20. January 2006, 08:28 | #51 |
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20. Januar 1981: Beendigung der Geiselnahme in Teheran nach 444 Tagen
Die Geiselnahme von Teheran dauerte vom 4. November 1979 bis zum 20. Januar 1981. Die an die Macht gekommene iranische Regierung hielt damals 66 US-Amerikaner gefangen.
Der neue Führer des Iran Ayatollah Khomeini hatte am 1. November 1979 das Volk aufgefordert, am 4. November gegen die USA und Israel zu demonstrieren. Ca. 500 iranische Studenten, die sich 'Jünger des Imam' nannten, besetzten die amerikanische Botschaft. Vor der Botschaft versammelten sich einige Tausend Demonstranten. Man setzte die 90 Bewohner der Botschaft fest und erklärte die 66 Amerikaner zu Gefangenen. Die Geiseln wurden der Menge und den Fernsehkameras wiederholt mit verbundenen Augen vorgeführt. Während der Unruhen entkamen sechs Amerikaner und flohen in die kanadische Botschaft. Ihnen gelang mit gefälschten kanadischen Pässen die Ausreise. 13 der Geiseln - die Frauen und Afro-Amerikaner - wurden am 19. und 20. November freigelassen, die restlichen 52 blieben jedoch weiterhin in Haft (eine Geisel wurde am 11. Juli 1980 wegen Krankheit freigelassen). Der damalige Präsident Jimmy Carter setzte umgehend wirtschaftliche und diplomatische Maßnahmen gegen den Iran ein: Am 2. November 1979 wurden alle Ölimporte aus dem Iran in die USA gestoppt, iranische Bürger wurden aus den USA ausgewiesen und am 17. November 1979 wurde ungefähr 8 Mrd. Dollar iranisches Vermögen in den USA eingefroren. Carter verpflichtete sich, das Leben der Geiseln zu bewahren, war aber zu mehr als den genannten Maßnahmen kaum in der Lage. Im Februar 1980 erhob die iranische Regierung eine Reihe von Forderungen für die Freilassung der Geiseln. Sie forderten die Rückführung des Schahs in den Iran und verschiedene diplomatische Gesten, darunter eine Entschuldigung für das amerikanische Verhalten im Iran in der Vergangenheit und das Versprechen, sich in Zukunft nicht mehr einzumischen. Carter wies die Forderungen zurück. Gleichzeitig billigte er eine schlecht ausgearbeitete geheime Rettungsmission: Die "Operation Eagle Claw". In der Nacht vom 24. zum 25. April 1980 trafen sich - als erster Teil der Operation - einige C-130 Transportflugzeuge mit neun RH-53 Hubschraubern auf einem Behelfslandeplatz in der Großen Salzwüste im Südosten des Iran. Zwei der Hubschrauber fielen wegen eines Sandsturms aus, ein dritter wurde bei der Landung beschädigt. Daraufhin wurde die Mission abgebrochen, doch beim Start der Flugzeuge berührte ein Hubschrauber eine C-130 Hercules und stürzte ab. Dabei starben acht amerikanische Soldaten und mindestens vier weitere wurden verletzt. Später wurden die Leichen einiger der Männer während massiver Protestdemonstrationen in den Straßen Teherans vorgeführt - vor Fernsehkameras aus aller Welt. In der Wüste war kompromittierendes Material zurückgelassen worden, das die Iraner entdeckten und öffentlich machten. Der amerikanische Außenminister Cyrus Vance, der gegen die Aktion gewesen war, trat zurück. Im November 1980 verlor Carter die Präsidentschaftswahl gegen Ronald Reagan. Die meisten Analysten glauben, dass Carters Unfähigkeit, die Geiselkrise zu lösen, eine große Rolle bei seiner Niederlage spielte. Der Tod des Schah am 27. Juli 1980 und die Invasion Irans durch den Irak machten die Iraner einer Lösung der Geiselkrise geneigter. Kurz nach der Präsidentenwahl wurden mit algerischer Vermittlung Verhandlungen zwischen den USA und Iran aufgenommen. Am Tag der Vereidigung Präsident Reagans wurden die Gefangenen im Gegenzug zur Freigabe des iranischen Vermögens freigelassen. Sie waren 444 Tage in Gefangenschaft. Die Geiseln wurden nach Frankfurt am Main ausgeflogen, wo sie der ehemalige Präsident Carter als Emissär der Reagan-Regierung begrüßte. Von dort brachte man sie nach Washington, D.C. |
21. January 2006, 15:56 | #52 |
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21. Januar 1911 – Die erste Rallye Monte Carlo, initiiert von Albert I., beginnt
Die Rallye Monte Carlo gilt als „die Mutter“ des heutigen Rallyesports. Dessen Anfänge werden allgemein auf die erste Austragung der Rallye Monte Carlo im Jahre 1911 datiert, die von Fürst Albert I. mitinitiiert wurde. Damals handelte es sich noch um eine so genannte Sternfahrt, die in der Wintersaison Touristen ins Fürstentum locken sollte.
Die von den Fans und Fahrern liebevoll kurz Monte genannte Veranstaltung findet hauptsächlich in den Seealpen des französischen Hinterlandes statt. Entlang der französischen Riviera, wie auch im kleinen Fürstentum Monaco selbst, werden nur Überführungsetappen gefahren. Die Rallye wird seit 1925 vom traditionsreichen Automobile Club de Monaco (ACM) ausgerichtet, der auch Organisator des berühmten Formel-1-Rennens von Monaco ist. Die Monte ist auch heute noch ein fester Bestandteil der jährlich ausgefahrenen Rallye-Weltmeisterschaft (WRC bzw. World Rally Championship), die stets im Januar mit diesem Klassiker beginnt. In den letzten Jahren wurde die Strecke allerdings drastisch verkürzt, um sie fernsehtauglicher zu machen. So wird die berühmt-berüchtigte kurvenreiche Etappe über den Col de Turini nicht mehr nachts ausgetragen. Diese so genannte Nacht der langen Messer war einst der Höhepunkt der Monte und für viele Fans sogar der absolute Höhepunkt einer jeden Rallye-WM-Saison. Als eigentlich echter Asphalt-Wettbewerb macht die Straßenführung über ungezählte Gebirgspässe sowie das meist völlig unvorhersehbare Wetter in den französischen Seealpen diese Rallye zu einer der schwierigsten Veranstaltungen im Terminkalender der FIA. Die 74. Rallye Monte Carlo soll vom 19. bis zum 22. Januar 2006 stattfinden. Mit dem Großen Preis von Monaco, den 24 Stunden von Le Mans, der Rallye Dakar und den Indianapolis 500 gehört die Rallye Monte Carlo zu den prestigereichsten Autosportveranstaltungen auf der Welt. So tauchen in der Siegerliste auch die Namen der größten Könner dieser Motorsportart auf. Als ungekrönter König der Monte gilt für viele Rallyefans nach wie vor der Deutsche Walter Röhrl, der diese schwere Prüfung insgesamt viermal (1980, 1982, 1983 und 1984) auf vier verschiedenen Autos der Marken Fiat, Opel, Lancia und Audi gewinnen konnte. Aber auch die Geschichte des kleinen Kultautos Mini, allerdings in seiner sportlichen Cooper-S-Ausführung, ist nach nicht weniger als vier Gesamtsiegen (davon wurde dem Hersteller BMC einer jedoch unter sehr umstrittenen Umständen von der Rallyeleitung wieder aberkannt) in den 1960ern für immer untrennbar mit der Historie der Rallye Monte Carlo verbunden. 1969 war die Rallye Monte Carlo Namensgeber der Film-Komödie Monte Carlo Rallye (Originaltitel: Monte Carlo or Bust) von Regisseur Ken Annakin, mit Tony Curtis, Mireille Darc und Gert Fröbe. Der Film spielt in den 1920ern und damit in den Anfangsjahren der Rallye. 1977 brachten die Disney-Film-Studios den dritten Film der Herbie-Reihe mit dem Titel Ein toller Käfer in der Rallye Monte Carlo (Originaltitel: Herbie goes to Monte Carlo) in die Kinos, der unter der Regie von Vincent McEveety und mit Dean Jones, Don Knotts und Roy Kinnear in den Hauptrollen gedreht wurde. Weiteres |
23. January 2006, 08:51 | #53 |
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22. Januar 1506: Gründung der vatikanischen Schweizergarde
Die Päpstliche Schweizergarde ist einer der offiziellen Sicherheitsdienste des Vatikanstaates. Sie sichert den apostolischen Palast, die Zugänge zur Vatikanstadt und ist für die persönliche Sicherheit des Papstes verantwortlich. Die offizielle Sprache der Garde ist Deutsch.
Geschichte 1505 fragte Papst Julius II. bei der Tagsatzung, der Versammlung von Abgesandten der Schweizerischen Eidgenossenschaft an, damit diese ihm ein Kontingent von Söldnern zum Schutz des Vatikan zur Verfügung stellten. Im September des selben Jahres machten sich die 150 ersten Schweizergardisten auf den Weg nach Rom. Am 22. Januar 1506 – das Datum gilt seither als Gründungsdatum der vatikanischen Schweizergarde – trafen die Söldner unter der Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen ein. Aufgabe der Schweizer Söldner war, als Leib- und Palastwache dem Papst zu dienen. Damit gehört die Schweizergarde zu den ältesten noch existierenden militärischen Verbänden. Während der Plünderung Roms am 6. Mai 1527 starben mehr als drei Viertel der Truppe (genauer 147 der insgesamt 189 Mann) bei der Deckung des Rückzugs von Papst Klemens VII. in die Engelsburg. Dieser Tag gilt noch heute als der Gedenktag der Schweizergarde, an dem jährlich die neuen Rekruten vereidigt werden. In der damaligen Zeit waren Gardeeinheiten aus Söldnern nicht ungewöhnlich. Besonders viele dieser Berufssoldaten kamen aus der - bis in das 19. Jahrhundert - recht armen und dazu bergigen Schweiz. Schweizer oder Schweitzer war eine allgemeine Bezeichnung für einen fremden Soldaten. Der König von Frankreich unterhielt z.B. die Einheit der "Cent-Suisses". Während der Regentschaft Maria Theresias diente von 1748 bis 1767 ein Kontingent von bis zu 450 Schweizergardisten als Garde in der Hofburg in Wien. Bis heute erinnern der Schweizerhof und das Schweizertor an diese Zeit. Seit 1976, als Papst Paul VI. die Nobelgarde, Palatingarde und Gendarmerie auflöste, ist die Schweizergarde die letzte der vormals 4 päpstlichen Garden. Schweizergarde heute Aufgaben Die Aufgabe der Schweizergarde ist nicht-militärisch; sie verteidigt nicht das Staatsterritorium (eine Aufgabe, die der italienischen Armee zukommt). Die Schweizergarde versieht vielmehr Ehrendienste (Audienzen, Besuche, Messen, Schildwache) und Sicherheitsdienste (Kontrolle, Ordnungsdienst, Wachdienst und Personenschutz). Gardisten Rekruten der Schweizergarde haben eine Reihe von Aufnahmebedingungen zu erfüllen. Sie müssen katholische Schweizer, zwischen 19 und 30 Jahren alt, mindestens 1,74 m groß und sportlich sein. Zusätzlich müssen sie einen einwandfreien Leumund besitzen, eine Mittel- oder Berufsschule sowie die Rekrutenschule der Schweizer Armee absolviert haben. Bis zum Rang eines Unteroffiziers dürfen sie nicht verheiratet sein. Wenn sie heiraten, wird ihnen eine Wohnung angeboten, deren Anzahl jedoch begrenzt ist. Nachdem sie mindestens zwei Jahre gedient haben, können sie ihren Dienst beenden, wobei ihnen die vatikanische Staatsangehörigkeit aberkannt wird. Während des Dienstes tragen die Gardisten entweder die blaue Alltagsuniform oder eine traditionelle blau-rot-gelb gemusterte Uniform, von der oft fälschlicherweise behauptet wird, dass sie von Michelangelo entworfen wurde. Richtig ist, dass die jetzige Uniform um den Anfang des 20. Jahrhunderts vom damaligen Kommandanten Jules Répond entworfen wurde. Sie soll eine Vereinfachung der alten Uniform gewesen sein. Bei repräsentativen Anlässen tragen sie zusätzlich als Kopfbedeckung einen eisernen Helm und entweder eine Hellebarde oder ein Zweihandschwert. Neben dieser traditionellen Ausrüstung steht der Schweizergarde aber auch modernstes Gerät zur Verfügung, um die Wachaufgaben im Vatikan wahrzunehmen. Seit dem Papstattentat im Jahr 1981 wurde der Personenschutz für den Papst erheblich verschärft. Mord am Kommandanten 1998 Am 4. Mai 1998 wurden Oberst Alois Estermann, der Kommandant der Schweizergarde, und seine venezolanische Frau Gladys Meza Romero vom Schweizergardisten Cédric Tornay ermordet. Letzterer brachte sich darauf in der Kommandantenwohnung um. Erst zehn Stunden davor hatte Papst Johannes Paul II. Estermann zum 31. Kommandanten der Schweizergarde gekürt. Estermann war derjenige gewesen, der sich beim Attentat auf den Papst 1981 vor ihn geworfen hatte. Auf Grund dieses Doppelmords wurden die Rekrutierungsvorschriften verschärft. Der Nachfolger von Alois Estermann war Pius Segmüller. Heutiger Kommandant ist Elmar Mäder. Rund um den Mord wurden unzählige Gerüchte verbreitet. Dass Estermann in den 1980er Jahren nach Presseberichten unter einem Decknamen für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR arbeitete, ist vom Leiter des Nachrichtendienstes der DDR, Markus Wolf, widerlegt worden. Ebenso falsch ist das Gerücht von einer Verbindung zu Opus Dei, oder sogar von einer homosexuellen Eifersuchtsaffäre. Der Vatikan publizierte eine Erklärung, wonach Tornay die Tat in einem Rachsuchtsanfall begangen hat, ausgelöst durch die Beförderung des bei ihm unbeliebten Offiziers, welcher ihm im Anschluss aufgrund schlechter Führung eine Auszeichnung verwehrte, welche Gardisten normalerweise im dritten Dienstjahr erhalten, den Benemerenti-Orden. Vereidigung Die Vereidigung der neuen Rekruten findet jährlich am 6. Mai (dem Jahrestag der Plünderung Roms) im Damasushof (italienisch: Cortile di San Damaso) statt. Der Kaplan der Garde spricht auf Deutsch folgenden Eid vor: Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst [Name des Papstes] und seinen rechtmäßigen Nachfolgern, und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, selbst mein Leben für sie hinzugeben. Ich übernehme dieselbe Verpflichtung gegenüber dem Heiligen Kollegium der Kardinäle während der Sedisvakanz des Apostolischen Stuhls. Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam. Ich schwöre, alles das zu beobachten, was die Ehre meines Standes von mir verlangt. Danach gehen die Rekruten einzeln zur Fahne der Garde vor, und schwören mit erhobener rechter Hand, bei denen drei Finger gespreizt sind, einem Gruß, der seit dem Rütlischwur Schweizer Tradition ist, außerdem die Trinität symbolisiert. Ich, Hellebardier [Name des Rekruten], schwöre, alles das, was mir soeben vorgelesen wurde, gewissenhaft und treu zu halten, so wahr mir Gott und seine Heiligen helfen. |
23. January 2006, 09:02 | #54 |
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23.01.1881: Uraufführung der Oper Eugen Onegin von Tschaikowski am Bolschoi-Theater
Die Oper Eugen Onegin wurde um 1878 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski geschrieben. Sie basiert auf dem gleichnamigen Versroman Eugen Onegin von Alexander Puschkin.
