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31. January 2004, 11:57   #1
Loddarnewyork
 
Registriert seit: January 2001
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Szene-Geplauder

In der Szene brodelt es. Kein Wunder, wird doch versucht, von einer langen Tradition abzuweichen.

Wer will was und hat er recht? Nun, darüber scheiden sich die Geister. Ich gehöre ja inzwischen zur anderen Seite, bin quasi übergewechselt. Trotzdem habe ich noch für die alte Fraktion Verständnis und bin sogar ihrer Auffassung, dass man ihnen das nicht nehmen kann und sollte.

Denn es kann doch nicht angehen, dass die Nichtraucher-Szene, die in den Kneipen und Gaststätten nach wie vor eine Minderheit ist, der Raucher-Szene den Stempel wie ein Nichtraucherpflaster aufdrücken und ein zentrales Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten erreichen kann.

Zum frisch gezapften Bier, aber auch zum Whisky, Pernöchen und selbst zum Kaffee, gehört bei der Mehrheit nunmal das Tabakprodukt dazu. Und das soll wegen einer Minderheit, die meistens eh nur an einem Gemüsesaft oder einer Selter nuckeln, bald vorbei sein?

Nicht wirklich, oder?

Und was ist mit den Gastwirten und deren Existenz.
Gut, vielleicht gibt es zuviele Gaststätten. Ein Ausdünnen wäre von daher nicht weiter schlimm, aber können Gastwirte ohne die Raucher-Szene überhaupt noch existieren?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Raucher bereit ist, sein Bier am Tresen zu verlassen, um vor die Tür zum Rauchen zu gehen. Dann bleibt er lieber zuhause und zieht sich Flaschenbier rein, verzichtet auf's Gezapfte und die Tresenunterhaltung dabei.

In öffentlichen Gebäuden, Behörden, Bahnhöfen, das Rauchen zu verbieten, kann man noch vertreten, aber in privatrechtlich bestehenden Gaststätten?
 
31. January 2004, 12:18   #2
Glühwürmchen
 
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Eine Kneipe, in der ich meine Zigarette nicht mehr am Tresen/Tisch rauchen darf, wird niemals zu meiner Stammkneipe, genausowenig wie eine andere Gaststätte, in der Leute willkommen sind, die sich gerne zu Streitereien provozieren lassen oder sie selber provozieren.

Ein kühles Kölsch, wechselnde Gesprächsthemen - mal ernst, mal lustig aber auch mal etwas hitzig - und ab und an eine Zigarette, deren Qualm ich nicht in die Gesichter der Nichtraucher puste, ist schon eine nette Freizeitbeschäftigung
 
31. January 2004, 13:19   #3
Pumawoman
 
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"Machen wirs den Amis nach" - so könnte doch das Motto lauten oder? Europa wird rauchfrei!

Behörden, Spitäler, etc. rauchfrei zu halten - von mir aus, muß ja nicht sein, ich bin auch ziemlich erfreut drüber gewesen, als man es auf den U-Bahnsteigen verboten hat (dank dieses Verbots bleiben zumindest meine Mäntel etwas länger tragbar - keine Brandlöcher mehr), aber daß ich in einem Restaurant, Gaststätte oder Kneipe nicht mehr rauchen darf, nö - dann brauch ich diese auch nicht mehr zu betreten.

In Österreich, wahrscheinlich auch in Deutschland, bereits seit langem eingeführt - Nichtraucherecken. Klar zieht sich der Geruch der Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen auch dorthin, aber die Nichtraucher haben zumindest die Möglichkeit, hin und wieder in einem Extraraum zu sitzen. Das haben auch die österreichischen Gastronomen auf den EU-Vorschlag der "rauchfreien Lokale" bekanntgegeben; sie haben Angst, daß sie zuviele Gäste verlieren könnten, wenn dieser Vorschlag umgesetzt wird.

Auch verständlich - ich geh jetzt eine rauchen.
 
