9. February 2006, 12:43 | #51 |
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Nun, zumindest beim SPIEGEL scheint derzeit eine sehr große Verwirrung zu herrschen. Erst empört man sich darüber, daß die Tagesschau von "Regimegegnern" spricht, meint sie Terroristen, fährt sogar ein paar angeblich authentische Vertreter dieser seltsamen Spezies auf, die ihren guten Ruf durch die ARD beschmutzt sahen, und dann läßt das gleiche Medium diesen rassistischen Psychoanalytiker - rassistisch jedenfalls ist seine Annahme, alle Palästinenser seien Muslime - erklären, die armen Muslime würden sich doch nur wehren gegen die Zumutungen des Westens, der sie nicht ebenbürtig behandle, sie seien also eigentlich ganz gute Kerle und Kerlinnen - wie diese wahren Regimegegner eben, als die man sie aber laut SPIEGEL ja nicht bezeichnen darf.
Mit dieser seltsamen SPIEGEL-Dialektik sollte sich der interviewte Horst-Eberhard Richter mal befassen, bevor er über den Nahen Osten Unsinn erzählt. MfG tw_24 |
9. February 2006, 13:15 | #52 |
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... schlag' doch mal Deinen Kameraden vom Klub der "Antideutschen" vor, daß man auf den Bahamas eine George-Bush-Universität errichten sollte, in der Professor tw_24 und seine Kollegen kostenlos Lesungen für die ganzen Unsinn erzählenden Ahnungslosen und rassistischen Bekloppten auf der Welt anbieten.
Auch Hans-Eberhard Richter ist trotz seines hohen Alters sicherlich immer noch wißbegierig und würde sich bestimmt freuen, durch Euch noch etwas dazulernen zu können. Und wenn mit ihm erst mal der Anfang gemacht ist, werden schon bald auch noch die anderen Bush-Kritiker bei Euch vorbeischauen, die intellektuell bis jetzt einfach noch nicht so weit sind, um die weltpolitischen Zusammenhänge so gut zu verstehen wie die Gelehrten der antideutschen Fakultät. Aber, sei vorsichtig. Denn wenn Du übertreibst, erhältst Du am Ende noch selbst den Friedensnobelpreis. Damit wärst Du dann bei Deinen Bahamas-Freunden sofort erledigt ;-) Gruß Ben |
9. February 2006, 13:49 | #53 |
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Die Strände auf den Bahamas lassen vielleicht noch die Gründung einer Antideutschen Universität zu, nicht aber einen halbwegs geregelten Betrieb eben dieser ;-). Davon aber abgesehen ist es ganz objektiv Unfug, den Horst-Eberhard Richter über die Palästinenser und ihre angebliche Hoffnung erzählt. Das Wahlergebnis haben doch nicht wir Antideutschen uns ausgedacht und noch weniger die Charta der Hamas. Und die Freudenfeste nach der Einlieferung Ariel Scharons ins Hospital hat es doch ebenfalls gegeben.
Der oben abgebildete Knabe, der aus diesem Anlaß Süßigkeiten verteilt, trägt dabei die Farben der Fatah. Nach Horst-Eberhard Richter müßte er doch in Tränen ausbrechen, weil mit Ariel Scharons Ableben doch auch seine "Hoffnungen" sich aufzulösen drohen. Oder ist er nur so wütend darüber, daß der Hoffnungsträger Ariel Scharon ins Krankenhaus einzog, daß er nun dessen Tod fordert? Oder wie deutest Du denn, geschätzter Papa, das Bild, damit es zur so kenntnisreichen Analyse des Horst-Eberhard Richter überhaupt paßt? MfG tw_24 |
9. February 2006, 14:23 | #54 |
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... Du willst doch jetzt nicht etwa von einem Foto bzw. von einem einzelnen Jungen auf die Gesamtheit aller Palästinenser schließen? Schlimm genug, daß man von der "Bild"-Zeitung so etwas gewohnt ist. Aber natürlich haben sicherlich alle Palästinenser über den Schlaganfall von Scharon gejubelt. Denn so ist sie nun mal, diese kriminelle Bande. Wie ja auch sonst alle Gläubigen der ca. 1 Millarde Muslime auf der Welt fundamentalistisch und gewaltbreit sind. Na, klar doch ;-)
Gruß Ben PS: Ich hoffe, der von mir auch schon früher sehr geschätzte Horst-Eberhard wird mir verzeihen, daß ich ihn vorhin aus Versehen zu einem Hans gemacht habe ;-) |
9. February 2006, 14:51 | #55 | |
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Zitat:
MfG tw_24 |
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9. February 2006, 17:46 | #56 |
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... es fällt auf, daß Du immer nur bei den Dir so verhaßten USA-Kritikern beckmesserst und auch diesmal sämtliche Aussagen von Horst-Eberhard Richter nur auf diesen einen Punkt reduzierst. Sei doch mal ehrlich und gebe zu, daß wir beide doch auch oft "in einem Abwasch" über Iraker und Palästinenser reden, ohne zu betonen, ob es sich jeweils um Muslime handelt oder nicht.
