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26. May 2002, 09:02   #1
Pumawoman
 
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Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
Wie darf`s denn sein - mit oder ohne Schmerzen?

Kaum ein anderes Thema spaltet die Frauenwelt so wie die Diskussion rund um die Geburt: Sollen sich werdende Mütter künftig frei aussuchen dürfen, ob sie mit oder ohne Schmerzen, per Kaiserschnitt oder auf normalem Weg ihr Kind zur Welt bringen wollen? Und das alles auch noch auf Krankenschein?

Trend: "Geburt light" . Der Trend aus Amerika, aber auch aus der Schweiz, erreicht nun auch Österreich: Immer mehr Frauen entscheiden sich - ohne jede medizinische Notwendigkeit - für den Kaiserschnitt, um dem schmerzhaften Erlebnis von Wehen und Geburt zu entgehen. Gynäkologe Peter Husslein befürwortet die Wunschsektio: "Mithilfe von Medikamenten und der neuen Anästhesietechnik braucht sich heute keine Frau mehr vor der Geburt zu fürchten." Die Alternative: Periduralanästhesie (Kreuzstich) spürt frau keine Schmerzen, kann die ganze Entbindung aber miterleben.

Schmerzen sind wichtig. Andere wiederum, allen voran die Hebammen, plädieren für eine möglichst "natürliche" Entbindung - "mit den dazugehörigen Wehenschmerzen", so Geburtshelferin Claudia Schachner. Diese seien für die Mutter-Kind-Bindung wichtig, aber auch für die Frau selbst. "Aus dem Geburtsgefühlen", weiß Schachner, "wächst eine enorme Kraft, die Frauen ein Leben lang stärkt".

[color=orange]Quelle: zeitschrift woman

Wie seht ihr das? Ich habe 2 normale Entbindungen und eine Sektio gehabt (war kein Wunsch, sondern medizinisch notwendig) - Schmerzen sind aber bei beiden da; egal ob es der Wehenschmerz ist oder ob es im nachhinein die Operationswunde ist.
 
26. May 2002, 09:12   #2
jupp11
 
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:confused:
das würde bedeuten, dass Frauen, die mit Kaiserschnitt gebären, automatisch die schlechteren Mütter sind.

Ich frage micht, ob eine derartige These haltbar ist. Desweiteren wären Männer wohl bei der Kindererziehung und "Aufzucht" eher schädlich, oder wie darf ich das verstehen.

Sag Pumawoman, hast Du jetzt die Erklärung für Dich gefunden, warum Du Dein Sektio-Kind weniger liebst, als die anderen ???

Also: Selbstverständlich sollen die Frauen sich aussuchen können, wie sie entbinden möchten. Was habe ich mich da einzumischen, oder jede(r) Andere?
 
26. May 2002, 09:22   #3
Pumawoman
 
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Beiträge: 956
[b][color=royalblue]*lach* jupp - ich finds gut, daß sich ein mann auch zu diesem thema äußert.

ich habe bei den ersten 2 geburten ziemliches glück gehabt, was die länge der wehen betraf; meine tochter hatte es da zb um einiges heftiger, die hatte drei tage lang wehen, bis die prinzessin endlich da war ... und meine frage war, damals an den arzt, warum man denn keinen kaiserschnitt machen würde, und sie so quält? "halten millionen von frauen aus, also wird sies auch schaffen" am liebsten hätte ich ihn erwürgt

daß die hebammen dagegen sind ist irgendwie verständlich, eine berufsgruppe verliert den boden unter den füßen und ich würde gerne mit dieser frau schachner (der hebamme) drüber diskutieren, denn den geburtsschmerz vergißt man so verdammt schnell und ich frage mich, wie aus einem Schmerz Kraft wachsen soll.

*lach* und daß väter hinsichtlich kindererziehung schädlich sind, glaube ich nicht - ich denke, sie sind teilweise (*aua* hau mich nicht) eine ganz brauchbare ergänzung.
 
26. May 2002, 09:33   #4
Marie
 
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Also ich bin der Meinung, warum unnötig in die Natur der Dinge reinfuschen?
Liegt es denn nicht in der Natur,bei allem Medizinischen Fortschritt, den Dingen ihren Lauf zu lassen?
Nicht umsonst ist es ja so vorgesehen, wie es ist.

Mein erstes Kind war aus medizinischen Gründen ein Sektio.
Doch die Bindung war gleich am Anfang nicht so stark, wie bei meinen 3 anderen Geburten.

Und ich kann dem nur zustimmen, das es heißt, die Schmerzen stärken für das ganze Leben, denn Frau weiß was sie aushalten kann.
Das ist eine Menge mehr als es bei den Männern ist.
 
