N, 1° 28′ 57" O, hat eine Länge von 47 Metern und eine Breite von 13 Metern. Die zwei hohlen Betonsäulen, auf denen die Festung ruht, haben einen Durchmesser von acht Metern und beherbergen in ihrem Inneren sieben Plattformen, die je ca. 50 Quadratmeter Fläche haben. Geschichte Die Station Roughs Tower wurde 1942 als eins von sieben Maunsell Forts vom britischen Militär zur Luftabwehr errichtet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verwaiste die Festung. Erst am 2. September 1967 wurde sie von Paddy Roy Bates besetzt, der als Betreiber eines Piratensenders von den britischen Behörden verfolgt wurde. Er beanspruchte die Station für sich, und da sie außerhalb der Zone britischer Hoheitsgewässer – damals drei nautische Meilen um die Küste – lag, befand er sich in Internationalen Gewässern und außerhalb der Jurisdiktion irgendeines Staates. Bates erklärte die Unabhängigkeit der Festung, nannte sie Sealand und erklärte sich und seine Frau zum uneingeschränkten Herrscher: Fürst Roy und Fürstin Joan. 1968 versuchte die Royal Navy, die Besetzer von Roughs Tower entfernen zu lassen. Fürst Roy feuerte als Antwort einige Schüsse auf die Boote ab, weshalb vor einem britischen Gericht Anklage gegen ihn erhoben wurde. Das Gericht verkündete seine Entscheidung am 25. November 1968 und stellte sich auf den Standpunkt, dass sich der Vorfall außerhalb britischen Territoriums ereignete und deshalb auch außerhalb der britischen Jurisdiktion lag. In den folgenden 15 Jahren drangsalierte die britische Regierung die Besetzer von Sealand: sie sollten Sozialversicherungsbeiträge zahlen, Rundfunkgebühren und anderes, aber die Justiz entschied regelmäßig, dass Sealand kein Teil des Vereinigten Königreichs sei. Im September 1975 verkündete Fürst Roy eine Verfassung von Sealand und ernannte den Deutschen Alexander Achenbach zum Außenminister und Regierungschef auf Lebenszeit. Als Fürst Roy im August 1978 für einige Tage abwesend war, putschten Achenbach und einige seiner Freunde gegen die Familie des Fürsten, erklärten ihn für abgesetzt und hielten Fürst Roys Sohn Michael kurzzeitig auf Roughs Tower in ihrer Gewalt. Einige Tage später setzten sie ihn in den Niederlanden in Freiheit. Fürst Roy engagierte mehrere gut bewaffnete Männer und eroberte mit einem Hubschrauber die Festung zurück. Die gefangenen Putschisten setzte er als angebliche Kriegsgefangene fest, aber verurteilte dann den deutschen Anführer Achenbach, der ja außer der deutschen auch die sealandische Staatsbürgerschaft besaß, zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe auf Roughs Tower. Die deutsche und niederländische Regierung intervenierte bei der britischen Regierung und versuchte die Freilassung der Gefangenen zu erreichen. Diese jedoch verweigerte jegliche Verantwortung mit Hinweis auf die Gerichtsentscheidung von 1968. Die Bundesrepublik Deutschland entsandte daraufhin einen Diplomaten nach Roughs Tower, um über die Freilassung des deutschen Staatsangehörigen zu verhandeln. Nach einigen Wochen entließ Fürst Roy den Gefangenen und betrachtet seither die diplomatischen Verhandlungen als De-facto-Anerkennung Sealands durch die Bundesrepublik Deutschland. Achenbach errichtete in der Bundesrepublik eine Exilregierung und betrachtet sich weiterhin als Regierungschef, während er Fürst Roy Verfassungsbruch vorwirft und ihn seit 1978 lediglich als gewaltsamen Besetzer ansieht. An Stelle von Fürst Roy setzte Achenbach als Staatsoberhaupt einen Syndikus ein, den Niederländer Dr. A. Oomen. Roughs Tower wird von Großbritannien weiterhin als Eigentum des Verteidigungsministeriums betrachtet, jedoch nicht genutzt. Unlizenzierte Funkübertragungen von der Plattform wurden durch britische Behörden verhindert. Nach Ende der dreißigjährigen Geheimhaltungsfrist sind nun Dokumente öffentlich geworden, die zeigen, dass das Vereinigte Königreich Pläne entwickelt hatte, die Festung zurückzuerobern. Diese wurden aber durch den Premierminister aufgrund der Möglichkeit, dass dabei Soldaten ihr Leben lassen könnten, sowie der damit verbundenen Probleme und des Bildes in der Öffentlichkeit, zurückgestellt. Sealand verfügt über eine Reihe von für einen Staat typischen Eigenschaften: eine Verfassung, eine Flagge, eine Nationalhymne, ein nationales Motto, eigene Briefmarken, eine eigene Währung (1 Sealand-Dollar entspricht einem US-Dollar), sowie eigene Pässe. Gefälschte Sealand-Pässe wurden auch verkauft und sind in einige Kriminalfälle verwickelt, darunter auch der Mord an Gianni Versace. Die Regierung von Fürst Roy und die Exilregierung in Deutschland werfen sich gegenseitig vor, Pässe zu fälschen und im großen Stil zu verkaufen. Seit der Gerichtsentscheidung von 1968 haben sowohl Großbritannien als auch Sealand in Übereinstimmung mit der Konvention der Vereinten Nationen über das Seerecht von 1982 ihre Territorien in eine Zwölfmeilenzone rund um die Küsten ausgedehnt. Die Frage ob die Unabhängigkeit Sealands rechtmäßig sei, stand dabei nie zur Debatte. Seit der dritten Konferenz zum Seerecht sind legale Staatengründungen nach dem Beispiel Sealands nicht mehr möglich. Der nächste benachbarte Staat muss nun die Verantwortung für künstliche Konstruktionen im Meer übernehmen. Darüber hinaus sind nach der dort verabschiedeten Konvention nicht mehr benötigte Konstruktionen unmittelbar nach Außergebrauchstellung zu entfernen. Am 23. Juni 2006 brach ein Feuer auf Sealand aus, das offenbar von einem Generatordefekt verursacht wurde. Von einem Fischer alarmierte britische Feuerwehreinheiten löschten und brachten einen Sicherheitsmann in ein Hospital in Ipswich. Kurz danach startete die Regierung auf der Sealand-Homepage eine Spendenaktion für den Wiederaufbau Sealands. Weiteres |
3. September 2006, 14:22 | #278 |
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03. September 301: San Marino wird gegründet
Die Republik San Marino (italienisch Repubblica di San Marino, Beiname: La Serenissima) ist ein Staat in Südeuropa. Er ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm Monte Titano krönt die Festung La Guaita. San Marino ist eine der ältesten Republiken der Erde mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist kein Stadtstaat, sondern besteht aus neun Gemeinden.
Die Anfänge Um das Jahr 300 soll Marinus, ein Steinhauer aus Rab, einer kroatischen Insel, als Bauarbeiter ins damals aufstrebende Rimini gekommen sein. Noch bevor im Jahr 303 unter Kaiser Diokletian die letzte und wohl auch schlimmste Christenverfolgung in Italien begann, flüchtete Marinus als Christ auf den nahe gelegenen Berg Titano. Nach und nach gesellten sich weitere Verfolgte zu ihm und so bildete sich eine erste christliche Gemeinschaft auf dem Titano. Als offizielles Gründungsdatum wird heute der 3. September 301 angegeben. Als sich die Lage 311 mit dem Toleranzedikt von Nikomedia beruhigte, wurde Marinus vom Bischof von Rimini, Gaudenzio, zum Diakon ernannt und bekam von einer zum Christentum konvertierten römischen Patrizierin namens Donna Felicissima den Titano geschenkt. Nach dem Tod ihres Namenspatrons im Herbst 366 begründete sich San Marino als Republik auf dessen letzte Worte: „Relinquo vos liberos ab utroque homine“ („Euch, Ihr Freie jedweder anderen Menschen, lass ich zurück“). Der erste echte Beweis für das Vorhandensein einer Gemeinschaft auf dem Berg Titano stammt von Eugippius, der in seiner um das Jahr 511 vollendeten Vita Sancti Severini auch von einem Mönch auf eben jenem Berg berichtete und das Gebiet schon damals als San Marino bezeichnete. Spätere Dokumente wie das Feretranische Urteil aus dem Jahr 885 zeugen von einem organisierten und stolzen öffentlichen Leben. Schon laut dieses Urteils konnten Nachbarbischöfe keine Ansprüche auf san-marinesisches Land durchsetzen. Ihre Freiheit genossen sie, und in den ersten Jahrhunderten war der beste Schutz gegen Feinde die Tatsache, dass kaum einer die kleine Gemeinschaft kannte. Trotzdem wurde im 10. Jahrhundert mit dem Bau von Befestigungsanlagen begonnen. Bestätigungen dafür finden sich in einer Urkunde König Berengars II. aus dem Jahr 951 und in einer Bulle Papst Honorius' II. von 1126. 1371 schrieb Kardinal Anglico, dass die Stadt „auf einem sehr hohen Felsblock liegt, auf dessen Gipfel drei riesige Burgen emporragen“. Im Laufe der Zeit wurden diese drei Burgen weiter ausgebaut und die Wasserversorgung autarkisiert, indem riesige Zisternen zum Speichern von Regenwasser in den Stein geschlagen wurden. Unterhalb des Regierungspalastes findet man noch heute Zisternen, die zwischen 1472 und 1478 entstanden sind. Bevölkerung Die Bewohner San Marinos sind italienischen Ursprungs. Heute leben in San Marino 83,1 Prozent San-Marinesen und 12 Prozent Italiener. San Marino hat 30.083 Einwohner (Stand März 2006). Davon leben in der Hauptstadt San Marino 4.407. Die größte Siedlung ist Serravalle mit 9.714 Einwohnern. In Borgo Maggiore leben 6.061, in Domagnano 2.865, in Fiorentino 2.245, in Acquaviva 1.812, in Faetano 1.132, in Chiesanuova 1.029 und in Montegiardino 818 Personen. Weiterhin sollen über 15.000 Staatsbürger im Ausland leben, vor allem in Italien, in den USA und in Argentinien. Die Bevölkerungsdichte beträgt 496,7 Einwohner je Quadratkilometer. Die Geburtenrate lag für den Zeitraum 2000 bis 2004 bei 10,6 pro 1.000 Einwohner, die Sterberate bei 6,9 pro 1.000 Einwohner, sodass San Marino auch heute noch eine wachsende Bevölkerung verzeichnet. Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug 2004 78,57 Jahre für Männer und 84,95 Jahre für Frauen. Die Landessprache ist italienisch. Wegen der starken touristischen Ausrichtung des Staates spricht fast jeder Einwohner eine Fremdsprache fließend (meist Englisch, Deutsch oder Französisch). Stark verbreitet ist außerdem, besonders unter den älteren Generationen, ein romagnolischer Dialekt (Romagnol), der aber teilweise auch von dem der nahe gelegenen Marken beeinflusst ist. 92,3 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken, 3 Prozent gehören keiner Religion an, die restlichen 4,7 Prozent gehören anderen Religionsgemeinschaften an. Weiteres |
4. September 2006, 07:51 | #279 |
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04. September 1949: Die erste Currywurst wird serviert
Die Currywurst ist eine gebratene oder frittierte Brüh- oder Bratwurst, die meist geschnitten und mit einer Sauce auf Basis von Ketchup oder Tomatenmark und Currypulver serviert wird. Die üblichen Beilagen sind Brötchen oder Pommes Frites.
Geschichte Die Erfindung der Currywurst wird Herta Heuwer zugeschrieben, die erstmals am 4. September 1949 an ihrem Imbissstand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg gebratene Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver, Worcestershiresauce und weiteren Zutaten anbot. Im Januar 1959 ließ sie den Namen ihrer Sauce, Chillup, als Marke schützen (Münchener Patentamt Nummer 721319). Frau Heuwers Imbiss zog in ein Ladenlokal mit Garküche in der Kaiser-Friedrich-Straße 59 (in der Nähe des Busbahnhofs im Rotlichtviertel des Stuttgarter Platzes) um und entwickelte sich dort zu einer festen Institution: Er war Tag und Nacht geöffnet und beschäftigte in seinen besten Zeiten bis zu 19 Verkäuferinnen. Die Firma Kraft bemühte sich um das Rezept und das Markenrecht, was Heuwer allerdings ablehnte. Seit 2003 befindet sich am ehemaligen Standort (heute: Kantstraße 101) eine Gedenktafel ihr zu Ehren, bei deren Einweihung zahlreiche ehemalige Stammgäste erschienen und Herta Heuwers Nichte und Ziehtochter – zusammen mit der Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Monika Thiemen, und der Schauspielerin Brigitte Grothum – Currywürste zubereitete. Ausgehend von Uwe Timms Novelle Die Entdeckung der Currywurst von 1993, in der er die Erfindung seiner (erdachten) Lena Brücker zuschreibt, die in der Geschichte einen Imbiss am Großneumarkt in Hamburg betrieben und die erste Currywurst bereits 1947 serviert haben soll, wird die Berliner Herkunft der Currywurst immer wieder bestritten. Lena Brücker zu Ehren wurde ebenfalls im Jahre 2003 eine Gedenktafel am Hamburger Großneumarkt angebracht. Timm selbst beschreibt Lena Brücker als fiktive Person, die stellvertretend steht für „eine dieser wunderbaren Frauen, von denen es viele gab. Die haben den Großteil des Wiederaufbaus gestemmt, die waren sehr präsent damals.“ Die Figur der Novelle ist angelehnt an eine Frau, die auf dem Großneumarkt einen Imbissstand betrieb und bei der er seiner Erinnerung nach als Kind bereits 1947 zum ersten Mal eine Currywurst aß. Zu weiteren Einzelheiten der Novelle sagte er: „Diese Frau hatte eine Imbissbude am Großneumarkt. Das ist authentisch, alles andere ist Fiktion.“ Bis sie seit den 1980er Jahren zunehmend Konkurrenz durch Döner und Hamburger bekam, hatte sich die Currywurst in Deutschland zu einem der beliebtesten Gerichte an Imbissständen, besonders in Berlin, Hamburg und im Ruhrgebiet, entwickelt. In Betriebskantinen ist sie das bis heute. Dabei wurde sie zu einer Ikone der Alltagskultur, über deren ordnungsgemäße Auswahl der Zutaten und ihrer Zubereitung große Meinungsunterschiede herrschen, die von Anhängern der Currywurst lustvoll diskutiert werden. Im Frühjahr 2007 soll in Berlin das Deutsche Currywurst Museum eröffnet werden. Weiteres |
5. September 2006, 07:49 | #280 |
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05. September 1899: Christine Hardt aus Dresden lässt den Büstenhalter patentieren
Der Büstenhalter (abgekürzt und umgangssprachlich BH) ist ein Wäschestück, das die weibliche Brust stützen und formen soll.
