8. May 2002, 09:29 | #26 |
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@ tw
Das Jeder eine andere Meinung hat,ist gut so,wie man mit dieser Meinung allerdings umgeht,ist eine andere Sache. Setze ich meine Meinung um,das heißt in Taten / Handlungen, ist die vielleicht nicht verkehrt, kommt aber darauf an, ob sie vorwiegend negativ ist. Nur weil ich auf manche Leute nicht gut zu sprechen bin, heißt das noch lange nicht,das ich loslaufen muß und denen eins aufs Maul hauen muß, das geht auch anders. Von daher seh ich mich schon mal gar nicht als rechts orientiert. Sondern ärgere mich nur gewaltig über einige Mißstände hier bei uns. |
8. May 2002, 12:42 | #27 |
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@tw,
___________________________________________ Ich meine da eine gewisse Hektik im Schreibstil zu bemerken, aber wer würde schon ernsthaft von einem strammen Deutschen erwarten, daß er die eigene Muttersprache beherrscht? Nein, das war jetzt ein unprofessioneller Tiefschlag! ________________________________________________ stimmt, wenn mein insulin nicht richtig dosiert wurde, gibt es eine stoerung meiner motorik. hinzu kommt, das ich seit meiner dipl. arbeit nicht mehr geschrieben habe, auf keinen fall auf einer tastatur. sicher ist, mach keine fehler in irgend einer deiner stellungnahmen. es wird mir ein vergnuegen sein. ach ja, zwischen selbstbewustsein und groessenwahn besteht ein unterschied.und rede nicht von strammen deutschen, die rennen in deiner heimat rum, nicht in meiner. mfg |
8. May 2002, 13:26 | #28 |
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@ jupp11:
> erklär mir doch mal Deine Sig, und vielleicht den anderen auch, damit es nicht zu > Missverständnissen bei unsereiner kommt Das ist blanker Zynismus. Mir fiel der Spruch zum Thema "Wir haben nur Befehle aus- geführt" ein. Die Deserteure von damals wurden ja auch erst vor kurzer Zeit und aus- gesprochen widerwillig "begnadigt". > Wow, das artet ja richtig in Arbeit aus... Wie sagte unser aller Kanzler vor einem guten halben Jahr so schön: "Es gibt kein Recht auf Faulheit." ;-) > Eine Diskussion darüber, welcher von beiden deutschen Staaten der bessere gewesen > ist, halte ich für müssig. Ich auch, aber wenn da nun ein gutes Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung noch angeb- liche Informationsdefizite bemüht werden, um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen, marschiere ich auch mal ins Offtopic. Aber weitere Diskussionen zu diesem Thema soll- ten wirklich anderswo stattfinden. > Belastet ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel allemal und das ist > auch kaum verwunderlich bei dieser gemeinsam Vergangenheit. Das ist nun wieder Ansichtssache. Die rot/grüne Regierungspolitik hat vor allem in Gestalt des Außenministers Joseph Fischer klammheimlich so manches historische Ereig- nis umgedeutet. Früher hieß es, man könne sich wegen "Auschwitz" nicht in Kriege in aller Welt einmischen, spätestens seit dem Kosovo-Krieg sind wir wegen "Auschwitz" plötzlich verpflichtet, uns einzumischen - auch und gerade gegen ehemalige Gegner. So betrachtet war der Vorschlag Gerhard Schröders, deutsche Soldaten nach Israel zu schicken einfach nur logisch - weil nun eben "Normalität" eingekehrt ist. > Sind allerdings 2 Generationen später "Schuldgefühle" imho fehl am Platz. Übrig bleibt > Geschichtsbewusstsein und die Einstellung, dass sich derartiges nicht wiederholen darf. Vielleicht ist es nicht angebracht, von "Schuld" zu sprechen. Ich würde "Verantwortung" vorziehen. Es gab das Dritte Reich, Weltkrieg #2 und Holocaust, begründet wurde das al- les mit einem Rassismus, der