30. October 2005, 14:22 | #26 | |
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Zitat:
"Vernunftbegabtere" Politiker hätten sich eigentlich denken können, daß solche kriminellen Machenschaften irgendwann ans Tageslicht kommen werden. Und es könnte durchaus passieren, daß auch Bush - wie damals der Gauner Nixon - noch vor Ende seiner zweiten Amtszeit wie ein Hund aus dem Weißen Haus gejagt wird. Erst dann glaube ich wieder daran, daß die USA, trotz allem, noch immer ein demokratisches Land sind. Zurück zum Thema: Es war also doch nur inszenierter Theater-Donner, nichts als verbales Säbelrasseln. Und inzwischen wird betont: Der Iran habe keinesfalls vor, Israel anzugreifen, sondern fordere den Rückzug aus den besetzten palästinensischen Gebieten. Interessant ist aber, was auch gestern abend in der Tagesschau berichtet wurde, daß der UN-Sicherheitsrat die Äußerungen des iranischen Staatschefs verurteilt hat: Wörtlich: "In einer Erklärung warnte der Rat alle Mitgliedsländer davor, Gewalt gegen andere Staaten auszuüben oder damit zu drohen." Nun kann mir hoffentlich tw_24 oder ein anderer Bush-Versteher erklären, warum der UN-Sicherheitsrat diese Warnung zwar jetzt nach der Entgleisung des iranischen Präsidenten ausgesprochen hat, nicht aber auch schon vorher, als der amerikanische Präsident damit drohte, "Waffengewalt" gegen den Iran einzusetzen, was, wie schon einmal von mir betont, genauso eine Kriegsdrohung in Richtung eines anderen Mitgliedsstaates ist. Und daß bisher fast alle geforderten Sanktionen gegen Israels Staatsterrorismus, egal wie viele UN-Mitgliedsländer sich empört dafür ausgesprochen haben, am Vetorecht der USA scheiterten, ist ja auch bekannt. Es scheint also wirklich so zu sein, daß sich die zur Zeit herrschende "westliche" Welt anmaßt, die Mitgliedsländer in zwei Klassen aufzuteilen. Denn was den einen Ländern dauerhaft gestattet ist, wird bei den anderen sofort verurteilt. Und genau das schürt den Haß der islamischen Staaten gegen Israel und die USA immer mehr. Und dafür habe ich durchaus Verständnis. Denn so ein Verhalten ist heuchlerisch und wirft generell die Frage auf, welchen Wert die Uno überhaupt noch hat. Außerdem ist mir ein durchgeknallter iranischer Präsident, der dummes Zeug redet - aber eben nur redet - zehnmal lieber als ein Verbrecher wie George Bush, dessen Reden-Schreiber zwar nie solche aggressiven Worte wählen würden, der aber dafür lieber gleich Bomben über Länder abwerfen läßt, die ihm nicht passen. Gruß Ben |
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30. October 2005, 15:15 | #27 | |
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Zitat:
Der wirkliche Unterschied zwischen der Kriegsdrohung des Iran und jenen angeblichen der Vereinigten Staaten dürfte darin liegen, daß erstere eine ausdrückliche Vernichtung eines UN-Staates darstellt, während die Vereinigten Staaten eben nicht einen Staat von einer Landkarte "tilgen" wollen. Weiterhin gilt auch, daß die Vereinigten Staaten eine Regierung haben, deren Gottesfurcht dort aufhört, wo sie bei Fundamentalisten erst richtig gefährlich wird - einen irgendwie rationalen (oder irdischen) Grund für einen Krieg brauchen die Vereinigten Staaten immer, der Iran dagegen will Israel - weiterhin - auslöschen, weil es ihm ein "Fremdkörper" in der "arabischen Welt" ist. Insofern ist es kaum mehr als vorgeschoben, wenn der Iran nun das angebliche Leid der muslimischen Brüder anführt, das in der reinen Lehre doch eigentlich eine große Bewährungsprobe für die wirklich Gottesfürchtigen darstellt, denen doch auch im Iran Armut und Verzicht gepredigt werden, lausige Lebensverhältnisse also, obgleich das Land beinahe im Öl ersäuft. Israel könnte anstellen, was immer es will, der Iran betrachtet es in jedem Fall weiterhin als Feind, die USA sind immer, erfüllt man ihre Bedingungen, friedlich, womit ich freilich nichts darüber aussagen möchte, ob diese nun jeweils berechtigt sind oder nicht. Und das macht sie im Gegensatz zum klerikal-faschistischen Iran aber noch immer berechenbar, ja, vernünftig. Und daß auch die amerikanische Justiz hervorragend funktioniert, dürfen wir gegenwärtig doch mit mehr oder weniger großer Freude erleben ;-). MfG tw_24 |
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30. October 2005, 16:29 | #28 |
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... im Grunde unterscheidest Du Dich gar nicht so sehr von den von Dir so ungeliebten Muslimen. Denn gegen Amerika sind die Radikalislamisten vor allem deshalb, weil es der große Beschützer des ungezogenen kleinen Israel ist, das deshalb meint, sich alles erlauben zu können, was andere nicht dürfen.