Form und Aufbau Ein Büstenhalter besteht aus zwei geformten, miteinander verbundenen Cups ("Körbchen") zur Aufnahme der Brüste, zwei über beide Schultern führende Träger zur vertikalen Stabilisierung und einem am Rücken verschließbaren Band zur horizontalen und eigentlichen Stabilisierung. Handelsübliche Büstenhalter haben den Verschluss meistens am Rücken, er kann aber auch vorne zwischen den Cups liegen ("französisch"). Erhältlich sind auch Kombinationen der Grundtypen, oder Sonderformen wie Reißverschlüsse oder Knöpfe. Sowohl die beiden Schulterträger, als auch das Rückenteil lassen sich zur Feinanpassung verstellen, z.B. ist der Rückenverschluss zur Weitenregulierung meist in zwei bis drei, verschieden weit entfernte Ösen einhakbar. Weder Schulterträger noch Rückenband dürfen einschneiden, sonst sind sie zu knapp bemessen. Unter dem Rückenband sollten noch zwei Finger Platz haben. Sitzt es nicht waagerecht, sondern ist nach oben verschoben, so ist entweder ein kleineres Unterbrustmaß oder ein größerer Cup zu wählen. Geschichtliches Das Konzept, die Brüste zu bedecken und zu stützen reicht mindestens ins antike Griechenland vor 6.500 Jahren zurück. Im Jahr 2.500 v. u. Z. verdeckten minoische Frauen auf Kreta ihre Brüste. In griechischen Stadtstaaten wie Sparta, in denen Frauen die Teilnahme an Sportveranstaltungen gestattet war, sollen diese sich die Brüste abgebunden haben um männlicher zu erscheinen. In der Antike und dem Mittelalter trugen Frauen Binden aus Leinen über den Brüsten, um diese zu bedecken und zu stützen. Anfang des 19. Jahrhunderts waren einfache "Brustleibchen" üblich. Da sich darunter die Brustwarzen abzeichneten, kamen wattierte "Brustverbesserer" auf, die einem BH schon sehr ähnlich sahen und auch später über dem Korsett getragen wurden. Der erste moderne Büstenhalter wurde jedoch erst 1889 von der Französin Herminie Cadolle patentiert. In Deutschland wurden weitere Patente für den Büstenhalter angemeldet. Hugo Schindler meldete seinen ”Brusthalter” 1891 an. Dieser hatte zwei an einem Gürtel befestigte Kappen, die oben mit Bändern befestigt wurden. Christine Hardt aus Dresden meldete am 5. September 1895 ihr ”Frauenleibchen als Brustträger” zum Patent an. Es bestand aus zusammengeknüpften Taschentüchern und Männerhosenträgern, die sogar schon verstellbar waren. Der schwäbische Korsettmacher Wilhelm Meyer-Ilscher entwickelte 1904 seine ”Bruststütze ohne Unterteil” (erst später patentiert). Weltweit sollte eine Unzahl weiterer Patentierungen folgen. Etwa gleichzeitig mit Hugo Schindler erfand in den USA Mary Phelps-Jacobs einen Ersatz für das Mieder: Aus zwei Tüchern und einigen Bändern fertigte sie ein Wäschestück, um ihre Brüste zu bedecken. 1914 ließ sie diese Erfindung patentieren und verkaufte das Patent anschließend für 1.500 $ an die Warner Brothers Corset Company. Offiziell gilt sie als Erfinderin des BH, was vermutlich auf ihren guten Geschäftssinn zurückzuführen ist. Mit dem Beginn der industriellen Fertigung war der Siegeszug des Büstenhalters nicht mehr aufzuhalten. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs löste der Büstenhalter vielerorts endgültig das unbequeme Korsett ab. Die ersten Modelle bestanden aus Leinen; ab den 1920er Jahren wurden sie auch aus Seide, Musselin oder Batist hergestellt. Als der BH das Mieder zu verdrängen begann, kamen parallel dazu auch Hüfthalter und Strapse auf. Während der 1930er Jahre kamen Mieder erneut in Mode. Ebenfalls zu Beginn der 1930er wurden in den USA erstmals die noch heute bekannten Standardgrößen (A-, B- und C-Körbchen) eingeführt. Erst 1947, mit dem so genannten New Look, verdrängte der Büstenhalter endgültig das Mieder. Es gab fortan BHs mit verstärkten Körbchen (mit Fischbein-, später Metallbügel unterhalb der Schalen), wattierte und verstärkte BHs, Push-ups, BHs ohne Verschluss, Verschluss hinten oder vorne usw. Ebenso wie bei anderen Kleidungsstücken durchlief der BH eine Vielzahl von Moden: knabenhaft in den 1920er Jahren, rund in den 1930ern und spitz in den 1950er Jahren. Ab 1994, mit der Einführung des ”Wonderbra” oder ”Push-Up” und neuer Materialien, kam es zu einem neuen BH- und Lingerie-Boom. Weiteres |
6. September 2006, 07:41 | #281 |
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06. September 1970: Jimi Hendrix spielt sein letztes Konzert
Das Love-and-Peace-Festival war ein Musikfestival mit insgesamt etwa 25.000 Besuchern, das vom 4. bis 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Leuchtturm Flügge stattfand. Auf dem chaotisch verlaufenden Festival hatte Jimi Hendrix seinen letzten Auftritt.
Vorbereitungen der Veranstalter Die Veranstalter Helmut Ferdinand (damals 33, Ingenieur), Christian Berthold (damals 28, Gastwirt) und Tim Sievers (damals 30, VWL-Student) planten 1970 eine europäische Antwort auf das legendäre Woodstock-Festival. Da ihnen das Konzept gefiel, wie beim Isle of Wight Festival das Festival auf einer dem Festland vorgelagerten Insel durchzuführen, kam die kürzlich infrastrukturell und touristisch hervorragend angeschlossene Ostseeinsel Fehmarn in den Blickpunkt ihres Interesses. In der Hoffnung, einige Künstler des im August stattfindenden Isle of Wight Festivals direkt danach für ihr eigenes Festival engagieren zu können und die Sonnentage der im September wettersicheren Insel Fehmarn auszunutzen, wurde der Termin auf den 4. bis 6. September 1970 festgelegt. Es wurde die Fehmarn-Festival GmbH gegründet, um ein Festival vorzubereiten, an dem 30 bis 40 Musikgruppen auftreten sollten und zu dem bis zu 60.000 Besucher erwartet wurden. Beate Uhse gab den Veranstaltern einen Vorschuss von 200.000 DM und stellte ihre deutschlandweit damals 20 Sexshops als Vorverkaufsstellen zur Verfügung. Ein geeignetes Gelände wurde gefunden: Eine 50 ha große Wiese des Bauern Störtenbecker nahe des Flügger Leuchtturms samt den 55 vorhandenen Toiletten des nahegelegenen Campingplatzes wurden angemietet. 100 weitere mobile Toiletten wurden besorgt; in der Schule in Puttgarden sollte ein 140-Betten-Hilfskrankenhaus installiert werden. Eine überdachte Schlafgelegenheit für 4000 Personen wurde geplant. Nachdem ein Vertrag mit der Firma Dr. Oetker über die Gesamtverpflegung des Festivals nicht zustandekam, sollten Brauereien und Molkereien aus der Umgebung die Getränkeversorgung sichern. Das Deutsche Rote Kreuz sollte mit einer mobilen Großküche für die warmen Mahlzeiten sorgen. Um das Festivalgelände wurden zwei Zäune gezogen und einige Telefonzellen auf dem Gelände istalliert. Die Veranstalter mieteten für 30.000,- DM eine riesige Tonanlage in England, die mit 150 Phon aus 32 Boxen das Festivalgelände beschallen sollte. Eine Drehbühne mit 20 Metern Breite und 10 Metern Tiefe sollte Umbaupausen vermeiden. Die Festivalleitung residierte in zwei übereinander gestapelten Wohncontainern ca. 500 Meter von der Bühne entfernt. Zehn psychedelisch bemalte Kleinbusse starteten von Kiel aus, um in ganz Mitteleuropa und in Skandinavien 100.000 Plakate aufzuhängen, Autoaufkleber zu verteilen und eine in sechsstelliger Auflage gedruckte Festivalzeitung zu verkaufen. Große Namen wie Ginger Baker, Canned Heat, Sly and the Family Stone, Ten Years After, Procol Harum, Keef Hartley, Rod Stewart und Jimi Hendrix sollten die Rockfans und Hippies aus ganz Europa nach Fehmarn locken. Inzwischen waren die Kosten des Unternehmens auf 500.000,- DM angestiegen, während die insgesamt 600 Vorverkaufsstellen erst 10.000 Karten zu je 12,- DM verkauft hatten. Einige Künstler wie John Mayall und Joan Baez sagten ihre Teilnahme ab. Die Hoffnungen der Veranstalter ruhten jedoch auf Hendrix, dessen Management eine Gage von 70.000,- DM und eine besondere Behandlung (Transfers zum Festival mit einem Mercedes, ein Luxus-Wohnwagen auf dem Festivalgelände) ausgehandelt hatte. Hendrix war auf dem Höhepunkt seiner Popularität in Deutschland, nachdem der Woodstock-Film gerade in den Kinos angelaufen war. Am 2. September begingen die Behörden und die beteiligten Organisationen mit den Veranstaltern das Festivalgelände und stellten erhebliche Mißstände fest: Die Müllentsorgung war nicht geregelt, der Schutz und die Sicherung von Deichen und Straßen nicht sichergestellt. Zudem kamen unheilvolle Nachrichten von der Isle of Wight: dort hatten Rowdies für Ausschreitungen gesorgt, und man befürchtete, dass die Störer sich auf den Weg nach Fehmarn machen könnten. Das Festival Bereits am 3. September bevölkerten ca. 4000 von weit angereiste Fans das Gelände und die Versorgungsstände öffneten ihren Betrieb. In der Nacht zum Freitag, den 4. September kamen Wind und Regen auf. 180 Rocker der Hells Angels kamen in dieser Nacht mit ihren Motorrädern aus Hamburg, erzwangen in Gremersdorf kostenlose Tankfüllungen und lieferten sich in Petersdorf mit Hippies und einigen als Ordner vorgesehenen persischen Studenten eine Schlägerei, bei der vier Perser durch Messerstiche verletzt wurden. Wohl durch den Aufbau eines Bedrohungsszenarios schafften es die Rocker, von der Festivalleitung als Ordner engagiert zu werden. Freitag, der 4. September 1970 Der Tag war stürmisch und es regnete ununterbrochen. Um die Mittagszeit strömten die Besucher massenhaft zu Fuß auf das Festivalgelände, wo sie die „Eingangskontrolle“ der alkoholisierten und mit Ketten und Messern bewaffnteten Rocker über sich ergehen lassen mussten. Leute wurden getreten und verhöhnt, Autos mit Tritten beschädigt, von den Besuchern mitgebrachter Alkohol von den selbsternannten „Ordnern“ konfisziert. Kurz vor Beginn des Festivals erschien Beate Uhse mit ihren drei Söhnen, machte Werbung für ihr Unternehmen und gab Autogramme. Alexis Korner, der als Moderator die Fans in deutsch und englisch in den nächsten drei Tagen durch das Programm führen sollte, eröffnete das Konzert mit einer halben Stunde Verspätung gegen 16.30 Uhr. Den Anfang machte die Band Cravinkel, deren Auftritt in Tonproblemen unterging. Die dänische Formation Burnin Red Ivanhoe folgte mit einem einstündigen Auftritt und kämpfte gegen den Sturm und die Tücken der regennassen Technik. Der darauf folgende Auftritt von Renaissance musste wegen technischer Probleme abgebrochen werden. Korner hatte die undankbare Aufgabe, dem Publikum die weiteren Ausfälle des Abends zu erklären: Taste mussten wegen Terminproblemen weg, Colosseum steckten im Stau und Cactus waren gar nicht erst angereist. Lediglich die Elektronikformation Kluster absolvierte ihren Auftritt. Gegen 23.00 Uhr wurde der Festivaltag den unzufriedenen Fans als beendet erklärt. Zeitgleich absolvierten Jimi Hendrix, Ten Years After und Canned Heat ihren Auftritt beim von Fritz Rau veranstalteten Berlin Super Concert 70 in Berlin, das wegen ähnlicher Wetterprobleme von der Waldbühne in die Deutschlandhalle verlegt worden war. Ein solche Ausweichmöglichkeit hatten die Fehmarner nicht. Die Rocker demolierten in der Nacht einen Wagen der Festivalleitung, die sich gezwungen sah zu versuchen, das „Ordnerproblem“ zu lösen: die Rocker wurden ausbezahlt und sollten mit Bussen vom Festivalgelände entfernt werden. Samstag, der 5. September 1970 Es hatte aufgehört zu regnen, aber es war immer noch kalt und stürmisch. Der Tag begann in friedlicher Stimmung, da die Rocker nur noch vereinzelt zu sehen waren. Pünktlich um 12.00 Uhr eröffnete Inga Rumpfs Bluesrockformation Frumpy den Festivaltag und begeisterte erstmals die durchgefrorenen Zuhörer. Nach der englischen Rockband Aardvark gelang es Ginger Baker und seiner Gruppe Ginger Baker's Airforce mit ihren treibenden Afrorythmen, die Fans weiter in Stimmung zu bringen. Der nachfolgende Peter Brötzmann und seine Band traf jedoch mit seinem Free Jazz weniger den Geschmack des Publikums, zumal es wieder zu regnen begonnen hatte. Alexis Korner bemühte sich, den Fans schonend beizubringen, dass Procol Harum und Ten Years After nicht auftreten würden. Die Menge verlangte nach dem Superstar Jimi Hendrix. Der war jedoch gerade erst, müde und abgespannt, im Strandhotel Dania in Puttgarden eingetroffen. Es wurde beschlossen, Jimis Auftritt auf den Sonntag zu verlegen. Die Shows von Mungo Jerry, deren In the Summertime gerade ein Hit war und Canned Heat entschädigten das Publikum für das