Lernen für die Partnerschaft!

Marie · 13. November 2001, 16:47

Die Zahl der Ehescheidungen hat im Jahre 2000 einen neuen Höchststand in Deutschland erreicht.

Meistens sind nur Kleinigkeiten der Anlass von Ehescheidungen.
Zugegeben eine Häufung von Kleinigkeiten und damit verbundener permanenter Ärger unter den Ehepaaren.
Die Leute haben offenbar nicht gelernt, sich "zusammenzuraufen"; es fehlt ihnen die Bereitschaft, nach einem Ärger oder Problem wieder neu zu beginnen.
Oft ist es auch die fehlende Bereitschaft zur (teilweisen) Aufgabe ihrer "Freiheit", die sie als Ledige ausreichend genossen haben und auf die sie auch als Verheiratete nicht oder nur ungern verzichten.
Es passt so richtig in das heutige moderne Konzept des "Spaßhabens um jeden Preis". Verantwortung? Nein, danke!
Mein Job, dein Job - mein Geld, dein Geld.

Oft ist erschreckend festzustellen, dass die Ehepaare nicht miteinander, sondern nebeneinander leben.
Jeder hat seinen persönlichen Kreis und nur wenige - manche gar keine - Gemeinsamkeiten.
In einem solchen Umfeld wundert es nicht, dass sich die Ehepaare wieder auseinanderleben und schließlich jeder seine eigenen Wege geht.
Dabei hatte doch alles so gut angefangen: Sie liebten sich und schmiedeten Pläne.
Heute hassen sie sich und wollen nicht mehr miteinander reden. Zurück bleibt in der Regel ein materieller und seelischer Trümmerhaufen und irgendwo das Gefühl, ja das Bewusstsein, etwas falsch gemacht zu haben.

Und das ist es wohl auch.
Solange nicht ein Umdenken in den Köpfen beginnt, solange nicht die Bereitschaft wächst, auf den Anderen zuzugehen, eigene Wünsche etwas zurückzustellen, zu verzeihen und Hilfe zu gewähren - auch wenn nicht ausdrücklich darum gebeten wird, mit einer ausreichenden Sensibilität wahrzunehmen, woran es in der Partnerschaft mangelt und gleichzeitig den Willen aufzubringen, den Mangel zu beheben, sich zu bemühen, wieder zur Normalität zurückzukehren, anstatt sich darüber Gedanken zu machen, wie ich es am Anderen heimzahlen kann - was letztendlich zur Trennung führt.

Solange das alles sich nicht ändert, wird sich auch bei den Ehescheidungen nichts ändern.
Ein Trost allerdings zu wissen, dass es auch viele Ehen gibt, für die das alles nicht zutrifft.
Ehen, in denen die Partner wissen oder zumindest spüren, auf was es ankommt.
Vor allem dann, wenn Kinder da sind. Ehen, die verantwortungsvoll und verantwortungsbewusst geführt werden, die beispielhaft sind und die für andere ein Beispiel geben.
Es wäre gut, wenn solche Ehen zunähmen und nicht die Ehescheidungen.

Ich denke wir müssen alle noch sehr viel lernen,wenn es um die Partnerschaft geht,wenn sie funktionieren soll.

Nämlich genau das,was oben geschrieben steht.

Marie · 13. November 2001, 16:54

Vielleicht sagt ihr mir,wie ihr darüber denkt

Dr.Best · 13. November 2001, 19:42

Tu ich gerne, Hexchen.
Also als ich und Cinderella vor 4 Jahren geheiratet haben, war alles tuttipaletti, ist klar, junge Liebe usw...

Aber mit der Zeit hat sich auch bei uns der "Alltag" eingeschlichen und viele imho schöne Dinge und Gesten sind Routinen gewichen.