Man kann nicht einerseits den Iran beschuldigen, die Palästinenser gegen Israel aufzuhetzen, während man andererseits so tut, als hätten sie nichts miteinander zu tun. Aber so etwas erlebt man ja auch beinahe täglich in den hitzigen Fernseh-Diskussionen. Höhepunkt war wieder mal die Friedman-Show vor ein paar Tagen, als er mal eben dem iranischen Präsidenten in den Mund legte, er hätte verkündet, Israel militärisch anzugreifen, um gleich darauf seinen Gast Hans-Christian Ströbele mit pathetisch erhobener Stimme zu fragen, ob ihn das denn nicht empöre. Doch Ströbele, nach wie vor mein Lieblings-Grüner, blieb wie immer ruhig und gelassen und wies nur sachlich darauf hin, daß der iranische Präsident so etwas nie gesagt hat. Aber für Leute wie Friedman ist es halt nebensächlich, ob jemand den Bau eines Atomkraftwerks ankündigt oder einen atomaren Angriffskrieg. Wobei er es natürlich für selbstverständlich hält, daß Israel gleich mehrere Hundert Atomsprengköpfe besitzen darf. Besonders ulkig fand ich Friedman, als er immer wieder betonte, daß die Pressefreiheit auch das Recht einschließt, selbst die geschmacklosesten Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen. Da hätte ich ihn an Ströbeles Stelle einfach mal gefragt, ob das denn zukünftig auch für antisemitische Karikaturen gilt, wenn Juden wieder mal von irgendwelchen Neonazis mit langen, krummen Nasen abgebildet werden. Aber da schreien Leute wie Friedman ja immer gleich wie am Spieß und fordern nicht nur ein Verbot für solche Zeichnungen, sondern gleich auch noch eine mehrjährige Haftstrafe für die Schmierer. Okay, aber dann soll er auf der anderen Seite auch nicht genüßlich geschmacklose antiislamische Karikaturen in seiner Sendung zeigen und dabei heuchlerisch auf die "Pressefreiheit" hinweisen. Auch ein Michel Friedman sollte endlich mal lernen, daß kein Christ, aber auch kein Jude in Deutschland das Recht hat, für sich eine Extrawurst zu fordern. Gruß Ben |
9. February 2006, 19:44 | #57 | |
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Wer sagt denn, daß mir USA-Kritiker "verhaßt" sind? Ich stelle nur den Anspruch, daß ihre Kritik, will sie diese Bezeichnung verdienen, sich nicht darin erschöpft, immer nur wieder allzu durchschaubar Ressentiments zu pflegen. Das passiert zum Beispiel immer dann, werden "amerikanische Verhältnisse" zur Drohkulisse aufgebaut, wenn mal wieder beispielsweise ein (anglo-) amerikanischer Investor sich für deutsche Medien interessiert - dann dreht auch der DJV durch, der zugleich zur Selbstzensur aufruft, weíl ein paar treffende Karikaturen die Gefühle eines Mobs verletzen könnten, der doch seinerseits schon selbst zur Karikatur wurde.
Die Heuchelei des Antisemiten Hans-Christian Ströbele, für den Terroristen im Irak immer nur "Besatzer" und "Kollaborateure" angreifen, wie er jüngst bei Friedman zu erklären wußte, paßt da tatsächlich voll in das Bild, das der DJV abgibt. Als Bedrohung werden immer nur die USA angeprangert oder eben "amerikanische Verhältnisse", randaliert aber ein islamfaschistischer Mob, dann sind das arme Unterdrückte, die am bösen Westen verzweifeln und sich wehren - diese nationalistischen Banditen sind halt Antiimperialisten, und Antiimperialisten sind beschützenswerte Geschöpfe, weiß auch der Ströbele. Mit Nachsicht reagieren denn auch er ebenso wie der DJV, wenn einer wie Hassan Nasrallah, Generalsekretär der Hisbollah, ziemlich unverholen gerade auch Medien mit Mord und Totschlag droht: "Wenn irgend ein Muslim die Fatwa von Imam Khomeini gegen den vom Glauben abgefallenen Salman Rushdie ausgeführt hätte, hätten es diese verabscheuungswürdigen Menschen nicht gewagt, den Propheten Mohammed zu diffamieren - weder in Dänemark, noch in Norwegen oder in Frankreich. Sollen wir dänische Produkte boykottieren, und das war’s? Wenn wir das jetzt tolerieren, so wie wir es im Fall von Salman Rushdie getan haben, weiß nur Gott, was sie in Zukunft noch alles tun werden." Aber der Mann ist ja sicher auch nur wieder einer dieser armen vom Westen gedemütigten Muslime, der ganz friedlich wäre - jedenfalls in der Öffentlichkeit, nicht im eigenen Heim, denn der Herr gab ja dem gläubigen Mann das Recht Frau und Tochter zu verprügeln -, hätten diese ruchlosen Dänen, bestimmt moralisch verdorben vom amerikanischen (Un-)Kulturimperialismus, darauf verzichtet, den edlen Mohammed zu zeichnen, ihn gar in Verbindung zu bringen mit Mördern, die sich auf ihn berufen. Denn das gehört sich nunmal nicht, meint auch Multikulti Ströbele, der Israel nie verzeihen wird, daß er Anfang der 1990er als Parteisprecher zurücktreten mußte. Ayaan Hirsi Ali sprach richtige Worte, als sie zu solchen Typen wie Ströbele erklärte: "Sie verstecken ihre geistige Mittelmäßigkeit hinter edel klingenden Begriffen wie 'Verantwortung' und 'Feingefühl'." Zitat:
MfG tw_24 |
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9. February 2006, 21:26 | #58 |
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... die dreiste Behauptung, Hans-Christian Ströbele sei ein "Antisemit", wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Ich würde sogar behaupten, daß es weniger "Rassen"-Haß, Ausländerfeindlichkeit und überhaupt mehr Verständigung unter den Bürgern des multikulturellen Deutschland gäbe, wenn auch mal ein Politiker wie Ströbele im Kabinett sitzen würde.
