[Ben-99]

... wieder mal aus der Rubrik "Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche" ;-)

Josef Fritzl zeigte sich über Fall Kampusch schockiert

Fritzl sei „oft vorbeigekommen“, sagte ein Bäcker, der in der Nachbarschaft der Familie in Amstetten ein Geschäft führt, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

„Wir haben meistens ein bisschen geplaudert über das Wetter oder was in der Zeitung stand“, berichtete der 38-Jährige. „Ich erinnere mich an den Tag, als die Geschichte mit Natascha Kampusch auf der Titelseite stand und er gesagt hat, dass er das ziemlich schockierend fand.“

Josef Fritzl zeigte sich über Fall Kampusch schockiert

Gruß Ben

[Ben-99]

... die jahrelang in einem geheimen Keller-Studio umfassend als Fernseh-Journalistin ausgebildete Natascha Kampusch hat für den 1. Juni ihre erste TV-Talkshow angekündigt. Und es wird sicherlich kein Zufall sein, daß sich als erster prominenter Gast ein Mitglied aus dem Formel-1-Zirkus bereit erklärte, bei dem Spektakel dabei zu sein. Vielleicht war es Niki Lauda, dem offenbar inzwischen schon alles egal ist, wenn ja nur irgendeine Kamera auf ihn gerichtet ist, auch einfach nur zu langweilig, immer nur auf die öden Fragen der Hofberichterstattungsreporter von RTL zu antworten. Nun darf er endlich mal wieder in einer anspruchsvollen Sendung auftreten.

Was kommt danach? Wird etwa auch Schumi in Nataschas Talkshow wieder wie vorher für Helmut Kohl oder die Tsunami-Opfer spenden? Wird man als Stargast vielleicht auch noch Fernando Alonso einfliegen lassen? Oder ob sogar der koksende frühere Ole-von-Beust-Vertraute Ronald Schill aus Brasilien anreist? Auch Eva Herman würde sicherlich gern die Chance nutzen, endlich einmal mit einer kompetenten Journalistin über die Beweggründe ihres "Mutterkreuzzugs" zu plaudern.

Und spätestens nächstes Jahr wird Natascha Kampusch vom "Ersten" abgeworben werden, um sonntags die schwächelnde Anne Will abzulösen. Wie es aus ARD-Kreisen heißt, soll ihr zur Sicherheit in den ersten Sendungen noch ein anderer seriöser, erfahrener Moderator zur Seite gestellt werden. Oliver Pocher habe bereits zugesagt.

Ihr erster Studiogast heißt Niki Lauda: Nach monatelangem Warten dürfte nun der erste Sendetermin für die Puls-4-Talk-Show des ehemaligen Entführungsopfers Natascha Kampusch feststehen. Kampusch wird am 1.Juni on air gehen, bestätigte Puls4 einen Bericht der Programmzeitschrift „TV-Media“. Ausgestrahlt wird die 50-minütige Sendung um 20.15Uhr. Nach wie vor ist das Intervall des Talk-Formats nicht fixiert – bei Puls4 heißt es dazu nur: „Regelmäßig, mindestens einmal im Monat.“ Dabei soll Kampusch ein „in die Tiefe gehendes Gespräch“ mit jeweils einem Gast führen, hatte der Sender angekündigt.

Kampusch-Talkshow startet am 1.Juni

Gruß Ben

[Irata]

Da stellt sich mir die Frage, welchen Bezug der Niki zur Natscha hat. Er war zwar auch eingesperrt - heißer zwar - aber bei Weitem nicht so lange.

[Ben-99]

... man könnte auch sagen: Hier wird nicht nur der Bock zum Gärtner gemacht, sondern auch ein eigentlich bedauernswertes Opfer zur öffentlichen Lachfigur. Alles natürlich wie gehabt im Einvernehmen mit ihren "seriösen" Ärzten und Medienberatern.

