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1. September 2002, 08:01   #1
jupp11
 
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Umdenken - Pyramiden KEINE Pharaonengräber?

oder zumindest nicht in erster Linie?

Snofru, der als Begründer der 4. Dynastie, und als Vater des Cheops gilt, kann wohl mit Fug und Recht auch als Star unter den Pyramidenbauern bezeichnet werden.

Während der 4. Dynastie entstanden praktisch alle grossen Steinpyramiden Ägyptens. Zu dieser Dynastie gehörten Pharaonen wie Cheops, Chephren und Mykerinos.

Das Vorbild war die Stufen-Pyramide des Pharaos Djoser aus der 3. Dynastie, als deren Erbauer Imhotep gilt
Zitat:

Die Stufenpyramide des Djoser, erbaut von Imhotep
War man bisher der Meinung, dass jede Pyramide sozusagen von und für einen Pharao gebaut wurde um ihm als Grabstätte zu dienen, so muss man, wohl oder übel diese Meinung heute revidieren.

1.
Es gab zur fraglichen Zeit mehr Pyramiden als Pharaonen, die in ihnen hätten begraben werden können. (allein Snofru besass drei Pyramiden)

Zitat:

Die Pyramidenruine von Meidum, die auch als wohl eindrucksvollste Bauruine der Welt, und auch als eine der ältesten bezeichnet werden kann. Vorbild war wohl die Stufenpyramide, die allerdings bei weitem übertroffen werden sollte.

Sie stürzte schon vor der Vollendung ein, weil die Erbauer schlampig gearbeitet hatten und sich nicht an das Vorbild der von Imhotep gebauten 1. Pyramide, der Stufenpyramider gehalten haben. Sie setzten die Stützpfeiler in weit grösseren Abständen als Imhotep das bei seiner Pyramide gemacht hatte.

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Die Knickpyramide war schon im Bau, als die o. g. einstürzte, damit man nicht hier das gleiche Ergebnis bekam, änderte man die Baupläne und es entstand diese "verunglückte" Form.

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Nur zwei Kilometer entfernt entstand die perfekte, die Rote Pyramide - auf felsigem Untergrund, 220 m Seitenlänge, 105 Meter hoch, mit einem ausgeklügelten Grabkammersystem. Die alten Ägypter beherrschten von nun an die Technik des Pyramidenbaus und als Höhepunkt konnten die Pyramiden des Cheops, Chephren und Mykerinos in Giza entstehen.

2.
Die Ausmasse der Pyramiden mussten vor Baubeginn geplant und festgelegt werden, da sonst jegliche Statikberechnung Makkulatur war.

Da aber niemand voraussagen konnte, wie lange die Regierungszeit eines Pharaos währte, war auch keine Planung des Pyramidenlayouts möglich.

3.
Während die grösste der Pyramiden, die des Cheops, schon fertig war (warscheinlich hat sein Vater Snofru den Baubeginn noch miterlebt) wurde an der nächsten, der Pyramide des Chephren bereits feste gebaut.

Der Grund dafür ist ganz einfach: Das Heer von Arbeitern musste verringert werden, je höher die Pyramide wurde. Die Zugänglichkeit war einfach nicht mehr gegeben und auch das benötigte Material wurde weniger. Was lag also näher, als die überzähligen Leute zur nächsten Baustelle zu schicken? Nichts.
Zitat:

Die Cheopspyramide, das einzige der 7 Weltwunder der Antike, das bis heute steht. Und neben der chinesischen Mauer, die allerdings über viele Jahrhunderte gebaut wurde, das grösste, von Menschen bis heute errichtete Bauwerk.

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Die Pyramide des Chephren, sie war bereits im Bau und der Ausbau war schon recht weit fortgeschritten, als die Cheopspyramide fertig wurden.

Sie ist minimal kleiner als die Cheopspyramide und auch nicht derart exakt gebaut. Der Niedergang begann schon hier.

Die Sphinx ist übrigens ein Abbild von König Chephren der in der Pyramide dahinter begraben wurde.

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Die Pyramide des Mykerinos (mit den 3 Königinnen), die kleinste der Pyramiden von Giseh