Eugen Onegin ist ein reicher Dandy aus der Großstadt, den eine Erbschaft aufs Land verschlägt. Dort trifft er die reiche Landbesitzerin Larina und ihre beiden Töchtern Olga und Tatjana. Olga verliebt sich in den Dichter Lenskij, einen Nachbarn und Freund Onegins. Bei einem Besuch gesteht Lenskij Olga seine Liebe. Gleichzeitig verliebt Tatjana sich in Onegin, der aber weist sie zurück. Einige Zeit später findet ein Ball statt, bei dem Onegin mit Olga tanzt. Aus Eifersucht fordert Lenski Onegin zum Duell heraus und wird dabei getötet. Jahre später trifft Onegin Tatjana wieder. Sie ist inzwischen die Frau des reichen Fürsten Gremin. Noch immer liebt sie Onegin, gibt ihm aber zu verstehen, dass sie Gremin treu bleiben wird. Bolschoi-Theater Das Bolschoi-Theater (russ. Großes Theater) in Moskau besteht seit dem Jahr 1776. Damals erhielt Fürst Peter Urussow vom Zaren das Alleinrecht, in Moskau Schau- und Singspiele aufzuführen. Die ersten Schauspieler waren Leibeigene des Fürsten. Die Aufführungen fanden zuerst noch in einem Privathaus statt, erst im Jahr 1780 entstand der Theaterbau am heutigen Standort. Das Bauwerk steht auf Holzpfählen in einem sumpfigen Teil des Moskauer Zentrums. Zuerst war das Theater nach der vorbei führenden Straße Petrowsky Theater benannt. Im 18. Jahrhundert wurden überwiegend Opern russischer Komponisten aufgeführt, aber auch Dramen und Ballette. Seit 1773 ist es die Heimat des Bolschoi Balletts. Ein Besuch des Bolschoi-Theaters gehört für jeden Moskautouristen zum Besichtigungsprogramm der Stadt. Eintrittskarten für die oberen Ränge sind bereits ab etwa acht Euro zu bekommen. Kartenhändler vor dem Eingang verkaufen die Karten jedoch zu weit überteuerten Preisen. Heute arbeiten dort etwa 900 Schauspieler, Tänzer, Sänger und Musiker. Die Stars sind meistens auf Tournee in aller Welt unterwegs und daher selten in Moskau anzutreffen. |
24. January 2006, 08:23 | #55 |
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24. Januar 1986: Voyager 2 erreicht Uranus
Voyager 2 ist eine Raumsonde der NASA die am 20. August 1977 vom Cape Canaveral mit einer Titan 3E-Centaur Rakete in den Weltraum geschossen wurde.
In den 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts stellten Astronomen fest, dass die großen Planeten unseres Sonnensystems (Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun) zum Ende der 70er Jahre in einer Konstellation stehen würden, in der sie mit einer einzigen Sonde nacheinander besucht werden könnten. Daraufhin wurden zwei Sonden gebaut, Voyager 1 und Voyager 2. Der ursprüngliche Name von Voyager 2 war Mariner 12. Voyager 1 startete 16 Tage später, nahm aber eine kürzere Laufbahn zum Jupiter, so dass die Nummerierung vermutlich aufgrund der geplanten Ankünfte zustande kam. Während Voyager 1 nach dem Passieren des Saturns die Ebene der Ekliptik verließ, setzte Voyager 2 seinen Flug zum Uranus und Neptun fort und erreichte damit das gesetzte Ziel. Die Sonde passierte den Jupiter am 9. Juli 1979, Saturn am 25. August 1981, Uranus am 24. Januar 1986 und Neptun schließlich im 25. August 1989. Die Sonde sammelte auf ihrem Flug viele Daten, die zum Verständnis unseres Sonnensystems beitrugen. Dabei wurden unter anderem 22 neue Monde, die Ringe des Jupiters und zwei weitere Ringe des Uranus entdeckt. Die Voyager 2-Mission zählt zu den erfolgreichsten Weltraumprojekten aller Zeiten. Die Sonde funktioniert immer noch und ist nach Voyager 1 und Pioneer 10 das am drittweitesten von der Erde entfernte von Menschen gebaute Objekt. Am 14. Oktober 2005 betrug die Entfernung zur Sonne 77.8 Astronomische Einheiten (AE). Prognosen gehen davon aus, dass die Sonde noch bis zum Jahr 2020 Daten zur Erde senden könnte, bevor dann die nukleare Energiequelle (Radioisotopengenerator) nicht mehr genügend Strom liefert, um kritische Systeme mit Energie zu versorgen. Wie die Schwestersonde trägt auch Voyager 2 eine goldene Platte namens Sounds of Earth mit sich, welche Bilder, Grußbotschaften, Musik und Geräusche der Erde beinhaltet. |
25. January 2006, 08:55 | #56 |
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25. Januar 1971 – Charles Manson wird w/div. Mordanstiftungen zum Tod verurteilt
Charles Milles Manson (* 12. November 1934 in Cincinnati, Ohio, USA) ist ein US-amerikanischer Musiker und zugleich exzentrischer Anführer der so genannten Manson Family, die in den 1970ern für zahlreiche Morde (Tate/LaBianca Murders) verantwortlich zeichnete. Manson, der keine der Taten selbst beging, verbüßt eine lebenslange Haftstrafe im Staatsgefängnis Corcoran (Kalifornien). Er genießt auch heute noch Kult-Status, sein Name ist in die US-amerikanische Alltagssprache als Synonym für das Böse eingegangen.
Leben Kindheit und Jugend Manson wurde 1934 als uneheliches Kind der sechzehnjährigen alkoholkranken Prostituierten Kathleen Maddox geboren. Die Mutter wanderte bald wegen Autodiebstahl ins Gefängnis, und Charles Manson wurde von einem Verwandten zum anderen geschoben. Zuerst lebte er bei seinen Großeltern, später bei seiner Tante und seinem Onkel, die ihn streng und religiös erzogen. Er konnte nicht besonders gut lesen oder schreiben, hatte allerdings ein ausgeprägtes rhetorisches Talent. Er verbrachte seine Jugend häufig in Erziehungsheimen und kam mit sechzehn Jahren zum ersten Mal in Haft, unter anderem wegen Diebstahls, Vergewaltigung und Zuhälterei. Wegen guter Führung wurde er drei Jahre später entlassen, lernte eine Kellnerin kennen, heiratete und zeugte einen Sohn, den er Charles Junior nannte. Er bekam zur Resozialisierung eine Anstellung als Parkplatzwächter. Diesen Job nutzte er allerdings, um Autos aufzubrechen und Autoradios sowie Ersatzteile zu verkaufen. Dafür musste er abermals ins Gefängnis, und seine Frau reichte die Scheidung ein. Im Gefängnis wurde der nur 1,63 Meter große Manson von seinen Mitgefangenen oft misshandelt, missbraucht und verprügelt. Als er einen seiner Peiniger mit einer Rasierklinge bedrohte, wurde er aufgrund seiner Brutalität in Einzelhaft gesteckt. Diese Zeit nutzte er u. a. um zu malen und Gitarre spielen zu lernen. Erwachsener 1967, im Alter von 32 Jahren, wurde er auf Bewährung aus der Haft entlassen. Er ging nach San Francisco und schloss sich dort einer Hippie-Kommune an, die als Musiker durch das Land tourte und in Country-Schuppen einige Konzerte gab. Bald jedoch gründete er seine eigene Kommune namens „The Manson Family“, bestehend aus etwa zwanzig Mädchen mit schwierigem sozialem Hintergrund, 18 bis 24 Jahre alt, zart und meistens rothaarig. Um seine Kommune zu finanzieren, nahm er hin und wieder einen zahlungskräftigen Mann auf, der eine Zeit lang bei der Familie leben durfte und nach Strich und Faden ausgenommen wurde. Manson hatte in dieser Zeit noch Ambitionen als Musiker, und er war auch nicht unbegabt. 1968 hatte Beach Boy Dennis Wilson zwei Anhalterinnen mitgenommen. Was er nicht wusste, war, dass sie Mitglieder in Mansons Gruppe waren. Sie machten Wilson mit Manson bekannt. Wilson liebte es, sich mit Manson über Musik zu unterhalten und mit ihm Gitarre zu spielen. Bald zog die gesamte Manson Family bei Wilson ein und lebte bei ihm. Wilson machte Manson mit dem Produzenten Terry Melcher bekannt, dem Sohn von Doris Day. Manson übergab Melcher ein Demoband und wurde von Melcher verspottet. Daraufhin erklärte sich Wilson bereit, ein Mastertape mit Manson zu produzieren. Einer von Mansons Songs, Cease to Exist, schaffte es 1969 unter dem Titel Never learned not to love als B-Seite auf eine Beach-Boys-Single. Wilson hatte Manson den Song für 100.000 Dollar abgekauft und einige Veränderungen daran vorgenommen. Als Manson schließlich noch mehr Geld von Wilson forderte, verließ Wilson die Family. Charles Manson zeigte ab diesem Zeitpunkt eine rassistische Philosophie und gründete eine Sekte. Er behauptete, 1969 würden die schwarzen Amerikaner durch einen Aufstand die Weißen besiegen, jedoch auf Grund der Natur ihrer Rasse unfähig sein, sich selbst zu führen. Deshalb würden sie ihn zu ihrem neuen Anführer wählen und zum Herrscher über die Welt machen. Er zog sich auf eine Ranch in ein Wüstengebiet vor Los Angeles zurück und verkündete, unter dem Tal des Todes sei eine Höhle zum Paradies, wo man sich vor den Unruhen verstecken könnte. Später würde man von Jesus und den Beatles, alle fünf als Engel, in die Seligkeit geführt werden. Den Chaos-Zustand der angeblich bevorstehenden Unruhen nannte Manson „Helter Skelter“ und bezog sich damit auf den gleichnamigen Beatles-Song, aus dem er diesbezüglich geheime Botschaften herauszuhören glaubte. Andere Quellen berichten, nach Kontaktaufnahme zu satanistischen Gemeinschaften hielt er sich für Jesus und Satan in einer Person oder für die Wiedergeburt von Aleister Crowley. Als die Unruhen 1969 doch nicht einsetzten, behauptete er, man müsse „den dummen Schwarzen zeigen, wie man Weiße tötet“. Um Aufmerksamkeit zu erregen, waren seine Ziele die Reichen und Berühmten in Bel Air. Sein erster Mordanschlag sollte vermutlich Terry Melcher gelten, jenem Mann, der seine Musik abgelehnt hatte. Mansons Mädchen bekamen von Charles den Auftrag, in Melchers Haus einzudringen und ihn zu töten. Was Manson jedoch nicht wusste, war, dass Melcher sein Haus bereits verlassen hatte und der Filmregisseur Roman Polański es mit seiner schwangeren Frau bewohnte. In jener Nacht war eine Party in Polańskis Haus im Gange. Die „Manson Familiy“ drang in das Haus ein und stand mit Küchenmessern bewaffnet plötzlich unter den Partygästen, die auf bestialische Weise umgebracht wurden. Im Drogenrausch stachen die Gangmitglieder (Susan Atkins, Patricia Krenwinkel angeführt von Charles „Tex” Watson) zunächst 37 Mal auf das ungeborene Baby in Sharon Tates Bauch ein, danach wurde sie mit mehreren Messerstichen qualvoll hingerichtet. Zwei weitere Gäste wurden am Hals mit einem Seil zusammen gebunden und erstickten langsam. Mit dem Blut von Sharon Tate schrieb Pat Krenwinkel das Wort PIG an die Haustür. Auch eine Tochter Hans Habes, Marina Elizabeth, soll in jener Nacht ermordet worden sein. Einen Tag später töteten sie zusammen mit Leslie Van Houten den Industriellen Leno LaBianca und seine Frau. Mit Blut wurden die Wörter Death to pigs und Rise an die Wände des Hauses geschrieben. Healter Skelter (falsch geschrieben von Helter Skelter) wurde an die Kühlschranktür geschmiert. Desweiteren wurde Leno LaBianca das Wort War in die Bauchdecke geritzt. In den nächsten Wochen wurden weitere Morde an den Reichen und Berühmten Hollywoods verübt; Manson prahlte auch damit, ein führendes Mitglied der Black Panthers ermordet zu haben. In Wirklichkeit hatte er, wie sich später heraustellte, einen schwarzen Drogendealer angeschossen. Die kurze Zeit später wegen Autodiebstahls verhaftete Susan Atkins wurde auffällig, als sie wie im Wahn mit ihrer Tat prahlte. Überdies führten die Zeugenaussagen der an den Mordanschlägen beteiligten Linda Kasabian zur Verhaftung Mansons und weiterer Sektenmitglieder seiner Family. Dass der erste Mordanschlag Terry Melcher treffen sollte, konnte niemals entkräftet werden. Als eine weitere mögliche Ursache für die Tate/LaBianca-Morde wird die Inhaftierung von „Familienmitglied“ Bobby Beausoleil angenommen. Beausoleil soll nach einem gescheiterten Meskalin-Deal den Musiklehrer Gary Hinman getötet haben. Susan Atkins und Charles Watson sollen hiernach die Morde inszeniert haben, um sie als Nachahmungstaten darzustellen. Manson ging darauf auch in seiner Verteidigungsrede ein, in der er sagte, dass dies alles nur aus Liebe für ihren zu Unrecht verurteilten „Bruder“ Robert Beausoleil geschehen wäre. Zeit in Haft Nach seiner Festnahme 1970 wurde er wegen Morden und Mordkomplotten am 25. Januar 1971 zunächst zum Tode verurteilt. Ein Jahr später wurde die Todesstrafe in Kalifornien vorübergehend abgeschafft und Mansons Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Die von Manson zum Mord angestifteten Personen demonstrierten bis zum Schluss ihre Hörigkeit ihm gegenüber, indem sie ausschließlich sich selbst bezichtigten, für die Morde verantwortlich zu sein. Einer ihrer Verteidiger wurde noch während des Verfahrens von Manson-Anhängern umgebracht. Auch nach der Verhaftung der führenden Mitglieder geschahen weitere Mordanschläge und Mordverdächtigungen. So versuchte 1975 Lynette Fromme, den Präsidenten der USA, Gerald Ford, umzubringen. Später gab Manson an, dass ihn das „White Album“ der Beatles zu diesen Taten inspiriert hatte, da er glaubte, aus den Songs unterschwellige Botschaften herausgehört zu haben. Ein Bekannter von Manson gab einst an, dass Manson sich in den 1950er Jahren als Testperson für LSD dem Militär zur Verfügung gestellt hatte. Manson sitzt seit 1971 im Gefängnis, jegliche Gnadengesuche wurden bislang abgelehnt. Alle bis auf zwei Frauen haben sich in den letzten Jahren von Manson losgesagt bzw. haben gegen ihn ausgesagt. Nur eben besagte zwei Frauen halten auch heute noch zu Manson. Mythos Manson Um Charles Manson ist in den letzten dreißig Jahren ein regelrechter Kult entstanden. Die Liste Manson-bezogener Medien ist lang. So gibt es unter anderem T-Shirts, Poster, Anstecker und Aufnäher. Es existieren etliche Bücher und andere Printmedien, die zum Teil von zweifelhafter Herkunft sind. Dasselbe gilt auch für diverse Veröffentlichungen aus dem Audio- und Videobereich sowie etlichen Internetpräsenzen, wobei hier der Bereich von naiver, kultartiger Verehrung bis hin zum Versuch einer ernsthaften Dokumentation der Geschehnisse um Manson variiert. Es existieren sowohl Tonträger mit Material vor seiner Inhaftierung, als auch Aufnahmen, die in Haftanstalten aufgenommen wurden. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Musik oder Interviews auf nicht lizenzierten Tonträgern. Einen nahezu ikonenartigen Status erreichte das Cover des Life-Magazine vom 19. Dezember 1969 und wurde zu einer Art "Markenzeichen" für oben genannte Manson-Devotionalien. Manson hält zudem den Rekord, jener Haftgefangene zu sein, der die meisten E-Mails, Briefe und Grußkarten bekommt. 1993 veröffentlichten die Guns N' Roses einen Charles-Manson-Song auf einem ihrer Alben (The Spaghetti Incident / Look at your Game Girl). Schock-Rocker Marilyn Manson hat Charles Mansons Namen angenommen, allerdings nicht, um seine Verehrung auszudrücken, sondern um zwei Extreme US-amerikanischer Popularität, Marilyn Monroe und Charles Manson, in einem Namen zusammenzufassen, um z. B. den Irrsinn und die Tragik des Starkults hervorzuheben, der beiden Geschichten anhaftet. Auch er veröffentlichte ein Lied von Charles Manson (My Monkey) auf seinem Album Portrait of An American Family. Auch System of A Down zeigen sich zum Teil von Charles Manson inspiriert, z.B. mit dem Song ATWA auf dem Album Toxicity. Literatur Vincent Bugliosi: Helter Skelter. The true story of the Manson murders. Arrow, London 1992, ISBN 0-09-997500-9 (Eine sehr umfangreiche, chronologische Beschreibung des Falles aus der Sicht des Staatsanwaltes Vincent Bugliosi, dem es, dank einigen peinlichen Pannen der Polizei, nur schwer gelang, Manson auch wirklich aus dem Verkehr zu ziehen. Das Buch ist äußerst interessant, bedarf aber stellenweise einer gewissen Portion Durchhaltewillens und einigermassen fundierte Englischkenntnisse.) Ed Sanders: The Family. Die Geschichte von Charles Manson. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19644-1 (Ed Sanders war Ende der sechziger Jahre einer der intellektuellen Wortführer der amerikanischen Subkultur. Er spielte unter anderem auch in der Gruppe „Fugs“. Nach den spektakulären Verbrechen 1969 setzte sich Ed Sanders auf die Spuren der Family. Er recherchierte über zwei Jahre und veröffentlichte sein gesamtes Material in diesem Buch. In den achtziger Jahre nahm er seine Recherchen noch einmal auf und verfolgte was aus den Mitgliedern der Family geworden ist.) Charles Watson: Bekenntnisse eines Mörders. Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1988, ISBN 3-7751-1316-9 (Charles Watson war der Anführer der Mordbande, die von Charles Manson losgeschickt wurde. In diesem Buch beschreibt er die Geschichte aus seiner Sicht, nachdem er zum christlichen Glauben gekommen ist.) Carol Greene: Der Fall Charles Manson. Mörder aus der Retorte. Böttiger, Wiesbaden-Nordenstadt 1992, ISBN 3-925725-13-X (Carol Greene entwirft die These, dass der Massenmörder Manson und seine Family das gewollte Produkt soziologischer Verhaltensexperimente waren. Die Autorin, eine amerikanische Reporterin, stützt ihre These auf eine Auswertung zahlreicher Verhaltensexperimente an Tieren und menschlichen Versuchspersonen, welche parallel mit den berüchtigten Drogenexerimenten der CIA, dem MK-Ultra-Projekt durchgeführt wurden.) |
26. January 2006, 09:28 | #57 |
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26. Januar 1915: Der Rocky-Mountain-Nationalpark wird gegründet
Der US-amerikanische Rocky-Mountains-Nationalpark befindet sich nordwestlich von Boulder in Colorado. Der Park wird das gesamte Jahr hindurch gerne besucht wegen seiner spektakulären Ausblicke auf die Rocky Mountains sowie der wilden Tiere und der Natur im Allgemeinen. Es laufen viele Wanderwege durch den Park und Campingplätze sind ebenfalls vorhanden. Durch das Gebiet des Nationalparks laufen die kontinentale Wasserscheide und der Colorado.
