21. March 2008, 18:36 | #1 | ||
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Kein Gulasch am Karfreitag?
... sollte Fleisch am heutigen Gedenktag des Genagelten für "zivilisierte" Menschen wirklich tabu sein? Ich wundere mich immer wieder, wie viele konservative Spießer in Redaktionen herumhängen, die doch sonst immer so "cool" und "hip" sein wollen, was leider auch auf manche "Spiegel"-Schreiber zutrifft.
Just dort im Online-Angebot erklärt uns heute Ullrich Fichtner, das ist einer dieser Suppenkasper, die immer unterschwellig den Blödsinn behaupten, daß man angeblich für einen fairen Preis in Deutschland nichts Genießbares findet und somit für ein gutes Essen halb um die Welt fliegen muß, warum wir heute am Karfreitag kein Fleisch essen sollten. Na ja, "erklären" ist vielleicht das falsche Wort, denn auch ihm mag nicht wirklich etwas Gescheites zu diesem Thema einfallen. Dabei habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn religiöse Menschen am heutigen Tag auf Fleisch verzichten. Wer nach Gottes Wort leben will, soll das in Frieden tun. Wer aber sogar betont, nicht besonders religiös und auch nicht in einem besonders religiösen Elternhaus aufgewachsen zu sein, der sollte uns allerdings tunlichst mit dämlichen Erklärungsversuchen solcher Art verschonen: Zitat:
Zitat:
In diesem Sinne wünsche ich Euch noch schöne Ostertage. Und daß ich heute mittag zufällig tatsächlich Gulasch gegessen habe, und zwar ohne groß darüber nachzudenken, mögen mir alle Fichtners und sonstigen Bewahrer irgendwelcher "unerklärlichen" Traditionen hoffentlich verzeihen ;-) Gruß Ben Fichtners Tellergericht: Oh du teuflische, sündige Fleischeslust |
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21. March 2008, 20:29 | #2 |
Erde, Wind & Feuer
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Bei uns gab es übrigens Fisch mit Kartoffelsalat, aber nicht wegen mir, sondern meine Holde, die röm. katholisch ist hat so entschieden. Da ich das aber gerne esse, war ich damit sehr zufrieden.
Mir geht das ganze gequatschte warum man was machen /nicht machen darf gehörig auf den Senkel. Das soll doch gefälligst jeder für sich selbst entscheiden. P.S. Ich habe heute übrigens einen Kuchen gebacken. |
21. March 2008, 21:01 | #3 |
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... jeder so wie er will. Das meinte ich, und so sollte es auch sein. Kein Wunder, daß Fichtners anmaßendes Geschwafel von einem angeblichen Zusammenhang zwischen religiös motiviertem Fleisch-Verzicht und "Kultur" oder gar "Zivilisation" auch bei seinen Lesern bisher nur Hohn und Spott hervorgerufen hat. Am besten gefielen mir von den Kommentaren bisher: "Ein Jammer dass ich nicht nur Atheist sondern auch Vegetarier bin. Heute würde ich Fleisch essen. Mit Genuß" und "Herr Fichtner, Sie sind jetzt kein Kind mehr!". Hehe, das hat er nun davon *g*:
SPIEGEL ONLINE Forum - Fichtners Tellergericht: Teuflische, sündige Fleischeslust Gruß Ben [edit] Hatte vorhin aus Versehen nur die erste Kommentar-Seite wahrgenommen. Inzwischen sind es bereits 14 (!) - kein Wunder bei dem Stuß, den dieser Küchen-"Prediger" abgelassen hat. Also hier noch eine "kleine" Auswahl weiterer Reaktionen: "Am Anfang hab ich ja fast gedacht es sei Ironie", "Meinen "teuflischen Mangel an Kultur" habe ich erst beim Lesen dieses Artikels bemerkt", "Von den lieben Gläubigen wird "Kultur" in letzter Zeit arg oft als Kampfbegriff gegen den Atheismus verwendet", "super! sagt selbst er hat keine argumente, warum leute, die nicht an den gleichen kram glauben wie er, sich an regeln SEINES glaubens halten sollen. sie sollen es aber trotzdem. hauptsache zur sicherheit mal missionieren", "An diesem Artikel sieht man das Resultat der jahrtausende währenden Arbeit aller Kirchen in Deutschland", "Sie sagen nichts anderes, als daß Sie sich noch immer nicht von den Folgen einer frühkindlichen Indoktrination freimachen konnten", "Heidenspaß statt Höllenqual!", "Wer derartige Kolumnen schreibt, kommt vielleicht nicht in die Hölle. Aber er verrät einen teuflischen Mangel an Kultur", "Wie kann man denn so verwegen sein, religiös inspirierte Tradition mit Kultur zu verwechseln?", "Wir könnten auch alle mal am Ramadan erst nach Sonnenuntergang essen. Begründung: Ist halt so", "Das Einzige was daran Tradition ist, ist die Arroganz, mit der die christliche Kirche die Feiertagshoheit beansprucht". |
22. March 2008, 10:50 | #4 |
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In diesem Zusammenhang fällt mir folgender Spruch ein:
Wer glaubt, Christ zu sein, weil er in die Kirche geht, irrt. Schließlich ist man ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. |
22. March 2008, 11:41 | #5 |
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... der Freizeitprediger sollte lieber über Themen schreiben, wovon er als Koch-Kolumnist auch etwas versteht und zum Beispiel mal der Frage nachgehen, ob es auch ein Zeichen von "Kultur" in unserer ach so tollen christlichen Gesellschaft ist, wenn angeblich "zivilisierte" Menschen in vornehmen Restaurants viel Geld dafür bezahlen, um sich Produkte aus Gänsestopfleber schmecken zu lassen, obwohl sie genau wissen, daß es sich um ein künstlich krank gemachtes Organ handelt und die Tiere dabei entsetzlich leiden mußten.
Ansonsten: Ist ja schön, wenn die SpOn-Software bei vielen Leser-Reaktionen auf einen Artikel automatisch eine Art Best-Of-Rankingliste erzeugt. Doch wenn 90 Prozent der Kommentatoren den Beitrag als dümmlich und anmaßend kritisieren, kann man das wohl kaum als Leser-"Empfehlung" werten ;-) Gruß Ben |
22. March 2008, 13:43 | #6 |
Dummschwätzer
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Wenn das Bodenpersonal künftig ihr Verbot von Kondomen, der Pille und der Abtreibung aufheben, esse ich im Gegensatz dazu Freitags nur noch Fisch.
Na, ist das kein Angebot ? |