[Phantasia]

Melancholie

Vieles passiert, schlechte Nachrichten, alles mich berührt
Kann meine Gedanken nicht abwenden, bin sehr angerührt

Melancholie hält mich wieder gefangen, schaue mein Kind an;
seine großen Augen, sein zärtliches Gesicht, es rührt mich an

Gedanken schwirren, vieles, was geschieht, das ängstigt mich
Manches mich so wütend macht, auch enttäuscht jetzt bin

Will nicht verstehen, Verständnis haben, will mich treiben lassen
Verliere oft den Glauben, Menschen so anders sind, es ärgert mich

Gehe immer davon aus, dass Alle so sind wie ich, stimmt nicht!
Verdammt, warum lass ich mich immer von Gefühlen leiten?

So langsam müsste ich es doch begreifen….

Phantasia

[Phantasia]

Ich weiß…


…es hört sich wieder einmal komisch an:
ich teile aus, fühle mich missverstanden
und trotzdem bin ich betroffen!
Ich mag es nicht, wenn man ewig rummäkelt,
nur meine Schwächen sieht, nicht die Vorzüge!
Bin eine zu ehrliche Haut, zeige Gefühle,
spreche aus, was Andere denken, ohne Einschränkungen....
Spüre, wenn man mich belügt, glaube nicht daran,
was man mir *auftischt*….. und das tut weh, aber
nur nicht lang, denn Musik und die Worte, die ich höre,
die helfen, Dinge klarer zu erkennen; lassen mich schmunzeln,
nicht mehr in die Enge drängen;

und trotzdem….

Phantasia

[Phantasia]

Erinnerungen…

schöne Musik habe ich seit einiger Zeit angestellt,
es vertreibt schon diese Gedanken, Erinnerungen,
vertreibt auch ein wenig den *Herzschmerz*
an eine Zeit, die längst *Vergangenheit* ist….

Mag sein, dass ich versuche, etwas Aufzuarbeiten,
diese wunderschöne Musik, mich doch erinnert?
Mich erinnert, an wirklich wunderschöne Zeiten;
diese Zeit nur verblasste? Fast *Vergangenes* ist?


Phantasia

[Phantasia]

Der Weg….

Meine Fröhlichkeit ist gewichen,
denke oft an die Menschen,
die so früh gehen mussten!
Gefangen von dem Lied, *der Weg*
welches Grönemeyer zum Besten gibt…

So viel Schmerz, Verständnis in diesen Worten,
was mich immer wieder anrührt;
da auch ich *euch* nicht vergessen kann;
….*kann mich nicht satt hören*
kam in einem anderen Lied von ihm vor…

Dankbar bin, diese wundervollen Menschen
zu meinen Freunden hab’ zählen zu dürfen!
Vermisse sie, sehe sie noch vor mir…
Höre ihre Stimmen, als wären sie hier.
Dieses Lied versöhnt, macht es nicht so schwer!

Phantasia

[Phantasia]

Undine…

Auch der Jung hat dich nicht vergessen,
hat fassungslos bei dir in der Wohnung gesessen,
fragte mich, nachdem wir abends gingen,
ob du wieder gesund werden würdest!

Ich konnte nicht lügen, etwas *Schön* reden,
erzählte und erklärte ihm, wie es um dich steht,
dass du sehr schwer erkrankt bist an Krebs,
ich zwar hoffe, aber auch sehr verängstigt bin…

Mal hattest du dich aufgegeben, dann wieder gekämpft!
Hattest deine *Vorbilder*, wie Hildegard Knef,
die auch über 13 Operationen überstanden hatte,
im Gegensatz zu dir, sogar noch *relativ* alt wurde…

Habe dich begleitet, so oft es ging durch diese Zeit
Konnte es kaum ertragen, wie es dann um dich stand!
Habe oft weinend dein Haus verlassen, dir Mut zugesprochen,
sogar geschimpft, als du dich hast aufgeben wollen!

Es tut mir so leid, wenn ich dich nicht verstanden hab;
wollte es doch nur nicht wahrhaben, wie es um dich stand!
Auch war ich so wütend, ob der Ungerechtigkeit!
Ich hätte Dir sooo viel mehr Zeit und Liebe gegönnt!


Rosie
…in Gedanken an Dich!

[Phantasia]

Warten…


Warte auf ihn, ist er es, für den ich ihn halte?
Ärgert mich, will nicht aus der Deckung gehen!
Macht mich wahnsinnig, will hier nicht raten,
keine Zeit verlieren, will nichts verschenken…

Illusionen? Cybernet, oder doch was anderes?
Nachdenklich, ungeduldig, es jetzt wissen will!
Ist es ein Spiel, nur Spaß, oder doch ein Gefühl?
Passt es zusammen, werden wir uns beide sehen?

Will auf den *Knopf* drücken, ihn inspirieren,
nur er muss sich ganz für mich interessieren,
keine halben Sachen, habe keine Lust zu warten,
will ihn, nur dann muss er sich schon verraten….


Phantasia

[Phantasia]

Traurig, wütend, zickig,
will es alles abschütteln,
geht irgendwie nicht!
Gänseblümchen
Blatt für Blatt…
zerrupfen, wegwerfen;
ich habs so satt
macht keinen Spaß,
er denkt an mich,
einen Schritt vor
und wieder zwei zurück,
des Krebses Missgeschick!