Lage Die Parkverwaltung befindet sich in Estes Park im Larimer County, welches im Nord-Westen (am Osteingang) des Parkes befindet. Im Süden schließt sich der Park an die Stadt Grand Lake im Grand County an. Die Stadt liegt an dem Ihr den Namen gebenden Grand Lake, der im Winter für Schneemobil Rennen, und im Sommer als Anglerparadies gilt. Teile des Grand County können nur durch den Park selber erreicht werden. Geschichte Der Rocky-Mountains-Nationalpark wurde am 26. Januar 1915 unter Präsident Woodrow Wilson gegründet, nachdem sich der Naturschützer Enos Mills (*1870) jahrelang für einen solchen Nationalpark eingesetzt hatte. Der Besuch des Parks Besucherzentren gibt es in der Nähe eines jeden Eingangs. Interessante Orte Trail Ridge Road Alpine Visitor's Center Bear Lake Chasm Lake Long's Peak |
27. January 2006, 08:33 | #58 |
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27. Januar 1756: Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart, vollständiger Name: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart (* 27. Januar 1756 in Salzburg; † 5. Dezember 1791 in Wien) war ein Komponist der Wiener Klassik. Teile seines umfangreichen Werks genießen weltweite Popularität und gehören zum Standardrepertoire der Klassik. Er selbst nannte sich meist Wolfgang Amadé Mozart.
Wolfgang Amadeus wurde am 27. Januar 1756 um acht Uhr abends in der Stadt Salzburg in der Getreidegasse 9 in einer Dreizimmerwohnung eines Mehrfamilienhauses (Hagenauer Haus) geboren. Seine Eltern, aus beruflichen Gründen in das kirchliche Fürstentum Salzburg gezogen, waren der aus Augsburg stammende fürstbischöfliche Vizekapellmeister und Hofkomponist Leopold Mozart und die aus St. Gilgen stammende Anna Maria Pertl. Schon am Vormittag nach seiner Geburt wurde ihr Sohn im Dom von Salzburg auf die Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Der Rufname war Wolfgang (Wolferl). Bereits im Alter von vier Jahren erhielten er und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna Walburga Ignatia, genannt „Nannerl“, vom Vater den ersten Musik- und allgemein bildenden Unterricht (Klavier, Violine und Komposition). Schon 1761 zeichnete Vater Mozart ein Andante und ein Allegro als des "Wolfgangerl Compositiones" auf, denen ein Allegro und ein Menuetto folgten (datiert auf den 11. bzw. 16. Dezember 1761. Das fälschlicherweise immer wieder erste Komposition genannte Menuett G-Dur mit einem Menuett C-Dur als Trio KV 1 entstand vermutlich erst 1764). Auch Mozarts Begabung im Klavier- und Violinspiel trat schnell hervor. 1762 folgten seine ersten Auftritte. Weiteres Leben Zu Mozarts Vornamen Am 28. Januar 1756 – einen Tag nach seiner Geburt – wurde Mozart auf die Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Der erste und letzte der genannten Vornamen verweisen auf den Taufpaten Joannes Theophilus Pergmayr, Senator et Mercator Civicus, der mittlere indes auf Mozarts Großvater Wolfgang Nicolaus Pertl und damit letztlich auf den Heiligen Wolfgang, den Schutzpatron Oberösterreichs und Namensgeber des Sees, an dem die Familie Pertl lebte. Das griechische Theophilus („Gottlieb“) hat Mozart später in seine lateinische Entsprechung Amadeus bzw. französierend Amadé übersetzt. Sein Rufname war zeitlebens Wolfgang, als Erwachsener unterschrieb er zumeist als Wolfgang Amadé. Amadeus nannte er sich nur im Scherz. Die Namensform Wolfgang Amadeus wurde erst im 20. Jahrhundert von Rundfunkanstalten und Plattenfirmen weltweit durchgesetzt. In Umlauf gebracht hat sie der Dichter E.T.A. Hoffmann, der sich aus Bewunderung für Mozart Ernst Theodor Amadeus Hoffmann nannte. |
30. January 2006, 08:38 | #59 |
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28. Januar 1936: Die Niagarafälle frieren zu
Die Niagarafälle sind Wasserfälle an der Grenze zwischen dem amerikanischen Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario. Niagara Falls, wie die Fälle im Englischen heißen, ist auch der Name der beiden Städte Niagara Falls, New York und Niagara Falls, Ontario, in deren Zentrum sich die Fälle befinden.
Der den Eriesee mit dem Ontariosee verbindende Niagara River stürzt 58 Meter in die Tiefe, wobei die Fälle durch die oben gelegene Insel Goat Island (Ziegeninsel) in zwei Teile gespalten werden. Die US-amerikanische Hälfte hat eine Kantenlänge von 363 m, die kanadische eine von 792 m. Das Wasser des US-amerikanischen Teils fällt nach 21 m auf eine Schutthalde, die bei einem Felssturz 1954 entstand. Der kanadische Teil (Horseshoe, deutsch Hufeisen) hat eine freie Fallhöhe von 52 m. Der Wasserdurchfluss beträgt, je nach Jahreszeit, zwischen 2.832 und 5.720 m³/s, durchschnittlich 4.200 m³/s (ungefähr das Doppelte des Rhein-Abflusses). Schiffe umfahren die Fälle durch den 12 km westlich liegenden, 43,4 km langen Welland Canal bei St. Catharines, die größere Schwesterstadt von Niagara Falls. Vor 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit schmolzen die letzten großen Gletscher in diesem Gebiet und brachten den Eriesee zum Überlaufen. Die Schmelzwasser bildeten den Fluss Niagara, der sich über die Klippen des Niagara Escarpment in den Ontariosee ergoss. Das Niagara Escarpment besitzt dabei eine geologische Besonderheit: unter dem harten Dolomitgestein der Oberfläche befindet sich weiches Schiefergestein. Die Wassermassen am Fuß der Fälle erodieren dieses weiche Schiefergestein, bis sich der Überhang aus hartem Dolomit nicht mehr hält und in das Flussbett stürzt. Da es sich dabei um ca. 1,8 Meter pro Jahr handelt, haben sich die Fälle seit ihrer Entstehung auf diese Weise bereits über elf Kilometer dem Eriesee genähert. Durch teilweise Umleitung des Flusses zu einige Kilometer entfernten Wasserkraftwerken werden die herunterstürzenden Wassermengen reduziert, so dass die Besucher nicht in den vollen Genuss der Fälle kommen. Durch die Wasserentnahme für die Kraftwerke hat sich die Wucht der Fälle drastisch vermindert und dadurch die Erosion verlangsamt. Im Januar 1936 froren die Niagarafälle aufgrund einer extremen Kältewelle ein und bildeten einen mehrere hundert Meter breiten Eisvorhang. Im Juni 1969 wurde der US-amerikanische Teil für fünf Monate trockengelegt und einer geologischen Untersuchung unterzogen. Die Idee, die 1954 entstandene Schutthalde zu beseitigen, wurde aus Kostengründen aufgegeben. Befahrungen Zahlreiche Befahrungen der Wasserfälle sind bisher geschehen. Zum Beispiel in gepolsterten Tonnen oder Booten stürzten sich Wagemutige die Fälle hinunter. Etwa jeder zweite Versuch endet tödlich. Befahrungsversuche sind eine Straftat und werden mit hohen Geldbußen geahndet. Im Jahr 1960 ging oberhalb der Fälle ein Kind mit Rettungsweste über Bord eines Bootes und stürzte die Fälle hinunter. Es überlebte den Fall. Sein Vater, der ebenfalls über Bord gegangen war überlebte diesen schrecklichen Sturz jedoch nicht. Seine Schwester wurde oberhalb der Fälle aus dem Wasser des Niagara River geborgen. Im Oktober 2003 stürzte sich ein wahrscheinlich lebensmüder Mann die Horseshoe Falls hinunter und überlebte leichtverletzt diese Aktion. Er war der erste bekannte Mensch, der ohne Hilfsmittel die Fälle überlebte. Tourismus Die Niagarafälle wurden im Jahr 1800 touristisch erschlossen. Im Jahre 1885 deklarierte der Bundesstaat New York die Niagarafälle als Naturpark, die Kanadier folgten ein Jahr später. Weiteres |
30. January 2006, 08:45 | #60 |
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29. Januar 1886: Carl Friedrich Benz erhält das Patent auf benzinbetr. Fahrzeuge
Carl Friedrich Benz (Karl Friedrich Michael Benz) (* 25. November 1844 in Karlsruhe; † 4. April 1929 in Ladenburg) war ein deutscher Ingenieur und Automobilpionier.
