Skats

Datenschutzerklärung Letzten 7 Tage (Beiträge) Stichworte Fussball Tippspiel Sakniff Impressum
Zurück   Skats > Interessant & Kontrovers > Das Leben
Registrieren Hilfe Benutzerliste Kalender


 
 
26. June 2006, 18:50   #1
Loddarnewyork
 
Registriert seit: January 2001
Beiträge: 2.676
Bruno ist tot.

Der Braunbär aus Italien, offizieller Name JJ1, der aus Italien kam und zwischen Bayern und dem Ösiland hin und her pendelte, wurde wenige Stunden nach der erneuten Abschußverfügung durch den Bayerischen Umweltminister Schlappauf von 3 Jägern gestellt und erschossen.

Spezialhunde und Spezialisten aus Finnland konnten seiner nicht habhaft werden, gehts aber ums Erschiessen, wird das in wenigen Stunden erreicht.

Mein Vorschlag: Schlappauf nimmt seinen Schlapphut und begibt sich in die Wälder und dann jagen ihn mal ein paar Tierschützer, bewaffnet mit Knüppel und Peitsche.
 
26. June 2006, 18:58   #2
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
Benutzerbild von Bandwurm
 
Registriert seit: February 2002
Ort: Ockershausen
Beiträge: 7.669
Das war doch klar, sobald die Abschußverfügung da war, dauert das wenige Stunden, daß läßt sich doch kein Jäger entgehen, mal ein Bären zu schiessen.
 
26. June 2006, 19:31   #3
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Ich möchte nicht wissen, was die Aktion der Spezialisten (??) aus Finnland gekostet hat...

Der Bär soll jetzt nach einer Untersuchung einem Tierpräperator übergeben werden und auf einer Ausstellung landen.
Der "mutige" Jäger" aber wird sicher den bayerischen Verdienstorden 1. Klasse erhalten und darf sich ab sofort einen größeren Gamsbart an seine bayerische Kopfbedeckung stecken.
Aus 150 m, von einem sicheren Hochstand aus, mit Feuer- u. Flankenschutz zweier Jägerkollegen: Was für eine phantastische Leisung !

Was wird als nächstes sinnlos abgeflammt ? Wildschweine, die Vorgärten aufbuddeln, Füchse, die mal ein Huhn holen oder was ?
 
26. June 2006, 19:50   #4
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... nachdem man 15.000 Euro für die finnischen Bärenfang-Spezialisten ausgegeben hatte, fehlte am Ende halt das Geld für ein Betäubungsgewehr.

Gruß Ben
 
27. June 2006, 02:11   #5
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... "Bild" fragt diesmal gar nicht mal so unberechtigt:

Zitat:
Warum wird kein Foto des toten Bären gezeigt? Der Staatssekretär: "Um die Würde des Tieres zu wahren, werden wir keine Fotos veröffentlichen."

Nach Todesschuß: Herz des Bären heimlich verbrannt
Interessant, nicht wahr, wie man sich hierzulande um die "Würde" eines Tieres sorgt. Gerade mal einen Tag, nachdem in fast allen Zeitungen die Leiche von Drafi Deutscher im offenen Sarg gezeigt wurde. Und an die Fotos der zwei abgeschlachteten Saddam-Söhne, die Bush als "Trophäe" um die Welt schicken ließ und die auch alle Zeitungen gern abgedruckt hatten, erinnern wir uns ja auch noch alle.

Aber in diesen Fällen ging es ja auch "nur" um Menschen. Schön, daß jetzt immerhin die "Würde" von Bruno gewahrt werden soll, obwohl er als berühmter "Problembär" eigentlich schon seit langem, rein rechtlich, als "Person des öffentlichen Interesses" galt, die auch posthum von Fotografen abgelichtet werden darf.

Lustig ist auch dies:

Zitat:
Es berichten: T. Gerlach, M. Götzfried, T. Jecke, S. Kiener, K. Richers, A. Schmidhuber, D. Steinbach, S. Voigt, B. Wittmann
Eine so lange Autoren-Zeile druckt "Bild" sonst nur, wenn mal die Königin von England zu Besuch ist. Ach, Bruno im Bärenhimmel, wenn Du nur wüßtest, wie gern man Dich zu Deinen Lebzeiten bei uns gehabt hat und wie wichtig Du uns allen warst. Warum wir Menschen aber oft gerade das vernichten, was wir eigentlich lieben, ist wieder ein ganz anderes merkwürdiges Thema, über das wohl auch besser nicht berichtet werden sollte, um unsere "Würde", also die des schon immer kranken Menschen, der für die anderen Mitbewohner dieses Planten noch nie Mitleid oder gar Respekt empfinden konnte, zu wahren ;-)

Gruß Ben
 
27. June 2006, 08:00   #6
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Ihr habt schon Recht...

...aber mich ärgern diese 30.000 Euro teuren (das ist meine Information) finnischen Pflaumen samt ihren WauWaus noch mehr.

Ich würd mir meine Bergwanderungen auch gern derartig vergüten lassen.

Ansonsten, klar tut mir der Teddy irgendwie leid. aber ich glaub auch, dass einfach kein Platz
in dieser Gegend für Bären ist.

