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31. December 2005, 18:24   #1
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
dieser Heiner Geißler...

...strebt kein politisches Amt mehr an.

Nur so ist es zu erklären, dass er seine - durchaus stimmige - Mischung aus Christlichen Werten und Marxistischen Dogmen ohne Angst vor einem Karrierebruch dozieren kann.

Zitat:
Heiner Geißler: Die politischen Parteien betreiben eine Inzuchtdiskussion, wie auch die Wirtschaftswissenschaften und die Kirchen. Sie diskutieren alle Möglichkeiten innerhalb des derzeitigen ökonomischen Systems, das aber als solches falsch ist. Deswegen kommt man zu keinem positiven Ergebnis.

Quelle komplett lesen: http://www.zeit.de/2006/01/Streitgespr_8ach
Nach der lesenswerten Lektüre des Streitgespräches zwischen dem CDU-Veteran Heiner Geißler und dem Geschäftsführer der Unionsfraktion Norbert Röttgen, fragt man sich automatisch....

...warum macht der Geißler nicht bei den Linken mit!

tschao

jupp11
 
31. December 2005, 18:39   #2
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
Zitat:
Zitat von Jupp

warum macht der Geißler nicht bei den Linken mit!
... die Frage sollte man vielleicht anders formulieren: Warum hat der frühere ultrarechte Sozifresser während seines langjährigen Jobs als CDU-Generalsekretär nicht solche Gedanken formuliert, als er noch im Kreis der Mächtigen mitspielen durfte?

Das hat für mich immer einen schalen Beigeschmack, wenn konservative Politiker als Rentner plötzlich ihr Herz für die Linken entdecken.

Gruß Ben
 
1. January 2006, 16:44   #3
little tyrolean
 
Benutzerbild von little tyrolean
 
Registriert seit: September 2002
Ort: auf der Alm
Beiträge: 977
Solange Politiker gleich welcher Couleur aktiv sind,
steht bei denen der persönliche Machterhalt im Vordergrund.
Danach kommt lange nichts -
und dann die Parteiräson, die nach der Morgenstern'schen Devise

"..und daraus schließt er messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf.."

handelt.

Wir hier in Ö erleben es doch immer wieder,
hier stimmen Leute wider besseres Wissen den Vorschlägen der Partei,
der sie angehören, zu, weil im Nationalrat Klubzwang herrscht.

Einfach zum Kotzen...
 
1. January 2006, 21:07   #4
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... der abgebrühte, mit allen Wassern gewaschene Heiner Geißler, der in den letzten Jahren mit durchaus klugen Ansichten durch die Talkshows tingelte, ist ja nicht der einzige Polit-Rentner, der genau in dem Augenblick das Richtige sagt, wenn es kaum noch eine Bedeutung – und eben auch keine Konsequenzen - für ihn hat, außer, daß er dadurch verhindert, daß er in der Öffentlichkeit in Vergessenheit gerät, was nicht gut für den Absatz seiner Bücher wäre.

Dieses Phänomen der plötzlichen Läuterung konnte man ja auch bei Richard von Weizsäcker erleben, der lange Jahre in der CDU nicht gerade als ein kritisches Partei-Mitglied auffiel und sich eher bemühte, die Lobbyisten, mit denen der Unternehmer durch frühere Geschäfte verbunden war, zu bedienen.

Doch, oh Wunder, später als Bundespräsident, der nicht wirklich politische Geschehen beeinflussen kann, war er plötzlich wie ausgewechselt und kritisierte von nun an all das bei seinen Parteifreunden, was er vorher noch jahrelang unterstützt hatte. Und nur, weil ihn Kohl seitdem haßt und er auch tatsächlich seinen Job als Bundespräsident besser als so mancher seiner Vorgänger gemacht hat, muß man ihn dafür nicht übergebührlich loben.

Und Heiner Geißler hat als CDU-General einfach zu lange gekuscht, bevor er es wagte, einen Putsch gegen Kohl anzuzetteln, was obendrein auch noch schief ging und er sich damit karrieremäßig sein eigenes Grab schaufelte. Dabei ging es ihm auch dabei nur um seine eigenen Machtinteressen, denn rein inhaltlich hatte er den Kohl-Kurs immer brav mitgetragen.


"Und träumt im Bett vom Attentat - die hab ich satt!"


Vielleicht sollte man sich einfach mal wieder die erste Biermann-LP "Chausseestraße 131" reinziehen, die er vor 35 Jahren heimlich in ebendieser Wohnung im Osten (heute: Berlin-"Mitte") aufgenommen hat. Gleich der erste Song darauf hieß: "Die hab' ich satt!" und hat von seiner Aktualität bis heute nichts eingebüßt:


Die kalten Frauen, die mich streicheln
die falschen Freunde, die mir schmeicheln
Die scharf sind auf die scharfen Sachen
Und selber in die Hosen machen
In dieser durchgerissnen Stadt
- die hab ich satt!

Und sagt mir mal: Wozu ist gut
Die ganze Bürokratenbrut?
Sie wälzt mit Eifer und Geschick
Dem Volke über das Genick
Der Weltgeschichte großes Rad
- die hab ich satt!

Was haben wir denn an denen verlorn:
An diesen deutschen Professorn
Die wirklich manches besser wüßten
Wenn sie nicht täglich fressen müßten
Beamte! Feige! Fett und platt!
- die hab ich satt!

Die Lehrer, die Rekrutenschinder
Sie brechen schon das Kreuz der Kinder
Sie pressen unter allen Fahnen
Die idealen Untertanen:
Gehorsam - fleißig - geistig matt
- die hab ich satt!

Der Dichter mit der feuchten Hand
Dichten zugrunde das Vaterland
Das Ungereimte reimen sie
Die Wahrheitssucher leimen sie
Dies Pack ist käuflich und aalglatt
- die hab ich satt!

Der legendäre Kleine Mann
Der immer litt und nie gewann
Der sich gewöhnt an jeden Dreck
Kriegt er nur seinen Schweinespeck
Und träumt im Bett vom Attentat
- die hab ich satt!

Und überhaupt ist ja zum Schrein
Der ganze deutsche Skatverein
Dies dreigeteilte deutsche Land
Und was ich da an Glück auch fand
Das steht auf einem andern Blatt
- ich hab es satt!


http://www.geocities.com/Athens/Foru...biermann2.html

Gruß Ben
 
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