27. October 2007, 02:32 | #1 | |
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Wargames.
Wie fängt der Dritte Weltkrieg an, vor dem George W. Bush bereits gewarnt hat (wie zumindest das Boulevard sich auszudrücken beliebte)?
Fragen wir einfach Dick Cheney: Zitat:
Nur nicht überraschend, irgendwie. Ein solches oder ähnliches "False Flag"-Szenario erwartet die halbe Verschwörungstheoriegemeinde westlich des Teiches, und daß gerade ein solches seinen Weg aus den Hinterzimmern der Macht an die Öffentlichkeit findet, gemahnt an gezielte Irreführung des Feindes. Dieser ist ganz offensichtlich nicht der Iran, der lediglich und offensichtlich die Rolle des fein herausgeputzten Bauernopfers spielen soll. Adressat sind vielmehr die Mächte hinter dem Iran, namentlich Russland und China. Letztere halten sich noch bedeckt, nach allem, was man so zu hören bekommt - den Russkis aber will man anscheinend doch im Säbelrasseln in nichts nachstehen, jetzt, da diese wieder im nostalgisch-zaristischen Weltmachtstaumel schwelgen. Quelle: US War on Iran: 'Closer to Reality' - International - SPIEGEL ONLINE - News |
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27. October 2007, 09:47 | #2 | |
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... und Putin fühlt sich, gar nicht mal zu Unrecht, an die dramatischen Ereignisse während der Kuba-Krise erinnert. Im Gegensatz zu den in der westlichen Welt verbreiteten Propaganda-Lügen hatten die Russen bzw. die Sowjetunion auch damals lediglich auf die Provokation der Amerikaner reagiert, nachdem die USA im äußeren Osten der Türkei, also direkt vor der Haustür, Atomraketen aufstellen ließen.
Zitat:
Gruß Ben |
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28. October 2007, 11:13 | #3 |
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Wahrlich, jemand, der sich einen ehemaligen deutschen Kanzler kaufen kann und Nachbarländern schon mal den Strom abstellte, wenn es ihm so gefällt, muß es als Bedrohung empfinden, sollen just jene in die Lage versetzt werden, sich gegen auch atomare Zumutungen wehren zu können, die aus durchaus historischen Gründen wissen, was von sowjetischem bzw. russischem Imperialismus zu halten ist.
Es gilt, den Allmachtsphantasien eines "lupenreinen" Demokraten einer- und einem Klerikalnazi, dessen eigene Agency ihn richtig übersetzt, andererseits Grenzen zu zeigen, zu setzen. George W. Bush wird von einer dritten Amtszeit bestenfalls träumen, der Teheraner Holocaustleugner und, bremst man ihn nicht, -vollender sowie sein Moskauer Gönner hingegen kleben vielleicht nicht am konkreten Amt, jedoch an ihrer Macht. Gefährlich sind sie, nicht George W. Bush. MfG tw_24 |
28. October 2007, 12:17 | #4 |
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Ein Gedanke, der mir erst im Nachhinein gekommen ist: wie kann es sein, daß dem Spiegel nicht klar war, wofür er da mißbraucht wurde? Oder nahm er es billigend in Kauf? Denn immerhin: diese Geschichte fand sich im deutschsprachigen SpOn nicht... Honni Soit Qui Mal Y Pense.
