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16. December 2002, 00:40   #1
Herr Korrekt
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Wie wird die Super-EU?

Die Erweiterung der EU rückt näher. Geredet wird hauptsächlich von den wirtschaftlichen Aspekten. Wie wird das neue Europa aussehen?



Werden die bisherigen Mitglieder die neuen dominieren? Werden 450 Millionen EU-Bürger ein gemeinsames Europagefühl entwickeln? Oder wird die EU in heillosen Streitereien um Geld und Macht zerfleddert? Wo liegen die Chancen, wo die Risiken der EU-Erweiterung?
 
22. December 2002, 23:02   #2
Herr Korrekt
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Was denn??? Gar kein Feedback?

Ist das Thema so schlecht?
 
25. December 2002, 20:22   #3
Eyewitness
 
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Nein, schlecht ist das Thema nicht, aber so schwer vorhersagbar. Keiner weiß, was aus unserer Union wird. Es gibt so viele Unsicherheiten, vor allen Dingen eben in den neuen Mitgliedern, daß es schwer ist, was vernünftiges zu sagen.

Meiner Meinung wird es eine dreigeteilte Union geben in Zukunft. Ein europäischer Kernstaat, eine Zone mit Ländern, die auf Aufnahme in diesen Kernstaat warten und eine Zone mit Ländern, mit dem Kernstaat näher verbunden sind, aber eigenständig bleiben wollen.

Wer da zu wem gehören wird....keine Ahnung.
 
25. December 2002, 20:38   #4
Speedy
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hab nicht den hintergrund um da mitreden zu können nur eins alles was zu groß wird zerfällt irgendwann..
 
26. December 2002, 01:49   #5
Glühwürmchen
 
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Man sollte vielleicht wissen um welche neue Länder handelt.
Am 1. Mai 2004 werden beitreten: Polen, Ungarn, die Tschechische Republik, Estland, Slowenien und Zypern (die ehemalige Luxemburg-Gruppe) sowie die Slowakei, Lettland, Litauen und Malta (die ehemalige Helsinki-Gruppe). Weiterhin Beitrittsländer mit dem Ziel eines Beitritts 2007 sind Bulgarien und Rumänien (sie gehören der ehemaligen Helsinki-Gruppe an).
Die Türkei hat als 13. Land im Dezember 1999 den Kandidatenstatus erhalten.

Sie müssen die Beitrittsvoraussetzungen erfüllen, ihr politisches und wirtschaftliches System an EU-Standards angleichen.

Das "politische Kriterium": Institutionelle Stabilität, demokratische und rechtstaatliche Ordnung, Wahrung der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz von Minderheiten. Mit der Erweiterung weitet sich diese Stabilitätszone nach Osten und Süden aus.

Das "wirtschaftliche Kriterium": Eine funktionsfähige Marktwirtschaft und die Fähigkeit, dem Wettbewerbsdruck innerhalb des EU-Binnenmarktes standzuhalten. Damit entsteht der weltweit größte einheitliche Markt, der für die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs hervorragend gerüstet ist.

Das "Acquis-Kriterium": Die Fähigkeit, sich die aus einer EU-Mitgliedschaft erwachsenden Verpflichtungen und Ziele zu eigen zu machen, das heißt: Übernahme des gemeinschaftliche Regelwerkes, des "gemeinschaftlichen Besitzstandes "

Eine EU mit 25 und mehr Mitgliedstaaten muss demokratisch funktionieren.
Wenn nicht alle Mitgliedstaaten gleichzeitig die weiteren notwendigen institutionellen Reformen durchführen können, dann müssten die Mitgliedstaaten, die dazu bereit sind, voranschreiten. Dies wäre aber eine offene, nicht-exklusive Avantgarde, zu der nach und nach alle übrigen Mitgliedstaaten aufschließen könnten. Also kein "geschlossenes Kerneuropa".
Es wird meines Erachtens immer die starken, reichen, bestimmenden Länder geben, ein paar mittlere, die versuchen mitzuhalten und die kleinen, die ewig hinterherhinken müssen und somit nie wirklich eine "Gemeinschaft" bilden können.