Warten auf die Rocklegende Hendrix. Die Woodstock-Veteranen Sly and the Family Stone beendeten den zweiten Festivaltag. Nachts kampierten die übriggebliebenen Rocker an einem Lagerfeuer, das sie mit Bühnenbrettern befeuerten, unter der Bühne. Die Türen der Latrinen wurden in der Dunkelheit demontiert, um den Besuchern als Wind- und Regenschutz zu dienen. Sonntag, der 6. September 1970 Der Tag war klar und sonnig, aber trotzdem windig und kalt. Um die Wartetzeit bis zum Auftritt von Hendrix zu überbrücken, waren vormittags einige eilig gebuchte Gruppen wie Witthüser & Westrupp auf der Bühne zu sehen. Korner lud die Besucher ein, in der Art eines Happenings selbst auf die Bühne zu kommen und Musik zu machen. Gegen 11.00 Uhr traf dann Hendrix und seine Gefolgschaft auf dem Festivalgelände ein, wo er sich sofort in seinen bereitsgestellten Wohnwagen zurückzog. Um 12.56 Uhr war es dann soweit: Hendrix betrat unter dem Jubel des Publikums die Bühne und spielte mit seiner Begleitband A Cry of Love seinen Auftritt. Müde und uninspiriert spulte Hendrix seine Hits wie Hey Joe und The Wind Cries Mary herunter. Nach 75 Minuten beendete Killing Floor seinen Auftritt. Die trotzdem begeisterten Fans forderten eine Zugabe, doch Hendrix verließ sofort das Gelände und brach nach London auf, wo er wenige Tage später am 18. September 1970 verstarb. Die meisten Besucher brachen ebenfalls auf, sobald Hendrix die Bühne verlassen hatte, zumal die noch folgenden Bands keine Steigerung versprachen. Floh de Cologne machten Politkabarett, Limbus 4 und Embryo Krautrock. Vor den verbleibenden ca. 4000 Besuchern hatten Ton Steine Scherben, noch unter dem Namen Rote Steine, ihren ersten großen Auftritt. Inzwischen war die Stimmung unter den 500 freiwilligen Helfern immer gereizter geworden: die Festivalleitung hatte die Auszahlung ihrer Entlohnung immer weiter hinausgezögert, bis gegen 19.45 Uhr die Veranstalter mitsamt der Tageskasse verschwunden waren. Zu den Klängen von Ton Steine Scherbens „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ ging das Veranstalterzentrum in Flammen auf. Der Polizei gelang es jedoch, die aufrührerische Stimmung in den Griff zu bekommen. Einige hundert Besucher übernachteten noch auf dem Platz, bevor das Festivalgelände am nächsten Vormittag komplett geräumt wurde. Nachwirkungen Die Zerstörungen und Flurschäden gingen weit über die an die Behörden geleistete Garantiesumme von 5.000,- DM hinaus. Insgesamt war das Festival ein finanzielles Desaster, bei dem viele Gläubiger auf ihren Forderungen sitzenblieben. Besonders betroffen war die Deutsche Bundespost (Telefongebühren und Installationskosten), Verleihfirmen und Hotels. Seit 1995 finden auf Fehmarn wieder alljährlich am ersten Samstag im September Jimi-Hendrix-Revival-Festivals statt. Seit 1997 erinnert ein ca. 2,5 m hoher Gedenkstein aus rotem Granit, der an der Stelle der ehemaligen Bühne aufgestellt ist, an das Love-and-Peace-Festival und Jimi Hendrix letzten Auftritt (Aufschrift: "Jimi Hendrix - Fehmarn - Love and Peace Festival - 4. - 6. September 1970"). Klick |
7. September 2006, 08:23 | #282 |
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07. September 1911: Der Elbtunnel wird als erster europäischer Flusstunnel eröffnet
Mit Elbtunnel werden die beiden Straßentunnel bezeichnet, die in Hamburg unter der Elbe hindurch führen.
Der Alte Elbtunnel (offiziell: St.-Pauli–Elbtunnel) von 1911 verbindet die Hamburger Stadtteile St. Pauli und Steinwerder. Der Neue Elbtunnel von 1975 führt im Zuge der Autobahn A 7 im Westen Hamburgs unter der Elbe hindurch. Seine Eingänge liegen in Waltershof und Othmarschen. Ein weiterer Tunnel ist derzeit bei Glückstadt im Zuge der Erweiterung der A 20 geplant. Hier soll ein aus zwei Röhren bestehender, fast sechs Kilometer langer Tunnel errichtet werden, der damit pro Richtung über zwei Fahrspuren verfügen wird. Er würde in einer Tiefe von 50 Metern unter der Wasseroberfläche verlaufen. Der Alte Elbtunnel ist 426,5 Meter lang und verbindet die Innenstadt bei den St.-Pauli-Landungsbrücken mit Steinwerder. Er ist der erste Flusstunnel auf dem europäischen Festland und galt bei seiner Eröffnung am 7. September 1911 als technische Sensation. Seit 2003 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz. Planung Um die zunehmenden Verkehrsströme auf der Elbe in den Griff zu bekommen, wurde über eine dauerhafte technische Lösung zur Elbquerung nachgedacht. Man erhoffte sich davon weniger Behinderung der Schifffahrt durch kreuzende Hafenfähren und eine verbesserte Zugänglichkeit der Werften und des Hafens auf der anderen Seite der Elbe bei Nebel und Eis, da dies den Betrieb der Fähren nicht erlaubte. Die Werftarbeiter waren dann zu einem 12km langen Umweg gezwungen, erschienen zu spät zur Arbeit und mussten Lohnkürzungen hinnehmen. Als technische Lösungen waren zunächst auch eine bewegliche Brücke oder eine Schwebefähre in der Diskussion. Beide Lösungen hätten aber nach wie vor den Schiffsverkehr behindert und wurden daher wieder verworfen. Eine ebenfalls untersuchte Lösung mittels Hochbrücke hätte 55 Meter lichte Höhe haben müssen und wäre dadurch sehr teuer geworden. Es gab zu dieser Zeit aber bereits englische und amerikanische Vorbilder, welche die grundsätzliche technische Machbarkeit einer Flussunterquerung demonstrierten, so dass auch ein Tunnel zur Diskussion stand. Schließlich wurde 1901 eine Entscheidung getroffen und Baurat Ludwig Wendemuth konzipierte den dann realisierten alten Elbtunnel nach dem Vorbild des Clyde-Tunnels in Glasgow. Bau Bei seinem unter der Bauleitung von Stockhausen 1907 begonnenen Bau wurde Druckluft eingesetzt, um mittels des so erzeugten Überdrucks das Eindringen von Wasser zu verhindern. Die am Anfang und Ende gelegenen vertikalen Ausschachtungen erfolgten mit Hilfe eines eisernen Senkkastens. Die beiden horizontalen Tunnelröhren wurde im Schildvortriebsverfahren gebaut und führen mit einer Sohlentiefe von 24 Metern von den St. Pauli-Landungsbrücken nach Steinwerder am südlichen Ufer der Norderelbe. Die Oberkante der sechs Meter hohen Röhren – für eine Kutsche mit aufgestellter Peitsche – liegt zwölf Meter unterhalb des mittleren Hochwassers. Zwischen Tunnelröhre und Flussbett lag eine drei Meter dicke Schlickschicht, die durch die Elbvertiefung Anfang der 1980er Jahre bis auf einen Meter reduziert wurde. Als Schutz gegen das Aufschwimmen und Beschädigungen wurde eine Stahlbeton-Konstruktion auf den Tunnel gelegt, wodurch die Wassertiefe auf 10,60 m bezogen auf KN Seekartennull erhöht werden konnte. Weiteres |
8. September 2006, 07:45 | #283 |
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08. September 1966 – In den USA wird die erste Folge Star Treck ausgestrahlt
Raumschiff Enterprise (englisch Star Trek, später auch Star Trek: The Original Series, Abkürzung: TOS) ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Fernsehserie aus den 60er-Jahren, die von Gene Roddenberry erdacht wurde.
Die Serie spielt im 23. Jahrhundert und handelt von der Fünf-Jahres-Mission (2265–2270) des Raumschiffes Enterprise und seiner Besatzung, deren Ziel es ist, neue Welten und Lebensformen zu entdecken. Am treffendsten formuliert es wohl der in jedem Vorspann zitierte Text (wenngleich die Jahreszahl inkorrekt übersetzt wurde und die Enterprise nie in eine andere Galaxie gelangte): Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Zu erwähnen ist allerdings, das der Vorspann nur sehr oberflächlich aus dem englischen übersetzt wurde, die wörtliche Übersetzung lautet in etwa: Der Weltraum, die letzte Grenze. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise. Seine fünfjährige Mission: Fremde, neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen entdecken und mutig dorthin zu reisen, wo noch nie ein Mensch gewesen ist. Zeitgeschichte Ausstrahlung Die Serie wurde erstmals vom 8. September 1966 bis 3. Juli 1969 vom US-amerikanischen Fernsehsender NBC ausgestrahlt und brachte es auf insgesamt 79 Folgen. Von den Machern war keineswegs geplant, die Serienproduktion nach diesen drei Jahren einzustellen, doch die schlechten Einschaltquoten führten schließlich zur vorläufigen Absetzung. In den 1970er Jahren wurde die Serie von verschiedenen US-amerikanischen lokalen Fernsehsendern wiederholt. Erst durch die Mondlandung von 1969 wurde sie unerwartet populär. Das Phänomen Star Trek war entstanden. In Deutschland zeigte das ZDF die deutsche Fassung erstmals vom 27. Mai 1972 bis März 1974, allerdings davon nur eine Auswahl von 39 Folgen. Diese und weitere 39 Folgen wurden ab dem 7. Januar 1985 auf dem Privatsender Sat.1 gezeigt. Die Folge Schablonen der Gewalt (52, Patterns of Force) wurde im deutschen „Free-TV“ bislang nicht gezeigt. Grund dafür: In dieser Folge wird ein faschistisches Regime beschrieben, das direkt an die deutsche Nazi-Diktatur angelehnt ist. Diese Folge wurde erst 1995 für die Videoveröffentlichung ins Deutsche übersetzt, lief jedoch zuvor schon mehrfach im ORF im Original mit deutschen Untertiteln. Sowohl auf Video als auch auf DVD erhielt sie die FSK-16-Freigabe. Im deutschen Pay-TV lief diese Folge nun mittlerweile mehrmals in deutscher Synchronfassung, wobei man zur Synchronisation weitestgehend die alten Synchronsprecher – soweit verfügbar – einsetzte. Produktion Der Fünf-Jahres-Zeitraum der Handlung findet sinniger Weise seine Entsprechung in der Produktionsdauer der Serie; vom allerersten Pilotfilm The Cage (Der Käfig) 1964 mit Captain Christopher Pike (Jeffrey Hunter) bis hin zur Ausstrahlung der letzten Episode der dritten Staffel Turnabout Intruder (Gefährlicher Tausch) 1969. Wegen ihrer zahlreichen Innovationen war die Serie damals ungewöhnlich und auch unbequem: Wurden doch immer wieder in diversen Episoden gesellschaftskritische Themen aufgegriffen, die außerhalb des „Schutzmantels“ der Science-Fiction wohl nie ins Fernsehen gekommen wären. Mit einer Afroamerikanerin (fünf Jahre nach Aufhebung der Rassendiskriminierung), deren Aufgaben weit über das damalige Rollenbild für schwarze Frauen hinausgingen, einem Russen (und das auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges), einem Asiaten (ca. 20 Jahre nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor) sowie dem Außerirdischen Spock, der noch dazu ein Mischling war, warb die Serie für Völkerverständigung und Humanismus. Nichelle Nichols, die die Kommunikationsoffizierin Nyota Uhura verkörperte, wollte die Serie eigentlich nach dem Ende der ersten Staffel verlassen. Erst ein Gespräch mit Martin Luther King, einem großen Fan der Serie, konnte sie von der Bedeutung ihrer einzigartigen Rolle überzeugen und zum Weitermachen bewegen. Nachfolgewerke Auf die Serie folgten zunächst 22 Zeichentrick-Episoden unter dem Titel Die Enterprise. Später folgten zehn Kinofilme, wovon die ersten sechs direkt an die Handlung der Originalserie anknüpfen, während die letzten vier sich mit der Crew aus der Nachfolgeserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert beschäftigen. Bei den Spielfilmen führten u.a. Leonard Nimoy und William Shatner Regie. Vier weitere Serien schlossen sich inhaltlich mehr oder weniger an die von Roddenberry entworfene Grundgeschichte eines zukünftigen Universums an. Das sind: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert Star Trek: Deep Space Nine Star Trek: Raumschiff Voyager Star Trek: Enterprise Gene Rodenberry hatte ursprünglich eine deutlich andere Grundidee, unter anderem sollte ein geschlechtlich gemischtes Führungspaar (weiblicher Part im Pilotfilm: Majel Barrett) das Weltall bereisen und dort Frieden stiften, was aber angesichts des damaligen Zeitgeistes schlichtweg nicht erfolgreich durchsetzbar schien. Weiteres |
11. September 2006, 07:53 | #284 |
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09.09.1991: Nirvana koppelt Smells like Teen Spirit aus - der Song wird Grungehymne
Nevermind (engl. „Macht nichts“) ist das zweite Album der US-amerikanischen Grunge-Band Nirvana. Es wurde im September 1991 veröffentlicht und gilt heute als eines der meistverkauften Rockalben der Musikgeschichte, die erste Singleauskopplung Smells Like Teen Spirit als der am meisten gespielte Song der 1990er Jahre.