31. January 2004, 13:20   #4
Boomer
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Zitat:
Zitat von Loddarnewyork
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Raucher bereit ist, sein Bier am Tresen zu verlassen, um vor die Tür zum Rauchen zu gehen. Dann bleibt er lieber zuhause und zieht sich Flaschenbier rein, verzichtet auf's Gezapfte und die Tresenunterhaltung dabei.
Kann ich mir auch nicht vorstellen.

Was ich mir aber vorstellen kann ist, daß der neue Chef der Bundesanstalt für Arbeit gleich eine neue Aufgabe hat: wie schöne ich die Arbeitslosenzahlen, wenn sich das Verbot des Rauchens in Gaststätten, Restaurants und Bars wirklich durchsetzt?

Ehrlich, das ist jetzt kein Scherz, aber manchmal komme ich mir wie ein Krimineller vor, wenn ich mir eine anstecke.

Mir kommt gerade Orson Wells in den Sinn. Wann müssen wir damit rechnen, in unseren eigenen 4 Wänden kontrolliert zu werden, weil der Vermieter glaubt, daß Nikotin die Bausubstanz angreift oder Wohnungen von Rauchern schlechter weiter zu vermieten sind?
 
31. January 2004, 14:08   #5
Ogino
 
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Als erstes sollte die Qualmerei am PC verboten werden.
Als nichtrauchender Internet-User fühle ich mich von diesen Rauchern belästigt
 
31. January 2004, 14:40   #6
Syilver
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Hallo Loddar,

ich gehe nun nicht, wie meine Vorredner, auf den Aspekt des Rauchens ein, sondern orientiere mich in meiner Antwort am Threadtitel. Szene Geplauder an sich, man könnte es wohl auch einfach Klatsch und Tratsch über die Boardwelt nennen, gab es wohl schon immer und wird es wohl auch immer geben. Warum auch nicht ? Gibt das mehr oder weniger zimperlich gehaltene Geplänkel angefangen bei "Gott Admin", über "Erzengel Mod", bis hin zum gemeinen "heiligen User", doch immer wieder Anlass für ein Grinsen, einen saftigen (virtuellen) Brüller und macht zwischendurch einfach mal Laune.

Natürlich kann man das (so wie ich) generell und kategorisch ablehnen, allerdings sollte man dies im Bewußtsein tun, damit einen bestimmten Teil der Klientel seiner Lokalität, sprich seines Boards, vor den Kopf zu stossen und damit dann auf deren Beteiligung verzichten zu müssen. Also auch durchaus auch auf viele brauchbare Postings, die eben nichts mit diesem Geplauder zu tun haben, aber die Leute wollen sich eben nicht beschneiden lassen. Das muss ich als Wirt dann eben auch einfach einmal hinnehmen und in den sauren Apfel beissen. Was meint, die Konsequenz tragen, dass mein Lokal eben nicht zu den "In- Kneipen" zählt, sondern eher ein Nischenprodukt bleiben wird. (oder aber mir andere Klientel versuchen anzulocken, was erst einmal einer längeren Anlaufphase bedarf, Rangking eben)

Ich persönlich finde das nicht schlimm, da ich andere Wertprämissen für mich selbst vertrete (bei Bedarf auch mehrfach bei mir nachzulesen, daher hier keine Wiederholung), aber es geht wohl nicht um meine, zugegeben radikale Einstellung was das angeht, sondern darum, wie so ein Geplänkel aussehen sollte / könnte und ob es generell verboten gehört.

Eindeutig NEIN ! Es gehört nicht verboten und, da Klatsch und Trasch nun einmal Spass machen, haben sie ihre Existenzberechtigung ! Aber, und das ist imho der Knackpunkt, alles sollte Grenzen haben. Auch die großen Klatschblätter müssen Grenzen akzeptieren, ansonsten kann es auch für sie unangenehm werden. Was wären nun diese (virtuellen) Grenzen, wollte man es auf das Netz übertragen ? Nun, zuerst einmal wären da wohl die Realdaten, private Interna, Mails, PN's, Telefonate oder auch Boardinterna der jeweiligen Community. Es ist meines Erachtens nach ein großer Unterschied, ob da genüßlich jemand für eine (virtuelle) Dummheit ordentlich Spott erntet, oder ob gleich auch die reale Person hinterfragt und demontiert werden soll.

