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7. September 2005, 09:51   #26
tw_24
 
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Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
... vergessen haben die SPIEGEL-Besserwisser mindestens noch die wunderhübsche Seite grünwirkt.de vom Fanclub des ewig radelnden Kämpfers für Weltfrieden und soziale Gerechtigkeit, Hans-Christian Ströbele ;-).

Rhetorisch weitaus abwechslungsreicher als das Geplapper am Sonntag war (und ist noch) das "Duell" des Amtsinhabers mit der Herausforderin und jeweiligem Anhang im Reichstag zu Berlin. Beide wurden nicht gebremst durch Moderatoren oder - Gerhard Schröder - durch das Gefühl für guten Geschmack. Ich mag Angela Merkel und die Politik, für die sie steht, wahrlich nicht, ihr Vortrag allerdings gefiel mir stilistisch weitaus besser als jener des Gerhard Schröder.

Dieser nämlich rastete mehrmals aus, wenn er der Union vorwarf, sie fälsche Statistiken, ihre Vertreter seien Analphabeten, die keine Zeitungen lesen könnten, oder herablassend zu doch einigen gestandenen Außenpolitikern der Opposition erklärte, man könne sie nur schwerlich als solche bezeichnen. Angela Merkel dagegen hielt sich fast schon staatsfraulich zurück, Angriffe jedenfalls unter die Gürtellinie blieben ihrerseits aus.

Das macht sie oder ihre Partei nicht wählbarer, was aber Gerhard Schröder sich heute geleistet hat, läßt an seiner Eignung zum Bundeskanzler zweifeln und vor allem am mentalen Zustand all der Abgeordneten, die die Haßtiraden des amtierenden Kanzlers mit stehendem Applaus belohnten.

MfG
tw_24
 
7. September 2005, 13:27   #27
Jules
 
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Registriert seit: September 2002
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Beiträge: 2.352
Zitat:
Erstmals rechnerische Mehrheit für Rot-Rot-Grün

Köln (ots) - Die SPD hat nach dem TV-Duell in der Wählergunst um drei Prozentpunkte zugelegt und konnte damit den Aufwärtstrend der vergangenen Woche fortsetzten. Erstmals seit vielen Wochenkommen die Oppositionsparteien CDU/CSU und FDP nicht mehr auf eine regierungsfähige Mehrheit.

Das sind die Ergebnisse einer am Montag und Dienstag durchgeführten Forsa-Umfrage im Auftrag von "RTLAktuell" und "Stern". Die Sozialdemokraten konnten sich danach gegenüber der Vorwoche (29.8. bis 2.9.) von 31 auf 34 Prozentverbessern, während die CDU/CSU mit nunmehr 42 Prozent einen Punkt verlor.

Während die Bündnisgrünen laut Forsa unverändert bei sieben Prozent liegen, verloren FDP (sechs Prozent) und Linkspartei (acht Prozent) jeweils einen Punkt gegenüber der Vorwoche. Damit hätten CDU/CSU und FDP unmittelbar nach dem TV-Duell mit zusammen 48 Prozent keine regierungsfähige Mehrheit mehr.

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SPD und Grüne lägen demnach gemeinsam mit der Linkspartei bei 49 Prozent. Bei den Kanzlerpräferenzen hat Angela Merkel nach dem TV-Duell einen, Gerhard Schröder vier Prozentpunkte gewonnen. Mit insgesamt 48 Prozent liegt der Bundeskanzler jetzt 17 Prozentpunkte (Vorwoche: 14 Punkte) vor seiner Herausforderin.

Das TV-Duell
Schwarz-Gelb in Umfrage ohne Mehrheit
Merkel kopierte bei Ronald Reagan
Schröder trotz starker Merkel Sieger bei TV-Duell
Kommunikationsexperten: Schröder war der Souveränere
Analyse: "Viel Spaß mit Herrn Stoiber"
Steuern und Arbeitsmarkt bei TV-Duell im Vordergrund
Schröder gibt Liebeserklärung für seine Frau ab
Forsa-Chef Manfred Güllner: „Es ist der SPD offensichtlich gelungen, aufgrund des guten Eindrucks von Gerhard Schröder beim TV-Duell einen Teil der bislang unentschlossenen SPD-Wähler wieder zurückzuholen. Wenn sich diese Entwicklung stabilisiert, wird es knapp für Schwarz-Gelb.

