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14. June 2006, 00:14   #1
Ben-99
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Kann mich mal einer von den Jüngeren aufklären?

... manchmal merke ich doch, daß ich langsam alt werde und daß ich vieles nicht mehr verstehe. Sollten sich die Jugendlichen von heute wirklich so extrem verändert haben, wie in diesem Bericht zu lesen ist?

Gewaltvideos auf dem Handy: Verprügelt, vergewaltigt und gefilmt

Ist es wirklich für viele Schüler heute "Sport", Mädchen zu schlagen und zu vergewaltigen oder zu sechst auf einen am Boden Liegenden einzutreten, nur damit man mit diesen Handy-Movies vor den Freunden angeben kann?

Ich komme mir jetzt schon fast spießig vor, wenn ich frage, ob sich die Werte derart verschoben haben. In "meinen Zeiten" galt es noch als feige, wenn Leute nicht "Mann gegen Mann" kämpfen konnten. Selbst die grimmigen, damals nicht zu unrecht gefürchteten gewaltbereiten "Rocker", die ihre meist blutigen und manchmal auch tödlichen Kämpfe unter sich austrugen, hatten noch eine Art Ehren-Kodex, der es ihnen verbat, auf Schwächere oder gar Wehrlose einzuschlagen.

Ich muß zugeben, daß ich ziemlich entsetzt über diesen Artikel bin, wenn er denn wirklich die Zustände korrekt beschreibt. Und genau das würde ich gern von Leuten wissen, die solche Handy-Videos vielleicht auch schon mal im Bekanntenkreis gesehen haben. Daß sich jemand von den hiesigen Membern an solchen Aktionen beteiligt haben könnte, halte ich dagegen für ausgeschlossen.

Gruß Ben
 
14. June 2006, 08:00   #2
Chaya
 
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Hi,

nun ich bin 24 und vielleicht auch schon etwas aus dem jugendlichen Alter raus, aber ich kenne solche Videos... Durfte letztes Jahr miterleben, wie einer dieser "Slaping"-Anhänger auf einer Party mit seinem selbstgedrehten Video angab! Positiver Weise waren er, seine Tussi und sein "Kollege" die einzigen, die das voll "inside" fanden (inside = cool) und bekammen (verbal!) von allen Seiten eins drauf. Nach hitzigem Hin und her wurden sie dann auch der Party verwiesen. Natürlich kam noch der Spruch: "Ey, ich mach euch alle fertig, alder!!"
Einige überlegten, ob sie die Typen anzeigen, was daraus geworden ist weiß ich nicht.

Mal ganz ehrlich, ich hab mich auch schon geprügelt, aber das verlief alles mehr oder weniger fair (so fair wie ne Prügelei halt sein kann)...

LG
 
14. June 2006, 08:27   #3
Glühwürmchen
 
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Es ist schon einige Zeit her, da bin ich durch eine Sendung auf solche Videos aufmerksam geworden.
Polizeibeamte sind in Schulklassen gegangen um dieses Thema zu besprechen. Damit auch der Lehrer verstand, um was es eigentlich geht, wurde ihm ein Videoausschnitt in Bild und Ton gezeigt. Eine ziemlich eindeutige "Frauenstimme" war zu hören und die Bilder schienen den Lehrer zu schockiere. Die Schüler aber fingen an zu gröhlen und einer rief: Ey, das ist doch die Alte, die von einem ?Pferd? gep.... wird.
Danach wurden noch einige Ausschnitte von Prügeleien etc gezeigt, die bei normaldenkenden Menschen Übelkeit hervorrufen.

Ich bin aus dem Alter raus, aber mein Sohn ist 16 und demnach mittendrin. Was macht man?
Ich bin nicht bereit sein Handy zu durchsuchen - wer weiß, ob ich es überhaupt finden würde, wenn er es "besitzt".
Zufällig hörte ich Tonaufnahmen von einem Handy, dabei Gelächter der Kumpel und hab gefragt, was sie sich denn da angucken.
Rollerstunts, wobei die auch nicht wirklich harmlos waren, wenn auch relativ freiwillig.
Ich hab diese abartigen Szenen angesprochen und bekam als Antwort, dass das "feige Helden" wären, mit denen man nix zu tun haben will.

Ob diese "Helden" das alles noch immer so inside finden würden, wenn sie wüssten, dass sie damit ihre Feigheit outen?
 
14. June 2006, 10:49   #4
Chaya
 
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Als ich so um die 16 war, waren unsere "Alltagshelden" die Sprayer. Muss zugeben, dass ich damals auch mit einer Crew unterwegs war (war aber keine aktive Sprayerin - bin ja auch'n Mädchen ), da gab's dann auch schon mal Reibereien mit anderen Crews, aber alles immer im Rahmen und es gab noch so'ne Art Ehrgefühl...