zwar anderen Weltanschauungen auch nicht fremd ist, aber erst- und hoffentlich einmalig auch traurige Realität wurde. > Dieses Geschichtsbewusstsein sollte allerdings den Blick für Unrecht und menschenver- > achtende Politik nicht trüben. Weder für israelische Politik, noch für palästinensische. So ist es. > Deutschland stände es gut an, sich nicht instrumentalisieren zu lassen, weder von der > einen, noch von der anderen Seite. Das Riesenproblem ist, daß es verdammt schwierig ist, Gut und Böse voneinander zu unter- scheiden, zu trennen. Im Nahen Osten sind Palästinenser und Israelis Täter und Opfer zu- gleich, als dritte "Kriegspartei" mischen noch religiöse Fanatiker mit, die vielleicht am schlimmsten sind. Wo hört legitimer Widerstand gegen kolonialisatorische [Gibt es das Wort ;-)?] Besatzung auf und fängt Terrorismus an? Wo hört berechtigte Selbstverteidigung gegen Terror auf und wird Staatsterrorismus/Kriegsverbrechen? Diese "Grenzwerte" fehlen leider weitgehend. Juden demonstrier(t)en ziemlich einseitig für "Solidarität mit Israel" - Kritik wird als antisemitisch diffamiert, Palästinenser gehen für ihr Existenzrecht auf die Straße - und verbrennen israelische Fahnen. Ich wünschte mir, daß an Demonstrationen, die der Zentralrat der Juden in Deutschland organisiert, auch offizielle PLO-Vertreter teilnehmen würden, wie ich umgekehrt den is- raelischen Botschafter an der Seite politisch aktiver Vertreter der Palästinenser in der BRD ganz gern sehen würde. Konsens statt Konfrontation. Aber leider sind beide Seiten selbst auf dem "neutralen" Boden der BRD nicht in der Lage, sich nebeneinander von Gewalt zu distanzieren. Sie dürften sich auch gern gegenseitig ig- norieren, wenn sie nur einmal gemeinsam militärische/terroristische Gewalt ablehnen wür- den. Auch wenn ich diesen Begriff hasse, aber auf diesen Minimalkonsens sollten sich die Kon- fliktparteien im Ausland erst einmal einigen. Gewalt mag kurzfristig und einseitig eine Lösung bringen, aber dauerhaft hilft halt wirklich nur die gegenseitige Akzeptanz, viel- leicht auch friedliche Ignoranz. > Der Anteil Rechtsradikaler hier im Lande ist geringer, als das Aufsehen, das sie verur- > sachen. Nur ein paar Vietelstündchen noch, dann habe ich bestimmt viel Spaß dabei, "Vertriebene" zu begleiten, die allesamt unter 30 Jahre alt sind, aber voller Überzeugung ihre Heimkehr ins ehemalige Reich fordern werden ;-). Wir haben ja heute ein nicht unhistorisches Datum. Es geht aber nicht nur um Rechtsradikale. Selbst gestandene Linke vertreten heute Po- sitionen, die auch als "rechts" betrachtet werden könnten. Deutlich wird dieser "linke" Konflikt, wenn man die Kommentare des Werner Pirker in der Jungen Welt, wo der Wiener "Auslandschef" ist, den Berichten der Jungle World gegen- überstellt, die einst mal die Wochenzeitung der Jungen Welt werden sollte. Werner Pirker: "Israel ist ein von den Amerikanern alimentierter Staat. Würde eine US- Administration, ob eine republikanische oder eine demokratische, zu der Ansicht gelangen, daß Israel den amerikanischen Interessen im Nahen Osten nachhaltigen Schaden zufügt, wäre das strategische Bündnis zwischen beiden Ländern schnell aufgekündigt. Doch von einer solchen Wahrnehmung ist die Bush-Regierung weit entfernt. Mehr als freundschaftliche Er- mahnungen aus Übersee, es doch bitte nicht ganz so bunt zu treiben, hat Ariel Scharon nicht zu befürchten. Weshalb er sich diese auch nicht sonderlich zu Herzen nimmt." Da mischt sich Antiamerikanismus mit Antizionismus, Antijudaismus, unterschreiben könnte diesen Kommentar wohl auch jeder beliebige NPD-Anhänger. Palästinenser werden nur als Opfer dargestellt, nie