Ja, ich halte ihn für einen der letzten uneitlen Politiker, die nicht für sich, sondern für Menschen kämpfen, denen sie sich in ihrem Amt verpflichtet fühlen. Sollen die Leute doch über Hans-Christian Ströbele, der in 3 Jahren 70 wird, ruhig lächeln. Im Gegensatz zu seinem früheren RAF-Verteidiger-Kollegen Otto Schily war ihm eine politische Karriere nicht so wichtig, als daß er sich dafür um 180 Grad verbiegt. Von selbstverliebten Egomanen wie Joschka Fischer, dem wohl verlogensten Grünen-Politiker, der es je nach ganz oben geschafft hat, will ich lieber gar nicht erst reden. Was ist denn so schlimm an diesem Hans-Christian Ströbele? Gehen die "Antideutschen" inzwischen so weit, daß sie alles verächtlich machen, was sich nicht sofort vor George Bush verneigt? Ströbele kämpft konsequent gegen ein neues Aufkeimen des Faschismus. Dafür müßten ihn die "Antideutschen" eigentlich lieben. Unglücklicherweise sieht er das aber global. Und weil er halt auch auf den für die gesamte Welt gefährlichen "Faschismus-Light" seit Bush in den USA hinweist, hassen ihn die Antideutschen wie die Pest. Denn sie sind es, die heute wieder gern "wegschauen" und nicht sehen wollen, daß man bereits jetzt in einigen Bundesländern der USA verhaftet werden kann, ohne das Recht auf einen Anwalt geltend machen zu können. Leih-Bibliotheken sind gezwungen, dem "Amt für Heimatschutz" die persönlichen Daten ihrer Kunden zu übermitteln, wenn jemand zum Beispiel "Das Kapital" von Karl Marx ausgeliehen hat. Aber auch andere Besitzer von harmlosen Firmen werden gezwungen, dem Staat als Denunziant zuzuarbeiten. Das gilt sogar für Schulen, bei denen sich Hobby-Taucher ausbilden lassen. Auch ihre Daten werden gespeichert, wie es sich nach Stasi- und Gestapo-Manier gehört. "This is not America", sang David Bowie mal vor fast 20 Jahren in einem seiner wenigen Chart-Hits und wurde dabei von dem famosen Jazz-Gitarristen Pat Metheny begleitet. Wenn die beiden schon damals geahnt hätten, wie nahe am Abgrund des Faschismus die USA heute stehen, wäre der Text damals wohl noch eine Spur härter ausgefallen. Aber daß ein amerikanischer Präsident Bürger anderer Länder kidnappen und foltern und sogar nach Stalin- und Hitler-Vorbild regelrechte KZs bauen läßt, konnte man damals nun wirklich noch nicht ahnen. Wäre ich auch so ein selbstverliebter Friedman-Wicht, würde ich Dich, mein "Sohn", jetzt auch mit einem theatralischen Augenaufschlag fragen: Ja, mein Gott, empört Dich das denn gar nicht? *g* Ich hoffe, daß auch Du dann nur milde lächeln würdest, so wie man es auch von Hans-Christian Ströbele gewohnt ist, der hoffentlich noch viele Jahre unter uns weilen und auch weiterhin die Kraft aufbringen wird, nicht nur das deutsche Volk, sondern weltweit vor elenden Heuchlern zu warnen. Ja, ich gestehe: Von diesem Politiker, dessen interessante Zickzack-Laufbahn ich nun schon seit vielen Jahren verfolge, würde ich sogar ungesehen einen Gebrauchtwagen kaufen ;-) http://www.stroebele-online.de/person/929.html Gruß Ben PS: Der bisher von allen Parteien und Institutionen angesehene Deutsche Journalisten-Verband (DJV) wird auch in Zukunft ganz sicher nicht darunter leiden, wenn er hin und wieder von ein paar unverbesserlichen "Antideutschen" angepinkelt wird ;-) |
10. February 2006, 09:45 | #59 | ||
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Zitat:
Und auch bei sein Pazifismus ist ein äußerst verläßlicher Umfaller. Dem Afghanistan-Einsatz seiner Bundeswehr gab er mindestens zweimal seine parlamentarische Zustimmung, dreimal stimmte er gegen ihn. Findet er ihn nun richtig oder falsch, lieber Papa? Immer mal wieder jedenfalls findet er gut, was der uniformierte Arm der Deutschen Friedensbewegung am Hindukusch macht, für sich indes wirbt er seltsamerweise immer nur mit dem einen oder anderen Nein. Man könnte es wohl Wählertäuschung nennen. Sein - jedenfalls aus antideutscher Sicht - größtes Vergehen ist allerdings tatsächlich sein Antisemitismus, der sich aktuell (*) äußert, wenn er von Israel die kernwaffentechnische Abrüstung fordert und im gleichen Atemzug für das Recht des Iran eintritt, sein Aufrüstungsprogramm in diesem Bereich fortzusetzen. Israel hat nie mit einer Vernichtung des Iran gedroht, der iranische Präsident hingegen will Israel von der Landkarte tilgen. Aber Israel soll