Zoffen tun wir uns ab und an auch wie die Kesselflicker, aber da halten wir uns an die Aussagen von Cindy´s Oma, immerhin schon 51 Jahre verheiratet, die meint, das man sich nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich vorm Richter treffen soll und das die jungen Leut´eh viel zu schnell die Flügel strecken....naja, die beiden sind schon ein schönes Beispiel für ne gute Ehe.....der Spruch:" Drum prüfe, wer sich ewig bindet...." ist so verkehrt gar nicht.

peet · 13. November 2001, 19:59

Ich glaub das es in jeder Partnerschaft/Ehe Scheidewege gibt wo
ein verkehrtes Wort das Ende von allem bedeutet. Und ihm Gegensatz zu frueher sind Menschen heut nicht mehr finanziell oder anderweitig abhaengig von einander.
Doch bin ich auch davon ueberzeugt, dass es nocht hinter vielen Tueren Menschen gibt, die nur noch zusammen sind
a. wegen der Finanzen
b. aus Angst vor dem Neuen
c. Macht der Gewohnheit

Ich glaub nicht, dass es nur eine Zeiterscheinung ist, nur dass es
halt heut einfacher auseinander zu gehen.

Marie · 13. November 2001, 20:48

Ich glaube,das man einfach zu wenig Zeit für einander hat.
Das man immer nur für sich das Beste raushohlen will und nicht so gerne auch mal für den Partner zurücksteckt.
Viele Partnerschaften bleiben doch haubtsächlich auf der Strecke,weil man nicht mehr miteinander redet.
Manche Partnerschaften werden auch von Geheimnissen überschattet.
Ich hab selber die Erfahrung damit gemacht.
Telefonanrufe,es wurde aufgelegt,wenn ich ins Zimmer kam.
Auf Anfragen hat man fadenscheinige Ausreden bekommen.

Kleinigkeiten die verschwiegen wurden,die mir aber großes Kopfzerbrechen gemacht haben.
Fazit,ich hab mich von meinem Mann getrennt,weil ich einfach kein Vertrauen mehr hatte.
Auch so ist unsere Ehe nur noch eine Scheinehe gewesen.
Ich war die Jenige die investiert hat,aber nichts zurückbekam.

In meiner neuen Partnerschaft,fällt mir deshalb einiges schwer.
Vertrauen zu haben ist nicht so einfach und Eifersucht schleicht sich ab und an an mich heran.
Meine Scheidung ist wohl bald gegessene Sache,aber die meines Partners kommt nicht in die Gänge.
Obwohl sie schon ein und einhalbes jahr getrennt sind.
Ob es an ihm oder seiner Noch-Frau liegt weiß ich nicht.
Ich weiß nur,das ich deswegen sehr mißtrauisch bin und so manches nicht verstehe.

Man nimmt manchmal die alten Fehler mit,in eine neue Partnerschaft.
Aber das ist Gift und man sollte Versuchen offen und ehrlich miteinander umzugehen.

peet · 13. November 2001, 21:20

Zitat:

Zitat von choppershexe

Man nimmt manchmal die alten Fehler mit,in eine neue Partnerschaft.
Aber das ist Gift und man sollte Versuchen offen und ehrlich miteinander umzugehen.

@chopperhexe, Mann/Frau laesst nur die beziehung hinter
sich, nicht den eigenen Charakter oder die Wunden
Leider

Marie · 13. November 2001, 21:45

Zitat:

@chopperhexe, Mann/Frau laesst nur die beziehung hinter
sich, nicht den eigenen Charakter oder die Wunden
Leider

Aber,man kann sich auch für eine neue Partnerschaft ändern,um nicht die gleichen Fehler erneut zu begehen.
Und ich hab es für meine neue Partnerschaft gern getan.
Ich hoffe nurdas diesmal auch alles klappt

Und ich nicht wieder mein letztes gebe.
Aber so wie ich das bis jetzt sehe,läuft es gut und das schon seit einem Jahr

Black Panter · 14. November 2001, 22:26

Sternchen und ich sind jetzt seid fast 14Jahren zusammen. Es gab höhen und tiefen, wir haben aber immer versucht über alles zu sprechen. Und ich habe sehr viel in diesen 14Jahren dazu gelernt. Habe einige Fehler gemacht und auch daraus gelernt. An einer Partnerschaft müssen beide arbeiten, vor allem wenn es mal nicht so gut aussieht. Wir haben es geschafft das wir jetzt eine, in meinen Augen, perfekte Ehe führen. Es ist ein geben und nehmen, mal gibt der eine mehr mal der andere. Für mich ist das Wichtigste in einer Partnerschaft das gegenseitige Vertrauen. Keiner kann dieses Vertrauen vorraussetzen, sondern man muss es sich verdienen. Und solange die Liebe von beiden noch da ist kann man zusammen alles schaffen.