Man sollte bei dererlei einfach beim Thema bleiben, meint, es geht um "Netzgeschichten", nicht um die realen Lebensumstände eines Einzelnen. So etwas sollte auch im Realen Klärung finden ...

Das war es eigentlich schon ...

Gruß
Syilver
 
31. January 2004, 15:53   #7
Loddarnewyork
 
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Irgendwie erinnert mich dieser Abstecher von Syilver an die Müller-Milch-Reklame mit Govanni Trappatoni. Während sich Zwei über den cremigen Pudding unterhalten, verwechselt im Hintergrund jemand das Abstechen des Puddings mit einem Abstecher und Neuschnee

Zurück zu Lück ...äh zu den gebeutelten Rauchern und den kneipenvernichtenden Nichtrauchern
 
31. January 2004, 16:16   #8
Syilver
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Einige abschließende (Rand)Bemerkungen @Loddar,

es erscheint etwas widersinnig, einerseits die Beteiligung einiger Poster in einem Board zu monieren, wie es nun im Thread "Lilis-Welt" nachzulesen ist, aber andererseits, so ein solcher Poster versucht sich zu beteiligen, nichts denn Spott dafür aufbringen zu können.

Sollte ich das Thema tatsächlich verfehlt haben, so bitte ich dies zu entschuldigen. Es war ein Versuch meinerseits mich etwas einzubringen. Dieser ist offensichtlich misslungen und somit werde ich auch nicht weiter stören.

Allerdings denke ich, ein etwas aussagefähiger Threadtitel wäre hilfreich gewesen. Nun ja, meine Meinung (somit meine Zeit & Energie) wird hier offensichtlich nicht geschätzt. Daher bleibt mir nur die Verabschiedung. Ich nehme die Frage mit, was wird hier eigentlich tatsächlich angemahnt / gewollt / erwartet ? Es erscheint fast wie ein Lied, welches jeder singen soll und zwar konform, das Lied der Zustimmung. Erfolgt dies nicht, wird man (notfalls gegen die vorherig aufgestellten Thesen) "herausgeekelt". Nun ja, jeder wie er meint ...

Weiterhin gute Unterhaltung ...

MfG
Syilver
 
31. January 2004, 16:26   #9
Loddarnewyork
 
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Och Gottchen, nun doch nicht gleich eingeschnappt sein, Syilver. Gerade weil Du mich noch nicht kennst, hatte ich doch extra 2 Smilies eingefügt

Das Thema soll(te) eigentlich nichts mit Boards und der virtuellen Welt zu tun haben. Aber in Anbetracht der derzeitigen Boardtalk/szene-Diskussionen habe ich mit der Thread-Überschrift absichtlich ein wenig locken wollen. Aber wie gesagt, das konntest Du wohl nicht wissen. Denn nicht überall wo "Achtung, selbstgestrickte Kniestrümpfe!" drauf steht, sind auch selbstgestrickte Kniestrümpfe drin...
 
31. January 2004, 16:32   #10
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
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Zitat:
Zitat von Syilver
Nun ja, meine Meinung (somit meine Zeit & Energie) wird hier offensichtlich nicht geschätzt.
Oha, habe ich was verpasst?
Ist Loddar hier wieder im Team?

Ups, Syilver hat die zwei Smilies von Loddar nur nicht gesehen.
 
31. January 2004, 16:37   #11
Ben-99
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... das darf doch wohl nicht wahr sein, daß Syilver sogar die spaßig gemeinte Überschrift dazu verwendet, uns auch noch in diesem Thread, in dem es eindeutig NICHT um Szene-Streitereien geht, wieder mit ihrem Lieblings-Thema zu kommen.

