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1. May 2002, 18:17   #1
ayla
 
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Registriert seit: January 2002
Beiträge: 2.481
Gute Schüler sind gute Gesellen

Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) legt Studie vor

Bonn (rpo). Ein guter Schüler tut sich auch in der Lehre nicht so schwer. Diese nahe liegende Vermutung wurde nun durch eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) belegt.

Die Studie sollte den Ursachen für die deutlich zunehmende Zahl von Prüfungsversagern vor allem im Handwerk nachgehen. Das Fundament für eine erfolgreiche Gesellenprüfung werde nicht erst während der Berufsausbildung gelegt, betonte das BIBB. Einen starken Einfluss hätten bereits die Leistungen in der allgemeinbildenden Schule bzw. das Niveau des Schulabschlusses. Gravierend sei die Wirkung des Faktors "Schule" vor allem deshalb, weil schulische Defizite nur in begrenztem Umfang während der Berufsausbildung abgebaut würden.

Sehr vielfältige Gründe trügen mit unterschiedlicher Gewichtung zum Prüfungsergebnis bei, erklärten die Wissenschaftler. Deutlichen Einfluss auf den Prüfungserfolg hätten vor allem das Niveau des Schulabschlusses und darüber hinaus die kontinuierliche persönliche und fachliche Betreuung der Auszubildenden, die vollständige Vermittlung der vorgeschriebenen betrieblichen Lerninhalte und eine gründliche Prüfungsvorbereitung.

Von einem mittleren Einfluss auszugehen sei beim Interesse der Auszubildenden an ihrer Ausbildung; der guten Vermittlung schulischer Lerninhalte; dem regelmäßigen Führen und der regelmäßigen Kontrolle der Berichtshefte; der rechtzeitigen Inanspruchnahme von ausbildungsbegleitenden Hilfen; einer guten Kommunikation zwischen Betrieb und Berufsschule sowie der Verständlichkeit der Prüfungsaufgaben, meinten die Forscher. Eher geringen oder keinen Einfluss hätten dagegen einzelne Faktoren im Bereich Betrieb und Berufsschule wie zum Beispiel Interesse am Unterricht, Ausbildungsplan oder Betriebsklima, vor allem aber die meisten Faktoren zur Prüfung selbst, das heiße Prüfungsorganisation, -ablauf und -bewertung.




Es mag schon sein das ein Jugendlicher, der in der Schule beim Lernen besser war als seine Kollegen, in der Ausbildung zumindest im theoretischen einen Vorsprung haben kann oder auch bei den schriftlichen Prüfungen besser abschneidet.

In handwerklichen Berufen finde ich dass aber die praktischen Fähigkeiten manchmal mehr von Nutzen sein können wie die gesamte Theorie.

Ich würde es deshalb nicht so Pauschal sehen: Guter Schüler-Guter Geselle.


Was nützt mir ein theoretisch Hochgebildeter Elektriker, der mir eine Unterputz- Steckdose bis ins Detail erklären kann, wie, warum und weshalb die Leitungen so und so verbunden werden müssen, mir noch erzählen kann wer diese Dose erfunden hat und wann, aber praktisch eine Niete ist weil er nicht das Loch in die Wand bekommt in dem die Dose verschwinden soll.
 
1. May 2002, 19:00   #2
Schatz
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Registriert seit: July 2001
Beiträge: 2.242
Die wenigsten sind heutzutage in der Schule schlecht, weil der Schulstoff zu schwer ist oder weil sie im Lernen gehandicapt sind. Der Hauptgrund heutzutage ist doch: NULL BOCK. Und wenn jemand schon in der Schule einen auf Nul Bock macht, handhabt er es in der Lehre genauso.
 
1. May 2002, 20:10   #3
ayla
 
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Registriert seit: January 2002
Beiträge: 2.481
Dem kann ich zustimmen: Wer in der Schule Null Bock hat wird das wohl auch nicht unbedingt in der Lehre gleich ablegen. Aber nicht bei allen schlechten Schülern ist es gleich Null Bock.