Gruß Ben

[Sacki]

Gütiger Herr im Himmel: die (Medien)Welt ist ein Irrenhaus

Bei Lauda bin ich inzwischen überzeugt, daß der einfach nur zu wenig Sauerstoff hatte, bis er aus seiner Kiste aussteigen konnte.

Hatte Natascha eigentlich schon eine Privataudienz beim Papst ?
Das müßte aber nun schnellstens nachgeholt werden.

[Bandwurm]

Lieber Niki Lauda nun ist es passiert, ich habe bis jetzt immer ihre Sprüche geliebt, ab sofort sind Sie für mich absolut uninteressant und nicht mehr akzeptabel.
Viel Spaß bei Natascha.

[Sacki]

In einigen Jahren wird Niki Lauda zugeben:

Ich war alt und brauchte das Geld.

[Mulder]

Ach der Starttermin ist jetzt schon zig mal verschoben worden. Ich wette es wird nie dazu kommen.

[Ben-99]

... kritischer, investigativer Journalismus? Im Jahr 2008 scheint davon auch bei einem Hamburger Nachrichtenmagazin nicht mehr viel übriggeblieben zu sein. So liest man auf "Spiegel-Online" über ein gestern abend ausgestrahltes Fernsehinterview mit NK:

"Die 20-Jährige war bis zum Fall Amstetten wohl das berühmteste "Kelleropfer" der Welt - acht Jahre lang hatte sie der Entführer Wolfgang Priklopil in einem unterirdischen Verlies gefangen gehalten. Als sich Natascha Kampusch 2006 befreien konnte, war sie 18 Jahre alt. Heute lebt Kampusch in Wien, holt die versäumte Schulbildung mit Hilfe von Privatlehrern nach und bereitet sich auf eine berufliche Tätigkeit vor - ab Juni soll sie die Moderation einer Talkshow übernehmen.

Na klar, Talkshow-Moderatorin ist halt eine ganz normale "berufliche Tätigkeit", so wie Friseurin, Köchin oder Sekretärin. Hätte Frau Kampusch angekündigt, demnächst als Astronautin das Weltall zu erkunden, als Politikerin nach Brüssel zu gehen oder als Mathematikerin Einsteins Relativitätstheorie zu korrigieren, würde man den Blödsinn wohl auch unreflektiert nachplappern. Und natürlich habe sie es ja im Souterrain ihres künftigen Eigenheims viel schlimmer gehabt als die Kellerkinder von Amstetten. Denn:

"Zum einen sah ich in der Zeitung Bilder von dem Eingang dort und von dieser Sicherheits-Brandschutz-Betontür oder was das war. Das hat mich natürlich sehr stark an den Eingang zu dem Verlies erinnert", sagte Kampusch im NDR-Gespräch.

Allerdings sei der Keller in Amstetten weitaus größer gewesen als das Gefängnis, in dem sie acht Jahre lang eingesperrt war: "Bei mir war das wirklich sehr klein, dass man gerade so hineinkriechen konnte."

Und selbstverständlich kann man zwar während des unfreiwilligen Keller-Aufenthalts ohne Schulbesuch allein durch tägliches Radiohören seine rhetorischen Fähigkeiten perfektionieren, anderseits sei es aber

"fast unmöglich", im Kellerverlies einen ernsthaften Fluchtplan zu schmieden: "Es hat was damit zu tun, dass der Täter natürlich alles dran setzt, seine Opfer einzuschüchtern. Das heißt, irgendwann zweifelt man so stark an sich selbst, dass man überhaupt nicht mehr auf die Idee kommt, wegzulaufen."

Man könnte es auch so formulieren: Irgendwann zweifelt man als "Spiegel"-Redakteur so wenig an seinem gesunden Menschenverstand, daß man überhaupt nicht mehr auf die Idee kommt, die Glaubwürdigkeit einer geschwätzigen Natascha Kampusch in Frage zu stellen. Vor allem, wenn sie den Opfern von Josef Fritzl auch noch wertvolle Tips gibt, wie man sich der Presse gegenüber verhält:

Im Umgang mit den Medien rät Kampusch den Opfern von Amstetten zu Zurückhaltung. Sie selbst hatte bald nach ihrer Befreiung ein Fernseh-Interview gegeben. Elisabeth Fritzl sollte sich das genau überlegen, empfiehlt Kampusch heute. "Ich hoffe, die Medien haben im Zuge meines Falles etwas dazugelernt."