13. November 2001, 16:47	#1
Marie Registriert seit: April 2001 Ort: Na hier Beiträge: 5.712	Lernen für die Partnerschaft! Die Zahl der Ehescheidungen hat im Jahre 2000 einen neuen Höchststand in Deutschland erreicht. Meistens sind nur Kleinigkeiten der Anlass von Ehescheidungen. Zugegeben eine Häufung von Kleinigkeiten und damit verbundener permanenter Ärger unter den Ehepaaren. Die Leute haben offenbar nicht gelernt, sich "zusammenzuraufen"; es fehlt ihnen die Bereitschaft, nach einem Ärger oder Problem wieder neu zu beginnen. Oft ist es auch die fehlende Bereitschaft zur (teilweisen) Aufgabe ihrer "Freiheit", die sie als Ledige ausreichend genossen haben und auf die sie auch als Verheiratete nicht oder nur ungern verzichten. Es passt so richtig in das heutige moderne Konzept des "Spaßhabens um jeden Preis". Verantwortung? Nein, danke! Mein Job, dein Job - mein Geld, dein Geld. Oft ist erschreckend festzustellen, dass die Ehepaare nicht miteinander, sondern nebeneinander leben. Jeder hat seinen persönlichen Kreis und nur wenige - manche gar keine - Gemeinsamkeiten. In einem solchen Umfeld wundert es nicht, dass sich die Ehepaare wieder auseinanderleben und schließlich jeder seine eigenen Wege geht. Dabei hatte doch alles so gut angefangen: Sie liebten sich und schmiedeten Pläne. Heute hassen sie sich und wollen nicht mehr miteinander reden. Zurück bleibt in der Regel ein materieller und seelischer Trümmerhaufen und irgendwo das Gefühl, ja das Bewusstsein, etwas falsch gemacht zu haben. Und das ist es wohl auch. Solange nicht ein Umdenken in den Köpfen beginnt, solange nicht die Bereitschaft wächst, auf den Anderen zuzugehen, eigene Wünsche etwas zurückzustellen, zu verzeihen und Hilfe zu gewähren - auch wenn nicht ausdrücklich darum gebeten wird, mit einer ausreichenden Sensibilität wahrzunehmen, woran es in der Partnerschaft mangelt und gleichzeitig den Willen aufzubringen, den Mangel zu beheben, sich zu bemühen, wieder zur Normalität zurückzukehren, anstatt sich darüber Gedanken zu machen, wie ich es am Anderen heimzahlen kann - was letztendlich zur Trennung führt. Solange das alles sich nicht ändert, wird sich auch bei den Ehescheidungen nichts ändern. Ein Trost allerdings zu wissen, dass es auch viele Ehen gibt, für die das alles nicht zutrifft. Ehen, in denen die Partner wissen oder zumindest spüren, auf was es ankommt. Vor allem dann, wenn Kinder da sind. Ehen, die verantwortungsvoll und verantwortungsbewusst geführt werden, die beispielhaft sind und die für andere ein Beispiel geben. Es wäre gut, wenn solche Ehen zunähmen und nicht die Ehescheidungen. Ich denke wir müssen alle noch sehr viel lernen,wenn es um die Partnerschaft geht,wenn sie funktionieren soll. Nämlich genau das,was oben geschrieben steht.

