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27. November 2001, 12:01   #1
Sternkind
 
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Der gebrauchte Schmerz..

..oder auch Selbstaggression

Rund 800 000 Frauen, wieviel Männer ist leider nicht bekannt, verletzen sich selbst...

Der kleinste Auslöser reicht und die Betroffenen greifen zu irgendeinem Gegenstand, verletzen sich...

Am häufigsten werden Arme oder Beine zerschnitten, zerkratzt..

Man kann dem Druck nicht entfliehen, fühlt sich ohnmächtig, verletzt und verzweifelt..

Will endlich wieder was spüren, auch wenn es nur Schmerz ist..

Bei vielen Frauen ist es auch so, dass sie z. B. durch Mißhandlung, ihren Körper hassen und ihn verunstalten wollen..
Niemand soll ihn mehr begehrenswert finden..

Aber auch tiefe Verzweiflung und Angst führen zur Selbstverletzung, für viele der letzte Ausweg vor dem Selbstmord..

Einfach ein Hilfeschrei der Seele

Habt ihr schonmal diese tiefe Ohnmacht in Euch gefühlt?
Oder kennt ihr Jemand, der dieser Krankheit ausgeliefert war??
Was kann man tun, um demjenigen zu helfen??
 
27. November 2001, 12:16   #2
peet
 
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Knueffelen, fuer ihn da sein, zuhoeren auch wenn es das 50.ste
Mal.
Und manchmal abbremsen, wenn das verletzen des eigenen Koerpers zur Erpressung des anderen fuehrt.
 
27. November 2001, 14:37   #3
Cuba
 
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Das ist echt ernüchternd, wie schlecht es einigen Leuten zu gehen scheint.
Ein Beispiel: Christine, 17 Jahre alt, wunderhübsch, Eltern haben ne große Firma, massig Geld. Riesiges Haus, zum 18. Geburtstag gabs nen neuen Beetle, die Reihe lässt sich fortsetzen. Aber durch die Firma und das alles sind die Eltern so sehr beschäftigt, dass die nie Zeit für ihre Tochter haben. Seit dem ich sie kenne, sind die Unterarme übelst verhackstückelt Mit Freunden ist das schwierig gewesen, weil wir eine sehr ländliche Gegend sind und die Dörfer einige Kilometer entfernt sind. Mittlereile geht sie auf ne andere Schule und ich hab sie aus den Augen verloren.

Aber das ist relativ gesehen fast ein positives Beispiel. Das ganze kann in eine richtige selbszerstörerische Krankheit ausarten. Ein Bekannter hat mich mal in die Psychiatrie mitgenommen, in der er Nachtwächter gemacht hat. Dort gibt es Leute, die sich, wenn sie nicht fixiert oder unter härtsten Drogen stehen, die Kopfhaut abreissen! Mein Gott, wie sehr muss man sich für sowas hassen?
 
27. November 2001, 14:53   #4
Marie
 
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Da dieses Thema mich ganz stark betrifft,möchte ich einiges dazu schreiben.
Ich bitte nachfolgene Personen darum,das als ernste Sache zu betrachten und Späße außen vor zu lassen.


Es gibt "Ritzer", die ein bisschen auf der Haut ritzen, weil sie es spannend finden, wenn Blut fließt.
Aber es gibt eben auch Mädchen und Frauen die das Verletzen benutzen, um ihre innerseelische Situation zu steuern.
Dazu habe ich mich gezählt.
Imho "schläft" bei mir das Ritzen.
Ich hab mit viel Kraft und chopper seiner Nähe,Geduld,Zuneigung und Ausdauer,da selber wieder rausgefunden.

Selbstverletzendes Verhalten wird eine Art Sucht.
Man macht es immer und immer wieder, um die innere Leere auszugleichen oder um eine starke Aggression abzubauen,die sich durch viele Probs aufgebaut hat.
Wenn man merkt ich brauche das, ich kann ohne das nicht mehr leben dann wird es gefährlich.

Selbstverletzendes Verhalten hat es schon immer gegeben aber es nimmt zu.
Keiner weiß so genau warum und warum meist nur Mädchen und Frauen betroffen sind

Jungen und Männer lassen die Prob nicht so nach innen, sondern tragen sie eher nach außen aus.