Bedeutung Nevermind markierte einen popkulturellen und politischen Wendepunkt zwischen den 1980er- und 1990er-Jahren. Das Album läutete symbolisch das Ende einer Ära an, welche stark durch glamouröse und überdimensionierte Bands wie Bon Jovi, Guns N' Roses oder Europe geprägt war. Gleichzeitig brachte eine heranwachsende Generation ihren Protest zum Ausdruck, dass politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Problemen nicht mit Glitter, Feuerwerk und adrettem Kleidungsstil zu begegnen sei. Michael Jackson, wie auch die o. g. Hard Rock-Fraktion, gelten heute als medial inszenierte Superstars, welche einen luxuriösen und sorglosen Lebensstil verkörperten. In ihrer kulturellen Realität ignorierten sie die sich radikal politisch und gesellschaftlich zuspitzende Verhältnisse. Smells Like Teen Spirit (1991, Singleauskopplung) und Nevermind war ein Aufruf zu einem neuen Bewusstsein über eine konservative Regierung und einer stagnierenden Kultur. „Dieser Song war der Holzhammer, er kam und löste alles auf“, so Krist Novoselic' eigene Einschätzung. Erfolg Nirvana verdrängten mit Nevermind diese Epoche am Beispiel Jackson vom ersten Platz der amerikanischen Billboard Music Charts und erreichten mit dem Album in nur wenigen Wochen Platinstatus für eine Million verkaufter Tonträger in den USA. Eine Euphoriewelle erreichte alle fünf Kontinente. Die bis dato nur in Szenekreisen bekannte Band aus Seattle erlangte so weltweite Beachtung. Diese bescherte der Band eine unerwartete Auseinandersetzung mit ihrer Musik und den Texten weit über das Genre Musik hinaus. In Folge dieser hatten Nirvana maßgeblichen Anteil an einem eklatanten Wertewandel der Jugendkultur. Es fand eine Repolitisierung statt, welche sich auch im damit einhergehenden neuen Lifestyle ausdrückte. Dennoch wurde die auch als Generation X bezeichnete Jugendbewegung als lust- und orientierungslos verstanden. Aus dem Album wurden vier Singles ausgekoppelt. Smells Like Teen Spirit, Come As Your Are, Lithium und In Bloom wurden allesamt weltweit millionenfach verkaufte Hitsingles, die wie auch das Album mit Auszeichnungen und Awards überhäuft wurden. So wurde Bands wie Pearl Jam, Smashing Pumpkins, Beck, Radiohead, Mudhoney, Melvins oder Soundgarden die Tür geöffnet und damit die als Grunge-Rock-Welle bezeichnete Musikära der 90er Jahre eingeläutet. Die Library of Congress’ National Recording Registry (USA) nahm das Album unlängst wegen seiner “kulturellen, historischen und ästhetischen” Signifikanz in die "National Recording Registry" auf, eine Ehre die bisher nur wenigen Popkünstlern zu teil wurde. Smells Like Teen Spirit Nirvanas bekanntestes Lied ist die Grunge-Hymne Smells Like Teen Spirit mit den Zeilen „Hello, hello, hello, how low? With the lights out it's less dangerous Here we are now, entertain us I feel stupid and contagious Here we are now, entertain us“ Der Song ist eine offene Kritik an einer politikmüden aber unterhaltungssüchtigen Generation. Seltsamerweise wurde die Band dennoch als Sprachrohr eben jener verstanden. Der Aufruf zu Aktionismus und politischer Teilnahme ging in der landläufigen Wahrnehmung meistens verloren. Die Namensgebung des Hits ist auf ein Deodorant namens Teen Spirit zurück zu führen. Cobains Freundin Tobi Vail (Sängerin bei Bikini Kill) benutzte dieses Deodorant und so roch Cobain selbst danach. Kathleen Hanna, ebenfalls bei Bikini Kill, sprühte „Kurt smells like Teen Spirit“ (engl. Kurt riecht nach Teen Spirit) an Cobains Wand. Die Verkäufe des Deodorants schossen mit zunehmenden Erfolg der Single in die Höhe. Der Videoclip zum Song ist das meistgespielte Video auf dem Musikkanal MTV. Weiteres |
11. September 2006, 08:00 | #285 |
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10. September 1987: Karl-Heinz Köpcke liest zum letzten Mal die Nachrichten
Karl-Heinz Köpcke (* 29. September 1922 in Hamburg; † 27. September 1991 in Hamburg) war ein deutscher Nachrichtensprecher.
Köpcke wollte eine kaufmännische Ausbildung in seiner Heimatstadt Hamburg machen, als er 1941 zum Arbeitsdienst eingezogen wurde. Als Funker der Luftwaffe geriet Köpcke 1945 in französische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Danach ging er zu Radio Bremen und kam dann 1949 als Hörfunk-Sprecher nach Hamburg zum NWDR. Seine langjährige Präsenz am Bildschirm - er war "Tagesschau"-Sprecher von 1959 bis 1987 - seit 1964 Chefsprecher - und sein stets korrektes und seriöses Auftreten brachte ihm den Beinamen Mr. Tagesschau ein. Manchen erschien er gar als eine Art Regierungssprecher oder sonstige Amtsperson. Köpcke war bei der Bevölkerung so präsent, daß es Zuschauerproteste gab, als er nach seinem Sommerurlaub 1974 mit einem Schnauzbart die Tagesschau moderierte. Als die Proteste nicht nachließen, war Köpcke schließlich gezwungen, den Bart wieder abzurasieren. Als 1978 die Tagesthemen eingeführt wurde und dabei der Sprecher gegenüber dem neu eingeführten Moderator in den Hintergrund rückte, protestierte er in der ersten Sendung durch demonstratives Rascheln mit Papier und durch Räuspern. Im deutschsprachigen Raum setzte er Maßstäbe für das Auftreten und die Arbeitsweise von Nachrichtensprechern. Er starb vier Jahre nach seiner Pensionierung an Krebs, genau wie kurz zuvor seine Frau, die Rundfunkkollegin Gertie Kelkenberg, die er 1948 geheiratet hatte. Klick |
11. September 2006, 08:01 | #286 |
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11. September 1297: Die Schlacht von Stirling Bridge
Die Schlacht von Stirling Bridge war eine der Schlachten der Schottischen Unabhängigkeitskriege. Am 11. September 1297 siegten die schottischen Truppen unter Andrew de Moray und William Wallace bei der Brücke von Stirling. Die Engländer unter John de Warenne erlitten eine vernichtende Niederlage.
Rein zahlenmäßig waren die Engländer den Schotten um etwa das Vierfache überlegen, wesentlich besser trainiert und um ein Vielfaches kampferfahrener. De Moray und Wallace hatten die Belagerung von Dundee erfolgreich beendet und ihre Truppen standen nun auf erhöhtem Gelände oberhalb der Abtei von Craig, nördlich von Stirling auf der anderen Seite des Flusses Forth. Die Engländer hatten vor, den Fluss zu überqueren und die Schotten zum Kampf zu stellen. Da sie allerdings sehr siegessicher waren, benutzten sie eine relativ kleine Brücke, statt an einer seichten Stelle den Fluss zu überqueren. Als die Engländer, angeführt durch Hugh de Cressingham, die schmale Brücke überquert hatten, erreichten sie sumpfiges Gelände und verteilten sich langsam. Sobald genügend Engländer auf der Nordseite des Flusses angekommen waren, befahl Wallace zwei Attacken, eine direkt in die Masse der englischen Truppen und eine andere in deren Rücken, um den Rückweg abzuschneiden. Die aus Schiltron-Formationen bestehenden schottischen Truppen zerstörten die englische Vorhut. Die englische Kavallarie erwies sich auf dem sumpfigen Gelände als ineffektiv und wurde aufgerieben. Als die Engländer von der Südseite her Verstärkung schicken wollten, brach die Brücke zusammen und die englischen Truppen auf der Nordseite flohen vom Schlachtfeld. Hugh de Cressingham wurde von den Schotten gefangengenommen und ihm wurde noch auf dem Schlachtfeld bei lebendigem Leib die Haut abgezogen. Die Schotten erlitten relativ geringe Verluste, doch starb Andrew de Moray an schweren Verletzungen. Der Sieg bildete den Auftakt einer Reihe von Erfolgen, mit denen Wallace die Gunst der schottischen Adligen gewinnen konnte und die zur Eroberung von fast allen englischen Burgen in Schottland führten. Die Schlacht von Stirling Bridge wird auch im Film Braveheart thematisiert, doch wird die Taktik nicht den historischen Tatsachen entsprechend dargestellt, da die Brücke völlig fehlt. Klick |
12. September 2006, 08:00 | #287 |
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12. September 1981: Der Chaos-Computer-Club gründet sich in Berlin
Der Chaos Computer Club (CCC) ist ein deutscher Verein von und für Hacker. Seine wichtigsten Ziele sind „Informationsfreiheit“ und ein „Menschenrecht auf Kommunikation“.
Die Mitgliedschaft steht jedem offen, der sich mit diesen Zielen identifizieren kann. Obwohl die Hacker sich gerne als „galaktische Gemeinschaft“ sehen, die nicht auf Verwaltungsakte angewiesen sein will, gibt es einen eingetragenen Verein mit etwa 1.500 Mitgliedern. Der CCC wurde gegründet, um Hackern eine Plattform zu geben, so dass sie über Aktivitäten berichten konnten, ohne Strafverfolgung befürchten zu müssen. Die Mitarbeit im CCC ist nicht an eine Mitgliedschaft gebunden. Struktur und Veranstaltungen Der CCC e. V. ist dezentral in regionalen Gruppen organisiert. Kleinere Gruppen heißen Chaostreffs, während aktivere und größere sich ERFA-Kreise (Erfahrungsaustauschkreise) nennen. Der erste virtuelle ERFA-Kreis sind die Haecksen, zu denen weibliche Mitglieder des CCC gehören. Mitglieder und Interessierte treffen sich seit 1984 einmal jährlich zum Chaos Communication Congress. Außerdem fand im Sommer 1999 und 2003 das Chaos Communication Camp auf dem Paulshof nahe der Kleinstadt Altlandsberg auf dem Land statt. Der internationale Charakter des Camps hat sich inzwischen auf den Kongress übertragen, so dass dieser seinem Untertitel „Die europäische Hacker-Party“ nachkommt und Englisch als Konferenzsprache dominiert. Neben den vielen Vorträgen über technische und gesellschaftspolitische Themen gibt es auch Workshops, z. B. über das Lockpicking. Zu Ostern findet regelmäßig in kleinerem Rahmen der workshoporientierte Easterhegg statt. Darüber hinaus gibt es über das Jahr verteilt seit Anfang des Jahrzehnts viele kleine Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen, die von regionalen Gruppen organisiert werden und teils ein offenes Zusammenkommen der Gemeinschaft sind, teils Vorträge zu einem bestimmten Thema bieten. Der traditionelle CCCeBIT-Award wird jedes Jahr zur Computermesse CeBIT in Hannover verliehen. Publikationen Der CCC gibt vier Mal jährlich die Zeitschrift Die Datenschleuder, das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende, heraus. Zusätzlich ist in den 80er Jahren in zwei Ausgaben die Hackerbibel erschienen, ein umfangreiches Kompendium und Sammelsurium mit zahlreichen Dokumenten der Hackerszene. Die Hackerbibeln und alle Ausgaben der Datenschleuder bis zum Jahr 2000 sind digitalisiert und auf der Chaos-CD erhältlich. Außerdem wird seit dem 21. Chaos Communication Congress ein Tagungsband verfasst und veröffentlicht. Des Weiteren wird auf dem Radiosender Fritz aus Potsdam einmal im Monat die Sendung Chaosradio ausgestrahlt. Weitere Radiosendungen des CCC sind C-RaDaR aus Darmstadt, /dev/radio aus Ulm, Radio Chaotica aus Karlsruhe; Fnordfunk aus Mainz und Nerds on Air aus Wien. Im Chaosradio Podcast Network werden zahlreiche Podcasts des CCC angeboten. Weiteres |
13. September 2006, 07:33 | #288 |
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13. September 1985: In Japan wird das Videospiel Super Mario Bros. veröffentlicht
Super Mario, jap.: スーパーマリオ (auch nur Mario; jap.: マリオ), ist der Name einer populären Videospiel-Figur der Firma Nintendo, die titelgebender Held zahlreicher, zum Teil höchst erfolgreicher Videospiele ist. Super Mario ist Nintendos Maskottchen und Protagonist der erfolgreichsten Videospielreihe des Unternehmens. Die Spielfigur taucht daher – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur in Spielen für Nintendo-Spielkonsolen auf. Mit über 275 Millionen verkauften Spielen ist Mario nicht nur die erfolgreichste Nintendo-Reihe, sondern die bisher erfolgreichste Videospielreihe überhaupt. Ferner gilt Mario als bekannteste Videospielfigur der Welt. 2005 wurde er mit einem Stern auf dem Walk of Game geehrt.