Nach dem Medienrummel um das Schicksal der Familie Fritzl ist es nach Meinung von Kampusch ratsam, dass alle Betroffenen eine neue Identität annehmen, da sie den Namen des Täters tragen. Dann bestehe eine große Chance, "dass die irgendwann mal, womöglich sogar bald, ein wunderschönes, tolles neues Leben führen."

Aha, also nicht etwa sie, die es unbedingt gleich nach ihrer angeblichen Selbstbefreiung ins Fernsehen drängte, sondern die Medien haben etwas "dazugelernt". Wie gut, daß wir nun endlich durch eine erfahrene Expertin und ihre kompetenten Medienberater über die wahren Sachverhalte aufgeklärt werden.

Fall Amstetten: Natascha Kampusch rät Opfern zu neuer Identität

Gruß Ben

[Irata]

Es mag ungehörig klingen, wenn ich manche Äußerung mit Produktwerbung vergleiche, aber viel anders hört es sich für mich nicht an. Hier besteht die Gefahr, dass der eigene Marktwert Schaden nehmen könnte und die zitierten Passagen interpretiere ich für mich, als ginge es darum, die Verbesserungen eines neuen Produktes herabzuwürdigen, indem Vergleiche angestellt werden. Natürlich weiß man mittlerweile, dass die Kampusch häufiger "Freigänge" hatte und in keinster Weise für die gesamte Dauer ihrer Gefangenschaft weggesperrt war. Und es ist für mich, so ich es mir überhaupt vorstellen kann, weitaus schlimmer für Jahrzehnte ohne jegliches Tageslicht dahinzuvegitieren als zumindest die Möglichkeit gehabt zu haben, auf Shoppingtouren und Skiausflüge ein wenig frische Luft atmen zu dürfen.

Das Angebot einer Spende finde ich aber sehr nett, wahrscheinlich jedoch verbunden mit einer knallharten Vereinbarung, die die Verwertung der Erstrechte regeln dürfte.

[t-rex]

im grunde weicht mein mitgefühl, dem mitleid für n.kampusch. dank ihrer desaströsen berater und ihrem aufmerksamkeitsdeffizit welches sie medial ausleben muss( vermutlich wird ein psychologe dies als teil der therapie titulieren) beginnt sie sich immer mehr der lächerlichkeit preis zu geben.
wer sie in ihrem letzten interview sah, dem wird nicht entgangen sein dass ihre vielgelobte eloquenz und rhetorik ohne vorgeschriebene, und durch ghostwriter verfasste texte ..schlichtweg schwindet.
ich freu mich schon auf ihre show, die bekommt den comedy-preis.
wenn sie solch ein interesse an ruhe und abgeschiedenheit hat, warum hält sie ihr pfandkuchengesicht dann in jede kamera und gibt unqualifizierte kommentare ab? (nicht vergessen, sie besitzt noch immer keinen relevanten schulabschluss, geschweige ausbildung).RICHTIG! sie ist jung und ihre "berater" brauchen das geld! ihre autodidaktischen fähigkeiten stelle ich nicht in frage, aber die sollt sie doch wohl ehr nutzen ihr leben zu meistern als uns mit ihren pseudoweisheiten zu nerven.
und.... welchen grund es hat dass der nicki zu der kampusch in die sendung geht..DAS bekomm ich auch noch raus*lol*

[Sacki]

Bei den Briten scheint die Kampusch inzwischen mächtig zu punkten, indem sie auf die Nazi-Schiene aufgesprungen ist.
Mit solchen Analysen wird sie sicherlich viele Anhänger auf der Insel gewinnen:

