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2. October 2001, 12:16   #1
Eyewitness
 
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Bündnisfall

Nun endlich doch auch offiziell ausgerufen. Damit gibt es neben der Resolution des UN-Sicherheitsrates auch noch einen zweiten rechtlichen Rückhalt der USA für einen Angriff gegen Afghanistan.

Laut den Aussagen von Tony Blair können wir wohl mit dem Angriff noch diese Woche rechnen. Unser Glück ist wohl, daß wir davon mit einer Beteiligung verschont werden. Höchstwahrscheinlich müssen wir nur Geld zahlen.
 
2. October 2001, 13:15   #2
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Naja das seh ich ein bisserl anders. Deutschland will sich diesmal nicht nur mit finanziellen Mitteln zu worten melden wie beim Golfkrieg. Die BRD will auch militärische Unterstützung leisten. Wie die allerdings aussieht ist noch unklar! Typisch Bundeswehr...
 
2. October 2001, 14:07   #3
Eyewitness
 
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Wir wollen vieles, wenn der Tag lang ist, aber das heißt noch lange nicht, daß wir dazu auch in der Lage sind. Unsere militärischen Kapazitäten sind durch den Einsatz am Balkan fast vollständig erschöpft, soll heißen: Wir können gar nicht an einem Feldzug in Afghanistan teilnehmen, weil wir die dazu nötigen Resourcen einfach nicht besitzen. Also wird es wohl bei finanzieller Unterstützung und einem ziemlich kleinen Engagement bleiben.

Es wurde mit Zahlen diskutiert, die größte lag bei 6.000 Soldaten. Für ein Land wie Afghanistan und die dortigen Einsatzbedingungen so gut wie nix....
 
2. October 2001, 15:06   #4
Lost Arrow
 
Beiträge: n/a
Ja das ist auch meine Meinung. Nur gestern in heute hat Hr. Rühe und Hr. Scharping so ähnlich geredet. Da muß man sich eigentlich nur an den Kopf fassen.

Am besten man greift die Bundeswehr um 16 Uhr am Freitag an, da is kein ******* mehr in den Kasernen...
 
3. October 2001, 11:29   #5
Schatz
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Deutschland besonnen

Der Bundesregierung liegen noch keine konkreten Anfragen aus den USA nach militärischem Beistand vor. Das sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Dienstag in Berlin. Die Bundesregierung war zuvor darüber informiert worden, dass die NATO den Bündnisfall auslösen werde.

Wie der Kanzler sagte, mit dem Bündnisfall werde sogleich die Beistandspflicht ausgelöst. Es sei aber noch nicht festgestellt, was konkret an Beistandspflicht gefordert werde. Es liege auch noch keine Bitte der USA vor, Unterstützung zu gewähren. "Wir entscheiden dann, wenn Bitten an uns herangetragen werden.", sagte Schröder vor Journalisten.

Er wiederholte seine uneingeschränkte Solidarität mit den USA. "Wir werden jene Hilfe leisten, zu der wir objektiv in der Lage sind, die von uns verlangt wird." Schröder machte auch nochmals klar, dass das die militärische Beistandspflicht nicht ausschließe.

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping hat nach der Ausrufung des Bündnisfalls der NATO eine "besonnene Linie" bei jetzt möglicherweise anstehenden Entscheidungen der Bundesregierung angekündigt. Wann, wo und welche Fähigkeiten der Bundeswehr gefragt sein könnten, werde sorgfältig besprochen, sagte Scharping in Berlin. Dies werde nicht in der Öffentlichkeit geschehen. Die USA seien noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem sie bestimmte NATO-Fähigkeiten zur Unterstützung angefragt hätten. Politisch sei klar, dass alle 19 NATO-Staaten in den Kampf gegen den internationalen Terrorismus integriert würden.
 
3. October 2001, 13:52   #6
Boomer
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Zitat:
Geschrieben von Schatz am 03. Oktober 2001 um 12:29 Uhr:
Die USA seien noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem sie bestimmte NATO-Fähigkeiten zur Unterstützung angefragt hätten.
An diesen Punkt werden die Vereinigten Staaten von Amerika auch nicht gelangen, denn eine Unterstützung durch die NATO hat eher solidarischen Charakter.

Hinsichtlich der manpower und der miltitärischen Ausrüstung dürften die Vereinigten Staaten von Amerika wohl kaum Unterstützung brauchen.

