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9. May 2003, 17:33   #1
Kata286
 
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Registriert seit: November 2002
Ort: im Kaff am Bodensee
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Geistig krank?

Geistig krank?

"...Dann bist du geistig krank!",
diese Worte trafen sie wie einen harten Schlag.
Noch viel schlimmer, denn Schläge hinterlassen einen kurzen
Schmerz und rote Spuren, die nach einer Weile wieder verblassen.
Diese Worte aber hinterliessen ein tiefes schwarzes Loch in ihrem Inneren.
Was verstand denn der schon?
Ein kleiner dummer Drittklässler, keine Ahnung vom Leben und der Welt da draussen,
und sagte ihr, dass sie geistig krank war?
Er hatte sie überlistet.
Sie hätte es merken müssen aber sie war zu sehr auf das Spiel konzentriert.
Er hatte sie gefragt, ob sie einen Hund habe.
Sie verneinte. "Eine Katze?", kam es danach.
Ohne lange zu überlegen antwortete sie wieder mit nein,
dann schlug sie den Ball übers Netz.
Als sie auf der anderen Seite angekommen war stand er
wieder neben ihr.
"Dann bist du geistig krank!", sagte er in einem sachlichen,
ausdruckslosem Ton und deutete mit dem Kopf auf die roten Striche an ihren Armen.
Der nächste Ball ging ins Netz...
 
9. May 2003, 23:59   #2
niceguy
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Und woher stammen denn die roten Striche oder Striemen?

Misshandlung? Schwer zu reden drüber?
 
10. May 2003, 09:46   #3
Kata286
 
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"SVV"
Selbst Verletzendes Verhalten
 
10. May 2003, 17:26   #4
niceguy
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Oha, da läufts mir kalt den Rücken runter, bei dieser Vorstellung.

Was muss da im Vorleben oder in der Kindheit passiert sein, dass sich jemand sowas antut???

Was hilft da? Aufdeckung der vergrabenen Erlebnisse und Verarbeitung selbiger. Am besten wohl mit einem Therapeuten?
 
10. May 2003, 18:38   #5
Kata286
 
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Ich denke jeder hat seinen Grund bzw. seine Grüde wenn er sowtwas tut
und diese sind meistens nicht unbedeutend.

Und was heißt schon antut?
Wenn man etwas schlimmes erlebt hat,
dass psychisch wehtut, tun physische Dinge meist nicht mehr weh.

Selbst verarbeiten kann man diese Erlebnisse wohl kaum
und Freunde helfen da auch nicht wirklich,
die einzige Lösung da rauszukommen ist wirklich eine Therapie!

Kata
 
10. May 2003, 20:39   #6
niceguy
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Hallo Kata,
für die Betroffene mag der physische Schmerz gering sein, für einen Aussenstehenden, wie mich, hört sich das aber sehr brutal an.

Was ich so mitbekommen habe, geht bei traumatischen Erlebnissen meist einher, dass der Gepeinigten auch noch eine Schuld eingeredet wurde.

Nach dem Motto, 'wenn du mich verrätst, dann bist du schuld, wenn es mir schlecht geht...'

Oder... 'du bist schuld, dass ich mich nicht beherrschen konnte. Du hast mich verführt... ' bei sexuellem Missbrauch über einen längeren Zeitraum.

Das Schlimme ist, dass die Umwelt / Umgebung oft jahrelang wegsieht, trotz eindeutiger Signale.

Wenn ich dann sehe, welch geringe Strafe solche Missetäter für jahrelange Pein und Qual erhalten und wie wenig für das Opfer getan wird...

Ich hoffe, dass die Therapie lange genug dauert und Vertrauen zum Therapeuten gefunden wird, um diese Erlebnisse verarbeiten und mit ihnen umgehen zu können.

Ach so: geistig krank würde ich höchstens den Verursacher nennen!!

Es grüßt dich niceguy (als Symbol zu verstehen)
 
11. May 2003, 00:25   #7
Herr Korrekt
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Zitat:
Zitat von niceguy
Ach so: geistig krank würde ich höchstens den Verursacher nennen!!
Nun ja, so kaltschnäuzig würde ich in diesem Falle vielleicht nicht urteilen... Es muss nicht immer einen "Verursacher" in Form eines Menschen geben.