Zurück zum Thema: Jungs, ich habe keinen Bock auf Eure Lagerdiskussionen und Grabenkämpfe darüber, wer gefährlicher und gemeiner ist, der Westen oder der Osten. Ich denke, wir können uns so langsam darauf einigen, daß alle beide ein Rad ab haben. Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten, sonst müßte man mit gewagten Thesen kommen wie "besser eine gute Diktatur als eine schlechte Demokratie"... auf dieses Niveau wollen wir nicht sinken! Bleiben wir bitte objektiv. Die zwei Weltmächte des kalten Krieges nehmen ihre Rhethorik wieder auf und Europa, insbesondere Doitschland, versuchen sich im Appeasement und drohen, sich beim Spagat übelste Schmerzen im Schritt beizutun. Ausgetragen wird der Konflikt, wenn erst richtig entfacht, so wie einst in Stellvertreterkriegen auf dem Rücken der Zivilbevölkerung von "befreundeten" Pufferländern. Und wieder wird es internationale Banken geben, die alle Seiten mit Riesenkrediten ausstatten... ;-) Wer hier noch Position beziehen kann FÜR irgendeines dieser Staatengebilde oder seine Repräsentanten, hat offensichtlich aus der Geschichte nichts gelernt, sondern freut sich schon händereibend auf den Ausbruch des "Dritten Weltkrieges", auf Tod, Leid und Armut. Pfui! Nicht in meinem Namen! Ich bitte Euch, schaut hinter die Kulissen und helft, Wege zu finden, diesem Wahn ein Ende zu setzen. |
28. October 2007, 19:11 | #5 | |
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Zitat:
Trau' Dich doch auch mal konkrete politische Fragen zu beantworten. Zum Beispiel die: Wie oft in den letzten Jahrzehnten mußte man Angst vor einem 3. Weltkrieg durch Rußland bzw. vorher durch die Sowjetunion haben? Die Antwort lautet schlicht und einfach: Nie. Umgekehrt werden wohl international von 10 Historikern und Politologen 8 der Meinung sein, daß George W. Bush durch sein rücksichtsloses Großmachtstreben die Welt in den letzten Jahren unsicherer gemacht hat, so daß heute, wie schon in den 80ern bei Ronald Reagan, der bekanntlich die Saat für solche halbfaschistischen Giftpflanzen gelegt hat, ein 3. Weltkrieg wieder vorstellbar ist. Wenn Du aber wieder einmal vorhast, wie ein Pastor nur abstrakt den friedlichen Umgang miteinander zu predigen, dann solltest Du das lieber gleich betonen. Natürlich kann man wie Du daran glauben, daß sich die Leute für philosophische Fragen über Gut und Böse, Frieden und Krieg interessieren. Ich bin da aber viel bescheidener, und deshalb würde es mir schon reichen, die Menschen sensibler für gefährliche Propaganda-Lügen zu machen, auf die sie nach wie vor in Scharen hereinfallen. Daher auch mein Hinweis beim Stichwort "Kuba-Krise", daß in Wirklichkeit damals nicht die Russen die bösen Provokateure waren, sondern auf Kuba, also vor der Haustür der Amis, Atomraketen stationieren wollten, nachdem die USA dasselbe vorher in der Türkei gemacht hatten. Das würden mir sogar die wackeren "Antideutschen" bestätigen, da ja nicht wenige von ihnen früher auch mal links waren und noch ihren analytischen Verstand nutzen konnten, bevor sie die komplexen, schwierigen Fragen in bezug auf ein friedliches Miteinander der Staaten auf unserem Planet für sich auf einen simplen Nenner brachten: Weil das riesige Israel mit seinem von Gott bekanntlich "auserwähltem" 3-Milliarden-Volk nun mal den Mittelpunkt der Welt darstellt, ist alles gut und richtig, wenn es nur um die Tötung seiner Feinde geht. Da sollte man sich dann nicht so pingelig anstellen, wenn halt dafür auch mal ein 3. Weltkrieg in Kauf genommen werden muß. Ist doch so, tw, nicht wahr? ;-) Gruß Ben |
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29. October 2007, 13:28 | #6 | |||||||||||
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Erstens macht das Spiel keinen Spass, wenn Du nach einer Frage nur Deine Antworten gelten läßt. Zweitens: laß mich die Frage umkehren. Wie oft in den letzten Jahrzehnten mußte man Angst vor einem 3. Weltkrieg durch die Vereinigten Staaten von Amerika bzw. die NATO haben? Klatsche in die Hände - hörst Du das Klatschen der einzelnen Hand? Wir sehen, beim Beispiel handelt es sich nicht um eine "konkrete politische Frage", sondern um eine Frage der persönlichen Weltanschauung. Um die Frage dennoch konkret, belastbar, logisch, systemisch und semantisch zu beantworten, hier ein kleiner Geschichtskurs. "Die Welt" hatte Angst vor dem Ausbruch des "Kalten Krieges" zwischen dem Westen und dem Osten. Da "die Welt" sowohl den Westen und den Osten einschließt, hatte "die Welt" Angst sowohl vor der NATO als auch der SU. Da jedoch aufgrund der auf beiden Seiten gehorteten Nuklearwaffenarsenale die Militärdoktrin von der "Mutually Assured Destruction" (gegenseitig zugesicherten Vernichtung im Falle eines Erstschlages - egal durch wen - der