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30. January 2002, 19:10   #1
Eyewitness
 
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Tierquälerei, Hinrichtung

Vor ein paar Wochen sah sich hier in unserer Stadt ein Polizist durch einen zähnefletschenden, herrenlosen Dobermann bedroht. Er rief Verstärkung, versuchte, dem Tier zu entkommen. Aussichtslos. Also tat er das einzig richtige, er zog seine Waffe und schoß. Einen Schuß gab er ab und traf den Kopf des Hundes. Dieser trat nun schwerverletzt den Rückzug an und lief zur Straße über den Gehweg. Erschreckte Passanten brachten sich schnell in Sicherheit und in kürzester Zeit kam ein Polizeiwagen an und überfuhr den Hund, um sicher zu gehen, daß der Hund stirbt. Weitere Schüsse konnten nicht abgegeben werden, zuviele Passanten in der Nähe.

Meiner Meinung nach ist das Verhalten des Polizisten verständlich, schließlich war er mit einer nicht zu unterschätzenden Gefahr konfrontiert. Doch jetzt gehen die "guten" Menschen und Tierschützer hier in der Stadt auf die Barrikaden. Es wird von Tierquälerei gesprochen, von einer Hinrichtung wie zu schlimmsten Zeiten und von absolut unnötiger Gewalt.

Jetzt frage ich mich, was hätte passieren müssen, damit solche Leute einsehen, daß man vielleicht manchmal doch etwas härter durchgreifen muß. Hätte dieser Dobermann vielleicht erstmal ein kleines Kind angreifen müssen?
 
30. January 2002, 19:15   #2
Marie
 
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Vielleicht wäre es besser mal bei dem Besitzer anzufangen.
Warum lief der Hund ohne Maulkorb rum,warum hat er überhaupt angegriffen.

Kein Tier wird böse geboren.
 
30. January 2002, 19:38   #3
Dr.Best
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Hast schon recht, Hexe. Aber in diesem Fall war das Kind wohl schon in den Brunnen gefallen, da war zügiges Handeln gefragt.

Allerdings wär´s natürlich besser gewesen, das Tier wär sofort tot gewesen.
 
30. January 2002, 20:25   #4
Boomer
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Zitat:
Zitat von Eyewitness
Meiner Meinung nach ist das Verhalten des Polizisten verständlich, schließlich war er mit einer nicht zu unterschätzenden Gefahr konfrontiert. Doch jetzt gehen die "guten" Menschen und Tierschützer hier in der Stadt auf die Barrikaden. Es wird von Tierquälerei gesprochen, von einer Hinrichtung wie zu schlimmsten Zeiten und von absolut unnötiger Gewalt.
Entschuldigung, aber das Verhalten dieser "guten" Menschen ist für mich nicht nachvollziehbar.

Bei aller Tierliebe: sobald Gefahr, gleich welcher Art, von einem Tier ausgeht, muß gehandelt werden.

Dr. Best hat schon Recht, wenn er sagt, daß es besser gewesen wäre, wenn der Hund sofort tot gewesen wäre.

Doch die geschilderte Situation ließ wohl keine andere Vorgehensweise zu.

 
30. January 2002, 20:29   #5
Eyewitness
 
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Man plant wegen dieses Vorfalls eine Beschwerde beim Landrat und fordert Konsequenzen für den Polizisten, der das Auto gefahren hat..... Verstehen tue ich es wirklich nicht.
 
30. January 2002, 20:38   #6
borg4free
 
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hi

@choppershexe:
das kann man so ganz auch nicht stehenlassen ... es gibt schon tiere die 'aggressiv' geboren werden, dazu gehören meines wissens nach auch bestimmte kampfhundsorten.
allerdings geht ihre 'boshaftigkeit' bzw aggressivität allein auf die rechnung der jahrzehntelangen überzüchting. solche hnunde haben diesen aggressiven span einfachin sich und selbst wenn sie ihr lebenlang lieb waren, es kann immer passieren das der span mal durch kommt und dann heißt es zum glück meistens 'einschläfern' ...

wenn man allerdings pech hat wird der span weiter durchgedrückt, bewusst vom besitzer ausgenutzt! und dann macht diese killermaschine irgendwann kinder ...



aber ich kann den polizisten verstehen. allerdings hätte der hund mit einem schuss bzw zweien zu töten seinen sollen ... aber man kann immer versgaen und im endeffekt hat er ja nur sein eigenes leben und das seiner mitmenschen geschützt bzw schützen wollen. das überfahren war ein rein 'humaner' aspekt da ich mir nicht vorstellen kann das der hund mit so einer koopfverletzung vernünftig hätte weiter leben können!
also hat er ihn nur erlöst ...


der polizist hat im rahmen seiner möglichkeiten gehandelt und das einzigst richtige getan ... nur evelt nicht schnell genug!
aber ihm das vorzuhalten und uhn deswegen 'anzukreiden' ... abslout unverständlich.
wie hätten denn wohl diese gannzen 'tierheinos' gehandelt die in jedem tier ihre kleine pussy katze sehen? ?? ? ? ?? ?hätten sie sich zerfleischen lassen? -

ich hätte nicht probiert zu flüchten, sofortiger schusswaffengebrauch. also von daher hat der polizist auf seine pflicht/möglichkeiten wohl verzcihtet nur um dem tier einen gefallen zu tun ... *lob*

... so makaber es auch klingt ...
 
30. January 2002, 20:56   #7
Boomer
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Zitat:
Zitat von Eyewitness
Man plant wegen dieses Vorfalls eine Beschwerde beim Landrat und fordert Konsequenzen für den Polizisten, der das Auto gefahren hat..... Verstehen tue ich es wirklich nicht.
Ich auch nicht, Eye. Absolut nicht.