abrüsten müssen, während der Iran für ihn aufrüsten darf. In Deutschland setzte er sich für den Atomausstieg übrigens auch mit dem durchaus einleuchtenden Argument ein, man könne zivile und militärische Nutzung der Kernenergie nicht klar voneinander trennen. Im Iran scheint nun möglich, was nach ihm nichtmal in Deutschland organisierbar ist. Und nachdenklich stimmt Hans-Christian Ströbele auch nicht, daß der Iran über Jahre heimlich an seinem Atomeinstieg arbeitete. Für den Gebrauchtwagenhändler Deines Vertrauens ist das wohl der beste Beweis für herzensgute Absichten. Seinem Auslandsgeheimdienst andererseits traut er bei dessen Heimlichkeiten wiederum nicht über den Weg. Da will er wieder kontrollieren und aufklären, nur wurde er ausgebremst durch seinen Parteifreund Joseph Fischer, der an seinem Ruf nicht kratzen lassen will - da war auch der Hans-Christian Ströbele urplötzlich gegen einen Untersuchungsausschuß, man müsse der Regierung und dem BND doch mehr Zeit geben ... dem BND vor allem, der schon einmal aufflog, als er strahlendes Material in aller Heimlichkeit nach Deutschland schmuggeln wollte. Zitat:
(*) Darauf, daß er 1991 erklärte, er habe vollstes Verständnis für irakische Gifgas-Angriffe auf Israel, das weder den Irak angegriffen noch sonstwie bedroht hatte, mag ich jetzt nicht mehr eingehen. Er nannte solche Angriffe mit auch deutschem Gas "die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern und den arabischen Staaten", was ihn sein Amt als Parteisprecher kostete. In seinem Wahlkreis profitiert er noch heute davon, denn an seinem Feindbild hat sich nichts geändert. Schuld ist für ihn immer Israel. MfG tw_24 |
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10. February 2006, 12:14 | #60 |
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... keine Ahnung, warum Du ausgerechnet von Ströbele erwartest, daß er Deutschland oder gar die ganze Welt rettet. Schließlich macht er nicht in einem obskuren Zirkel auf den Bahamas Politik, sondern ist Mitglied einer regulären deutschen Partei.
Logischerweise ist er deshalb auch stets gezwungen, Kompromisse zu schließen, die oft wenig befriedigend für ihn sind. Aber das ist nun mal der Unterschied zu losen Gruppierungen wie die "Antideutschen", die politisch alles Mögliche behaupten können, ohne befürchten zu müssen, jemals Verantwortung übernehmen zu müssen. Sie werden von vielen ja nicht mal richtig ernst genommen ;-) Und dabei weißt Du ganz genau, daß sich gerade Ströbele oft genug mit anderen Mitgliedern der Grünen überworfen hat. Er hat auch das Mandat in seinem Berliner Wahlkreis als Einzelkämpfer gewonnen, was mich ebenfalls beeindruckt hat, wobei mit Sicherheit auch Wähler dabei waren, die sonst nichts mit den Grünen am Hut haben, diesen Politiker aber gern unterstützen. Was mir immer wieder bei den "Antideutschen" auffällt, ist Euer merkwürdiges Feindbild. Denn nicht etwa konservativ reaktionäre CDU/CSU-Politiker oder gar gefährliche Neonazis, die in Deutschland mit immer mehr Zulauf rechnen können, scheinen Euch Sorgen zu bereiten, sondern Ihr kämpft ausgerechnet gegen solche harmlosen Linken wie Hans-Christian Ströbele. Und dann wundert Ihr Euch über den Applaus von rechts und daß böse Zungen schon behaupten, die "Antideutschen" hätten manche braunen Ewiggestrigen bereits rechts überholt. Und genau deshalb, weil Ihr im Gegensatz zu "richtigen" Politikern nicht bereit seid, auch mal unbequeme Kompromisse zu schließen, werden Ihr auch nie wirklich etwas bewirken, während Leute wie Ströbele auf ihre Art die Politik in Deutschland schon ein wenig beeinflussen können. Gruß Ben |
10. February 2006, 13:43 | #61 |
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Natürlich, der bedauernswerte Einzelkämpfer Hans-Christian Ströbele, der in der Tat auch schon in den letzten Bundestag mit dem einzigen Direktmandat einziehen konnte, das "Bündnis 90/Die Grünen" gewinnen konnte, muß Kompromisse machen. Und da stimmt er eben auch mal für einen Krieg, den er gar nicht will. Sprichst Du, Papa, tatsächlich, ihm sei seine "politische Karriere nicht so wichtig, als daß er sich dafür um 180 Grad verbiegt"? Mal ist er gegen, mal für die Landesverteidigung am Hindukusch, eine Enthaltung ist nicht drin für ihn. Wofür verbigt er sich, wenn es nicht seine politische Karriere ist?