Es gibt nun mal auch genug Jugendliche, die ihre Probleme deshalb mit dem theoretischen Lehrstoff haben, weil sie einfach nur nicht mit dem Lehrkörper der Schule so gut klarkommen. Das hat dann aber nicht gleich mit schwer oder nicht schwer, faul oder null Bock zu tun.

Wo ihnen dann aber ihr nicht so reges teilnehmen am Unterricht, ohne dieses zu hinterfragen, gleich als Faulheit oder Null Bock ausgelegt wird. In der Praxis können aber gerade diese, nicht so guten Schüler, dann die reinsten Asse sein.

Und nur deshalb finde ich dieses pauschale Aussage "Guter Schüler-Guter Geselle" nicht in Ordnung.
 
1. May 2002, 21:03   #4
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
fuer die erlangung derartig umwaelzender erkenntnisse haette man keine riesige menge steuergelder verpulvern muessen, um seine daseinsberechtigung zu belegen, diese weisheit haette man umsonst an jedem biertisch bekommen koennen.
mfg
 
1. May 2002, 21:32   #5
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
hehe quentin, ich amüsiere mich köstlich über Deine konsequenten Schlußsätze.

Normalerweise hättest Du damit den Thread schliessen können.

Da wir aber nicht direkt am Biertisch sitzen, lass uns noch mal weitermachen.

hmm, was soll ich sonst noch auf quentin antworten. Vielleicht:

1. Faule Säcke sind immer faule Säcke (sehr warscheinlich)

2. Es gibt sehr wohl Leute, denen die Schule eben nicht das bietet, was sie, die Leute, zu Höchstform auflaufen lässt

3. Die aus Punkt 2. gehören nicht in die Kategorie 1.

und deshalb kann diese Studie nur eine Tendenz aufweisen, die eben die Biertisch-Theorien wissenschaftlich absichert.

Schlage also vor, eine repräsentative Auswahl an Biertischen zu treffen, dann können wir uns die Wahlen und einige Institute sparen.

Wer macht mit?
 
1. May 2002, 23:31   #6
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Also der Elektro-Installateur,wie er sich richtig nennt,der bei Ayla die Dose setzen soll,der hat eine abgeschlossene Berufsausbildung,der ist Geselle. Sollte er es nicht schaffen,so liegt es an dem falschen oder fehlendem Werkzeug oder an den Spatzenarmen.
Tatsache aber ist es,daß die Forderungen an die Auszubildenden immer größer wurden. Heute ist ohne Mittlere Reife mit einer zwei in Mathe gar nichts drin und die Radio-Fernsehtechniker haben ohne ABI gar keine Chance,O-Ton meines Bekannten,der Meister und Ausbilder in seinem Betrieb ist.
Vielleicht sollte man es auf das Wesentliche beschränken,denn es muß ja nicht sein, daß ich als Elektriker, Zahnräder oder Übersetzungen berechnen muß. das lerne ich auch so,wenn ich es brauche. Im normalen Berufsleben benötige ich das aber nie,einschlieslich noch anderer derartigen Dinger.
Wenn ich dann noch daran denke,was ich mit angehenden Dipl.Ing. erlebte,die ja vom Schulischen ganz vorne liegen,dann rollen sich mir heute noch die Fußnägel auf,wenn ich nur daran denke,daß so etwas mal unsere Elite werden soll,jedoch zu blöd ist eine tode Geis zu hüten.
 
2. May 2002, 22:31   #7
niceguy
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Registriert seit: May 2002
Beiträge: 231
Es gibt solche und solche...
Azubis.
Ich darf ja auch ausbilden in meinem (eigenen) Kleinbetrieb.
Habe zwei Azubis im technischen Bereicht (IT-Systemtechnik):
Der eine ist gut auf Zack, neugierig, lernt ständig dazu, lernt auch aus Fehlern, allerdings so gut wie ohne Allgemeinbildung.
Der andere: begriffsstutzig, unaufmerksam, setzt sich ständig über Betriebsregeln hinweg, macht daher vieles falsch, was auch zu doppelter Arbeit führt. Surft & chattet am liebsten im Internet (während der Arbeitszeit). Freundliche Ermahnungen nützen gar nüscht. Er lenkt den zweiten Azubi auch immer ab, quasselt ohne Ende, wird immer nerviger

Auf die Schulnoten habe ich weniger geachtet, beide vorab über ein Betriebspraktikum gecheckt, schien alles okay. Ich denke, ich bin kein schlechter oder ungerechter Chef, alles muss sich die Waage halten. Ich gebe auch Leuten eine zweite Chance, aber die sollte derjenige auch wahrnehmen.