Wer jetzt die Regeln aufsetzt wird wohl immer tonangebend bleiben.

Freuen wir uns darauf, wie wir uns auch auf den Euro gefreut haben...
 
27. December 2002, 00:09   #6
Glühwürmchen
 
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Seltsam, scheint wirklich nicht interessant zu sein
Naja, ist ja auch nur unser Geld
 
27. December 2002, 22:57   #7
Herr Korrekt
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Ich sollte mir in Zukunft wahrscheinlich besser überlegen, welches Thema ich eröffne.
 
27. December 2002, 23:16   #8
Eyewitness
 
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Über Tatsachen, die man nicht verhindern kann, läßt sich schwer reden. Man muß es hinnehmen und das beste draus machen. Und wer ist schon gegen eine Erweiterung? Wir brauchen sie.
 
27. December 2002, 23:21   #9
Herr Korrekt
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Auf lange Sicht gesehen, ist eine Erweiterung sinnvoll. In naher Zukunft wird sie uns jedoch eher mehr Nachteile als Vorteile bringen.
 
28. December 2002, 14:22   #10
Eyewitness
 
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Sie bringt uns Kosten, ja das stimmt, aber wenn das alles ist, dann spricht nix gegen eine Erweiterung. Die Wiedervereinigung hat uns auch nur Geld gekostet bisher, ablehnen würde ich sie aber trotzdem nicht.
Ansonsten haben wir nur die Ostmärkte, die wir jetzt zollfrei beliefern können, das ist doch wunderbar.
 
28. December 2002, 15:48   #11
Akareyon
 
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Nana, nu mal vorsichtig mit den scheuen Hottehüs... meine Threadstarts gammeln auch so vor sich hin...

Ich hab noch nix dazu gesagt, denn diesmal bin ich mit Speedy einer Meinung, und ich müßte weit ausholen, um meine Meinung zu begründen, und dafür ist dieser Thread eher nicht der richtige Platz. Da spielen Nefiodoff und Kontradieff eine Rolle, die aktuelle Erkenntnis, daß Krieg nie mehr so wie früher sein wird (siehe auch van Creveld), der Sparkurs der SPD undsoweiter.

Das Projekt ist zum Scheitern verurteilt, die Globalisierung erstickt in ihrer eigenen Bürokratie, unterhöhlt von den Aktionen des fundamentalistischen Terrors. So sieht meiner Meinung nach die nächste Zukunft aus, und einige von uns werden das noch erleben.
 
28. December 2002, 16:28   #12
Herr Korrekt
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Speedy war der Meinung das alles, was zu groß wird irgendwann zerfällt.

Nun gut, laßt uns darüber mal nachdenken...

Sind die USA zu groß (Sie umfassen fast einen gesamten Kontinent)??? Sind sie nicht trotzdem der unumstrittene weltbeherrschende Teil dieser Erde?

Im amerikanischen Vergleich hinkt die EU eher noch (!!!) hinterher, dennoch denke ich, dass in naher Zukunft mit 2 riesigen Mächten zu rechnen sein wird.

Auf der einen Seite wird dann klarerweise die USA stehen, auf der anderen eine Kontinentumfassende EU (inkl. Russland). Meiner Meinung nach wird dennoch eine gesunde Machtteilung und Akzeptanz zwischen diesen beiden Großmächten herrschen, das Bewußtsein über eine Sinnlosigkeit eines Krieges wäre zu groß.

Vielmehr bin ich der Meinung, dass ein Symbioseartiger Zustand eintreten wird, beide Mächte werden wirtschaftlich von einander profitieren.

Das einzige was diese Symbiose stören könnte, wären dann arabische Länder oder Terroristen anderer Herkunft. Jedoch denke ich ebenso, dass auch in solchen Krisenfällen ein klares MITEINANDER zwischen Europa und den USA eintreten würde.
 