Da ist immer mehr Druck, und da ein Überdruckventil, das ist das Schneiden.
Bevor man völlig explodiert oder sich umbringt, schneidet man sich.
Es ist in dem Moment das einzige Mittel, um die innere Spannung auszuhalten.
Selbsthass und das Problem, die eigenen Gefühle und den eigenen Körper nicht spüren zu können,läßt uns so handeln.
Man fühlt sich wie betäubt,wie in Trance.

Viele denkenjetzt bestimmt,das tut doch weh!

Der Schmerz ist nicht relevant.
Wenn man sich ritzt, steht man unter einer so ungeheuren seelischen Spannung, dass man den Schmerz kaum spürt
Meist kommt die Entspannung wenn das Blut fließt.
Statt der Tränen, die man vielleicht nicht mehr weinen kann.
Das Dumme ist, dass dabei echte Wunden entstehen und Narben, die nie wieder weggehen.
Aber darüber denkt man nicht nach.

Bei fast allen die sich selbst verletzten,haben sich die Probleme aufgestaut.
Sie resignieren irgendwann,werden leer und fühlen sich nicht mehr.
Da ist etwas,was sich im laufe der Zeit angesammelt hat und das man in der Kürze der Zeit nicht bearbeiten und bewältigen kann.
Man steckt das dann erst einmal weg.
Man "vergisst" es, und es ist scheinbar gar nicht mehr da.
Aber es ist trotzdem noch im Gedächtnis an einer entfernten Stelle gespeichert und entfaltet da eine ungute Wirkung ,wie eine Eiterbeule, die scheinbar abgekapselt ist, aber den Körper krankmacht.
Deswegen kann es bei mir jeder Zeit wieder ausbrechen,wenn ich die seelische Anspannung nicht mehr ertrage.

Den meisten fällt es schwer, jemals wieder richtig glücklich und offen zu sein.
Sie werden oft vorsichtig, zurückgezogen und schweigsam.
So wie das bei mir jetzt ist.
Ich habe an mir bemerkt,das ich immer weniger zu sagen habe,obwohl ich sooo viel erzählen möchte.
Auch ist das Vertrauen,immer geringer geworden und dafür das Mißtrauen immer größer.
Lieber zurückziehen,damit man mich nicht noch mehr verletzen kann.

Man sollte,sich aber nicht zurückziehen, nicht schweigen und nicht denken, ich muss jetzt meine Probleme vergessen,oder selber bewältigen,das geht manchmal nicht mehr,man braucht Jemanden der hilft
Es wird besser,wenn man redet.
Es lohnt sich, weil man sich danach besser fühlt.
Aber manchmal ist man wie zugeschnürrt,man möchte reden,aber es geht nicht.
Da heißt es am Ball bleiben und immer wieder den Versuch starten,etwas zu entlocken


Je eher man mit der Therapie anfängt, desto größer ist die Chance, die Sache in den Griff zu bekommen.

In ganz seltenen Fällen kommt man allein da wieder heraus.
So wie bei mir.
Ich schneide mich zwar nicht mehr,habe aber alle anderen Symtome beibehalten.
Diese Krankheit ist wie Alkoholismus,Bulemie,Magersucht und Drogenabhängigkeit,
sie kann zu jeder Zeit wieder ausbrechen.

Aber das muss man natürlich für sich entscheiden,ob man Hilfe will.
Ob man den Leidensdruck, die innere Spannung ein Leben lang weiter mit sich herumtragen möchte, weil man Angst vor der Reaktion der Anderen hat,oder ob man eine Therapie machen will, die Probleme angeht und offen darüber redet.
Helfen kann die Psychotherapie ohnehin nur Menschen, die sich wirklich helfen lassen wolle.


Es ist nicht leicht sich zu endscheiden,was man tun möchte.
Ich hab mich endschlossen es allein zu versuchen.
Und hab es halbwegs geschafft.
So wie ich es auch mit meiner Bulemie geschafft habe.
Doch eins ist mir klar,beim nächsten großen Rums,kann alles wieder hinfällig sein,wenn meine Seele nicht gefestigt ist.

Deswegen apelliere ich an euch.
Redet miteinander,lasst Probleme nicht anscheinend zu einem unüberwälltigten Haufen werden.
Geht auf euren Partner ein und steckt für ihn auch mal zurück.

Hätte ich mich viel viel eher von meinem Noch-Mann getrennt und die Scheidung eingereicht,wär das berühmte Fass auch nicht übergelaufen und ich hätte mich eher fangen können.

