15. October 2001, 17:17 | #1 |
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Der Kochsalz-Skandal
Lest bitte mal, was ich gerade gelesen habe,ich bin entsetzt:
Nach dem Weinskandal, der Teigwarenverseuchung und den Salmonellenhähnchen nun auch noch das: NaCl im Kochsalz! Mehrere deutsche Institute wiesen etwa zur gleichen Zeit hohe Konzentrationen von NaCl im Kochsalz nach. Sie schlugen jetzt Alarm, nachdem festzustehen scheint, dass so gut wie alle europäischen Salzwerke betroffen sind. Ob auch das aus Meerwasser gewonnene Kochsalz diese Chemikalie enthält, wird zur Stunde geprüft. Das Bundesgesundheitsamt hält es für wahrscheinlich, will den Ermittlungen aber nicht vorgreifen. NaCl bedeutet "Natriumchlorid"; es ist also eine Natrium-Chlor-Verbindung. Natrium ist ein hochagressives Element; es darf nicht einmal in normaler Raumluft gelagert werden; direkter Hautkontakt ist unbedingt zu vermeiden und kann zu schweren Verätzungen führen. Und was Chlor ist, weiß heute jedes Kind. Man gibt es dem Wasser in Badeanstalten zu, verwendet es zur Herstellung von Reinigungsmitteln und setzt es in Form von Chloroform zur Betäubung ein, um nur einige Beispiele zu nennen. Und so etwas im Kochsalz? Da fasst man sich doch an den Kopf und versteht die Welt nicht mehr. Wie kam das NaCl ins Kochsalz? Warum wurde es erst jetzt darin entdeckt? Wer sind die Verantwortlichen? Das sind die Fragen, deren schnelle Beantwortung die Öffentlichkeit jetzt mit Nachdruck fordert. Der Bundesgesundheitsminister: "Wir werden die Sache rückhaltlos aufklären." Der Oppositionsführer: "Es gibt für uns keinen Zweifel, dass die Bundesregierung auch hier wieder versagt hat." Dr. Salinowsky vom Verband Deutsches Salz: "Natriumchlorid war auch früher schon im Kochsalz." "Also schon wieder Verschleierungstaktik!", argwöhnen die Grünen; sie vermuten atomare Aufspaltung des Salzes durch bis in große Tiefen reichende Strahlung aus den Kernkraftwerken. Die Welt haelt den Atem an, da droht schon der naechste Skandal: Bei Untersuchungen des Oeko-Instituts Hamburg wurden in Bier erschreckend hohe Konzentrationen von Ethanol nachgewiesen! |
15. October 2001, 17:46 | #2 |
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Au weia, kann man denn heutzutage garnichts mehr essen/trinken? Entsetzlich.
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15. October 2001, 18:08 | #3 | |
Der Meister
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Zitat:
Ich dachte, daß wäre der sogenannte Kochsalz-Skandal. Hört sich aber ganz nach einem Bundesregierungsskandal an. Wie nennt der sich? Oppositionsführer? Wo war der denn, als er noch in der Bundesregierung (vor ca. vier Jahren oder so) war. Ich weißzwar, daß das nicht hier her gehört, mußte aber mal erwähnt werden. Die Sache ist trotzdem sehr ernst zunehmen, schätze ich mal. Aber was wollen wir schon daran ändern? :confused: |
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15. October 2001, 18:50 | #4 |
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Bei der Gelegenheit möchte ich euch auch eindringlich warnen, Wasser zu trinken!