als Täter - bei aller Mitverantwortung Israels an der Entwicklung, da zeigt sich Antisemitismus auch bei der politischen Linken. @ quentin: Mit der Ost vs. West-Diskussion ziehen wir lieber um ... > sicher ist, mach keine fehler in irgend einer deiner stellungnahmen. es wird mir ein > vergnuegen sein. Nur zu ;-). Ich bin mir beinahe sicher, daß ich mir gelegentlich widerspreche, aber als Dialektiker werde ich mich dann darauf zurückziehen, das sowohl das eine als auch das andere seine Berechtigung hat ... > ach ja, zwischen selbstbewustsein und groessenwahn besteht ein unterschied. Das ist wohl wahr. Ich behaupte ja gar nicht, im Besitz der alleinigen allumfassenden Wahrheit zu sein. Wäre das der Fall, würde ich die Welt regieren ;-). > und rede nicht von strammen deutschen, die rennen in deiner heimat rum, nicht in > meiner. Stimmt. Heute nennen sie sich "Vertriebene" und demonstrieren in Dresden, die obliga- torische Palästina-Flagge hatten sie auch dabei ... MfG tw_24 |
8. May 2002, 14:06 | #29 | |
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Also,irgendwie komm ich nicht so ganz klar mit deinen Postings @tw
Die Pfeile sollen doch bestimmt das Quoten sein. Das geht aber so einfacher und übersichtlicher. Du kopierst dir eine Stelle die du ansprechen willst und machst es so [ QUOTE= Hier Namen des Erstellers den du zitieren willst ] Hier den Text den du zitieren willst [ / QUOTE ] Das Ganze allerdings ohne Leerzeichen. Dann können wir(vielleicht habe ich ja auch nur das Prop) besser lesen und verstehen. Ok? Das ganze sieht dann so aus= Zitat:
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8. May 2002, 14:54 | #30 | |
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@tw-24
Zitat:
Wer alles auf der Welt Vertrieben ist, unglaublich. Man muss nur lange genug graben, dann findet man auch den passenden Vorfahren. Im Falle Israel (nur als Beispiel ohne direkten Bezug zum Thema) auch nach über 1000 Jahren... Was mich allerdings interessieren würde ist, ob Du diese Demonstration aus Gesinnungsverwandschaft betreust, oder ob Du von staats- oder berufswegen dort beteiligt bist. |
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8. May 2002, 15:07 | #31 | ||
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@ ChoppersHexe:
Zitat:
das in E-Mails noch immer so mache ... Aber ich werde versuchen, mich zu bessern. @ jupp11: Zitat:
Gegendemonstranten befand, die die NPD begleiteten, statt irgendwo am anderen Ende der Stadt "Gesicht zu zeigen", wie das der Oberbürgermeister tat. Meinen Bericht dazu gibt es exklusiv im NIB ;-). MfG tw_24 |
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8. May 2002, 15:26 | #32 | ||
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Ich muss mich vielmals entschuldigen, das ich z. Zeit kaum die Gelegenheit finde, die, sozusagen aushäusigen, "Must see's" tatsächlich alle zu lesen.
So hatte ich Deine Beiträge zum Thema 1. Mai zwar gesehen, allerdings der Wörtermenge wegen nicht gelesen. Dies habe ich jetzt nachgeholt. Bemerkenswert finde ich schon, wie Du so den 1. Mai verbringst. ...hehe, bei mir wars wesentlich ruhiger. Schön finde ich auch Zitat:
Doch das Beste war ein von Dir zitierter Satz des Genossen Gysi Zitat:
#Nachtrag Ich kann mir eine Bemerkung zur Exklusivität nun doch nicht verkneifen Er ist wirklich exklusiv, sozusagen sogar standalone! Ich bin sicher, hier hätte zumindest quentin Deine unbestreitbare Mühe zum Anlass genommen einen Streit vom Zaun zu brechen. |
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8. May 2002, 17:02 | #33 |
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Trotzdem muß ich mal was loswerden.
