Skats

Datenschutzerklärung Letzten 7 Tage (Beiträge) Stichworte Fussball Tippspiel Sakniff Impressum
Zurück   Skats > Interessant & Kontrovers > Das Leben
Registrieren Hilfe Benutzerliste Kalender


 
 
13. December 2006, 22:01   #1
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
Beiträge: 1.367
Cypher Stent (Medikamente-Stent)

Herzkrankheiten stellen für immer mehr Menschen ein akutes Risiko dar - jedoch müssen Diabetiker besonders auf der Hut sein. Bei Diabetikern tritt eine Herzerkrankung um ein 4-6faches häufiger auf. In Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie z.B. Nikotinsucht, Übergewicht oder erhöhtem Blutdruck ist es nur eine Frage der Zeit bis zur lebensbedrohlichen Gefäßverengung.

In der Vergangenheit wurden verstopfte Herzkranzgefäße noch aufgedehnt und mit einem Metallstent (Stent = ein dehnbares, röhrenförmiges Metallgeflecht, das als Gefäßstütze der verbesserten Offenhaltung von Blutgefäßen dient) versehen. Jedoch kam es bei dieser Methode häufig zu einem erneuten Verschluß (Restenose), so z.B. beim Diabetiker in etwa 70% aller Fälle. Die Ursache hierfür lag darin begründet, dass die Implantation des Stents leichte eingriffsbedingte Verletzungen der Gefäßinnenwände verursacht. Der Körper reagiert bei Heilung dieser Verletzung mit einer vermehrten Produktion neuer Zellen. Dadurch verengen sich die Gefäße erneut. Nach spätestens einem Jahr hatten Patienten ähnliche Beschwerden wie vor dem Eingriff.

Mir wurde gestern ein Stent eingesetzt. Als Diabetiker gehöre ich zur Risikogruppe und aus diesem Grund erhielt ich einen sog. Cypher Stent. Hierbei handelt es sich um eine neue Generation von Stents, die sich dadurch auszeichen, dass sie für einen Zeitraum Medikamente freisetzen, die den Heilungsprozeß begünstigen und somit Gewebewucherungen vorbeugen.

Der mit der Implantation einhergehende Zeitaufwand war nicht besonders hoch. Montags wurde ich aufgenommen, Dienstag gegen 8:30 Uhr lag ich bereits im OP und gegen 9:15 Uhr wieder in meinem Zimmer. Noch einige Stunden Ruhezeit und abschließende Blutuntersuchungen bescherten mir eine Entlassung am Mittwoch morgen. Sicherlich könnten man den Aufenthalt auf 1 1/2 Tage reduzieren, jedoch wäre der Streß für den Patienten m.E. zu hoch.

Der Vorgang an sich war unangenehm, jedoch nicht schmerzhaft. Einzig unangenehm erscheint mir die Rasur der Intimzone, die sich auf Oberschenkel und Unterbauch ausdehnt. Der Katheter wurde im Leistenbereich eingeführt. Im Verlauf der Katheteruntersuchung ereigneten sich einige Herzrhythmusstörungen, die beunruhigend jedoch nicht lebensbedrohlich waren. Für den Fall schlimmer Ereignisse befindet man sich in besten Händen. Beim Aufpumpen des betroffenen Gefäßes wurde die Blutversorgung des Herzbereiches unterbunden und ich empfand leichte Brustschmerzen und hatte das Gefühl in einen anderen Zustand überzugehen. Es war in dem Moment ein scheiss Gefühl und wenn ich es hätte beeinflußen können, so hätte ich wahrscheinlich um eine Spielpause gebeten.

Mein vorderes Gefäß war um 70% verstopft und hätte in den kommenden 3-5 Jahren zu einem Infarkt geführt.

Ich betrachte die letzten 3 Tage als "Warnschuß" und werde als Erstes meinen Nikotinkonsum einstellen.
 
14. December 2006, 11:07   #2
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Da habe ich doch gleich mal eine Frage an dich.
WIE in Gottes Namen bemerke ich denn, das ich eine Verengung habe? Ich gehe ab und zu ganz normal zum Doc, da bemerkt man doch sowas gar nicht.


Habe ja auch Ewigkeiten geraucht, hatte auch mit hohen Blutdruck zu tun, jetzt allerdings, warum auch immer und kann mir auch keiner sagen, ist er eher viel zu niedrig, Fazit ich bin Dauermüde.

Herzkasper habe ich oft, täglich mehrmals und manchmal dastapo (vergleiche ich immer mit einem super-ICE). Dabei wird mir immer Angst und Bange

Also wie kann ich feststellen, wie es um meine Gefäße bestellt ist? Kann man das von einem Arzt einfach so untersuchen lassen?