Was heute abgeht, dass einfach auf Leute in der Öffentlichkeit eingeprügelt wird, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Als ich zum ersten Mal von "Slaping" gehört habe, war's noch ein Problem mit dem sich englische Gesetzeshüter rumschlagen mussten. Da sind einige Jugendliche sogar soweit gegangen, dass sie einem Mann mit Benzin bespritzten und anzündeten (Lief irgendwann Anfang letzten Jahres im ARD)!!!

Ähm, fällt einem dazu noch irgendwas ein...?

Ich will mich ja nu nich besser stellen, immerhin war ja auch passiv an Sachbeschädigungen beteiligt, trotzdem würd ich da noch eine dicke Grenze ziehn und vor allem ich bin mit dem Alter um einiges einsichtiger geworden und bin heute auch nicht gerade stolz auf die Aktionen, die wir damals abgezogen haben.
 
14. June 2006, 12:09   #5
Loddarnewyork
 
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OK, dann woll'n wir dem alten Mann doch mal auf die von Krampfadern geplagten Sprunggelenke helfen.

Als ich 16 Jahre alt war, hatte ich ein gelbes Handy und ich konnte damit für 20 Pfennige überall telefonieren. Das gelbe Handy war so groß, daß es sogar eine Tür hatte und an der Wand hinter der Türe befand sich der Hörer, zeitgemäß in mattschwarzem Design gehalten.
Wählen konnte man ganz praktisch, indem man mit dem Zeigefinger eine Scheibe drehte. Auf der Tür des gelben Handys stand "Fasse Dich kurz!" Wer sich selbst schon mal gefaßt hat, weiß, wie schwer es ist, sich kurz zu fassen.:grübel:

Auch damals gingen einige Gleichaltrige schon recht merkwürdig mit dem gelben Handy um. Sie rissen den Hörer ab, oder zerstörten das Telefonverzeichnis, oder aber zündeten das komplette Handy an.

All das macht man heute mit Handys nicht mehr. Heute ist es wichtig, daß die Handys ihren ureigenen, individuellen Pups von sich geben und dolle Bildchen zeigen. Und natürlich sind bei einigen Jugendlichen diese Videos IN.

Ob Eltern das Recht haben, die Handys ihrer noch minderjährigen Sprößlinge auf derartige Videos zu kontollieren? Ich würde es tun und dann Gnade ihm Gott...
 
14. June 2006, 12:09   #6
Ben-99
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... an einer Stelle in dem Artikel heißt es: "Mittlerweile denken sich die Jugendlichen richtige Drehbücher aus, nach denen ihr Überfall ablaufen soll. Angelehnt an Gewaltfilme", sagt Markus M.*, Jugendarbeiter aus Berlin Kreuzberg."

Normalerweise werden Soziologen und Verhaltensforscher ja immer gleich von Leuten, die "hip" sein wollen, verspottet, wenn sie auf Zusammenhänge zwischen der steigenden Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen und Kino-Filmen sowie Video-Games hinweisen, in denen eben genau diese Gewalt verherrlicht wird.

Leider gehören auch manche Zeitschriftenredakteure dazu, die sich wohl den jüngeren Lesern anbiedern wollen. Dabei müßten selbst die blindesten unter ihnen inzwischen gemerkt haben, daß es diese Zusammenhänge tatsächlich gibt. Und es wird wohl alles noch schlimmer werden, da zur Zeit Horror-Movies in die Kinos kommen, in denen es vor allem darum geht, daß Menschen gefangen werden, nur um sie "aus Spaß" zu Tode zu foltern.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sehe auch Zusammenhänge mit den heutigen leider schon fast alltäglichen Nachrichten aus der Politik. Da ist es dann beinahe schon "normal", daß Leuten der Kopf abgeschnitten wird oder in Gefängnissen Menschen systematisch gefoltert werden. Und auch dort wurden die Mißhandlungen "zum Vergnügen" gefilmt und fotografiert, um damit vor den anderen Soldaten zu prahlen.

Und weil auch diese Verbrechen sehr viel mit "Machterhalt" und "Ehre" zu tun haben, wundert es mich nicht, daß dies auch immer häufiger bei Jugendlichen eine Rolle spielt. Besonders unter Losern, die sich nur noch auf diese Weise "Respekt" vor den Freunden verschaffen können.

Ich meine, daß es jetzt langsam mal Zeit wird, die rosarote Brille abzusetzen, hinter der romantisch verklärte Redakteure, übrigens auch bei "Spiegel" immer gern ihr Einheitsargument aufsagen, daß nicht jeder, der Horror-Filme mag und sich mit Baller-Spielen die Zeit vertreibt, auch immer ein potentieller Schläger, Folterer oder Vergewaltiger sein muß.

Das ist zwar richtig. Und trotzdem werden nach solchen Verbrechen immer wieder Parallelen zu diesen Games und Movies nachgewiesen. Und wer darauf hinweist, sollte nicht zwangsläufig immer gleich als "altmodisch" angesehen werden.