Leben Benz wurde am 25. November 1844 als Karl Friedrich Michael Vaillant im heutigen Karlsruher Stadtteil Mühlburg geboren. Ein Jahr nach seiner Geburt heiratete seine Mutter Josephine Vaillant den Vater Johann Georg Benz. Der Lokomotivführer starb 1846, ein Jahr nach der Hochzeit. Danach war sein Name Karl Friedrich Michael Benz, den er später in Carl Friedrich Benz änderte. Ab 1853 besucht er das naturwissenschaftlich orientierte Lyzeum in Karlsruhe. Mit 15 Jahren besteht Carl Friedrich am 30. September 1860 die Aufnahmeprüfung an der Polytechnischen Hochschule (später Technische Hochschule) in Karlsruhe. Nach vier Jahren beendet er am 9. Juli 1864 mit Erfolg sein Studium. Am 20. Juli 1872 heiratet er Bertha Ringer. Der deutsche Maschinenbauingenieur wurde zum Pionier der Automobilindustrie. Am 25. November 1914 verleiht die Technische Hochschule Karlsruhe Carl Friedrich Benz den Ehrendoktortitel. Benz stirbt am 4. April 1929 im Alter von 84 Jahren in Ladenburg an den Folgen eines Bronchialkatarrhs (Entzündung der Bronchien). Technische Leistungen 1878/79 entwickelte Benz einen verdichtungslosen Zweitakt-Verbrennungsmotor und später einen leichten Viertaktmotor. Benz entwickelte den Differentialantrieb und andere Kraftfahrzeugelemente wie die Achsschenkellenkung, die Zündkerzen, die Kupplung, den Vergaser, den Kühler mit Wasser und die Gangschaltung. 1885 baute er das erste „Automobil“, ein dreirädriges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und elektrischer Zündung, das 1886 erstmals in Mannheim fuhr. Es hatte 0,8 PS (0,6 kW), die Höchstgeschwindigkeit betrug 16 km/h. Damit gilt er als der Erfinder des modernen Automobils. Am 29. Januar 1886 schrieb Carl Friedrich Benz Industriegeschichte, indem er beim Reichspatentamt unter der Nummer 37435 dieses Fahrzeug zum Patent anmeldete. In der Öffentlichkeit erntete Carl Benz für seine Arbeit viel Spott. Es wurde als „ein Wagen ohne Pferde“ belächelt. Andererseits meinte der Generalanzeiger der Stadt Mannheim im September 1886, „dass dieses Fuhrwerk eine gute Zukunft haben wird“, weil es „ohne viele Umstände in Gebrauch gesetzt werden kann und weil es, bei möglichster Schnelligkeit, das billigste Beförderungsmittel für Geschäftsreisende, eventuell auch für Touristen werden wird“. Carl Friedrich Benz sah dies ähnlich und verbesserte seine Fahrzeuge stetig. Seine Frau Bertha Benz unternahm im Jahr 1888 die erste Fernfahrt von Mannheim nach Pforzheim. Diese Fahrt wird als Gedächtnisfahrt regelmäßig mit Oldtimern wiederholt. 1888 wurde das neuartige Gefährt („Vollständiger Ersatz für Wagen mit Pferden!“) durch die Teilnahme an der Münchner „Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung“ zwar über die Grenzen Deutschlands bekannt, doch die möglichen Käufer blieben skeptisch. Die Verbreitung des Automobils begann dann in Frankreich, das die besten Straßen hatte. 1889 wurden die neuen Benz-Modelle auf der Pariser Weltausstellung gezeigt. Firmen von Carl Benz Benz gründete 1871 die Eisengießerei und mechanische Werkstätte, die er später in Fabrik für Maschinen zur Blechbearbeitung umbenannte. Die kostspieligen Entwicklungsarbeiten hatten dazu geführt, dass die Hausbank 1882 die Umwandlung seiner Firma in eine Aktiengesellschaft verlangte, wobei auch der Namen in Gasmotorenfabrik in Mannheim geändert wurde. Im Aufsichtsrat fand der Konstrukteur wenig Verständnis für seine Visionen. Benz verließ deshalb das Unternehmen und gründete 1883 eine neue Firma, die „Benz & Cie., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“ (seit 1899 Aktiengesellschaft), die um 1900 die größte Automobilfabrik der Welt war. 1903 schied Benz aus dem aktiven Dienst aus. Er gründete 1906 mit seinen Söhnen in Ladenburg die Firma Carl Benz Söhne, die sich auf den Fahrzeugbau spezialisierte. 1926 vereinigten sich die Firmen „Benz & Cie., Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim“ und „Daimler-Motoren-Gesellschaft“ zur „Daimler-Benz AG“. Den Konstrukteur Gottlieb Daimler, der zusammen mit seinem Freund Wilhelm Maybach 1885 in Cannstatt den Reitwagen, das erste Motorrad (mit Stützrädern), fahren ließ und 1900 starb, hat Benz nie persönlich kennengelernt. Weiteres |
30. January 2006, 08:51 | #61 |
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30. Januar 1972: Blutsonntag Nordirland - proirische Demonstranten werden erschossen
Als Blutsonntag (englisch: Bloody Sunday) wird in Nordirland der 30. Januar 1972 bezeichnet. An diesem Tag wurden in der nordirischen Stadt Derry bei einer Demonstration gegen die Internment-Politik der britischen Regierung 13 Menschen von britischen Fallschirmjägern erschossen. 15 Menschen wurden verletzt. Am 16. Juni 1972 ist einer von ihnen an den Verletzungen gestorben. Ein Mural erinnert an die 14 Todesopfer des Bloody Sunday.
Nach Angaben der Armee wurde aus Reihen der Demonstranten das Feuer auf die Soldaten eröffnet, welche dieses erwiderten. Allerdings steht dies in deutlichem Widerspruch zu Aussagen von Teilnehmern des Protestzuges sowie zu der Tatsache, dass kein Soldat verletzt, viele Demonstranten aber von hinten getroffen wurden. Unklar ist bis heute, welche Rolle den Fallschirmjägern, die für eine polizeiliche Absicherung des Zuges nicht ausgebildet waren, vom Militär an diesem Tage zugedacht war. Lange Zeit wurde dem ehemaligen IRA-Mitglied und heutigem Politiker der Partei Sinn Féin Martin McGuiness die Aussage zugeschrieben, er selbst habe am Bloody Sunday den ersten Schuss abgegeben. Diese Behauptung wurde aber von ihm stets bestritten und ist wohl kaum zutreffend. Eine erste Untersuchung des Vorfalls durch Lord Widgery entlastete die Armeeführung und die beteiligten Soldaten. Da allerdings starke Zweifel an der Neutralität der Untersuchungskommission bestanden, wurde dieses Ergebnis von den meisten irischen Beobachtern abgelehnt. Der Name Widgery sowie der Ort Coleraine, an dem die Untersuchung stattfand, sind daher in Nordirland zu Synonymen für britische Lügen geworden. Im Januar 1998 kündigte Premierminister Tony Blair eine neue Untersuchung unter Lord Saville an, die bis heute andauert. In Folge des Blutsonntags verschärfte sich der Nordirlandkonflikt, die IRA verübte mehrere Anschläge als Racheakte. Nach Bekanntwerden der Ereignisse stürmte eine wütende Menge die britische Botschaft in Dublin und brannte sie bis auf die Grundmauern nieder. Etliche Lieder setzten sich mit diesem Ereignis auseinander, unter anderen Sunday Bloody Sunday der irischen Popgruppe U2, Sunday Bloody Sunday und The Luck of the Irish von John Lennon, Give Ireland back to the Irish von Paul McCartney oder ein Lied Bloody Sunday der irischen Gruppe Cruachan. Paul Greengrass (Regie und Drehbuch) verarbeitete die Ereignisse des 30. Januar 1972 in dem Film Bloody Sunday, der 2002 mit dem Filmpreis Goldener Bär ausgezeichnet wurde. |
31. January 2006, 08:42 | #62 |
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31. Januar 1606: Hinrichtung von Guy Fawkes
Guy Fawkes (auch Faux, Faukes oder Guido Fawkes; * 13. April 1570 in Stonegate, York; † 31. Januar 1606 in London) war ein englisch-katholischer Offizier, der 1605 ein Attentat auf den englischen König James I. unternahm.
Leben und Bedeutung Guy Fawkes, einziger Sohn von Edward Fawkes und seiner Ehefrau Edith Blake, wurde in Stonegate, Grafschaft York, geboren und in der Kirche St. Michael-le-Belfry getauft. Nach dem Besuch der St. Peter's School, konvertierte er im Alter von 16 Jahren zum Katholizismus. Fawkes diente viele Jahre lang als Soldat und erlangte dabei Kenntnisse im Umgang mit Sprengstoff. 1583 verdingte er sich in der Armee des Erzherzogs Albrecht VII. von Österreich in den Niederlanden und kämpfte dort gegen die Protestanten im so genannten Achtzigjährigen Krieg. 1596 war er bei der Belagerung und Einnahme von Calais beteiligt. Bis 1602 war er jedoch noch nicht über den Rang eines Fähnrichs hinausgekommen. Guy Fawkes, Robert Catesby und seine Mitverschwörer versuchten am 5. November 1605 aus politischen Gründen, das englische Parlament im Palast von Westminster in London in die Luft zu sprengen. Dafür hatte er bereits 36 Fässer mit mehr als zwei Tonnen von Schwarzpulver in den Kellern der Gebäude deponiert (daher auch die englische Bezeichnung Gun Powder Plot für das Attentat). Fawkes plante, mit diesem Anschlag König James I. samt Familie, alle Parlamentsmitglieder, alle Bischöfe des Landes und den Großteil des Hochadels zu töten sowie einige politische Gefangene aus dem Tower von London zu befreien. Einer der Mitverschwörer schrieb einen Warnbrief an Lord Monteagle, der bei ihm am 26. Oktober einging. Die Verschwörer bekamen Kenntnis von dem Warnbrief, ließen sich jedoch von ihrem Vorhaben nicht abbringen, nachdem Fawkes versichert hatte, dass der Sprengstoff nicht berührt worden sei. Guy Fawkes und der eingelagerte Sprengstoff wurden dann vom Friedensrichter Thomas Knyvet am Morgen des 5. November bei einer Inspektion der Keller unter dem Parlament entdeckt. Unter der Folter bekannte der in den Tower gebrachte Fawkes sein Verbrechen und nannte auch seine Mitverschwörer, die am 30. Januar 1606 durch Hängen, Ausweiden und Vierteilen hingerichtet wurden. Einen Tag später wurde auch Guy Fawkes gehängt. Bis heute ist in Großbritannien dieses Attentat nicht vergessen. Man feiert dieses Ereignis jedes Jahr am 5. November unter dem Namen "Bonfire Night" mit einem Straßenumzug, bei dem eine Guy-Fawkes-Puppe verbrannt wird und Feuerwerke entzündet werden. Guy Fawkes wurde auch 2005 noch in der Liste der "100 wichtigsten Briten" aufgeführt und ist auch in der Popkultur lebendig geblieben: Der britische Autor Alan Moore griff die Figur literarisch wieder auf, indem er den Protagonisten seiner erfolgreichen dystopischen Graphic Novel V wie Vendetta (1988) als Guy Fawkes verkleidet agieren ließ. |
1. February 2006, 08:51 | #63 |
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01. Februar 1945: Die erste Single mit 45 Umdrehungen pro Minute wird veröffentlicht
Eine Schallplatte ist eine runde, meist schwarze Scheibe, auf der Ton analog aufgezeichnet ist. Die Schallsignale sind in einer spiralförmigen, zum Mittelpunkt der Platte verlaufenden Rille gespeichert, deren Auslenkung der Schallamplitude entspricht. Üblicherweise wird sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Schallplatte aufgezeichnet. Bei der Aufzeichnung werden aus physikalischen Gründen die Höhen angehoben (Preemphasis) und die Tiefen abgeschwächt, bei der Wiedergabe muss der Frequenzgang wieder rückentzerrt werden.Dazu gibt es eine genormte Kennlinie nach RIAA. Zum Entzerren verwendet man einen Entzerrvorverstärker oder einen speziellen Tonabnehmer. Kristallabtastsysteme benötigen keinen zusätzlichen Entzerrvorverstärker, da sie den Frequenzgang durch ihre physikalischen Eigenschaften von sich aus entzerren.
Technische Daten Die Schallspeicherung erfolgt mechanisch durch Aufzeichnen des Schalls in einer spiralförmigen Rille und gehört zu den Nadeltonverfahren. Die Aufzeichnung des Signales erfolgt durch Eingravieren in eine Platte mit einem Schneidstichel. Zur Wiedergabe können unterschiedliche mechanische oder elektrische Tonabnehmersysteme verwendet werden. Die technischen Eigenschaften der Schallplatte in der heute verwendeten Form sind in den DIN-Normen DIN45536, DIN45537, DIN45546 und DIN45547 festgelegt. Formate Die technische Ausführung der Schallplatte ist während ihrer Entwicklung ständig verändert worden, um Spieldauer, Frequenzgang und Haltbarkeit weiter zu verbessern. Neben diversen Sonderformaten haben sich einige Formate als Standard etablieren können. Die folgenden Formate sind bei gegenwärtigen Veröffentlichungen anzutreffen: Single (7"): Durchmesser: 7" (ca. 17,7cm), großes Mittelloch (ca.38mm), Abspieldrehzahl: 45UPM, Spieldauer ca. 4 min/Seite (ein Track/Seite). Single (10")urchmesser: 10" (ca. 25,4cm), kleines (7mm) Mittelloch , Abspieldrehzahl: 45UPM. Das 10"-Singleformat wird nur noch sehr selten für neue Veröffentlichungen gewählt. Maxi-Single (12"): Durchmesser: 12" (ca. 30cm), kleines (7mm) Mittelloch, Abspieldrehzahl: 45UPM, Spieldauer bis ca. 16min/Seite (ein bis zwei Tracks/Seite). Dieses, als Maxi-Single entwickelte Format wird häufig auch für EPs verwendet. Longplayer (LP): Durchmesser: 12" (ca. 30cm), kleines (7mm) Mittelloch, Abspieldrehzahl: 33 1/3UPM, Spieldauer bis ca. 40 min/Seite. Die angegebenen Spielzeiten sind lediglich grobe Richtwerte, da die tatsächliche Spielzeit von der Aussteuerung der Aufzeichnung abhängt. Weiteres |
2. February 2006, 09:43 | #64 |
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02. Februar 1913: Das New Yorker Grand Central Terminal wird eingeweiht
Das Grand Central Terminal (oft auch Grand Central Station genannt) ist ein Bahnhof in Manhattan in New York, USA. Er liegt an der Ecke 42. Straße und Park Avenue. Gegenwärtig enden dort die Pendlerzüge der Metro North in Richtung Westchester County, Putnam County, Dutchess County, Fairfield County und New Haven County.
Das Grand Central Terminal wurde am 2. Februar 1913 als Kopfbahnhof eingeweiht und ist seitdem der größte Bahnhof der Welt - er verfügt über 44 Bahnsteige, an denen 67 Gleise enden. Der Bahnhof liegt auf zwei Ebenen, 41 Gleise enden auf der oberen, 26 auf der unteren Ebene. Geschichte An derselben Stelle standen zuvor schon drei Gebäude, die dieselbe Funktion erfüllten: Grand Central Depot Das Grand Central Depot wurde 1871 fertiggestellt. Es wurde zu dem Zweck gebaut, hier die Züge der New York Central and Hudson River Railroad, der Harlem River Railroad, und der New Haven Railroad an einem gemeinsamen Bahnhof enden zu lassen. Das Hauptgebäude, das neben den Passagierfunktionen auch Büros der Eisenbahngesellschaften beherbergte hatte "L"-Form. Die Gleishalle, nördlich und östlich des Hauptgebäudes gelegen, wartete mit zwei, für den amerikanischen Kontinent bis dahin unüblichen Neuheiten auf: die Bahnsteige waren auf die Einstiegshöhe der Waggons angehoben und ein Dachgewölbe überspannte alle Gleise. Grand Central Station Zwischen 1899 und 1900 wurde das Hauptgebäude weitgehend umgestaltet: man stockte es von drei auf sechs Geschosse auf und versah es mit einer neuen Fassadengestaltung. Nur die Gleishalle blieb in ihrer ursprünglichen Form bestehen. Die Gleise, die zuvor noch bis zur 42ten Straße nach Süden reichten, wurden verkürzt und das Gleisfeld umgestaltet, um Stauungen der Züge zu verringern und die Umlaufzeiten zu verkürzen. Das umgestaltete Gebäude wurde im Jahr 1900 in Grand Central Station umbenannt. Grand Central Terminal Zwischen 1903 und 1913 wurde das gesamte Gebäude in Abschnitten niedergelegt und durch das gegenwärtige, mehrstöckige Grand Central Terminal ersetzt. Die Architekten Warren & Wetmore und Reed & Stern gestalteten es im Jugendstil neu, Gleichzeitig mit dem Neubau des Empfangsgebäudes wurden die drei dort endenden Eisenbahnlinien elektrifiziert. Die gigantische Eisenbahn-Kathedrale wurde schnell zu einem der bekanntesten Gebäude New Yorks. Mehr als 500.000 Menschen frequentieren den Bahnhof täglich und machen ihn dadurch zum meistbesuchten Gebäude der Stadt. Sehenswert ist die riesige Haupthalle mit der dunkelblauen Deckenausmalung, die einen Sternenhimmel darstellt. 1978 sollte das Gebäude abgerissen werden, auf Beschluss des obersten US-Gerichts blieb es aber erhalten und wurde anschließend renoviert. Das Gebäude ist im Besitz des Unternehmens American Premier Underwriters (vormals Penn Central Company), welche es an die New York Metropolitan Transportation Agency für 110 Jahre vermietet hat. |
3. February 2006, 08:32 | #65 |
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03. Februar 1959: The Day the music died
Die Bezeichnung The Day The Music Died (Der Tag an dem die Musik starb) bezieht sich auf ein Ereignis vom 3. Februar 1959.