Die jetzt bekanntgewordenen Missbrauchsfälle in Österreich sind nach Ansicht von Natascha Kampusch wohl auch eine Spätfolge des Zweiten Weltkriegs und des Erziehungssystems der Nazis. Missbrauch gebe es überall auf der Welt, aber sie glaube, es handele sich auch um eine Folge des Zweiten Weltkriegs und seiner Verbindung zur Erziehung, sagte die junge Österreicherin, die selbst achteinhalb Jahre gefangengehalten und missbraucht wurde, dem britischen Sender BBC.

Quelle: Yahoo! Nachrichten Deutschland

Erstaunlich, daß sich die Kampusch in ihrem Keller auch sehr intensiv mit dem Hitler-Regime und Zeitgeschichte beschäftigt hat.

[t-rex]

ich wusste noch gar nicht dass nun die Natascha Kampusch auch über tiefenpschologische aspekte der nazionalsozialistischen erziehung doziert.
vermutlich hab ich verpasst wie sie in ihrem verlies einen akademischen grad erlangte
ich stufe meine betrachtung der person kampusch von "bemitleidenswert" auf " extrem lächerlich" herunter.
mal im ernst, der deutschsprachige raum hat , gerade auf den britischen inseln, sehr stark mit dem klischee und image zu kämpfen dass wir alle "altnazis" sind.( ich weiss dies aus eigener erfahrung denn ich bin dort als deutscher aufgewachsen). das letzte was wir, meiner meinung nach, gebrauchen können ist ein mit psychischen problemen behaftetes entführungsopfer welches den briten die welt erklärt
wenn dies nicht so tragisch wäre.. na ja,

[Ben-99]

... Natascha - das Universalgenie. Demnächst wird sie wohl noch den Dalai Lama empfangen, zwischen Pjöngjang und Washington vermitteln und die Staatschefs der führenden Industrienationen beim nächsten Klimagipfel beraten. Das Angebot, in Tübingen den seinerzeit für Walter Jens geschaffenen Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik zu übernehmen, lehnt sie ab, weil sie als Professorin an der Wiener Natascha-Kampusch-Universität zu sehr beschäftigt sei. Ihre Zeit reicht gerade noch, um in Oslo den Friedensnobelpreis entgegenzunehmen, sich hin und wieder mit dem Papst zu treffen und ihren Aufgaben als Vorsitzende der von ihr und Ferrari finanzierten "Missing Car"-Stiftung nachzugehen. Die Idee kam von Niki Lauda, und es geht dabei um das traurige Schicksal der vielen spurlos verschwundenen Luxusautos, die oft erst nach Jahren aus feuchten, dunklen Tiefgaragen befreit werden können.

Gruß Ben

[t-rex]

*lol* ben, ich bin auch schon gespannt wie sie die nahrungsmittelkrise in den griff bekommt. vermutlich lässt sie über Puls4 ihren guide zur "ernährung in krisen-und konfliksituationen unter berücksichtigug der nahrungsbeschaffung in kontaktarmer umwelt zum wohle österreichs" promoten!
mir stellt sich da im runde eine frage..vielleicht kann mir ja hier geholfen werden ..
wenn sie so medienscheu ist, und die bösen boulevardmedien, welche sie ja verabscheut, so nerven... warum geht sie ausgerechnet zu einem privatsender welcher in dem ruf steht einzige eigenproduktionen an eine zielgruppe zu richten welche auf dem intellektuellen stand der DSDS -teilnehmer sind? vermutlich weil sie sich dort sicher sein kann dass ohnehin NIEMAND zuschaut? na..wenn dies kein cleverer schachzug ist!
ich bin schon gespannt auf eure theorien....