Zitat:
Ganz offensichtlich gab es gewisse Unruhen nach dem Tod Chufus (Che-
ops). Der legitime Erbe, Kawab, war tot, und die Thronfolge hätte seinen
»Voll-Brüdern« zugestanden, die Söhne Chufus und der Königin Merit-ites
waren und allein die legitime Erbfolge antreten konnten. Stattdessen usur-
pierte D(j)edefre (Radjedef) den Thron und heiratete die »Große Königliche
Gemahlin« der nächsten Generation, Hetep-heres II., die Witwe Kawabs.
Soweit nimmt sich dies alles wie eine Haremsintrige aus — bis auf einen
Punkt. D(j)edefre ließ zwar Chufus (Cheops') Monumente vollenden,
stoppte jedoch jede weitere Bautätigkeit in Gizeh. Da damals, wie wir wis-
sen, die Cheopspyramide praktisch bereits fertiggestellt war, muß auch
der Bau der nächsten Pyramide, die schließlich von Cha-ef-re (Chephren)
»benutzt« wurde, bereits recht weit fortgeschritten gewesen sein. Und doch
ließ D(j)edefre diese Pyramide nicht für sich fertigbauen, sondern wählte
für seine eigene Bestattung einen Platz hei Abu Roasch aus, und bezeich-
nenderweise ist die Pyramide, die er dort für sich selbst errichten ließ,
erheblich kleiner als die des Chufu (Cheops): ein Zehntel der Cheopspyra-
mide.
Bei D(j)edefre's »Machtergreifung« handelte es sich wohl durchaus nicht
nur um die Usurpation des Sohns einer Konkubine. Vielmehr scheint hinter
ihr eine Bewegung gestanden zu haben, deren Ziel der Bruch mit den den
Pyramidenbau favorisierenden Priestern von Heliopolis war. D(j)edefre
hatte den Thron lediglich sieben Jahre inne, und über seine Todesart wissen
wir nichts. Während seiner verhältnismäßig kurzen Regierungszeit war
eine vermutlich immer mehr abnehmende Arbeiterschar mit dem Bau
seines riesigen »Aufwegs« bei Abu Roasch beschäftigt. So zahlenmäßig
reduziert sie war - für den gleichzeitigen Bau der nur kleinen Pyramide
D(j)edefre's reichte sie offensichtlich aus.
Als dann Cha-ef-re (Chephren) die Nachfolge antrat, wurde die Arbeit in
Gizeh zwar wieder aufgenommen - aber es liegt auf der Hand: der frühere
Schwung war dahin. Vermutlich befand sich Cha-ef-re's Pyramide, als
Cha-ef-re den Thron bestieg, bereits in ihrer letzten Bauphase. Sie wurde
nun vollendet, allerdings nicht mit der gleichen Gründlichkeit und Sorgfalt
wir die des Chufu (Cbeops). Man kann sogar bezweifeln, ob nach dem Tode
D(j)edefre's die Zahl der bei Gizeh Beschäftigten je wieder ihre einstige
Höhe erreichte. Zutreffender ist wohl, daß man das Arbeiterheer niemals
mehr spürbar vergrößerte. Vielmehr ließ man wohl ganz offensichtlich die
Mannschaftsstärke abnehmen, als man die letzte Pyramide der Vierten
Dynastie, die des Menkaure (Mykerinos) in Angriff nahm.
Kurt Mendelssohn - Das Rätsel der Pyramiden
Fazit:
Man kann die Phase der Pyramidenbauer durchaus als Phase der ersten erfolgreichen Staatsgründung ansehen. Den Pyramiden kann mann zwar den religiösen Hintergrund beiliebe nicht absprechen, er wird jedoch ergänzt um staatsbildende Absichten.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit, wurde Organisation in wirklich grossem Stil erfolgreich geprobt und geübt.

Und das Ganze auf freiwilliger Basis. Als Leistung eines Gemeinwesens, auf die seine Mitglieder, also auch die Bauern und Handwerker, eben das ganze Volk, mit Sicherheit stolz gewesen sind.
 
1. September 2002, 08:44   #2
Maggi
 
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Beiträge: 3.915
Solche Artikel (oder ähnliche wie diese) habe ich auch schon oft gelesen. In denen wurde aber darüber fantasiert, dass sie Treppen zur Sonne, den man damals als Re, den Sonnengott verstand, funktionierten. Der Pharao (schon tot ) stieg jeden Abend die Treppe hinauf und begleitete die Sonne auf ihrem Weg von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Zitat:
Auf einigen Inschriften im Innern der Pyramiden werden sie gelegentlich als Himmelstreppen bezeichnet. Und in der altägyptischen Schrift gibt es ein Zeichen (Siehe Anhang) - es bedeutet "Aufstieg". Sollte es vielleicht so sein, dass die Pyramide als Grabkammer u n d als Treppe für den toten Pharao dienten, wenn er sich allabendlich auf den Weg in den Himmel machte, um die Sonne zu begleiten?
Auch die Form der echten, also stufenlosen Pyramiden lässt eine solche Behauptung zu. Wenn die Sonne an einem wolkenverhangenen Wintertag im Westen untergeht, haben die Strahlen, die durch die Wolkenlücken fallen, oft genau die Form einer Pyramide. Sollten die riesigen Bauwerke vielleicht eine Verlängerung dieser Sonnenstrahlen sein, eine Art Startrampe für den Flug des Pharaos in den Himmel?
Angehängte Grafiken
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