26. May 2002, 09:43   #5
Pumawoman
 
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Zitat:
Zitat von ChoppersHexe
Mein erstes Kind war aus medizinischen Gründen ein Sektio.
Doch die Bindung war gleich am Anfang nicht so stark, wie bei meinen 3 anderen Geburten.

tut mir leid hexe, aber DAS verstehe ich nicht - es ist MEIN kind, egal wie ich es geboren habe, die bindung ist zu allen die gleiche gewesen, egal wie sie zur welt kamen. mein sektio-kind sah ich nicht mal nach der geburt, sie wurde in eine andere klinik transferiert (frühchen), aber die sehnsucht nach ihr, die liebe, das war trotzdem da - unvermindert.

Zitat:
Zitat von ChoppersHexe
Und ich kann dem nur zustimmen, das es heißt, die Schmerzen stärken für das ganze Leben, denn Frau weiß was sie aushalten kann.
Das ist eine Menge mehr als es bei den Männern ist.

klar ist eine geburt der beweis dafür, daß die schmerzgrenze bei frauen höher liegt als bei männern - unbestritten, aber stärken sie uns in irgendeiner art? in welcher art und weise macht dich schmerz stark? oder gerade dieser schmerz? tut mir leid, dem kann ich nicht folgen.

 
26. May 2002, 10:11   #6
Marie
 
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War mir klar, das es unverständnis gibt.

Dann will ich das mal erklären.

Meine Tochter wurde geboren, da war ich 21.

Völlig unvorbereitet, die Welt genießend, da endlich von zu Hause weg, als erstes die Pille genommen, nun ja sie hat versagt, wurde ich schwanger.

Seis drum.

Schwere Schwangerschaft mit viel liegen, aber ich hab mich auf das Kind gefreut.

Am 20 Dezember war Geburtstermin.
Aber das Schneckchen lag quer und machte keine Anstalten sich zu drehen.
Nun Sektio für den 17 Dezember.
Aber das Schneckchen wollte schon vorher raus, komme was da wolle.

Am 16. bekam ich Wehen, der Arzt wurde gerufen.
Abends18.59Uhr wurde sie geholt.
Das Dumme an der ganzen Sache, ich hab zuviel Blut verloren, das eine größere Arterie angeschnibbelt wurde(kein normaler Kaiserschnitt.Schnitt vom Bauchnabel nach unten) Dazu noch Sauerstoffmangel, dem Kind ging es aber soweit gut.

Hab 2 Tage lang im Bett gelegen und war zu nichts fähig, die Ärzte behielten sich vor, mir mein Kind erst am 3. Tag zu bringen.
Im Halbschlaf wurde mir in der Zwischenzeit die Milch abgepumt, da ich vorher gesagt habe, das ich unbedingt stillen wollte.

Ich fand das damals alles sehr schrecklich.
Erst als ich das Schneckchen im Arm hielt, ging es mit der Bindung langsam aufwärts.
Eine Schwester meinte damals das es nicht ok war, das ich das Kind erst so spät gesehen habe.
denn grad der erste Moment gleich nach der Geburt ist so wichtig.
Selbst heute nach fast 22 Jahren hängt die Erinnerung noch nach.

Kein Wunder, das ich bei meinen anderen geburten so ein Schiss hatte, daß das Gleiche nochmal passieren könnte.
Gott sei dank nicht.

Und was die Schmerzen angeht.

Ich hab vorher nie gewußt was es heißt, stark durch Schmerzen zu sein.

Es hat mich geprägt, für das Leben, ich weiß was ich alles meistern kann.
Wenn ich mal zweifle an mir und meinen Fähigkeiten, dann ruf ich mir die Erinnerungen an die Geburten hervor.
Grad jetzt, wo meine Gesundheit so schlecht ist, denk ich an damals und das gibt wieder aufschwung.

Das meinte ich damit.

Aber das alles ist nur für mich persönlich so, für jeden Anderen mag es anders sein und vielleicht nicht nachvollziehbar.

Jupp mag vielleicht verstehen, er weiß ein klein wenig von meinen Schmerzen, die mich immer wieder heimsuchen.
Und aus diesen früheren Erinnerungen schöpfe ich immer wieder Kraft.

Hoffe es ist jetzt verständlicher.
 
26. May 2002, 10:25   #7
jupp11
 
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Ja Hexe, aber dann war Dein Beitrag zuvor missverständlich.

Ich denke nämlich, dass nicht die fehlenden Schmerzen der Grund für die geringere Bindung waren, sondern das Umfeld und die Situation in der Du zu dem Zeitpunkt warst.

Meinst Du nicht auch?
 