Am 2. Februar charterte Buddy Holly eine Beechcraft Bonanza, um mit seiner damaligen Begleitband, den Crickets (bestehend aus Tommy Allsup and Waylon Jennings), nach Fargo (North Dakota) zu kommen, wo ein weiterer Auftritt auf sie wartete. Auf Grund einer Grippe wollte Jiles Perry Richardson (The Big Bopper) nicht mit dem Bus fahren, und so kam es, dass er Jennings' Ticket bekam. Ritchie Valens wollte den Sitzplatz von Tommy Allsup, da er noch nie in den Genuss kam, mit einem so kleinen Flugzeug zu reisen. Sie warfen eine Münze und Valens gewann. Früh am Morgen, im Anschluss an das Konzert in Clear Lake (Iowa), startete die Beechcraft am Flugfeld während eines Schneesturms. Einige Minuten später stürzte sie im US-Bundesstaat Iowa über einem Getreidefeld ab. Der Pilot Roger Peterson, sowie die drei Legenden des Rock'n'Rolls Holly, Richardson und Valens kamen dabei ums Leben. Das Lied American Pie von Don McLean aus dem Jahre 1971 bezieht sich mit einigen Textstellen auf diesen Tag, die Phrase The Day The Music Died kommt selbst auch in dem Song vor. 1988 errichtete der Fan Ken Paquette ein stählernes Monument an der Absturzstelle - bestehend aus einer Gitarre und drei Schallplatten, die jeweils den Namen eines der drei Künstler tragen. Ein ähnliches Denkmal wurde von ihm in der Nähe des Riverside Ballroom in Green Bay, Wisconsin geschaffen, das am 17. Juli 2003 enthüllt wurde. American Pie ist ein Lied von Don McLean. Aufgenommen wurde es 1971 und es wurde noch im selben Jahr auf dem Album American Pie veröffentlicht. Das Lied erreichte 1972 den ersten Platz in den US-amerikanischen Singlecharts. Es ist eine Geschichte des Rock 'n' Roll, die mit Anspielungen gespickt ist. Inspiriert wurde Don McLean durch den tragischen Tod von Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper, die alle im Jahr 1959 bei einem Flugzeugabsturz starben. McLean widmete das Album American Pie Buddy Holly, jedoch wird keiner der verstorbenen Sänger im Lied namentlich erwähnt. Don McLean hat sich sein Leben lang nur zweimal zu seinem Text geäußert. Beim ersten Mal sagte er: „Es bedeutet, dass ich nie wieder arbeiten muss“. Bei der zweiten Ausnahme sagte er: „Es gibt viele Interpretationen von meinem Text aber keine von denen ist von mir … Entschuldigt, wenn ich euch alle in eurer eigenen Meinung lasse, aber ich habe vor langem begriffen, dass Songschreiber ihre Aussagen machen sollen, um dann fortzuschreiten und eine andächtige Stille zu hinterlassen“. Während der anfänglichen Berühmtheit des Songs war es sehr in Mode gekommen über die Bedeutung zu philosophieren. Viele Radiostationen und DJs haben inoffizielle Interpretationen veröffentlicht. Über die Jahre hinweg hat sich, unterstützt durch das Internet, so etwas wie eine „Standardinterpretation“ herauskristallisiert. Was sich Don McLean bei den Strophen dachte, wird man nur erfahren, falls er sich dazu doch einmal öffentlich äußern wird. Bei dem Lied, das in Killing Me Softly With His Song von Lori Lieberman besungen wird (bekannt geworden durch Cover-Versionen von Roberta Flack und den Fugees), handelt es sich um American Pie. Im Zuge der Terroranschläge vom 11. September 2001 wurde vom Radioverbund "Clear Channel Communications" eine Liste mit 150 Liedern herausgegeben, mit der Empfehlung diese vorerst nicht mehr zu senden. American Pie befand sich darunter. Strophe 1 A long, long time ago... I can still remember How that music used to make me smile And I knew if I had my chance That I could make those people dance And maybe they'd be happy for a while. Rock'n'Roll sollte in seinen Anfängen tanzbare Musik für diverse Anlässe liefern. McLean äußert seinen Wunsch auch ein Musiker zu sein, der solche Musik macht. But February made me shiver, Buddy Holly starb am 3. Februar 1959 bei einem Flugzeugabsturz in Iowa, der sich während eines Schneesturms ereignete. With every paper I'd deliver, Don McLeans einziger Job neben dem Singen war Zeitungsjunge. Bad news on the doorstep... I couldn't take one more step. I can't remember if I cried When I read about his widowed bride Hollys kürzlich geheiratete Frau (Maria Elena) war schwanger, als sich das Unglück ereignete. Sie hatte kurz danach eine Fehlgeburt. But something touched me deep inside, The day the music died. In demselben Flugzeug, in dem auch Buddy Holly saß, verloren auch Ritchie Valens ("La Bamba") und The Big Bopper ("Chantilly Lace") ihr Leben. Man gab diesem Tag den Namen "The day the Music died" (der Tag, an dem die Musik starb). Refrain Der Chorus so simpel wie einprägsam, der Ausdruck "Miss American Pie" ist nicht genau zu bestimmen, wobei die Erklärung, dass es sich hierbei um die Rock-`n`-Roll-Musik handelt, logisch erscheint. Es könnte sich jedoch auch, weiter gefasst, um alles, was in Amerika "gut" ist, handeln. Also um die verlorenen, guten "alten" Werte. Es wurde ebenso nie bestätigt, dass sich McLean mit einer Kandidatin zur Miss Amerika traf. Durch das Internet wurde auch der Mythos verbreitet, American Pie sei Name des Flugzeuges gewesen, in dem Buddy Holly ums Leben kam. Bye bye Miss American Pie, Drove my Chevy to the levee but the levee was dry Chevrolet ist eine amerikanische Marke, während damals (wie heute) ausländische Autos sehr populär waren. Die ausgetrocknete Schleuse könnte wieder ein Symbol für eine hinterlassene Leere sein. Them good ol' boys were drinkin' whiskey and rye Unter US-Amerikanern ist es Brauch, am Abend, bevor sie zum Militär eingezogen werden, sich an einem Flussbett (levee) zu treffen, um sich dort zu betrinken (rye ist Roggenschnaps) und um dort dann anschließend zu schlafen. Singing "This'll be the day that I die, This'll be the day that I die." Einer von Hollys Hits war "That'll be the Day". Im Refrain dieses Songs taucht die Zeile "That'll be the day that I die" wiederholt auf. Strophe 2 Did you write the book of love, "The Book of Love" von den Monotones war 1958 ein Hit. And do you have faith in God above, If the Bible tells you so? 1955 gab Don Cornell einem seiner Songs den Titel "The Bible Tells Me So". Es existiert auch ein Sonntagsschulsong, der wie folgt geht: "Jesus loves me this I know, for the Bible tells me so" (aus "The Love of Jesus", von Anna Bartlett Warner, 1858) Es kann sein, dass sich Don McLean über die endgültige Bestimmung (Himmel oder Hölle) von den verstorbenen Musiker Gedanken machte und über diesen religiösen Ansatz darauf eingeht. Now do you believe in rock'n roll? The Lovin' Spoonful hatte 1965 einen Hit mit John Sebastians "Do you Believe in Magic?". In diesem Song existieren die Textstellen: "Do you believe in magic" und "It's like trying to tell a stranger 'bout rock and roll." Can music save your mortal soul? And can you teach me how to dance real slow? Kann sich auch auf den Rückgang des "Slow"-Tanzens beziehen. Well I know that you're in love with him 'Cause I saw you dancing in the gym "Slow" tanzen Liebespaare miteinander. You both kicked off your shoes Dieses ist ein Fingerzeig auf den beliebten "Sock hop" (Socken Hopser). Straßenschuhe mit Ledersohlen zerstörten die hölzernen Hallenboden und die Gummisohlen der Turnschuhe hatten zu viel Grip für einige der Tanzschritte. So zogen viele Tänzer ihre Schuhe aus. Man, I dig those rhythm'n'blues I was a lonely teenage broncin' buck With a pink carnation and a pickup truck "A White Sport Coat (And a Pink Carnation)", war ein Hit von Marty Robbins (1957). Der Pickup-Truck ist ein Symbol für sexuelle Unabhängigkeit und Potenz. But I knew that I was out of luck The day the music died I started singing... Refrain Strophe 3 Now for ten years we've been on our own McLean schrieb den Song in den späten 60ern, also fast 10 Jahre nach dem Flugzeugabsturz. And moss grows fat on a rolling stone Für diese Textstelle gibt es mehrere Erklärungen. Hier einige davon: Der rollende Stein könnte Bob Dylan sein, denn "Like a Rolling stone" (1965) war sein erster Hit. Da er mit Songschreiben und der Familie beschäftigt war, machte er von '66 bis '74 eine Tourpause. McLean hielt sich selbst für einen "rolling stone" (Vagabund, musikalischer Landstreicher), der zur Ruhe gekommen ist und somit "Moos ansetzt". Und last but not least The Rolling Stones selbst. But that's not how it used to be When the jester sang for the King and Queen in a coat he borrowed from James Dean Der Hofnarr (Jester) ist Bob Dylan, das wird später in dieser Analyse noch klar werden. Es ist aber nicht sicher, wie man den König und die Königin interpretieren sollte. Elvis Presley als den König und Connie Francis oder Little Richard als die Königin. Oder alternativ Jackie und John F. Kennedy — "the king and queen of Camelot" — welche an einer Bürgerrechts-Versammlung anwesend waren, wo auch Bob Dylan spielte. Bob Dylan musste einmal "auf Befehl" für die Queen von England spielen und da er nicht richtig gekleidet war, könnte es daher auch ein Hinweis auf seine Kleider sein. And a voice that came from you and me Bob Dylans Wurzeln liegen in der Folkmusik mit Leuten wie Pete Seeger und Woody Guthrie. Folkmusik ist die Musik der Massen, also die Musik, die von dir und mir kommt (came from you and me). Oh, and while the King was looking down The jester stole his thorny crown Dieses könnte nun ein Fingerzeig auf Elvis' Fall und den Aufstieg von Dylan sein. Da Elvis (der King), von seinem hohen Platz herunter sieht und dabei Dylan sich währenddessen seinen Platz an der Spitze schnappt. Die Dornenkrone (thorny crown) könnte ein Hinweis auf den Preis des Ruhmes und seine Schattenseiten sein. The courtroom was adjourned, No verdict was returned. Unter dem Aspekt der Musik betrachtet, könnte damit der Konflikt zwischen Elvis- und Dylan-Fans gemeint sein, welcher von beiden der bessere war, der sich nie legte. And while Lennon read a book on Marx, Man kann nicht unterscheiden, ob er Lennon oder Lenin singt. (Lennon laut Textbuch, wobei das Wortspiel mit hoher Wahrscheinlichkeit Absicht ist, was auch an der Aussprache des Textes an dieser Stelle zu hören ist - ca. 3'20''). Es könnte damit John Lennons Lesung über Karl Marx gemeint sein, da diese eine Art Einführung politischer Radikalität in den Texten der Beatles darstellt. (Allerdings könnte er damit auch auf Groucho Marx hinweisen, aber das wäre mit dem Rest der Analyse nicht zu vereinbaren. Auf der anderen Seite erinnern einige Wortspiele in Lennons Texten an Groucho). Das "Marx-Lennon"-Wortspiel wurde auch von anderen benutzt, besonders vom "Firesign Theatre" auf dem Cover ihres Albums "How Can You Be In Two Places At Once When You're Not Anywhere At All?" (dt. "wie kannst du gleichzeitig an zwei Orten sein, wenn du überhaupt nirgends bist"). Es gibt auch einen berühmten französischen Witz: "Je suis Marxiste, tendance Groucho", zu deutsch "ich bin Marxist, mit der Neigung zu Groucho". John Lennon veröffentlichte 1971, im gleichen Jahr wie Don McLean American Pie, das Lied Imagine, das neben atheistischen und anarchistischen auch kommunistische Züge aufweist: "Imagine no possessions" ... "nothing to kill or die for" ... "living life in peace" ... "sharing all the world". The quartet practiced in the park Mit dem Quartett könnten die Beatles gemeint sein, der Park ist möglicherweise eine Anspielung auf ihr Konzert im New Yorker "Shea Stadium". Mit Park könnte aber im übertragenen Sinne auch England gemeint sein. And we sang dirges in the dark Ein "dirge" ist ein Klagelied. The day the music died. We were singing... Refrain Strophe 4 Helter Skelter in a summer swelter "Helter Skelter" ist ein Song der Beatles, der auf dem White Album zu finden ist. Es ist ein Hinweis auf den Tate/LaBianca-Mord der sich im August 1969 ereignete. Der Mörder, Charles Manson, behauptete, dass er von diesem Lied inspiriert wurde und diesen Mord beging. Er war der Meinung, dass Gott und/oder der Teufel durch dieses Lied zu ihm sprachen. The birds flew off with the fallout shelter Eight miles high and falling fast The Byrds "Eight Miles High" war auf ihrem 1966 herausgebrachten Album "Fifth Dimension". Es war eines der ersten Alben, die wegen Texten über Drogen auf die schwarze Liste in den USA kamen. It landed foul on the grass Einer der Byrds war wegen Besitzes von Marihuana (=Grass) verhaftet worden. The players tried for a forward pass Offensichtlich eine Football-Metapher, aber wofür? With the jester on the sidelines in a cast Am 29. Juli 1966 verunglückte Dylan mit seinem Triumph-55-Motorrad, während er in der Nähe seiner Heimat Woodstock, New York, fuhr. Während er sich von diesem Unfall erholte, verbrachte er neun Monate in Zurückgezogenheit. Now the halftime air was sweet perfume Wenn Haschisch geraucht wird, liegt stets ein süßlicher Duft in der Luft, an dem man Haschischraucher eindeutig orten kann. While sergeants played a marching tune Die Beatles brachten 1967 ihr Album Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band heraus, das auch das Lied Lucy in the Sky with Diamonds enthielt. We all got up to dance Oh, but we never got the chance Vielleicht eine Referenz an das letzte Konzert der Beatles im Jahr 1966 im "Candlestick Park" in San Francisco: Wie bei Konzerten der Beatles üblich, spielten sie nur etwa eine halbe Stunde. Denkbar aber auch, dass auf die Studentenproteste 1968 angespielt wird. 