[Maggi]

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Nicht nur landschaftlich, auch beruflich lockt Amerika. Die Volksmeinung ist gespalten, das Sozialsystem gar in Stücke gehackt, trotzdem bieten die USA erstklassige Möglichkeiten für Berufseinsteiger und solche, die es werden wollen: Zum Beispiel eine Karriere als Schwerverbrecher und Serientäter. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen.

Ist ja aber klar, dass die USA keine Serientäter-Schläfer haben wollen. Deswegen ist es auch einfach nicht zu dulden, dass sich bereits in den Kindergärten Terrorzellen bilden.
Das Mädchen (5), das einen schlechten Tag hatte (besondes reizbar) riss einen Notizzettel vom Schwarzen Brett (Sachbeschädigung), sprang daraufhin wild auf den Tischen umher (unkontrollierbares Verhalten, Widersetzung gg. Anordnungen der Ordnungskräfte) und boxte eine Kindergärtnerin liebevoll in den Bauch (schwere Körperverletzung).
Zum Glück gibt es in Amerika Vorsorge gegen solche schwarzen Schafe in der Gesellschaft: Eine Kamera (Codename: "Lernprojekt") nahm den Amoklauf der Attentäterin auf. Die überforderte Kindergärtnerin rief die Polizei, die kam und führte das Mädchen in Handschellen ab.

Der Anwalt des Mädchens (bzw. seiner Mutter) plant nun rechtliche Schritte gegen die drei beteiligten Beamten.

Ein paar Jahre zuvor wurde übrigens auch ein fünfjähriger Junge wegen "sexual harassment" (sexuelle Belästigung) angeklagt, weil er ein Mädchen auf die Lippen küsste. Der Bengel kam mit einem Verweis davon ...

Ciao,
Maggi
Natürlich von Spiegel Online

[Akareyon]

Sollten derartige Einzelfälle aufgebauscht werden, um das demokratischsten Land der Welt in ein schlechtes Licht zu rücken? Sollte man mit solchen Sensationsmeldungen den Antiamerikanismus schüren?

Ja.

Die Entwicklung, die sich in den US of A abzeichnet, ist, milde ausgedrückt, beängstigend. Die Angst des normalen Amis vor allem, was sich bewegt, treibt schillernde Blüten, und die lassen reichhaltig Rückschlüße auf den Nährboden des Totalitarismus zu, in dem der zarte Sproß des amerikanischen Global-Imperialismus wurzelt.

Aber das war's von meiner Seite aus zur Flora Amerikas. Man könnte da jetzt sicher noch mehr zu schreiben, aber Moore kann jeder selber lesen, den braucht man nicht jedes Mal zu rezitieren, wenn uns neue Meldungen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten erreichen.

Einer fünfjährigen Handschellen anlegen. Irgendwo hört's dann doch auf. Es waren nicht die Cops, es ist das System.

[Eddy]

Es waren die Cop's. Sie sind exekutive Vertreter des Systems, sie sind das System. Egal, in welchem Land.

[Eyewitness]

Was für ein Blödsinn. Die Cops würde ich nicht direkt beschuldigen, sie sind zwar Teil des Systems, aber man kann ihnen nicht das System anlasten. Es gibt keine Allgemeinschuld oder Generalschuld. Dann sind wir alle Menschen, die Kinderarbeit fördern, denn wir alle haben irgendwann mal ein Produkt gekauft, das mittels Kinderarbeit hergestellt wurde.

Nein, in diesem Fall ist es wirklich das amerikanisch-puritanische System, das die Moral so hoch stellt ohne die Realität zu berücksichtigen, so dass es zu solcherlei Fehlgriffen überhaupt kommen kann. God's own country....Ich hoffe, Gott weiß das.

[Glühwürmchen]

Ich schiebe es in dem Fall des kleinen Mädchens aber auch auf die Cop's
Mit Sicherheit haben die Anweisungen, wie sie in welchen Fällen vorgehen müssen. Bei Widerstand nach schwerer Körperverletzung ist es sicher vorgegeben, dass Handschellen eingesetzt werden, aber bei einem 5 jährigen Mädchen ist das absurd und dafür gibt es bestimmt eine Ausnahmeregelung

[Eyewitness]

Oder die Erzieherin hat drauf bestanden, um dem Mädchen so einen Schock zu verpassen, dass es danach immer brav sein wird und wenn nicht, dann kann man ja mit den Cops drohen.

[Glühwürmchen]

so unfähig wie die Erzieherinnen vorher waren, kann es sein, dass sie lediglich diese Macht gegenüber Kindern besitzen.
(Wobei wir wieder bei kluge Kindererziehung im Hort wären *g*)
Die Cop's haben aber nicht nach deren Wünschen zu gehen, sondern nach ihren Anweisungen und der Verhältnismäßigkeit.
"Der Polizist, dein Freund und Helfer" wird dieses Mädchen bestimmt nie wieder glauben

[Eyewitness]

Amerikanische Cops erschießen Dich wahrscheinlich schon, wenn Du ein Brötchen nach ihnen wirfst. Da haben die wahrscheinlich nicht soviel Respekt vor einem kleinen Mädchen.

[Glühwürmchen]

wobei Du 2x das Wort "wahrscheinlich" benutzt hast, was wiederum zeigt, dass man es nicht einschätzen kann.
Laut der Bilder, die wir in den Nachrichten sehen, könnte man diese Vermutung haben, denn dort sieht man selten einen Polizisten, der freundlich mit dem vermeindlichen Täter ist.

Da in Amerika aber auch manche Leute glauben, dass wir noch im 2. Weltkrieg sind, sollte man diesen Bildern nicht allzuviel Wahrheit zumessen.


Wenn das eine Szene des alltäglichen Lebens wäre, dann würden die Eltern sicher keine rechtlichen Schritte einleiten.

[Maggi]

Ich würde bei solchen Vergleichen immer vorsichtig sein. Auch hier gibt es Leute, die das 3. Reich, und das, was drin passiert ist, ganz gut finden. Außerdem wissen sie nicht, was "USA" heißt und von wem sie selbst regiert werden. Ich halte mich auch nicht für den Papst, bloß weil das die BILD meint. Soll heißen: Schwarze Schafe gibt es überall

Ich glaube, das liegt einfach an der ganz anderen Weltanschauung in den USA. Die haben ein ganz anderes Bewusstsein von dem, was ein Staat im allgemeinen tun sollte und ihr Staat im Besonderen. Das unterscheidet sich schon manchmal ziemlich krass von Good Old Europe.

Ciao,
Maggi