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23. September 2006, 19:40   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
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Bin Laden schon schon wieder tot

Quelle: Pakistan: Berichte über Tod bin Ladens
Wie oft ist der jetzt eigentlich schon verstorben ?
Mal ist er von seinen Leuten gemeuchelt worden, dann traf ihn eine 10 Zenter US Bombe genau auf den Kopf, dann war es Aids und diesmal ist der arme Kerl auf schreckliche Weise am Typhus gestorben.

Dabei ist es inzwischen völlig gleichgültig, on Bin Laden lebt oder tot ist, denn die Hydra hat inzwischen zu viele Köpfe.
Der Terror auf dieser Welt wird vielleicht mal ein weniger werden, wenn die USA nach Bush einen Präsidenten(in) bekommen, der eine 180 Grad außenpolitische Kehrtwende macht.
 
24. September 2006, 06:43   #2
Ogino
 
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Nächste Woche wird es bestimmt ein neues Video von ihm geben und nach Tagen der Prüfung wird man die Echtheit bestätigen.
Wie schon gesagt: selbst wenn er nun wirklich in seinem heissgeliebten Paradis wäre, würde sich nichts ändern.
Darum interessieren mich solche Meldungen eigentlich kaum.
Sollten es die Bush Gegner hingegen schaffen, ein Amtsenthebungsverfahren in die Wege zu leiten, sähe die Sach schon sehr viel interessanter aus.
Denn das würde Weltpolitisch wirklich etwas verändern.
 
26. September 2006, 20:04   #3
Maggi
 
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Lol @ Threadtitel.

Ich fand es eigentlich schon immer seltsam, wie die USA meinen zu wissen, wo sich Bin Laden im Moment aufhält oder eben nicht - und nun hat der französische Geheimdienst auch noch "herausgefunden", dass Bin Laden angeblich tot sei. Das zeigt doch nur, dass diese ganzen modernen Gerätschaften wie großflächige Flächenbombardements oder Geheimdienstinformationen keine Chance haben, wenn sich im Grenzgebirge zwischen Afghanistan und Pakistan irgendwo ein turbantragender und bärtiger Mensch versteckt. Bin Laden muss kein Genie sein, um das zu schaffen, er muss nicht mal das Milliardenvermögen seiner Familie dafür antasten.

Richtig ist das, was Du gesagt hast, Sacki: Die Hydra hat schon viel zu viele Köpfe, Bin Laden war gewissermaßen nur die Flamme, die die Zündschnur anzündete, der kleine Stein, der die Lawine ins Rollen brachte oder der eine Kopf, aus dem auf einmal zwanzig wurden.
Jede Spekulation darüber, ob sich diese ganzen Probleme mit dem Tod von Bin Laden lösen, sind sinnlos.

Ciao,
Maggi
 
1. October 2006, 15:23   #4
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ogino
Sollten es die Bush Gegner hingegen schaffen, ein Amtsenthebungsverfahren in die Wege zu leiten, sähe die Sach schon sehr viel interessanter aus.
Denn das würde Weltpolitisch wirklich etwas verändern.
Tatsächlich? Bill Clinton war es, der korrupten Typen wie Kofi Annan die Entscheidung darüber anvertraute, wo US-Soldaten umgelegt werden. Besonders erfolgreich war er dabei nicht unbedingt. Ist das wünschenswert?

MfG
tw_24
 
1. October 2006, 18:24   #5
Ben-99
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... ich fühle mit Dir mit, mein Sohn. Es sind in der Tat mal wieder harte Zeiten für "Antideutsche" und fanatische, gedankenlose Bush-Verehrer. Denn jetzt müßt Ihr auf Eurer langen Liste, auf der schon fast alle namhaften Politologen, Historiker, Schriftsteller, Journalisten, Regisseure, Schauspieler, Musiker, etc. vertreten sind, weil sie halt alle eine ganz doll gemeine kulturelle "Achse des Bösen" bilden, nur weil sie entsetzt auf die USA blicken und vor dem Faschismus des mehrfach überführten Lügners und Kriegsverbrechers George W. Bush warnen, noch einen weltbekannten und seit Jahrzehnten international hoch angesehenen Publizisten hinzufügen.