Über das Rauchverbot in Lokalen hatte ich mich oft in meiner Zeit als Vegetarier geärgert, weil ich nicht kapierte, was fleischfreies Essen mit Nikotinverzicht zu tun haben soll. Aber in den meisten vegetarischen Restaurants herrschte tatsächlich Rauchverbot, weil man wohl nur an die Müsli-Fraktion unter den Gästen dachte, die sich vegetarisch ernähren, um angeblich gesünder zu leben. Ich dagegen habe es aber nur aus ethischen Gründen getan, weil ich empört über die Massenzucht und die qualvollen unnötigen Tiertransporte war. Doch was hat das mit Zigaretten-Konsum zu tun?

Und es stimmt schon: Die radikalen Fundis unter den Nichtrauchern werden bald ganz allein unter sich sein. Ich war mal auf einer Party, auf der man nicht im Wohnzimmer, sondern merkwürdigerweise nur in der Küche rauchen durfte. Nach ein paar Stunden drängten sich sowohl Raucher wie Nichtraucher gutgelaunt in der verqualmten Küche, während sich auf dem Sofa den Rest des Abends zwei verhärmte Gestalten langweilten, die allerdings die saubere Luft im Wohnzimmer lobten, aus dem man inzwischen sogar die Musikanlage in die Küche verlegt hatte ;-)

Gruß Ben
 
31. January 2004, 18:07   #12
binozap
 
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Hmmh, Ben - da hast Du Deine hier geäußerte Meinung wohl geändert ?

Zitat:
Ben-99:… es ist immer schwer, sich einzugestehen, daß man von etwas abhängig ist. Und natürlich behaupten die meisten Süchtigen, daß sie jederzeit mit etwas Willensstärke davon abkommen könnten. Wobei viele sich nicht mal eingestehen, daß sie überhaupt süchtig sind. Auch das kennt man ja hinlänglich zum Beispiel von Alkoholikern, die ja auch angeblich „jederzeit aufhören“ könnten. Auch mir gefällt es überhaupt nicht, daß ich von den Zigaretten abhängig bin, aber wenigstens lüge ich mir nichts vor. Denn mit Lebensqualität hat das zumindest für mich überhaupt nichts zu tun, sondern ganz einfach nur mit der schlichten Tatsache, daß es für jeden Süchtigen immer „guttut“ und sich ein Wohlgefühl einstellt, wenn er seinem Körper endlich wieder das inzwischen benötigte Gift zuführen kann.

Wer sich schon mal nachts im Winter extra ins Auto gesetzt hat, nur um an die nächste Tankstelle zu fahren, weil die Zigarettenschachtel leer war, der kann darauf nicht wirklich stolz sein. Daher sage ich ausdrücklich: Ich rauche nicht „gern“, sondern weil es für mich inzwischen zu viel Streß bedeutet, es mir abzugewöhnen.
Nein Ben, nicht wirklich.... aber nix für ungut, was guttut tut gut nüch !
 
31. January 2004, 18:14   #13
Syilver
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@Loddar & Bandwurm ...

na gut, klassischer "Schuß in den Ofen Post" meinerseits. Ich scheine langsam auch schon einen paranoiden Tunnelblick zu entwickeln was dieses "Szene-Gedrösels- Wort" angeht. Mea maxima culpa ...

Zum Thema:

Ich, gnadenlose Vielraucherin, passioniert in der ständigen Abgewöhnung, welche aber stets misslingt. Folglich bewege ich mich vorwiegend in Lokalitäten die meiner qualmenden "Blödheit" mit Kulanz begegnen. Die Idee der Nichtraucherzonen, besonders in Restaurants, finde ich persönlich begrüßenswert, allerdings hapert es meist mit der Umsetzung. Der Raum an sich ist verqualmt und ob das nun der Rauch vom Nebenmann, oder der vom Onkel Otto drei Tische weiter ist, ist eigentlich völlig irrelevant. Der Nichtraucher wird trotzdem "zugequalmt" ...

