Keine Turnschuhe zum Talar

ayla · 2. July 2002, 10:09

Hannover/Berlin (epd). Der Pastor soll keine Turnschuhe, die Pastorin dem neuen «Kleinen liturgischen Knigge» zufolge keine «extrem hohen Stöckelabsätze» zum Talar tragen. Verboten sei auch, sichtbar eine Armbanduhr vor sich auf die Kanzelbrüstung zu legen oder starke Parfüms und Deodorants zu benutzen, heißt es in den am Montag in Hannover und Berlin veröffentlichten Liturgie-Ratschlägen.

Den Pastoren legen die Verfasser des 592 Seiten umfassenden Ergänzungsbandes zum Evangelischen Gottesdienstbuch von 1999 nahe, auf ihre «Körpergrammatik» zu achten. Dazu gehöre neben der passenden Kleidung - keine Cowboystiefel oder Freizeitsandalen - eine «natürliche Entspanntheit». Auch «private» Gesten wie an der Nase zu kratzen oder die Beine übereinander zu schlagen sind verpönt.

In dem neuen Text geben die Kirchen auch Anleitungen zu ungewöhnlichen Gottesdienstformen. Dazu gehören wieder entdeckte Salbungs- und Heilungsgottesdienste. Kranken und Leidenden werden dabei die Hände segnend aufgelegt, Hände und Stirn werden ihnen unter Fürbitten gesalbt. Für der Kirche eher fern stehende Christen wurde in Finnland die «Thomas-Messe» entwickelt. In dieser Gottesdienstform werden die Teilnehmer stärker in das Geschehen mit einbezogen. Auch das Gedenken an den Holocaust kann zukünftig liturgisch gestaltet werden.

Das Liturgie-Praxisbuch wurde herausgegeben von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche der Union (EKU). Der Band ist in der Verlagsgemeinschaft Evangelisches Gottesdienstbuch erschienen und kostet 56 Euro

Ich halte solche Vorschriften oder Ratschläge für reichlich albern. Als wenn es nicht egal ist welche Schuhe getragen werden und welches Parfüm oder Deo benutzt wird. Irgendwie hört sich das alles recht weltfremd an.

Also wenn die Autoren und Herausgeber dieses Buches sonst keine wichtigen Ratschläge zu geben haben ist es bestimmt für die Pastoren keine 56 Euro wert.

2. July 2002, 11:46

Ich bezeichne diese Einrichtung als Illusionsbunker und die Veranstalter als Himmelskomiker.

rexe · 2. July 2002, 12:28

*schauder* völlig übertrieben!!
ich bin eigentlich katholisch und bin früher regelmäßig zur kirche gegangen und muss sagen, dass es dort viiiiiel unkomplizierter und lockerer abging.

Schatz · 2. July 2002, 22:26

Mit solchen Vorschriften brauchen sich die großen Kirchen nicht zu wundern, dass sie mal aussterben werden.

peet · 3. July 2002, 07:26

mmmmmm...
fuer euch eher Laecherlich das ganze?
Ich hab den Artikel nicht ganz gelesen, kam ueber die Ueberschrift und Antworten nicht hinaus, hab noch keinen Kaffee gehabt.
Aber warum ich antworte? Nun, ich erinnere mich noch, dass meine Mutter von der Beerdigung ihres Onkels, den sie ueber mehrere Jahre verpflegt und geliebt hat, zurueck voller Empoerung drueber sprach, dass der Pastor Sandalen trug und hin und her wipte.

Koennte mir vorstellen, dass da noch einige denken, soll er tragen was er will und moechte, aber waehrend der Gottesdienste und Sakramente *Dienstkleidung*

Glaubt ihr, dass das Militaer oder die Polizei tragen von Turnschuhen zur Uniform erlaubt?

rexe · 3. July 2002, 09:16

Zitat:

Zitat von peet

Glaubt ihr, dass das Militaer oder die Polizei tragen von Turnschuhen zur Uniform erlaubt?

na, unter der 'dienstkleidung' eines pfarrers versteh' ich nun mal was anderes als die zweckmäßige uniform eines soldaten.....

eine uniform soll ja wohl eigentlich dazu dienen, den träger in dem zu unterstützen, was er berufsbedingt eben tun muss (z.b. der soldat kauert versteckt im wald und wird nicht entdeckt, weil er ganz arg schickes tarn trägt! perfekt!).
beim pfarrer ist es doch so, dass seine kleidung wohl eher dazu da ist, dass er sich von der gemeinde abhebt und man weiß, wem man jetzt den respekt entgegenbringen muss......

und hier liegt doch der hase begraben: heute steht doch der pfarrer nicht nur einfach vorne und predigt. man ist doch heute eher drauf aus gemeinsam einen gottesdienst zu feiern. da gehören alle in der gemeinde zusammen (vor gott sind ja bekanntermaßen auch alle seine kinder gleich). deshalb finde ich diese kleiderordnung übertrieben.

3. July 2002, 13:50

Liebe Rexe

Als gute Christin solltest Du eigentlich wissen,daß auch die Bundeswehr oder gerade sie,schon in der Bibel erwähnt wurde.
"Sie trugen seltsame Gewänder und wanderten ziellos umher".