13. November 2001, 16:54	#2
Marie Registriert seit: April 2001 Ort: Na hier Beiträge: 5.712	Vielleicht sagt ihr mir,wie ihr darüber denkt

13. November 2001, 19:42	#3
Dr.Best Ungültige E-Mail Angabe Registriert seit: May 2001 Ort: Board-Souterrain Beiträge: 1.106	Tu ich gerne, Hexchen. Also als ich und Cinderella vor 4 Jahren geheiratet haben, war alles tuttipaletti, ist klar, junge Liebe usw... Aber mit der Zeit hat sich auch bei uns der "Alltag" eingeschlichen und viele imho schöne Dinge und Gesten sind Routinen gewichen. Zoffen tun wir uns ab und an auch wie die Kesselflicker, aber da halten wir uns an die Aussagen von Cindy´s Oma, immerhin schon 51 Jahre verheiratet, die meint, das man sich nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich vorm Richter treffen soll und das die jungen Leut´eh viel zu schnell die Flügel strecken....naja, die beiden sind schon ein schönes Beispiel für ne gute Ehe.....der Spruch:" Drum prüfe, wer sich ewig bindet...." ist so verkehrt gar nicht.

13. November 2001, 19:59	#4
peet Registriert seit: August 2001 Ort: Niederlande Beiträge: 1.528	Ich glaub das es in jeder Partnerschaft/Ehe Scheidewege gibt wo ein verkehrtes Wort das Ende von allem bedeutet. Und ihm Gegensatz zu frueher sind Menschen heut nicht mehr finanziell oder anderweitig abhaengig von einander. Doch bin ich auch davon ueberzeugt, dass es nocht hinter vielen Tueren Menschen gibt, die nur noch zusammen sind a. wegen der Finanzen b. aus Angst vor dem Neuen c. Macht der Gewohnheit Ich glaub nicht, dass es nur eine Zeiterscheinung ist, nur dass es halt heut einfacher auseinander zu gehen.

13. November 2001, 20:48	#5
Marie Registriert seit: April 2001 Ort: Na hier Beiträge: 5.712	Ich glaube,das man einfach zu wenig Zeit für einander hat. Das man immer nur für sich das Beste raushohlen will und nicht so gerne auch mal für den Partner zurücksteckt. Viele Partnerschaften bleiben doch haubtsächlich auf der Strecke,weil man nicht mehr miteinander redet. Manche Partnerschaften werden auch von Geheimnissen überschattet. Ich hab selber die Erfahrung damit gemacht. Telefonanrufe,es wurde aufgelegt,wenn ich ins Zimmer kam. Auf Anfragen hat man fadenscheinige Ausreden bekommen. Kleinigkeiten die verschwiegen wurden,die mir aber großes Kopfzerbrechen gemacht haben. Fazit,ich hab mich von meinem Mann getrennt,weil ich einfach kein Vertrauen mehr hatte. Auch so ist unsere Ehe nur noch eine Scheinehe gewesen. Ich war die Jenige die investiert hat,aber nichts zurückbekam. In meiner neuen Partnerschaft,fällt mir deshalb einiges schwer. Vertrauen zu haben ist nicht so einfach und Eifersucht schleicht sich ab und an an mich heran. Meine Scheidung ist wohl bald gegessene Sache,aber die meines Partners kommt nicht in die Gänge. Obwohl sie schon ein und einhalbes jahr getrennt sind. Ob es an ihm oder seiner Noch-Frau liegt weiß ich nicht. Ich weiß nur,das ich deswegen sehr mißtrauisch bin und so manches nicht verstehe. Man nimmt manchmal die alten Fehler mit,in eine neue Partnerschaft. Aber das ist Gift und man sollte Versuchen offen und ehrlich miteinander umzugehen.

14. November 2001, 22:26	#8
Black Panter Registriert seit: July 2001 Ort: 58332 Schwelm Beiträge: 2.265	Sternchen und ich sind jetzt seid fast 14Jahren zusammen. Es gab höhen und tiefen, wir haben aber immer versucht über alles zu sprechen. Und ich habe sehr viel in diesen 14Jahren dazu gelernt. Habe einige Fehler gemacht und auch daraus gelernt. An einer Partnerschaft müssen beide arbeiten, vor allem wenn es mal nicht so gut aussieht. Wir haben es geschafft das wir jetzt eine, in meinen Augen, perfekte Ehe führen. Es ist ein geben und nehmen, mal gibt der eine mehr mal der andere. Für mich ist das Wichtigste in einer Partnerschaft das gegenseitige Vertrauen. Keiner kann dieses Vertrauen vorraussetzen, sondern man muss es sich verdienen. Und solange die Liebe von beiden noch da ist kann man zusammen alles schaffen.