Mal kämpft er gegen Hartz IV, mal verteidigt er Hartz IV sogar im Bundestag. Auf Stimmenfang geht er freilich nur mit seinem jeweiligen überaus verläßlichen Nein, denn er "ist Mitglied einer regulären deutschen Partei" und "deshalb auch stets gezwungen, Kompromisse zu schließen, die oft wenig befriedigend für ihn sind". Man kann ihn auch inkonsequent nennen, andere, denen die Biegsamkeit von "Bündnis 90/Die Grünen" nicht mehr paßte, haben auf ihre Mitgliedschaft verzichtet, Ströbele dagegen hielt stets zu Joseph Fischer. Aber der mußte ja auch nur regelmäßig Kompromisse schließen und Dinge tun, die er so gar nicht wollte. Und wie für seinen Freund Hans-Christian Ströbele waren "die oft wenig befriedigend für ihn". So schaffte der eine Grüne es zum Außenminister, der Bomben auf Belgrad werfen ließ, der andere Grüne immerhin zum Direktmandat, auf den Lobgesänge verfaßt werden: "Ströbele kämpft konsequent gegen ein neues Aufkeimen des Faschismus." Und für die iranische Bombe, gerade weil Israel sie angeblich hat. Soviel und solcher "Antifaschismus" ist wirklich selten. Aber ich schweife ab. Eigentlich warte ich noch darauf, wie Du den Wahlsieg der Hamas mit der Behauptung des von Dir oben so geschätzten Horst-Eberhard Richter in Übereinstimmung bringst, der meinte, "die Palästinenser stoppten die Intifada, als Rabin ihnen einen eigenen Staat versprach, und jetzt vorläufig wieder, als Scharon mit der Freigabe des Gaza-Streifens ihnen neue Hoffnung machte." Hoffnung worauf? Vielleicht darauf, daß Ahmadinedschad bald wahr werden läßt, was er ankündigte und die Hamas verspricht? MfG tw_24 |
10. February 2006, 16:29 | #62 |
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... ich soll Dir immer alles brav beantworten, während Du Dich schlicht weigerst, auf meine schon häufig gestellte Frage einzugehen, warum für Euch Antideutsche Grüne und besonders Linke wie Ströbele anscheinend zehnmal "schlimmer" sind als Erzkonservative und Neonazis. Sogar die Sozialdemokraten werden häufiger von Dir kritisiert als die Rechten, mit denen Euch hoffentlich nicht doch mehr verbindet, als Ihr Euch eingestehen mögt.
Wunderlich ist auch die Einstellung der Antideutschen zu Angriffskriegen. An zwei war Deutschland direkt oder indirekt beteilt: 1999 gegen Belgrad und im letzten Irak-Krieg gegen Bagdad. Beides waren Angriffskriege gegen souveräne Staaten, bei denen international geächtete Munition verwendet wurde, Kriegsverbrechen begangen worden sind und man den Tod vieler Zivilisten entweder in Kauf nahm oder sogar gezielt geplant hatte. Dazu kommt noch, daß vorher die angebliche "Notwendigkeit" des Militäreinsatzes bei beiden Kriegen durch schamlose Lügen der Politiker begründet worden war. Deshalb halte nicht nur ich, sondern viele Menschen auf der Welt beide Angriffskriege für ein Verbrechen, für das die Verantwortlichen eigentlich bestraft werden müßten. Nur die Antideutschen sagen: Lediglich die Bombardierung Belgrads war ganz doll böse, während der Überfall auf den Irak eine ganz tolle heldenhafte Befreiungsaktion war. Und genau diese Widersprüche in der verschrobenen "antideutschen" Denkweise sorgen dafür, daß Euch immer weniger Leute ernst nehmen. Zumal die Welt auch nun mal nicht so simpel ist, als daß man wie die Antideutschen alles davon abhängig macht, ob jemand für die USA und Israel ist oder dagegen. Und, egal, wer es wagt, gegen diese Länder Kritik vorzubringen, sofort werden die beiden Einheitskeulen aus der Tasche gezogen: Auf der einen steht "plumper Antiamerikanismus" und die andere ist für "Antisemiten" gedacht, mit denen natürlich selbst der harmloseste Israel-Kritiker in einen Topf geworfen wird. So einfach ist das Schwarzweiß-Bild, das sich Antideutsche von der Welt machen. Zwischentöne existieren für sie nicht. Denn der Tölpel im Weißen Haus, der für sie die Leitfigur darstellt und sogar als "Held" gefeiert wird, macht es ihnen vor, in dem er die Länder der Welt in "gut" und "böse" einteilt. Auf der einen Seite die düstere islamische "Schurken"-Welt und auf der anderen die edel und gute durch das Christentum geprägte "westliche" Welt. Kriegstreiber Bush benutzt sogar konsequenterweise wieder den Begriff "Kreuzzüge" und vergißt dabei anscheinend, daß schon einmal durch solche Kreuzzüge 20 Millionen "Ungläubige" abgeschlachtet worden sind. Aber nicht etwa im Namen Mohammeds, sondern im Namen Jesu, wie man heute in jedem Geschichtsbuch nachlesen kann. Ach so, Du wolltest ja noch wissen, warum die Politiker der radikalen Hamas die Wahl gewonnen haben. Dabei ist die Antwort ganz leicht. Denn so dumm sind die Palästinenser nun auch wieder nicht, als daß sie nicht ahnen, daß nach dem Ende von Scharon schon bald wieder ein Hardliner an der Spitze Israels stehen wird und sich somit eine neue Eiszeit ankündigt. Da ist es verständlich, daß auch die Palästinenser auf radikale Führer setzen. Daß die Hamas in ihrer neuen Rolle als Regierungspartei aber noch immer auf blutige Bomben-Attentate setzt, halte ich für wenig wahrscheinlich. So wie es auch sonst guter Brauch ist, sollte man auch bei der neuen Palästinenser-Führung zunächst 100 Tage abwarten, um zu bewerten, ob es sich für die Wähler gelohnt hat oder nicht. Gruß Ben |