Eigendlich hab ich ja mit mir gekämpft,ob ich das öffendlich machen soll,denn es gibt ja immer wieder Leute........
naja lassen wir das.

Aber ich möchte das ihr was daraus lernt.
Das Leben ist zu kostbar um es wegzuwerfen,denn man hat nur das Eine.


Bedanken möchte ich mich noch bei chopper,wenn er nicht wäre,dann müßtet ihr mich hier nicht ertragen.
Er half/hilft mir mit seiner Geduld,er war/ist für mich da und ich hoffe das ich ihm das zurückgeben kann,was er mir gibt.
Nämlich das was ein Mensch zum Leben braucht.
Zuneigung,Verständnis und Geborgenheit.
 
27. November 2001, 16:21   #5
Marie
 
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Achja,über eure Meinung bin ich sehr gespannt.

Kann man denn in der heutigen Zeit solche Krankheiten vermeiden,oder muß man mit einem Anstieg rechnen?
 
27. November 2001, 19:20   #6
Sternkind
 
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Hexe ich kann im Moment nicht viel dazu sagen,bin bisschen daneben..
Du weisst, wie ähnlich wir uns sind..

Und ich weiss, wie schnell es vorbei sein kann mit dem beherrschen dieser Krankheit..

sorry....
 
27. November 2001, 19:37   #7
Marie
 
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Sternchen,wir sind uns sehr ähnlich.
Ich hoffe nur ich habe mich verständlich ausgedrückt und ein wenig zum Nachdenken beigetragen.
 
27. November 2001, 20:38   #8
peet
 
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Zitat:
Zitat von choppershexe
Achja,über eure Meinung bin ich sehr gespannt.

Kann man denn in der heutigen Zeit solche Krankheiten vermeiden,oder muß man mit einem Anstieg rechnen?
Ich bin seit kurzem Mitglied bei Humanitas. Dort arbeiten Freiwillige in verschiedenen Projekten zusammen mit Menschen,
die zeitweilig oder aber laenger geistige Probleme haben oder aber anderweitig Hilfe brauchen.
Gestern hatten wir einen Thema-Abend ueber Depressionen.
Erschreckend....
Depressionen sind heute Volkskrankheit nr.3 und werden
wahrscheinlich in 2010 Nr.1 sein.
Eine bekannte Erscheinung ist dabei das Selbstverletzen von
beinahe immer nur Frauen. ..
Frauen richten ihre Agressionen nach innen und Maenner nachaussen... Es gibt da teure Worte, aber wen interessieren die hier.

Ich weiss, wie Frau sich dabei fuehlt, bin auch mal *in die Straeucher gefallen** und habe einen Arm voller Narben.
Gott sei Dank ist das lange zurueck.

Heut wird oft geschimpft ueber die Asozialisierung durch u.a. Internet. Stimmt.. Freunde in Reallife.zum fuehlen und anfassen sind besser, aber ich haette frueher viel dafuer uebrig gehabt, haette ich ein board so als z.B. dieses gehabt.

Ich wuerde niemals ueber jemanden lachen oder Witze machen, der in Not ist oder aber zuviel zum Tragen hat und es eben nicht mehr sieht. manchmal etwas schwarzer Humor. aber das ist mehr ein Teil von mir.
Ich wuensche jedem sehr viel Kraft dabei.
 
27. November 2001, 20:57   #9
Sternkind
 
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Peet, darf ich Dich kurz knueffelen??

Und noch was, schwarzer Humor ist meistens das Einzige, was einen am Leben hält
 
27. November 2001, 21:05   #10
Zaphod Beeblebrox
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Hi,
jip, ich habe auch Erfahrungen mit "Ritzen", auch wenn ich vielleicht damit zu den wenigen Männern gehöre, die das getan haben, denn ich hab aufgehört vor einiger Zeit...(ja, gute Freunde haben mir geholfen )
ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in dieser Zeit jemanden braucht, der sich um einen kümmert, deshalb weiß ich auch, dass wenn z.b. mein Schatz anfangen würde zu ritzen, dass ich für sie da bin, egal was ist, dass ich sie niemals alleine lassen würde und immer für sie da bin! Was man in dieser Zeit besonders braucht ist Liebe, Zuneigung, jemand der für einen uneingeschränkt da ist - und das bin ich für meinen Schatz Ich denke, dass man so sicherlich vielen Menschen helfen könnte, nur wer würde so etwas in der heutigen Zeit noch tun - leider viel zu wenige menschen



So long
Zaphod Beeblebrox
 
27. November 2001, 21:26   #11
butterfly
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ja, des mit dem ritzen is sonne sache ...
hab ich auch so meine erfahrungen mit gemacht ...

tja und des mit dem aufhören is auch net so einfach, vor allem wenn es keinen gibt, der einen versteht und weiß was so mit eim los ist ...

und es kann wirklch sehr schnell zur sucht werden !!