Als manchmal quer denkender Mensch,fass ich deine Sig,als sehr rechts auf. Vielleicht erklärst du mal,was es mit der Sig auf sich hat und wie du zu ihr eingestellt bist. |
8. May 2002, 19:12 | #34 | ||
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Zitat:
die Bundeswehr aufgelöst, mindestens aber die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft. Denn mit Deserteuren (Totalverweigerern) hat auch die heutige Armee der "Bürger in Uniform" einige Probleme. Und wenn dann auch noch die "Helden" des 20. Juli 1944 sozusagen als traditionsstiftende positive Vorbilder bemüht werden, dann sehe ich darin auch eine Verehrung von Kriegsverbrechern. Denn vor dem 20. Juli beteiligten sich manche der ge- scheiterten Attentäter an Verbrechen, die die Wehrmacht beging. Ja, natürlich, Befehl ist Befehl. Im NIB verwende ich als Signatur einen Spruch eine amerikanischen Schülerin: "Wenn ich die toten und sterbenden afghanischen Kinder im Fernsehen sehe, empfinde ich ein neu erwachtes Gefühl von nationaler Sicherheit. Gott segne Amerika!" Und da darfst Du Dir sicher sein, daß ich ganz hinter diesem Spruch stehe ;-). Ach, weil es dann doch noch paßt und vielleicht zum Thema zurücklenkt, der Satiriker Wiglaf Droste: Zitat:
tw_24 |
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8. May 2002, 19:30 | #35 |
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Und wenn dann auch noch die "Helden" des 20. Juli 1944 sozusagen als
traditionsstiftende positive Vorbilder bemüht werden, dann sehe ich darin auch eine Verehrung von Kriegsverbrechern. Denn vor dem 20. Juli beteiligten sich manche der ge- scheiterten Attentäter an Verbrechen, die die Wehrmacht beging. Ja, natürlich, Befehl ist Befehl. _______________________________________________ uneingeschränkte zustimmung,ja, so bin ich hat man mir schon früher, wenn ich die frage gestellt habe,was die militärs denn davor gemacht haetten, böse ablehnung gebracht. ich hab dann immer nach dem mahnmal fuer die geschwister scholl gefragt, hab mir dollen beifall eingehandelt. mfg |
10. May 2002, 17:59 | #36 |
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In der heutigen Ausgabe der Tageszeitung "Junge Welt" erschien ein Kommentar,
der beinahe schon ein hervorragendes Beispiel ist für den latent vorhandenen Anti-Semitismus mancher Zeitgenossen. Werner Pirker als Kommentator übertrifft mit diesem Meinungsbeitrag auch noch alles, was er bisher geschrieben hat. Allein schon der erste Satz ist ein her- vorragendes Beispiel für "modernen" Anti-Semitismus, der sich als Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung tarnt: "Der selbstmörderische Widerstand von Teilen der palästinensischen Befreiungs- bewegung hat längst den Beweis erbracht, daß die israelische Aggression in den Autonomiegebieten der Sicherheit der Israelis keineswegs förderlich ist." Was an diesem Satz möglicherweise noch stimmt, ist allein der Schluß, daß mit militärischem Vorgehen ein Frieden schwer zu erzielen ist. Allerdings sugge- riert der Kommentator auch, es würde einfach ausreichen, wenn die israelische Armee sich mal eben nur zurückzöge. Doch genau davon kann wohl nicht ausgegangen werden, richtet sich der "selbst- mörderische Widerstand von Teilen der palästinensischen Widerstandsbewegung" doch erklärtermaßen gegen die Existenz Israels. Erschreckend - allerdings nicht untypisch für Werner Pirker - ist vor allem die Wortwahl. Zynisch wird Terrorismus als "selbstmörderischer Widerstand" bei- nahe schon gepriesen, mit einer "Befreiungsbewegung" gleichgesetzt. Eindeutig auch die Schuldzuweisung: Israel ist verantwortlich, die Terroristen, die gezielt (!) sich und andere Zivilisten in die Luft jagen, sind dagegen Be- freiungskämpfer. Auf diese zynische Weise, wird schon in diesem kleinen Satz die Botschaft vermittelt, Israel sei ausschließlich selbst verantwortlich, die Zivilisten, die zerfetzt, verstümmelt, verletzt werden, seien am Ende selber schuld an ihrem Schicksal. Und dieser einseitige Zynismus setzt sich dann auch im gesamten Kommentar fort, den ich hier allerdings nicht weiter zerpflücken will. (Wer ihn lesen