Ich denke 200 Jahre hat man sie nicht sehr vermißt. Und irgendwo sprengt es auch den Rahmen, wenn so ein Bärli sich dort bedient, wo das Futter einfach zu haben ist.
Zitat:
Schafherden und Bienenstöcke überfallen

Der Bär mit dem offiziellen Namen „JJ1“ hatte seit seinem Auftreten im deutsch-österreichischen Grenzgebiet an die 35 Schafe gerissen, zahlreiches Federvieh gefressen sowie Bienenstöcke aufgebrochen. Weil er immer wieder in teils dicht besiedeltes Gebiet eindrang, galt er als „Problembär“.
Quelle: Braunbär: Empörung über „Brunos“ Abschuss Aus aller Welt Panorama FOCUS Online in Kooperation mit MSN
sowas toleriert man nur, wenn es einen nicht selbst betrifft. Und ich kündige an, dass ich meine Erdbeeren mit Tellereisen und Selbstschußanlagen gegen Bärentatzen verteidige !!!!

Auf der anderen Seite, jedesmal eine Rückführaktion in der o. a. finanziellen Größenordnung zu starten, naja ich würd die Kohle lieber in ein paar andere Projekte stecken.

Die typisch deutsche Tierschützerhype sollte man auch mal relativieren:
Zitat:
Österreichische Naturschützer differenzierter

Nach Einschätzung der österreichischen Sektion der internationalen Naturstiftung WWF war die Tötung von „Bruno“ jedoch gerechtfertigt. „Bruno war nach unserer Einschätzung bereits ein Risiko-Bär“, sagte eine österreichische WWF-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa in Wien. „Man könnte ihn beinahe verhaltensgestört nennen.“
Quelle: Braunbär: Empörung über „Brunos“ Abschuss Aus aller Welt Panorama FOCUS Online in Kooperation mit MSN
tschao

jupp11
 
27. June 2006, 08:22   #7
Jules
 
Benutzerbild von Jules
 
Registriert seit: September 2002
Ort: Nähe Düsseldorf
Beiträge: 2.352
Ich find's nur komisch. Auf der einen Seite macht man Klimmzüge an der Turnstange um Bären auszuwildern und wieder heimisch zu machen. Auf der andere Seite - kommt mal einer, dann wird er gehetzt, gejagt und getötet.
Der Bär konnte sich doch gar kein Revier aufbauen in dem er jagen konnte. Die 35 Schafe gingen auf das Konto derer die ihn immer wieder von seiner Beute weg gejagt haben.
Generell haben Bären mehr Angst vor uns als wir vor ihnen und gehen nur im Notfall in Siedlungen. Die Bären wissen wohl schon warum sie Angst vor uns haben, denn alles was uns irgendwie "bedroht" töten wir.
 
30. June 2006, 19:31   #8
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Angesichts der Rückkehr der als aus den deutschen Alpen vertriebenen Braunbären, von denen es europaweit nur noch Restbestände von ehemals ausgedehnten Populationen gab, sollten eigentlich die Leute jubeln, stimmt schon. Aber es gibt mehrere Dinge zu beachten:

Bruno Bär war ein Ausnahmefall. Aus seinem Reservat ausgebüxt, zog er, verwirrt wie er war, von Italien nach Deutschland und über Österreich hin und her gezogen und hatte ein paar Schafherden unsicher gemacht und Bienen aus ihren Stöcken verjagt. Bruno Bär steht also genausowenig für die Rückkehr der Raubtiere in die deutschen Alpen wie der Thames-Wal für die Einwanderung von riesigen Walpopulationen in englische Flusslandschaften. Als Problembär, der er nun mal war, hätte er in den deutschen Alpen sowieso keine lange Zukunft gehabt. Wie der Fall zeigt, sind Bauern, Bevölkerung und Tierschützer noch nicht dazu bereit, so große Viecher zu handeln, die empfindlich in den Menschen-Alltag eingreifen können.

Trotzdem muss man sich aber die Frage gefallen lassen, ob der Totschuss des Bären wirklich der richtige Weg war. Schnappauf und Problem-Stoibär Edmund haben wieder Tatkraft bewiesen und gezeigt, dass sie weder Kosten noch Mühe scheuen, um die angstvolle bayerische Bevökerung vor raubenden Tieren zu beschützen. Eine Gefahr für Menschen ging aber nicht wirklich aus, und das, was man eigentlich erreichen wollte, war ja die Umsiedlung des Bären: Raus aus Deutschland, Asylantrag verweigert, knallharte Abweisung. Deswegen hätte ein Betäubungspfeil vollkommen gereicht. Damit wäre der Bär auch K.O. gewesen und willentlich, sich in entlegene Winkel dieser Welt (wie Italien) verschiffen zu lassen.

Ciao,
Maggi
 
Antwort

  Skats > Interessant & Kontrovers > Das Leben

Stichworte
bruno




Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:53 Uhr.


Powered by vBulletin, Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Online seit 23.1.2001 um 14:23 Uhr

Die hier aufgeführten Warenzeichen und Markennamen sind Eigentum des jeweiligen Herstellers.