[Ben-99]

... Verlies-Expertin Natascha Kampusch, die anderen Opfern dringend rät, die Öffentlichkeit zu meiden, scheint selbst keinen Tag mehr ohne Scheinwerferlicht auszukommen und tritt als Dauergast bei Birgit Schrowange auch heute abend wieder in "EXTRA" auf:

05.05.2008 |22:15 | RTL

Leben im Verließ: Birgit Schrowange spricht mit Natascha Kampusch über die Kellerkinder von Amstetten - Das große Interview (TV Movie)

Der "Focus" zitiert schon mal vorab aus dem Interview, wie sehr sie unter den Berichten über den neuen Fall leidet:

"Persönlich ein Rückschlag, das belastet mich. Und wenn man es jetzt noch wie einen Spiegel vor sich sieht, wird es noch schlimmer". (...) "Und irgendwie ist meine ganze Vergangenheit auf mich eingestürzt, dass ich das Fernsehen abdrehen mußte."

Inzest-Fall von Amstetten belastet Kampusch schwer

Offenbar hat sie nur noch Gefallen an TV-Sendungen, in denen sie selbst als einzig wahrer "Kellerkind-Star" auftritt, sozusagen als das "Original": Natascha - the one and only. Und damit das auch so bleibt, vergeht derzeit kein Tag, an dem sie sich nicht von irgendeiner Redaktion interviewen läßt.

Gruß Ben

[t-rex]

servus ben,
selben eindruck habe ich auch gewonnen.
ich kann mich des eindrucks nicht erwähren dass sie förmlich angst davor hat durch die neuerlichen tatumstände in österreich ..in vergessenheit zu geraten.
das würde natürlich auch die "kampusch-vermarktungs GmbH " in gefahr bringen, und vor allem ihr in arbeit befindliches buch über ihr martyrium.
Amstetten wird die öffentlichkeit sicher noch eine beträchtliche zeit beschäftigen, zu recht.aber dies wird sich natürlich nicht gerade positiv auf die marketingstrategie von NK auswirken, als quasi the "one and only ..girl in the cellar".ich bin weiterhin sehr gespannt, vor allem auf weitere präsentationen ihres schier unausschöpflichen wissens in der traumabewältigung und tiefenpsychologie.

vor allem eines ist mir aufgefallen..seit sich die interviewanfragen häufen..nimmt stetig die inhaltliche qualität ihrer aussagen ab( ich vermute dass schlicht ihre "berater" nicht mehr vollends in der lage sind die interviews in den details auszuarbeiten).
es bleibt weiter spannend..
greez, sean

[Ben-99]

... sie wirkt tatsächlich heute unsicherer als bei ihrem berühmt-berüchtigten allerersten Interview im ORF-Studio 14 Tage nach ihrer "Selbstbefreiung", wo sie ja sogar noch Herrn Feurstein gönnerhaft per Handzeichen andeutete, daß er nun die nächste Frage stellen darf. Das ist schon sehr merkwürdig.

Allerdings wirkt die heutige Natascha in ihrer Unsicherheit sympathischer auf mich, weil es eben nicht mehr ganz so einstudiert wirkt. Inhaltlich jedoch wenig gehaltvoll, da gebe ich Dir Recht. Vielleicht sollten sich ihre "Medienberater" vertrauensvoll an die Ghostwriter der McCanns wenden - die schreiben Maddies Eltern nämlich Spitzen-Texte ;-)

Gruß Ben

[Ben-99]

Schnelle Gefühle. Die Hoffnung auf Tränen. Das Suhlen in falscher Betroffenheit. Nichts anderes zählt in diesem Job.