Und bei Dir ist es nur umgekehrt: Weil Du aus irgendwelchen Gründen vernarrt in Israel bist, findest Du auch die USA ganz toll, egal welcher Präsident dort gerade regiert. Selbst wenn er sein Volk und die verbündete Staaten belügt, Kriegsverbrechen begeht - was auch immer er macht: es ist immer "vernünftig". Und wenn jemand wie Du, der es eigentlich besser wissen müßte, jeden Blödsinn glaubt, den Bush erzählt ("Irak-Krieg nix wegen Öl-Klau, sondern aus rein humanitären Gründen"), dann kann man durchaus von "Verblendung" reden und versteht, warum auch so viele Bürger in islamischen Ländern kritiklos ihren Führern applaudieren, so wie jetzt zum Beispiel im Iran. Auch daß die meisten Bürger der USA inzwischen eingesehen haben, daß die Bush-Politik nichts taugt, scheint Dich nicht zum Nachdenken anzuregen. Und immer dann, wenn ein Deutscher "amerikanischer" sein will als ein Amerikaner, wird es meines Erachtens bedenklich. Noch bizarrer wirkt es, wenn ein Christ auf Krampf noch "jüdischer" sein will als ein Israeli, so wie man es im Fall der nervigen Dame erlebt, die sich den hübschen Namen "Lea Rosh" zulegte und nicht erst durch die schrille "Backenzahn-Bestattung" in der Vergangenheit immer wieder dumm aufgefallen war. Mir fehlt für eine solche Affenliebe zu einem anderen Staat jegliches Verständnis. Aber vielleicht sollte ich es auch einfach mal probieren, indem ich mir irgendein Land zum Üben aussuche. Vielleicht Island. Und dann laufe ich nur noch in dicken bunten Pullovern herum, lasse mir einen isländisch klingenden Namen verpassen, und wenn ich wirklich mal einen echten Isländer treffen sollte, werde ich ihm Nachhilfeunterricht erteilen, wie er ein noch besserer und "typischerer" Isländer wird ;-) Oder ich werde Grieche. Das ist auch praktischer, weil ich mich in der isländischen Politik nicht auskenne und deshalb auch nicht weiß, wen ich als Feinde der Isländer verdammen soll. Also nenne mich ab jetzt "Benninopulos", tanze den ganzen Tag Sirtaki und laufe nur noch in Karamanlis- oder Papandreu-T-Shirts herum. Und obwohl mir die Türken bisher immer sympathisch waren, hasse ich sie ab jetzt wie die Pest und kritisiere alles was sie machen, während die Griechen sogar mit der Auslöschung meiner Heimatstadt Hamburg drohen könnten. Weiß zwar auch nicht, warum sie so was Dummes tun sollten. Aber sogar dafür würden mir als selbsternannter "Obergrieche" sicherlich noch "vernünftige" Gründe einfallen ;-) Gruß Ben |
30. October 2005, 16:46 | #29 |
Dummschwätzer
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AW: Irans Präsident will Israel ausradieren
Ich hasse Schreddern und mache keinen Hehl daraus, Benninopulos Beiträge sehr gerne zu lesen.