Wobei mir aber wirklich der Kamm schwellen kann, sind diese fanatischen Nichtraucher, die das Rauchen am liebsten generell mit Steinigung und anschliessender Sondermüllentsorgung an Stelle des Begräbnisses ahnden würden. Diese "militanten" Schreihälse sind meine bevorzugten "Terrorobjekte" an Bushaltestellen, Bahnhöfen etc. Denn wenn ich da schon im Freien herumstehe, mir den Hintern abfrierend, wobei der Qualm sich ja direkt verzieht, ich trotzdem mich noch einem angewiderten Pseudogewedel nebst vorwurfsvollem Blick gegenüber sehe, regt sich der Trotz. Dann puste ich meinen abscheulichen und toxischen Qualm, schonmal in genau die Richtung des "Armen" da neben mir, damit der sich so richtig schön warmwedeln kann.

Generell, bitte nicht hauen, habe ich manchmal das Gefühl dass Raucher an sich etwas toleranter gegenüber "kleinen Lastern" reagieren und nicht so verbissen auf Einhaltung der (gesundheitlichen) Rücksichtskonventionen zu bestehen pflegen. Ich bin definitiv gegen ein Verbot des Rauchens in Gaststätten jeglicher Art. Eine bessere Umsetzung der Nichtraucherzonen (bessere Lüftung etc.) würde es meines Erachtens nach genauso tun. Vor allem würde der wirtschaftliche Faktor dabei nicht so sehr leiden. Denn genau das wird imho passieren ...

So, ich hoffe das war nun etwas "annehmbarer" ...

Gruß
Syilver
 
31. January 2004, 18:31   #14
Ben-99
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... Bino, sei doch mal bitte so lieb und erkläre mir Deinen Beitrag, den ich einfach nicht verstanden habe. Denn wo siehst Du einen Widerspruch zu meinen früheren Äußerungen?

Ja, ich bin - leider - Raucher und komme nur schwer von der Sucht wieder los. Daher rauche ich auch nicht "gern" und kann besonders allen jungen Menschen nur raten, damit erst gar nicht anzufangen. Aber gegen diese nervigen intoleranten "radikalen" Nichtraucher habe ich eben auch etwas. Also, wo ist das Problem?

Gruß Ben
 
31. January 2004, 18:33   #15
binozap
 
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Loddar hülf mir doch mal büdde, die boardsoft wirft mir so ganz rund 20 threads zum Thema auf den Büldschürm. Kann ich unmöglich alles lesen...

Ja, da war doch ein thread in dem, also wo Du aufhören wolltest mit dem Rauchen, aber der ist sooo lang - hattest Du denn nun oder hattest Du nicht oder doch wieder angefangen nach dem aufhören oder gleich schon vorher ?

Ist mir auch nicht so wichtig. Ich finde, wer Rauchen will, soll das ruhig und vor allem oft machen, das senkt das mittlere Alter der Rentner doch ganz passabel und bringt so nachhaltige Entlastung der Rentenkassen.


@Ben - es gibt kein Problem. Ich dachte nur, wer dies
Zitat:
Ich dagegen habe es aber nur aus ethischen Gründen getan, weil ich empört über die Massenzucht und die qualvollen unnötigen Tiertransporte war. Doch was hat das mit Zigaretten-Konsum zu tun?
schreibt, hat auch ein Herz für Menschen.
 
31. January 2004, 18:42   #16
Ben-99
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... der Unterschied zwischen Menschen und Tieren liegt zum Beispiel auch darin, daß sich Tiere meist nicht wehren können.