will, klicke hier.) Dieses kleine Beispiel illustriert hoffentlich überzeugend, wann und wie aus berechtigter Kritik an Israel blanker Anti-Semitismus wird oder zumindest so wahrgenommen werden kann. Beim oberflächlichen Lesen fällt diese anti-semi- tische Tendenz vielleicht gar nicht auf, aber genau deshalb ist diese durchaus intelligente Art der Kommentierung so gefährlich. Freilich fehlt dem Kommentar noch ein Verweis auf die Juden, die in Deutschland leben, dann wäre er wirklich "perfekt", würde er sich dann nämlich über die Kritik an Israel auch noch gegen die deutschen Juden richten, die mit dem Kon- flikt im Nahen Osten direkt nicht viel zu tun haben. Noch ein Wort zur "Jungen Welt": In der DDR richtete sie sich, herausgegeben von der FDJ-Spitze, als Tageszeitung an den Nachwuchs. Heute ist sie parteiun- abhängig und hat auch ein paar lesenswerte Autoren wie Rainer Balcerowiak oder Rainer Rupp zu bieten. Letzterer war einst als MfS-"Kundschafter" bei der NATO in Brüssel "unser bester Mann" und kann daher wohl durchaus als Militärexperte bezeichnet werden. Werner Pirker dagegen ist eine glatte Fehlbesetzung. Aber mit Österreichern hatten die Deutschen ja immer gewisse Probleme ;-). MfG tw_24 |
10. May 2002, 19:11 | #37 |
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Was mich nun allerdings wundert, ist, dass eine Zeitschrift, die sich links sieht, mehr und mehr Inhalte von rechtsradikalen Gruppen aufnimmt und sich zu eigen macht.
Ob es nur eine radikale Gruppe in unserer Gesellschaft gibt, die rein zufällig sowohl nach links als auch nach rechts geraten kann? |
11. May 2002, 23:24 | #38 |
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Nach diesen langen Beiträgen,möchte ich mich kürzer fassen.
Tatsache ist,daß die rechten strenggläubigen Juden in Israel immer mehr zunehmen,was sich in einem Typ wie Sharon wiederspiegelt,der an einem Frieden garnicht interessiert ist. Die KZ-Opferentschädigung,falls man da überhaupt von Entschädigung sprechen kann,finde ich für vollkommen in Ordnung. Als nicht in Ordnung finde ich diverse Gelder,die an Israel fliesen. Wir haben mit dem Staat Israel nichts zu tun und dafür,daß man uns beleidigt,noch Gelder geben ist nicht einzusehen. Diverse Meinungen,daß er nach Deutschland darf,nur weil in 12.Generation ein Deutscher Schäferhund in der Familie war,stimmen schon lange nicht mehr. Nur unter Kohl und seinen Psychos,wurden plötzlich etliche hundertausend von Rußlanddeutsche ins Land geholt und die konnten garnicht so schnell schauen,wie sie einen Deutschen Paß hatten und wählen durften. Bevor ich die Hacken zusammenschlage und den Arm zum Gruß erhebe,möchte ich mir den Kommentar zu Lost Arrows Beitrag ersparen. |
13. May 2002, 07:58 | #39 | |||
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Zitat:
Zitat:
Wäre das einfach "nur" rechts, könnte man sich vielleicht wirklich zurücklehnen und voller Überzeugung die These zurückweisen, daß es einen unterschwelig vorhandenen Antisemitismus in Deutschland und Europa gab bzw. gibt, der nun als Kritik am isra- elischen Regierungshandeln wiederaufersteht. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel auch die Reichstags-Rede von Roland Claus vom 26. April 2002. Der Bundestag behandelte die aktuelle Lage im Na- hen Osten, Gerhard Schröder und Edmund Stoiber hatten staatsmännische Reden gehal- ten, die sich nur in Nuancen unterschieden, u.a. bei der Frage, ob es denn ange- bracht wäre, deutsche Soldaten mit UNO-Mandat zu entsenden. Zurück zu Roland Claus, dem PDS-Fraktionsvorsitzenden, der mit der Schuldzuweisung auch ganz schnell war. "Terror und Gewalt im Nahen Osten haben nicht eine Ursache oder eine Lösung." würde auch ich noch unterschreiben, aber jetzt kommt, was ich eben nicht mehr billige: "Aber das Entscheidende für uns ist, daß der Schlüssel für den Weg zum Frieden im Moment bei Israels Regierung liegt." Daß es auf palästinen- sischer Seite auch zu diesem Zeitpunkt aktive und bewußt handelnde Akteure gab (Arafat saß noch im "Hausarrest".), die es auch heute noch gibt, unterschlug Claus, der dann die Bundesregierung