Man stelle sich mal dieses Gefahrenpotenzial vor: Wasser hat, wie man vielleicht weiss, die Formel H2O. Nun ist es ja so, dass Moleküle nie ganz stabil sind. So zerfällt auch das H2O in geringen Mengen. Und zwar in dieser Art und Weise: 2 H2O -> 2 H2 + O2 Die dabei entstandenen Gase sind extrem gefährlich! H2, elementarer Wasserstoff ist extrem explosiv und brennbar und wird nicht umsonst als Treibstoff intensiv erforscht. Da steckt also jede Menge Energie drin. Und dazu noch O2, Sauerstoff. Der wird für alle Verbrennungsvorgänge benötigt! Ohne Sauerstoff kein Feuer! Und jetzt muss man sich mal vorstellen, dass sich das h2 vielleicht im Magen entzündet. Das gibt nen riesen Bums Und wenn mans überlebt hat ist die Gefahr noch lange nicht gebannt, denn es entsteht dabei wieder neues Wasser, so dass der ganze Spaß von vorne losgeht So, ich geh jetzt wieder ins Labor und stelle C6H2CH3(NO2)3 her Ganz ungefährlich |
15. October 2001, 22:55 | #5 | |
Der Meister
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Zitat:
Rrrrrrrrummmmmmssssssss... Cuuuubaaaa, wooooo biiiiiiisssssst duuuuuu??? :confused: Sag mal Cuba, du bist nicht rein zufällig Chemiker? |
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15. October 2001, 23:00 | #6 |
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natoll, das leben wird immer gefährlicher
wasser trink ich 3 liter pro tag |
16. October 2001, 12:06 | #7 |
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Ja ich war ja auch total entsetzt und hatte die Hoffnung Einer von den Chemie-Freaks hier an Board kann mal bisschen näher erläutern
beeeekkkkeeeerrr,Zaaaaaaaaaaphhooooooood,wo seid ihr wenn man Euch braucht?? Naja ein wenig mehr Klarheit haben wir ja dank Cuba,der in der Not immer da ist |
16. October 2001, 12:31 | #8 |
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viel Spaß Cuba
-- C6H2CH3(NO2)3: Tri-Nitro Toluene Das Trinitrotoluol kristallisiert in fast weißen bis gelblichen kleinen Nadeln und schmilzt bei 80,8°C. Während es bei 140°C noch beständig ist, zersetzt es sich bei 160°C unter Gasentwicklung; bei 300°C verpufft es. Es stellt einen stoßsicheren Explosivstoff dar, der jedoch mit einer Initialzündung heftig detoniert. Das TNT wurde in den letzten Jahrzehnten zur Maßeinheit für die Sprengkraft von Explosivstoffen. 1 Tonne TNT bedeutet, dass ein Sprengstoff die gleiche Sprengkraft besitzt wie 1000d Trinitrotoloul. Auch die Sprengkraft von Kernwaffen wird in TNT angegeben. EIne Atombombe mit 20 kt TNT entspricht 20000 t des herkömmlichen Sprengstoffs Trinitrotoluol. -- da bleib ich lieber bei meinem gewöhnlichen Glycerinnitrat |
16. October 2001, 12:36 | #9 | |
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Zitat:
Chemiker? Nö, Schüler Aber ich passe halt im Unterricht auf C6H2CH3(NO2)3 ist übrignes Trinitrotoluol, besser bekannt als TNT Hab ich natürlich nicht hergestellt Naja, in der Schule kriegt man die theoretischen Kentnisse dazu beigebracht, aber die Umsetzung ist sehr "schwierig" Und jetzt mal eine ernsthafte Frage @sternkind: Du bist doch nicht wirklich beunruhigt, oder? Ansonsten leiste ich gerne noch weitere Aufklärungsarbeit |
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16. October 2001, 12:39 | #10 |
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sag ich doch Cuba
gibt aber auch einfachere Sprengstoffe, die nich sooo gefährlich sind und auch herstellbar aber sowas würd ich nie nich tun |
16. October 2001, 13:25 | #11 |
Der Meister
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@Zaphod,
@Cuba, wirklich super, super und nochmal super erklärt. Hätte ich es gewußt, hätte ich es garaniert nicht besser machen können. Großes Lob für euch, gibt an beide eine 1 |
16. October 2001, 13:32 | #12 |
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Na wenn man mal davon ausgeht,das man eigentlich fast gar nix mehr zu sich nehmen kann,da stellt sich doch die Frage,wer ist denn Schuld daran?
Immer mehr Lebensmittel müssen haltbar gemacht werden. Wegen der Voratshaltung,weil es ja so bequem ist. Wir beschweren uns über matschige Tomaten,gammelig Kartoffeln,Obst das zu schnell fault. Wenn dann was erfunden wird,was dem Ganzen entgegenwirkt,passt es uns auch wieder nicht,oder hat Nebenwirkungen. Wenn ich da so an früher denke. Da wurde was eingekauft und gleich gegessen. Oder man verstand sich noch darauf es haltbar zu machen. Aber heute sind einfach alle nur noch faul,oder haben keine Zeit mehr dazu. Aber wirklich was ändern kann man wohl nur,wenn es einen großen Bumbs gibt,die Hälfte der Bevölkerung weg ist und man wieder von vorn anfangen kann. Aber ob man es dann wiederum besser macht,lass ich mal dahingestellt sein. |
16. October 2001, 13:35 | #13 |
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@Cuba,machst Du dir da keine Sorgen??