Denn nun gehört auch Pulitzerpreisträger Bob Woodward zu den "Bösen", der im Hollywood-Movie "Die Unbestechlichen" von Robert Redford dargestellt wurde und der mit seinem Reporter-Kollegen die Watergate-Affäre aufdeckte und auf diese Weise schon einmal einen kriminellen Halunken aus dem Weißen Haus jagen konnte, der Richard Nixon hieß und eben auch niemals hätte Präsident der Vereinigten Staaten werden dürfen.

Nun ist guter Rat teuer, tw, denn genau dieser Bob Woodward belegt in seinem neuesten zur Zeit in Amerika heiß diskutierten Buch die Lügen und hinterhältigen Intrigen, mit denen der derzeitige US-Präsident nicht nur sein Volk, sondern zum Teil auch Minister und Abgeordnete seiner eigenen republikanischen Partei betrügt und hintergeht:

Enthüllung: Woodward bezichtigt Bush-Regierung der Lüge

Als "Antideutscher" würde ich mich jetzt natürlich bestürzt fragen, wer in der Welt überhaupt noch zu den nach Eurer Meinung "Guten", also treu Israel-Ergebenen und somit auch USA-Fascho-tauglichen Promis gehört. Und weil außer Arnold Schwarzenegger und ein paar anderer peinlicher Gestalten derselben "Güteklasse" kaum noch jemand übrigbleibt, solltet Ihr die Zähne zusammenbeißen und mit dem Mut der Verzweifelten fordern: "Henryk M. Broder for President!" ;-)

Gruß Ben


[edit]

Link aktualisiert.
 
2. October 2006, 10:38   #6
tw_24
 
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Es machte die Diskussion leichter, schafftest Du es, mal auf das F-Wort zu verzichten, denn herrschte in den Staaten Faschismus, könnte auch ein Bob Woodward den US-Präsidenten ungefähr überhaupt nicht "in Bedrängnis" bringen. Faschismus zeichnet sich nun eben gerade nicht dadurch aus, daß die "vierte Gewalt" ein wachsames Auge auf Regierungshandeln wirft. Daß indes George W. Bush (bewußt) gelogen haben soll, ist wenig überraschend, das wußten seine Gegner schon immer. Insofern ist die "Bedrängnis" wohl eher ein Marketing-Gag oder Wunschvorstellung eines SPIEGEL-Autors.

Der Krieg gegen das faschistische Bath-Regime im Irak war und ist richtig. Linke vom Schlage eines Oskar Lafontaine mögen das wie seine braunen Freunde von der NPD oder aus dem Lager der Anhänger eines Propheten, der eine Vorliebe für ganz junge Mädchen hatte, anders sehen, sie können aber nur schwerlich leugnen, daß ihre Alternativen darauf abzielten, den Terror Saddam Husseins gegen die irakische Bevölkerung abzusichern. Ihr Appeasement gegenüber dem Bösen, wo das sich zeigt, diskreditiert sie gründlich. Ein untoter bin Laden ist so wenig ein Verhandlungspartner wie ein Ahmadinedschad.

Man darf aber auch nach Israel blicken, auf den Libanon und die Autonomiegebiete. UN-Blauhelme schauten über Jahre zu, wie die Hisbollah aufrüstet, der "kritische Dialog", den die der SPD nahestehende Friedrich Ebert Stiftung in Beirut mit der Nasrallah-Bande pflegte, um "die Dialogfähigkeit des politischen Islams auszuloten", hat (bisher) ungefähr überhaupt nichts gebracht. Was da als "Strategie, Wandel durch Annäherung zu ermöglichen", verteidigt wird, ist nichts als ein Kniefall vor stockreaktionären Ideologien, die den Tod lieben, nicht aber das irdische Leben.