Mal ehrlich, ging dir der Arsch nicht auf Grundeis bei dem Eingriff? Und wie sieht es für dich in Zukunft aus?

(Schmeiss die Kippen in die Tonne, besser ist das)
 
14. December 2006, 12:16   #3
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
Beiträge: 1.367
Zitat:
WIE in Gottes Namen bemerke ich denn, das ich eine Verengung habe?
Manche kriegen nach ein paar Schritten keine Luft mehr, ich habe rein garnichts verspürt.

Beim letzten Check schaffte ich das Belastungs-EKG nur noch bis 175 Watt. Daraufhin habe ich zur weiteren Abklärung Streß-MRT und Myokard-Szintigraphie gemacht (Diagnostik). Dabei wurde dann eine Ischämie (Durchblutungsstörung) festgestellt und zur weiteren Abklärung wurde der Katheter empfohlen.

Zitat:
Mal ehrlich, ging dir der Arsch nicht auf Grundeis bei dem Eingriff? Und wie sieht es für dich in Zukunft aus?
Ich habe mir in die Hose gepisst, während des Eingriffs jedoch war ich die Ruhe selber, nachdem ich erfahren hatte, dass der behandelnde Arzt ein Kumpel meines befreundeten Kardiologen sowie meines Hausarztes ist.

Zukunftsaussichten? Erstmal für eine längere Zeitdauer zusätzliche Medikamente futtern, schauen wie ich mit den Nebenwirkungen hinkomme, auf Genußmittel verzichten usw. Ernährung und Sport kann ich wie bisher beibehalten, da liege ich auf der richtigen Linie.
 
14. December 2006, 13:25   #4
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Ein rundum-Check steht mir ja zu, vielleicht sollte ich das mal machen lassen. Wäre eh fällig.
Allerdings drücke ich mich gerne um so wichtige Dinge...auch die Krebsvorsorge beim Gyn. Bin halt vorbelastet was die Diagnosen und die Heilung angeht, letzteres gleich null.
Deswegen will ich manchmal gar nicht wissen wie es um mich steht. Blöd ich weiß. Allerdings in Anbetracht dessen, das eh Jeder mal abnippelt........!!
Andererseits, sooo alt sind wir ja noch gar und haben noch, wenns so sein soll, ein paar Jährchen vor uns.
Werde mal mit meinem Doc darüber reden.

Danke dir für die Auskunft.
 
17. January 2007, 20:05   #5
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
Beiträge: 1.367
Ein erster Zwischenbericht.

Seit nunmehr 37 Tagen bin ich nikotinfrei. Die ersten Tage waren nicht schwer, aber es wird immer schwerer, auf die Glimmstengel zu verzichten. Es ist nicht so sehr die körperliche Schmacht, sondern vielmehr der psychologische Druck, sich Eine anzustecken. Noch immer liegen Rauchwaren an den Orten, an denen ich mich oft aufhalte. Würde nichts dort liegen, so würde ich wohl wahnsinnig werden. So aber könnte ich jederzeit zu Einer greifen; das beruhigt.

Eine Nachsorgeuntersuchung hat ein befriedigendes Ergebnis erbracht. Das Belastungs-EKG lief bis 200 Watt bei einem Blutdruck von unter 180/xx und einem Puls von unter 130. Der Doc war damit recht zufrieden und meint, der eingeschlagene Weg (Nikotinverzicht, tägliche Bewegung/Sport, angepaßte Ernährung) wäre wohl der Richtige.

Irata inside
 
17. January 2007, 20:14   #6
Marie
 
Benutzerbild von Marie
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Na hier
Beiträge: 5.712
Ich will dir ja keine Angst machen Irata. Aber den Durchhaltewillen musste noch öfters beweisen.

Ostern sind es 2 Jahre her, trotzdem, in manchen Situationen gelüstet es mich. Aber ich bin eisern, der Gesundheit zuliebe.

Am Anfang geht es meistens leicht.... je länger der Entzug, seelisch wie körperlich dauert, desto schwieriger.


Aber wenn du noch ein paar gute, gesunde Jahre willst, dann schaffst du das auch.
Ich drück dir heftigst die Daumen.
 
Antwort

  Skats > Interessant & Kontrovers > Das Leben

Stichworte
sirolimus, katheter, diabetiker, stent, verengte




Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 13:09 Uhr.


Powered by vBulletin, Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Online seit 23.1.2001 um 14:23 Uhr

Die hier aufgeführten Warenzeichen und Markennamen sind Eigentum des jeweiligen Herstellers.