Sozialkontakte beeinflussen Sexualhormon

quentin · 26. May 2002, 23:49

Moin,

Sozialkontakte beeinflussen Sexualhormon
Familienglück senkt den Testosteronspiegel

Junggesellen haben einen höheren
Testosteronspiegel als verheiratete Männer mit
Kindern, fanden amerikanische Wissenschaftler
heraus. Dies berichtet das Magazin "New
Scientist" in seiner Online-Ausgabe. Die
niedrigere Dosis des männlichen Sexualhormons
ist möglicherweise ein Kniff der Natur, der dafür
sorgt, dass sich Familienväter um ihre Familie kümmern statt fremden Frauen
hinterher zu jagen.

Testosteron macht Vögel zu Rabenvätern
Aus Versuchen mit Vögeln war schon länger bekannt, dass die Männchen
niedrigere Testosteronwerte aufweisen, sobald sie sich paaren und anfangen,
ein Nest zu bauen. Wenn der Testosteronspiegel aber künstlich erhöht wird,
fangen die Vogelmännchen an, ihre väterlichen Pflichten zu vernachlässigen und
um andere Weibchen zu buhlen.

Junggesellen und Familienväter verglichen
Der Anthropologe Peter Gray und ein Team der Harvard Universität wollten
wissen, ob sich das Prinzip auch auf den Menschen übertragen lässt. Sie
nahmen Speichelproben von Junggesellen und von verheirateten Männern mit
und ohne Kindern und maßen den Testosteronspiegel.

Singles wiesen höhere Werte auf
Ergebnis: Obwohl bei allen 58 Probanden der Testosteronspiegel im Laufe des
Tages dem natürlichen Zyklus entsprechend sank, war der Rückgang bei den
verheirateten Männern deutlich größer als bei den Junggesellen. "Bei Vätern
war der Unterschied sogar noch dramatischer", erklärt der Anthropologe.

Familienkontakte als Ursache
Als Grund für die verschieden hohen Testosteronwerte vermuten
Wissenschaftler den unterschiedlichen sozialen Umgang. Sie gehen davon aus,
dass der alltägliche Kontakt mit Frau und Kindern den Testosteronspiegel
sinken lässt. Der niedrigere Spiegel verringert dann zusätzlich den Antrieb, nach
anderen Partnerinnen zu suchen und lässt die Männer noch mehr Zeit mit der
Familie verbringen.

Eheglück kontra Nachwuchs
Jetzt wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob reines Eheglück oder die
Ankunft von Nachwuchs den größeren Effekt auf die Reduzierung des
männlichen Sexualhormons hat. Zu diesem Zweck wollen sie die Hormonwerte
verheirateter Männer mit denen von Geschiedenen vergleichen, die sich das
Sorgerecht für die Kinder mit der Mutter teilen.
_________________________

Ausnahmen bestätigen die Regel

mfg

26. May 2002, 23:49	#1
quentin Registriert seit: April 2002 Beiträge: 1.693	Sozialkontakte beeinflussen Sexualhormon Moin, Sozialkontakte beeinflussen Sexualhormon Familienglück senkt den Testosteronspiegel Junggesellen haben einen höheren Testosteronspiegel als verheiratete Männer mit Kindern, fanden amerikanische Wissenschaftler heraus. Dies berichtet das Magazin "New Scientist" in seiner Online-Ausgabe. Die niedrigere Dosis des männlichen Sexualhormons ist möglicherweise ein Kniff der Natur, der dafür sorgt, dass sich Familienväter um ihre Familie kümmern statt fremden Frauen hinterher zu jagen. Testosteron macht Vögel zu Rabenvätern Aus Versuchen mit Vögeln war schon länger bekannt, dass die Männchen niedrigere Testosteronwerte aufweisen, sobald sie sich paaren und anfangen, ein Nest zu bauen. Wenn der Testosteronspiegel aber künstlich erhöht wird, fangen die Vogelmännchen an, ihre väterlichen Pflichten zu vernachlässigen und um andere Weibchen zu buhlen. Junggesellen und Familienväter verglichen Der Anthropologe Peter Gray und ein Team der Harvard Universität wollten wissen, ob sich das Prinzip auch auf den Menschen übertragen lässt. Sie nahmen Speichelproben von Junggesellen und von verheirateten Männern mit und ohne Kindern und maßen den Testosteronspiegel. Singles wiesen höhere Werte auf Ergebnis: Obwohl bei allen 58 Probanden der Testosteronspiegel im Laufe des Tages dem natürlichen Zyklus entsprechend sank, war der Rückgang bei den verheirateten Männern deutlich größer als bei den Junggesellen. "Bei Vätern war der Unterschied sogar noch dramatischer", erklärt der Anthropologe. Familienkontakte als Ursache Als Grund für die verschieden hohen Testosteronwerte vermuten Wissenschaftler den unterschiedlichen sozialen Umgang. Sie gehen davon aus, dass der alltägliche Kontakt mit Frau und Kindern den Testosteronspiegel sinken lässt. Der niedrigere Spiegel verringert dann zusätzlich den Antrieb, nach anderen Partnerinnen zu suchen und lässt die Männer noch mehr Zeit mit der Familie verbringen. Eheglück kontra Nachwuchs Jetzt wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob reines Eheglück oder die Ankunft von Nachwuchs den größeren Effekt auf die Reduzierung des männlichen Sexualhormons hat. Zu diesem Zweck wollen sie die Hormonwerte verheirateter Männer mit denen von Geschiedenen vergleichen, die sich das Sorgerecht für die Kinder mit der Mutter teilen. _________________________ Ausnahmen bestätigen die Regel mfg