George W. Bush hat - wenigstens in einigen Gegenden - den Versuch unternommen, für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen, eine Aufgabe, an der Organisationen wie die UNO scheitern. Daß dieser Kampf gegen Repression durchaus auch in amerikanischem Interesse geführt wird, macht ihn noch lange nicht zur Farce, sondern um so unterstützenswerter, weil er schlicht gut ist. Und daß er geführt werden muß, über den Zeitpunkt darf diskutiert werden, daran besteht kein Zweifel. George W. Bush hat das begriffen, während Trottel wie Kofi Annan sich kaufen lassen oder mit Banditen posieren, statt sie zumindest zu ignorieren.


George W. Bush bringt, wie man so abgedroschen spricht, die Verhältnisse zum Tanzen. Wie das ausgeht, das ist sicher ungewiß, aber was Sacki ganz oben als "außenpolitische Kehrtwende" einfordert, also wohl den isolationistischen Rückzug der Vereinigten Staaten von der Weltbühne, wäre für eben jene verheerend, die am irdischen Leben hängen und nicht auf ein höchst ungewisses im Jenseits hoffen (wollen). Denn leider gibt es nicht wenige, die der Gefahr mit Appeasement begegnen wollen, was aber nichts anderes ist als Verrat und Selbstaufgabe. In Amerika soll "Faschismus" herrschen? Lächerlich.

In Deutschland läßt, was sich Intelligenz nennt oder Kunst, es zu, daß bei und durch Sabine Christiansen einer hofiert wird, der Frauen nicht die Hand geben will, daß kritische Filme abgesetzt, uralte Theaterstücke vom Aufführungsplan gestrichen werden, weil jemand durch sie sich beleidigt fühlen und zum Amokläufer werden könnte. Daß die Gefahr sehr real ist, weiß Ayaan Hirsi Ali, die den Niederlanden nicht grundlos den Rücken kehrte und es vorzieht, in den USA zu leben. Dort, nicht in Old Europe, kann sie für Menschenrechte streiten, die es doch schon bereitwillig dem Islam opferte.

"Die Tatsache", schreibt sie in ihrer lesenswerten Textesammlung Ich klage an, "die Tatsache, daß wir keine islamischen Brüder Wright hervorgebracht haben, hindert uns doch auch nicht am Fliegen. Indem wir nur die technischen Errungenschaften des Westens übernehmen und nicht den westlichen Mut zum selbständigen Denken bleibt die geistige Stagnation der islamischen Kultur weiterhin bestehen, und so wird es von Generation zu Generation bleiben." (München, Zürich 2005, S. 11) George W. Bush, nicht das, was sich "links" wähnt und gut, unternimmt etwas gegen diese Stagnation, die mehr und mehr demokratische Errungenschaften zurückdrängen will.

Bob Woodwards - freilich überschätzte - "Enthüllungen" zeigen nur einmal mehr, wie wertvoll diese Werte im Wortsinn sind. Sie, jene knapp 600 Seiten, sind damit der beste Beweis dafür, daß George W. Bush trotz der einen oder anderen Unrichtigkeit in seinen Aussagen ein verdammt guter Präsident ist. Düsterer sähe die Welt wahrlich aus, gäbe es ihn nicht oder handelte er, wie sich das seine Gegner wünschen. Und in einer solchen Welt, in der dann auch in Hamburg Mädchen öffentlich aufgeknüpft würden, weil sie vielleicht unartig waren, sollst Du, lieber Papa nicht aufwachen müssen. George W. Bush kämpft auch für Dich ;-). Das darf Dir peinlich sein.

