[Ben-99]

... auch deshalb mag ich Fußball nicht besonders, weil seine Anhänger oft so spießig, altbacken und reaktionär daherkommen. Man freut sich, konservative Schnarchsäcke wie Beckenbauer anhimmeln zu können, hat keine Probleme mit dem Reibach, den die Vereine und die grotesk überbezahlten Kicker-Stars auf Kosten der Fans machen. Und überhaupt sind die Fußball-Funktionäre für mich durch und durch verlogen.

Bestes Beispiel ist die Lüge, die sich nun schon seit Jahrzehnten hält: In der Bundesliga würde es keine homosexuellen Spieler geben. Denn was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Schön, daß jetzt das Sport-Magazin "Rund" endlich mal das Tabu bricht und schwule Bundesliga-Spieler zu Wort kommen läßt, die über ihre alltäglichen Sorgen, Ängste und Anfeindungen in einem ach so "fortschrittlichen" Fußball-Land wie Deutschland berichten:

Schwule Fußballer: "Ein Outing wäre mein Tod"

Gruß Ben

[nightmoves]

wenn man davon ausgeht, dass etwa 10 % der bundesdeutschen Bevölkerung schwul/lesbisch sind, muss jedem klar sein, dass auch im Profi Fußball schwule Kicker spielen.

Ich habe das Gefühl, dass immer in den Berufsgruppen, die vorzugsweise ein männliches Klientel ansprechen, die sexuelle Neigung verschwiegen werden muss. Während die Spielerinnen beim Profi-Damentennis kein Geheimniss aus ihrer Orientierung machen müssen, ist ein schwuler Handwerker bei seinen Kollegen, Vorgesetzten, Kunden ebenso ein Drama wie ein schwuler Fußballer.