Offensichtlich bist Du nahe am Geschehen, deshalb wäre es gut, wenn Du uns auf dem Laufenden halten würdest.

Persönlich interessiert es mich sehr, wie Tierschutz in unterschiedlichen Regionen definiert wird.

 
31. January 2002, 08:02   #8
Trullertante
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Die Polizeibehörden haben im Rahmen der geltenden Gesetze die nach pflichtmäßigem Ermessen notwendigen Maßnahmen zu treffen, um von der Allgemeinheit oder dem Einzelnen Gefahren abzuwehren, durch den die öffentlich Sicherheit oder Ordnung bedroht wird.

Man unterscheidet zwischen einer abstrakten und einer konkreten Gefahr.
Schon beim Vorliegen einer abstrakten Gefahr ist die Anwendung der Schusswaffe gegen „Sachen“ zulässig.
Sorry liebe Tierfreunde, zu denen ich mich auch zähle, in diesem Falle wird der Hund aus rechtlicher Sicht als „Sache“ definiert.
Und beim Vorliegen einer konkreten Gefahr, die in dem geschilderten Sachverhalt unbedingt vorlag, sind „geeignete Maßnahmen“ zu ergreifen, diese Gefahr zu beseitigen.
Das heißt, der Beamte hatte gar keine andere Wahl, da andere geeignete Mittel nicht rechtzeitig zu Verfügung standen und unmittelbares Handeln gefordert war.
Hätte der Beamte nicht gehandelt und es wäre durch den Hund zu einer Attacke gegen Unbeteiligte gekommen, hätte er sich mit Sicherheit ein Disziplinarverfahren eingehandelt.

Das Anfahren des Hundes durch den Streifenwagen liest sich zunächst fürchterlich brutal. Es war aber das „mildeste Mittel“, zumindest aus rechtlicher Sicht; die Notwenigkeit zu Handeln war zweifelsfrei gegeben. Es war angemessen und ausreichend, um die Gefahr zu beseitigen. Zumindest waren die Folgen vorhersehbar und kalkulierbar. Was man bei einem Schusswaffengebrauch aus der Situation heraus, nicht sagen kann (Gefahr von Querschlägern)

Sorry, dass ich das hier so trocken analysiere. Aber ich versuche nur, Euch die rechtliche Würdigung zu vermitteln. Menschlich sehe ich das auch tragisch und mir tut es immer leid, wenn eine Lebewesen getötet wird, egal aus welchem Grund auch immer.

Allerdings wäre diese ganze Aktion viel humaner abgelaufen, wenn der Polizei geeignete Mittel zu Verfügung stünden. So nutzt es mir sehr wenig, wenn ich eine Schusswaffe gebrauche, deren Munition in der Lage ist, eine 8 cm Holzplatte oder 2 Autotüren zu durchschlagen. Eine „Mannstoppende“ Munition, die sich beim Auftreffen aufpilzt und den getroffenen absolut handlungsunfähig macht, wird seit Jahren von Fachleuten gefordert. Diese Munition verletzt zwar relativ schwer, tötet aber nicht, oder nur sehr selten.
Das Gegenargument der Behörden lautet aber, mit dieser Munition würde die Hemmschwelle für einen Schusswaffeneinsatz gemindert. Was ich für Schwachsinn halte.

In Berlin ist ein Straftäter mit einem Bauch- und Oberschenkeldurchschuß noch mit einer Axt auf zwei Beamte losgegangen.


Trulli
 
31. January 2002, 21:22   #9
Boomer
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Trulli, echt, wie Du manches verständlich rüberbringst...sauber!

 
31. January 2002, 21:39   #10
borg4free
 
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hi

*lob* @trulli ...

jetzt ham was endlich ma weis auf grau

ist das eigentlich die gleiche munition die auch sportschützen benutzen? :confused: *staun* gk wird ja auch mit 8mm geschossen ...
 
1. February 2002, 09:02   #11
Trullertante
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Zitat:
Zitat von Boomer
Trulli, echt, wie Du manches verständlich rüberbringst...sauber!

Danke für die Blumen Boomer

Für Dich als Hobbyjuristen (Wenn ich mich recht erinnere :confused: ) allerdings bestimmt nicht sehr anspruchsvoll.

Aber vielleicht hat es dazu beigetragen, diese Thematik für alle hier ein wenig transparanter und nachvollziehbarer zu machen.

Ich hoffe, dass gelegentlich ähnlich gelagerte Themen hier auftauchen.

Gruss

Trulli
 
1. February 2002, 19:15   #12
Boomer
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Zitat:
Zitat von Trullertante
Danke für die Blumen Boomer

Für Dich als Hobbyjuristen (Wenn ich mich recht erinnere :confused: ) allerdings bestimmt nicht sehr anspruchsvoll.
Das tut doch gar nichts zur Sache, ob es für mich anspruchsvoll ist oder nicht.

Entscheidend ist, daß Du Themen sachlich-fachlich richtig und doch leicht verständlich rüberbringst. Das hält einen Thread wie diesen z.B. am Leben.

Würde es was bringen, wenn Du und ich uns auf die fachliche (wenn auch von mir nur hobbymäßig betriebene) Ebene begeben würden und uns Gesetzeszitate zuschmeißen oder in einer Tour diverse §§ anführen würden? Nö, der Thread wäre schneller tot als aufgemacht.

Oder er würde zum Dialog, was aber auch nicht im Sinne des Erfinders wäre.

Nee, nee, ist schon o.k. und schließlich lernt jeder () immer wieder was dazu. (siehe KriPo vs. SchuPo)

 
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