MfG
tw_24
 
2. October 2006, 16:00   #7
Ben-99
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Zitat:
Zitat von tw_24

Insofern ist die "Bedrängnis" wohl eher ein Marketing-Gag oder Wunschvorstellung eines SPIEGEL-Autors.
... liest Du jetzt etwa außer Eurem "Bahamas"-Gebetsbuch überhaupt keine normalen Zeitungen mehr? Denn dann wüßtest Du, daß fast alle großen Blätter die Brisanz des Woodward-Buchs ähnlich einschätzen. Zum Beispiel auch die "Financial Times Deutschland" (siehe unten). Dort steht das Wort "Bedrängnis" bereits in der Überschrift, und sicherlich nicht deshalb, weil es auch für die dortigen Redakteure ein "Marketing-Gag" oder eine "Wunschvorstellung" ist.

Du kannst ja gern weiterhin den gefährlichsten Polit-Deppen der Welt für einen "verdammt guten Präsidenten" halten, aber die schon nicht mehr gesunde Art, wie Du inzwischen die Realität vollständig ignorierst bzw. leugnest, macht mir langsam angst. Es kommt mir schon so vor, als würden die Mitglieder der "Antideutschen"-Sekte nur noch in ihrer kleinen Kirche sitzen und ihren Vorbetern lauschen, die ihnen immer wieder predigen: Glaubt nicht, was die Zeitungen der Welt schreiben! Glaubt nicht, was die meisten Menschen über unseren Helden George Bush sagen! Meidet aufgeklärte Menschen, um nicht vom Virus des Bösen angesteckt zu werden. Denn der jüngste Tag naht, und nachdem alle Ungläubigen vom großen heiligen Feuer vernichtet worden sind, werden wir, das auserwählte Volk der Antideutschen, die Welt regieren, und es wird überall Friede sein und Milch und Honig fließen.

Für mich grenzt das schon an religiösen Eifer bzw. sogar Wahn. Denn: Es ist zwar verständlich, daß Du, so wie auch viele andere Menschen, zunächst auf die Lügen des George Bush hereingefallen bist. Wer aber auch heute noch, Jahre nach dem Irak-Krieg, seine Augen und Ohren vor den inzwischen vorliegenden Fakten verschließt, könnte genausogut störrisch behaupten, daß sich die Sonne eben doch um die Erde dreht, darf sich als Antideutscher dann aber über das Kopfschütteln und die mitleidigen Blicke der anderen Leute nicht wundern.

Zitat:
Wenige Wochen vor den Kongresswahlen ist das Enthüllungsbuch ein weiterer Schlag für die Glaubwürdigkeit des Präsidenten. Entsprechend nervös reagierte das Weiße Haus am Samstag. Kaum lag das Buch in den Regalen, ließ Bush ein Papier mit der "Entlarvung der Mythen" veröffentlichen.

(...)

So habe die oberste Militärführung dem Weißen Haus am 24. Mai dieses Jahres einen geheimen Lagebericht zum Irak zukommen lassen, der für 2007 eine düstere Prognose enthielt. "Aufständische und Terroristen haben unverändert die Ressourcen und die Fähigkeit, die gegenwärtige Gewalt bis in das kommende Jahr hinein aufrechtzuerhalten und sogar zu steigern", meldeten die Militärs. Zwei Tage später sandte Rumsfeld dem Kongress einen Bericht, in dem die Einschätzung der Armeeführung nicht wiederzufinden war. "Die Attraktivität und die Motivation für weitere gewaltsame Aktionen (im Irak) werden Anfang 2007 abnehmen", hieß es stattdessen.

"Die Aufständischen wissen, was sie tun", sagte Woodward am Sonntagabend dem TV-Sender CBS. "Sie wissen Bescheid über ihre Effektivität. Wer weiß nichts? Die Öffentlichkeit in den USA."