:cooljump: bye butterfly :cooljump:
 
27. November 2001, 21:44   #12
Cindy
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hab ich früher auch gemacht.....in die hand gebissen , beine aufgekratzt, lippenzerbissen....... bis ich dann bei mcces anfing zu arbeiten und meine chefin damals sagte schluß damit das kann ja nicht dein ernst sein....

naja sie hat mir dann geholfen mit mein selbst zerstören, aufzuhören.....naja und 1 1/2 jahre später lernte ich best kennen und war davon schon befreit......

ich fing mit etwa 6/7 jahren an und hörte mit 18/19 auf damit......

früher hatte ich das gefühl das mich keiner liebt.....und um zu wissen ob ich überhaubt noch existiere hab ich damit angefangen....es hat mich immer etwas beruhigt......warum und weshalb weiß ich bis jetzt noch nicht....ich denk aber auch nicht mehr dran
 
27. November 2001, 21:51   #13
butterfly
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mit 6/7 jahren agefangen?? wow, des is derbe früh ...
hamm deine eltern nix dazu gesagt??

aber sei froh, dass du aufgehört hast, eigentlich könnt ihr alle froh sein, dass ihr es geschafft habt aufzuhören ...




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27. November 2001, 22:10   #14
borg4free
 
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hi

hmmmm, schwieriges thema ...
aber wieso tut man sich eigentlich selber weh wenn man probleme hat? ich weiß es nicht, kann mir das einer von euch erklären? ich möchte gerne verstehen ...



mfg borg4free
 
27. November 2001, 22:16   #15
Cindy
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tja wie erklärt man das.....von meiner seite..... wenn du das gefühl hast niemand liebt dich.....wirst nirgends verstanden niemand beachtet dich.....einfach das gefühl allein auf der welt zu sein.....

zu meinen eltern *kotzwürg* es gibt familien die ihre kinder nur wegen geld bekommen.....und die kinder selber dennen scheiß egal sind........und die dann in selbst zerstören meistens enden.....oder dennen doch noch geholfen werden konnten
 
27. November 2001, 22:19   #16
butterfly
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gibt verschiedene gründe ...
der wohl häufigste(wie ich gelesen hab) is um sich selbst wieder zu spüren !!

aber des is wohl bei jedem anders, da jeder andere probleme hat !!

es ist nurso, des viele einfach net mehr wissen was sie machen sollen und dann stauen sich agressionen auf die man dann dummerweise gegen sich selbst richtet !!!


:cooljump: bye butterfly :cooljump:
 
27. November 2001, 22:23   #17
borg4free
 
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hi

hmmm, also eine hochkomplexe angelegenheit.
ich bin froh das ich noch nicht in so einer situation war.
wenn man das mal richtig zu ende denkt kann das ja rein theoretischin selbstmord ausarten, oder? gelten solche menschen als suizid gefährdet? wie kann man solche psychischen sachen behandeln? :confused:





mfg borg4free
 
27. November 2001, 22:29   #18
butterfly
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yo

ja, sicher net einfach des ganze

naja, ich weiß net ob des mit therapeuten so viel bringt ...
meine mom hat mich zwar zu überredet, aber gebracht hat die "therapie" bis jetzt noch nix


ja, ich weiß net ob die besonders selbstmordgefährdet sind, ich stand schon öfter kurz davor, aber ich glaube im nachhinein kann ich froh sein, desss ichs net geatn hab ...



:cooljump: bye butterfly :cooljump:
 
27. November 2001, 22:56   #19
Akareyon
 
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Habe irgendwie immer das Gefühl gehabt, eine Menge weibliche Emotionen in mir zu haben - egal, wie blöd es sich anhört. Bin sehr nahe am Wasser gebaut, verstehe viele Frauen besser als die Freunde von mir... aber davon unabhängig:

War in der Schule immer Aussenseiter, über den man Witze machen konnte. In der Familie auch nicht alles so, wie es sein sollte (Mutter medi-abhängig) - Flucht ins Selbst. Habe mich zwar nie geritzt, aber immer im Schmerz eine Art Erlösung gesucht. Besonders mit dem Lippenpulen/Lippenabkauen war und ist es schlimm. Es ist eine Art Befriedigung - wenn das süße Blut rinnt und keine Hautfetzen mehr bleiben, ist das Ziel erreicht - (umso praktischer, spröde Lippen zu haben). Dann dauert es wieder eine Weile, bis die Schwellungen sich abgebaut haben.

