7. September 2005, 09:51 | #26 |
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... vergessen haben die SPIEGEL-Besserwisser mindestens noch die wunderhübsche Seite grünwirkt.de vom Fanclub des ewig radelnden Kämpfers für Weltfrieden und soziale Gerechtigkeit, Hans-Christian Ströbele ;-).
Rhetorisch weitaus abwechslungsreicher als das Geplapper am Sonntag war (und ist noch) das "Duell" des Amtsinhabers mit der Herausforderin und jeweiligem Anhang im Reichstag zu Berlin. Beide wurden nicht gebremst durch Moderatoren oder - Gerhard Schröder - durch das Gefühl für guten Geschmack. Ich mag Angela Merkel und die Politik, für die sie steht, wahrlich nicht, ihr Vortrag allerdings gefiel mir stilistisch weitaus besser als jener des Gerhard Schröder. Dieser nämlich rastete mehrmals aus, wenn er der Union vorwarf, sie fälsche Statistiken, ihre Vertreter seien Analphabeten, die keine Zeitungen lesen könnten, oder herablassend zu doch einigen gestandenen Außenpolitikern der Opposition erklärte, man könne sie nur schwerlich als solche bezeichnen. Angela Merkel dagegen hielt sich fast schon staatsfraulich zurück, Angriffe jedenfalls unter die Gürtellinie blieben ihrerseits aus. Das macht sie oder ihre Partei nicht wählbarer, was aber Gerhard Schröder sich heute geleistet hat, läßt an seiner Eignung zum Bundeskanzler zweifeln und vor allem am mentalen Zustand all der Abgeordneten, die die Haßtiraden des amtierenden Kanzlers mit stehendem Applaus belohnten. MfG tw_24 |
7. September 2005, 13:27 | #27 | |
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Zitat:
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7. September 2005, 22:43 | #28 | |||
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„Plakate gehören zu den schlichtesten Varianten der Werbung um Wähler“, sagt der Focus. Und trotzdem erregen sie immer wieder Aufsehen, die Kampagnen verschiedener Parteien.
Diesmal jammert der Focus über die No-Angies-Kampagne der SPD: „2 % Merkelsteuer auf alles“ kann man überall weiß auf rot lesen. Merkelsteuer als Mehrwertsteuer zu verkleiden ist dabei ein ganz witziges Wortspiel, das muss sogar Markwort zugeben – um dann sogleich die Aussage zu kritisieren: Zitat:
Wird schon jemand stutzig? 60 Prozent? Was sind das denn? Die Aufklärung folgt sofort: Zitat:
Das ist es also. Kein Wunder, doch nicht alles billiger. Nur ein Focus-Chefredakteur, der den Bezug zur Realität verloren hat. Man kann nur hoffen, dass einem dieser Geringverdiener ein Exemplar des Focus in die Hände fällt, damit er beruhigt aufatmen kann: Nein, er braucht in Zukunft nicht mehr Geld für den regelmäßigen Kinobesuch ausgeben. Auch wenn er – wie so oft – ins Theater geht, braucht er nicht mehr blechen. Seine Zeitschriftenabos werden nicht teurer. Falls er mal wieder Lust auf Bruce Springsteen hat – keine Panik. Das Konzert wird nicht teurer. Und wenn er sich mal wieder einen Hund anschaffen will, dann braucht er auch nicht mehr Geld für Tiernahrung ausgeben. Kurz: Das ganze Zeug, für das Geringverdiener, womöglich sogar mit Großfamilie inklusive, das ganze Zeug, für das solche Leute 60 % ihres Geldes ausgeben, das wird ja gar nicht teurer! Dies aber nur unter Ausblendung der falschen Fakten, Fakten, Fakten in diesem 300-Wörter-Text: Lebensmittel werden natürlich teurer, und zwar um die Hälfte: Ein Merkelprozent. Der öffentliche Nahverkehr wird natürlich mehr berechnen, schließlich steigen die Ausgaben für Treibstoffe. Und da alles so schön teurer wird, kann der kaufbare Restbestand der Republik gleich auch noch ein bisschen teurer werden. Zeitschriften wie der Spiegel griffen einer MWS-Erhöhung auch schon vor, indem sie ihr Heft einfach um 13 % teurer machten. Zitat:
Und lustigerweise heißt Markworts kleine Geschichte: „Eine bewusste Falschmeldung?“. Ciao, Maggi |
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