Starreporter bringt Bush in Bedrängnis
Und das "Abendblatt" titelt sogar: "Woodwards Enthüllungsbuch schockt das Weiße Haus":

Zitat:
Noch bevor das neue Buch des amerikanischen Starreporters Bob Woodward am Sonnabend in den Buchläden auslag, rang das Weiße Haus hektisch um Schadensbegrenzung. Präsident George W. Bush ließ ein Papier mit der "Entlarvung der Mythen" Woodwards veröffentlichen. Pulitzer-Preisträger Woodward, der mit Carl Bernstein den Watergate-Skandal aufgedeckt hatte, schreibt: Es gebe "einen großen Unterschied zwischen dem, was das Weiße Haus und das Pentagon über die Lage im Irak wissen, und dem, was sie öffentlich sagen". Vor allem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wird von Woodward in Frage gestellt. Der Kommandeur der Irak-Invasion, General John Abizaid, habe schon im Herbst 2005 gemeint, Rumsfeld besitze "keinerlei Glaubwürdigkeit mehr". Der Ex-Stabschef des Weißen Hauses, Andrew Card, habe gemeinsam mit First Lady Laura Bush mehrfach versucht, Bush von einer Ablösung Rumsfelds zu überzeugen.

Woodwards Enthüllungsbuch schockt das Weiße Haus
Gruß Ben
 
3. October 2006, 08:29   #8
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
... liest Du jetzt etwa außer Eurem "Bahamas"-Gebetsbuch überhaupt keine normalen Zeitungen mehr? Denn dann wüßtest Du, daß fast alle großen Blätter die Brisanz des Woodward-Buchs ähnlich einschätzen. Zum Beispiel auch die "Financial Times Deutschland" (siehe unten).
Thomas Klau, den FTD-Mann in Washington, mußt Du Dir merken. Der mag nämlich zwar dort sein, aber nicht ganz da, und das sollte Dich erfreuen. Im Juni schildert er die USA als eine Militärdiktatur etwa so: "Was Amerikas Fernsehen und Tagespresse sein lassen, wagt Amerikas Politik erst recht nicht. In der öffentlichen Diktion der Republikaner wie der Demokraten sind die US-Streitkräfte die besten und reinsten der Welt, und ihre Mitglieder allesamt Helden - die Blüte der Nation."

Die Blüte der FTD hat sich aber erst in Stimmung geschrieben, um den Rundumschlag zu wagen: "Im Ganzen betrachtet schwimmt Amerikas Öffentlichkeit auf einer seit September 2001 kaum abgeebbten Welle patriotischer Gefühligkeit, die Selbsterkenntnis und Urteilsfähigkeit allzu oft im Morast überemphatischer Vaterlandsliebe versinken lässt. In den USA von heute diskutiert das Militär eigenes Versagen härter und offener als Presse und Politik es wagen. Das sagt alles." Und zwar über einen, nach dessen fundiertem Urteil es einen Bob Woodward höchstens in Uniform geben dürfte.

Seine Kolumne überschrieb der Deutsche in der Diaspora mit einem ganz besonders schönen Merksatz: "Die USA scheitern als Besatzer im Irak, weil zu Hause Politik und Medien als kritische Kontrolleure versagen". Denn "in den Medien spiegelt sich auch etwas Fundamentaleres: eine Gesellschaft, die in einem für Europäer unvorstellbaren Maß auf den Kult von Vaterland, Fahne, Soldatentum und Männlichkeit eingeschworen ist. 'Salute our Heroes', 'Grüßt unsere Helden', heißt zum Beispiel eine Arbeitsvermittlungsmesse für Veteranen, die nicht etwa vom Pentagon veranstaltet wird, sondern von der 'New York Times'."

Die wirst Du also wohl nicht mehr via SPIEGEL zitieren dürfen, denn sie warb für eben diese Veranstaltung "mit einem zackigen Soldatenfoto, dessen Ästhetik nicht nur in Deutschland an undemokratische Zeiten erinnern würde." Doch die USA sind nunmal nicht Deutschland, Pech für Thomas Klau, der bestimmt schockierter war als das Weiße Haus als "das Buch in den Regalen" lag, amerikanischen wohlgemerkt, oder als "Woodward am Sonntagabend dem TV-Sender CBS" irgendwas erzählte. Was Amerikas Fernsehen und Tagespresse so alles sein lassen ...