10. February 2006, 18:35 | #63 | |
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Zitat:
Hätte Saddam Hussein seine Drohung wahrgemacht, so wäre er nach Ströbeles Argumentation dennoch unschuldig. Kritik an israelischer Politik sollte, glaube ich, doch etwas anders aussehen. Das allerdings hat Ströbele bis heute so wenig begriffen wie den Unrechtscharakter des Regimes, dem Saddam Hussein vorstand, dem er seinerzeit in antiimperialistischer Solidarität die Begründung für einen Angriff auf Israel lieferte. Was hätte der Hans-Christian wohl gesagt, wäre Tel Aviv erfolgreich mit irakischen Raketen, die deutsches Gas transportieren, angegriffen worden? Die Vergasten hätten damit rechnen müssen, weil sie die Palästinenser und überhaupt die Araber nicht ebenbürtig behandeln, wie das der Horst-Eberhard Richter so schön formulierte? Selber schuld also? Der Antisemit macht immer die Juden dafür verantwortlich, was er ihnen antut. Was hatten die Bewohner Tel Avivs verbrochen, daß Hans-Christian Ströbele auch ihnen erklärte, Giftgas-Angriffe wären "die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern und den arabischen Staaten"? Was haben irakische Opfer islamfaschistischer Terroristen verbrochen, daß er sie, wie bei Friedman geschehen, zu "Kollaborateuren" erklärt? Er ist es, der so die Opfer zu Schuldigen erklärt, der die Täter entschuldigt. Wie wurden die Kinder zu "Kollaborateuren", also Schuldigen, die regelmäßig von Bomben zerfetzt werden, die der "Widerstand" im Irak zündet? (*) Die Alliierten töten ungewollt Unschuldige, für Hans-Christian Ströbele sind die Opfer terroristischer Anschläge immer schuldig, weil sie entweder "Besatzer" sind oder "Kollaborateure", mithin wohl legitime Ziele, niemals aber unschuldig. Unschuldige gibt es für ihn immer nur dann, kommen die USA ins Spiel. Menschenverachtung heißt Ströbele. (*) Diese Frage habe ich - etwas ausführlicher - Hans-Christian Ströbele vergangene Woche über das Kontaktformular seiner Website gestellt, eine Antwort bekam ich bis heute nicht ... MfG tw_24 |
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10. February 2006, 21:35 | #64 | |
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Zitat:
Aber, schön, daß Du jetzt auch mal die von Saddam 5.000 vergasten Kurden erwähnst, weil ja darüber immer gern geschwiegen wird, weil die Antideutschen und ein paar andere der letzten übriggebliebenen Amerika-Fans immer gern vergessen, daß der Diktator in dieser Zeit von seinem Freund, dem damaligen amerikanischen Präsidenten, liebevoll unterstützt und auch militärisch aufgerüstet worden ist. Deshalb liefen damals die schrecklichen Bilder der vergasten kurdischen Iraker auch nur wenige Sekunden in der Tagesschau, weil sie seinerzeit einfach nicht zu dem herzlichen Verhältnis zwischen den USA und dem Irak paßten. Dafür wurden sie aber ein paar Jahre später, 1990/1991, wieder rausgekramt und wiederholt genüßlich in voller Länge gezeigt. Denn in der Zwischenzeit hatten sich Bush sen. und Saddam bekanntlich nicht mehr lieb, und so erhielt das widerliche Giftgas-Massaker mit ein paar Jahren Verspätung dann doch noch einen Sinn – wenn auch nur als schäbige US-Propaganda, gemischt mit ein paar von Werbeagenturen ausgedachten Horror-Meldungen, um die Welt auf ein weiteres Massaker vorzubereiten. Das allerdings wurde von den Amerikanern begangen, als sie 1991 in wenigen Tagen ein Vielfaches der Bomben, die im Zweiten Weltkrieg Dresden zerstörten, über Bagdad und andere irakische Städte abregnen ließen. Die Zahl der dabei vor allem unter der Zivilbevölkerung ums Leben gekommenen Iraker schwankt nach heutigen Schätzungen zwischen 100.000 und 300.000. Dabei hatten es die Amerikaner am Ende nicht mal geschafft, Saddam aus dem Verkehr zu ziehen. Aber wenigstens konnten sie die neureichen Herrscher-Familien des arroganten Öl-Staates Kuwait vor Saddam retten, damit sie danach wieder das Geld für Eislaufbahnen in der Wüste oder andere perverse Prestige-Objekte verschwenden konnten. Aber mein antideutscher "Sohn" wird mir sicherlich gleich erklären, warum schon der vorletzte Irak-Krieg eine prima Sache war ;-) Gruß Ben PS: Ich weiß nun übrigens, daß es nicht viel bringt, wenn man Dir brav auf angemahnte Fragen antwortet. Leider bist Du im Gegenzug dann immer noch nicht bereit, auch mal auf eine Frage einzugehen, die ich Dir wiederholt gestellt hatte. |
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11. February 2006, 08:09 | #65 | |
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Zitat:
Und es kostete dieses Interview Hans-Christian Ströbele sein Amt als Sprecher der Partei, die heute "Bündnis 90/Die Grünen" heißt, was damals so gut war wie ein Posten als Parteichef. Den Karriereknick verzeiht er Israel nie, denn daß er selbst einen Fehler gemacht haben könnte, leugnet er ja bis heute, also ist wohl auch er ein Opfer Israels oder jener geheimnisumwitterten "jüdischen Medienlobby", die dann später den Möllemann in den Freitod trieb. Immerhin jedenfalls beweist Ströbeles damaliger unfreiwillig erfolgter Amtsverzicht, daß er tatsächlich meinte, was er sagte, und sich nicht nur verplapperte, was ja mal passieren kann. Deshalb wird er ja noch heute so geliebt und ihm verziehen, stimmt er mal ausdrücklich "Reformen" zu, die er gar nicht mag. Selbst er muß halt Kompromisse eingehen, unter denen er auch bestimmt ganz furchtbar authentisch leidet ... MfG tw_24 |