'Cause the players tried to take the field, The marching band refused to yield. Einige Leute denken, dass es entweder auf die 1968er Democratic Convention oder Kent State bezogen ist (siehe hierzu: Anmerkungen zu den Kent State shootings im Artikel Kent (Ohio)). Wenn wir den Hinweis auf Chicago von oben im Sinn halten, könnte es ein weiterer Kommentar zu den Protesten sein. Aber vielleicht sind die Spieler die Protestierenden an Kent State und die "Marching Band" sind die "Ohio National Guard". Es könnte auch ein Fingerzeig auf die Dominanz der Beatles in der Rock'n'Roll-Szene sein. Do you recall what was revealed, The day the music died? We started singing Refrain Strophe 5 And there we were all in one place Woodstock. A generation lost in space Möglicherweise bezieht es sich auf die Hippies, welche manchmal als die "lost generation" (verlorene Generation) bekannt waren. Teilweise wegen deren Einstellung zu Drogen. Viele Jugendliche glaubten Timothy Leary, dass regelmäßiger Konsum von LSD zu einer besseren Welt führen würde. Als lost in space werden auch Leute bezeichnet, die "high" sind. Es könnte auch auf die damals in den USA sehr erfolgreiche Sciencefiction-Fernsehserie "Lost in Space" anspielen. With no time left to start again Viele Anhänger der „Love & Peace Generation“ hatten in den 60er die besten Jahre ihres Lebens mit Protestieren, Drogenkonsum und Träumen verbracht und nicht daran gedacht, ein „ordentliches“ Leben aufzubauen. Mit dem Ende der Protestbewegung, das vom Konzert der Rolling Stones auf dem Altamont Speedway eingeläutet wurde, standen viele vor dem Nichts und hatten keine Zeit, noch einmal neu anzufangen. So come on Jack be nimble Jack be quick Wahrscheinlich Mick Jagger von den Rolling Stones; "Jumpin' Jack Flash" Mai 1968. Jack Flash sat on a candlestick Das "Candlestick Park"-Konzert der Stones. (noch unbestätigt) 'Cause fire is the devil's only friend "Sympathy for the Devil" von den Stones – das scheint zu dem restlichen Thesen zu passen. And as I watched him on the stage My hands were clenched in fists of rage No angel born in hell Could break that satan's spell Während eines Konzerts auf dem nordkalifornischen Altamont Speedway (1969) haben die Rolling Stones (auf Anweisung der Grateful Dead), Mitglieder der Hells Angels als Ordner arbeiten lassen. In der Dunkelheit nahe der Bühne wurde ein junger Mann (Meredith Hunter) zusammengeschlagen und erstochen – eben von Mitgliedern der Hells Angels. Es wurde öffentlich diskutiert, ob die Gewalt durch das Lied "Sympathy for the Devil" initiiert wurde. Daraufhin strichen die Stones den Song für die nächsten sechs Jahre aus ihrem Programm. Dieser Vorfall wird auch im Dokumentarfilm "Gimme Shelter" aufgezeigt. And as the flames climbed high into the night To light the sacrificial rite Die glaubhafteste Interpretation ist, dass McLean immer noch über Altamont redet und bestimmt auch über Mick Jaggers Art zu stolzieren und posieren, während der Mord geschah. Das Opfer (Sacrifice) ist Meredith Hunter und die Flammen (flames) sind die Lager um das Areal. I saw satan laughing with delight Wenn die obere Annahme stimmt, dann müsste es Jagger sein. The day the music died He was singing... Refrain Strophe 6 I met a girl who sang the blues Damit ist wahrscheinlich Janis Joplin gemeint. And I asked her for some happy news But she just smiled and turned away Janis starb an einer Überdosis Heroin am 4. Oktober 1970. I went down to the sacred store Where I'd heard the music years before Es sind auch hier mehrere Interpretationen möglich: Der "Sacred Store" war eventuell Bill Grahams Fillmore West, einen der größten Rock'n'Roll-Treffpunkte aller Zeiten. Es kann auch sein, das hier die Plattenladen als "heilig" (sacred) bezeichnet wird, da das der Ort ist, an den man geht, um sicher (saved) zu sein. Diese Interpretation passt auch auf die Textstelle "Can music save your mortal soul?". But the man there said the music wouldn't play Möglicherweise ist damit gemeint, dass das Interesse an Buddy Hollys Musik verloren gegangen war. And in the streets the children screamed Die "Flower children" wurden von der Polizei und den Nationalen Truppen geschlagen, speziell in "People's Park" Aufruf in Berkeley 1969 und 1970. The lovers cried and the poets dreamed Beginnender Rückzug großer Gesellschaftsteile ins Private. But not a word was spoken The church bells all were broken Mit den zerbrochenen Glocken könnten die toten Musiker, welche nun natürlich keine Musik mehr machen können, gemeint sein. And the three men I admire most The Father, Son and Holy Ghost Mehrere Deutungsmöglichkeiten: Buddy Holly, The Big Bopper, und Valens Hank Williams, Elvis Presley und Buddy Holly John F. Kennedy, Martin Luther King, und Bobby Kennedy Der Katholische Aspekt der Göttlichkeit. McLean besuchte viele katholische Schulen They caught the last train for the coast Kann sich auf die kalifornischen Religionen beziehen Es könnte allerdings auch sein, dass er damit sagen wollte, dass sie (The Father, Son and Holy Ghost) gegangen sind (oder gestorben, da "went west" häufig als Synonym für Sterben gebraucht wird). The day the music died And they were singing... Refrain (2x) Cover-Versionen American Pie wurde schon sehr oft gecovert, zu den bekanntesten Versionen gehören die von: Catch 22 Pearl Jam Weird Al Yankovic (1999) Madonna (2000) nur bei Live- Auftritten von: Garth Brooks Chris de Burgh Tori Amos |
6. February 2006, 09:41 | #66 |
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04. Februar 1974: Patricia Hearst wird von der Symbionese Liberation Army entführt
Patty Hearst (* 20. Februar 1954 als Patricia Hearst) ist Enkeltochter des US-amerikanischen Medienmoguls William Randolph Hearst und wurde durch eine spektakuläre Entführung durch die linksradikale Symbionese Liberation Army (SLA) bekannt.
Die SLA entführte die Millionenerbin am 4. Februar 1974 - nach Überzeugung US-amerikanischer Gerichte mit deren Zustimmung - und erpresste von der Familie Hearst mehrere Millionen Dollar, von der die SLA Lebensmittel kaufte, die in den Armenvierteln von San Francisco, Oakland und Berkeley verteilt wurden. Zweieinhalb Monate nach der Entführung schloss sich Patty Hearst der SLA an, was zum Teil auf das Stockholm-Syndrom zurückgeführt werden kann. Bei der SLA nahm sie den Namen Tania an und beteiligte sich an mehreren Überfällen. In einer von Patti Smith 1974 aufgenommenen Version des Songs Hey Joe findet sich ein zeitgenössischer Kommentar zu Patty Hearsts Konversion. Am 18. September 1975 wurde Patty Hearst verhaftet und 1976 von einem Gericht in San Francisco zu 35 Jahren Haft verurteilt. In einem Berufungsprozess wurde die Strafe auf sieben Jahre herabgesetzt. 1979 wurde sie vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter begnadigt. Am 1. Februar wurde sie aus dem kalifornischen Bundesgefängnis bei San Francisco entlassen. Nach ihrer Begnadigung wirkte Patty Hearst in mehreren Filmen als Schauspielerin mit, die meisten davon Arbeiten von John Waters. Dazu gehört u.a. die Komödie Serial Mom – Warum läßt Mama das Morden nicht? aus dem Jahr 1994. Ihre Autobiographie Every Secret Thing wurde 1988 von Regisseur Paul Schrader verfilmt. |
6. February 2006, 09:44 | #67 |
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05. Februar 1933: Beginn des Baus der Golden Gate Bridge in San Francisco
Die Golden Gate Bridge (engl. „Goldenes-Tor-Brücke“) ist eine Hängebrücke am Eingang zur Bucht von San Francisco am Golden Gate in Kalifornien.
Die Brücke belegt in der Rangliste der längsten Hängebrücken der Welt zur Zeit den 7. Platz. Sie ist 2,73 km lang und bis zu 235 m hoch. Sie überspannt die Golden Gate Straße, den Eingang zur San Francisco Bay, und verbindet so mit ihren sechs Fahrspuren San Francisco mit den nördlichen Gebieten des Marin County und dem weniger dicht besiedelten Napa- und Sonoma-Valley. Bau der Brücke Die ersten Pläne zur Überbrückung der Bucht stammen schon aus dem Jahre 1872, wurden aber erst wieder in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts aufgegriffen, als die Fähren ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Errichtet wurde die Brücke schließlich vom 5. Januar 1933 bis zum 27. Mai 1937 unter der Leitung des umstrittenen Chefingenieurs Josef B. Strauss („Es brauchte zwei Jahrzehnte und 200 Millionen Worte, die Leute vom Nutzen der Brücke zu überzeugen, aber nur vier Jahre und 35 Millionen Dollar, sie zu bauen.“). Während des Baus kamen elf Arbeiter ums Leben. Der Bau war seinerzeit eine enorme technische Herausforderung, und die Brücke war lange Zeit die längste Hängebrücke der Welt. Sie brach eine Vielzahl an Rekorden, die für unüberbietbar gehalten wurden: die höchsten Pfeiler mit 227 Meter, die längsten (2.332 Meter) und dicksten (92 cm) Kabelstränge und die größten Unterwasserfundamente. Diese Fundamente mussten zudem in einer von starken Strömungen geprägten Meerenge versenkt werden. Erstaunlich ist auch, dass die Brücke in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit und des Hungers entstand und der Bau durch eine Anleihe in Höhe von $35.000.000 gesichert wurde. Insgesamt wiegt das Bauwerk 887.000 Tonnen. 600.000 Nieten halten die beiden Türme zusammen, die letzte ist aus purem Gold. Half-Way-to-Hell-Club Ursprünglich war während der Bauarbeiten unterhalb der Brücke ein Sicherheitsnetz gespannt, welches allfällige Abstürze abfangen sollte. Dieses Netz rettete während der Bauphase neunzehn Arbeitern das Leben. Diese Überlebenden gründeten später den Half-Way-to-Hell-Club. Nachdem ein Gerüst in das Netz gestürzt war, fiel das Netz aber in der Endfertigungsphase (während der die Straße fertiggestellt wurde) aus – in dieser Zeit kamen zehn Personen des Brückenbaus ums Leben. Namensherkunft Benannt wurde die Brücke nach der natürlichen Einfahrt zur Bucht von San Francisco. Diese Einfahrt (the Golden Gate, das Goldene Tor) ist 1,6 km breit. Die Buchteinfahrt erhielt um 1846 während des Goldrausches in Kalifornien ihren Namen Golden Gate oder Chrysoplae von Captain John C. Fremont, den die Meeresstraße an einen Hafen in Istanbul erinnerte, der Chrysoceras oder Golden Horn genannt wird. Verkehr Für den Straßenverkehr geöffnet wurde die Brücke am 27. Mai 1937 um zwölf Uhr mittags durch ein telegraphisches Signal von Präsident Franklin D. Roosevelt aus dem Weißen Haus. Zur Eröffnung wurde statt des sonst üblichen Bandes eine Kette „zerschnitten“. Täglich befahren rund 100.000 Fahrzeuge die Brücke, jedes Jahr werden es rund 10 Prozent mehr. Die Rückfahrt in die Stadt kostet 2,50 Dollar pro Achse, welche an einer riesigen Maut-Station, mit mehr als einem Dutzend Spuren, kassiert werden. Damit ist die Brücke seit Jahrzehnten profitabel, obschon hohe Summen aufgebracht werden müssen, um das im Gegensatz zur San Francisco-Oakland Bay Bridge nicht rostfreie Metallgerüst vor der salzhaltigen Luft zu schützen. Farbe und Anstrich Nach Planung des Bauingenieurs Joseph Baermann Strauss sollte die Brücke eigentlich in gewöhnlichem Grau angestrichen werden. Das benutzte Rot ist eigentlich ein Rostschutzmittel und wird International Orange genannt. Beinahe wäre sie grau geworden, wie die meisten anderen Brücken auch oder schwarz mit gelben Streifen, wenn es nach der Navy gegangen wäre. Doch als Joseph B. Strauss die fast fertige Brücke in ihrem Rostschutzanstrich sah, beschloss er, sie so zu belassen. Die Erneuerung des Anstriches ist eine wiederkehrende Arbeit und die Haupttätigkeit zur Erhaltung der Brücke. Der Anstrich schützt die Stahlkomponenten vor Korrosion. Es gibt viele Missverständnisse darüber, wie oft die Brücke gestrichen wird. Manche berichten über einen kompletten Neuanstrich in sieben Jahren, anderen zufolge geschieht dies einmal im Jahr. In Wirklichkeit wurde die Brücke beim Bau mit einer Bleimennige ausgestattet. In den folgenden 27 Jahren mussten nur Ausbesserungen stattfinden. 1968 war die Korrosion so weit fortgeschritten, dass die alte Farbe entfernt und durch einen anorganischen Zink-Silikat-Primer mit Kunststoffkomponente im Decklack ersetzt wurde. Der Decklack wurde 1990 durch eine Acrylemulsion ersetzt, um aktuellen Luftstandards zu entsprechen. Das Programm wurde 1995 mit Schwerpunkt auf die Stellen mit größter Korrosion erfolgreich beendet. Wahrzeichen Die Golden Gate Brigde ist das Wahrzeichen der Stadt San Francisco, der gesamten Bay Area und für viele neben der Freiheitsstatue von New York ein Sinnbild für die Vereinigten Staaten. Traurige Berühmtheit Die Golden Gate Bridge gilt als die „tödlichste Brücke der Welt“, da sie aufgrund ihrer Bekanntheit wiederholt zum traurigen Schauplatz vieler Suizide wurde. Mindestens 1.100 Menschen, möglicherweise sogar mehr als 2.000 (Stand: 2005), haben durch einen Sprung von der Golden Gate Bridge ihr Leben beendet. Mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h trifft man nach rund vier Sekunden auf das Wasser. Nur 26 Personen haben seit der Eröffnung der Brücke den 67 Meter tiefen Sturz in den nur wenige Grad kalten Pazifik überlebt. Statistisch gesehen bringt sich alle 14 Tage ein Mensch an der Brücke um. Nur drei Monate nach der Eröffnung tötete sich der Weltkriegsveteran Harold Wobber als Erster durch den Sprung über das nur 1,40 Meter hohe Geländer des Fußgängerüberweges. Mehrfach wurde in den amerikanischen Medien darüber diskutiert, ob es nicht möglich sei, wie an anderen hohen Bauwerken eine Barriere zu errichten, die Selbstmorde wenigstens erschweren würde. Es gilt als erwiesen, dass es sich gerade bei Selbstmördern, die von Brücken springen, um sogenannte Impulsselbstmörder handelt. Diese unternehmen mehrheitlich später keinen zweiten Versuch, wenn sie beim ersten Mal am Sprung gehindert wurden. Dennoch scheiterte der Bau einer Barriere einerseits an der schwierigen finanziellen Lage der Betreibergesellschaft und andererseits an ästhetischen Bedenken. |
6. February 2006, 09:46 | #68 |
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06. Februar 1996: Absturz der Birgenair-Maschine bei Puerto Plata
189 Menschen sterben beim Absturz einer Boeing 757 der türkischen Fluggesellschaft Birgenair kurz nach dem Start vom Flughafen der Küstenstadt Puerto Plata/Dominikanische Republik ins Meer. Das Flugzeug war von einem deutschen Reiseveranstalter gechartert worden und sollte Touristen aus Deutschland nach Frankfurt bringen.