Also, lieber Papa, bei der FTD steht Deutschland nicht umsonst im Titel, von einer normalen Berichterstattung über Amerika ist sie daher mit ihrem Thomas Klau weit entfernt; gelegentlich lese ich aber sogar seine kleinen unfreiwilligen Satiren.

MfG
tw_24
 
3. October 2006, 10:02   #9
Ben-99
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... okay, damit hast Du also "bewiesen", daß nun auch noch die "Financial Times Deutschland" (FTD) nichts taugt. Und durch Dich hatte ich ja vorher schon erfahren, daß auch die politischen Redakteure der "Zeit" und der "Süddeutschen" allesamt keine Ahnung haben und daß man auch im "Hamburger Abendblatt" nur plumpen Antiamerikanismus liest. Und die "Spiegel"-Leute waren schon immer böse – außer Henryk M. Broder natürlich, der dort merkwürdigerweise schreiben darf, obwohl er doch schon früher herausgefunden hat, daß Augstein ein ganz schlimmer Antisemit war ;-)

Wollen wir jetzt auch noch mit den restlichen Blättern weitermachen? Daß bei der "New York Times" und der "Washington Post" wohl auch nur Ahnungslose schreiben, hast Du ja schon mehrfach angedeutet. Aber ich könnte noch ein paar Artikel der angesehenen "Neuen Zürcher Zeitung" posten, damit Du dann erklären kannst, warum auch das Blatt schlecht ist. Und auf diese Art könnten wir dann weitermachen, bis am Ende eindeutig von Dir belegt wurde, daß es wirklich "unabhängige" Zeitungen nur noch in Israel und natürlich bei Euch auf den "Bahamas" gibt *g*.

Aber genau das hatte ich sinngemäß ja schon im letzten Beitrag geschrieben, und es ist nach wie vor ein Rätsel für mich, wie jemand so sehr davon überzeugt sein kann, daß alle anderen im Unrecht sind und nur die Antideutschen "wissen", was in der Politik richtig und was falsch ist, wer gut und wer böse ist und daß Konflikte grundsätzlich durch Krieg "gelöst" werden sollten, obwohl gerade die Angriffskriege gegen den Irak und gegen den Libanon genau das Gegenteil bewiesen haben.

Im übrigen hast Du bisher immer nur unreflektiert die PR-Märchen des Lügenbarons George Bush übernommen und uns auch immer erzählt, daß es im Irak keine "Aufständischen", sondern nur die üblichen Terror-"Banditen" gibt und daß es dort nach den angeblich demokratischen Wahlen sehr viel friedlicher zugeht.

Daß das kompletter Unsinn ist, hatte man lange Zeit geahnt. Aber nun belegt Woodward, daß das US-Militär Bush und Rumsfeld über die katastrophale Lage im Bürgerkriegsland Irak unterrichtet hat und davor warnte, daß im nächsten Jahr alles noch schlimmer kommen wird. Und natürlich wurde auch die Existenz von "Aufständischen" bestätigt.

Und wie haben Bush und Rumsfeld darauf reagiert? Sie haben die amerikanischen Bürger wieder einmal wissentlich belogen, indem sie genau das Gegenteil erklärten: Es würde sich ein positiver Trend abzeichnen, so daß man die Situation schon bald im Griff haben werde. Und diesen Strolch nennst Du einen "verdammt guten Präsidenten".

Gruß Ben
 
3. October 2006, 13:50   #10
tw_24
 
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Erst verlangst Du, ich solle doch, bitteschön, nicht nur antideutsche Gebetsbücher lesen, folge ich dann Deiner Empfehlung, lese also, und setze mich mit dem auseinander, was die von Dir Empfohlenen an widersprüchlichem Unfug von sich gaben und geben, paßt es auch nicht. Was kann ich denn dafür, daß Du nur solche Leichtgewichte wie den Thomas Klau auftreibst, der seine Kolumnen über Amerika in der Tat nicht unbedingt dort tippen müßte, wo ihn, den feinfühligen Europäer, soviel "Kult von Vaterland, Fahne, Soldatentum und Männlichkeit" umgibt, der ihn auch noch "an undemokratische Zeiten" erinnert.