... die "EXTRA"-Welt der Birgit Schrowange beschreibt der "FAZ.NET"-Autor schon ganz richtig. Nur traut auch er sich nicht, endlich einmal deutlich zu betonen, daß sich Natascha Kampusch nur zu gern freiwillig zum "Opfer" der Boulevard-Medien macht. Schließlich hat sie ja niemand gezwungen, mit Frau Schrowange vor laufender Kamera zu reden:

Kampusch bei Schrowange: Die Ängste, die Kameras, die Identität

Da wird der "Stern" schon deutlicher:

Herzlich willkommen zum Betroffenheitsgespräch. Kampusch sollte die erschütternde Angelegenheit kommentieren wie ein Trainer ein Fußballspiel. Sie ist doch "Expertin" - oder etwa nicht? Der Fall Amstetten habe, so Birgit Schrowange, Natascha Kampusch wieder mit "voller Wucht in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gedrängt". Die 20-Jährige sei eine gefragte Gesprächspartnerin, denn "kaum jemand kann ermessen, was die Opfer von Josef Fritzl durchmachen mussten - Natascha Kampusch kann es."

Sicher, sie kann es, aber will sie es denn auch? Will sie wirklich noch einmal zurück in ihren alten, quälenden Schmerz? Und warum ausgerechnet im Exklusiv-Interview mit Birgit Schrowange? Ist Geld im Spiel? Und wenn ja, wäre das verwerflich?

TV-Auftritt: Kampusch auf der Couch

Die Vermutung, daß Geld im Spiel gewesen sein könnte, wurde inzwischen bestätigt:

Kampusch (will den Opfern 25.000 Euro spenden) kassierte fürs RTL-Interview laut Insidern 35.000 Euro. Für ihren Mediensprecher gab es zwei EURO-Tickets für ein Kroatien-Match in Klagenfurt.

Kampusch bekam 35.000 Euro für RTL-Talk

Noch Fragen?

Gruß Ben

[t-rex]

im grunde ist sie wirklich einfach nur zu bedauern, mehr fällt mir nicht mehr ein zu ihrer "öffentlichkeitsarbeit".
dass sie ein schweres, traumatisierendes schicksal erlitten hat ist unbestritten..aber jetzt wird sie ein abklatsch der medien, vor welchen sie selbst andere warnt.nicht allein dass sie hilflos und "unaufgeräumt " wirkt, zudem nicht wirklich neues zu tage fördert und ihr wohl auch gerade durch ihre emotionale verflochtenheit mit dem neuerlichen fall in amstetten die kompetenz in abrede zu stellen ist.nein, viel schlimmer ist..dass sie nun wirklich bei boulevardmagazinen "gelandet" ist welche sonst so hochwichtige themen wie auswandererschicksale in texas oder die essgewohnheiten von C-prominten analysieren.
erwähnenswert wäre noch dass der ORF seine zusammenarbeit mit natascha kampusch auf ein minimum beschränkt, ein grund mag sicher auch sein dass das verhältnis stark "unterkühlt" sein soll..nachdem der ORF im jahr 2007 die forderung des beraterstabes von NK ablehnte, eine eigene tv-show zu produzieren.
durch die umstrukturierung und die damit verbundene quotenschwäche war man in wien auf dem küniglberg wenig erfreut über diese forsche anfrage.(dies ist keine ironie , sondern in wien ein offenes geheimnis)
erst nach dieser absage wurde NK mit Puls4 handelseinig.
sie ist neuerlich eine geisel, jetzt die ihrer "berater" und ihrer selbstvermarktung.
bleibt mir im grunde nur ihr zu wünschen..dass sie sich nicht vollends der lächerlichkeit preis gibt.
ich möchte hier ein beispiel anführen:
ich habe gestern dieses interview bei einem befreundeten paar gesehen(welches nur am rande von meiner kontroversen meinung bezüglich der medienpräsenz von NK wusste)...wir waren uns am ende ALLE einig: viel lärm um nichts, und wenig förderlich für ihre reputation in der öffentlichkeit.

