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5. January 2003, 11:38   #1
jupp11
 
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Dosenpfand und die Folgen...

Eigentlich gehörte das wohl eher in die Politik, aber da es einer gewissen Komik nicht entbehrt, schreib ich es mal hier rein.

Ab 1. Januar gibt es also dieses ominöse Pfandsystem. Gestern bei Lidl steht überall dick dran 29 Cent pro Flasche oder Dose - egal wie gross.

Mal ehrlich, könnten es nicht 20 oder 30 Cent sein? Warum denn diese Wursterei mit den Centstücken? :confused:

Aber bei Norma kommt die Härte....zwar nur 25 Cent Pfand, dafür gibt es an der Kasse Pfandmarken. Ich kam mir vor, wie zurückversetzt in die Rabattmarkenzeiten, in denen man mit Heftchen zum Kaufmann ging und die Marken einklebte. War das Heft dann voll, hatte man 1,50 DM gut und konnte sie einlösen.

So nun weiter im Kontext es gab also an der Kasse die Pfandmarken. Auf Nachfrage meiner Holden, wo sie denn nun die leeren Flaschen abgeben könne dort im Laden kam die Antwort:

Die brauchen wir nicht!!
Die können sie auch zuhaus wegschmeissen!
Wir brauchen nur die Marken zurück!


Fast hätte ich mir beim Hören ein Stück Zunge abgebissen.

Ob der Trittin sich das soooooo vorgestellt hat?
 
5. January 2003, 11:47   #2
Boomer
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Es stand gestern bei uns in der Zeitung: eine Frau hat im Supermarkt u.a. Dosen eingekauft. Unmittelbar nach dem Bezahlen hat sie eine Isolierkanne aus ihrer Tasche gezogen, den Inhalt der Dosen dort reingeschüttet und sich sofort gegen Rückgabe der Dosen den Pfand geben lassen. Pfiffig!

B2T:
Wenn sich der Einzelhandel mehr vorbereitet hätte statt über ihre Verbände zu klagen, dann wäre das Thema Dosenpfand vielleicht gar nicht mal so präkär.
 
5. January 2003, 11:58   #3
Marena
 
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Ob pro oder contra Dosenpfand, zwei große Firmen in meinem Umfeld, haben bereits Kurzarbeit angemeldet.

Die eine liefert das Weißblech für diese Dosen, die andere stellt sie her. Da hängen mehrere hundert Arbeitsplätze dran. Für unsere Gegend hier eine Menge. Das wird sicher bei vielen anderen Firmen ganz ähnlich sein.

Ob der Termin für die Einführung so klug gewählt ist, in einer Zeit wo die Arbeitslosigkeit eines der drängensten Probleme ist?
 
5. January 2003, 12:00   #4
Akareyon
 
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Der Einzelhandel ist aber nicht für die EInrichtung einer Clearingsstelle verantwortlich (wie ei normalen Pfandflaschen), der für den Ausgleich zwischen den Geschäften sorgt - sondern seine Verbände.

Ja, als mir ein Kunde das gestern erzählt hat, daß die bei Plus auch erst mal so verfahren, "um die Leute an die Pfandmarken zu gewöhnen", bin ich fast rückwärts umgekippt. Später wollen die dann einen Automaten aufstellen. Prima, dann darf man die Dosen nicht mal mehr zerknüllen.

Nebenbei ist das Pfand vorgeschrieben: 25 cent bis einschließlich 1,5l, darüber 50 cent.
 
5. January 2003, 19:58   #5
Speedy
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Beiträge: 251
das braucht unsere Wirtschaft im moment gerade toll ja wisst ihr was in Zukunft fahr ich schnell nach Österreich udn kauf meine Dosen da und kurbel der ihre Wirtschaft an brave Schröder
 
5. January 2003, 23:49   #6
Akareyon
 
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Uah, heute hat's eklige Ausmaße angenommen. Da kommen die mit riesigen Aldi-Tüten in meinen Laden und wollen Dosen zurückgeben. Lecker. Unten in der Tüte schwimmt das Bier, die Dosen sind klebrig, die Leute grinsen und wollen gern die Tüte zurückhaben, um sich neues Bier kaufen zu können. Hätte heute fast einen Anfall bekommen. *ekel*

Wenn der Trittin mal in meine Tanke kommt, fliegt der durch's geschlossene Fenster.
 
5. January 2003, 23:52   #7
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Das tut mir zwar leid für Dich Aka -

--- aber ein breites Grinsen konnte ich mir doch nicht verkneifen.
 
7. January 2003, 01:56   #8
Claro*
 
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Also ich sehe - wie sicher viele andere auch - dieses Thema als ein wichtiges an, wenn wir endlich mal was für unsere Umwelt tun wollen, was auch dem Sauberkeitsbedürfnis entgegenkommt.

Es kann doch niemand Gefallen dran finden, wenn auf Feld und Haide, im Wald und im Hochgebirge die Alu- bzw. Weißblechdosen rumkugeln und die PET-Flaschen fröhlich in den Latschen auf ihr Verrotten (sicher bis zum St.Nimmerleinstag) warten.

