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16. October 2006, 21:52   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Zusatzbelastungen für Krebspatienten

Und wieder hat die Koalition Pläne, die nur Fassungslosigkeit hervorrufen und ein weiterer Beweis sind, daß unser Gesundheits- u. Sozialsystem gnadenlos den Bach runtergeht.
Natürlich soll es wieder die untersten treffen.
Bedauernswerte Menschen, die an Krebst erkrankt sind sollen zu einer höheren Zuzahlung ihrer Behandlungskosten verdonnert werden, wenn sie nicht regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen gegangen sind.
Menschen, die durch diese Krankheit ohnhin körperlich und seelisch einem Ausnahmezustand ausgesetzt sind, sollen zahlen. Das ist nicht nur unsozial, sondern auch grausam und unserer Gesellschaft unwürdig, zumal es meist auch ältere Menschen betrifft, die ohnehin schon am Existenzminimum leben.

Ich habe langsam den Eindruck, als würde man darauf hoffen, daß diese Menschen nach dem Ausbruch der Krankheit möglichst schnell und billig verrecken, damit sie den Kassen nicht lange zur Last fallen.

Vorsorgeuntersuchung : Offensichtlich weiß keiner dieser Politiker, daß sehr viele Krebserkrankungen durch eine übliche Vorsorgeuntersuchung überhaupt nicht erkannt werden können (Tumore im Hirnberich, Bauchspeicheldrüse, Hoden, Leber, Niere) Dazu sind sehr kostenintensive Untersuchungen und Klinikauftenhalte erforderlich.

Die Opposition griff entsprechende Koalitionspläne natürlich scharf an, die SPD signalisierte zwar Änderungsbereitschaft, aber wer die Machenschaften der Koalition kennt, der weiss, daß sicher irgendwas für die Betroffenen hängenbleibt.
 
16. October 2006, 22:14   #2
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
Beiträge: 1.367
"Jede Form des Lebens hat ihren Preis" - so formulierte es der frühere Bundespräsident Roman Herzog einst in einer Rede. Er meinte es zwar in einem anderem Kontex, nämlich der Finanzierung der Gesundheit der Deutschen, aber der Ausspruch passt umgekehrt passend in die neue Gesundheitsreform.

Immer mehr Leistungen werden zurückgezogen, während die Aufwendungen für den Gesundheitsapparat steigen. Diese Entwicklung wird dazu führen, dass Gesundheit ein kostbares Gut wird. Einen evtl. Vorteil sehe ich darin, dass wir verantwortlicher mit unserem Leben umgehen werden. Zu erwarten ist dies jedoch nicht, denn die abfallenden Einkommensverhältnisse und damit verbundene Lebenshaltung führt in vielen Fällen zu latenten Gesundheitsrisiken.

Es gibt manche Dinge, die sich mir nicht erschließen. So sollen wir für die Grippeschutzimpfung unserer Kinder je 40 Euro bezahlen, während sie für Erwachsene kostenlos (Kassenleistung) ist. Oder dass ich als DM2 meine Teststicks selber bezahlen muss, obwohl ich mit diesem Hilfsmittel dazu beitrage, meinen BZ-Spiegel zu überwachen und damit versuche, Folgeerkrankungen zu vermeiden bzw. hinauszuzögern und damit der Solidargemeinschaft indiirekt Kosten spare.
 
17. October 2006, 10:37   #3
Marie
 
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Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Ist doch logisch das immer mehr gekürzt wird. Wo soll denn das Geld herkommen, das die da oben zum Fenster rausschmeißen. Da wird lieber mal noch ein Kredit gewährt und die Diäten (sch... Wort) erhöht. Und zu welchem Preis?

Arme wird es bald nicht mehr geben, die kratzen eh ab weil sie sich eine dringende Behandlung nicht mehr leisten können.
In ein paar Jahren laufen die ohne Zähne rum, die eh schon an der Existenz graben. Zusatzversicherungen gibt es ja nun ohne Ende. Nur wer das bezahlen kann wird da was von haben.
Die Anderen schauen in die Röhre.
 
17. October 2006, 14:19   #4
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Es gibt heute in Deutschland wirklich Menschen, die nicht zum Arzt gehen können, weil ihnen das "Eintrittsgeld" fehlt bzw. sie die 10 Euro benötigen, um ihre Familie einige Tage zu ernähren, bis die nächste Hartz Stütze kommt.
Noch schlimmer: Rezepte werden nicht eingelöst, weil natürlich auch die Knete für die Rezeptzuzahlung fehlt.

Nach der Wiedervereinigung sind Millionen mit Kerzen über die Straßen gelaufen um dieses Ereignis zu feiern.
Gegen diese verbrecherische und menschenfeindliche Gesundheitsreform geht kein Schwein auf die Straße - man meckert, nimmt es aber ansonsten lammfromm hin.

Verstehe das, wer will. Ich nicht.
 
17. October 2006, 16:59   #5
Marie
 
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Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Also Sacki, ich habe ehrlich schon mal daran gedacht auf die Strasse zu gehen. Aber allein?
Soll ich mich da irgentwo fest ketten? Am besten nackig? Hätte ich nicht so das Problem....

ChoppersHexe nackt am Baum gefesselt...sie hat es selber so gewollt.

Da fragt dann doch kein Schwein mehr nach, warum ich das getan habe. Außerdem ist es mir jetzt schon zu kalt.

Aber du hast schon Recht. Selbst wenn es noch mehr um unsere Kinder gehen würde, keine Sau würde sich blosstellen und auf die Strasse gehen. Zumal dann das Jugendamt auftauchen würde.
 
18. October 2006, 08:25   #6
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... dazu passen auch diese zwei Sendungen am heutigen Abend.

Gruß Ben

Zitat:
18.10.2006 | 21.45 | ARD

Zu Tode gespart?

Verlierer und Gewinner im Gesundheitspoker

Der 49-jährige Reinhold Nowak leidet an einem Gehirntumor, der als unheilbar gilt. Eine Therapie, von der mehrere Krebsspezialisten sicher sind, dass sie sein Leben verlängern kann, will seine Krankenkasse nicht bezahlen. Mehrere Wochen lang haben Georg Restle und Jan Schmitt den Sterbenskranken auf seinem Weg durch die Gesundheitsbürokratie begleitet und versuchen die Frage zu beantworten, was im System falsch läuft. (TV Movie)
Zitat:
18.10.2006 | 18.30 | Phoenix

Todkrank und abgeschrieben

Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland

Die 38-jährige Julia L. aus München ist schwer krank, doch die Krankenkasse lehnt eine Therapie ab. Jan Schmitt und sein Team zeigen Patienten im Kampf um Kosten für eine lebenserhaltende Behandlung. (TV Movie)
 
19. October 2006, 11:17   #7
Ogino
 
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Registriert seit: January 2001
Beiträge: 1.996
Diese Gesundheitsreform ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
 
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