Der Bob Woodward schreibt für die Washington Post, die die Außenpolitik George W. Bushs durchaus positiv begleitet, was übrigens auch für ihn gilt, der ja gar nicht den Krieg gegen das bath-faschistische Regime in Bagdad ablehnt, sondern sich nur über angebliche Lügen zu seiner Begründung beschwert. Dabei verarbeitet er Daten, die seit 2003 bekannt waren. Warum tritt er damit gerade jetzt an eine Öffentlichkeit, in der, wie der Thomas Klau so kenntnisreich fabuliert, er eigentlich gar keine Chance auf Gehör haben dürfte? Natürlich, weil Kongresswahlen bevorstehen. Zuvor schwieg auch der integre Bob Woodward.


Doch das scheinen denen, die ihm nun so eifrig zujubeln, so vernachlässigbare Nebensächlichkeiten wie frühere Kolummnen des Auskenners Thomas Klau. Dabei ist Bob Woodward zumindest moralisch als Mitwisser, der aber wohl taktisch schwieg - in Wahlkämpfen verkaufen sich Bücher gegen Amtierende nunmal besser als sonst -, eben deshalb keinen Deut besser als George W. Bush. Sterben die richtigen Leute, ist für ihn auch der Irak-Krieg kein Problem, sterben zu viele GIs, dann sucht er - Kriegsgewinnler muß man ihn deswegen wohl nennen - durchaus einträglich einen Sündenbock. Eigentlich eine durchschaubare Taktik.

Nur Linke hier wie da, die die Massengräber im Irak und jene, die für sie verantwortlich sind, mit ihren Slogans nach dem Motto 'War is not the Answer' tapfer weiter verteidigen, scheinen zu derlei Analyse nicht mehr fähig, was zu den seltsamsten Allianzen führt und - im Falle des Irak - zur mittlerweile mit schöner Regelmäßigkeit verkündeten Warnung vor einem unmittelbar vor seinem Ausbruch stehenden (oder auch schon losgegangenen) Bürgerkrieg, wahlweise gibt es auch einen "Flächenbrand", der dann aber doch ausbleibt, weil irakische Bürger offenbar doch vernünftiger sind als Linke und ihre "Experten".

MfG
tw_24
 
3. October 2006, 17:34   #11
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
obwohl gerade die Angriffskriege gegen den Irak und gegen den Libanon genau das Gegenteil bewiesen haben
Auch hier wieder eine dieser seltsamen Geschichtsfälschungen, die sich bei Linken, die mit dem Bandenchef Nasrallah sympathisieren, großer Beliebtheit erfreut, obgleich ihr neuester antiimperialistischer Held doch selbst erklärt hat, er und seine Hisbollah hätten Israel angegriffen und nicht umgekehrt Israel den Libanon. Dabei stand es doch sogar im SPIEGEL, der nun wahrlich kein antideutsches Traktatheftchen ist: "Hätte er die Folgen der Aktion voraussehen können, dann hätte er die zwei israelischen Soldaten nicht entführen lassen, sagte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah." Hast Du es überlesen (wollen), Papa?

MfG
tw_24
 
3. October 2006, 17:36   #12
Ben-99
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Zitat:
Zitat von tw_24

Dabei verarbeitet er Daten, die seit 2003 bekannt waren.
... das ist ja eine dolle Sache. Dann muß ich wohl damals tatsächlich alle Berichte übersehen haben, durch die eine fassungslose Öffentlichkeit erfuhr, daß sich der Verteidigungsminister der Weltmacht USA standhaft weigert, Telefonate der Außenministerin entgegenzunehmen, wie in irgendeiner Bananenrepublik am Arsch der Welt, wo halbdebile Trottel aus der Inzest-Produktion reicher Herrscher-Familien, die sich gegenseitig nicht mögen, mit Anzug und Krawatte Politiker spielen. Aber Du wirst mir sicherlich gleich sagen können, wo man auch diese Information angeblich schon vor 3 Jahren lesen konnte.

