31. August 2002, 18:30 | #1 | |
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Ausbeutung a la USA
Aus der ZEIT:
Zitat:
und besonders heftig, Wirtschaftswachstum so zu erkaufen!! |
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3. September 2002, 07:00 | #2 |
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Nicht heftig, typisch Amerika.... Ich verstehe nicht, was die Leute an diesem Land so toll finden. Sowas ist einfach nur abschreckend und das Problem ist, vielen geht das ja noch gar nicht weit genug. Ich bin echt froh, daß ich hier in Europa lebe und arbeite.
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3. September 2002, 09:32 | #3 |
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das kannst Du laut sagen Eye !
Ich finde es immer "lustig" wenn Typen wie Gottschalk und andere immer von der grossen Freiheit drüben reden. Die ist schon da, wenn man die entsprechende Kohle hat, aber wer hat die schon? Eine geschiedene Mutter mit kleinen Kindern weiss in den USA heute schon, dass ihre Kinder NIE studieren werden. Selbst bei Familien mit halbwegs durchschnittlichen Einkommen erfordert es Kraftakte sondergleichen über Jahrzehnte hinaus, um den Kindern eine solide Ausbildung zu finanzieren. Und entsprechend ist auch die Mentalität vieler Amerikaner: Hin und Her gerissen zwischen "Job ergattern" und "Trostlosigkeit" |
3. September 2002, 14:56 | #4 |
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Das Land an sich ist ja auch toll, aber die Politik der Amerikaner...
Ich mag Amerikaner am liebsten gebacken mit Glasur. |
3. September 2002, 17:24 | #5 |
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Den Bericht werde ich gleich meiner Tochter schicken,mit der Frage,ob es in ihrem Betrieb auch so ist.
Nicht umsonst nennt man die USA als "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". |
4. September 2002, 09:07 | #6 |
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Hmm, eigentlich habe ich ja schon im Offtopic meine Meinung zum Thema kundgetan, dennoch scheint mir die Fixierung ausgerechnet auf die USA doch ein wenig einseitig zu sein, denn tatsächlich sind "Ausbeutung a la USA" und "soziale Marktwirtschaft" nur wenig verschiedene Seiten der gleichen Münze in der Portokasse der Bourgeoisie.
Die Erscheinungsformen mögen unterschiedlich sein, das Wesen indes ist das gleiche - es geht um die mehr oder weniger "moralisch" durch staatlichen Einfluß gebändigte Ausbeutung der Ware "Arbeitskraft" mit dem Ziel, private Profite zu mehren. Und wenn ich mir ein paar Beispiele aus Deutschland anschaue, dann sind "wir" möglicherweise in der Entmenschlichung der Arbeitskraft schon weiter fortgeschritten als die USA, mindestens aber schon auf gleichem Niveau. Wer etwa bei Infineon oder AMD hier in Dresden "unselbständig" Einkommen erwerben will, wird zum Drogentest gebeten - in meinen Augen ein Eingriff in die Privatsphäre, der Mitarbeiter der beiden Firmen auch noch in ihrer Freizeit zu bloßen Sklaven ihrer "Arbeitgeber" degradiert. Vor ein paar Jahren erheiterten übrigens auch recht seltsame Team-Building-Maßnahmen des Siemens-Ablegers Infineon die lokalen Medien: In ihrer Freizeit wurden Team-Mitgliedern die Augen verbunden und sie, die Team-Mitglieder, aneinandergekettet durch die Gegend gescheucht. Eine wohl etwas morsche Brücke hielt einem Team nicht stand, gab klugerweise nach und sorgte so für ein paar belegte Krankenhausbetten. Oder nehmen wir des Noch-Kanzlers Wunderwaffe Peter Hartz, der als Personalchef von VW maßgeblich verantwortlich ist für das 5000x5000-Programm, das Arbeitslose, die ohnehin bei jeder sich bietenden Gelegenheit diskriminiert werden, erpresserisch vor die Wahl stellte, entweder eine untertarifliche Bezahlung zu akzeptieren oder sich weiterhin den Vorwurf gefallen zu lassen, ein "Faulenzer" zu sein. Welche Auswirkungen gerade dieses "Experiment" mit Menschen hat, dürfte die Zukunft zeigen, die die Hartz-Kommission ja schon angedacht hat - "Ich-AGs" und "Leiharbeit" sind doch nichts als Synonyme für etwas modernere Sklaverei. Prostitution ist seit Jahresbeginn ebenfalls nicht mehr sittenwidrig, also als Beruf(ung) anerkannt, es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Arbeitsämter es als "zumutbar" empfinden