28. December 2002, 21:21   #13
Eyewitness
 
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Und da sieht man wieder, wie eingebildet wir Europäer sind. Schließlich wurde China hier einfach vollkommen ignoriert. Wenn es mehrere Großmächte geben wird, dann steht China an zweiter Stelle und Europa vielleicht an dritter Stelle.

Natürlich zerfällt alles, wenn es zu groß wird, aber dieser ständige Kulturpessimismus ist doch arg übertrieben. Europa beginnt gerade erst zu wachsen und man denkt schon an den Untergang? Dann kann auch nix draus werden. Da sollte man sich eher mal ein Vorbild an den Amerikanern nehmen, die diesbezüglich wenigstens eine vernünftige Einstellung fahren und klar in die richtige Richtung gehen: nämlich Durchführung des Wachstums und nicht Angst vor dem, was unter Umständen unter schlechten Bedingungen kommen könnte.

Ohne Risiko kein Gewinn, das zählt auch bei der Expansion der EU.
 
29. December 2002, 03:34   #14
Herr Korrekt
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China zählt zweifelsohne zu den Großmächten dieser Welt, nur die Tatsache, dass diese unter einer kommunistischen "Herrschaft" leiden, schwächt ihre Wirtschaft.

Deshalb wird dieser Staat auf wirtschaftlicher Ebene keine Meisterleistungen vollbringen.
 
29. December 2002, 12:48   #15
Akareyon
 
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Hm, was spricht denn gegen eine Verschiebung der Wirtschaftsachse von Newyork-Hamburg, Washington-Brüssel nach Bombay-Peking-Shanghai? Für einige Wirtschaftsforscher (und insbesondere meinen VWL-Professor ) eine ernstzunehmende Prognose.
 
29. December 2002, 14:50   #16
Herr Korrekt
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Eigentlich nichts...

Nur müsste dann eine enorme "Image-Trendwende" stattfinden. Produkte (egal welcher Art) aus den USA oder Europa versichern wenigstens ein Mindestmaß an Qualität, aus China kamen bis jetzt immer nur Billigprodukte auf niedrigster Qualitätsstufe.

Was ich damit sagen will ist, warum sollten Unternehmen plötzlich auf China vertrauen, wenn man doch schon Jahrzehntelange, gut gehende Geschäftsbeziehungen zu europäischen oder US-amerikanischen Firmen hat?

Nur der niedrige Preis wird da nicht reichen...
 
29. December 2002, 15:45   #17
Eyewitness
 
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Ich glaube, da ist jemand nicht sehr gut informiert über China.

Aus China kommen zwar viele Billigwaren, weil westliche Firmen dort billig produzieren können, das heißt aber nicht, daß chinesische Waren billig sind. China ist jetzt schon eine wirtschaftliche Großmacht und wird durch die anhaltende kapitalistische Reform, die es schon seit zwanzig Jahren gibt, weiter wachsen. China ist bei weitem nicht mehr kommunistisch, zumindest nicht so, wie es das einmal war.

China wird in den kommenden Jahren ein ernsthafter Konkurrenzfaktor für die USA und Europa. Zum Beispiel Mobilfunk: China ist derzeit der größte Mobilfunkmarkt der Welt. Nirgends gibt es mehr Mobiltelefone im Einsatz, nirgends werden mehr verkauft und bisher besitzt nur ein kleiner Teil der Chinesen ein Mobiltelefon. In Zukunft werden sich Firmen wie Nokia mehr auf Asien als auf Europa konzentrieren müssen. Wir werden das Nachsehen haben.

Beispiel Transrapid: Wir bauen den Transrapid da nicht so sehr, weil es die Chinesen schön finden, deutsche Technologie im Lande zu haben. Die Chinesen werden die Technologie kopieren und selber einsetzen, so wie sie es immer gemacht haben. Und dann wird es viele Chinarapids geben, die unserem Transrapid gleichwertig sind.