Gruß Ben
 
14. June 2006, 12:41   #7
Glühwürmchen
 
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Im ersten Beitrag verstehst Du die Jugend nicht und im zweiten kommst Du schon selber drauf, dass es eben nicht nur die Jugend ist, sondern sich auch Erwachsene an solchen Taten incl. der Bilder "erfreuen"
Wer kennt sie nicht, die Bilder mit der amerikanischen Tussi - Kippe seitlich zwischen den Lippen hängend, ein Seil in der Hand, an dem ein nackter Mann mit Kaputze gefesselt ist - in cooler Siegespose.
Die Berichte dazu liefern geradezu das Drehbuch für die Kiddies.
Wen wundert es, dass solche "starken Persönlichkeiten" als Idole genommen werden?
Dazu kommen die täglichen Staumeldungen, die durch Gaffer hervorgerufen werden.
In den Nachrichten sind Standbilder schon lange out. Blut und Leid muss her, sonst sinken die Einschaltquoten...

Tatsächlich sind es immer die Erwachsenen, die diese Fehler als erste begehen und das nicht nur durch Filme oder Konsolenspiele, sondern in der Realität.
Ich bin mir sicher, dass viele "dieser" Jugendlichen sowas auch blöd finden, aber leider war es schon immer so, dass sich manche nur dann akzeptiert fühlen, wenn sie mitmachen, was andere für gut vorgeben.

Machtspiele denkt sich sicher jeder irgendwann mal aus, aber zum Glück bleibt es bei den meisten für immer Fantasie.


Loddarnewyork
Theorie ist immer schwierig, aber meinst Du wirklich, dass Du einen 16jährigen damit unter Kontrolle bekommst und trotzdem sein Vertrauen behälst, wenn Du sein Handy inspizierst?
Mal angenommen, er sagt Dir, dass er solche Filme nicht hat, erwischt Dich aber bei der Kontrolle. Wie rechtfertigst Du Dich?
Und angenommen, er hat kein Gewaltvideo drauf. Heißt das für Dich, dass er die nicht cool findet?
 
14. June 2006, 12:50   #8
Chaya
 
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@Ben

Recht hast Du! Eigentlich sollten diese Zusammenhänge spätestens seit Columbine jedem aufgegangen sein...

Doch was tun? Eltern? Schule? Alle zum Therapeuten?

Leider gib es kein Patentrezept und ich denke, dass jeder von diesen Jugendlichen einzeln für sich genommen auch weiß, dass Leute ohne Grund verprügeln feige und dämmlich ist.
Man müsste vielleicht erstmal heraus finden wo die Quintessenz für diese Form Jugendlichergewalt und Gewaltbereitschaft liegt.

Denn Filme oder Spiele sind vielleicht Anreiz oder gar Auslöser, aber bestimmt kein Grund! Einem Anderen weh zu tun ist immer eine Grenzübertretung.
 
14. June 2006, 13:16   #9
Ogino
 
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Info-Radio Berlin berichtete unlängst darüber.
Man mag es kaum glauben, aber es ist Tatsache:
Der momentane 'Hit' bei vielen Jugendlichen hier in Berlin ist übrigens das Originalvideo, auf dem der amerikanischen Geisel durch einen Terroristen (Manche nennen diese Verbrecher auch Freiheitskämpfer) der Kopf abgeschnitten wird.
Viele Jugendliche sind zu dämlich, eine Suchmaschine mit richtigen Begriffen zu füttern, aber solchen Mist und die url von rotten finden sie auf Anhieb. Traurig.
Noch schlimmer finde ich die Tatsache, dass geschäftstüchtige unter ihnen die Möglichkeiten von bluetooth nutzen und diese Meisterwerk der Perversion für schlaffe 3 € an ihre Kumpels rüberbeamen, wie es in deren Sprachgebrauch so heisst.

Sehr gefragt an Klingeltönen ist auch eine mehrfache Maschinengewehrsalve, die ihren Abschluss mit einen bekannten Zitat findet: 'Seit 5 Uhr 30 wird nunmehr zurückgeschossen'
Kaum ein Jugendlicher wird wissen, dass dieser Ausspruch von einem der grösten Verbrecher dieses Jahhunderts stammt, der damit den Überfall auf Polen ankündigte, der Millionen Tote forderte.

Mein Sohnemann ist jetzt 16 und ich halte es wie Loddar. Würde ich derartigen Scheissdreck auf seinem Handy oder gar PC finden, würde beides im Keller verschwinden und er dürfte es mit einem Satz heisser Ohren selbst dort deponieren.
 
14. June 2006, 13:21   #10
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
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Meine Kinder brauchen solche Filme nicht aufs Handy zu spielen, denn ihnen bietet sich das volle Entertainmentprogramm beim Blick auf den Schulhof der angrenzenden Hauptschule.

Ich frage mich manchmal, warum es auf der Schule meiner Kinder Anti-Gewalt-Programme und Deeskalationsprogramme gibt, wenn 10 Meter weiter dem Schülerterror kein Einhalt geboten wird. Sind wir in Deutschland schon dermaßen in ein Kastensystem eingegliedert?
 