Hier sei mir eine Ausnahme gestattet: Das war so ziemlich das beste, was ich von dem alten "Griechen" bisher gelesen habe Danke für die Aufmerksamkeit, zurück zum Hauptprogramm: |
30. October 2005, 17:10 | #30 | |
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AW: Irans Präsident will Israel ausradieren
Zitat:
http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/:Stanley-Tookie-Williams--Kalifornien-Nobelpreis-Kandidaten/548334.html |
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30. October 2005, 18:18 | #31 | |
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AW: Irans Präsident will Israel ausradieren
Ich bezog mich zwar auf die für George W. Bush etwas unerfreulich verlaufene Woche, deren Verlauf ja doch zeigt, daß gelegentlich auch ein paar 'Große' sich nicht auf eine ihnen hörige Justiz verlassen können, die damit ihre tatsächliche Unabhängigkeit von der Politik unter Beweis stellt. Zu Stanley Williams vermag ich nicht viel zu sagen, sein Fall hat mit möglicher Regierungskriminalität auch herzlich wenig zu tun.
Er war zehn Jahre lang ein Bandenchef und ist daher sicher kein Unschuldslamm, daß man freilich einen zum Tode Verurteilten mehr zwanzig Jahre auf die Vollstreckung des Urteils warten läßt, ihn damit der mindestens seelischen Qual aussetzt, immer zwischen Hoffnung auf Begnadigung (oder in diesem Fall: Wiederaufnahme des Verfahrens) und Hoffnungslosigkeit zu leben, ist nicht gerade human. Andererseits ist die Todesstrafe als Strafe aber auch alles andere als human (, wenngleich sie wiederum doch human vollstreckt werden kann), so daß dem Betroffenen wahrscheinlich jeder Tag, den er in der beschriebenen Ungewißheit verbringt, doch wie ein Gewinn vorkommt, zumal Stanley Williams hinter Gittern auch noch etwas gefunden hat wie eine Lebensaufgabe, er sich wohl wirklich gebessert hat. Die große Frage in diesem Fall wäre nun, ob bei einem solchen Werdegang erstmal ganz unabhängig davon, ob er nun ein Mörder ist oder nicht, Stanley Williams - oder ein beliebiger anderer sich ähnlich entwickelnder Straftäter - begnadigt werden können soll und/oder auch muß. Wir haben in einem anderen Thread ja auch einen verurteilten mehrfachen Vergewaltiger, der hinter Gittern sich wahrscheinlich doch irgendwie gut führte, der nun aber flüchtig ist. War es angebracht, ihn mit einem "Spaziergang" für anscheinend doch gezeigtes Wohlverhalten zu 'begnadigen'? Sollten Magnus Gäfgen ein paar Jahre erlassen werden, weil er nun ein Büchlein geschrieben hat und die Einnahmen für eine Stiftung nutzen will, die jugendlichen Verbrechensopfern helfen soll? Und wäre eine Begnadigung nicht auch immer ein Willkürakt, denn es mag ja noch andere Todesanwärter geben, die vielleicht nicht so talentiert sind wie Stanley Williams, aber auch wie er bessere Menschen geworden sind, es nur nicht so auszudrücken vermögen? Ich mag die Fragen nicht beantworten und bin ziemlich froh darüber, daß ich es auch nicht tun muß. Zitat:
MfG tw_24 |
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30. October 2005, 21:37 | #32 | |
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AW: Irans Präsident will Israel ausradieren
Zitat:
Da ich mir im Internet, so lange es diese kostbare Informationsquelle trotz Schily, Rumsfeld und Co. noch gibt, alles anschaue, was es auf der Welt an widerwärtigen Exzessen gibt, die sich kein Fernsehsender auszustrahlen wagen würde, hatte ich neulich auch ein ziemlich aktuelles Video von einer offiziellen "Steinigung" dreier zum Tode Verurteilten im Iran gesehen, die tatsächlich an das Grauen der Tötungsmethoden im Mittelalter erinnert und wohl auch erinnern soll. Klar, daß so etwas abscheulich und für unsere Zeit als pervers anzusehen ist, vor allem, wenn man sieht, wie viele Schaulustige sich zu solchen blutigen Spektakeln einfinden. Ähnliche Szenen