anging, die sich nicht genügend einmische. "Herr Bundeskanzler, es genügt nicht, die Kritik an der israelischen Politik in mahnend milde Botschaften zu hüllen. Herr Bundeskanzler, eine Politik des Unent- schiedens genügt nicht. Es genügt keine Politik der stillen Diplomatie und keine Politik der Kritiklosigkeit." Auch wenn ich das nun vielleicht päpstlicher sehe als der Papst - ich bin da aller- dings nicht alleine in dieser Beurteilung -, da drängt sich doch die Frage auf, was Roland Claus will. Logische Konsequenz wären an dieser Stelle UN-mandatierte Blau- helme (allerdings ohne deutsche Beteiligung), was die PDS in anderen Fällen jedoch immer ablehnte. "Wir brauchen den Rückzug der israelischen Armee und wir brauchen den Rückbau von israelischen Siedlungen. Erst dann ist es möglich, eine Nahost-Friedenskonferenz einzuberufen, die von der UNO, der EU, den Vereinigten Staaten und Rußland beglei- tet und mitgetragen werden sollte, wenn nötig auch in Begleitung einer UN-Mission zur Überwachung der Friedenspflicht beider Seiten." Da spricht er von "Friedenspflicht beider Seiten", sieht aber nur die israelische Seite in der Pflicht, eine "Friedenspflicht" auf palästinensischer Seite besteht wohl erst, nachdem Israel Vorleistungen erbracht hat, die aus israelischer Sicht ziemlich groß wären - bei durchaus unsicheren Erfolgsaussichten. Und weil Claus seinen Vortrag auch noch mit Verweis auf die deutsche Innenpolitik eingeleitet hatte, ließen sich in diese Rede auch antisemitische Tendenzen hinein- deuten, man könnte vermuten, es ginge weniger um eine berechtigte Kritik an der is- raelischen Regierung, sondern es ginge auch um die Juden, die in Deutschland leben. "Ich will an ein Ereignis erinnern, das mir ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Warum sind wir - auch alle im Bundestag vertretenen Parteien - am 9. November des Jahres 2000, dem Jahrestag der Pogromnacht, in Berlin auf die Straße gegangen? - Weil wir alle Anlaß hatten, gegen rechtsradikale Gewalt und ge- gen Antisemitismus zu demonstrieren." Damit hat er - gewollt oder ungewollt - einen Zusammenhang zwischen deutschen Juden und der israelischen Regierung hergestellt, den es nicht gibt. Durch das Herstellen eines solchen Zusammenhangs wird die nicht unberechtigte Kritik an der israelischen Regierung entwertet, weil sie auch Juden in Deutschland bzw. Europa trifft, die sich dadurch natürlich angegriffen fühlen. Ähnliches war übrigens auch von Jürgen W. Möllemann auf dem Spaß-Parteitag der FDP am Wochenende zu hören, was uns zur nächsten Frage bringt: Zitat:
Frage begann: "Deutschland ... Antisemitenland?" Momentan sieht es zumindest so aus, als käme ein unterschwellig vorhandener Anti- semitismus zum Vorschein, der weder spezifisch rechts noch eindeutig links ist. MfG tw_24 |
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14. May 2002, 05:34 | #40 |
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hmm
Du hast mich oben zitiert und das Zitat dann auf den Threadtitel bezogen "Deutschland ... Antisemitenland?" so eingeschränkt möchte ich das aber nicht stehen lassen. Es geht mir dabei eher um Fremdenfeindlichkeit insgesamt. Und nicht nur das. Der ganz linken und die ganz rechten Scene sind imho Ansichten zu eigen, die sie zum Verwechseln ähnlich erscheinen lassen. Gewaltbereitschaft, totale Ablehnung gemäßigter Ansichten, Globalisierungsverneinung und eine nahezu groteske Überschätzung der eigenen Möglichkeiten und des deutschen Gewichtes in der Weltpolitik. Um nur einige zu nennen. |
14. May 2002, 07:08 | #41 |
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Was mir hier in dieser Diskussion immer und wieder aufgefallen ist und wo einige Leute hier auch wirklich spitzenklasse sind, ist das Reininterpretieren von Antisemitismus, wo vielleicht keiner drüber nachgedacht. Ich halte es teilweise schon für absurd, wie weit manche Leute gehen, nur um ein Fünkchen Möglichkeit für Antisemitismus zu finden und diese dann vollkommen auszubreiten. Als ob es eine Krankheit wäre, die es zu finden und auszurotten gilt. Egal, ob sie nun wirklich existiert oder nicht.