14. June 2006, 15:43   #11
Pierro
 
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Im grossen und ganzen dürfte es an meiner ehemaligen Schule noch immer so abgehen wie bei uns früher - gut heut hat jeder der Kids ein Handy, aber wo Kinder noch hinterm Haus auf der Wiese kicken können - alle Nase lang ein Spielplatz ist, zum Sportverein jeder max. 10 min mit dem Fahrrad hat - sich jeder irgendwo noch kennt und auch die Kinder der anderen, da ist die Welt noch etwas anderst.
Ich muss in der Zeitung über Hauptschulen und Handyvideos lesen - sicher wirds auch in unserer Gegend so gestörte geben, aber im grossen und Ganzen - sind die Kids nicht viel anderst als wir damals waren - und da an meinen Garten direkt ne Wiese anschliesst, wo quasi rund um die Uhr gebolzt wird, seh ich die Jungs andauernd und die sind gerade so wie wir auch waren.
Wir haben mit 13 oder 14 auch angefangen zu paffen, Bier zu trinken - haben unsere Eltern angeschwindelt um dies oder das zu machen - hatten unsere ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht und hatten unsere ersten grösseren Streitigkeiten die ganz selten in Watschn geendet haben.
Und so beobachte ich das heute auch noch.

Jetzt frag ich mich, wie Eltern das zulassen können, dass ihre Kinder in so einer Gettogegen aufwachsen müssen - schon allein aus der eigenen Verantwortung heraus muss ich doch schauen dass ich da weg komme - wie auch immer. Oder sind die Eltern dort, ich sags jetzt provozierend, gar nicht hirnmässig in der Lage das zu schnallen das es anderst auch geht.

Jetzt werden wir Landeier gern von den Stadtfratzen belächelt, wie wenn wir ne dämliche Inzuchtbande wären, aber so megaschön wie es hier bei mir z.B. ist und einem Kind noch so richtig alles geboten werden kann, ausser Dönerland und Drogenspielplätze, dass will da wahrscheinlich gar keiner wissen.

Würden Eltern aus so Assigegenden wegziehen, wenn sie ihre Kinder diesem Mist ausgesetzt sehen würden?

Ist das nicht ne Ausrede wenns heisst, ich kann das Kind doch nicht von Freunden und Schule wegreissen ?

Sind denn nicht die unbeweglichen Eltern grösstenteils an der Entwicklung ihrer Kinder Schuld?

Wir sehen nur das Endprodukt - ein pickliges Arschlochkind mit total zerstörtem sozialem Gewissen .... nur hat da tatsächlich das Kind die Schuld?

..... ich fahr morgen mit Frau, Tochter und Hund ins Tannheimer Tal - da hab ich ungefähr 45 min zu fahren alle haben einen schönen Tag an der Natur ... Berg, Wiesen, Wälder, Bäche, Tiere .... ich hoffe das allein prägt schon für die Zukunft.
 
14. June 2006, 18:08   #12
Sacki
Dummschwätzer
 
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Zitat:
Jetzt frag ich mich, wie Eltern das zulassen können, dass ihre Kinder in so einer Gettogegen aufwachsen müssen - schon allein aus der eigenen Verantwortung heraus muss ich doch schauen dass ich da weg komme - wie auch immer. Oder sind die Eltern dort, ich sags jetzt provozierend, gar nicht hirnmässig in der Lage das zu schnallen das es anderst auch geht.
Ich unterstelle Dir einfach mal ein wenig Weltfremdheit Pierro.
Kannst Du dir vorstellen, daß es in diesen "Ghettos" überwiegend Familien gibt, die in der Mitte des Monats schon nicht mehr wissen, was sie den Rest des Monats zu essen haben ?
Meinst Du, die suchen sich mal auf die schnelle eine nette Wohung in einer ländlichen Gegend, wo die Welt noch heile ist, aber dafür die Miete mindestens doppelt so hoch ?
Und weil ihre Jaffa Möbel einen Umzug nicht überstehen würden, richten sie sich in einem netten Möbelhaus halt mal schnell völlig neu ein und berappen noch einige Tausender für die sonstigen Umzugskosten...

Zitat:
..... ich fahr morgen mit Frau, Tochter und Hund ins Tannheimer Tal - da hab ich ungefähr 45 min zu fahren alle haben einen schönen Tag an der Natur ... Berg, Wiesen, Wälder, Bäche, Tiere .... ich hoffe das allein prägt schon für die Zukunft.
Viel Spaß in Eurer heilen und intakten Welt

Ich vermute, Du bist kein Hartz 4 Empfänger, oder ?