Phantasia

[Phantasia]

Es tut weh, richtig weh!
..selbst meine Freundin..?
auch sie mich nicht versteht?
What a day…Krieg iss!
es nicht ranlassen will…
Mag die Bilder nicht sehen,
aber Kleinkrieg, den sehe ich;
kein Verständnis in Sicht…

…keine/r versteht mich?

Phantasia

[raven]

Die Sehnsucht im Herzen treibt mich so dahin,
weiß nicht was ich suche, weiß nicht wer ich bin.
Das Wissen um Morgen macht mir keinen Mut,
Gedanken an Gestern verlöschen wie Glut.

Das Singen der Lieder, die ich einst ersann,
machen mich traurig, sie kommen nicht an.
Der Mensch will nicht hören von Schmerz und von Leid,
so ist wohl vertan all die kostbare Zeit.

Was wurd aus der Liebe, die ich einst verschenkt ?
Sie kam doch von Herzen, nun keiner dran denkt.
Man sieht nur die Fehler, die ich einst gemacht,
drum bin ich so einsam, hab Angst vor der Nacht.

Es brennt meine Sehnsucht im Herzen ganz heiß,
ach wüßt ich doch heut schon, was morgen ich weiß !
Im Meere der Hoffnung treib ich so dahin,
die Insel zu finden, wo glücklich ich bin.

Peter Lewicki

[raven]

Neuer Frühling I
Heinrich Heine

Unterm weißen Baume sitzend,
Hörst du fern die Winde schrillen,
Siehst, wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen;
Siehst, wie unten ausgestorben
Wald und Flur, wie kahl geschoren; -
Um dich Winter, in dir Winter,
Und dein Herz ist eingefroren.

Plötzlich fallen auf dich nieder
Weiße Flocken, und verdrossen
Meinst du schon, mit Schneegestöber
Hab der Baum dich übergossen.

Doch es ist kein Schneegestöber,
Merkst es bald mit freudgem Schrecken;
Duftge Frühlingsblüten sind es,
Die dich necken und bedecken.

Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maie,
Schnee verwandelt sich in Blüten,
Und dein Herz es liebt aufs neue.


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[raven]

Allein

Wie zerriss'ner Saiten Klingen
tönt mein Lachen mir in's Ohr,
und die heißen Tränen dringen
bitterlich zum Aug' empor.

Ob ich lache oder weine,
ach, es ist ja alles eins:
Leid und Lust trag' ich alleine,
meine Tränen kümmern keins.

Anna Ritter

[raven]

Kopf und Herz

Es ist nicht immer leicht,
an Jahren zu gewinnen
und nicht traurig zu sein
über den Anblick von Ruinen,
die einmal Häuser waren,
in denen es sich leben ließ
und lieben.

Es ist nicht immer leicht,
Geburtstage zu feiern
und nicht wehmütig zu werden
über das,
was nicht mehr ist,
außer im Gedächtnis
des Herzens.

Das Herz
in seiner unheilbaren Sehnsucht
hängt an zerbrochener Gemeinsamkeit,
trauert verpaßten Chancen nach,
längst demaskierten Illusionen,
sehnt sich zurück nach verlorenem Glück.

Der Kopf schmeißt alles
aus dem Fenster raus.

Das treue Herz
sammelt es heimlich ein
und bringt es
durch die Hintertür
wieder ins Haus.

Hans Kruppa

[raven]

Hin und wieder

Hin und wieder
scheint die Vergangenheit
wie Schorf
meine Haut zu überziehen
den keine Salbe
zu lindern vermag

Hin und wieder
beginnt dieser
heftig zu jucken
bis ich mich kratze
dass ich blute
an meiner Seele

Hin und wieder
kommt es mir vor
als ob ich
den alten Schmerz
einzig mit neuem
besiegen kann

© L.S. (Armand)

[raven]

Der Wolf

Ein Wolf läuft einsam durch die Nacht
und ist dabei doch sehr bedacht,
von den Seinen nicht zu weichen,
von denen, die sind seinesgleichen.

So läuft er wachsam durch die Welt,
bis ein leiser Ton ihn hält.
Der Ton ist dicht der Ruf der Eulen,
nein, in der Ferne leises Heulen.

Nun lauscht er kurz den leisen Klängen
und spürt in sich ein seltsam Drängen.
er wirft sein Haupt hoch in die Luft
und plötzlich, wie aus tiefer Kluft
der Ruf der Wildnis kommt herbei,
aus tiefster Seele, klar und frei!

Und wieder sind es nicht die Eulen
Nein - es ist sein eigen Heulen.
Der Wind, er trägt die Antwort fort,
bis dort hin - zu jenem Ort,
wo Freundschaft sich vermischt im Strudel
bis dort hin ... zu seinem Rudel

unbekannt

[raven]

Sich lieben
in einer Zeit in der Menschen einander töten
mit immer besseren Waffen
und einander verhungern lassen.

Und wissen
daß man wenig dagegen tun kann
und versuchen
nicht stumpf zu werden.

Und doch
sich lieben.

Sich lieben
und einander verhungern lassen.

Sich lieben und wissen
daß man wenig dagegen tun kann.

Sich lieben
und versuchen nicht stumpf zu werden.

Sich lieben
und mit der Zeit
einander töten.

Und doch sich lieben
mit immer besseren Waffen

Erich Fried