Birgenair war eine türkische Charterfluggesellschaft mit Sitz in Istanbul. Die Fluggesellschaft Birgenair wurde 1988 gegründet. Anfangs kamen hauptsächlich Flugzeuge vom Typ DC-8 zum Einsatz. Später nahm Birgenair in Zusammenarbeit mit dem Reiseveranstalter Öger Tours auch Flüge in die Karibik auf. Diese Ziele wurden mit Maschinen der Typen Boeing 757 und 767 bedient. Am 6. Februar 1996 stürzte eine Boeing 757 der Birgenair wenige Minuten nach dem Start am Flughafen Puerto Plata ins Meer. Dabei kamen 189 Menschen ums Leben, darunter 164 deutsche Urlauber. Ursache des Absturzes war vermutlich eine verstopfte Staudrucksonde die zu einer falschen Anzeige der Fluggeschwindigkeit führte, wodurch die Piloten zu falschen Reaktionen verleitetet wurden. Das Unglück führte zu einer bis dahin noch nie da gewesenen Medienkampagne gegen Birgenair und andere Billigfluggesellschaften, dadurch zu stark rückläufigen Buchungszahlen und dazu, dass Birgenair noch 1996 den Flugbetrieb einstellte und Konkurs anmeldete. |
7. February 2006, 09:05 | #69 |
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07. Februar 1946: Als Vorgänger des RIAS beginnt in Berlin der DIAS zu senden
Der RIAS (Abkürzung für: Rundfunk im amerikanischen Sektor) war eine Rundfunkanstalt mit Sitz im West-Berliner Bezirk Schöneberg (Kufsteiner Str.), die nach dem Zweiten Weltkrieg von 1946 bis 1993 unter Kontrolle der US-amerikanischen Besatzungsbehörden Hörfunkprogramme und ein Fernsehprogramm (bis 1992) verbreitete.
1946-1949 Am 7. Februar 1946 ging erstmals der Drahtfunk im amerikanischen Sektor (DIAS) über die Telefonleitungen in Berlin auf Sendung. Ab 5. September 1946 war der Sender auch mit Radios zu empfangen, so dass er in "Rundfunk im amerikanischen Sektor" (RIAS) umbenannt wurde. Er nannte sich selbst „eine freie Stimme der freien Welt“. Auch nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 wurde der RIAS als Sender der USA weitergeführt, obwohl inzwischen alle anderen westdeutschen Rundfunkanstalten in deutsche Hände übergeben worden und zu Anstalten des öffentlichen Rechts umgewandelt worden waren. So war für West-Berlin seinerzeit noch der NWDR, ab 1. Juni 1954 dann die eigenständige Rundfunkanstalt Sender Freies Berlin zuständig. Der RIAS gehörte als Unterabteilung zur United States Information Agency (USIA). Die 50er-Jahre Von 1950 bis 1959 war der Journalist und spätere SPD-Politiker Egon Bahr Chefredakteur des RIAS. Ab 1. Oktober 1950 verbreitete der RIAS sein Programm auch auf UKW. Bei der Volkserhebung in der DDR am 17. Juni 1953 berichtete der Sender lange Zeit nicht über den Aufruf zum Generalstreik, wurde aber in den folgenden Tagen zu einer der wichtigsten Informationsquelle. Am 1. November 1953 führte RIAS sein 2. Hörfunkprogramm ein. Beide Programme, RIAS 1 und RIAS 2, wurden von einer Sendeanlage in Berlin-Britz auf UKW und Mittelwelle ausgestrahlt. Daneben gab es noch einen weiteren Sender in Hof über den das erste Programm auf Mittelwelle und beide Programme auf UKW ausgestrahlt wurden. RIAS 1 wurde zusätzlich über Kurzwelle von der Sendeanlage in Berlin-Britz verbreitet. Von 1954 bis 1964 wurden täglich etwa fünf Stunden über den Langwellensender der Voice of America (VoA) in München auf 173 kHz ausgestrahlt. Dieser Sender war seinerzeit der stärkste Rundfunksender in Europa. Damit konnten beide Programme in der ganzen DDR empfangen werden, wurden allerdings als „Feindsender“ von der DDR in den 1950er-Jahren massiv gestört. Der RIAS beschäftigte als Moderatoren gerne aus der DDR übergesiedelte Prominente, die dann schon an der Stimme vom DDR-Publikum erkannt wurden, ein Beispiel ist der Schauspieler Ingolf Gorges. Das Programm war ein Mischprogramm mit Informationen, Musik und Unterhaltungssendungen (legendäre Ratesendungen mit Hans Rosenthal oder Die Insulaner von Günter Neumann) und richtete sich vornehmlich auch an die Hörerinnen und Hörer in der DDR. Die 60er- bis 80er-Jahre Ende der 1960er-Jahre wurde der RIAS nicht mehr überwiegend von den USA, sondern zu 90 Prozent von der Bundesrepublik finanziert. Die Leitung übernahm ein Intendant, zuvor wurde der RIAS von einem "Direktor" geleitet. Täglich wurde die Freiheitsglocke in Berlin gesendet und regelmäßig im Programm die Namen bekannt gewordener inoffizieller Stasi-Mitarbeiter (IM) verlesen. Am 30. September 1985 wurde RIAS 2 zu einem 24 Stunden-Jugend-Programm umgestaltet. Legendär waren der RIAS treffpunkt mit seiner Mischung aus politischen Informationen und Musik. Besonders beliebt waren die Mitschneidewunschsendungen am Sonnabend, bei denen die Moderatoren alle Titel ausspielten und nicht hineinsprachen. Am 22. August 1988 startete der RIAS mit seinem Fernsehprogramm RIAS-TV in Berlin. Die 90er-Jahre 1990 wurde mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten der Fortbestand des Senders ungewiss. Am 1. April 1992 wurde RIAS-TV von der Deutschen Welle übernommen, die fortan unter der Bezeichnung DW-TV ein Fernsehprogramm für das Ausland produzierte und ausstrahlte. Am 19. Mai 1992 wurde zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und den USA ein Abkommen über die Gründung der RIAS Berlin Kommission unterzeichnet, das am 26. Oktober 1992 in Kraft trat. Die Kommission hat sich zur Aufgabe gemacht, „die Tradition der deutsch-amerikanischen Kooperation im Rundfunk weiter fortzusetzen und als neue Tradition im transatlantischen Mediendialog Begegnungen und Verbindungen zwischen Rundfunkjournalisten auf beiden Seiten des Ozeans ermöglichen“. Am 1. Juni 1992 wurde RIAS 2 privatisiert und in rs2 umbenannt. rs2 sendet heute in Berlin auf gleicher Frequenz 94,3 MHz wie früher RIAS 2, sowie einem Netz weiterer UKW-Frequenzen in Brandenburg. Die Hofer RIAS2-Frequenz 91,2 MHz wurde 1992 aufgelassen. Die einstige Berliner Mittelwellenfrequenz 855 kHz von RIAS 2 wird heute für DRM-Übertragungen und Sondersendungen des Deutschlandradios genutzt. RIAS 1 wurde zunächst weitergeführt und ging zum 1. Januar 1994 zusammen mit DS Kultur in DeutschlandRadio Berlin (heute Deutschlandradio Kultur) auf. Dieses Programm bildet gemeinsam mit dem Deutschlandfunk (Köln) das Deutschlandradio (eine Körperschaft des öffentlichen Rechts). Das ehemalige Funkhaus des RIAS liegt am Hans-Rosenthal-Platz direkt am Rudolph-Wilde-Park beziehungsweise Volkspark Wilmersdorf mit dem sogenannten RIAS-Spielplatz und ist heute der Sitz des Senders Deutschlandradio Kultur. Weiteres |
8. February 2006, 09:08 | #70 |
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08. Februar 1971: Die NASDAQ nimmt, als erste elektronische Börse, den Handel auf
NASDAQ, ursprünglich ein Akronym für National Association of Securities Dealers Automated Quotations, ist eine Börse, die von der National Association of Securities Dealers betrieben wird und in der Nordwestecke des Condé Nast Buildings am Times Square von Manhattan in New York City untergebracht ist.
Als der Handel am 8. Februar 1971 begann, war dies die erste elektronische Börse. Seit 1999 ist es die größte amerikanische Börse, in der die Hälfte der US-amerikanischen Aktiengesellschaften gelistet ist. Die NASDAQ setzt sich aus dem NASDAQ National Market und dem NASDAQ SmallCap Market zusammen. Der Sitz der Hauptbörse ist in den USA, mit Börsen in Kanada und Japan. Es bestehen Verbindungen zu den Börsen in Hong Kong und Europa. Die NASDAQ erlaubt mehreren Marktteilnehmern am Handel mittels der Electronic Communications Networks (ECNs) teilzunehmen. Der Handel an der NASDAQ ist von 15.30 bis 22 Uhr deutscher Zeit möglich. Das Small Order Execution System (SOES) ist ein anderes NASDAQ Merkmal, eingeführt 1984, um sicherzustellen, dass auch bei höherem Handelsaufkommen eine Orderausführung gewährleistet ist. Am 17. Juli 1995 schloss der NASDAQ Aktienindex erstmals über 1.000 Punkten. Der Index erreichte am 10. März 2000 mit 5048,62 Punkten seinen Höchststand und signalisierte den Anfang vom Ende des Dot-Com Booms. In dem größten Zivilprozess in der Geschichte der USA verurteilte ein Bundesgericht Dutzende von Brokerhäusern (darunter Merrill Lynch, Goldman Sachs, und Salomon Smith Barney) zu Zahlungen in Höhe von 1,03 Milliarden US-Dollar an geschädigte Investoren, die mit einem groß angelegten Plan mittels Preisfixierung betrogen wurden. Im Jahre 2002 führte die NASDAQ SuperMontage, kurz SUMO als elektronisches System ein. Die NASDAQ war am 11. September 2001 aufgrund der Terroranschläge geschlossen. Am OTC Bulletin Board der NASDAQ werden die Aktien unter dem Symbol NDAQ gehandelt. |
9. February 2006, 10:25 | #71 |
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09. Februar 1996: Forscher in Darmstadt geben die Entdeckung des Ununbiums bekannt
Die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt-Wixhausen ist ein Forschungsinstitut, das 1969 gegründet wurde, um Forschung an und mit Schwerionenbeschleunigern zu betreiben. Gesellschafter sind die Bundesrepublik Deutschland (90 %) und das Land Hessen (10 %). Die GSI ist in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren eingegliedert.
Die GSI unterhält drei Anlagen: UNILAC ist ein Linearbeschleuniger, der ionisierte Atome (Ionen) bis zu etwa 20 % der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen kann. Er wird vor allem als Vorstufe für den SIS benutzt. SIS ist ein Synchrotron, der die Ionen bis zu 90 % der Lichtgeschwindigkeit bringen kann. ESR ist ein Speicherring, der bei Bedarf die von SIS beschleunigten Ionen aufnehmen und speichern kann. Zusätzlich zu den Ionenbeschleunigern befinden sich an der GSI noch zwei Hochenergie Lasersysteme zur Erzeugung heißer und dichter Plasmen: nhelix erreicht Leistungen bis zu 10 Gigawatt (Nanosecond High Energy Laser for Heavy Ion Experiments) Phelix ist der "Grosse Bruder" des nhelix und soll Leistungen bis zu einem Petawatt erbringen (Petawatt High Energy Laser for Heavy Ion Experiments) An den bei GSI stattfindenden Experimenten sind auch Forscher verschiedenener deutscher und ausländischer Universitäten und Forschungszentren beteiligt. Der Schwerpunkt liegt in der Atom- und der Kernphysik, aber auch praktische Anwendung wie zum Beispiel Strahlentherapie kommen hier zum Zuge. Zu den großen Erfolgen der GSI zählen unter anderen die Synthese der chemischen Elemente Hassium, Meitnerium, Darmstadtium, Roentgenium und Ununbium. Entwicklung Im Februar 2003 gab die Bundesregierung die Zusage, den Ausbau der GSI zu einem internationalen Beschleunigerzentrum für die Forschung mit Ionen- und Antiprotonenstrahlen (FAIR für Facility for Antiproton and Ion Research) zu 75 % zu finanzieren. Die fehlenden 25 % der Kosten sollen von internationalen Partnern getragen werden. Es ist geplant, dieses Zentrum von 2006-2012 zu bauen. Der Ausbau soll 675 Mio. Euro kosten. Kernstück ist ein Doppelringbeschleuniger mit 1100 m Umfang. Im Jahr 2014 sollen erste Experimente durchgeführt werden. Die bestehende GSI-Anlage mit dem SchwerIonen-Synchrotron SIS dient als Vorbeschleuniger für den neuen Beschleunigerkomplex FAIR. In dessen Zentrum steht die Synchrotron-Doppelring-Anlage SIS 100/300. An diese schließen sich an: der Hochenergie-Speicherring HESR, der Collector-Ring CR und Recycled-Experimental-Storage-Ring RESR, der Neue-Experimentier-Speicherring NESR sowie der Super-Fragment-Separator SFRS. Dabei können bis zu fünf große Forschungsprogramme mit unterschiedlichen Anforderungen parallel durchgeführt werden. Mit dem Projekt will man neue Einblicke in die Struktur der Materie und die Evolution des Universums ermöglichen, aber auch im Anwendungs- und Innovationsbereich arbeiten.Die Anlage soll mit hochenergetischen Antiprotonenstrahlen Erkenntnisse zur Entstehung der schweren Elemente gewinnen sowie grundlegende Fragen über die Starke Kraft zwischen den elementaren Bausteinen der Materie klären. Außerdem soll durch die Erzeugung eines Quark-Gluon-Plasmas ein Zustand der Materie näher untersucht werden, der Sekundenbruchteile nach dem Urknall bei der Entstehung des Universums für kurze Zeit bestanden hat. Abgebremste Antiprotonen eröffnen der Atomphysik ein völlig neues Forschungsgebiet, nämlich die exakte Vermessung von Antiatomen (Antiwasserstoff). Davon erhoffen sich die Physiker Rückschlüsse auf Symmetrieverletzungen zwischen den Naturgesetzen unserer Welt und einer Welt, die aus Antimaterie besteht. Schwerionenforschung Ununbium ist ein chemisches Element, es zählt zu den Transactinoiden. Es wird auch als Eka-Quecksilber bezeichnet. Ununbium wurde erstmals am 9. Februar 1996 bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt durch Fusion eines Zink- und eines Blei-Atomkernes erzeugt. "Ununbium" ist ein vorläufiger Name, der aus dem Lateinischen kommt und für Teile der Zahl 112 (unum für 1, bium für 2) steht. Die Entdeckung wurde bei der IUPAC eingereicht, aber von dieser noch nicht bestätigt. Einen offiziellen Namen erhält das Element erst, wenn diese Bestätigung erfolgt ist. Ununbium |
10. February 2006, 08:34 | #72 |
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10. Februar 1906: Die britische HMS Dreadnought läuft in Portsmouth vom Stapel
Die HMS Dreadnought (engl. Fürchte-Nichts) war ein Schlachtschiff der britischen Royal Navy.