 
14. June 2006, 20:03   #13
Glühwürmchen
 
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Nur schnell, bevor ich noch das erste der 4 Tore verpasse - bei uns haben schon 2 Hartz4 gewohnt, denn hier kostet der qm fünfeuofuffzich incl. Garten, so weit man gucken kann
Ich glaub nicht, dass man dafür was in Berlin bekommt

So, jetzt schnell raus zu "meinen Jungs" - 7 oder 8 werden es sein, auf die Terrasse, denn die warten schon darauf, dass sie mit Cab anstoßen dürfen *brrrr Ekelszeuch*
 
14. June 2006, 22:55   #14
Glühwürmchen
 
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sodele, Jungs heile nach Hause gebracht und außer Fußball nix aufregendes zu sehen oder zu hören bekommen. Morgen wird wieder am Roller geschraubt, denn die Stunts funktionieren noch nicht 100%ig.
Neee, von dem "geistigen Dünnschiss" wollen die nix wissen und erst recht nicht ihr Handy oder PC damit vollmüllen.

Wobei ich bei der Frage an Ogino angekommen bin. Wie willst Du soetwas finden, ohne seine Intimsphäre zu verletzen?
Das erinnert mich an früher, wo manche Eltern in den Tagebüchern schnüffeln mussten, denn es könnte ja sein, dass...
 
15. June 2006, 11:02   #15
Ogino
 
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Zitat:
Zitat von Glühwürmchen
Wobei ich bei der Frage an Ogino angekommen bin. Wie willst Du soetwas finden, ohne seine Intimsphäre zu verletzen?
Das erinnert mich an früher, wo manche Eltern in den Tagebüchern schnüffeln mussten, denn es könnte ja sein, dass...
Sicher kontrolliere ich ihn nicht, jedenfalls nicht, ohne es anzukündigen, was aber eine absolute Ausnahme ist.
Vertrauen und Ehrlichkeit ist Grundvoraussetzung. Ich bin mir schon sehr sicher, dass mich (uns) der Knabe nicht anlügt. Wäre das der Fall, würde ich meine gesamte Erziehung als gescheitert ansehen.
Und Auswirkung dieser Erziehung ist auch, dass er sich grundsätzlich nicht für so einen geistlosen Mist interessiert.
 
15. June 2006, 11:20   #16
Glühwürmchen
 
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Eine andere Antwort habe ich nicht erwartet.
Das ist es, was ich damit meinte, dass Theorie und Praxis auseinander gehen.
Loddarnewyork schrieb, er hätte das Recht und würde es tun.

Hätte ich auch nur einen geringen Verdacht, würde ich meinen Sohn auch zu Gebet nehmen und klar machen, was ich davon halte und wie ich reagieren würde, wenn ich die Mutter von XYZ wäre. Das würd schon reichen, dass er sowas nicht besitzt.
Ob er es sich dann woanders anschaut, weiß ich nicht, aber ich gehe davon aus, dass er sowas wirklich widerlich findet.


Größere Aktionen würde ich unternehmen, wenn ich das Gefühl hätte, dass mein Kind Opfer ist, denn leider schweigen die oft aus Angst, trotz großem Vertrauensverhältnis. Dann wäre ich dahinter wie der Teufel hinter der Seele und das, bis ich die Täter habe.
 
16. June 2006, 08:55   #17
Pierro
 
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Jo - so wie Glüwü meinte ich es

@ Sacki
Ich hab 10 Jahre in Grossstädten verbracht, davon 5 in Ffm. Ich kenne die Mietpreise, die Wohngegenden und ich kenne das Umland.
Ich bin z.B. von Frankfurt 60 km nördlich gezogen und lieber jeden Tag in die Arbeit gefahren - Anbindungen öffentlicher Art waren hervorragend und das Strassennetz sowieso.

Ich hab damals ausserhalb aufm Dorf 8 Mark oder so aufn qm Miete bezahlt und es war ruhig und es war ein kleiner Garten dabei und zum einkaufen war alles sehr nah und billig.

Das war was ich meinte, wenn das weltfremd sein soll, okay, aber ich kann mit weniger Geld draussen aufm Dorf wesentlich besser leben als in der Stadt und da auch noch in in wesentlich schlechterer und kleinerer Wohnung und Umgebung.

Vor allem wenn ich Kinder habe.

Ich hab noch relativ häufig in München zu tun und immer wenn ich aufn mittleren Ring fahre und sehe in welchen Absteigen und Wohnsilos die Menschen dort wohnen und wahrscheinlich nur ne halbe Stunde S-Bahn Fahrt ausserhalb ziehen müssten um ihr Lebensklima um das doppelte zu verbessern, die das aber nicht machen ??

Ich hab schon öfter mich drüber unterhalten und es heisst immer - ich wär doof - aber warum sie es wirklich tun - in einem total versifften Haus das von oben bis unten verschimmelt und feucht und von Ratten verpisst ist wohnen für 500 Euro, anstatt für 350 Euro ausserhalb, das hat mir bis heute noch keiner erklärt.

Vielleicht fühlt man sich herabgesetzt wenn man nicht mehr in der Stadt selber wohnt.

Wo ist das Problem für einen Münchner, der im Hasenbergl wohnt nach Geltendorf oder Markt Schwaben z.B. zu ziehen??

