6. April 2005, 10:40 | #1 |
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Wild West in Florida
Ich verweise mal auf diesen Link. Das ist so typisch verblendet amerikanisch, wie es nur sein kann. Jedes Mal, wenn ich so eine Nachricht lese, frage ich mich ernsthaft, ob wir die USA nicht aus der NATO rauswerfen sollten und uns einen anderen großen Bruder suchen sollten. Vielleicht findet man ja noch einen rationaleren Staat als die USA.....
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1. October 2005, 20:29 | #2 | |
Junge mit Mundharmonika
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Das Gesetz wurde verabschiedet und eingeführt. Die Logik, die dahinter steckt, verschließt sich mir leider. Aber evtl. gibt es ja einen Amerikafachmann, der mir den tieferen Sinn erklären kann.
Zitat:
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1. October 2005, 22:53 | #3 | |
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Die zitierte Meldung erscheint mir ein wenig seltsam, denn "Parkplatzstreitigkeiten" sind ja nunmal kein "Autounfall".
Zitat:
Insofern ist es wohl übertrieben, wenn Kritiker den (verstärkten) Ausbruch von wilden Schießereien befürchten. Wenn sie freilich grundsätzlich dafür eintreten, Fragen des privaten Waffenbesitzes weitaus weniger liberal zu regeln als dies gegenwärtig der Fall ist, müssen sie dieses Gesetz natürlich ablehnen, weil es ja durchaus den Schußwaffengebrauch nicht weiter erschwert, freilich auch nicht wirklich erleichtert. Das geschilderte Schreckensszenario dient daher vor allem dazu, Aufmerksamkeit für ihre Ziele zu bekommen, denn selbst wenn es das Gesetz nicht gäbe, würde, wer sich aus welchen Gründen auch immer bedroht fühlt, zur Waffe greifen - und erst hinterher danach fragen, welche (strafrechtlichen) Folgen deren Gebrauch auch für ihn haben könnte. Da allerdings die NRA als Befürworterin des Gesetzes erwähnt wird und der allseits so beliebte wie beleibte Michael Moore Mitglied dieser Organisation ist, was er ja sicher nicht wäre, wenn es sich bei ihr um eine Vereinigung durchgeknallter Ballerfreunde handelte, scheint die ganze Aufregung völlig übertrieben zu sein. MfG tw_24 |
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1. October 2005, 22:54 | #4 |
Dummschwätzer
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Gott schütze Amerika und vor allem die Idioten, die es regieren und dort Gesetze machen.
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2. October 2005, 01:18 | #5 |
Ungültige E-Mail Angabe
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... tja, was soll man dazu noch sagen? Inzwischen überrascht einen nichts mehr, was die USA betrifft. Und auch die Presse kann so was inzwischen nur noch mehr oder weniger brav "vermelden".
Schließlich sind wir ja mit diesem kaputten Land "befreundet" und, was noch schlimmer ist, in einem Militärpakt eingebunden, der uns, zumindest bei einer drohenden Merkel-Regierung, schon bald zwingen wird, uns auch an den Angriffskriegen des wildgewordenen Massenmörders Bush zu beteiligen. Und die Bürger Floridas dürfen bei "Parkplatzstreitigkeiten" schon mal üben. Ich dachte zunächst, daß es sich um eine Satire handeln würde, habe den Bericht dann aber auch auf den genannten News-Seiten gefunden. Aber immerhin lenkt er von den Nachrichten der letzten Tage ab, daß neue Beweise gefunden worden sind, daß die US-Streitkräfte sehr wohl im Irak und Afghanistan Häftlinge systematisch foltern und auch Journalisten töten, die ihnen im Wege sind. Das alles paßt gut zu einem derzeitigen deutschen Innenminister Schily, der sich gerade bemüht, bei uns die Pressefreiheit abzuschaffen. Und wenn doch noch rechts von der glücklosen Angie ein starker CSU-Mann beim Rennen um die Kanzlerschaft siegen sollte, werden vielleicht auch bei uns schon bald Handfeuerwaffen aller