Bei Mario handelt es sich um einen schnauzbärtigen, etwas klein gewachsenen und dicklichen italienischen Klempner mit blauer Latzhose, rotem Hemd und roter Schirmmütze mit einem "M"-Emblem, dessen typische Aussprüche "Mamma mia" und "It's-a-me, Mario" sind. Mario Bros. Nach einem weiteren Auftritt in Donkey Kong Jr. tauchte Mario 1983 in Mario Bros. erstmals als titelgebender Protagonist auf. Nachdem ein Kollege geäußert hatte, dass Mario mehr nach einem Klempner als nach einem Tischler aussehe, änderte Miyamoto Marios Beruf entsprechend um. Im neuen Spiel, das ursprünglich Pipe Jump heißen sollte, ist es Aufgabe Marios und seines Bruders Luigi, unterirdische Rohrleitungen von Schildkröten, Krabben und anderem Getier zu befreien. Diese tauchen aus Röhren am Bildschirmrand auf und bewegen sich über Plattformen. Wahlweise zu zweit oder einzeln steuern die Spieler Mario und Luigi, die von unten gegen die Plattformen springen müssen, auf denen sich Gegner befinden, um diese auf den Rücken zu drehen und anschließend mit einem Tritt von der Bildfläche zu befördern. Wie Donkey Kong wurde Mario Bros. auf diversen Heimkonsolen veröffentlicht, und obwohl sich der Erfolg in Grenzen hielt, sollte es für die beiden Klempnerbrüder nicht der letzte Auftritt sein. Super Mario Bros. 1983 erschien die Heimkonsole Family Computer (Famicom) in Japan. Da nur gute Softwaretitel einen dauerhaften Erfolg des Systems gewährleisten konnten, übertrug Hiroshi Yamauchi, der Präsident von Nintendo, Shigeru Miyamoto die Leitung eines Teams, das ein neues Spiel für die Konsole entwickeln sollte. Super Mario Bros. wurde in Japan am 13. September 1985 veröffentlicht und zu einem Meilenstein der Videospielgeschichte. Mario und Luigi verschlägt es in dem Spiel in das Pilz-Königreich, wo sie die Prinzessin Peach Toadstool aus den Fängen der Riesenschildkröte Bowser befreien müssen. Der Spieler steuert Mario durch seitlich scrollende Levels von der Größe mehrerer Bildschirme, und es ist seine Aufgabe, den Helden über Abgründe springen und Gegner besiegen zu lassen, um das Ende des Spielabschnitts zu erreichen. Indem er von unten gegen bestimmte Blöcke springt, werden Powerups freigesetzt, die ihm zusätzliche Kräfte verleihen. Der Super-Pilz lässt den kleinen Mario zum großen Super Mario werden, der bestimmte Blöcke zertrümmern kann und beim Kontakt mit einem Gegner nicht das Zeitliche segnet, sondern wieder zum kleinen Mario schrumpft. Besiegt er Gegner normalerweise, indem er ihnen auf den Kopf springt, so kann Mario durch Einsammeln der Feuerblume zu diesem Zweck auch Feuerbälle werfen, während ihn ein Power-Stern unverwundbar macht. Das Spiel ist entweder alleine oder abwechselnd zu zweit spielbar, wobei der zweite Spieler die Steuerung Luigis übernimmt. Super Mario Bros. ist wesentlich umfangreicher als die früheren Spiele Miyamotos und war bei der Veröffentlichung das längste und komplexeste Videospiel überhaupt. Das Spielmodul enthält einen zusätzlichen Chip MMC-1, der den Prozessor der Konsole unterstützt. Ähnlich wie in Donkey Kong folgt die Hintergrundgeschichte dem Muster "Held rettet entführtes Mädchen", nur ist der Schauplatz des Geschehens für damalige Verhältnisse riesig. Miyamoto schuf eine umfangreiche Spielwelt mit verzweigten Wegen und unterirdischen Höhlen, wie er sie als Kind erforscht hatte. Bei den meisten bisherigen Spielen war das Spielgeschehen der einzelnen Levels auf Spielfelder von der Größe des Bildschirms beschränkt. Nach einmaligem Durchspielen, wofür ein geübter Spieler wenige Minuten braucht, wiederholen sich diese Spielfelder mit Variationen der Spielgeschwindigkeit oder Anzahl der Gegner und Hindernisse. Durch den Umfang der Spielwelt von Super Mario Bros. war das primäre Spielziel hier erstmalig das bloße Durchspielen, das Beenden der Geschichte. Obwohl es auch einen Punktezähler gibt, war ein Highscore für die meisten Spieler uninteressant. Die Spielmechanik aus Mario Bros. ist durch neue Elemente erweitert. Miyamoto ließ sich dabei von Büchern und Geschichten die ihm gefielen inspirieren. Die Idee zu Pilzen, die die Spielfigur größer und stärker machen, entstammt Alice im Wunderland. Warps, versteckte Ausgänge durch die der Spieler gleich mehrere Level weiterkommt, sind Raumschiff Enterprise entliehen. Grafisch reizt Super Mario Bros. die Möglichkeiten der damaligen Technik voll aus. Das Prinzip des Seitwärts-Scrollens für die Bewegung durch die Spielwelt war zwar nicht neu, aber kein vorheriges Spiel nutzte die Technik so effektiv und hatte so gleichmäßige Übergänge. Ungekannte Spieltiefe, bunte Comic-Grafik, ein Ohrwurm-artiger Soundtrack und gute Spielbarkeit ließen Super Mario Bros. zum Hit werden. In Japan entwickelte sich ein regelrechter Mario-Boom: Ein Buch, das genaue Karten der Spielwelt mit allen versteckten Extras enthielt, wurde schnell zum Bestseller. Mario-Mangas und ein Anime-Kinofilm wurden veröffentlicht. In Nordamerika verhalf das Spiel dem Nintendo Entertainment System, der amerikanischen Version des Famicom, 1986 zum Durchbruch und löste eine Nintendo-Mania aus. Die Flaute nach dem 1984er-Crash des Videospielemarktes war beendet. Fortan im Set (Bundle) mit der Konsole verkauft, ging Super Mario Bros. 40 Millionen Mal über die Ladentische und ist bis heute als meistverkauftes Videospiel aller Zeiten im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet. 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14. September 2006, 08:24 | #289 |
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14. September 1929: Die Eiserne Lunge wird erstmals vorgestellt
Eine Eiserne Lunge war das erste klinische Gerät, welches eine maschinelle Beatmung eines Menschen ermöglichte. Der US-amerikanische Ingenieur Philip Dinker entwickelte sie zur Beatmung lungenkranker Patienten. Dabei liegt der Körper des Patienten bis zum Hals komplett im Inneren eines Hohlzylinders. Der Kopf bleibt außen. Das Gerät schließt am Hals luftdicht ab und erzeugt einen Unterdruck. Dadurch wird Außenluft durch den Mund des Patienten in die Lungen eingesogen. Entsprechend erfolgt die Ausatmung durch den Aufbau eines Überdruckes in der Kammer.
Eiserne Lungen kamen in der Vergangenheit bei Polio-Erkrankten zur Anwendung. Polio ist eine Viruserkrankung, bei der es zu einer Lähmung der Muskeln einschließlich des Zwerchfells kommen kann. Viele Polio-Patienten benötigten die eisernen Lungen nur in der Akutphase der Erkrankung bis zum Wiedereinsetzen der Muskelfunktion. Einige Patienten benutzten sie nur über Nacht, andere kontinuierlich. Der erste Einsatz einer eisernen Lunge wird vom 12. Oktober 1928 am Children's Hospital in Boston berichtet. Am 14. September 1929 wurde das Gerät der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Original einer eisernen Lunge kann heute noch im Carl-Ludwig-Institut für Physiologie an der Universität Leipzig sowie im Universitätsklinikum Gießen und Marburg im Neubau der Chirurgie am Standort Gießen betrachtet werden, ebenso befindet sich im Deutschen Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt eine eiserne Lunge aus dem Jahr 1952. In Leipzig gab es in den 1950er Jahren eine ganze Station mit eisernen Lungen. Die eiserne Lunge ist mit Einführung der endotrachealen Intubation beinahe vollständig aus dem Gebrauch der modernen Medizin verschwunden. Heute werden Patienten mit Lähmungen der Atemmuskulatur mit Beatmungsgeräten beatmet. Dabei wird die Luft mittels Überdruck in die Lungen gebracht. Ein kurzzeitiger Ersatz der Lungenfunktion ist durch den Einsatz eines Oxygenators, wie er auch an Herz-Lungen-Maschinen zum Einsatz kommt, zu erreichen. Neuerdings (2006) kommen vereinzelt auch so genannte Atemschrittmacher zum Einsatz, welche analog zu Herzschrittmachersystemen über zwerchfellnahe Elektroden die meist durch hohe Querschnittlähmung inaktiven Phrenikusnerven stimulieren und somit das Zwerchfell wieder zur Kontraktion bringen. Ein relativ pflegeaufwändiges Tracheostoma ist damit nicht mehr erforderlich; allerdings müssen dann die Atemschrittmacher gewartet werden. Klick |
15. September 2006, 07:19 | #290 |
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15. September 1916: Mit Mark I kommen erstmals Panzer zum Einsatz
Der Mark I ist ein britischer Panzer aus dem Ersten Weltkrieg und wird überhaupt als das weltweit erste einsatzfähige Panzermodell betrachtet.
Entwicklung Sämtliche Vorschläge ziviler Spezialisten, eine gepanzerte Kampfmaschine einzuführen, wurden vor dem Ersten Weltkrieg abgelehnt. Nach Beginn des Grabenkrieges machte sich der britische Offizier Ernest Dunlop Swinton daran, ein ähnliches Konzept zu entwickeln. Seine Planungen wurden allerdings in erster Instanz vom Generalstab und dem Kriegsminister Lord Kitchener abgelehnt. Nachdem Swinton seinen politischen Einfluss geltend gemacht hatte, konnte er einen Test eines Probegefährts durchsetzen. Dieser schlug allerdings fehl. So wäre die Panzerentwicklung wohl zum Erliegen gekommen, wenn nicht der spätere Premierminister und damalige Marineminister Winston Churchill die Initiative ergriffen hätte. Der energische Politiker bezeichnete den Panzerentwurf kurzerhand als Landschiff und somit unter das Ressort der Marine fallend. So bildete Churchill aus Marineoffizieren und Zivilisten den Ausschuß für Landschiffe. Ab 17. September 1915 baute Leutnant Walter Gordon Wilson den endgültigen Prototyp, später Mother genannt. Als das technische Konzept der Maschine Gestalt annahm, erhielt das Komitee Dezember 1915 den Tarnnamen Ausschuß für die Bereitstellung von Tanks; daher der bis heute gebräuchliche englische Begriff Tank. Das Leben der Besatzungen Die noch in den Kinderschuhen steckende Technologie verlangte der achtköpfigen Besatzung das Äußerste ab. Allein die Steuerung des Tanks erwies sich als schwere Aufgabe. Das am Heck platzierte hölzerne Fahrgestell erwies sich zur Steuerung als untauglich und wurde ab dem November 1916 vollkommen entfernt. Mithilfe der Kettenbremsen den Kurs zu halten, erwies sich als fast übermenschliche Aufgabe, da hierzu die Kräfte mehrerer Soldaten gebraucht wurden. Als einzig gangbarer Weg erwies sich die Entkupplung jeweils einer Kette über ein Sekundärgetriebe, um den Panzer in eine gegebene Richtung drehen zu lassen. Doch selbst dies erwies sich als schwierig, da die Befehle des Kommandanten nur über Klopfzeichen eines Hammers vermittelt werden konnten, denn die Motoren der Kriegsmaschine erzeugten einen Lärm, der im Innenraum jeden menschlichen Laut übertönte. Diese körperliche Schwerstarbeit im Bauch des Ungetüms war bei Temperaturen von bis zu 50° Celsius zu leisten. Auch Abgase und Pulverdämpfe drangen in den ungeschützten Innenraum ein und machten die Arbeit der ersten Panzersoldaten noch unerträglicher. Ein abgegrenzter Stauraum für Munition und Proviant war nicht vorgesehen, so dass umherrutschender Ballast ein stetes Verletzungsrisiko darstellte. Der erste Einsatz - Flers 1916 Die neugebildete Tankwaffe wurde im Jahre ihres Erscheinens nur zweimal eingesetzt. Der erste Einsatz erfolgte bei Flers am 15. September. Es wurden alle verfügbaren 49 Fahrzeuge eingesetzt. Entgegen den Überlegungen ihres Schöpfers wurde die neuen Kriegsmaschinen nicht zurückgehalten, bis man in großer Zahl eine Offensive starten konnte und die Waffe ausreichend erprobt war. So war der erste Einsatz von vielen Ausfällen durch mechanische Schäden gekennzeichnet. Auch wenn sich die wenigen Panzer, die durch die deutschen Linien brechen konnten, als wirkungsvoll erwiesen - für einen entscheidenden Schlag war eine viel zu geringe Anzahl vorhanden. Der deutsche Generalstab wurde zwar durch die neue Waffe in erhebliche Unruhe versetzt doch hatten die Entente-Mächte das Überraschungsmoment verspielt. Da die Panzer bis auf einen weiteren kleinen Einsatz wenige Tage später im selben Jahr nicht mehr eingesetzt wurden, erhielten die Deutschen wertvolle Zeit, sich auf die neue Technologie des Gegners einzustellen. Weiteres |
16. September 2006, 11:11 | #291 |
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16. September 1925: Geburtstag B.B. King
Riley B. King (* 16. September 1925 in Itta Bena oder Indianola, Mississippi, USA), bekannt als B. B. King, ist einer der einflussreichsten Blues-Gitarristen und -Sänger. Das „B.B.“ in seinem Namen steht für Blues Boy, sein Moderationspseudonym beim Radiosender WDIA.