Und das ist auf jede Deutsche Grossstadt anwendbar.

Und erzähl mir keiner von wegen Stadt hat mehr Kultur.
Vor allem wenn ich keine Knete habe.

........
Noch was - klar ich hab kein Hartz 4, aber welch Freizeitbeschäftigung kann günstiger sein, als in der Natur zu wandern, seine Brotzeit ausm Rucksack zu holen und mit der Familie an einem Bergsee auf der Decke zu liegen ??

Irgendwie haben sich die Ansichten verbogen - vor allem fragte ich um die Verantwortung, die die Eltern gegenüber der Kinder haben und auch wenn sie keinen Umzug hinbekommen, ginge es mir ums grdstzliche!
 
16. June 2006, 09:58   #18
EPONA
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Gerade in dörflicher, ländlicher Gegend, wo jeder jeden kennt, werden Menschen mit geringem Verdienst und einer Hand voll Kindern doch schnell zum "Diewollenwirhierabernichthaben"-Unwort.

Ist es so schwer zu verstehen, daß "die da" dann lieber anonym, wo sie nicht auffallen, leben wollen weil sie dort Gleiche antreffen und sie mit "ihrer Gemeinschaft" zumindest die Lebensumstände teilen?

Sogen. Gettos gibt es doch nur, weil man "die da" nirgends haben will und zögen alle auf die Dörfer, wären es genau umgekehrt...
 
16. June 2006, 10:19   #19
Pierro
 
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Siehst du - ich wollte Gründe haben.

Blos wer ist "Die da"

Es gab auch schon zu meiner Zeit - jawoll auch damals schon - in meiner Grundschulklasse, Türkische Kinder, Serbische und Kroatische und auch nen Engländer hatten wir.

Aber auf dem Land hatten wir halt nur ein paar wenige und die hatten aufgrund von den wenigen Landsmännern keine Berührungsängste und waren bei uns voll dabei.

Und deswegen ist es so, wenn wir uns heute treffen völlig wurscht ob nun einer Kroate ist oder war oder Türke oder Engländer, wir sitzen alle zusammen am Tisch und keiner ist "Die da"!

Das ist aber am Thema vorbei und vor allem wiedermal auf ausländische Nachbarn beschränkt gewesen.
Warum sollte ein jeder, der keine Arbeit hat und aufm Land in einer Sozialwohnung oder einer kleinen Wohnung mit seiner Familie wohnt ein "Die da" sein?

Arbeitslosigkeit macht doch auch vor kleinen Orten oder Dörfern nicht halt und ziehen die da alle in ein riesengrosses verkommenes Sozialwohnungshaus in der Stadt um "unter sich" zu sein?
Ist man, wenn man seine Arbeit verliert und in einem "unnoblen" Stadtviertel wohnt jemand ausgegrenzter der unter denen bleiben will, die genauso scheisse dran sind wie man selbst.

Tut mir leid ich verstehs wirklich nicht ganz - man bleibt dann "unter sich" - was auch immer das sein mag - und lässt seine Kinder lieber im Einzugsbereich von Jungendbanden und Kriminalität aufwachsen als wenn man den Weg dorthin sucht, wo es eine andere Kindheit für die Kinder geben "könnte".

Das ist jetzt irgendwie in eine Richtung gelaufen, die sich so anhört, wie wenn nur Arbeitslose oder Ausländer an allem schuld wären oder solche Kinder hätten.

Ich hab das ursprünglich nicht so gemeint, treffen kann das jeden und ich komm irgendwie nur deswegen drauf, weil es damals meine beste Entscheidung war aus der Stadt aufs Land zu ziehen.
Auch mein soziales Umfeld ist in einem Ort mit 8.000 Einwohnern wesentlich grösser gewesen als in der Stadt.
Viel mehr die ich in kürzester Zeit kennengelernt hatte und die auch wesentlich herzlicher waren - egal ob Deutsch oder "Nicht-Deutsch".
Da mein Blut auch nicht nur Deutsch ist, hab ich mich sogar mit Hessen angefreundet und wie.

Um zurückzukommen - meine Frage war es an die Eltern, ob es nicht, zumindest in Frage kommen würde, aus einem Stadtviertel wegzuziehen, wenn es möglich wäre, oder ob das völlig ausgeschlossen ist, warum auch immer. Wenn ja - warum?
Und immer im Kern der Sache - für meine Kinder!
Um die es ja bei diesem Problem geht.
 
16. June 2006, 10:38   #20
EPONA
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"Die da" sind die "Unterschicht". Die Unterschicht, die gemacht wurde, die Grenzen werden immer deutlicher gezogen und klar macht sich der menschliche Unterschied auch schnell im Landschaftsbild offenbar. Kein Wunder also, wenn es Gettos gibt. "Die da" sind die da:

Zitat:
Jetzt frag ich mich, wie Eltern das zulassen können, dass ihre Kinder in so einer Gettogegen aufwachsen müssen - schon allein aus der eigenen Verantwortung heraus muss ich doch schauen dass ich da weg komme - wie auch immer. Oder sind die Eltern dort, ich sags jetzt provozierend, gar nicht hirnmässig in der Lage das zu schnallen das es anderst auch geht.