Bin in der Schule oft durchgedreht. Immer Aussenseiter. Erst in der 11. habe ich mich mit vier anderen Aussenseitern zusammengeschlossen, und zu fünft bildeten wir dann die intelligente, kreative Elite der Kursstufe. Ich möchte meinen, die Kurve gekriegt zu haben. Habe einen festen Freundeskreis und regelmäßig Kontakte zu Menschen.

Habe einen Kumpel, der ähnliche Probleme hatte - der sich aber selbst von mir nicht hatte helfen lassen wollen. Ist nur ein Jahr jünger als ich und vollkommen "asozial" im Sinne, daß er niemanden an sich ranläßt, soziale Kontakte ablehnt, sich selbst bemitleidet, totaler Einzelgänger...

Mir hat mal jemand bescheinigt, ein Auge füt "Outcasts" zu haben, nachdem ich mich oft mit "Alleinesitzern" unterhalten habe. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber vielleicht sollten sich gerade Leute mit ähnlichen Problemen dazu hinreißen lassen, sich um andere zu kümmern.

Richtig heftig wird es, wenn Menschen von Selbstmord reden. Ich habe mit 11 wirklich ernsthaft darüber nachdacht, aber nie drüber gesprochen. Wer drüber spricht oder eindeutige Andeutungen macht, hat's nicht mehr weit. Ich habe nie Erfahrungen damit gemacht, aber sowas nicht einfach ablegen als "achnaja, der will bloß Aufmerksamkeit." Denn das ist verdammt gefährlich.
 
27. November 2001, 23:05   #20
butterfly
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tja ...
also, leute, die die selbstmordgeanken anderer als "die wolln nur aufmerksamkeit" abtun, hammse doch nimmer alle

wenn mir jdm. anvertrauen würde, dass er sich umbringen will, ich weiß net was ich tun würd, aber bestimmt net, so tun als wär nix ...



:cooljump: bye butterfly :cooljump:
 
27. November 2001, 23:36   #21
Akareyon
 
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Aber leider gibt's das viel zu oft.

Wie oft kommt die Thematik in irgendeiner Musik vor? Eine Freundin meiner Schwester hat mir "The 69 Eyes" ausgeliehen - da kommen Texte drin vor wie "say are your razor cuts for real?" (Gothic Girl)

HIM nennen ihr Album Razorblade Romance...

Aber es beschränkt sich nicht auf den Gothic/Metal-sektor. Wer sich noch mit 20 in "hab' mich lieb!"-Diddl-Romantik flüchtet, macht mir ehrlich gesagt große Angst.
 
28. November 2001, 09:44   #22
butterfly
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jau, auch im hiphop gibts des: sometimes I even cut myself to see how much it bleeds. It's like adrenaline. The Pain is such a sudden rush for me. (stan by eminem)


naja, wer sich sowas mit 20 reinzieht, den würd ich eher auf geistige zurückgebliebenheit als auf ritzen einschätzen denke ich ...




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28. November 2001, 20:10   #23
Sternkind
 
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Ich denke schon, das diejenigen die sich selbst verletzen auch selbstmordgefährdet sind..
Nur hat man vielleicht immer noch einen kleinen Hoffnungsschimmer oder Grund nicht aufzugeben...

Ansonsten denke ich man sollte jeden seelischen Kummer, den Jemand hat ernst nehmen, egal wie lächerlich er einem selbst erscheint..
Für den Anderen kann es ein Grund zu verzweifeln sein..
 
28. November 2001, 20:33   #24
butterfly
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ja, klar sollte man probleme aller anderen ernst nehmen ...


aber was macht man wenn ein guter freund/gute freundin von dir net über seine/ihre probleme reden will ???




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28. November 2001, 20:42   #25
borg4free
 
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hi

hmmmm, man ja niemanden zwingen ...
ich würde mir nur gedanken machen wie diese person zu mir steht, also ob sie mir wirklich grenzenloses vertrauen schenkt un so halt ...



mfg borg4free
 
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