Naja vielleicht ist es einfacher,wenn man keine Familie hat,um die man sich sorgen muss.. Soll ich jetzt den Kindern Nudeln ohne Salz kochen,aber wie,wenn Wasser auch nicht gut ist??? |
16. October 2001, 13:41 | #14 |
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kochtipp: nudeln über die wäscheleine in die sonne hängen und ab und zu mit wasser anfeuchten... warten und essen
alternativ kann man im winter auch bei regen draußen hängen lassen und (infr)rotlicht benutzen |
16. October 2001, 13:52 | #15 |
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Tolle Tips,ist doch wieder Wasser bei
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16. October 2001, 13:54 | #16 |
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aber nur wenig dann wird die gefahr verringert
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16. October 2001, 13:58 | #17 | |
Der Meister
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Zitat:
Ich habe Informationen über die Ziegelindustrie. Die produziert Ziegel mit Glasur. Dadurch wird der Ziegel viel beständiger, aber die Produktion ist bestimmt 100 mal gefährlicher als die Herstellung von herkömmlichen Ziegeln. Da wird eine sogenannte "Blei-Engobe" verwendet. Die kommt auf die rohen Ziegel und wird anschließend im Ofen bei ca. 1000°C gebrannt. Bei der Tonaufbereitung, die ständig mit Zufluß von Wasser zu tun hat, werden in einer deutschen Ziegelei mit fünf Brennöfen und wöchendlicher Arbeitszeit von 84 Stunden, ca. !! 60.000 !! Liter Wasser "vergeudet". Das schaut sich das Ministerium für Gesundheit bestimmt seit Jahrzehnten an. Wenn man sich mal vorstellt, daß bei dieser Tonaufbereitung ein Gemisch zwischen Wasser und Blei-Engobe entsteht, dann brauch man sich wirklich nicht mehr zu wundern. Denn wie bekanntlich verdunstet Wasser und setzt sich in Form von Regen unter anderem nicht nur im Meer wieder ab. Tja und da soll nochmal einer fragen, wie nun das Element "NaCl" ins Kochsalz kommt. |
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16. October 2001, 14:30 | #18 |
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Ich weiss grad garnicht so richtig, was ich nun sagen soll :confused:
Ich hoffe mal, dass das mit der Angst nicht ernst gemeint ist und ich mich jetzt lächerlich mache Nun ja, hiermit ist Cubas erste ChemieStunde offiziell eröffnet Zum Thema NaCl in Kochsalz kann ich nur sagen, dass reines Kochsalz zu 100% aus eben diesem Natriumchlorid besteht. Es stimmt, dass Natrium und Chlor einzeln ziemlich ungesund sind, wenn sie miteinander reagiert haben aber nicht mehr in diesem Maße. Aber auch eine Tasse Kochsalz ist tödlich! Alles eine Frage der Konzentration. Schließlich werden auch Schlangen- und Bienengifte zur Behandlung von u.a. Asthma verwendet. Und dann noch Ethanol im Bier. Au weia. Aaaalso: Ethanol ( C2H5OH ) ist der ganz normale Trinkalkohol, der überall verwendet wird. Auch nicht ganz ungefährlich, ich glaube 100ml pur machen dem Leben ein vorzeitiges Ende!? Gefährlicher ist Methanol, dass oft bei selbstgebranntem Wodka entsteht und zu den gefürchteten Erblindungen führt. Bei den anderen Sachen wie BSE, Schweinepest, Fischmehl als Hühnerfutter usw geb ich euh natürlich recht. Aber man kann an dieser Stelle auch mal sehen, wie sehr man Leute verängstigen und somit auch lenken kann, wenn man einfach mal ein paar Fachwörter in die Runde wirft :häh: Aber echt beängstigend oder einfach nur abartig wirds, wenn man zum Beispiel von Fleischersatz aus Klärschlamm hört. Und das ist keine Panikmache, sondern wird tatsächlich in Asien erforscht. Achso, und ab sofort bitte wieder Wasser trinken, ja? Was ich da gesagt hab ist genau wie die Geschichte mit dem Kochsalz. Falls ich irgendwem Angst gemacht haben solte, möchte ich mich hiermit tausend mal entschuldigen |