In China leben 1,3 Mrd. Menschen. Mehr als in Europa und den USA zusammen. Und China expandiert und mehrt seinen Reichtum dramatisch. Diesen Faktor unter den Tisch zu kehren ist äußerst gefährlich. Schließlich hat China die Ressourcen und die Möglichkeiten, alle anderen zu überholen und die Chinesen sind so ehrgeizig, das auch zu tun.

Aber um zurück aufs Thema zu kommen. Die Super-EU wird eben eine Großmacht unter dreien, vielleicht sogar vieren sein und sich gegen die anderen behaupten oder auch nicht...
 
29. December 2002, 22:50   #18
Herr Korrekt
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Eigentlich ein schönes Schlußwort!
 
2. January 2003, 20:08   #19
Speedy
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die USA zerfällt nur deshalb nicht, weil sie genau eine Person haben die das sagen hat.

Viele Köche verderben den Brei und wenn ich sehe wie lang jetzt schon Entscheidungen in Brüssel dauern, dann gute nacht wenn das noch größer wird, ein zäher Haufen überbezahlter wichtiger Menschen die Hü und Hot brüllen...

ich stehe der EU wirklich skeptisch gegenüber und wenn ihr mir jetzt ansehe wie die USA druck auf die Türkei gemacht haben wenn ihr unsere Truppen da hinlasst machen wir Druck auf die EU damit ihr reinkommt dann wird mir doch mulmig....
 
2. January 2003, 22:28   #20
Eyewitness
 
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Ja, aber der Druck der USA hat doch nichts gebracht. Außerdem wird sich das Bild der EU ja auch relativ bald ändern, sobald der Reformkonvent zu einem abschließenden Ergebnis gekommen ist. Dann gibt es für die EU auch endliche eine Verfassung, die ein föderales, demokratisches System vorsehen wird, welches man auch in vielen anderen europäischen Staaten findet.

Ich würd's einfach so sehen: Die EU ist unsere einzige Chance, in der Welt zu bestehen, denn als Einzelstaaten werden wir für die Zukunft zu schwach sein, daher müssen wir das beste aus der EU machen, was wir können.

Wie es sonst aussieht, können wir uns ganz einfach vor Augen führen, wenn wir uns die letzten 1000 europäischen Jahre anschauen. Nach außen hin waren wir zwar expansiv, aber innerhalb Europas sah es nicht wirklich gut aus.
 
4. January 2003, 20:28   #21
Glühwürmchen
 
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Endlich wurde das Ergebnis einer Meinungsumfrage veröffentlicht, die
von der UNO in Auftrag gegeben worden war.
Die Frage lautete:
" Sagen Sie bitte ehrlich Ihre Meinung zur
Lebensmittel-Knappheit im Rest der Welt ".


Das Ergebnis war wie folgt:
Die Europäer haben nicht verstanden, was " Knappheit " bedeutet.
Die Afrikaner wussten nicht, was " Lebensmittel " sind.
Die Amerikaner fragten, was unter " dem Rest der Welt " zu verstehen sei.
Die Chinesen baten verwundert um zusätzliche Erklärungen zum Begriff "Meinung ".
Im jugoslawischen Parlament diskutiert man zur Stunde noch über die
Bedeutung des Begriffs " ehrlich ".

(eigentlich ein Witz mit schwarzem Humor, aber doch finde ich es irgendwie (leider) passend)
 
5. January 2003, 00:30   #22
Eyewitness
 
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In welcher Hinsicht?

So wirklich kann ich den Zusammenhang nicht erkennen. Zumindest nicht auf den ersten Blick.
 
5. January 2003, 01:36   #23
Claro*
 
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Also - das Thema lautet:

Wie wird die Super-EU?

Soweit so gut ... Super-EU? Was ist daran so super? Daß es einen politisch/wirtschaftlich-motivierten-Zusammenschluß europäischer Staaten gibt?

Wenn ich nur daran denke, was uns Österreichern anno 1994 als Slogan (wegen der Volksabstimmung) vorgepaukt wurden ... wir sind Europäer ...

Wir waren auch ohne EU-Mitgliedschaft (und das seit Jahrhunderten) Europäer!