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11. February 2006, 08:52 | #66 | ||
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Ansonsten sind die Gründe für Ströbeles damaligen Rücktritt als Sprecher der Grünen hinlänglich bekannt. Nur die von Antideutschen erfundene "Vergasungs"-Theorie war für mich halt neu ;-) Gruß Ben |
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11. February 2006, 09:03 | #67 | |
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MfG tw_24 |
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11. February 2006, 09:42 | #68 |
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... fein. Damit hast Du mir quasi einen Persilschein ausgestellt, so daß ich ab jetzt auch behaupten könnte, daß es tw_24 für "gerechtfertigt" hält, wenn die Amerikaner schon bald aus Teheran ein zweites Hiroshima machen, wobei Hunderttausende oder gar Millionen Iraner verglühen oder langfristig elendig an den Folgen der Verstrahlung krepieren.
Denn Du findest es ja auch in Ordnung, daß Bush dem Iran offiziell mit einem Angriffskrieg droht, inoffiziell sogar unter Einsatz von Atomwaffen, wodurch über 60 Jahre nach dem WK-II-Ende ein durchgeknallter amerikanischer Präsident möglicherweise den Startschuß für den Dritten Weltkrieg abgeben würde. Gruß Ben |
11. February 2006, 10:37 | #69 |
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Im Gegensatz zum iranischen Präsidenten, der die Auslöschung Israels mit allen Mitteln propagiert, hat die US-Regierung lediglich erklärt, sie könne militärische Gewalt gegen den Iran nicht ausschließen, sollte dieser daran festhalten, sein Militär oder von ihm unterstützte Terroristen-Organisationen wie die Hamas mit Kernwaffen bzw. "schmutzigen Bomben" ausrüsten zu wollen.
Für Hans-Christian Ströbele und wohl auch für Dich ist das eine Kriegserklärung. Während Du erwähnst, Ströbele habe "wie immer ruhig und gelassen" darauf beharrt, der iranische Präsident habe "nie" erklärt, Israel "militärisch anzugreifen", unterstellt er der amerikanischen Regierung eine Kriegserklärung, obgleich sie diese nie aussprach, und Du siehst sogar schon Atompilze über Teheran. Solche wenig gesunden Gewächse sahen im Dezember 2002 schon die Ärtze für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) und zählten Leichen. Doch der böse George W. Bush tat ihnen den Gefallen nicht, seine Regierung stellte sogar, wie die Ärzte melden, Forschungen zum Bau strahlender 'Bunker Buster' ein. Weshalb also sollte die amerikanische Regierung nun daran denken, Kernwaffen für einen unterstellten Erstschlag gegen den Iran einzusetzen? Deren Besitz strebt der Iran mit dem Segen Hans-Christian Ströbeles an, der freilich - aber nur im Iran, nicht in Deutschland - an das Märchen einer friedlichen Nutzung der Kernenergie glaubt - lustigerweise gab Greenpeace vor kurzem die Meldung heraus, die bekannten Uranvorkommen lieferten nur noch für sechs Jahrzehnte nutzbares Material, was Hans-Christian Ströbeles Kampf für den Iran noch peinlicher wirken läßt, obwohl ein "Grüner", der sich für Kernkraftwerke unter der "Kontrolle" abergläubischer Mullahs, die schon ein paar Zeichnungen an den Rand des Wahnsinns treiben können, schon seltsam genug ist. Mein wahrlich nicht grenzenloses Vertrauen in den amerikanischen Präsidenten jedenfalls ist größer als mein Glaube an die guten Absichten iranischer Mullahs, die ihren Präsidenten die Ausradierung eines anerkannten UN-Mitgliedsstaates sich öffentlich wünschen ließen. Deshalb braucht George W. Bush keinen "Freibrief" für etwas, das er nicht anordnen wird. Warum mißt Du aber den amerikanischen Präsidenten nicht wenigstens mit der Nachsicht, mit der Du den Mullahs begegnest? MfG tw_24 |
11. February 2006, 11:17 | #70 |
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13. February 2006, 00:17 | #71 | |
Junge mit Mundharmonika
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Zitat:
Ich verstehe die Aufregung garnicht. Bei Frontal21 wurde gezeigt, dass Selbstmordattentäter in iranischen Kindersendungen angepriesen werden. Wie könnte also die Darstellung der iranischen Fußballer als Selbstmordattentäter eine Beleidigung sein? |
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13. February 2006, 08:46 | #72 | |||
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Es geschieht Deutschland ganz recht, wenn die iranischen Tugendwächter darüber bestimmen wollen, was hierzulande erscheinen darf und was nicht. Der sittenwächternde Deutsche Journalistenverband (DJV) kann sich ja offenbar nicht mehr durchsetzen, also muß ihm nun geholfen werden aus dem Iran. Auf einem guten Weg aber ist der DJV schon, denn was in Ägypten im Oktober noch unbeanstandet ging, nämlich die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen, wird hierzulande immerhin schon als ein schlimmes Vergehen anerkannt.
