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16. October 2002, 12:01   #1
lala
 
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Strichcodes für Gewehr- und Pistolenkugeln

Die Zuordnung abgefeuerter Projektile zu einer bestimmten Waffe ist eine mühsame und zeitaufwendige Arbeit. Erst recht, wenn Hochgeschwindigkeits-Präzisionsgewehre zum Einsatz kommen, wie im aktuellen Fall des Attentäters von Washington. Projektile, die aus solchen Gewehren abgefeuert werden, zerspringen häufig in viele Einzelteile. Hobby-Erfinder aus den USA haben daher eine Technik patentieren lassen, die beim Abfeuern einer Waffe mehrere Strichcodes auf den verschossenen Gewehr- und Pistolenkugeln anbringt. Dadurch soll es künftig möglich sein, schnell und genau zu bestimmen, aus welcher Waffe eine Kugel abgefeuert wurde und wem diese Waffe zuzuordnen ist.

Ivan Grow und sein Geschäftspartner Patrick Lawson aus Kansas City, beide 31 Jahre alt und hauptberuflich Zimmerleute, haben dazu eine Art Gravurstempel in den Lauf einer Waffe integriert, der diese Strichcodes in die herausfliegenden Projektile eingravieren kann. Die einzelnen Striche haben eine Breite von lediglich 50 Mikrometern und sind damit in etwa so dick wie ein menschliches Haar. Damit eine Identifikation auch bei zersplitterten Projektilen möglich ist, würden die Strichcodes mehrfach eingraviert, teilten die Erfinder gegenüber US-amerkanischen Medien mit.

Zwar kann auch mit heutigen Methoden bestimmt werden, aus welcher Waffe ein Projektil abgeschossen wurde, doch benötigt man dazu nicht nur die Kugel, sondern auch die Tatwaffe. Denn jede Schusswaffe hat in ihrem Lauf charakteristische Erhebungen und Vertiefungen, die ein Schlingern des Projektils verhindern und die Flugstabilität erhöhen sollen. Nach dem Abschuss befinden sich deshalb auf jeder Kugel immer charakteristische Spuren der Waffe, mit der geschossen wurde, vergleichbar einem individuellen Fingerabdruck.

Mit der Erfindung von Grow und Lawson ließen sich Kugeln jedoch auch ohne Waffe zuordnen. Damit die Ermittlungsbehörden anhand des Strichcodes die Seriennummer einer Waffe und damit auch einen Besitzer finden können, müsste die von der Bundesbehörde für Alkohol, Tabak und Schusswaffen verwaltete US-amerikanische Waffen-Datenbank allerdings deutlich vergrößert werden. Und alle Verbrechen ließen sich auch mit dem neuen Strichcode-Verfahren nicht aufklären: Kriminelle könnten schließlich das Innere des Laufs abfeilen oder -- noch simpler-- eine gestohlene Waffe nutzen.
 
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Stichworte
pistolenkugeln, strichcodes




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