Diese EU hat sich doch gerade in den letzten Jahren in eine tw. abscheuliche Richtung hin entwickelt - und nur der Konvent kann eventuell daran was zum Positiven ändern!

Wenn ich nur an die Schweiz denke (mit der wir in der EFTA in sehr gutrer Gesellschaft waren) - was wurde der Schweiz nicht alles an Negativa vorhergesagt. Und wie steht sie heute da? Jedenfalls im Verhältnis zu Österreich wesentlich besser als das vor Jahren noch war. Die Schweiz hat ihre Assoziierungsverträge mit der EU (der "Emmentaler" ist nicht mehr schutzwürdig - das werden die Emmentaler aber sicher verkraften) und darf über ihr Territorium frei und SELBST bestimmen. Die Schweiz darf daher auch im ganzen Land den Verkehr nach eigenem Gutdünken reglementieren. Und Österreich? Unsere Polit-Trotteln haben (allen voran der damalige Verkehrsminister Streicher) haben einen ebenso trottelhaften Transitvertrag ausgehandelt, den halt die damalige EU notgedrungen (Hauptsache, ein weiterer Nettozahler kommt dazu ...) akzeptiert hat. Und allen damaligen Beteuerungen zutrotz hat dieser "Vertrag" nicht das gebracht, was er am Papier versprochen hat. "Dabeisein heißt Mitbestimmen" tönte es damals lieblich in des Wahlvolkes Ohren. Was aber blieb davon übrig? Der letzte (dänische) Ministerrat drückte das ja sehr deutlich aus: NIX! Fünf (5) Verkehrsminsiter hatten sich eingefunden, um über ein absolut lebenswichtiges (man könnte auch formulieren "lebensbedrohendes") Thema - nämlich dem EU-Transitverkehr durch Österreich (dzt. in der Hauptsache "nur" das Unterinntal und das Wipptal betreffend) zu verhandeln. Nicht einmal abstimmungsfähig war diese Minderheit - geschweige daß auf die Anliegen der Betroffenen (Bürger eines EU-Mitgliedlandes wie du und ich) eingegangen wotrden wäre.

Liebe bundesdeutsche Mit-EU-Bürger! Ihr habt sicher euere Probleme mit der EU (wenn ich z.B. an die Neomitgliedschaft von Polen und die sich daraus ggf. entwickelnden Probs denke) - wen kümmert das? N-I-E-M-A-N-D-E-N ! Habt ihr Probleme mit Verwandten/Sudetendeutschen, die in Tschechien ... usw. ... ? Wen kümmert das? Siehe vorher ...

Und das ist nur ein Vorgeschmack auf die künfitge EU (die dann, wenn sie "funktionieren" soll, nur mit Mehrheitsbeschlüssen anstelle der einstimmigen Beschlüsse arbeiten kann)! Es ist doch ein uralter Hut, daß - je größer eine Kommune ist - das Einzelindividuum NULL zählt! Schaut euch doch um - in Gemeinde, Bundesland, Bund usw.! Schon alleine die Tatsache, in die nächste Kreisstadt (in Ö. die Bezirkshauptmannschaft) zwecks Behördenvorsprache gehen zu müssen ... eine ungute Vorstellung, weil das weit weg ist und das nicht nur im Wortsinn! Und nun denkt mal daran, daß Brüssel eure Hauptstadt ist, dort wird eure Zukunft und die eurer Kinder vorbestimmt! Tolle Aussichten. Was ist schon Berlin, was ist schon Wien? Nix im Vergleich mit Brüssel!

Zur Super-EU fällt mir daher (zugegebenermaßen bin ich schon "vorbelastet") nur ein - NEIN , ... Mamatschi, solche Pferde wollt' ich nicht ...

Ich stehe aber sehr gerne zur Diskussion bereit (ich wollte nur nicht als Newcomer sofort einsteigen - man kann sich ja auch mal zurückhalten ...)!
 