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Liebe Peet

Der Pastor war ganz korrekt begleitet,denn das waren keine Sandalen,sondern Apostelbereifung.

peet · 3. July 2002, 14:39

Zitat:

Zitat von tschubbl

Liebe Peet

Der Pastor war ganz korrekt begleitet,denn das waren keine Sandalen,sondern Apostelbereifung.

Dickes Grinsen in Richtung tschubbl

mhritter · 3. July 2002, 14:48

Zitat:

Auch «private» Gesten wie an der Nase zu kratzen oder die Beine übereinander zu schlagen sind verpönt.

Find ich gut, diesen Knigge.
Schaut ja wirklich nicht gut aus, wenn sich der Herr Pfarrer während der Messe die Eier krault und/oder die Poppeln aus der Nase angelt und was weis ich damit macht.
Mahlzeit Michael

2. July 2002, 10:09	#1
ayla Registriert seit: January 2002 Beiträge: 2.481	Keine Turnschuhe zum Talar Hannover/Berlin (epd). Der Pastor soll keine Turnschuhe, die Pastorin dem neuen «Kleinen liturgischen Knigge» zufolge keine «extrem hohen Stöckelabsätze» zum Talar tragen. Verboten sei auch, sichtbar eine Armbanduhr vor sich auf die Kanzelbrüstung zu legen oder starke Parfüms und Deodorants zu benutzen, heißt es in den am Montag in Hannover und Berlin veröffentlichten Liturgie-Ratschlägen. Den Pastoren legen die Verfasser des 592 Seiten umfassenden Ergänzungsbandes zum Evangelischen Gottesdienstbuch von 1999 nahe, auf ihre «Körpergrammatik» zu achten. Dazu gehöre neben der passenden Kleidung - keine Cowboystiefel oder Freizeitsandalen - eine «natürliche Entspanntheit». Auch «private» Gesten wie an der Nase zu kratzen oder die Beine übereinander zu schlagen sind verpönt. In dem neuen Text geben die Kirchen auch Anleitungen zu ungewöhnlichen Gottesdienstformen. Dazu gehören wieder entdeckte Salbungs- und Heilungsgottesdienste. Kranken und Leidenden werden dabei die Hände segnend aufgelegt, Hände und Stirn werden ihnen unter Fürbitten gesalbt. Für der Kirche eher fern stehende Christen wurde in Finnland die «Thomas-Messe» entwickelt. In dieser Gottesdienstform werden die Teilnehmer stärker in das Geschehen mit einbezogen. Auch das Gedenken an den Holocaust kann zukünftig liturgisch gestaltet werden. Das Liturgie-Praxisbuch wurde herausgegeben von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche der Union (EKU). Der Band ist in der Verlagsgemeinschaft Evangelisches Gottesdienstbuch erschienen und kostet 56 Euro Ich halte solche Vorschriften oder Ratschläge für reichlich albern. Als wenn es nicht egal ist welche Schuhe getragen werden und welches Parfüm oder Deo benutzt wird. Irgendwie hört sich das alles recht weltfremd an. Also wenn die Autoren und Herausgeber dieses Buches sonst keine wichtigen Ratschläge zu geben haben ist es bestimmt für die Pastoren keine 56 Euro wert.

2. July 2002, 11:46	#2
tschubbl Beiträge: n/a	Ich bezeichne diese Einrichtung als Illusionsbunker und die Veranstalter als Himmelskomiker.

2. July 2002, 12:28	#3
rexe Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: November 2001 Ort: bb Beiträge: 229	schauder völlig übertrieben!! ich bin eigentlich katholisch und bin früher regelmäßig zur kirche gegangen und muss sagen, dass es dort viiiiiel unkomplizierter und lockerer abging.

2. July 2002, 22:26	#4
Schatz Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: July 2001 Beiträge: 2.242	Mit solchen Vorschriften brauchen sich die großen Kirchen nicht zu wundern, dass sie mal aussterben werden.

3. July 2002, 07:26	#5
peet Registriert seit: August 2001 Ort: Niederlande Beiträge: 1.528	mmmmmm... fuer euch eher Laecherlich das ganze? Ich hab den Artikel nicht ganz gelesen, kam ueber die Ueberschrift und Antworten nicht hinaus, hab noch keinen Kaffee gehabt. Aber warum ich antworte? Nun, ich erinnere mich noch, dass meine Mutter von der Beerdigung ihres Onkels, den sie ueber mehrere Jahre verpflegt und geliebt hat, zurueck voller Empoerung drueber sprach, dass der Pastor Sandalen trug und hin und her wipte. Koennte mir vorstellen, dass da noch einige denken, soll er tragen was er will und moechte, aber waehrend der Gottesdienste und Sakramente Dienstkleidung Glaubt ihr, dass das Militaer oder die Polizei tragen von Turnschuhen zur Uniform erlaubt?

3. July 2002, 13:50	#7
tschubbl Beiträge: n/a	Liebe Rexe Als gute Christin solltest Du eigentlich wissen,daß auch die Bundeswehr oder gerade sie,schon in der Bibel erwähnt wurde. "Sie trugen seltsame Gewänder und wanderten ziellos umher". ------------------------------------------------------------------------------------ Liebe Peet Der Pastor war ganz korrekt begleitet,denn das waren keine Sandalen,sondern Apostelbereifung.