Gruß
Frank

Ps: auffällig: Cappa & Pastete auch im Politik-Forum? Keine eigene -zumindest eigenformulierte- Meinung mehr?
 
3. October 2001, 15:54   #7
Loddarnewyork
 
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Die Bundesregierung verweigert - und m.E. zu recht - die Zahlung eines Betrages (wie noch im Golf-Krieg Rd. 17 Millarden) an die USA, um sich quasi "freizukaufen".

Klar ist, daß unsere Bw an einem Krieg in Afghanistan nicht teilnehmen könnte, da sie dafür nicht ausgerüstet ist.
Sie könnte da nichtmal hinkommen, da entsprechende Transportmöglichkeiten für Panzer etc. fehlen.

Aber so eine Art von Krieg wird es eh garnicht geben, denn es werden von den Ami´s und Briten Hightec-Waffen gezielt eingesetzt und alles andere werden Spezialkommando´s ausführen.
Einzig die in Afghanistan ansaäßige Oposition, die sich im Norden des Landes aufhält, wird inzwischen (z.T. von Russland) mit herkömmlichen Waffen für den Landkrieg ausgestattet.

Ziel der Amerikaner und Briten ist inzwischen nicht nur die Ergreifung btw. Vernichtung des Osama bin Laden und seiner Gefolgsleute + Lager und Trainingscamps, sondern auch die Ablösung der Taliban.

Auf politischem Weg werden dazu schon Gespräche mit der Oposition des Landes und dem im Exil lebenden ehemaligen König geführt.

Was könnte nun die BRD dazu beitragen?

Nun, von politischer Vermittlung einmal abgesehen, besitzen auch wir Spezialeinheiten ala GSG9 die sehr gut ausgerüstet sind und ausbildungsmäßig den Eliteeinheiten der Ami´s in nichts nachstehen.
Ob die zum Einsatz kommen oder kommen könnten, entzieht sich meiner Kenntnis.
 
3. October 2001, 17:33   #8
Boomer
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Zitat:
Geschrieben von Loddarnewyork am 03. Oktober 2001 um 16:54 Uhr:
Nun, von politischer Vermittlung einmal abgesehen, besitzen auch wir Spezialeinheiten ala GSG9 die sehr gut ausgerüstet sind und ausbildungsmäßig den Eliteeinheiten der Ami´s in nichts nachstehen.
Ob die zum Einsatz kommen oder kommen könnten, entzieht sich meiner Kenntnis.
Exakt! Ich sagte bereits an anderer Stelle, daß Geheimdienste und/oder Sonderkommandos eine sehr gute Chance haben, Osama bin Laden life zu fassen.

Die GSG9 gehört sicherlich auch zu den Einheiten, auf die selbst die Vereinigten Staaten von Amerika zurückgreifen werden, sollte es erforderlich sein.

Wenn ich hier in Deutschland vor keiner Organisation Respekt habe: vor der GSG9 habe ich gehörigen Respekt! Die können nämlich ausnahmsweise mal was.
 
3. October 2001, 19:52   #9
Eyewitness
 
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Zitat:
Geschrieben von Boomer am 03. Oktober 2001 um 18:33 Uhr:
Die GSG9 gehört sicherlich auch zu den Einheiten, auf die selbst die Vereinigten Staaten von Amerika zurückgreifen werden, sollte es erforderlich sein.
Korrektur: Die GSG 9 darf in diesem Fall nicht mal eingesetzt werden und würde auch niemals eingesetzt werden. Zu schlecht. Für diesen Fall kommt das KSK, bzw. die Kampftaucher in Frage.
Die GSG9 kommt vom BGS und ist nur zum Schutz deutscher Bürger aufgestellt worden.

Aber eingesetzt wird das KSK sowieso schon. War auch im Kosovokrieg der Fall, wo wir den amerikanischen Piloten aus Yugoslawien rausgeholt haben.
 
3. October 2001, 20:32   #10
Boomer
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Korrektur zur Korrektur: im Bündnisfalls dürfen SÄMTLICHE verfügbaren Staatskräfte mobilisiert und auch eingesetzt werden.
 
