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13. May 2003, 17:42   #26
binozap
 
Benutzerbild von binozap
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 562
@ Herrn Korrekt
Zitat:
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Gehirn mehr ist, als nur ein Klumpen Eiweiß.
Ja, was ist es ? Ein Symbol, eine Reliquie - falls vom entsprechenden Heiligen beigesteuert ? Mal ohne Zynismus Korrekt, mein Respekt vor dem Leben hat mit meiner Bewertung toter Materie in deiserm Zusammenhang wenig zu tun.
 
13. May 2003, 18:22   #27
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Zitat:
Zitat von Herr Korrekt
Trotzdem finde ich, dass man den Respekt gegenüber dem menschlichen Gehirn wahren sollte, da es unbestritten die geistige Schaltzentrale jedes Menschen ist.
....solange es lebt! (sollte man den Satz weiterspinnen)

Ich finde, dann wird ein Schuh draus.

Solche Sätze, wie Du ihn geschrieben hast, bedienen ausschliessliche diffuse Gefühle, die keinem näheren Nachfragen standhalten.

Dieser Respekt vor den lebenden menschlichen Gehirnen kann man im Übrigen nicht wichtig genug nehmen. Ich finde, dass mancher Gag oder manche Politikermeinung dagegen verstösst.
 
13. May 2003, 20:33   #28
Herr Korrekt
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Registriert seit: July 2002
Beiträge: 855
Zitat:
Zitat von binozap
Ja, was ist es ? Ein Symbol, eine Reliquie - falls vom entsprechenden Heiligen beigesteuert ? Mal ohne Zynismus Korrekt, mein Respekt vor dem Leben hat mit meiner Bewertung toter Materie in deiserm Zusammenhang wenig zu tun.
Binozap! Nehmen wir mal an, du würdest aus irgendwelchen erfindlichen Gründen medizinische Untersuchungen an einer Leiche vornehmen.

Würdest du dann etwa auch mit der Leber des Verstorbenen Basketball gegen den Chefarzt spielen? Es ist doch nur tote Materie...

Versteh mich nicht falsch, binozap, aber würde man dich beim Wort nehmen, könnte man auch gleich damit beginnen, Verstorbene nicht anders zu behandeln, als ein erlegtes Reh nach einer zu rasanten Autofahrt.

Bevor du mit dem Argument kommst, dass in unserem diskutierten Falle der Nutzen größer ist, als der Schaden, will ich dir eines sagen...

In einem Punkt hast du Recht. Es ist tote Materie. Und einem toten Gehirn ist es auch schnurzpiep ob es in Scheiben geschnitten oder zerhackt wird.

Aber der wesentliche Punkt ist, dass es etwas mit Respekt zu tun hat. Respekt davor, dass sich in diesem Gehirn, tagtäglich zig Milliarden Gedanken abspielten, dass es tagtäglich lernte, immer und immer intelligenter wurde, dass Körper und Seele in diesem einen Objekt einen gemeinsamen Nenner fanden, davor dass es ein Leben steuerte...

Wer davor nicht Ehrfurcht hat, ist skrupellos und m.E. sogar menschenverachtend.

Gehirne zu entnehmen, ohne die Einwilligung des ehemaligen Besitzers und ohne die Angehörigen zu informieren, sie also quasi hinterrücks zu "stehlen", bezeichne ich als nicht respektvoll.

Wie ich bereits erwähnte: Forschungen am Objekt Hirn, ja, aber nur mit respektvollem Umgang damit, das heißt zumindest mit einer Einwilligung eines Bevollmächtigten.
 
13. May 2003, 20:43   #29
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Naja, von Fussballspielen mit Gehirnen war bis jetzt wohl noch nicht die Rede hier, falls ich nicht was überlesen habe.

Respekt - klar. Schon allein von der Gesetzgebung her gefordert. Obwohl diese Menschenwelten-Ausstellungen haben damit nicht so sonderlich viel zu tun und konnten sich vor Besuchern nicht retten.

Ich bin auch mit Dir einig, dass derartige Einlagerungen oder Untersuchungen nicht heimlich gemacht werden dürften. Ich denke, dass wir soweit garnicht auseinander sind, was die Meinung über Pietät angeht.