King wuchs im Mississippi-Delta auf. Nachdem seine Mutter sich von ihrem Mann trennte und 1935 verstarb, wollte King nicht zu seiner Tante oder Großmutter ziehen, sondern sich selber durchs Leben schlagen. Schon als Kind war er begeisterter Anhänger der Musik von Blind Lemon Jefferson und dem Bluesmusiker Lonnie Johnson. Zu seinen weiteren Vorbildern zählten der Bluesmusiker T-Bone Walker sowie Jazzmusiker wie Charlie Christian und Django Reinhardt. Er verdiente seinen Lebensunterhalt auf Baumwollplantagen von weißen Farmern, fuhr Traktoren und verdiente sich damit in den 40er Jahren seine erste Gitarre. B.B. King wurde einer der drei „Kings“ des elektrischen Blues, zusammen mit Albert King und Freddie King, die sich beide nach seinem Erfolg in „Kings“ umbenannten, und somit einer der einflussreichsten Interpreten des Blues. Sein Stil beeinflusste viele Gitarristen wie Peter Green, Eric Clapton und John Mayall bis hin zu Angus Young von AC/DC. Er spielt auf Gibson-Gitarren, denen er traditionell seit den 50er Jahren den Kosenamen „Lucille“ gibt. Der Grund dafür liegt in einem Erlebnis, dass er in einem Club in den USA hatte. Er spielte mit seiner Band, in einem kleinen Lokal, welches durch ein offenes Feuer in einer Blechtonne beheizt wurde. Während des Auftritts gab es ein Gerangel zwischen zwei Männern - sie stritten um eine Frau. Dabei wurden sie handgreiflich und stießen die Tonne mit dem Feuer um. Plötzlich brannte der ganze Laden und alle flüchteten nach draussen. B.B. King bemerkte im Freien, dass er auf der Bühne seine Gitarre vergessen hatte. So rannte er unter Einsatz seines Lebens zurück, um die Gibson ES 335 zu retten. Aus dem lichterloh brennenden Club kam er mit seiner Gitarre gerade noch heraus. Es stellte sich heraus, dass die Frau, wegen der die beiden Männer sich geprügelt hatten, "Lucille" hieß. Seitdem heißt auch B.B.s Gitarre so. Gegenüber der Presse erklärte er: „Abgesehen von richtigem Sex mit einer richtigen Frau gibt es nichts, was mir solch eine innere Ruhe gibt wie Lucille“. B.B. King war mit fünfzehn Frauen liiert, ohne jemals zu heiraten, und hat fünfzehn Kinder. Anfangs wurde er vom Massenpublikum, das lieber Rock'n Roll und später auch Soul hörte, kaum wahrgenommen. Populär wurde er erst in den 1960ern, als auch die Hippies den Blues für sich entdeckten und er bei Rockfestivals auftrat. Den Durchbruch schaffte er Ende der 60er Jahre mit dem Titel „The Thrill Is Gone“. Im Jahr 1969 spielte B.B. King neben Ike & Tina Turner bei der US-Tournee der Rolling Stones im Vorprogramm. Zu den weiteren Hits von B. B. King gehören „You Know I Love You“, „Woke Up This Morning“, „Please Love Me“, „When My Heart Beats like a Hammer“, „Whole Lotta' Love“, „You Upset Me Baby“, „Every Day I Have the Blues“, „Sneakin' Around“, „Ten Long Years“, „Bad Luck“, „Sweet Little Angel“, „On My Word of Honor“, „Please Accept My Love“, „To Know You Is to Love You“ und „I Like to Live the Love“. Im November 1964 nahm er das legendäre Album Live at the Regal in Chicago auf. Mit U2 spielte er für deren Album Rattle and Hum den Song „When Love Comes To Town“ ein. Außerdem nahm B. B. King an der darauffolgenden „Lovetown“-Tour im Jahr 1989 teil. Im Jahr 2000 produzierte er mit Eric Clapton das Album Riding With the King. Zu seinen Jazz-Kollegen wie Dizzy Gillespie, Miles Davis und Charlie Parker äußerte sich King einmal, was die machten, „ging schlicht über meinen Horizont“. King besitzt mehrere Bluesclubs in den USA, unter Anderem an der Beale Street in Memphis, Tennessee, in New Orleans und in Nashville, in denen er hin und wieder auftritt. Unter seinem Namen werden auch Merchandising-Artikel wie Barbecue-Zubehör und Gitarrensaiten vermarktet. Er unternahm regelmäßig ausgedehnte Tourneen und spielte mitunter über 200 Konzerte pro Jahr. Seit 2004 tritt B.B. King, der seit über 60 Jahren fast ununterbrochen unterwegs war, altersbedingt und aus gesundheitlichen Gründen seltener auf. Im Sommer 2005 unternahm er eine „Final Farewell Tour“ durch Europa. Aber auch 2006 trat er in den Vereinigten Staaten und erneut in Europa auf. 1980 wurde B.B. King in die Blues Hall of Fame aufgenommen. 2004 erhielt er den inoffiziellen „Nobelpreis für Musik“, den Polar Music Prize. Weiteres |
17. September 2006, 12:59 | #292 |
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17. September 1991: Linus Torvalds veröffentlicht die erste Version von Linux (0.01)
Linux (oder auch GNU/Linux, siehe GNU/Linux-Namensstreit) ist ein freies und plattformunabhängiges Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer, das Unix ähnlich ist. Erstmals eingesetzt wurde Linux 1991 nach der Veröffentlichung des ersten Linux-Kernels durch Linus Torvalds.
Das aus verschiedenen Teilen bestehende Betriebssystem wird heute von Softwareentwicklern auf der ganzen Welt weiterentwickelt, die an den verschiedenen Projekten mitarbeiten. Daran sind sowohl einzelne Personen als auch Stiftungen, größere und kleinere Projekte, aber auch kommerzielle Unternehmen beteiligt. Im praktischen Einsatz werden meist sogenannte Linux-Distributionen genutzt, in denen verschiedene Software zu einem fertigen Paket zusammengestellt wird. Die Einsatzbereiche von Linux variieren stark und umfassen unter anderem die Nutzung auf Desktop-Rechnern, Servern, Mobiltelefonen, Routern, Multimedia-Endgeräten und Supercomputern. Linux wird auf vielen Computern und Servern weltweit in nahezu allen Bereichen der Computertechnik eingesetzt. Beispiele dafür sind die Server der Wikipedia und die des Suchmaschinenbetreibers Google. Linux Entstehung von Linux 1991 begann Linus Torvalds in Helsinki mit der Entwicklung von Linux. Anfänglich war es eine Terminalemulation, die Torvalds zum Zugriff auf die großen UNIX-Server der Universität benutzte. Er schrieb das Programm hardwarenah und unabhängig von einem Betriebssystem, weil er die Funktionen seines neuen PCs mit einem Prozessor des Typs 80386, dessen Nachfolgerserie x86 auch heute noch zum Standard zählt, optimal nutzen wollte. Als Grundlage dienten dabei das Minix-System und der GNU-C-Compiler. Irgendwann, so Torvalds in seinem Buch Just for Fun (zusammen mit David Diamond, 2001), merkte er, dass es eigentlich ein Betriebssystem geworden war, was er geschrieben hatte. Am 25. August 1991 kündigte er in einem Usenet-Posting an die Gruppe comp.os.minix dieses System an. Dieses Usenet-Posting wird an vielen Stellen immer wieder zitiert und dürfte zu den bekanntesten Postings im Usenet zählen: „Hello everybody out there using minix - I'm doing a (free) operating system (just a hobby, won't be big and professional like gnu) for 386(486) AT clones. This has been brewing since april, and is starting to get ready. I'd like any feedback on things people like/dislike in minix, as my OS resembles it somewhat (same physical layout of the file-system (due to practical reasons) among other things). I've currently ported bash(1.08) and gcc(1.40), and things seem to work. This implies that I'll get something practical within a few months, and I'd like to know what features most people would want. Any suggestions are welcome, but I won't promise I'll implement them :-) Linus (torvalds@kruuna.helsinki.fi) PS. Yes – it's free of any minix code, and it has a multi-threaded fs. It is NOT portable (uses 386 task switching etc), and it probably never will support anything other than AT-harddisks, as that's all I have :-(.“ Übersetzung: „Hallo alle, da draußen, die Minix einsetzen - Ich arbeite an einem (freien) Betriebssystem (nur ein Hobby, wird nicht groß und professionell sein wie GNU) für 386(486)AT-kompatible Rechner. Das Projekt entwickelt sich seit April und beginnt fertig zu werden. Ich hätte gern Rückmeldungen über Eigenschaften, die die Leute an Minix mögen/nicht mögen, da mein Betriebssystem diesem in einigen Merkmalen ähnelt (gleiches physikalisches Layout des Dateisystems (aus Praktikabilitätsgründen) und einige andere Dinge). Ich habe im Moment bereits die bash(1.08) und gcc(1.40) übertragen, und es scheint zu funktionieren. Das bedeutet, dass ich in einigen Monaten etwas haben werde, womit man arbeiten kann, und mich interessiert, welche Eigenschaften die meisten Leute gerne sehen würden. Alle Vorschläge sind willkommen, aber ich kann nicht versprechen, dass ich sie auch einbaue :-) Linus (torvalds@kruuna.helsinki.fi) PS. Ja, es enthält keinerlei Minix-Code und das Dateisystem ist multi-threaded. Es ist NICHT portierbar (es benutzt das 386er Taskswitching etc.) und wird vermutlich nie etwas anderes unterstützen als AT-Festplatten, ich besitze nur solche :-(" Am 17. September 1991 wurde Linux in der Version 0.01 das erste Mal öffentlich auf einem FTP-Server zur Verfügung gestellt. Der Name Linux Eigentlich sollte Linux nach dem Willen von Linus Torvalds Freax heißen, eine Wortschöpfung aus Freak (Verrückter, aber auch jemand, der sich für etwas begeistert), Free für Freie Software und dem oftmals üblichen x in Anspielung auf die Ähnlichkeit zu Unix. Aus diesem Grund hatte Torvalds, zu Beginn seiner Arbeit an dem System, etwa ein halbes Jahr lang die Dateien unter Freax abgelegt. Auch den Namen Linux hatte sich Torvalds bereits überlegt, er erschien ihm aber zu egozentrisch. Um anderen Leuten die Möglichkeit zu geben, am System mitzuarbeiten oder Verbesserungsvorschläge zu machen, sollten die Dateien im September 1991 auf dem FTP-Server (ftp.funet.fi) der Helsinki University of Technology (HUT) abgelegt werden. Der damalige Verantwortliche für den Server, Ari Lemmke (Mitarbeiter am HUT), war mit dem Namen Freax nicht einverstanden, er bevorzugte den Arbeitsnamen Linux. Ohne mit Torvalds darüber zu diskutieren, nannte er den Bereich am Server einfach Linux, was Torvalds schließlich akzeptierte, um große Diskussionen zu vermeiden und auch, wie Torvalds zugibt, weil Linux einfach der bessere Name war. Im Sourcecode der Version 0.01 von Linux kam noch der Name Freax vor („Makefile for the FREAX-kernel“), später wurde nur noch der Name Linux verwendet. So setzte sich der eigentlich gar nicht geplante Name Linux weltweit durch. Linux unter der GPL Torvalds gab Linux zuerst unter einer eigenen Lizenz heraus, entschied sich aber schließlich dafür, die GPL zu verwenden. Am 7. Juni 1993 wurde der Kernel in der Version 0.99.10 erstmals unter der GPL veröffentlicht. Dieser Schritt machte es erst möglich, Linux so schnell und effizient zu entwickeln, dass eine wachsende Gemeinschaft von Entwicklern ausgehend vom Ur-Kernel eine zu proprietären Betriebssystemen konkurrenzfähige, auf dem neuesten Stand der Technik befindliche Software schuf. Später sagte Linus Torvalds in einem Interview, dass die Entscheidung, Linux unter die GPL zu stellen, die beste gewesen sei, die er je getroffen habe: „Making Linux GPL'd was definitely the best thing I ever did.“ Das Maskottchen 1996 kündigte Torvalds ein Maskottchen für Linux an, es sollte ein Pinguin werden. Die Bedingungen, die an das Maskottchen gestellt wurden, finden sich unter anderem in Torvalds Biografie Just For Fun: „Aber Linus wollte keinen x-beliebigen Pinguin. Sein Pinguin sollte glücklich aussehen, so als hätte er grade eine Maß Bier genossen und den besten Sex seines Lebens gehabt.“ Larry Ewing erstellte daraufhin den ursprünglichen Entwurf des heute bekannten Maskottchens. Den Namen Tux schlug James Hughes als Ableitung von Torvalds UniX vor. Ein weiterer Grund für diese Konstruktion ist vermutlich auch, dass die Farben der Pinguine den Eindruck vermitteln, als würden sie einen Smoking tragen, der im Englischen tuxedo heißt. Weiteres |
18. September 2006, 08:04 | #293 |
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18. September 1851: Die erste Ausgabe der New York (Daily) Times erscheint
Die New York Times (NYT) ist eine einflussreiche überregionale Tageszeitung aus New York. Sie wird auch "The Gray Lady" genannt.