Jetzt werden wir Landeier gern von den Stadtfratzen belächelt, wie wenn wir ne dämliche Inzuchtbande wären, aber so megaschön wie es hier bei mir z.B. ist und einem Kind noch so richtig alles geboten werden kann, ausser Dönerland und Drogenspielplätze, dass will da wahrscheinlich gar keiner wissen.

Würden Eltern aus so Assigegenden wegziehen, wenn sie ihre Kinder diesem Mist ausgesetzt sehen würden?

Ist das nicht ne Ausrede wenns heisst, ich kann das Kind doch nicht von Freunden und Schule wegreissen ?

Sind denn nicht die unbeweglichen Eltern grösstenteils an der Entwicklung ihrer Kinder Schuld?

Wir sehen nur das Endprodukt - ein pickliges Arschlochkind mit total zerstörtem sozialem Gewissen .... nur hat da tatsächlich das Kind die Schuld?
Warum sie "Die da" sein sollen? Du selbst schriebst doch von deinem Unverständnis gegenüber "denen".

Ich kann mir vorstellen, daß es einfacher ist, unter Gleichen zu leben und sich im Wortsinn durchzuboxen. Zumindest denke ich, daß eine gebrochene Nase weniger wehtut als Isolation und Einsamkeit im Dorfidyll.

Ich weiß auch ganz genau, wie Du das meinst und kann auch das nachvollziehen.
 
16. June 2006, 10:49   #21
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Epona

Ist es so schwer zu verstehen, daß "die da" dann lieber anonym, wo sie nicht auffallen, leben wollen weil sie dort Gleiche antreffen und sie mit "ihrer Gemeinschaft" zumindest die Lebensumstände teilen?

Sogen. Gettos gibt es doch nur, weil man "die da" nirgends haben will und zögen alle auf die Dörfer, wären es genau umgekehrt...
... Epona hat das schon ganz richtig erklärt. Dazu kommt noch, daß ausländische Mitbürger an der Ghetto-Bildung in den Großstädten nicht ganz unschuldig sind, weil sie oft bewußt dort hin ziehen, wo schon andere leben, die aus ihrem Heimatland stammen.

Das ist jedoch verständlich, und das würden wir wohl genauso machen, wenn es zum Beispiel in Istanbul einen Stadtteil gäbe, der vor allem von Deutschen bewohnt ist. Oder denken wir an Inseln wie Teneriffa: Da gibt es auch Siedlungen, in denen fast nur Deutsche leben, und manche von ihnen meinen noch immer, es nicht nötig zu haben, Spanisch zu lernen.

Aber noch mal zurück zum Thema: In dem Artikel wird darauf hingewiesen, daß sich an den brutalen Übergriffen, die per Handy gefilmt werden, größtenteils Jugendliche ausländischer Abstammung beteiligen. Das ist nun mal Fakt und hat mit Diskriminierung nichts zu tun.

Gruß Ben
 
16. June 2006, 11:02   #22
Pierro
 
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Zitat:
Zitat von EPONA
"Die da" sind die "Unterschicht". Die Unterschicht, die gemacht wurde, die Grenzen werden immer deutlicher gezogen und klar macht sich der menschliche Unterschied auch schnell im Landschaftsbild offenbar. Kein Wunder also, wenn es Gettos gibt. "Die da" sind die da:



Warum sie "Die da" sein sollen? Du selbst schriebst doch von deinem Unverständnis gegenüber "denen".

Ich kann mir vorstellen, daß es einfacher ist, unter Gleichen zu leben und sich im Wortsinn durchzuboxen. Zumindest denke ich, daß eine gebrochene Nase weniger wehtut als Isolation und Einsamkeit im Dorfidyll.

Ich weiß auch ganz genau, wie Du das meinst und kann auch das nachvollziehen.
Mhhhh "denen" - also ich wollte keinen zu "denen" machen - mir fällt sicher schwer das zu sagen was ich meine, weil sich immer wer aufn Fuss getreten fühlt.

Im weitesten Sinne ist "denen" vielleicht diejenigen, die ich im Fernsehen in den Nachrichten gesehen habe. Die Jugendlichen die in der Hauptschule rumrandaliert haben. Und meine Worte waren damals vor den Nachrichten zu meiner Frau - wenn das bei uns auch so kommt (sie ist der Meinung es kommt) dann ziehen wir wohin, wo es noch nicht so ist.

So meinte ich mein ganzes Gekritzel eigentlich.
Ich kann keine Lösung für das Problem bieten, sondern wollte nur wissen ob das nicht für manch andere auch die einzigste Lösung wäre und warum manche trotzdem ihre Kinder in Schulen gehen lassen, wo schon in der vierten Klasse das Messer am Schulhof regiert.