Auf der anderen Seite ist es sicher interessant, mal zuzusehen, wie Medizinstudenten mit ihren Übungsleichen umzugehen pflegen. Du würdest Dich wundern über manchen späteren Arzt.
 
13. May 2003, 21:01   #30
Herr Korrekt
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Registriert seit: July 2002
Beiträge: 855
Zitat:
Zitat von jupp11
Respekt - klar. Schon allein von der Gesetzgebung her gefordert.

...Auf der anderen Seite ist es sicher interessant, mal zuzusehen, wie Medizinstudenten mit ihren Übungsleichen umzugehen pflegen. Du würdest Dich wundern über manchen späteren Arzt.
Völlig richtig, jupp11! Der respektvolle Umgang mit den "Übungsleichen" bzw. mit menschlichen Organen ist gesetzlich gefordert. Trotzdem gehen manche Medizinstudenten gar sorglos und nachlässig mit den toten Körpern und Organen um und scheinen die Ernsthaftigkeit der Lage nicht begriffen zu haben.

Jetzt frage ich mich:
Wenn nicht mal der korrekte Umgang mit Gehirnen gewährleistet ist, dessen Besitzer sich für diese Forschungen freiwillig bereit erklärt hatten, wie will dann der korrekte Umgang mit Gehirnen gewährleistet sein, dessen Freigabe nicht einmal registriert ist, bzw. man nicht einmal die Bekanntschaft davon in Kenntnis gesetzt hatte???????
 
13. May 2003, 21:09   #31
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Ich finde, das klingt bei Dir immer so absolut.

Hast Du schon mal drüber nachgedacht, warum manche Studenten ihre Witze reissen und Faxen mit ihrem "Übungsgerät" veranstalten?

Vielleicht ist gerade das ein Ventil, so ungefähr wie pfeifen im Wald. Auf diese Weise kann man sich in einer Gruppe prima unguter Gefühle entledigen.

Übrigens haben Untersuchungen darüber festgestellt, dass sowas sofort aufhört, wenn Leute mit den Objekten allein gelassen werden.
 
13. May 2003, 21:49   #32
binozap
 
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Beiträge: 562
Zitat:
Gehirne zu entnehmen, ohne die Einwilligung des ehemaligen Besitzers und ohne die Angehörigen zu informieren, sie also quasi hinterrücks zu "stehlen", bezeichne ich als nicht respektvoll.
Ja, da hast Du wohl Recht. Herr Korrekt. Aber wenn dies vorliegt, handelt es sich um Untersuchungsmaterial und das damit kein Unfug getrieben werden sollte, versteht sich von selbst. Und nochmal: Du kannst und solltest hier keine Ableitung meiner oder anderer Achtung oder Missachtung des Lebens vornehmen.

Zitat:
korrekte Umgang mit Gehirnen
Wie sieht dieser Umgang Deiner Meinung nach aus ?
 
17. May 2003, 20:38   #33
Herr Korrekt
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Beiträge: 855
Auf keinen Fall bezeichne ich es als korrekten Umgang, wenn damit begonnen wird, Gehirne ohne Benachrichtigung zu amputieren.

Außerdem bemerke ich, dass wir uns innerhalb dieser Diskussion im Kreis bewegen.
 
17. May 2003, 23:22   #34
binozap
 
Benutzerbild von binozap
 
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Beiträge: 562
Ja, man muß immer vorher Fragen. Ist ok, Herr Korrekt - soll sein und muß sein. Aber es handelt sich hier im Thread nicht um Amputation, sondern um Organentnahmen nach dem Tode.
 
18. May 2003, 00:36   #35
Tiramisu
 
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Beiträge: 902
Zitat:
Zitat von Herr Korrekt
Bitte ganz durchlesen, mich persönlich hat dieser Artikel schwerstens schockiert...

Über 30 Jahre lang sind in Großbritannien die Gehirne Tausender Patienten, die an psychischen Krankheiten litten, nach ihrem Tod illegal entfernt und für medizinische Forschung verwendet worden.

Bist Du sicher, daß das erst NACH ihrem Tod geschehen ist??
Ich habe immer den Eindruck, dass die alle schon ohne Hirn geboren werden ....

God s(h)ave the Queen!


Tira
 
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