Gruß Ben
 
31. January 2004, 18:53   #17
Ogino
 
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Ich habe bis vor einigen Monaten nie eine Zigarette geraucht, als Hochleistungssportler war das kein Thema.
Allerdings habe ich auch nie Probleme mit Rauchern gehabt, ob nun bei mir im Auto oder im Büro.
Zu Hause allerdings gab es bei Feierlichkeiten auch eine Raucherecke: den Balkon.
Weniger wegen meiner Frau und mir, sondern der Kinder wegen.
Und vor einigen Monaten fing ich mit der Qualmerei an.
Warum, wieso ? Keine Ahnung.
Ich habe es kaum wahrgenommen, daß mein Verbrauch auf zwei 24er Lucky light am Tag anstieg.
Im Oktober habe ich mich dann breitschlagen lassen, an einem Wettkampf teilzunehmen. Meinen Gegner, 16 Jahre jünger als ich, konnte ich nur dank meiner Routine besiegen, weil ich einfach keine Luft mehr hatte.
Danach habe ich in der Kabine gesessen und stundenlang wie ein Maikäfer gepumpt.
Die Zigarette, die ich 10 Minuten vor dem Kampf geraucht hatte, war meine letzte.
Und danach bin ich durch die Hölle gegangen. Ich hätte nie für möglich gehalten, daß einem diese Entzugserscheinungen zum Nervenbündel machen.
Ich habe mich voll in meinen Sport gekniet und bin von diesem verdammten Nikotin wieder weg.
Aber heute habe ich Hochachtung vor jedem Raucher, der es auf Dauer schafft, dieses Laster abzulegen, (gelle Loddar ? )

Aber ich habe auch vollstes Verständnis für jeden Raucher, der es nicht schafft.
Ich jedenfalls nie wieder Nikotin.
 
31. January 2004, 18:58   #18
Loddarnewyork
 
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Ich bin Nichtraucher und zwar seit meines 40-jährigen Raucherjubiläums, am 28.Mai 2003.

Nur gehöre ich nicht zu den vielen ehemaligen Rauchern, die schon beim Anblick eines Tabakwarenladens verächtlich die Nase verziehen, ja, ich kann sogar neben einem Raucher sitzen, wenn der qualmt. Und alle 3 Monate, wenn denn bei Hallma mal eine Baubesprechung ist, rauche ich mit ihm Zigarillos. Am nächsten Tag ist aber alles wieder vorbei.

Es muß ja nicht so sein, wie es früher einmal war. In den Straßen -, U -und S-Bahnen in Hamburg gab es jede Menge Aschenbecher und die Abteile waren verqualmt. Nichtraucher hatten es da schon sehr schwer. Nur gab es natürlich auch reine Nichtraucherwagen, aber es gibt ja immer ein paar Dompteure, die sich in der Höhle des Löwen, nämlich beim geselligen Raucher, wohler fühlten

Selbst als ich 1989 mit einem Ouzo-Achillessehnenriß im Krankenhaus lag, war dort das Rauchen im Krankenzimmer noch gestattet. Vor der Diagnose wurde erstmal geklärt, ob ein Raucher -oder Nichtraucherzimmer in Frage kam. Die Schwestern leerten sogar die Aschenbecher bei denen die nicht aufstehen konnten/durften.

Das hat sich natürlich inzwischen alles gravierend geändert. In den Krankenhäusern gibt es keine Raucherzimmer mehr, sondern man stellt sie aus. Jawohl, richtig gelesen, die Raucher werden ausgestellt wie ein Museumsstück. Häufig im Voyer des Eingangsbereiches stehen ein oder zwei harte Schalensitze und ein Kübel, mit Sand gefüllt. Darum scharen sich dann die Raucher, kaum dass sie krabbeln können, spärlich mit Bademantel bekleidet.

Recht so, wird der Nichtraucher sagen. Wenn man allerdings weiß, dass die meisten Ärzte zum Stamme der Kettenraucher gehören, versteht man das alles nicht mehr.

In Restaurants das Rauchen verbieten? Kann man machen, obwohl bei größeren Speiselokalen eingeteilte Zonen es auch tun würden. Aber die Zigarette danach könnte man auch auf dem Heimweg zu Fuß oder im Auto genießen. Lange am letzten Schluck Wein festhalten, ist dann eben nicht mehr.

Bei reinen Gaststätten, also sogenannten Kneipen, mit Bierthresen und 4 oder 5 Tischen, wäre ein generelles Rauchverbot allerdings tödlich. Der Wirt kann dann umgehend zumachen, da er seinen Lebensunterhalt von konsumierenden Nichtrauchern nicht wird bestreiten können.
 