Und glaub mir, das "Dorfidyll" wie man es aus Heimatschmarrnfilmen kennt, das gibts doch so auch nicht mehr.
Zumindest bei uns nicht und wir sind genau da her, wo die meisten glauben, dass der Knecht noch die Kuh poppt.

In "meinem" Dorf wohnen ca 10.000 Einwohner und da kann auch schon nicht mehr jeder jeden kennen - aber die die dort aufgewachsen sind kennen sich eben und aus meiner ehemaligen Grundschulklasse ist auch nicht jeder ein Dipl.Ing. geworden und auch etliche haben keine Arbeit oder wohnen mit Frau und zwei Kindern in der Wohnung vom öffentlichen Wohnungsbau - aber keiner von denen wurde zu "Die da" und keiner der Kinder ist schlimmer oder besser als alle anderen.
Alle bauen doch die gleiche Scheisse und auch wenn mal was kaputt geht, bin ich immer noch froh, wenn es Streiche oder Unsinn ist, den wir auch schon gemacht haben.
Ab einem bestimmten Alter wissen aber alle von denen auch, wo man Shit kaufen kann - wussten wir auch.
Und ab einem bestimmten Alter treffe ich auch auf eine Horde 15 Jähriger, die nachmittags auf der Parkbank ne Kiste Bier trinken und sich stark fühlen.
Ich finde die sehen dabei richtig scheisse aus - aber genau nachgedacht - hab ich in dem Alter genauso scheisse ausgesehen und die gleiche Scheisse gemacht.

Ich wollte nun niemand in eine Ecke stellen oder jemand anderes besonders herausheben - mir gings nur um den Grundgedanken "lass ich das zu dass mein Kind so leben muss - oder versuch ich davor zu flüchten"
Wenn es möglich ist - und möglich ist immer mehr als die meisten zugeben.
 
16. June 2006, 11:26   #23
EPONA
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Es ist sehr schwer, gerade schriftlich, genau das rüberzubringen, was man denkt. Ein geschriebenes Wort ist klar und nüchtern gelesen anders rübergebracht, als in einem Gespräch.

Ich weiß ganz genau, was Du meinst, Dein letzter Beitrag hat es sogar sehr deutlich gemacht und ich kann das wirklich auch total nachvollziehen. Mein Beitrag, der sich vielleicht "anti" Deinem Beitrag lesen mag, ist so nicht gemeint. Ich denke auch nur darüber nach, wieso was wie kommt und warum was ist, wie es ist. Es sind eben zu Schrift gebrachte Gedanken.

Ich habe keine Kinder und muß mir sehr oft anhören: Wenn Du selbst keine hast, kannste auch nicht "mitreden". Ich denke, Menschen, die keine Kinder haben, machen sich sehr häufig viel mehr Gedanken darüber, ob sie dieser Verantwortung gerecht werden können und auch wollen und daß es meist einen triftigen Grund hat, daß sie keine haben. Dieses "Kinderlosigkeits-Phänomen" - und ich denke, das wird sich noch viel weiter ausbauen - ist auch nicht in den "unteren Schichten" zu finden, sondern in jenen, die sich (wieder schwierig, sich auszudrücken...) "in der Gesellschaft gut etabliert haben".
 
16. June 2006, 12:20   #24
Pierro
 
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Das mit dem "Kinderlosigkeits-Phänomen" kenn ich ja auch - hab auch immer dicke Mitdiskutiert weil ich schon mal 5 Jahre "Ersatz-Papa" für zwei Bälger war und meinte Kompetenz erworben zu haben.

Kannste aber alles knicken - bin ja dann doch noch spät richtiger Papa geworden und ab dem Tag ist alles anderst - und wird von Tag zu Tag anderst. Sorgen und Gedanken sind ganz andere als die, wenn man sich nur in eine Situation hineinversetzt.

Es ist auch anderst wie aufgenommene Kinder für die man alles gibt - plötzlich hast du dein eigen Fleisch und Blut in der Hand und die Natur nimmt ihren Lauf und setzt diesen Elterntrieb in dir ein. Ich bin unglaublich glücklich dies erleben zu dürfen auch wenn ich Tag für Tag neue Sorgen oder Ängste entdecke

Aber schön dass du weisst wie ich es meine
 
16. June 2006, 13:05   #25
Sacki
Dummschwätzer
 
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Beiträge: 3.365
Zitat:
daß sich an den brutalen Übergriffen, die per Handy gefilmt werden, größtenteils Jugendliche ausländischer Abstammung beteiligen. Das ist nun mal Fakt und hat mit Diskriminierung nichts zu tun.
...und es hat auch nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun und ist ebenso Fakt, daß es sich bei diesen ausländischen Jugendlichen größtenteils um Türken und Araber handelt. Bei dem Rest handelt es sich zumeist um Deutsche, die mit diesen Jugendlichen befreundet sind.
Trotz allem anti-diskriminierendem Denkens und Ausländerfreundlichkeit darf man sich jedoch die Frage stellen, warum das so ist.
 
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