25. March 2002, 12:29 | #1 |
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"Die beste aller möglichen Welten" ?
Als ich heute durch meine Ansammlung an Büchern stöberte, fiel mir "Candide" von Voltaire in die Hände. Eine Lektüre aus meiner Schulzeit. Was mich damals absolut nicht interessierte, finde ich jetzt doch höchst faszinierend.
Dort heisst es: "Entsetzt, bestürzt, seiner Sinne nicht mächtig, über und über blutend und zitternd, sagte Candide sich: >Wenn dies die beste aller möglichen Welten ist, wie müssen dann erst die anderen sein?<" Bereits Epikur befasste sich mit dieser Frage über das Übel in der Welt und ob Gott es beheben kann:"Wenn er es will und nicht kann, ist er unfähig, was für Gott nicht zutrifft; wenn er kann und nicht will, ist er bösartig, was Gott auch fern liegt; wenn er weder will noch kann, ist er sowohl bösartig als auch unfähig und deshalb nicht Gott; wenn er es aber will und kann, was allein Gott zukommt, woher kommt dann das Übel? Oder warum behebt er es nicht?." Das ist die Frage: Woher kommt das Übel? Warum behebt Gott es nicht? Was sind eure Theorien? |
25. March 2002, 12:38 | #2 |
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moin
gott ist vielleicht traurig und denkt über eine neue sintflut nach :häh: :häh: werde schon mal anfangen mir eine arche zu bauen |
25. March 2002, 12:50 | #3 |
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Also ich stell mir das so vor.
Gott hat uns ja einen Verstand gegeben. Hat uns mit Fähigkeiten ausgestattet,die so kein anderes Lebewesen mitbekommen hat. Er hat uns einen eigenen Willen gegeben. Das wars dann aber auch schon,denn er möchte ja sicher nicht für den Rest unseres Lebend für uns Verantwortlich sein und wenn wir schon einen Verstand haben,auch damit umzugehen wissen. Nur leider ist dies ja nicht immer der Fall. Also haben wir unser eigenes Leben und manchmal auch das von Anderen in unsere Hand. Das was wir daraus machen,liegt nun in unseren Händen und wenn wir es zugrunde richten sind wir selber Schuld daran. Ein Aspekt wäre da noch,das vielleicht,Andere von unseren Taten oder Untaten lernen könnten um es besser zu machen. Somit könnte es dann mal eine Menschheit geben,die sinnvoller ihren Verstand einsetzen. |
25. March 2002, 14:16 | #4 |
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Moin!
Womit wir wieder bei dem Thema wären, weshalb ich mich damals hier auf dem Board registriert habe. Man kann die Antwort auf diese Fragestellung in der Bibel finden. Um es aber in eigene und vielleicht etwas verständlichere Worte zu fassen: Gott hat einen "Gegenspieler", der im Allgemeinen als Satan, Lucifer oder Teufel bekannt ist. Dieser hat momentan (bis zum sogenannten Armageddon oder auch "jüngsten Tag") die Herrschaft über die Welt übernommen, um Gott zu beweisen, daß die Menschheit sich mehr für "seine Angebote" (die in der Bibel als Sünden bezeichnet werden) interessiert, als eben für die "Angebote" von Gott. Dafür wird Satan allerdings an besagtem "jüngsten Tag" zur Verantwortung gezogen, sowie alle seine "Jünger". Ab diesem Zeitpunkt endet die Vorherrschaft Satans und das Elend und Leid der Menschheit hat ein Ende. |
25. March 2002, 16:54 | #5 | |
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Zitat:
Daher muss ich gestehen, dass ich den Zusammenhang nicht so begreife...... |
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25. March 2002, 21:35 | #7 |
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Yes....... danke...... gerade gelesen
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26. March 2002, 09:15 | #8 |
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Ich bin auf benanntem Thread erst zum Ende von Seite 1. angelangt. Dort ging es zumindest ursprünglich um die Frage: "Gibt es Gott" und nicht um die Frage:"Warum gibt es das Übel auf der Erde". Aber ich werde dort auch noch weiterlesen.
Doch zunächst einmal: Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) geht in seinem Werk "Essais de Theodicee" von dieser Problemkonstellation aus und versucht unter Einbehaltung des Vernunftanspruchs, Gottes leidvolle Schöpfung zu erklären. Die Schöpfung, so seine Argumentation, kann gar nicht vollkommen und leidfrei sein, da nur der Schöpfer selbst vollkommen ist, alles andere muß notwendigerweise unvollkommmen sein. Gott, der nach logisch-rationalen Handlungsvorgaben Schaffende, hat allerdings aus der schier endlosen Fülle von theoretisch möglichen Welten die beste Welt erkannt und in seiner Güte eben diese beste aller möglichen Welten realiter geschaffen. Die Übel haben so für Leibniz keine grundlegende Bedeutung, da in unserer bestmöglichen Welt "in allem das Gute das Übel übersteigt" und "das Leben für gewöhnlich ganz leidlich zu sein pflegt". |
26. March 2002, 15:37 | #9 |
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versthe das alles nicht so genau aber im reli-untericht haben wir mal darüber gesprochen. unser lehrer meinte, das gott nur in unserem herzen ist und dort dafür sorgt dass wir so handeln das wie niemand wehtun. ich finde wenn sicha lle daran halten kann das hier die beste aller welten wrden aber es gibt immer menschen die sich nur um sich kümmern und deshalb gibt es soviel leid auf der welt. das ist weil in manchen menschen nicht gott sondern satan oder sowas änliches im herzen haben.
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27. March 2002, 16:37 | #10 |
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@Schatz
allerdings wurde Leibnitz schon seinerzeit mit einem Paradoxon konfrontiert, das seine Aussage beinhaltet. Ein vollkommener Schöpfer der keine vollkommene Welt schaffen kann - ....ist der dann vollkommen? :confused: Wie auch immer Du es drehst und wendest, an dieser Aussage kommst Du nicht vorbei. Es bleibt also letztlich nichts anderes übrig, als das Threadthema anders anzugehen. Die Frage nach der Existenz Gottes ist nämlich eher unwichtig, sobald wir Menschen uns nicht mehr als sein Ebenbild betrachten und uns einbilden, dass wir selbst die Krone der Schöfung wären. Vielleicht sind wir ja gar nicht so wichtig und unser Leid, unsere Unvollkommenheit und die Ungerechtigkeit auf dieser Welt empfinden nur wir selbst so. Zum Amüsement der "Götter" ... aber es gibt noch weitere Theorien und Ansätze die durchaus Sinn machen. |