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21. May 2003, 19:07   #1
wildkatze012000
 
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GRIECHENLAND



Kreta.
Dies ist die Beschreibung einer kurzen Reise vom 20.09. bis 27.09.2002 nach Griechenland auf die Insel Kreta.



Allgemeines: Für Deutsche ist das Reisen nach Griechenland und damit auch nach Kreta absolut problemlos. Man benötigt lediglich den Personalausweis, welcher bei der Ausreise trotz Schengener Abkommens auch noch immer kontrolliert wird. Der Euro ist seit Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung auch in Griechenland offizielles Zahlungsmittel, somit entfällt der Geldumtausch. Die Zeitverschiebung gegenüber Deutschland beträgt +1 Stunde, die Sommerzeit gilt ebenso wie in Deutschland.

Kurze Geografie: Kreta ist die südlichste der griechischen Inseln und die vorgelagerte Insel Gávdos wird auch als südlichster Punkt Europas gehandelt. Die Ost-West Ausdehnung beträgt 260km, die größte Nord-Süd Ausdehnung beträgt 50km. Auf der Insel mit ihren 8.259km² Fläche leben etwa 500.000 Einwohner. Hauptsächlich Hügelländer und bis zu 2.500m hohe Bergketten prägen das Gesicht der Landschaft. Es gibt nur wenige Ebenen. Die Berge sind meist aus Kalkstein und die Wasser der Regenfälle und der Schneeschmelze haben tiefe Schluchten und Höhlensysteme in diese Berge gegraben.

Geschichte: Im 7. Jahrtausend v. Chr. wandern Menschen auf Kreta ein, die sich als seßhafte Bauern niederlassen. In der frühminoischen Vorpalastzeit (3100 - 2100 v. Chr.) entstehen die ersten Städte. In der Zeit von 2100 - 1800 v. Chr. beherrschen die Minoer das östliche Mittelmeer, entwickeln eine bis heute nicht entzifferte Schrift und bauen die ersten Paläste. Für das Ende dieser Epoche machen Forscher ein schweres Erdbeben verantwortlich. Zwischen 1800 und 1420 v. Chr. werden die Paläste wieder aufgebaut und die minoische Kunst erlebt ihren Höhepunkt. Handelsbezihungen reichen bis nach Sizilien und Mesopotamien. Die uneingeschränkte Seeherrschaft macht eine Befestigung der Städte überflüssig. Das Ende der Bronzezeit (ca. 1000 v. Chr.) ist bis heute weitgehend im Dunkel der Geschichte verborgen geblieben. In der Dorisch-Griechischen Epoche (1000 - 67 v. Chr.) werden befestigte Städte erbaut und der Handel erfährt einen neuen Aufschwung. Im Jahre 67 v. Chr. wird Kreta von Rom erobert; nach der Landung des Apostels Paulus beginnt 59 n. Chr. die Christianisierung der Insel. Nach der durch Stabilität geprägten oströmisch-byzantinischen Herrschaft erobern die Araber unter Abu Hafs Omar 827 Kreta. Christen werden verfolgt und Kirchen zerstört. 961 wird Kreta vom byzantinischen General Phokas befreit und erlebt Dank der Einwanderung von Genuesen, Byzantinern und Venezianern einen neuerlichen Aufschwung. In Folge der Kreuzzüge fällt Kreta 1204 an Venedig, welches ein feudalistisches Wirtschaftssystem aufbaut. Nach jahrelangen Kämpfen wird 1669 Kreta von den Türken eingenommen. Die hohen Abgaben lassen Kreta verarmen. Unterstützt durch die orthodoxe Kirche wächstvor allem in den Bergen der Widerstand. 1898 müssen die Türken nach Aufständen und internationalen Verhandlungen die Insel verlassen. Nach dem Abzug wird Kreta in Selbstverwaltung regiert ehe es 1913 unter Führung von Elefterios Venizelos an den griechischen Staat angeschlossen wird. Im zweiten Weltkieg ist Kreta von deutschen Truppen besetzt.

Wirtschaft: Bodenschätze gibt es nicht, daher auch keine nennenswerte Industrie. Die Bevölkerung lebt von der Bewirtschaftung ihrer kleinen Felder (Oliven, Sultaninen, Orangen, Zitronen, Tomaten und Gurken) und der Zucht von Schafen und Ziegen. Der Fischfang spielt mittlerweile leider eine untergeordnete Rolle, da die Gewässer um Kreta total überfischt sind und die verbliebenen Fischer bis vor die Küsten Afrikas und der Türkei fahren müssen. Große Bedeutung hat natürlich der Tourismus mit seinem begleitenden Dienstleistungssektor und der entsprechenden Bauwirtschaft.

Flora und Fauna: Die ehemals dichten Wälder wurden vor allem unter der türkischen Herrschaft rigoros abgeholzt. Dafür gibt es heute auf Kreta Millionen von Olivenbäumen - ein wichtiger Industriezweig. Trotz der großen Trockenheit gibt es eine erstaunliche Vielfalt der Arten. Vom zarten Alpenveilchen bis zur Strandnarzisse, vom spröden Bambusschilf bis zur mächtigen Wildzypresse reicht die Spannbreite. Vor allem am Ende der Regenzeit im Frühjahr zeigt sich die Natur von ihrer besten (blütenreichsten) Seite.
Nutztiere wie Ziegen, Schafe und Maultiere sind ein alltägliches Bild. Ebenso auffällig ist ein großer Artenreichtum an Vögeln, Insekten und Schmetterlingen. Wegen des fehlenden Waldes und der Jagdleidenschaft der Kreter gibt es kaum Hochwild. Sehr selten ist in freier Natur die kretische Wildziege anzutreffen. Auf drei unbewohnten Inseln wurden Reservate geschaffen, die ein Überleben der vom Aussterben bedrohten Art gewährleisten sollen. Mit etwas Glück kann man von einer der Fähren Delfine beobachten. Vom Aussterben bedroht sind auch Meeresschildkröten und Mönchsrobben.



Fischerhafen an der Mündung des Almirós in Georgioúpoli







Kapelle am Hafen von Georgioúpoli










Buschland auf der karstigen Akrotíri-Halbinsel.




Ruinen des Klosters Katholikó




Arádena, Brücke über die Arádena-Schlucht (ca. 80m tief).



Arádena, der Ort ist seit 1950 wegen einer Blutrachefehde nahezu verlassen.



Blick hinab nach Loutró, die Fähre fährt gerade von dannen


 
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