Wir gehen sehr gerne in die Berge und ärgern uns seit Jahren darüber, daß die vollen Dosen in die luftige Höhe geschleppt, die leeren Dosen aber oben bleiben und die Natur verschandeln.

Außerdem geht es ja doch auch darum, Rohstoffe wieder dem Kreislauf zuzuführen. Daß dazu aber möglichst sortenreines Sammeln nötig ist dürfte klar sein. Also nicht Gebinde jeder Art in eine gemeinsame Tonne - sondern Alu zu Alu usw. usf.

Diese Diskussion hatten wir in Österreich bereits vor Jahren schon und auch, ob das per Pfand geregelt werden sollte. Damals aber gab es massive Bedenken dagegen und so wurde aus dem guten Vorsatz nix - außer, daß an die Bürger appelliert wurde. Und wie man liest ist die Rücklaufquote erstaunlich hoch. Nur die Jungen als "Repräsentanten der Fun- und Wegwerfgesellschaft" klinken sich dabei (noch) aus!

Daß die Einhebung eines Pfandgeldes (das ja nicht das Produkt an sich verteuert!) eine Alternative sein kann ist evident. ABER - wie steht es dabei um die Effezienz? Eine derart unkonzertierte Lösung, wie sie nun bei euch entwickelt/verordnet wurde kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein.

Wie kommt der Einzelhandel dazu, die ungustiösesten Gebinde mit barer Münze (die für ihn ja nur unbedanktes Geldwechseln bedeutet) einzutauschen? Wieder einmal macht es sich der Gesetzgeber viel zu leicht und der Weg des geringsten Widerstandes dürfte das Leitmotiv dafür sein.

Solche Aktionen können nur mit relativ zentralen Rücknahmestellen ihren positiven Abschluß finden!

Eine wichtige Maßnahme mit derart unausgegorenen Direktiven umsetzen zu wollen klingt sehr nach Laienspiel und könnte durchaus für Lachstürme in ganz Europa sorgen - wenn es nicht so traurig wäre!
 
7. January 2003, 07:24   #9
jupp11
 
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Ja Claro*...

wir haben hier zuhaus die Situation, dass unsere Kinder - Stücker dreie - jeden Morgen eine Flasche mit in die Schule nehmen. Abgefüllt mit Säften oder Sprudel von der Mama.

Dazu benutzen wir leere Einwegflaschen. Die halten dann ein paar Wochen, bzw. werden bisher weggeworfen, wenn sie übers Wochenende mal eingetrocknet sind.

Für mich stellen diese Einweg-plastikflaschen einen Wert dar, der weit über ihre eigentliche Bestimmung "ein Weg" hinausgeht. Ich sehe es einfach als Verschwendung an, diese Dinger wegzuschmeissen, obwohl sie durchaus wesentlich öfter gebraucht werden könnten.

Ich hätte auch nichts dagegen Cola oder sonstige Getränke aus einem Automaten in eigene Flaschen abzufüllen. Warum auch.

Ich denke, so eine Praxis, wie im Augenblick, wird spätestens ab Oktober aufhören. Dann wird es nämlich Pflicht, auch Flaschen zurückzunehmen, die nicht im eigenen Laden gekauft wurden. Denn dann stellen die Flaschen einen Wert an sich dar und nicht die Pfandmarken, wie im Augenblick.
 
7. January 2003, 15:13   #10
Claro*
 
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Hi Jupp!

Bei uns ist es zwar nur eine Tochter, aber die Gepflogenheiten sind ähnliche. Auch meine LF hortet - speziell die PET-1/2Literflaschen mit dem "komischen" Zieh-drück-Verschluß - zu diesem Zweck. Sie werden auch immer wieder ausgewaschen und erst nach vielmaligem Gebrauch entsorgt.

Aber diese - vom Gedanken der allgemeinen Wiederverwertung her - "Einweg"-Verpackungen haben nun mal keine lange Lebensdauer, sie sind mechanische weniger stabil als entsprechende PET-Pfandflaschen. Und das müßten sie aber bei einer industriellen Mehrfachverwendung sein - schon wegen das Transportes und vor allem wegen der Reinigung! Wer schon mal erlebt hat, wie beim Getränkeabfüller gereinigt wird bzw. in welchem Zustand so manche Bier-Glasflasche zurückkommt ... der würde wahrscheinlich sehr rasch auf Einweggebinde zurückgreifen.

Überhaupt die Glasflaschen! Teuer in der Produktion, teurer (als z.B. PET-Flaschen) im Transport UND im Rücktransport, kostspielige Reinigung (und wenn trotz dreimaliger Reinigung noch immer eine Verschmutzung erkannt wird, so wird auch die Glasflasche entsorgt) sowie auch keine Garantie auf vielmaligen Wiedergebrauch. Alles in allem scheint kein Weg am Einweggebinde vorbeizuführen. Die Frage ist eben - und da muß man jedem umweltbewußten Verbraucher Recht geben - wie man am einfachsten, gerechtesten und kostengünstigsten für einen möglichst hochprozentigen Rücklauf sorgen kann.

