21. April 2003, 02:54 | #1 |
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Schumacher tritt trotz Tod seiner Mutter an...
Mit Trauerflor am Overall hat Michael Schumacher am Ostersonntag im Grand Prix von San Marino in Imola seinen ersten Saisonsieg errungen. Trotz der schockierenden Nachricht vom Tod seiner Mutter am Vormittag gewann der fünfmalige Weltmeister das Ferrari-Heimrennen vor dem WM-Führenden Kimi Raikkönen. Ralf Schumacher belegte hinter Rubens Barrichello Rang vier. Michael Schumacher war sich sicher im Sinne seiner Mutter gehandelt zu haben. Quelle: ORF Dies war eine von mehreren Meldungen die in diesen Tagen durch die Medien rauschten. Was ich von euch wissen will, ist nicht, ob ihr es richtig findet dass Schumacher angetreten ist. Vielmehr interessiert es mich, ob ihr es für moralisch vertretbar findet, dass über derartige Familientragödien im großen Stil berichtet wird. Wie würdet ihr euch fühlen... als Sportler... kurz vor einem Hochgeschwindigkeitsrennen... im Gedanken den Tod eurer Mutter... und alle quetschen euch darüber aus um hinterrücks in allen Medien über euch zu lästern? |
21. April 2003, 10:35 | #2 |
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Wenn Du an der moralischen Vertretbarkeit zweifelst, dann müsstest du noch viel mehr an der Darstellung von Gewalt zweifeln.
Bestes Beispiel - aber nur eines von vielen - ist der Irak-Krieg. Getötete Soldaten und Zivilsten, Kinder, denen Extremitäten abgerissen wurden oder denen das halbe Gesicht fehlt. In Amiland-Fernsehen kamen solch schreckliche Bilder natürlich nicht vor, in Al-Dschasira-TV dagegen um so mehr. Waren es nicht die Schrecken des Vietnam-Krieges, auf Bildern festgehalten, die zu einem breiten Umdenken anregten selbst in den USA? Keine Bilder und Filme - kein (Er-)Schrecken. Jüngst wurden im Kongo (ehemal. Zaire) etwa 1000 Menschen dahingeschlachtet. War während des Irak-Krieges gerade mal eine Randnotiz wert. Und danach? Kaum öffentliche Reaktionen. Wenn aber die Mutter zweier populärer Rennsportler im Sterben liegt, dann erregt es halb Deutschland, wie Michael Sch. auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Wer derart populär ist und daraus auch noch jede Menge Vorteile zieht, darf sich an einem regen Interesse an seiner Person und dem Umfeld nicht wundern. Den Stil, den Publikationen wie BILD pflegen, ist m.E. trotzdem "unter aller Sau". P.S. Die Schumis hätten auch einfach sagen können, wir nehmen an dem Rennen nicht teil und sich ins Private zurückziehen können. Wollten sie aber offensichtlich nicht. |
21. April 2003, 12:40 | #3 | |
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21. April 2003, 17:31 | #4 | |
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21. April 2003, 17:38 | #5 | |
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Ich bin zwar Motorsportfan, aber mich interessiert nicht das Privatleben der Sportler. Ob die in Monaco oder Kleinkleckersdorf wohnen, ist mir wurscht. In den Tagesnachrichten, ob im Radio, oder im TV, kam die Meldung über die Schumacher-Familie mehrfach. Also registriert man ungewollt diese "Neuigkeit". Man muss auch kein Freund des überkommenen Adels sein, um ungewollt das Eine oder Andere dieser Spezies mitzubekommen. Deswegen kaufe ich mir aber keine 'Frau ohne Spiegel' oder 'Alte Welt' und Konsorten. Mehr zu implizieren wäre Nonsens. |
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21. April 2003, 18:18 | #6 |
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Naja, ich bin sicher, dass dieses Breittreten des Todes der Mutter beiden Brüdern und auch dem Vater NICHT recht ist.
Nur - was sollen sie dagegen machen. Dass sie gefahren sind, finde ich richtig. Es geht ja schliesslich nicht nur um die beiden Brüder, sondern um gesamte Teams. Insgesamt fand ich auch das Verhalten der Schumachers korrekt und der Situation angepasst. Ach so, mich hat auch gestört, dass zig mal, während der Übertragung des Rennens darauf angesprochen wurde, und dass die Selbstverständlichkeit, die beiden nicht mit Interviews zu belästigen als Grosstat dargestellt wurde. Aber was solls, Lionspeedy hat schon Recht, gegen die Geschmacklosigkeiten die täglich über den Bildschirm flimmern, hielt es sich hier noch in Grenzen. |