Art im Supermarkt angeboten werden. Ich sehe schon die neuen Reklame-Wurfsendungen vor mir: "Diese Woche bei uns: Günstiger Spargel und eine Kompakt-Maschinenpistole der Marke "Uzi" zum Sonderpreis. Auf Wunsch auch mit eingebautem MP3-Player". Schöne neue Welt. Aber wenn sie tw_24 und anderen USA-Enthusiasten so gut gefällt, soll es mir recht sein. Schließlich wird er am Ende wohl nur ein paar Zinksärge von meiner Leiche entfernt liegen, wenn wir dann irgendwann alle den Preis dafür zahlen müssen, den selbsternannten Chef der "Weltpolizei" nicht früh genug gestoppt zu haben. Was sich seit Bushs Amtseinführung in Amerika anbahnt, ist sehr wohl mit den Anfängen des Hitler-Faschismus in Deutschland vergleichbar. Und wer das nicht begreift, sondern diese Politik, durch die schon jetzt Hunderttausende Zivilisten ohne nachvollziehbaren Grund getötet worden sind, auch noch unterstützt, sollte aus Rücksicht auf politisch noch klar denkende Menschen wenigstens darauf verzichten, sich noch immer als "links" zu bezeichnen. Gruß Ben |
2. October 2005, 10:01 | #6 |
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Mit Wilder Westen ist, meinte ich bisher, ein Zustand bezeichnet, der sich durch das Fehlen beinahe jeglicher staatlicher Autorität auszeichnet. Jeder schafft sich mit seinen Waffen das Recht, das ihm behagt - und geht eventuell drauf, ist seine Existenz inkompatibel mit anderen Vorstellungen. Das Gewaltmonopol des Staates glänzt, ist Gewalt privatisiert, durch Abwesenheit, ist eigentlich aufgehoben.
Mit Faschismus hat ein solcher im Grunde gesetzloser Zustand nun wahrlich nichts zu tun, den der geschätzte Vorredner aufziehen sieht. Der mehr oder weniger autoritäre Staat, und ohne den geht Faschismus gar nicht, verliert doch mit jeder Waffe, die zusätzlich in private Hände gelangt und deren Einsatz er nicht kontrollieren kann, an Einfluß und Macht. Privater Waffenbesitz schützt insofern sogar vor irgendwelchen Totalitarismen. Andererseits allerdings verhindert er sie freilich trotzdem nicht, denn - verdammte Dialektik - ein staatlicher Repressionsapparat wird nicht tatenlos zusehen, wie die Bürger aufrüsten, und die wiederum werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten - legal oder illegal - darauf reagieren. Während hierzulande der Staat die legalen privaten Reaktionsmöglichkeiten sehr beschränkt, herrschen in den USA weitaus liberalere Zustände. Wenn also die USA auf dem Weg in einen Faschismus sein sollen, dann ist Deutschland - möglicherweise aber auch schon EUropa - auf diesem Weg schon ein gutes Stück weiter. Mit Paranoia geschlagene Politiker im Rentenalter wittern überall Terroristen und stellen die Bürger unter einen Generalverdacht; es hat der Bürger zu beweisen, daß er kein Bösewicht ist - und kann sich hierzulande praktisch nicht gegen diese staatliche Beweislastumkehr wehren. In den USA dagegen kann der Bürger im wahrsten Wortsinn zurückschießen, was freilich nicht jeden Waffenbesitzer zum edlen Antifaschisten macht, aber diese bürgerliche Gegenmacht, die auch Ausdruck von Freiheit ist, hält eben durchaus den Staat in Schach, was eigentlich ja recht positiv ist. Selbstverständlich gibt es ein riesengroßes ABER, denn nicht jeder aufgerüstete Bürger ist auch ein guter, womit wieder der Staat als Beschützer Schwächerer ins Spiel kommt. Und das bestimmt nicht ohne Berechtigung. Doch daran, daß - leider - ziemlich viele Waffen in den USA im Umlauf sind und diese auf die eine oder andere Weise auch verwendet werden, ändert das diskutierte Gesetz letztlich herzlich wenig, es ist daher vielleicht sogar völlig überflüssig. Wer meint, er müsse sich mit Gewalt aus irgendwelchem Ungemach befreien, wird das mit oder ohne Gesetz tun, mit der Faust oder der Schußwaffe. Und er wird sich dafür noch immer rechtfertigen müssen. So what? MfG tw_24 |