31. January 2004, 19:01   #19
Syilver
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Hallo Ogino,

das Problem besteht imho nicht in der Sucht an sich, sondern in dieser schon fast "rituellen" Handlung des Rauchens. Da werden unbewusst Emotionen mit dieser Zigarette verknüpft, z.B. Entspannung oder auch Belohnungsgefühle. Als Beispiel einmal die "kleine Pause" zwischendurch, die durch die Zigarette erst den rechten "Entspannungsfaktor" erhält. Oder die "schöne Tasse Kaffee", selbstverständlich als Entspannung, nebst ebenso "schöner" Zigarette.

Es fehlt einfach etwas und dies zu kompensieren ist wohl die eigentliche Kunst ...

Gruß
Syilver
 
31. January 2004, 19:14   #20
Loddarnewyork
 
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Nikotinentzug finde ich Quatsch. Der Körper braucht das Nikotin auch nach jahrelangem Rauchen nicht. Man bekommt also weder einen Klapper/Tatter, noch sonst welche körperlichen Entzugserscheinungen.

Alles spielt sich ausschließlich im Kopf ab und wer nicht wirklich und ernsthaft aufhören will, rennt spätestens nach 2 Tagen amokartig zur Tanke/Automaten/Laden.

Wer gar glaubt, während der Aufhörphase "aus Sicherheitsgründen", oder um Flüssigkeit aus Äpfeln zu ziehen, Tabak/Zigaretten in Griffnähe haben zu müssen, hat eigentlich schon direkt verloren. Denn da gehört dann wirklich eine immense Willenskraft zu, die nur ganz wenige besitzen.

Die Gedanken kreisen übrigens auch nach Monaten ab und an immer wieder um das Rauchen. Beim Schlangestehen an der Kasse im Supermarkt schielt man zum Zigarettenständer und erinnert sich, dass doch erst gestern Nacht während des Spielfilms zum Bierchen eine Zigarette ganz angenehm gewesen wäre. Wer dann aber zugreift und sich, nur für so einen tragischen Fall, ein paar Lungenstäbchen mitnimmt, ist bereits 10 Minuten nach dem Eintreffen in der Wohnung wieder Raucher.
 
31. January 2004, 19:24   #21
Syilver
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Hallo Loddar,

stimmt ! (leidvolle Selbsterfahrung)

Mal eine Story die meine Mutter mir erzählte. Die war über dreißig Jahre lang gnadenlose Kettenraucherin, bis sie irgendwann als wieder einmal die Preise für Zigaretten erhöht wurden, einfach die Nase voll hatte. (meine Mutter ist selbstständig und kotzt eh schon auf die Steuerpolitik)

Sie hörte also auf, und, ... verstummte. Was meint, sie, die sonst eine äußerst kommunikative Person ist, bekam irgendwie den Mund nicht mehr auf. Sie grübelte darauf herum, und kam zu folgendem Ergebnis: Immer während einer Besprechung / Unterhaltung, hatte sie geraucht wie eine Wilde, den Glimmstengel in ihre ausgeprägte Gestikulation eingebunden und als das auf einmal wegfiel, war sie irgendwie hilflos.

Das hatte sich dann nach einigen Wochen wieder erledigt, zeigt imho aber sehr schön, dass es eben nicht um die reine Nikotinabhängigkeit geht. Sie berichtete übrigends Gleiches im Bezug auf die (immer wiederkehrenden) Gedanken, wie Du es hier tust.

Herzlichen Glückwunsch übrigens zum Nichtraucher, ich bin beeindruckt, da selbst zu undiszipliniert ...

Gruß
Syilver
 
31. January 2004, 22:51   #22
Tiramisu
 
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Zitat:
Zitat von Glühwürmchen
Eine Kneipe, in der ich meine Zigarette nicht mehr am Tresen/Tisch rauchen darf, wird niemals zu meiner Stammkneipe, genausowenig wie eine andere Gaststätte, in der Leute willkommen sind, die sich gerne zu Streitereien provozieren lassen oder sie selber provozieren.
Braaaaavo!!! Und wenn Du diese Kölsch-Plörre wegläßt, dann kann ich Dein Posting sogar mit unterschreiben, GlühWü!