Oftmals ist der "Verursacher", der einen Menschen die Motivation gibt, sich selbst zu verletzen, das Leben an sich. Denn oft ist es sicherlich die Einsamkeit, fehlende Anerkennung oder das Gefühl, von niemanden verstanden zu werden. Alles, was eben aufgezählt wurde, kann unter Umständen einen Menschen veranlassen, sich selbst zu verletzen, und nirgends gibt es hier einen klassischen Täter.

So weit ich informiert bin, verletzen sich solche Menschen unter anderem deshalb, um die unterdrückte Wut bzw. Verzweiflung, die sich in ihnen ansammelt, mit einem Stoß (bzw. Schnitt) aus sich heraus zu befördern.
 
11. May 2003, 12:20   #8
niceguy
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Zitat:
Zitat von Herr Korrekt
...Nun ja, so kaltschnäuzig würde ich in diesem Falle vielleicht nicht urteilen...
Herr Korrekt, wenn Du dir mein Post genau durchgelesen hättest, dann wäre deine Bemerkung überflüssig gewesen ...

Die weiteren Ursachen, die Du angibst, sind vielleicht auch zutreffend, ersetzen jedoch nicht meine Angaben zuvor. Eine Ergänzung sicherlich.
 
12. May 2003, 17:46   #9
Kata286
 
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Zitat:
Zitat von niceguy
Ach so: geistig krank würde ich höchstens den Verursacher nennen!!
Na ja aber muss man nicht "einen Sprung in der Schüssel haben"
um sich das noch anzutun, wenn man schon genug Schmerz hat?

Kata
 
12. May 2003, 17:54   #10
Hephaisto
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[quote=Kata286
Na ja aber muss man nicht "einen Sprung in der Schüssel haben"
um sich das noch anzutun, wenn man schon genug Schmerz hat?

Kata [/QUOTE]

Nein muss man nicht.. wenn man evtl anders nicht weiter weiss ? wenn niemand da ist der einem hilft ? der einem Kraft gibt.. der einem Halt gibt...
Sprung in der schüssel ist wirklich nur dem zu zu sprechen, der so ein Handeln verursacht hat.. und solche menschen gehören für mich nicht eingesperrt sonder in die Kammer, auf den Stuhl oder sonstwo hin.. aber nicht eingesperrt wo sie nach 10 jahren guter führung wieder rauskommen und sich direkt nen neues Opfer schnappen..
So back to the topic..
Ich denke, dass das nur ein Hilfeschrei ist, ein wollen von anderen beachtet zu werden, damit die leute mit einem reden warum und wieso.. evtl ist das nicht bei allen so aber bei sehr vielen
 
12. May 2003, 18:24   #11
niceguy
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Zitat:
Zitat von Kata286
... muss man nicht "einen Sprung in der Schüssel haben"
...
Nee, Kata! Die Verursacher sind es, wie Hephaisto schon schrieb.
(Allerdings sind seine Konsequenzen dämlich und mittelalterlich )

Hilfeschreie sind es, laut und fordernd, denke ich. Vielleicht hilft da Tiefenpsychologie, evtl. auch mit Hynose. Nur wenn du selbst dazu 'stehst', wenn du die Erlebnisse verarbeitest, und das kann sehr lange dauern, dann kannst du später ein unbeschwerteres Leben führen.

In so einem Fall kann man sich an verschiedene Institutionen wenden, und sei es nur die Telefonseelsorge, die weitere Wege aufzeigen kann.

Es grüßt dich der niceguy
 
12. May 2003, 18:26   #12
sara
 
Registriert seit: March 2003
Beiträge: 634
Sprung in der Schüssel ? Geistig krank ? Ich weiss nicht ...

Verstörte Menschen - egal wodurch verstört - finden oft keine andere Möglichkeit mehr um auf Ihr Leid aufmerksam zu machen, bzw. es zu ertragen. Krankheitssymptome wie SVV oder Magersucht oder was es da alles noch so gibt, sind Folgen eines Kommunikationsproblemes. Da kann sich jemand nicht mehr mitteilen - nicht mehr in Worten mitteilen - weil er Angst vor diesen Worten hat, oder aber sie gar nicht selbst kennt, sie einfach nicht finden kann/will.