7. January 2003, 15:32   #24
mhritter
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Super EU ?:
ein abgegrenzter Markt, in dem es immer schwerer sein wird (Zölle), von Aussen einzudringen.
Der eigene Markt mit 450 Mio. Bürgern ist riesengroß; wir sind dadurch nicht mehr in dem Maß auf das "Ausland" angewiesen, da wir im eigenen "Land" (EU) genügend viele Abnehmer für unsere Güter haben. Wir können den andere Wirtschaftsmächten besser Paroli bieten. Die Durchsetztung wirtschaftliche Interessen - z.B. der EU gegenüber der USA - ist für eine starke und große EU wohl leichter als für einen Kleinstaat wie Österreich.

Die Chance für Österreich: wir sind (geographisch) im Zentrum der EU. An unseren Grenzen gibt es lauter aufstrebende Nachbarn mit exzellenten Wirtschaftsdaten. Wo liegen unsere Absatzmärkte? Doch gleich an unseren Grenzen (Tschechien, Slowakei, Ungarn. Slowenien); besser kann es doch wohl nicht sein ! Wie kann die marode Wirtschaft der derzeit bestehenden 15 EU-Staaten besser in Schwung kommen als mit Hilfe der künftigen neuen Mitglieder.
Letztendlich: viele österreichische Firmen würden defizitär bilanzieren, hätte sie nicht schon heute die Absatzmärkte der Oststaaten.
Versicherungen, Banken, Brauerein, Hersteller von Baumaterialien und Autozulieferfirmen, etc. machen schon heute schöne Geschäfte mit satten Gewinnen. Diese Expansion wäre wohl ausserhalb einer EU - speziell für ein kleines Land - nicht ohne weiters möglich.

Ciao Michael
 
7. January 2003, 23:40   #25
Claro*
 
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@mhritter
Ich wil beileibe nicht polemisch sein, aber die Argumente
Zitat:
Letztendlich: viele österreichische Firmen würden defizitär bilanzieren, hätte sie nicht schon heute die Absatzmärkte der Oststaaten.
Versicherungen, Banken, Brauerein, Hersteller von Baumaterialien und Autozulieferfirmen, etc. machen schon heute schöne Geschäfte mit satten Gewinnen.
drücken doch eigentlich das Gegenteil aus!

Schon vor der Erweiterung herrliche Chancen für die Wirtschaft (und das nicht nur für Österreich)!

Die heutigen EU-phoristischen Prophezeiungen werden sich in wenigen Jahren als genauso un- bzw. halbwahr herausstellen wie das bei der Werbung für unseren Beitritt war. Die Propagandamaschine ist damals gerollt und rollt heute wieder ... und das unsanfte Erwachen folgt auf den Fuß.

Heute gibt es in der BRD, in Österreich, in der Eurozone die Vorhalte wg. "Teuro" und die staatliche Propaganda unternimmt alles, um die Wahrnehmungen der Bürger mit Nebel einzudecken. Kaum noch eine Mehrheit für die Kunstwährung und allerorts wird heftig umgerechnet (wobei es die DM-Benutzer etwas einfacher haben als die Schillingbenutzer). Und wie klang das 1994? Der starke Schilling bleibt uns erhalten ... einen Schmarren ist er das geblieben. Und das Volk durfte wieder einmal dazu schweigen (weil wo kämen wir denn hin, wenn wir die Bürger fragen würden, die würden doch glatt unser Spielchen durchschauen und womöglich den Euro ablehnen).

Nein, eine Gemeinschaft, die aus rein wirtschaftlichen Gründen von einer echten Wertegemeinschaft so weit entfernt ist wie der Mond von der Erde, in die Länder mit Lug und Trug durch ihre Proponenten hineingedrückt werden - sowas kann auf Dauer nicht gutgehen!

Reden wir darüber doch in sagen wir mal 2 Jahren weiter. Schauen wir wo die EU dann steht! Und ich wäre hocherfreut, wenn meine (aber nicht nur meine) Meinung sich als kolossalen Irrtum herausstellen sollte.
 
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