Antisemitismus ist, wie man hier wieder deutlich sehen kann, ein absolutes Totschlagsargument. |
14. May 2002, 14:53 | #42 | ||||
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Zitat:
auch. Da erlaube ich mir dann auch harte Kritik. Etwas weniger ernst sehe ich das bei "normalen Menschen", denn als solcher sagt man sicher manches, was weniger auf Unstimmigkeiten abgeklopft ist. Aber ich erlaube mir, dennoch darauf hinzuweisen und zum Nachdenken anzuregen. Denn am Ende sind es doch nicht Jürgen W. Möllemann oder dieser Ex-Grüne Jamal Karsli in Nordrhein-Westfalen, über die sich Friedmann und Spiegel, mit denen diese Diskussion begonnen wurde, aufregen, sondern eben die teilweise wirklich ins rechte politische La- ger abdriftenden Pro-Palästina-Demos, bei denen der Hitlergruß gezeigt wird, israe- lische Fahnen verbrannt werden oder der noch ahnungslose Nachwuchs in Uniformen ge- steckt wird, um als "Märtyrer" präsentiert zu werden. Und es sind nicht nur Palästi- nenser, die sich an solchen Demos beteiligen, sondern auch Deutsche, die vielleicht gar nicht merken, daß auch sie nur instrumentalisiert werden. Zitat:
dieser Diskussion. Und die beiden würden, soweit ich sie kenne, auch bestreiten, anti- semitisch gesinnt zu sein. Es sind aber manchmal bei ihnen Denkmuster zu erkennen, die dem alten DDR-Antizionismus gleichen, der sich gegen den Staat Israel richtete. Sicher scheine ich Dir päpstlicher als der Papst, um diese Phrase mal wieder zu gebrauchen, aber wie meinst Du, fühlt sich wohl ein deutscher Jude, wenn er von Palästinensern in der U-Bahn beinahe verprügelt wird, nur weil er Jude ist, obgleich er mit der Situation im Nahen Osten nichts zu tun hat. Wie muß sich ein deutscher Jude fühlen, wenn ihm in Kommentaren, Reden oder auf Demos seine Religion zum Vorwurf gemacht wird? Zitat:
rechtigt und auch erlaubt. Nur sollte diese nicht mit Seitenhieben auf den jüdischen Glauben hier und anderswo verbunden werden. Zitat:
die wirklich extremen Ansichten treffen sich manchmal wirklich. Gerade zum Beispiel die etwas wirr wirkenden Thesen des Horst Mahler (NPD, Deutsches Kolleg) zum 11. Sep- tember 2001 konnte man in ähnlicher Form von der Marxistisch-leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) vernehmen. MfG tw_24 |
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25. May 2002, 10:42 | #43 | |
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Ich erweitere hier mal auf Europa:
Zitat:
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25. May 2002, 11:17 | #44 |
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Vielleicht sollte Israel mal seine Säbelpolitik ändern.Wer wie Israel,unter der Zivilbevölkerung derartige Massaker veranstaltet,muß sich eben wohl gefallen lassen,mit den Nazis verglichen zu werden,in denen sie scheinbar sehr gute Lehrmeister hatten.
Ich billige den Vergleich nicht,kann ihn jedoch verstehen. Vielleicht sollten mal die hier lebenden Juden dazu übergehen,Aufklärungsarbeit zu machen und die Bevölkerung über ihren Glauben und Gebräuche aufzuklären und mit ihnen zu feiern. Dann ist man nicht mehr das unbekannte Wesen und was man kennt,ist nicht gefährlich oder unheimlich. Vorallem die Kirchen sind da aufgefordert,denn die waren es ja,die den Menschen,über Jahrhunderte,den Judenhaß predigten und an deren Kirchen,in Stein gehauen,der Jude das Erbrochene von Hunden ist und mit Schweinen kopuliert. |