26. May 2002, 10:50   #8
Pumawoman
 
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danke hexe, ist sehr lieb von dir, daß du es so ausführlich erklärt hast, aber mein unverständnis sollte nicht als kritik gewertet werden.

ich schließe mich der meinung von jupp an, ich glaube ebenfalls, daß es nicht die fehlenden schmerzen waren, sondern deine jugend und das umfeld.

mein sektio verlief ähnlich wie deiner, nur hatte ich eine plazentalösung und in dem krankenhaus, wo ich entbunden wurde, gabs keine frühchenstation. meine tochter wurde 2 monate lang in einem anderen krankenhaus zuerst im brutkasten, dann im wärmebettchen (keine ahnung, wie das bei euch heißt) beobachtet, dann erst durfte ich sie mit nach hause nehmen, aber die bindung zu ihr war da - vielleicht schon aus der angst heraus, daß sie es nicht überleben könnte. meine erste begegnung mit ihr war 14 tage nach der geburt, ich konnte noch nicht ganz aufrecht gehen - du weißt ja - der schnitt wurde geklammert, und tat noch weh - mein mann holte mich ab und brachte mich sofort zu ihr in das andere krankenhaus - und als ich sie in diesem glaskasten liegen sah, mit einer windel, die ihr viel zu groß war, auf dem bauch liegend, die knie angezogen, liefen mir einfach die tränen runter und meine ersten worte für sie waren: bitte kleines, bleib bei mir und wachse.

 
26. May 2002, 11:09   #9
Marie
 
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Umwelt?

Mag sein, trotzdem lieb ich sie, so wie die Anderen 3.Nur brauchte ich etwas mehr Anlauf.
Und es war eine Erfahrung, woraus ich gelernt habe.
 
26. May 2002, 22:05   #10
ayla
 
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Beiträge: 2.481
Tja, Kinder per Sektio zu Welt bringen ist mir auch nicht so ganz fremd.
Drei Kinder = drei Kaiserschnitte.

Freiwillig war davon bestimmt keiner, sondern alle drei medizinisch notwendig.

Das erste kam 7 Wochen zu früh, es wurde zwar noch versucht durch Wehen-Hemmer die Geburt hinauszuzögern, aber es wurde dringend als die Herztöne des Kindes schlechter wurden. Da gab es keine Wahl. Das zweite Kind kam 3 Tage zu spät und nach 24 Stunden Wehen wurde erfolglos versucht durch Wehentropfer und anschließend einer Fruchtblasensprengung das Kind auf normalem Wege zur Welt zu bringen. Nur hatte es keinen Sinn denn bei 4cm Muttermundöffnung war Schluss. Und ich körperlich nicht mehr in der Lage weiter mitzuarbeiten. Da war der Entschluss des Arztes für mich eine Erleichterung und die Zeit, mein Baby endlich in den Armen zu halten, für mich absehbar.

Das dritte Mal wurde es dann gar nicht mehr versucht ohne Kaiserschnitt auszukommen. Der Geburtstermin wurde auf den errechneten festgelegt und auch hier gab es keine Wahlmöglichkeit für mich. Der Arzt, der mich auch von den beiden ersten entbunden hat, wollte kein Risiko eingehen.

Spaß hat keiner an den Wehenschmerzen, oder an den Nachwirkungen einer Sektio, und ohne Schmerzen ist eine Sektio eben auch nicht, sie finden nur zu einem anderen Zeitpunkt statt.
Sobald das Baby auf die Welt gekommen ist und man es zum ersten Mal sehen und berühren darf, ist jeder Schmerz der dazu beigetragen hat, dieses winzige Wesen das Licht dieser Welt erblicken zu lassen, ohnehin vergessen.


Was die Bindung zum Kind betrifft sehe ich keinen Unterschied ob normal oder per Sektio entbunden. Das schlimmste an der Sektio-Entbindung finde ich sind die ersten Stunden, in denen man noch nicht richtig wach ist um sein Kind bei vollem Bewusstsein zu genießen. Und ganz schlimm wird es wenn das Baby, wie mein erstes, in den Brutkasten muss und man es erst am nächsten Tag zum ersten Mal, durch eine Glasscheibe von diesem winzigen Wesen getrennt, sehen kann und es nur durch eine Schleuse berühren darf. Das Gefühl, das Pumawomen beschrieben hat ist mir da nicht fremd. Das ist der Vorteil einer normalen Entbindung. Man bekommt sein Kind unmittelbar nach der Geburt und erlebt selbst die ersten Momente seines Kindes mit.

Aber an der Mutter-Kind-Bindung ändert aus meiner Sicht eine Sektio nichts. Denn schließlich beginnt die Bindung ja nicht erst mit der Geburt, sondern schon Monate vorher im Mutterleib.
 
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