Zitat:
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MfG tw_24 |
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15. February 2006, 21:40 | #73 | |
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... immerhin lenkt der wegen ein paar lächerlicher Zeichnungen entstandene bizarre "Krieg der Kulturen" so schön von den wirklich wichtigen Dingen ab, mit dem Bush demnächst die Welt beglücken will. So laufen die Vorbereitungen zur Bombardierung der 9-Millionen-Stadt Teheran auf vollen Touren. Und heute zeigte der australische Fernsehsender SBS weitere bisher unveröffentlichte Fotos aus dem irakischen US-Folter-Kerker Abu Ghureib, deren Veröffentlichung Bush bisher mit aller Macht verhindern wollte.
Nach all den scheußlichen Verbrechen der Besatzer kann man nur ahnen, wie es seit Jahren in dem vor der Öffentlichkeit hermetisch abgeriegelten US-KZ auf Kuba zugeht, wo viele der völlig rechtlosen Gefangenen zur Zeit zwangsernährt werden, weil die Gefolterten inzwischen den Tod als Erlösung herbeisehnen. Gruß Ben Zitat:
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16. February 2006, 09:09 | #74 |
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Und auch hier wird einmal mehr die Doppelmoral der "Friedensbewegung" vorgeführt. Denn diese wackeren Friedensengel interessierten sich nicht dafür, was in Abu Ghraib geschah, während von Bagdad aus Saddam Hussein den gesamten Irak in ein Gefängnis verwandelte und im Laufe seiner Herrschaft - ohne Kriegstote - gut 5 Prozent der Bevölkerung umbrachte. Man wollte hierzulande den Krieg gegen Saddam Husseins Bath-Faschismus nicht, obgleich die irakische Bevölkerung in zahlreichen Aufständen gezeigt hatte, daß sie ihn loswerden wollte.
Als die Regierung des George W. Bush endlich und wahrlich reichlich spät begann, etwas gegen Saddam Husseins Terrorregime zu unternehmen, ignorierten die Friedentauben, was sie über die Wünsche der irakischen Bevölkerung hätten wissen können - und kämpften tapfer für den Fortbestand der Herrschaft Saddam Husseins, der dafür sogar das "deutsche Volk" loben ließ und zuvor einige besonders prominente Friedenkämpfer mit der einen oder anderen Million geschmiert hatte. Doch jetzt plötzlich kümmert die lieben Friedenstauben, was in Abu Ghraib ein paar US-Soldaten anstellen - nicht, was in Abu Ghraib vor 2003 Alltag war - und beklagen gar schlimme Menschenrechtsverletzungen, für deren Fortsetzung unter Saddam Hussein sie noch demonstrierten. Vorwürfe gegen US-Soldaten werden untersucht und sie sanktioniert, doch wer zuvor für eine Verlängerung des Bath-Faschismus aufmarschierte, kann jetzt nicht mit einer Moral kommen, die er doch längst schon für Saddam Hussein verraten hat. MfG tw_24 |
16. February 2006, 10:07 | #75 |
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... "Doppelmoral" ist so ein schöner Begriff, der fast auf alles und jeden paßt. Du verwendest ihn gern für die ach so "böse" Friedensbewegung, während ich es als Doppelmoral bezeichne, wenn ein Land wie die USA plötzlich feststellt, daß der irakische Präsident ein ganz schlimmer Finger ist, während man mit demselben Diktator Jahre vorher noch befreundet war, sich mit ihm locker vor den Kameras präsentierte, ihm beim Aufrüsten half und man es auch nicht für besonders beachtenswert empfand, daß er zu dieser Zeit 5.000 kurdische Iraker vergasen ließ. Da schaut man als Freund schon mal gern weg.
Das ist ja auch der Grund, warum Saddam jetzt "nur" wegen vergleichsweise kleinerer Verbrechen vor Gericht steht. Denn die scheußlichsten Greueltaten hat er begangen, als er von seinen amerikanischen Freunden unterstützt und eben auch gedeckt wurde. Auch das ist Doppelmoral. Wobei der bizarre Schauprozeß nach rechtsstaatlichen Maßstäben sowieso eine Farce ist und höchstens den Effekt haben wird, daß Saddam als Märtyrer die Widerstandsbereitschaft seiner Anhänger im Kampf gegen die Besatzer nur noch mehr festigt. So was ist aber alles viel zu kompliziert für die eher simple Denkweise des kaum noch zurechnungsfähigen fundamentalistischen Radikalchristen im Weißen Haus. Und weil die Amerikaner nicht gerade dafür bekannt sind, aus Fehlern zu lernen, wird Bush nun noch mal ein paar Tausend Muslime, diesmal im Iran, umbringen lassen, um die jetzt schon durch den Überfall auf den Irak unsicherer gewordene Welt erst richtig in die Scheiße zu reiten. So gesehen, könnte man den Staatsterroristen Bush auch himself als eine Art "Selbstmord-Attentäter" bezeichnen ;-) Gruß Ben |