kannte man auch schon aus Afghanistan während der Taliban-Zeit, als sich sonntags ganze Familien zum Sport-Stadion aufmachten, um sich nicht etwa dort Fußball-Spiele anzusehen, für das die von "uns" gestiftete Arena eigentlich gedacht war, sondern um sich genüßlich daran zu weiden, wie dort an den Tor-Balken zum Tode Verurteilte gehenkt oder exakt auf dem 11-Meter-Punkt im Strafraum durch Schüsse getötet werden. Aber nun frage ich Euch mal dasselbe, was auch ich mich gefragt habe, als ich im letzten Jahr völlig geschockt die ersten Videos sah, wie man im Irak entführten Geiseln bei lebendigem Leib den Kopf mit einem Messer abschnitt. Wofür würdet Ihr Euch als Todeskandidat entscheiden? Ist es nicht vielleicht sogar "humaner", 30 Sekunden unter einer barbarischen Tortur leiden zu müssen als 20 Jahre lang in einer Todeszelle darauf warten zu müssen, in einer Gaskammer zu ersticken, auf einem elektrischen Stuhl "gegrillt" oder vor Zuschauern durch Gift-Injektion hingerichtet zu werden? Nicht die Todesart an sich, sondern das lange Warten auf das ungewisse Ende, stellt die besonders barbarische Art der Hinrichtung in den USA dar. Und von den jahrelang gefolterten Vogelfreien in Guantanamo, Afghanistan und vielen anderen Orten auf der Welt, die die USA und Israel geheimhalten, will ich gar nicht erst reden. Übrigens immer wieder interessant die Tatsache, daß ausgerechnet ein Spitzel-System wie die DDR, deren durch ziemlich genau 100.000 freiwillige Denunzianten gestützt und gestärkte Führer auch ein erklärter Linker wie ich stets verachtet hat, die meines Erachtens noch "humanste" Art der Todesstrafe vollstreckt hat: Der Verurteilte wurde in ein Zimmer geführt und dachte, er würde verhört werden. Was er nicht bemerkte: Verborgen hinter der Tür wartete sein Scharfrichter auf ihn, der unbemerkt hinter ihn trat und ihm mit einer Pistole ins Genick schoß. Klingt zwar auch zunächst grausam, war es aber nicht. Weil den Verurteilten dadurch körperliche Qualen und jahrelange Todesangst erspart blieben. Genau das sind aber die alles andere als "fortschrittlichen" Folter- und Hinrichtungsmethoden des angeblich so "modernen" Staates USA. Gruß Ben |
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31. October 2005, 15:22 | #33 |
Dummschwätzer
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AW: Irans Präsident will Israel ausradieren
"humanste Art der Todesstrafe"..liest sich irgendwie komisch.
Und weil wir gerade im Iran sind: dort werden sogar Kinder, oder wie anders soll man einen 13 jährigen bezeichnen? - (selbst wenn er ein Mörder ist), öffentlich hingerichtet. Damit die Volksseele auch auf ihr Vergnügen kommt, peitscht man den Delinquenten noch vorher aus, die Scharia will das so. Und falls jemand das Schauspiel des Peitschens verpaßt hat, kann er sich einige Tage an dem Erhängten erfreuen, denn der wird in der Regel an einem Baukran in die Höhe gezogen und meist einige Tag so hängengelassen. Übrigens wird beim Erhängen im Iran nicht die Genickbruchtechnik angewendet, sondern "Strick locker rumlegen und einfach hochziehen" Und der neue Präsident Ahmadinedschad ist ein ausgesprochener Befürworter solcher Aktionen. Da gehen die Chinesen doch sehr viel "praktsicher" mit den Kandidaten um: Da wird schon alles für die Erschiessung vorbereitet, noch während der Prozeß läuft, denn gleich nach dem Urteil geht es ab zur Vollstreckung. Meist mit einem Schild um den Hals an vielen Schaulustigen vorbei ins Stadion. Und davor warten schon die Krankenwagen startbereit, um die Erschoßenen ins Krankenhaus zu bringen. Schließlich warten dort Spezialisten, die die Leichen perfekt ausschlachten und die Organe in alle Welt exportieren. Das bringt Devisen. Den Rest der ausgeschlachteten Leichen bekommt dann dieser abartige "Körperwelten" Prof., der dann Kunstwerke daraus macht. |