Die "New York Times" wurde als "The New-York Daily Times" 1851 von Henry J. Raymond und George Jones gegründet; die erste Ausgabe erschien am 18. September 1851. Die Absicht der Gründer war, eine seriöse Alternative zu den damals in New York vorherrschenden reißerischen Zeitungen anzubieten. Bekannt wurde die "New York Times" 1880 durch ihren damaligen Redaktionschef, John Swinton. Adolph Ochs übernahm die Zeitung 1896. Unter ihm erreichte die Zeitung internationale Reichweite und Beachtung. Die heutige Besitzerin der "New York Times", die New York Times Company, wird immer noch von den Nachfahren Ochs' dominiert. Selbstverständnis Ochs änderte den Titel der Zeitung in "New York Times" und schuf ihren immer noch gebrauchten Slogan: "All the news that's fit to print" (etwa: Alle Neuigkeiten, die es wert sind, gedruckt zu werden). Damit einher geht das Selbstverständnis der NYT als newspaper of the records - als Zeitung mit gründlicher und umfassender Berichterstattung. Allgemein gilt die NYT als zuverlässige Quelle für Nachrichten. Ihre redaktionelle Ausrichtung bei der Interpretation von Ereignissen gilt als linksliberal, die "New York Times" beschäftigt jedoch Kommentatoren aller in den USA wichtigen politischen Richtungen. Website Seit 2. April 2006 präsentiert sich die seit 1995 kaum überarbeitete Website der "New York Times" in einem neuen, behutsam angepassten Design, in dem dennoch die für das Blatt obligatorische Verpflichtung gegenüber der eigenen Tradition zum Ausdruck kommt. Dessen ungeachtet betont man, dass nunmehr Video und Multimedia "fundamentale Bestandteile" des Webauftritts seien. Im September 2005 wurden Teile der Site, die mit Ausnahme der Frontpage eine einmalige Anmeldung erfordert, unter dem Label Times Select kostenpflichtig, darunter auch die Beiträge der führenden Op-Ed-Autoren wie Thomas L. Friedman, Paul Krugman oder Maureen Dowd. Seit Januar 2006 sind die bezahlpflichtigen Inhalte kaum mehr - wie ehedem beinahe umgehend - z.B. in Weblogs zu finden, was dem verschärften juristischen Vorgehen des Blattes gegen Urheberrechtsverletzungen zugeschrieben wird. Im März 2005 zählte die Website der "Times" 555 Millionen Pageviews. Weiteres |
19. September 2006, 07:44 | #294 |
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19. September 1991: In den Südtiroler Alpen wird die Gletschermumie Ötzi gefunden
Der Mann vom Hauslabjoch, allgemein bekannt als Ötzi, ist eine Gletschermumie aus der ausgehenden Jungsteinzeit (Neolithikum) bzw. der Kupferzeit (Eneolithikum, Chalkolithikum), die am 19. September 1991 in Südtirol (Italien) beim Tisenjoch nahe dem Hauslabjoch in den Ötztaler Alpen oberhalb des Niederjochferner in 3210 m Höhe gefunden wurde.
Das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen verwendet die Bezeichnung Der Mann aus dem Eis. Im englischen Sprachgebrauch finden sich die Bezeichnungen Iceman und Frozen Fritz. Aufbewahrungsort Da Ötzi in der Grenzregion von Österreich nach Italien gefunden wurde, erhoben beide Staaten Anspruch auf die Leiche. Um Klarheit zu schaffen, wurde der Verlauf der Staatsgrenze vermessen. Es stellte sich heraus, dass der Fundort 92,55 Meter von der Grenze entfernt auf italienischem Gebiet liegt und Ötzi somit Eigentum Italiens ist. Seit März 1998 ist Ötzi im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt. Für die Präsentation mussten vollkommen neue Kühltechniken entwickelt werden. Die erste wissenschaftliche Publikation fand durch Konrad Spindler von der Universität Innsbruck statt. Fundumstände Die Entdeckung Ötzis im Jahr 1991 war eine Sensation, da der Mann vom Hauslabjoch die bislang am besten erhaltene und auf natürlichem Wege konservierte Leiche aus der Zeit um 3340 v. Chr in Mitteleuropa ist. Als Entdecker gelten nach einem mehrjährigen Rechtsstreit seit November 2003 die beiden deutschen Bergwanderer Helmut und Erika Simon aus Nürnberg. Gegen diesen Entscheid des Bozner Landesgerichts legte die Landesregierung von Südtirol Berufung ein, da sich andere Personen gemeldet hätten, die den Gletschermann gefunden haben wollen, die Slowenin Magdalena Mohar und die Zürcherin Sandra Nemeth. Die Motivation für den Rechtsstreit sind Finderlohn-Forderungen bis zu 300.000 Euro. Benennung Der Mitentdecker Spindler schrieb: „Schon von der ersten Stunde an entwickelt der Name für den Gletscherfund eine ausgesprochene Eigendynamik. Die Namensgebungen reichten dabei vom emotionalen Gefühlsausbruch bis zur verbindlichen wissenschaftlichen Benennung die freilich auch nicht ganz unmstritten blieb. Das einzige, was dabei von Anfang an außer Zweifel stand, war die Tatsache, dass der eigentlichen Fundort keinen Namen trägt.“ Da der einzig geographisch stabile Namen das Hauslabjoch ist (Ortner, Spindler) und er alle Bezüge versammeln wollte, nannte er ihn in seinem oben erwähnten Aufsatz: Jungneolithische Mumie aus dem Gletscher vom Hauslabjoch, Gemeinde Schnals, Autonome Provinz Bozen, Südtirol, Italien. Similaunmann ist ebenfalls eine journalistische Erfindung, denn einen Gletscher gleichen Namens gibt es - im Gegensatz zu einem gleichnamigen Berg, dem Similaun - nicht. Nur aufgrund der Similaunhütte als Anlaufstelle für alle Bergwanderer zum Hauslabjoch blieb der journalistisch geprägte Namen haften. Es war der Wiener Reporter Karl Wendl, der die Mumie in seinen Artikeln erstmals kurzerhand Ötzi nannte, denn: „Diese ausgetrocknete, grässlich anzusehende Leiche muss lieblicher werden, um daraus eine gute Story zu machen.“ Spindler selbst „resignierte“ mit Humor und Anstand gegenüber dieser Sprachschöpfung: „Weltweit hat sich allerdings nur ein einziger Kosename durchgesetzt: Ötzi. Ohne Artikel verwendet und auch im Ausland stets großgeschrieben, ist die Eigennamenbildung abgeschlossen. Der Name ist [sic!] lexikonreif.“ Die Germanistin Lorelies Ortner untersuchte im Rahmen einer Forschungsarbeit exemplarisch Textstellen aus Zeitungen und Zeitschriften nach den Benennungen für die Eisleiche und stellte fest, dass der Kosename erstmals sieben Tage nach dem Fund in den Medien aufgetaucht sei: „Liebevoll als Ötzi bezeichnet, verlor die am Innsbrucker Gerichtsmedizinischen Institut als 'Nr. 619/91' geführte, bei der Staatsanwaltschaft unter 'Strafverfahren gegen unbekannter Täter' eingeordnete und im juristischen Jargon unter dem klingenden Namen 'Leichensache Hauslabjoch' bekannte Eisleiche ihre Leichenhaftigkeit und wurde medienwirksam wiederbelebt.“ Ein weiteres bekanntes Beispiel dafür, dass ein Vormenschenfund aus grauer Vorzeit einen Kosenamen erhielt, um den Knochen- bwz. Mumienfund die abschreckende Distanz zu nehmen, ist jenes 1976 in Äthiopien gefundene Skelett eines jungen weiblichen Australopithecus: Lucy. Weiteres |
20. September 2006, 07:49 | #295 |
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20.09.1377: Clemens II. wird in Avignon zum Papst - Beginn des abendl. Schismas
Das Abendländische Schisma, auch als Großes Schisma oder Großes Abendländisches Schisma bezeichnet, ist eine zeitweilige Kirchenspaltung innerhalb der Lateinischen Kirche. Das Schisma dauerte von 1378 bis 1417 an. Im Gegensatz zum Beispiel zum Schisma in der Zeit Friedrich Barbarossas entstand dieses Schisma nicht unter der Einflussnahme eines weltlichen Herrschers. Zudem wirkte es sich auf das gesamte Abendland aus.
Ursache war die Rückkehr der Kurie von Avignon nach Rom. Bei der Wahl Papst Urbans VI. kam es zur Entzweiung der zerstrittenen Kurie, die besonders unter französischem Einfluss stand. Französische Kardinäle bestritten die Wahl und wählten Clemens VII., der vor allem von Frankreich unterstützt wurde, während Urban unter anderem von Kaiser Karl IV. und seinem Nachfolger Wenzel von Luxemburg anerkannt wurde. Es gab nun zwei Päpste: einen in Rom, den anderen in Avignon (Avignonesisches Papsttum). Es kam zu einem Machtspiel, welches ganz Europa ergriff und zu einem rasanten Verfall der Autorität des Papsttums in moralischen Fragen führte. Es gab mehrere Anläufe zur Beilegung dieser Situation, doch scheiterten sie alle. Der Ruf nach einem Konzil wurde laut. Doch verschlimmerte das Konzil von Pisa 1409 nur die Sachlage: Da die beiden für abgesetzt erklärten Päpste Gregor XII. in Rom und Benedikt XIII. in Avignon den neugewählten Papst Alexander V. und dessen Nachfolger Johannes XXIII. nicht anerkannten, gab es dann nicht mehr zwei, sondern drei Päpste, da sich jeder als rechtmäßiger Papst sah. Unter Kaiser Sigismund wurde das Schisma auf dem wegweisenden Konzil von Konstanz 1417 beseitigt und mit Martin V. ein neuer Papst gewählt, wobei sich der Gegenpapst Benedikt XIII. dem Urteil des Konzils widersetzte. Nach dem Tod seiner beiden Nachfolger war das Schisma jedoch endgültig überwunden. Der Erfolg des Konzils von Konstanz gab dem Konziliarismus in den nachfolgenden Jahrzehnten starken Auftrieb. Das Abendländische Schisma darf nicht mit dem Morgenländischen Schisma verwechselt werden, das zur dauerhaften Trennung der orthodoxen und der katholischen Kirche führte. Weiteres |
21. September 2006, 08:16 | #296 |
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21. September 1847: Auf der Insel Mauritius werden zwei Briefmarken ausgegeben
Die Rote und Blaue Mauritius sind die unter Nicht-Philatelisten wohl bekanntesten Briefmarken der Welt. Der Bekanntheitsgrad der Blauen Mauritius übersteigt jenen der Roten bei weitem. Sie sind jedoch keineswegs die wertvollsten oder die seltensten Briefmarken der Welt. Weltweit gibt es von der Blauen Mauritius noch 8 gebrauchte und 4 ungebrauchte Exemplare. Demgegenüber existieren von der Roten Mauritius noch 12 gebrauchte und 2 ungebrauchte Exemplare.
Geschichte Nachdem 1840 in England die ersten Briefmarken im Umlauf waren, wollte die Kronkolonie Mauritius diesem Beispiel nacheifern. Gouverneur Gomm erwirkte 1846 einen Parlamentsbeschluss, welcher analog zu England die Ausgabe zweier Marken vorsah: Eine 1-Penny-Marke für Frankierungen im innerörtlichen Postverkehr der Mauritius-Hauptstadt Port Louis und Eine 2-Pence-Marke für den Postverkehr mit der benachbarten Insel Rodrigues sowie mit Übersee. In Auftrag gegeben wurden die Marken von James Stuart Brownrigg im Jahre 1847. Graviert wurden die Marken von Joseph Osmond Barnard. Er stellte eine Druckplatte für jeden Wert her und konnte nur eine Marke pro Arbeitsgang drucken. Ab dem 21. September 1847 wurden die Marken der ersten Serie ausgegeben. Auf ihrer Umrandung standen jeweils die Wertangabe, der Name "Mauritius", das aus England übernommene "Postage" und auf der linken Seite die für das Britische Imperium unübliche Inschrift "Post Office". Insgesamt wurden je 500 Rote (1 Penny) und Blaue (2 Pence) Briefmarken hergestellt. Barnard berechnete für den Auftrag Kosten von 59 Pfund und 10 Shilling. Schon ein Jahr später bestand Bedarf für weitere Briefmarken. Die zweite Serie der Mauritius-Marken wies bei sonst unverändertem Motiv nunmehr die Worte „POST PAID“ auf der linken Seite auf. Unter Philatelisten setzten postwendend Irritationen ein. Handelte es sich bei den Marken der Erstserie um Fehldrucke? War Barnard ein Stümper? Wilde Spekulationen schossen ins Kraut und sorgten für die Berühmtheit der Marken. Alle Vorwürfe und Verdächtigungen erwiesen sich dann letztlich als haltlos. Die erste Serie sollte nach aufgefundenen Aktennotizen tatsächlich den Schriftzug "Post Office" tragen. Der Rummel hatte jedoch den Ehrgeiz manch betuchter Briefmarkenfreunde geweckt, welche ihre Sammlung mit den seltenen Stücken schmücken wollten. Besitzer und Auktionen Viele Eigentümer solch historischer Mauritius-Marken wollen aus naheliegenden Gründen ihren Namen nicht öffentlich preisgeben. Es ist anzunehmen, dass sich ihre wertvollen Kostbarkeiten in gut gesicherten Tresoren befinden. So ist auch der Erwerber einer 1993 zuletzt zum Preis von 1,725 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet etwa 1,1 Millionen Euro) versteigerten postfrischen Mauritius unbekannt. Die Besitzer der vier ungebrauchten Blauen Mauritius Marken sind die folgenden: Eine Marke befindet sich im Privatbesitz von Queen Elisabeth II. Eine Marke befindet sich im internationalen Postmuseum in Den Haag. Eine Marke befindet sich im Postmuseum in London. Und die letzte Marke befindet sich zusammen mit einer ungestempelten Roten Mauritius seit 1994 im Blue Penny Museum in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius. Hierbei ist zu beachten, dass neben den Original-Marken zwei Kopien der Roten und Blauen Mauritius ausgestellt sind. Um die Qualität der Originale zu erhalten, werden für den überwiegenden Teil der Öffnungszeiten nur die Kopien angeleuchtet. Die Originale sind nur einmal pro Stunde für etwa zehn Minuten zu sehen. Der japanische Industrielle Hiroyuki Kanai verfügte in den 1980er Jahren über die bislang umfangreichste Mauritius-Sammlung. Er nannte insgesamt sechs Stück dieser Weltraritäten sein Eigen. Die unter Philatelisten bekannte Ganzsache, den „Bordeauxbrief“, frankiert mit einer roten und einer blauen Mauritius, musste er 1993 an einen ungenannten Bieter für 6,125 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet knapp vier Millionen Euro) versteigern lassen. 1903 gelangte ein Brief mit einer gebrauchten blauen Mauritius auch in den Besitz des deutschen Reichspostmuseums. Seit 1990 wird dieses Stück in der Museumsstiftung Post und Telekommunikation aufbewahrt; diese blaue Mauritius sowie eine gebrauchte rote Mauritius befindet sich im Museum für Kommunikation in Berlin. Weiteres |
22. September 2006, 07:36 | #297 |
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22. September 1986: Alf betritt in den USA den TV-Schirm
ALF ist der Hauptcharakter in der gleichnamigen 102-teiligen US-amerikanischen Fernsehserie.