Und gerade da sehe ich die Problematik, wenn man die Hauptlast auf den Einzelhandel abwälzen möchte. Ich selbst war bis Mitte vergangenen Jahres ein solcher Einzelhändler und habe viele Jahre lang erleben dürfen, wie die aufgebürdeten Lasten immer noch mehr und noch drückender wurden. Wenn ich da nur an die €-Umstellung und an die doppelte Preisauszeichnungspflicht denke! Nein, der Einzelhändler ist ein armes Schwein, muß sich gegen Handeslketten behaupten (was er letzten Endes nur in einer Marktnische kann) und darf womöglich (siehe Ladenschlußdebatte) 20h am Tag im Geschäft darauf warten, daß jemand alte Weißblechdosen zurückgeben möchte, die er bei Aldi (hier Hofer) oder Lidl oder Schlecker oder oder gekauft hat. Ich bin für meinen Teil jedenfalls froh, diese Ära nicht mehr mitmachen zu müssen und habe ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorgezogen!

Aber zweifelsohne hat die Pfandeinführung in der BRD auch für eine Wiederaufnahme der Diskussion in Österreich geführt und das ist gut so, denn irgendwann in naher Zukunft muß das Thema einer Lösung, die auch eine breite Unterstützung findet, zugeführt werden.

Auch ist es ein alter Hut: Alles, was in der BRD Platz greift, kommt 5 Jahre später auch zu uns - aber nur zu 20%! Und damit können wir Österreicher recht gut (bisher) leben!
 
9. January 2003, 00:29   #11
whisper
 
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Hab heute unbedachterweise zwei kleine Flaschen in pinkfarbenem Plastik gekauft, die sind mir leichter zu transportieren, wenn ich in die Schule muß : Punkt 1 - die Verkäuferin sagte mir, ich solle den Bon aufheben, ohne den gäbe es keinen Pfand zurück (och, auch noch Zettelwirtschaft)
Punkt 2 - auf dem Bon steht ZWANGSPFAND . Ist das nu stiller Protest oder steht das überall.
(Hab bei Meyer eingekauft)
 
9. January 2003, 01:41   #12
Akareyon
 
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Zwangspfand heißt es auch bei uns.

Wahrscheinlich, weil fast jeder Dödel glaubt, darauf hinweisen zu müssen, daß ja "Kein Pfand" auf den alten PET-Flaschen steht...

"Juristisch unausweichliches Pfanddiktat" ist halt zu lang für den Kassenbon
 
12. February 2003, 18:19   #13
Akareyon
 
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So, aktueller Stand der Dinge. Wie isses mit euch? Immer noch Hass auf Dosenpfand?

*duck*

An der Tanke hat sich einiges getan. Wir verkaufen mittlerweile fast das doppelte an Flaschenbier, einige unbelehrbare weichen jedoch nicht von ihrem 70cent-Paderborner ab, und auch die jugendlichen gucken böse, wenn sie für ihren Red Bull Pfand bezahlen sollen. Allerdings verkaufen wir auch immer mehr Säfte. Interessante Entwicklung, irgendwie. Ging mir im Aldi neulich nicht anders. Hier die River Cola, da die Tetra Paks mit dem Multivitaminsaft... die Entscheidung fiel leicht...
 
12. February 2003, 18:57   #14
Marena
 
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Ich habe bisher noch keine Dosen gekauft. Habe noch gebunkerte Schätze aus der Lidl und Penny Ausverkaufaktion.
 
13. February 2003, 18:05   #15
ayla
 
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Ich finde es manchmal schon recht lästig, wenn sich an der Kasse eine lange Schlange bildet, nur weil einige Leute ihre Pfandmarken hervorkramen nachdem sie schon bezahlt haben. Diese werden dann auch noch einzeln vorgezählt. Und danach gibt es dann noch mal eine Verlängerung der Wartzeit weil die Kassiererin die neuen ja dem Kunden auch wieder vorzählen muss. Da kommt man sich dann schon manchmal vor wie beim Briefmarkenkauf.

Ein weiterer Nachteil ist das auch das Sammeln der leere Dosen mehr Platz erfordert, wenn man nicht jeden zweiten Tag einkaufen fährt. Sie dürfen ja nicht mehr platzsparend zerdrückt werden, wie es vorher üblich war mit den Gelben Säcken.

Ich habe allerdings festgestellt, das ich seit der Einführung dieses Pfandmarkensystems mehr zu Tetra-Packungen greife die nicht mit Pfand belegt sind, weil es einfacher ist.
 
23. February 2003, 18:48   #16
MusicNonStop
 
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Als ich vor acht Jahren in England war, konnte man an jeder 2. Ecke die Dosen in einen Automaten schmeissen, der dann die Kohle ausgespuckt hat - zumindest in London war das so. Das fand ich damals schon sehr fortschrittlich.

Da die Alluminiumherstellung einen enorm hohen Energiebedarf hat fände ich es sinnvoll die Dosen an den Produzenten zurückzuliefern.

Gruß

MNS
 
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