In den USA geht man leider gezwungenermassen auch bei einer Bar vor die Tür, um zu Rauchen - sollte das auch in Deutschland irgendwann kommen, dann höre ich entweder auf zu Rauchen und sehr zu, wie die das Steuerdefizit im Haushalt nicht gestopft bekommen, oder gehe in keine Kneipe mehr und helfe dem Wirt dann beim Raustragen seines Mobiliars, wenn er pleite gegangen ist ...



Tira
 
31. January 2004, 23:25   #23
binozap
 
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Zitat:
Zitat von Tiramisu
Braaaaavo!!! Und wenn Du diese Kölsch-Plörre wegläßt, dann kann ich Dein Posting sogar mit unterschreiben, GlühWü!
Hoppla - wer sacht hier was gegen ein kühles Kölsch serviert vom Köbes ? Da gibt's bei einem Besuch in der Domstadt kaum was besseres als ins Früh am Dom zu gehen und ein (bis 3) Kölsch mit einem Halven Hahn zu verzehren.

Das hat mit Rauchen nichts zu tun, wohl aber mit Lebensart oder so...

@Ben Menschen können es auch nicht immer.
@Loddar Ich war selbst lange Raucher, seit 19 Jahren NikotinClean; was Du zur Psyche in Bezug zum Nikotin schreibst, kann ich nur bestätigen.
 
31. January 2004, 23:26   #24
Glühwürmchen
 
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So abwegig war der Gedanke von Syilver gar nicht, ich war mir auch nicht sicher
Zitat:
Zitat von Glühwürmchen aus dem 3jährigen Beitrag
Komisch, dass es immer wieder Ignoranten gibt, die, mit stolzer Brust, Ihren Dampf in der "Nichtraucherzone" ablassen.

Okay, ein Pils oder Weizen tuts zur Not auch

ich glaube nicht, dass die Amerikaner anders gedacht haben, als über dieses Gesetz diskutiert wurde, und nun stehen sie doch vor der Tür.

Meinen Flug nach drüben habe ich mit Nikotinkaugummis überwunden, geht hervorragend, ist aber keine bessere Sache.

Vor 15 Jahren habe ich spontan aufgehört, als ich erfuhr, dass sich Nachwuchs angemeldet hat. Keine Entzugserscheinungen, kein Verlangen nach dem Glimmstengel - nix - im Gegenteil, Raucher stanken mir im wahrsten Sinne des Wortes.
9 Monate Schwangerschaft und 6 Monate Stillzeit waren rum und ich Dumpfdödel habe mir wieder eine Packung gekauft. Nach dem ersten Zug wurde es mir speiübel und ich bekam Kreislaufprobleme. Anstatt zu schnallen, dass ich es doch besser sein lassen sollte, dachte ich nur: Bei der 2. Zigarette wird es schon nicht mehr so schlimm sein.
 
31. January 2004, 23:37   #25
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Glüwü
Nach dem ersten Zug wurde es mir speiübel und ich bekam Kreislaufprobleme. Anstatt zu schnallen, dass ich es doch besser sein lassen sollte, dachte ich nur: Bei der 2. Zigarette wird es schon nicht mehr so schlimm sein.
... genauso ging es mir immer, wenn man mir mal wieder einen Joint aufdrängen wollte. Das ging schon mit 17 nicht gut aus, und ich hatte auch erst wieder mal vor ein paar Monaten keine positive Wirkung, so daß ich das Kraut noch immer nicht mag.

Vielleicht bin ich ja der einzige Mensch auf der Welt, bei dem Haschisch nicht wirkt. Ich sollte mich daher unbedingt mal von guten Medizinern untersuchen lassen *g*.

Gruß Ben
 
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