Befragt wurden im Zeitraum vom 5. bis zum 6. September 1030 Bundesbürger.
Quelle: gmx.de
 
7. September 2005, 22:43   #28
Maggi
 
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Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
„Plakate gehören zu den schlichtesten Varianten der Werbung um Wähler“, sagt der Focus. Und trotzdem erregen sie immer wieder Aufsehen, die Kampagnen verschiedener Parteien.

Diesmal jammert der Focus über die No-Angies-Kampagne der SPD: „2 % Merkelsteuer auf alles“ kann man überall weiß auf rot lesen. Merkelsteuer als Mehrwertsteuer zu verkleiden ist dabei ein ganz witziges Wortspiel, das muss sogar Markwort zugeben – um dann sogleich die Aussage zu kritisieren:

Zitat:
Zitat von Focus
„Fairness im Wahlkampf wird selten praktiziert und Aufklärung auch nicht, aber dieser Text ist eine bewusste Falschmeldung. Sie führt in die Irre und flößt gerade Menschen mit geringem Einkommen Angst ein. Etwa 60 Prozent der Ausgaben von Geringverdienern werden nämlich von der geplanten Mehrwertsteuererhöhung nicht berührt.“

Wird schon jemand stutzig? 60 Prozent? Was sind das denn? Die Aufklärung folgt sofort:

Zitat:
Zitat von Focus
„Nicht teurer werden die Miete, Lebensmittel, Kino, Theater, Konzerte, Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, einfache Bankgeschäfte, Tiernahrung und öffentlicher Nahverkehr.“

Das ist es also. Kein Wunder, doch nicht alles billiger. Nur ein Focus-Chefredakteur, der den Bezug zur Realität verloren hat. Man kann nur hoffen, dass einem dieser Geringverdiener ein Exemplar des Focus in die Hände fällt, damit er beruhigt aufatmen kann: Nein, er braucht in Zukunft nicht mehr Geld für den regelmäßigen Kinobesuch ausgeben. Auch wenn er – wie so oft – ins Theater geht, braucht er nicht mehr blechen. Seine Zeitschriftenabos werden nicht teurer. Falls er mal wieder Lust auf Bruce Springsteen hat – keine Panik. Das Konzert wird nicht teurer. Und wenn er sich mal wieder einen Hund anschaffen will, dann braucht er auch nicht mehr Geld für Tiernahrung ausgeben. Kurz: Das ganze Zeug, für das Geringverdiener, womöglich sogar mit Großfamilie inklusive, das ganze Zeug, für das solche Leute 60 % ihres Geldes ausgeben, das wird ja gar nicht teurer!

Dies aber nur unter Ausblendung der falschen Fakten, Fakten, Fakten in diesem 300-Wörter-Text: Lebensmittel werden natürlich teurer, und zwar um die Hälfte: Ein Merkelprozent. Der öffentliche Nahverkehr wird natürlich mehr berechnen, schließlich steigen die Ausgaben für Treibstoffe. Und da alles so schön teurer wird, kann der kaufbare Restbestand der Republik gleich auch noch ein bisschen teurer werden. Zeitschriften wie der Spiegel griffen einer MWS-Erhöhung auch schon vor, indem sie ihr Heft einfach um 13 % teurer machten.

Zitat:
Zitat von Focus
„Diese Aufzählung passt natürlich auf kein Plakat, soll hier aber zur Wahrheitsfindung beitragen und zur Möglichkeit, Haushaltskosten zu kalkulieren.“
Die Merkelsteuer erhöht vieles, aber nicht alles. Nicht erhöht werden auch die Preise für die polnischen Gebisse und Zahnprothesen, die sich der deutsche „Übernormalverdiener“ einsetzen lässt. Schwerelosigkeitsflüge in russischen Flugzeugen werden auch nicht teurer. Und wenn Sie planen, sich ein Focus-Abo zu besorgen, weil es dort so tolles Zubehör für Ihren iPod gibt, dann schlagen Sie zu: Der Focus wird seine Preise nicht erhöhen, jetzt nicht, in Zukunft nicht, nie, niemals.

Und lustigerweise heißt Markworts kleine Geschichte: „Eine bewusste Falschmeldung?“.

Ciao,
Maggi
 
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merkel, schroeder




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