Wenn ein Mensch seine Grenzen erreicht hat - die Grenzen dessen, was er Tragen kann im Leben, dann passiert es leicht, dass er 'aus der Normalität' fällt. Und Verwaltensweisen aufzeigt, die uns erschrecken oder 'besonders' vorkommen. Und da jeder Mensch andere Grenzen der Belastbarkeit hat, ist es sehr schwer zu differenzieren - was ist Leid und was nicht.

Behandlungs- oder/und Hilfebedürftig ist das allemal. Solange der Betroffene selbst das auch so sieht.


Manchmal tut man sich vielleicht einfach einen möglichst großen Schmerz selbst an, um einen anderen, bereits vorhandenen Schmerz dadurch verblassen zu lassen ??
 
13. May 2003, 10:41   #13
Hephaisto
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Beiträge: 199
Zitat:
Zitat von sara
Manchmal tut man sich vielleicht einfach einen möglichst großen Schmerz selbst an, um einen anderen, bereits vorhandenen Schmerz dadurch verblassen zu lassen ??

Ja das denk ich auch und das meine Methoden mittelalterlich und vielleicht dämlich sind ok mag auch sein, nur was sollt man deiner meinung nach mit solch personen machen ? Die kommen doch eh nach 10 Jahren wieder raus.. wie oft ist ein Triebtäter schon wegen guter Führung entlassen worden und dann hat er sich ein neues Opfer gesucht ? Mehr als wahrscheinlich von allen gedacht wird..
Solche Menschen die einem anderen Menschen so etwas antun haben meiner meinung nach nur den Tod verdient.. dämlich oder nicht aber das ist meine Meinung und dazu steh ich auch..
 
13. May 2003, 11:03   #14
sara
 
Registriert seit: March 2003
Beiträge: 634
Na ja, das ist natürlich ein schwieriges Thema - und geht ein bissl arg weit weg vom Topic an sich. Vor Allem ist es ein Thema, zu dem ich selbst mir auch nicht sicher bin, welche Position ich eigentlich dazu haben will.

Jemandem, der anderen wirklich schweres Leid antut, dafür zu bestrafen ... ich möchte nicht Richter sein. Und ich wäre auch sicher kein gerechter Richter.

Kata's eigentliches Post beschäftigt sich aber viel mehr mit dem Leidenden. Und sei mal angemerkt, dass eine "Verhaltensstörung - oder auffälligkeit" , wie SVV es ist, nicht 'nur' dadurch herbeigeführt werden muss, dass jemandem etwas angetan wurde. Soetwas kann auch aus eigenen Unzulänglichkeiten heraus wachsen ......
 
13. May 2003, 11:58   #15
Lucy
 
Beiträge: n/a
Das sehe ich auch so sara Threads über Bestrafung von Straftätern sind sehr problematisch und hier nicht Thema. Genugtuung spielt eine Rolle, aber sie löst keine Probleme.

Verhaltensstörungen sind die Folge von falsch oder überhaupt nicht verarbeiteten Erlebnissen und Empfindungen. Eine Änderung dieser Ventilfunktion herbeizuführen ist sehr schwer, weil die Blockaden sehr massiv sind. Alleine sowieso und mit Therapeuten ist das so eine Sache. Nicht alle taugen für jeden. Der Weg zu Akzeptieren oder/und Verzeihen ist steinig und weit.
 
18. May 2003, 17:32   #16
Hephaisto
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Ja problematisch ist es schon..und nu wirklich kein Thema..
Thema ist dieser Text und man wird die Menschen die sich sowas antun, meiner Meinung nach nie zu 100 % verstehn.. man kann es versuchen aber zu 100 % wird man sie nie verstehen können
 
18. May 2003, 19:53   #17
Tiramisu
 
Benutzerbild von Tiramisu
 
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Ich habe so einen Fall in meinem engeren Bekanntenkreis und ich denke, dieses Thema ist einfach zu koplex und würde den Rahmen hier sprengen.

Nur eines habe ich gelernt: Psychologen machen es meist noch schlimmer!



Tira
 
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