werden, jungen Frauen oder Männern den Verkauf ihres Körpers zu empfehlen - im Fall der Weigerung droht dann dank der Hartz'schen Beweislastumkehr der Entzug finanzieller Unterstützung. Das Arbeitsamt Chemnitz hat übrigens schon einmal versucht, Callgirls zu rekrutieren, indem es eine Beschäftigung in einem Call-Center anbot - als dieser "Skandal" aufflog, handelte es sich angeblich um ein "Mißverständnis". Ob nun USA oder BRD - die Ausbeutung der abhängig Beschäftigten ist dort wie hier Tatsache. Es mag sein, daß die "soziale Marktwirtschaft" dabei als weniger ausbeuterisch empfunden wird, an ihrem menschenverachtenden Charakter ändert das allerdings wenig, und würde das Grundgesetz in der BRD gelten, wären die Staatsanwaltschaften im Dauereinsatz, von den Schlapphüten der VS-Ämter ganz zu schweigen. "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit", verspricht das deutsche Grundgesetz, und fordert gar: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." - dient es "dem Wohle der Allgemeinheit", wenn ein asozialdemokratischer deutscher Kanzler die Besteuerung von Kapitalgesellschaften praktisch abschafft? Die Unterschiede zwischen BRD und USA sind marginal, wenn es sie überhaupt wirklich geben sollte. Kapitalismus kann logisch sein, doch am Menschen scheiterte die Logik noch immer - so oder so. [Edit] Meine Damen und Herren, mir ist da beim Zitieren doch wirklich ein heftiger Fehler passiert. Ich hatte "Gemeinheit" geschrieben statt "Allgemeinheit". Das habe ich jetzt korrigiert ... [/Edit] MfG tw_24 |
4. September 2002, 09:58 | #7 |
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Ich glaube nicht, daß es sinnvoll ist, die nicht vorhandenen Unterschiede zwischen eigentlich unterschiedlich benannten Systemen gegen die Unterschiede der Arbeitswelt zu stellen, die doch massiv unterschiedlich ist, denn die genannten arbeitstechnischen Beispiele aus den USA kommen so in Deutschland nicht vor. Da nützt es auch nichts, die Marktwirtschaft noch und nöcher zu verdammen.
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4. September 2002, 10:04 | #8 | ||
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Zitat:
Dass sich die Diskussion auf die angegebenen Beispiele bezieht ist doch nichts weiter, als normal und geschieht in jedem anderen Thread genauso. Selbstverständlich gibt es Absurditäten und Unterdrückung auch in Europa, in Deutschland, in Indien oder China. Aber hier ist es eben das Beispiel USA. Apropos Absurdität! Absurd ist die Zumutbarkeitsauslegung, die Du oben gepostet hast: Zitat:
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4. September 2002, 10:31 | #9 |
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Huren nennen sie sich selbst und wenn ich richtig informiert bin, haben sie die Anerkennung ihres Berufes gefordert, über mind. 1 Jahrzehnt.
Jetzt haben sie es gegen erheblichen Widerstand der vieler Bürger, die immer aus den Seitenstrassen rauskommen, geschafft, jetzt wird befürchtet, dass arbeitslose Hausfrauen vom AAmt dazu gezwungen werden könnten. @tw, was fürn Zeug sauft ihr Antideutschen eigentlich, Gott muss das ein Schabau sein 5 000 x 5 000, tw, das ist nicht Untertarif, das ist unter Werkstarif und das ist eine Vereinbarung des Betriebsrates mit dem Vorstand. Wenn es sich gerechnet hat, war es eine Supersache, denn 2 500€ ist vielleicht für Ostdeutsche Beamten ein besserer Witz und vermutlich für die ABM - Faulbäume ebenfalls, im Westen ist das ein Spitzenlohn. Klar bekommen in der Zone die Rentnerehepaare mehr, aber die mussten auch nicht arbeiten, ihr hattet ja hihi Vollbeschäftigung, dann gleicht sich das wieder aus;-) Aber tw, was wir heute für einen Mist haben, da ist nicht nur euer Bankrottstaat Schuld, neeeiiin, ihr habt in Mehrheit den guten Kohl gewählt und damit habt den letzten willigen Wessi verschreckt, hehe, nicht einmal sondern gleich 2 mal. Ihr habt uns die Suppe eingebrockt, denn dann wäre Lafontaine Kanzler und nicht der Ausbeuterknecht Schröder. Als euer Bankrottsozialismus platt war, hätten die Weichen anders gestellt werden müssen, denn mir war klar, wenn der Systemwettstreit weg ist, geht’s dem normalen Bürger an den Kragen, aber die Idioten merken das nicht mal. Fazit: der Osten hat Schuld;-) mfg |