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28. January 2002, 23:07   #1
starbucks
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Beiträge: 483
PROST MUSS ZUSPERREN

Vor dem Handelsgericht von Versailles wurde das Team von Alain Prost
heute für zahlungsunfähig erklärt. Logische Konsequenz: Der Rennstall
muss zusperren.

Schon vorigen Sommer deuteten sich die finanziellen Probleme des
vierfachen Ex-Weltmeisters an, als er zuerst viele Sponsoren ziehen
lassen musste und schließlich auch Fahrer Jean Alesi, weil dem Routinier
kein Gehalt mehr überwiesen werden konnte. Auf den Schuh drückte
freilich auch die Motorenrechnung von Ferrari.

Am 22. November kam es, wie es kommen musste: Über Internet und
sichtlich gezeichnet wandte sich Alain Prost höchstpersönlich an die
Öffentlichkeit - nur Stunden nach dem offiziellen Konkurs. Unter
Aufsicht eines Zwangsverwalters wurde dann eine Frist bis Anfang Januar
eingeräumt, um Rettungspläne zu präsentieren.

Es folgten mehrere Verschiebungen des Ultimatums, weil sich
Verhandlungen mit diversen Interessenten schwierig gestalteten. Bald
zerschlug sich der Plan, den arabischen Prinzen Al Waleed am Team zu
beteiligen, doch letzte Woche schien das Interesse eines
Investorenkonsortiums Formen anzunehmen.

Mittlerweile ist bestätigt, dass Cesare Fiorio, der Prost 1991 nach
internen Querelen bei Ferrari vor die Tür setzte, Kontakte zu
Geschäftsleuten einfädelte, um dem Team seines heutigen Freundes zu
helfen. Es fanden intensive Verhandlungen statt, doch noch vor dem
Wochenende platzte der Deal.

Heute lag es am Richter des Versailles Handelsgerichts, die vorliegenden
Informationen und Rettungspläne zu prüfen - doch ein positives Ende der
Geschichte war in Wahrheit nicht mehr zu erwarten. Am Nachmittag war es
dann offiziell: Alain Prost erhielt die Nachricht, dass sein Team
liquidiert werden muss.

Kreidebleich verließ er das Gericht, wobei er einem Reporter noch
anvertraute, dass er sein Scheitern als 'persönliches Versagen'
betrachte. Kein Wunder: In den nächsten beiden Wochen wird er Schulden
in der Höhe von rund 40 Millionen Euro zumindest teilweise begleichen
müssen.

Geschehen soll dies durch den kompletten Ausverkauf des Teams. Die
Fabrik in Gyancourt, sämtliche Einrichtungsgegenstände und alle weiteren
Besitztümer des Rennstalls werden herangezogen, um die Gläubiger
zufrieden zu stellen. Was nicht unter Prosts Regie in bare Münze
umgewandelt werden kann, wird in den nächsten Monaten von den Behörden
zwangsversteigert.

Der Rennbetrieb muss logischerweise eingestellt werden. Als letzte
Hintertür bleibt eine mögliche Berufung, doch ersten Meldungen zufolge
wird Prost darauf verzichten.




ich persönlich finde das sehr schade, auch wenn sie sicher nicht um die wm gekämpft hätten.

starbucks
 
28. January 2002, 23:39   #2
Dr.Best
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Beiträge: 1.106
Schade finde ich vor allem, das hier der Lebenstraum eines Mannes, einer der besten Rennfahrer aller Zeiten (liebend gern erinnere ich mich an seine Duelle mit Senna, damals wurde noch um den Sieg gekämpft ) systematisch demontiert wird.

Sicher, man kann argumentieren, das eventuell die falschen Leute die falschen Tips gegeben haben, Berater ihrer Funktion nicht gerecht wurden, Prost selbst nicht in der Lage war, simpelste kaufmännische Grundlagen umzusetzen.
Aber das sich kein Sponsor auftreiben ließ, ist schon ne Riesen-Sauerei. Zeigt mir u.a. das Ruhm und ein Name mit Klang nicht immer dicke Verträge nach sich zieht.
 
29. January 2002, 22:56   #3
starbucks
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Zitat:
Zitat von Dr.Best

Prost selbst nicht in der Lage war, simpelste kaufmännische Grundlagen umzusetzen.
er ist halt rennfahrer und kein kaufmann. als beispiel dazu könnte man auch Lauda und seine Airline nehmen.
und das mit den dicken verträgen ist so eine sache, welche firma investiert schon geld in ein team das auf jahre keine chance hat oben mitzumischen, da nützt ein grosser name dann auch nicht viel. leider.

starbucks
 
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