[GabiJ]

Bin gerade wieder am schmökern in den Weiten des I-Nets und habe ein NK-Forum gefunden, wo Herr Walter Pöchhacker auch Moderator ist. Da befindet sich ein nicht ganz uninteressanten "Offenen Brief" mit ein paar netten Deteils von ihm - scheint wohl Ben´s wachsamen Augen im Dezember 2006 entgangen zu sein

Offener Brief an Frau Kampusch Teil 1

Teil 2

[Ben-99]

... schöner wohnen mit Natascha. Man darf schon mal auf die erste Homestory gespannt sein, wenn sie Günther Jauch oder Birgit Schrowange ihre Sehnsucht nach dem Haus erklärt, in dem sie ja angeblich achteinhalb Jahre gefangen war. "Hübsche Idee, Fräulein Kampusch, das Verlies als Kellerbar auszubauen." - "Ja, und an die Wände kommen noch gerahmte Fotos von Priklopil, das wird den Raum noch gemütlicher machen. Möchten Sie noch ein Stück Kuchen? Nehmen Sie ruhig, ist alles in den 50.000 Euro für dieses Interview mit drin."

Das Entführungsopfer Natascha Kampusch hat das Haus ihres Peinigers gekauft, in dem sie über acht Jahre in einem Kellerverlies eingesperrt war. "Das ist auch grotesk. Ich muss jetzt für ein Haus, in dem ich nie leben wollte, Strom, Wasser, Grundsteuer bezahlen", sagte Kampusch der Illustrierten "Bunte". Bevor auf dem Grundstück aber Reihenhäuser gebaut würden, sei es ihr lieber, das Gebäude selbst zu besitzen.

Kampusch kauft Gruselhaus

Gruß Ben

PS: Interessanter Link, Gabi, die Seite kannte ich tatsächlich noch nicht.

[dragon_girl]

Hallo.
Ich verfolge das auch schon eine ganze Weile. Auch hier im Forum und mir kommt das irgendwie alles immer merkwürdiger vor. Ich habe einen interessanten Artikel gelesen.

Natascha: ?Ich träumte davon, ihm den Kopf abzuhacken? - Bild.de

ZITAT:
Bild: Wenn man in diesem Loch Jahre verbringen muss – welche Gedanken schießen einem da durch den Kopf?
Kampusch: Ich hatte auch schlimme Gedanken. Ich achte aber das Leben sehr, deshalb halte ich mich nicht für fähig, einen Mord zu begehen.
Immer wieder habe ich dann nach logistischen Lösungsansätzen gesucht. Soll ich in Strasshof ganz einfach auf die Straße laufen, schreien, Nachbarn aufsuchen? Mir ist sogar in den Kopf geschossen, dass ich nach einer Flucht weltberühmt sein würde.



Vor allem der LETZTE Satz. Also wenn mich einer einsperrt und ich nicht weiss ob ich da "lebend wieder herauskomme" wie sich NK in einem ihrer Interview´s ausgedrückt hat, dann würde mir da sicherlich nicht sowas durch den Kopf gehen. Ist zumindest meine Meinung.




LG Susi

[GabiJ]

An den Artikel kann ich mich jetzt gar nicht mehr so recht erinnern.

Der letzte Satz ist in der Tat sehr merkwürdig....
Susi, da stehst du mit deiner Meinung sicherlich nicht alleine da. In so einer Situation hätte ich garantiert andere Sorgen.

[Pierre]

Hallo Leute
Habe mich extra nur wegen diesem Thema angemeldet, da es ja zum glück doch welche gibt, die der Ganzen Sache nicht trauen.
Ich habe auch gerade eben der Artikel gesehen das sie das Haus gekauft hat:
Exklusiv-Interview: Start in ihr drittes Leben - BUNTE

Ich bin selber in Psychologischer Behandlung, da ich auch in einem Gebäude/Raum schon binnen 30minuten sehr große Angstattacken bekommen habe.

Ich könnte nach gut 3 Jahren nicht mal diesem Raum betreten geschweige denn das Gebäude. Obwohl es was ganz anderes ist. und sie war ja da sehr sehr lange eingesperrt.

Ich weis nicht wie es ein Mensch schafft auf die Kurze zeit hin das vorgefallene (Wenn es denn so war) zu überwinden.

Ich freue mich aber das es auch mal diskutiert werden kann =)