Threadtitelinspirierende Hackerfilm "Wargames" erklärt den Komplex näher) die Runde gemacht hatte, hatten beide Seiten gleich viel Angst voreinander - und vor jedem Pups. Mit dem zu lange herausgezögerten Zusammenbruch der Sowjetunion, dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem frühzeitig ausgerufenen Ende des Kalten Krieges und dem darauf folgenden Ausverkauf sowjetischer Arsenale und Militärgeheimnisse blieben die USA als letzte Weltmacht. Als Opfer der Fehl- und Überschätzungen der SU-Schlagkraft durch die eigenen Auslandsgeheimdienste befanden sie sich in der ausserordentlichen Position, auf einem riesigen Haufen teurer Hightech-Waffen (Resultat riesiger, angstgenährter Forschungsetats) zu sitzen und nicht zu wissen, wohin damit. Nicht zuletzt, sondern genau deshalb forderte das PNAC-Kommitee ("Project For The New American Century", newamericancentury.org, New Rumsfeld, Rice, Zelikow et al) im Strategie-Papier "Rebuilding America's Defenses" 2000, diese Machtposition auszubauen und überall auf der Welt strategische Kleinkriege zu führen. Im Wissen, daß man eine solche Aussenpolitik erst der Bevölkerung verkaufen muß, forderte das PNAC wörtlich "ein neues Pearl Harbor". Als dieses an einem wunderschönen Dienstagmorgen im September des Jahres 2001 über die "Westliche Welt" hereinbrach, waren die Pläne bereits fertig. Man braucht keine Verwicklung des Weissen Hauses in die Anschläge vom 11. September zu vermuten; zu wissen, daß sie den Neocons und vielen anderen Gruppierungen ein lange erhofftes Himmelsgeschenk darstellten, reicht vollkommen aus. Mit anderen Worten, nämlich den Deinen: Zitat:
Jetzt aber: Zitat:
Zitat:
Über Gut und Böse zu entscheiden indes würde ich mir nie anmaßen zu entscheiden, und gerade aus diesem Grunde enthalte ich mich einer Parteiergreifung für oder gegen Westland oder Ostland, weil das kaum ohne ein gerütteltes Maß an Bigotterie vonstatten gehen könnte. Ein Übel kann das andere nicht rechtfertigen, und bei gegenseitiger Aufmesserei, wer den größten Haufen scheißt, werden wir nicht so schnell fertig. Deshalb will ich damit gar nicht erst anfangen und solche Diskussionen denen überlassen, deren mentale Mittel dafür besser geeignet sind als die meinen ;-) Zitat:
Zitat:
So einfach ist das nicht, Ben. Zitat:
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29. October 2007, 13:58 | #7 | |
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Alles richtig und nicht schön für die russische Bevölkerung. Nur bedroht Putin damit nicht den Weltfrieden. Und genau das ist nun mal der große Unterschied, der eigentlich auch von Dir verstanden werden sollte. Gruß Ben |
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29. October 2007, 14:43 | #8 | ||
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Zitat:
Zitat:
Wie stärken wir die Demokratiebewegungen auf der ganzen Welt? Wie globalisieren wir den Widerstand gegen den Propagandawahn der Militärmächte? Was können wir hier auf Skats, wir hier in .de, wir hier in Europa, wir hier in Westland, was können wir, was kann der Einzelne tun, damit die Regierungen begreifen, daß sie nicht länger über unsere Köpfe hinweg über Leben und Sterben von Zehntausenden entscheiden dürfen? Welche Rolle spielen wir Internetnutzer, Forendiskutierer und Blogger, wenn die etablierten Medien, ja selbst der Spiegel, sich zu Sprachrohren der Kriegspolitik der Mächtigen machen lassen, wie im Eingangsbeitrag dargelegt? Was nützen uns all die Informationen, wenn wir sie zwar wahrnehmen, aber nicht zur Tat und auf die Strasse schreiten? Tun wir schon genug? Oder bleiben wir deshalb auf unseren bequemen Ärschen sitzen, weil irgendwie unsere Vertreter ja doch dafür sorgen, daß selbiger schön fett und wohlgenährt bleibt, um uns scheinheilig darüber zu entrüsten, daß wir die kriegerischen Mittel dazu zwar verabscheuen, aber dennoch durch Stillschweigen dulden? Machen wir uns zur Weggucker- und Mittätergeneration unserer Zeit? Halt! Nicht antworten! Erst nochmal lesen, einsickern lassen, nachdenken, nochmal lesen. Jetzt antworten. |
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29. October 2007, 15:02 | #9 | |
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Zitat:
Na ja, klingt schön und kostet halt nichts. Ist auch viel bequemer, wenn man alles abstrakt hält und eben nicht Roß und Reiter nennt. Dann mach' mal ruhig in dieser Art weiter - ist ja nicht der erste Thread von Dir mit einem Aufruf, "sich Gedanken zu machen". Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, daß ein Akareyon alle anderen Sterblichen auf dieser Welt für komplett doof hält. Gruß Ben |
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29. October 2007, 20:51 | #10 |
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