Zitat:
Auch die Spannungen zwischen Rice und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld - der in "State of Denial" am schlechtesten wegkommt, obwohl er Woodward mehrere persönliche Interviews gegeben hatte - waren bekannt. Doch dass sich Rumsfeld lange geweigert habe, Rices Anrufe entgegen zu nehmen, das ist ein neues, brilliant gezeichnetes Recherche-Detail. Ein Detail, welches dem Leser das Versagen der Regierung auf eine cineastische Weise nahebringt, wie es nur Woodward kann.

Bob Woodward: Mit Bush-Bashing auf Tour
Das Zitat stammt übrigens aus einem "Spiegel"-Artikel, in dem Woodward durchaus auch kritisch beschrieben wird, was nicht verwundert, weil es wohl kaum einen anderen Journalisten gibt, der wegen seines Erfolgs so viele Neider unter den Kollegen hat. Da lugt dann gern mal etwas Häme zwischen den Zeilen durch und man versucht, die Bedeutung seiner Recherchen herunterzuspielen und fragt ihn, warum er nicht schon früher über bestimmte Details berichtet hat.

Dabei hat Woodward, der nun mal etwas sauberer und seriöser arbeitet als andere aus seiner Zunft, bereits glaubhaft erklärt, daß er in seinen Büchern nur Informationen veröffentlicht, die durch Beweise bzw. belegbare Aussagen seiner Interview-Partner erhärtet, also wasserfest sind. Zwar war ihm manches, das er in seinem neuen Buch beschreibt, schon 2003 bekannt – aber nur als Gerüchte, deren Wahrheitsgehalt er damals noch nicht prüfen konnte. Und selbstverständlich sieht er heute auch vieles anders, nachdem sich die Zahl der toten US-Soldaten NACH dem Irak-Krieg mehr als verzehnfacht hat. So gehört er nun auch zu der überwiegenden Mehrheit, die den Wahnsinn im Irak, das tägliche Blutvergießen als Resultat eines verbrecherischen Angriffskriegs mit anschließender Besetzung eines souveränen Staates endlich stoppen will. Also war es auch richtig, daß er das Buch noch vor den für Bush so wichtigen Kongreßwahlen veröffentlichte.

Und zu Deinen angeblich übertriebenen Warnungen vor Chaos und Bürgerkrieg im Irak, kann ich nur sagen: Bisher ist fast alles eingetreten, wovor "linke" Kriegsgegner von Anfang an gewarnt hatten, während Mitglieder "rechter" Gruppierungen wie zum Beispiel die Antideutschen immer nur die Propaganda aus dem Weißen Haus nachgeplappert haben. Das gilt auch für die systematischen Folterungen von Gefangenen, für Kidnapping und Verschleppung von Bürgern außerhalb der USA und die Existenz geheimer KZs in Ländern, in denen man es mit den Menschenrechten nicht so genau nimmt, was sehr praktisch in bezug auf die vom CIA und dem Pentagon bevorzugten "Verhör"-Methoden ist.

Auch das wurde früher von Dir immer abgestritten. Und selbst jetzt, nachdem dies alles sogar von der Bush-Administration zähneknirschend zugegeben wurde, wollen es die Antideutschen noch immer nicht wahrhaben. Genau das nenne ich realitätsfremd. Denn es kommt nicht darauf an, wie viel man über politische Themen liest, sondern daß man von dem Gelesenen möglichst viel versteht, was für die "Bahamas"-Jünger offensichtlich leider nur bedingt gilt.

Gruß Ben
 
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