Klar, niemand ist perfekt und alles darf man auch nicht zu negativ sehen. Gute Noten alleine sind kein Grund, um ein guter Azubi zu werden. Aber wer sich bei mir bewirbt und in den relevanten Fächern nur eine vier hat, da wird's schon schwer....

Was meint ihr denn hier alle so dazu?
Auf Antwort freut sich LionSpeedy
 
2. May 2002, 23:51   #8
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Hi Lion
Vielleicht ist der eine Lehrling unterfordert!?
 
3. May 2002, 00:10   #9
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
Wenn ich dann noch daran denke,was ich mit angehenden Dipl.Ing. erlebte,die ja vom Schulischen ganz vorne
liegen,dann rollen sich mir heute noch die Fußnägel auf,wenn ich nur daran denke,daß so etwas mal unsere Elite werden
soll,jedoch zu blöd ist eine tode Geis zu hüten.
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au, au, au, komm mal runter, kannst du ein messer
herstellen? nein! du kennst die stahlsorte nicht, du kennst den schmiedevorgang nicht, kennst den haertevorgang nicht, kannst nicht pruefen ob es den geforderten anspruechen gerecht wird. ein gaz einfacher haushaltsartikel, den jeder braucht. man bekommt es fuer einen € oder 100, weisst du warum der unterschied besteht? um steckdosen zu stemmen studiert man nicht 12 semester, ist das regelstudium.
mfg
 
3. May 2002, 01:27   #10
niceguy
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Registriert seit: May 2002
Beiträge: 231
@ tschubbl
neeee, der eine Azubi ist garantiert nicht unterfordert. Ich sach immer, er soll mich lieber zehn mal umsonst fragen als einmal nicht fragen. Er ist, ich sags mal, gerade 21 Jahre alt geworden, also kein Bubi mehr. Aber sehr verspielt, sehr unkonzentriert, lenkt sich und andere immer ab von der eigentlichen Arbeit. Alles macht Spass, nur nicht die aktuelle Aufgabe. Fragt man ihn, ist seine Ausbildung (d.h. sein Fachgebiet) überaus ideal. Aber selbst einfache Dinge, schriftlich vorgegeben, werden falsch, verkehrt oder unvollständig ausgeführt. Dabei meint der das noch nicht einmal böse!!!! Im Umgang ist er schon freundlich

Vor kurzem hat er sich gleich mehrfach wieder was geleistet, so dass ich ihn am liebesten gefeuert hätte - habs aber naturalmente nicht gemacht.

Der andere Azubi ist das Gegenteil - ruhig und arbeitssam, klar dass es der Eine dagegen schwer hat, seh' ich auch ein. Man ist ja auch bloß Mensch

@ quentin
Ich versteh schon, was Du meinst, habe selber E-Technik studiert, man lernt dabei ziemlich viel unnötigen Theoriekram aber wenig Praktisches. Aber ein guter Inscheniör muss sich darauf einstellen können, was vor-ort angesagt ist, oder er is halt doch kein guter Inscheniör.

Ciao sagt der Löwe
 
3. May 2002, 03:49   #11
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
Ich versteh schon, was Du meinst, habe selber E-Technik studiert, man lernt dabei ziemlich viel unnötigen Theoriekram
aber wenig Praktisches. Aber ein guter Inscheniör muss sich darauf einstellen können, was vor-ort angesagt ist, oder er
is halt doch kein guter Inscheniör.
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wer hat das infrage gestellt? gilt aber fuer jeden beruf. nette schreibweise, warum nicht.
mfg
 
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