In den USA wurde die Serie das erste Mal am 22. September 1986 auf dem Sender NBC ausgestrahlt. Nach vier Staffeln lief am 24. März 1990 die letzte Folge "Consider Me Gone" im amerikanischen Fernsehen. In Deutschland strahlte das ZDF von 1988 bis 1991 insgesamt 100 Episoden aus; die beiden übrigen Teile (die Doppelfolge "Tonight, Tonight", in der ALF die Moderation von Johnny Carsons "Tonight Show" übernimmt) wurden bislang - vermutlich wegen der Unbekanntheit der Show - nicht in Deutschland gezeigt. Aufgrund der großen Popularität wurde die Serie vielfach wiederholt (Sat.1, ProSieben, Junior, Kabel 1, RTL II). Die Definition des Begriffs „ALF“ wurde in der ersten Folge gegeben: "Alien Life Form" bzw. "Außerirdische Lebensform" in der deutschen Synchronisation. In der deutschen Fassung wird ALF von Tommi Piper gesprochen. Inhalt Die Hauptfigur der Serie ist der Außerirdische Gordon Shumway vom Planeten Melmac. Dieser explodierte - laut Drehbuch - durch eine atomare Katastrophe, was ALF in einer Folge scherzhaft mit dem gleichzeitigen Einschalten aller Haartrockner auf dem Planeten begründet. In Wirklichkeit erklärt er in einer anderen Folge sein politisches Interesse am kalten Krieg mit der Begründung, bereits einen Nuklearkrieg hinter sich zu haben, der "kein Zuckerschlecken" war. Die Einwohner von Melmac werden in der Folge mit der Bürgerwehr Melmacen genannt. "Gordon Shumway" ist am 28. Oktober 1756 als Sohn von Bob und Flo Shumway geboren worden. Er ist als eheliches Kind geboren, was auf Melmac als unmoralisch galt. Das gleiche Schicksal trifft auch seine jüngeren Geschwister. Er ist etwa 90 cm groß, hat ein pelziges Äußeres (sein Haarkleid ist je nach Folge Siena-Braun, Ocker oder Orange) und sieben, drei oder acht Mägen (verschiedene Folgen geben unterschiedliche Auskünfte). Nach sämtlichen Mahlzeiten deutet die Tonlage seiner Rülpser auf den Fortschritt des Verdauungsprozesses hin. ALF verehrt Rhonda als seine Geliebte auf dem Planeten Melmac, verzichtet in einer Episode aber auf eine Rückkehr zu ihr zugunsten seines Lebens bei der Familie Tanner. Nach dem Absturz seines Raumschiffs in die Garage der Familie Tanner lebt er vor der Öffentlichkeit verborgen mit der Familie zusammen, welche aus dem Vater Willie, der Mutter Kate und den beiden Kindern Lynn (17-20 Jahre) und Brian (6-9 Jahre), später noch aus dem jüngsten Kind Eric besteht. Seine Lieblingsbeschäftigungen sind Essen, Fernsehen und Faulenzen. Serien-Darsteller Sofern ALF komplett zu sehen ist und herumläuft, wurde er von einem Kleinwüchsigen in einem entsprechenden Kostüm dargestellt. Meist sieht man jedoch nur seinen Oberkörper, da es sich um eine sogenannte Menschen-Hand Puppe handelt. Synchronisiert wurde er im amerikanischen Original vom Produzenten der Serie. Paul Fusco – ALF (Stimme im Original) Thomas Piper – ALF (deutsche Synchronstimme) Max Wright – Willie Tanner (Stimme: Niels Clausnitzer) Anne Schedeen – Kate Tanner (Stimme: Helga Trümper) Andrea Elson – Lynn Tanner (Stimme: Madeleine Stoltze und Christin Marquitan) Benji Gregory – Brian Tanner (Stimme: Dirk Meyer) John LaMotta – Trevor Ochmonek (Stimme: Norbert Gastell) Liz Sheridan – Raquel Ochmonek (Stimme: Marianne Wischmann) Josh Blake – Jake Ochmonek (Stimme: Manou Lubowski) Jim J. Bullock – Neal Tanner (Stimme: Christian Tramitz) Anne Meara – Dorothy Halligan (Stimme: Ingeborg Lapsien) Paul Dooley – Whizzer Deaver (Stimme: Manfred Erdmann) Andrea Covell – Jody (Stimme: Anita Höfer und Susanne von Medvey) Bill Daily – Larry (Stimme: Harald Dietl und Alexander Allerson) Weiteres |
25. September 2006, 08:29 | #298 |
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23. September 1885: Der Glasglühstrumpf wird in Deutschland patentiert
Ein Glühstrumpf, auch Glühkörper oder Gasstrumpf genannt, ist ein feines Gewebe aus Baumwolle, Seide oder Kunstseide, das durch Aufheizen in einer Gasflamme zum Leuchten angeregt wird.
Nach dem Kirchhoffschen Strahlungsgesetz sind heiße Gasflammen farblos. Um Gaslampen für Leuchtzwecke einzusetzen, wurden sie früher mit rußenden Gasen wie Benzol betrieben, die, wie eine Kerze, ein gelbliches Licht durch glühende Kohlenstoff-Teilchen erzeugen. Weißeres helleres Licht erhielt man durch Aufheizen bestimmter temperatur- und sauerstoffbeständiger Materialien: Carl Auer von Welsbach tränkte ein gestricktes Netz aus Baumwolle mit einer Lösung von Seltene-Erden-Salzen, verbrannte vorsichtig die Baumwolle und erhielt als Rückstand ein filigranes selbsttragendes Gerüst der Baumwollasche mit den entsprechenden Oxiden. Das Verfahren patentierte er am 23. September 1885 in Deutschland unter dem Namen Auer-Glühstrumpf. Zunächst benutzte Carl Auer von Welsbach Magnesium-Oxide, Zirkonoxid, dann Lanthan, Yttrium und Praseodym-Verbindungen. Sie alle weisen ein mäßiges Absorptionsvermögen im sichtbaren Bereich auf und produzieren nur ein braunweißes Leuchten. Der Durchbruch gelang ihm mit Ceroxid, zusammen mit Thorium-Oxid zur Stabilitätsverbesserung. Die Zusammensetzung von 1 Prozent CeO2 und 99 Prozent ThO2 wurde erst vor wenigen Jahrzehnten durch eine Mischung aus Yttriumoxyd und Ceroxid abgelöst, um auf das leicht radioaktive ThO2 verzichten zu können. Glühkörper gibt es in vielen Ausführungen, am bekanntesten sind wahrscheinlich die säckchenförmigen zum Anbinden bei Petromax- und ähnlichen Starklichtlampen, die der Benutzer selbst abflammen muss, um ihn in Betrieb zu nehmen. Nicht mehr so gebräuchlich sind Glühkörper für hängendes oder stehendes Gaslicht, die werkseitig bereits abgebrannt und mit einem Nitrolack getränkt sind, damit sie eine höhere Festigkeit für den Transport bekommen. Diese Lackschicht brennt bei der ersten Inbetriebnahme sehr schnell ab. Die hängenden Glühkörper sind meist kugel- oder birnenförmig; stehende Glühkörper schlauch- oder bienenkorbförmig. Zur Aufhängung des Gewebes und zur Befestigung am Brenner der Lampe dienen oft Formteile aus Sintermagnesia. Die thermische Emission eines Auer-Glühstrumpfs, ist deutlich geringer als diejenige eines Schwarzen Strahlers. Dafür konzentriert sich die Strahlung auf den kurzwelligen Bereich im sichtbaren Spektrum. Hierdurch nimmt der Glühstrumpf eine höhere Temperatur an, als es ein kontinuierlich strahlender Stoff täte. Der Rotanteil ist vermindert, das Licht erscheint weißer. Zur hohen Lichtausbeute von Glühstrümpfen trägt jedoch hauptsächlich der direkte Energieübergang von den teilweise hochenergetischen chemischen Reaktionspartnern der Flamme auf Elektronenniveaus des Cer-dotierten Leuchtstoffes im Glühstrumpf bei - im Ofen erhitzte Glühstrümpfe leuchten nicht annähernd so hell wie in der Flamme. Klick |
25. September 2006, 08:33 | #299 |
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24.09.1831: Mit der DeWitt Clinton Lok. wird der fahrplanm. Personenverkehr gestartet
Die DeWitt Clinton war 1831 die dritte von der West Point Foundry Association in New York für die Mohawk & Hudson-Eisenbahnbaugesellschaft (M&H) gebaut Dampflokomotive. Die M&H wurde 1853 Teil des New York Central Railroad System.
Die Passagiere saßen in fünf Postkutschen, die auf Eisenbahnfahrgestelle gesetzt worden waren. Mit diesen fünf gelben Wagen konnte die DeWitt Clinton, befeuert von Anthrazitkohle, 50 km/h auf ebener Strecke erreichen. Der DeWitt-Clinton-Zug benötigte damals für die am 24. September 1831 eröffnete Stammstrecke von Albany (New York) nach Schenectady 46 Minuten und war die erste Lokomotive im Staate New York. Ihren Namen hatte sie von dem ehemaligen Offizier, Vizepräsidenten und Gouverneur George Clinton (Politiker) (* 26. Juli 1739; † 20. April 1812) des Staats New York erhalten. Mit dieser ersten fahrplanmäßigen Zugverbindung wurde in den USA das Lokomotivzeitalter endgültig eingeläutet. Seit 1891 ist das Smithsonian's National Museum of American History, das zum National Museum of American History gehört, im Besitz eines Rades der DeWitt Clinton das mit dem Satz „First Trip, August 9th 1831" (Jungfernfahrt, 9. August 1831) beschriftet ist. Am 24. September 1956 erschien in den USA anläßlich des 125. Jahrestages der ersten DeWitt-Clinton-Fahrt ein Ersttagsbrief. Durch das Computerspiel Railroad Tycoon II 1998 wurde die Lok dann einem breiten internationalen Publikum bekannt gemacht. Klick |
25. September 2006, 08:39 | #300 |
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25. September 1881: Erstmals wird Kaiserschnitt auf eine neuartige Art ausgeführt
Ferdinand Adolf Kehrer (* 1837 in Meckesheim; † 16. Juni 1914) war der Erfinder des modernen Kaiserschnitts.
Kehrers Vater war Landarzt und seine Mutter die Tochter eines Apothekers. Nach dem Besuch der Volksschule in seiner Heimatgemeinde besuchte er ab 1847 ein Gymnasium in Worms und studierte später in Gießen Medizin. 1860 promovierte er mit dem Thema „Die Geburten in Schädellage mit rückwärts gerichtetem Hinterhaupte“. Kehrer war von 1871 bis 1881 Direktor der Frauenklinik Gießen. 1881 erhielt er den Ruf auf einen Lehrstuhl für Frauenheilkunde an der Universität Heidelberg und wurde dort später auch Dekan der medizinischen Fakultät. Kehrer war darüber hinaus der erste Ordinarius für Geburtshilfe in Heidelberg. Kehrer ist bekannt für seine bahnbrechende Kaiserschnittmethode, bei der die Bauchdecke und die Gebärmutter nicht wie bis dahin üblich von oben nach unten sondern quer aufgeschnitten und danach die Gebärmutter fest mit dem Bauchfellüberzug vernäht wird. Diese konservativ klassischer Kaiserschnitt genannte Operationsmethode wandte Kehrer erstmals am 25. September 1881 in Meckesheim bei einer 26-jährigen Frau an, die zuvor schon drei Kinder auf natürlichem Wege zur Welt gebracht hatte. Assistiert von zwei Chirurgen, einem praktischen Arzt (Dr. med. Schütz aus Neckargemünd) und einer Hebamme führte er die etwa einstündige Operation durch. Mutter und Kind waren nach der Operation wohl auf und erreichten beide ein hohes Alter. Noch heute erinnert in der so benannten Prof-Kehrer-Straße in Meckesheim (ehemals Mandelgasse) am Geburtshaus eine Inschrift an die großartige Tat. Die Kaiserschnittmethode des Gynäkologieprofessors senkte die Müttersterblichkeit von ehemals 50 % bei der alten Kaiserschnittmethode auf unter 1 % und wird auch heute noch überall angewendet. Klick |