3. October 2001, 20:39   #11
Eyewitness
 
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Nun, auch in diesem vorgetäuschten Bündnisfall wäre das wohl dann richtig, aber politisch wohl kaum durchsetzbar. Das KSK ist der GSG 9 so massiv überlegen, daß es nicht ratsam wäre, die GSG 9 einzusetzen, besonders, weil die nicht für solche Einsätze ausgebildet wurden. Abgesehen mal davon ist es gewünscht, daß das KSK endlich mal zu einem Einsatz kommt, der den Möglichkeiten dieser Truppe auch angemessen ist. Außerdem läßt sich über das KSK mehr internationales Ansehen erwerben.
 
3. October 2001, 20:44   #12
Boomer
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Die Beurteilung der Qualität einer Organisation mag ich persönlich lieber denen überlassen, die Ahnung davon haben.

Wie auch immer diese Beurteilung ausfallen mag: sicherlich wird keine Organisation an den Start gehen, um sich zu profilieren.
 
3. October 2001, 20:45   #13
Wire
 
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Die GSG 9 ist schon eher dafüf Ausgebildet und hat mehr Erfahrung im Umgang mit Terror. Gegen diesen ist sie auch mal gegründet worden (Olympia München!)
Dazu hatte sie auch schpn Auslandseinsätze, Geiselnahme einer Lufzhansa Maschine in Beirut (nicht sicher ).
Daher sehe ich auch eine gute Möglichkeitt diese Truppe in Afganhistan zu sehen.



Gruß Wire
 
3. October 2001, 20:48   #14
Eyewitness
 
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Hui, also Ahnung hab ich von den beiden durchaus und die GSG 9 wurde für diesen Einsatz eben genau NICHT ausgebildet. Die GSG 9 wurde für Polizeieinsätze ausgebildet, also vornehmlich Geiselbefreiung. Nur das wird in diesem Fall nicht zutreffen. Statt dessen geht es darum, hinter den feindlichen mehrere Tage oder Wochen nach einem Gegner zu suchen, ihn zu beobachten, seine Stellung zu infiltrieren und eine Person zu beseitigen/zu entführen. Und damit ist die GSG 9 hoffnungslos überfordet. Diese Einsatzbedingung trifft aber genau auf die Ausbildung des KSK.
 
3. October 2001, 21:22   #15
Boomer
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Zitat:
Geschrieben von Eyewitness am 03. Oktober 2001 um 21:48 Uhr:
Hui, also Ahnung hab ich von den beiden durchaus und die GSG 9 wurde für diesen Einsatz eben genau NICHT ausgebildet. Die GSG 9 wurde für Polizeieinsätze ausgebildet, also vornehmlich Geiselbefreiung.
Was unterscheidet eine Geisel von einem freiwillig in Gewahrsam Genommenen?
 
3. October 2001, 21:59   #16
Wire
 
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Geiselbefreiung, erinnert mich so an jemanden aus einem Bewachten mit Waffen besetzten Objekt zu Befreien bzw. bergen.

Nur das sich die Geisel in diesem Fall wohl nicht freuen würde egal wen man Ihm als Begleitung aussucht
 
3. October 2001, 22:52   #17
Loddarnewyork
 
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Nun, ich Hatte die GSG9 ins Spiel gebracht, da es unsere erste Eliteeinheit war.
Was Kampfspezialitäten hinter "feindlichen" Linien angeht, da hat Eye sicherlich recht, ist die neuere KSK wohl angebrachter.
Mir viel vorhin nur die Bezeichnung nicht ein.

Trotzalledem hat man vor 2 wochen aber auch über einen Einsatz der GSG9 einmal laut nachgedacht. Allerdings nicht im Zusammenhang mit bin Laden, sondern an eine gleichzeitige Befreiung der 8 Geiseln (darunter 4 Deutsche), aus einem Gefängnis von Kabul.

Letztendlich treffen aber sicherlich die Ami´s zusammen mit den Briten, wie überhaupt vorgegangen wird.

Nachdem von der Nato der Bundnisfall als eingetreten anerkannt wurde, haben die USA heute nun auch ertsmals ihre Forderungen an die Bündnispartner gestellt.

Von der BRD wird gewünscht: Luftraum offen halten, Amerikanische Einrichtungen (Stützpunkte, Konsulate etc.) absichern, Luftraumüberwachung, Zusammenarbeit der Geheimdieste.

Soldaten werden nicht angefordert von den Bündnispartnern (außer den Briten), aber die der Nato unterstellten AWACS-Aufklärer und Pipelines sowie die Nutzung von Häfen und Flughäfen.
 
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