Der Stapellauf erfolgte am 10. Februar 1906 in der Marinewerft Portsmouth. Es wurde am 2. Oktober 1906 in Dienst gestellt. Sie hatte keine Schwesterschiffe. Die in nur 366 Tagen fertig gestellte (und im Vergleich zu den vorangegangenen Linienschiffen um ca. 20% teurere) HMS Dreadnought wird aufgrund ihres Antriebs mit Dampfturbinen und ihrer Ausstattung mit ausschließlich schwerer Hauptartillerie als erstes modernes Schlachtschiff angesehen. Sie war das erste Schiff des neuartigen Dreadnought-Typs, und der Prototyp aller Schlachtschiffe des 20. Jahrhunderts. Die mit ihrem Bau einhergehende Entwertung der älteren Schlachtschiffe führte zu einem weltweiten Flottenwettrüsten, das erst durch internationale Verträge (Flottenkonferenzen) nach dem Ersten Weltkrieg gestoppt wurde. Die HMS Dreadnought war in den Jahren 1907-1909 Flaggschiff der englischen Home Fleet und 1907 bis 1911 das Flaggschiff der ersten Division. 1911 wurde das Schiff nachgerüstet. 1914 gehörte es zur Grand Fleet, wurde aber 1916 aufgrund ihrer technischen Überalterung wieder herausgenommen und zum Flaggschiff eines Geschwaders älterer Linienschiffe. Ihre einzige Kampfhandlung während des Ersten Weltkrieges bestand in der Versenkung des deutschen U-Bootes U 29 (unter Otto Weddigen) durch Rammstoß. Im Februar 1919 wurde das Schiff der Reserveflotte zugeteilt, ein Jahr später außer Dienst gestellt und schließlich 1923 verschrottet. Trivia Es gab in der Geschichte der Royal Navy noch sechs weitere Schiffe, die ebenfalls den Namen HMS Dreadnought trugen, darunter das erste britische Atom-U-Boot von 1963. Weiteres |
12. February 2006, 10:54 | #73 |
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11. Februar 1816: Geburtstag Ernst Litfaß, deutscher Drucker + Erfinder (Litfaßsäule)
Ernst Theodor Amandus Litfaß (* 11. Februar 1816 in Berlin; † 27. Dezember 1874 in Wiesbaden) war Druckereibesitzer und Verleger. Er hat sich als Erfinder der nach ihm benannten Litfaßsäulen einen Namen gemacht.
Leben Der gelernte Buchhändler versuchte sich zunächst als Schauspieler und gründete in Berlin das Theater "Lätitia", das später "Vorstädtisches Theater" genannt wurde. Im Jahr 1845 übernahm er das stiefväterliche Druck- und Verlagshaus. Ernst Litfaß wurde Herausgeber einiger Flugschriften und Zeitungen: "Berliner Krakehler" (wurde später verboten) "Berliner Schnellpost" "Norddeutscher Frühlingsalmanach" "Berliner Figaro" "Berliner Tagestelegraph" (1851) Als Verleger vollendete er 1858 durch die Ausgabe des 242. Bandes die von Johann Georg Krünitz begründete "Oeconomische Encyclopädie". Später erhielt er vom preußischen König das alleinige Recht zur Veröffentlichung der Kriegsdepeschen und Siegesmeldungen aus den Kriegen 1866 und 1870-1871. Am bekanntesten wurde Ernst Litfaß aber durch die von ihm 1854 erfundenen Anschlagssäulen, die ihm zu Ehren Litfaßsäulen genannt wurden. Angeblich störte ihn das wilde Plakatieren in dem lebendigen Berlin. Bekanntmachungen und Werbung für Orchesteraufführungen, Theatervorstellungen oder für den Zirkus wurden wild an Mauern und Häuserwände geklebt. Im Dezember 1854 erhielt er die Erlaubnis, "Annoncier-Säulen" aufzustellen, wie sie es schon in Paris und London gab. Erstmals am 1. Juli 1855 in Berlin wurden 100 Säulen und 50 Brunnenumhüllungen öffentlich präsentiert. Eine eigens komponierte Polka verlieh dem feierlichen Festakt Flair. In den folgenden Jahren errichtete Litfaß weitere solcher Reklameträger und da er am Anfang eine Monopolstellung einnahm, wurde der ordnungsliebende Berliner schnell reich. Dass man mit der Litfaßsäule an zentralen Orten auffällig werben konnte, wird auch dadurch bestätigt, dass nach dem Tod des Buchdruckers Litfaß in ganz Deutschland solche Säulen aufgestellt wurden. Als "König der Reklame" hat Litfaß heute ein Ehrengrab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte. Literatur Steffen Damm ; Klaus Siebenhaar: "Ernst Litfass und sein Erbe : eine Kulturgeschichte der Litfaßsäule; (eine Publikation des Instituts für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin)". Bostelmann und Siebenhaar, Berlin 2005. 167 S. ISBN 3-936962-22-7 Wilfried F. Schoeller: "Ernst Litfaß, der Reklamekönig". Schöffling, Frankfurt am Main 2005. 222 S. ISBN 3-89561-083-6 Günter Henkel (Hrsg.): "Ernst Litfass : (1816 - 1874) ; Bestandskatalog des Nachlasses ; Sonderausstellung anlässlich des 150. Geschäfts- und Bürgerjubiläums von Ernst Litfass im Märkischen Museum / Stadtmuseum Berlin". Stadtmuseum, Berlin 1996. 83 S. ISBN 3-910029-12-4 Hermann Stolz: "Die Verleihung der Ernst-Litfass-Medaille an Herbert Leupin, Basel, verbunden mit einer Feierstunde für Ernst Litfass (1816 - 1874)". Dt. Eisenbahn-Reklame GmbH, Zentraldirektion, Kassel 1974. |
12. February 2006, 10:58 | #74 |
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12. Februar 1931: Der Film Dracula mit Bela Lugosi wird in New York uraufgeführt
Dracula (1931) ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1931, gedreht vom Amerikaner Tod Browning mit dem bekannten Draculadarsteller Bela Lugosi. Es ist die erste Verfilmung von Bram Stokers Dracula.
Der Film wurde im Jahr 2000 in das National Film Registry aufgenommen. Handlung Renfield, ein englischer Geschäftsmann, kommt in ein transsylvanisches Dorf. Die Dorfbewohner sind sichtlich schockiert als er ihnen über seinen geplanter Besuch im Schloss des Grafen Dracula berichtete. Doch Renfield lässt sich nicht nicht beeindrucken und bricht in einer Kutsche zum Schloss auf. Während der wilden und schnellen Fahrt bemerkt Renfield, dass die Kutsche keinen Kutscher hat sondern lediglich eine fledermausähnliche Gestalt über der Kutsche schwebt. Am alten Schloss angekommen wird er von einer unheimlichen Gestalt hereingebeten. Renfield wird beim Abendessen mittels eines Schlafmittels kaltgestellt und drei Bräute des Dracula stürzen ins Zimmer. Bei seiner Heimreise ist er dann nicht alleine. Dracula kommt heimlich mit nach England. In England angekommen treibt Dracula alsbald sein Unwesen in der Upper Class Society Londons. Hier hat es ihm besonders die Familie der Sewards samt Anhang angetan. Lucy Weston, die Freundin der Seward-Tochter Mina wird sein erstes Opfer. Schon bald gelüstet es den Blutsauger auch nach Minas Hals, doch der listige Prof. Van Helsing, der längst das Geheimnis des Grafen durchschaut hat, und Minas Verlobter Jonathan Harker können Schlimmeres verhindern und machen dem Grafen den Garaus. Interessantes Gedreht wurde gleichzeitig auch eine spanische Fassung von Dracula, tagsüber wurde die US-Fassung gedreht, nachts die spanische. Er wurden die selben Kulissen verwendet, die Schauspieler waren andere. Die spanische Fassung ist ca. 30 Minuten länger. Literatur Bram Stoker: Dracula (OT: Dracula). Deutsch von Karl Bruno Leder. Insel, Frankfurt am Main und Leipzig 2004, ISBN 3-458-34803-4 Karsten Prüssmann: Die Dracula-Filme. Von Friedrich Wilhelm Murnau bis Francis Ford Coppola. Heyne-Filmbibliothek, Band 190. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06702-9 |
13. February 2006, 08:37 | #75 |
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13. Februar 1959: Die erste Barbie-Puppe wird in den USA verkauft
Die Barbie-Puppe ist die bekannteste und meistverkaufte Puppe der Welt. Sie wird von der Firma Mattel hergestellt.
Vorgeschichte Die Firma Mattel wurde 1945 von dem Ehepaar Ruth und Elliott Handler sowie von Harold Matson gegründet. Der kleine Betrieb produzierte zunächst Bilderrahmen und Puppenmöbel, später auch anderes Spielzeug. Anfang der 1950er Jahre hatte Ruth Handler die Idee, nach dem Vorbild der Ankleidepuppen, mit denen ihre Tochter Barbara spielte, eine Mannequinpuppe zu produzieren. Ihr Mann war jedoch der Ansicht, die Produktion würde viel zu teuer. Auf einer Europareise entdeckte Ruth Handler eine solche Puppe in einem Schaufenster in Luzern und kaufte sie. Sie war etwa 30 Zentimeter groß und hatte eine blonde Pferdeschwanz-Frisur. Genau das war es, was ihr vorschwebte. Bei der Puppe aus dem Schaufenster handelte es sich um Lilli, eine Puppe nach dem Vorbild eines Comics, den Reinhard Beuthin seit 1952 für die Bild zeichnete und die seit 1955 auf dem Markt war. Modelliert hatte sie Max Weißbrodt von der Firma Hausser in Neustadt. Zurück in den USA, gingen die Handlers daran, ihr Puppenprojekt umzusetzen. Sie kauften die Vermarktungsrechte an Lilli und gaben den Prototyp in Auftrag. Im März 1959 wurde die erste Mattel-Puppe auf der American Toy Fair in New York präsentiert, die nach ihrer Tochter Barbara Barbie (vollständiger Name: Barbara Millicent Roberts) genannt wurde. Die Einkäufer orderten die Puppe für drei Dollar zunächst nur zögerlich, doch es sollte nicht lange dauern, bis sie weltweit zum Verkaufsschlager wurde. Die ersten Barbies Die erste Barbie, in Fachkreisen bekannt als Ponytail Nr. 1, gab es in blond und brünett, jeweils mit Pferdeschwanz. Sie trug einen schwarz-weiß gestreiften Badeanzug, hatte einen weiblichen Körper mit Busen, ein handbemaltes (geschminktes) Gesicht, sehr lange Beine und trug Stöckelschuhe. Sie stand auf einem Sockel mit zwei Stiften, auf den sie dank durchbohrter Füße aufgesteckt werden konnte. Außerdem gab es für Barbie separate elegante Kleidung zu kaufen, im Stil der damaligen Zeit. Eine solche Puppe war für den Spielzeugmarkt etwas völlig Neues. Puppen und Outfits wurden in Japan hergestellt. Von der Ponytail Nr. 1 wurden rund 35.000 Stück produziert, die in kurzer Zeit verkauft waren. Ihr folgte im gleichen Jahr Ponytail Nr. 2, die sich nur durch den Ständer unterschied, der die Löcher in den Füßen unnötig machte. Die dritte Barbie (1960) hatte kein handbemaltes Gesicht mehr; nun benutzte man Schablonen. 1961 gab es die erste Barbie mit einer Kurzhaarfrisur, die Bubble Cut genannt wird. Diese Version gab es in verschiedenen Haarfarben. Nach wie vor trugen alle Barbies Badeanzüge, jetzt konnte er statt schwarz-weiß aber auch rot sein. Um das Spielen mit Barbie nicht langweilig werden zu lassen, ersann Mattel im Laufe der Jahre ständig Veränderungen, zum Beispiel die knickbaren Beine (bendable legs), auswechselbare Perücken, färbbare Haare (Color Magic) u.a. Barbies Freunde und Verwandte Schon bald begann der Siegeszug der Barbie rund um die Welt. Nicht nur war sie modisch immer aktuell, es kamen auch weitere Puppen hinzu, u.a. schon 1961 Barbies Dauerverlobter Ken (benannt nach Ruth und Elliots Sohn Kenneth). Er war etwas größer als seine Freundin, trug eine rote Badehose und hatte aufgeklebte braune oder blonde Haare (flocked hair). Die Nachfolger hatten dann nur noch aufgemaltes Haar. Auch für ihn gab es natürlich passende Kleidung. 1963 folgte Barbies rothaarige und sommersprossige Freundin Midge, die einen völlig anderen Typ verkörperte als Barbie, das nette Mädel von nebenan. 1965 bekam Barbie eine jüngere Schwester namens Skipper mit kindlichen Zügen, die wiederum eigene Kleider brauchte. 1966 stieß eine Cousine namens Francie zur Familie; diese Puppe ist heute in fast allen Varianten bei Sammlern sehr populär. Besonders gefragt ist die farbige Ausgabe (Black Francie), die damals allerdings wenig Anklang bei den Käufern fand und deshalb bald wieder aus den Verkaufsregalen verschwand. Sie war etwas kleiner als Barbie, hatte eingezogene Wimpern und trug damals hochmoderne Outfits im Mod-Stil wie Twiggy, die 1967 von Mattel als Puppe auf den Markt kam. Ein Jahr später folgte Barbies afro-amerikanische Freundin Christie, die es auch heute noch gibt.Ebenfalls erschien 1968 Barbies latainamerikanische Freundin Teresa. Julia war die erste farbige Prominentenpuppe von Mattel nach dem Vorbild der Schauspielerin Diahann Carroll im Jahr 1969. In diesem Jahr kam auch Freundin PJ hinzu. Als farbiges männliches Pendant zu Ken wurde Brad eingeführt, Christies Boyfriend. Bei Sammlern ebenfalls beliebt ist Steffie, die Anfang der 70er Jahre ihr Debut hatte. Die Auflistung der Freunde ist nicht vollständig, in den letzten Jahren sind weitere hinzugekommen.1990 erschien dann Kira/Marina, eine asiatische Freundin.1997 gab es zum ersten Mal eine Barbie im Rollstuhl, ihr Name war Becky, eine weitere Freundin zu Barbie. 2004 trennen sich Barbie und Ken. Der Grund? Barbie hatte sich in den australischen jungen Surfer Blaine verguckt. 2005 gibts schließlich Barbies neuen Freund Blaine zu kaufen, ebenso gibt es seine Schwester Summer zu kaufen. Weitere Freundinnen von Barbie sindrew, die Nachfolgerin von Skipper. Skipper gibts seit ein paar Jahren nicht mehr zu kaufen und wird nicht mehr produziert. Kayla und Lea sind auch Barbies Freundinnen. Seltene Barbie-Puppen erzielen heute bei Sammlern Höchstpreise bei Versteigerungen und können bereits als Wertanlage gesehen werden. Kritik An der ersten Barbiepuppe wurden bald die Proportionen bemängelt (39-18-33 Inch, entspricht in etwa den Maßen 99-46-84 cm), die, laut Kritikern, eher der männlichen Fantasie entsprachen, als den tatsächlichen Maßen einer Frau und somit das Selbstbewusstsein der Mädchen eher vermindern als bestärken würden. So gestaltete Jack Ryan, u.a. der sechste Ehemann von Zsa Zsa Gabor, die Puppe um. Die Oberweite wurde verringert und die Taille vergrößert (obwohl auch die neuen Maße nicht der Realität entsprachen, ließen sie zumindest die Kritiker verstummen). 2000 verbot Saudi-Arabien den Verkauf von Barbie-Puppen, weil sie nicht dem Sinn des Islam entsprächen. Zudem sei sie eine jüdische Puppe. Seit November 2003 macht in der arabischen Welt ein islamisch geprägtes Gegenmodell zu Barbie namens Fulla dem Original Konkurrenz. |